Ein Klingeln – Ein Tinitus – Ein bisschen Qualm
Lenchen hat wieder den Mittwoch verpasst -.-' sogar den Donnerstag -.-'
Deswegen erst Freitag... sorry! *auf knie fall*
aber hier ist es, das 11. das einzige in dem alle POVs aufs Wort gleich lang sind ^^ genau 555 Wörter pro POV ^^
hehe... ahso...
Dieses Kap ist Miku-san gewidmet, da ohne sie die drei nich da gelandet wären, wo sie jetzt sind. Danke Miku für deine Inspiration, sonst wäre ich nicht weiter gekommen und würde vielleicht immer noch am 11. Kaps hocken ^^
viel Spaß beim Lesen!
lg, Lenchen
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Wir wurden ziemlich genervt in ein größeres Zimmer gebracht. Die Autogrammstunde im Hyatt verlief an sich ganz normal. Dann wurden wir in ein Taxi geschoben und in Richtung InterContinental gefahren. Nun war es 13.15 Uhr. Die Autogrammstunde im InterContinental würde bis 16.45 Uhr gehen. Hunger schreit mein Magen. Farin lacht los, als er meinen Magenknurren hört.
„Ick finde dit janz und jar nich witzig! Ick verhungere“ sage ich beleidigt. Das bringt Farin nur dazu in einen noch größeren Lachschwall zu fallen. Rod schüttelt nur den Kopf.
„Wat is Rod? Vermisste deine Erdbeeren?” frage ich. Farin lacht sich kaputt. Rod schaut mich mit großen Hundeaugen und einer Schmolllippe an. Dann stammelt er leise vor sich hin. Niemand versteht ein Wort oder weiß wie man ihm helfen kann.
Endlich kommen wir am InterContinental an, um auszusteigen, von einem Portier in einen kleinen Raum gesperrt zu werden und wieder zu warten... und zu warten... und zu warten... und zu warten... Nun war es doch schon 13.30 Uhr. Die Autogrammstunde sollte eigentlich 13.15 Uhr beginnen und bis 16.45 Uhr gehen.
„Wat is los? Ick will den Tach auch irjendwie vorbei kriegen” sagt Farin halb müde, halb wütend. Plötzlich ertönt über uns ein lauter Pfeifton, der zu einem schrillen Klingeln wird, aus einem Lautsprecher und weckt uns aus einer Art Trance, die sich mittlerweile 14 Uhr eingestellt hatte. Yentzi springt auf.
„Wartet hier Jungs“ sagt er knapp und verlässt wütend den Raum. Das Klingen dröhnt in meinem Kopf, wie die Kugel einer Schusswaffe... eine Schrotflinte vielleicht oder eine Uzi... Eine große Uzi... eine mit Schnellfeuerfunktion. Aber ohne Schalldämpfer, denn es muss einem ja das Gehör wegplatzen, bevor das Gehirn platzt. Es macht einen wahnsinnig. Diese beschissene Klingel. Dieses mistige, blöde, scheiß-
„Es reicht!“, schreit Farin, der nun aufgesprungen ist, den Lautsprecher an. „Hör auf uns zu quälen du scheiß Miststück! Wat haben wir dir jetan?“ Farins Gebrülle versucht vergeblich die Lautstärke des Klingelns zu übertönen und es somit vielleicht zum Stillschweigen zu bringen. Rod steht auf und bewegt sich langsam auf die Tür zu. Er lauscht kurz, dann schnuppert er.
„Riecht ihr das?“ schreit er über das dröhnende Klingeln. Wir sehen ihn verwirrt an.
„Wat solln wa riechen?“ schreie ich zurück. Vergeblich. Rod sieht mich verwirrt an. Ich gehe auf ihn zu.
„Wat solln wa riechen?“ schreie ich noch einmal. Das Klingeln hört einfach nicht auf. So können wir nicht ruhig klären, was denn los ist. Farin springt plötzlich panisch zur Tür. Er reißt sie auf. Rod und ich drücken fast direkt, nach dem die Tür offen ist, diese sogleich wieder zu, denn es hat sich versucht eine graue Rauchschwade durch die Ritze zu drücken. Wir sehen uns über das Klingeln, was zu einem festen Ton in unseren Ohren geworden ist, sodass wir ihn schon fast gar nicht mehr wahr nehmen, an.
„Es brennt!“ schreit Farin panisch. Er sieht sich verwirrt in dem kleinen Raum um. Zu allem Übel kommt noch hinzu, dass ich furchtbaren Hunger verspüre. Farin packt mich. Ich bekomme fast keine Luft und keuche.
„Wat machen wa nur?“ schreit Farin. Das Schreien kommt wie das Überhören des Klingelns ganz automatisch. Plötzlich klingelt ein Handy. Mein Handy. Ich stürze mich auf meine Jacke und fische das Handy aus der Innentasche. YENTZI!!
„Hol uns hier raus!“ schreie ich in das Ding. „Hol uns endlich raus“ Ich bin am Verzweifeln!
Als Bela auflegt, sinkt mir bei seinem Blick das Herz in die Hose. Wir sind verloren.
„Wir sind verloren!“ sagt Bela matt. Das Klingeln bohrt sich immer noch in meinen Kopf.
„Hey! Das Klingeln hat aufgehört“ sagt Rod übertrieben fröhlich.
„Ick hab wohl nen Tinitus“ sagt Bela und bohrt in sein Ohr. Ich höre das Klingeln auch noch, aber es scheint abzuflauen. Wieder dröhnt es in meinem Kopf. Wir hören Sirenen. Sehr weit, weit, weit, weit.... Na ihr könnt euch ja denken wie das weiter geht.
„Hey! Ick hör Sirenen! Von sehr, weit, weit, wei-“
„Bela! Ick hatt dit grad erst in meen Kopf, is okay!“ Bela schaute mich verwirrt an. Dann lacht er.
„Naja, wenigstens kommt scheinbar eine Feuerwehr“ sagte Rod nun etwas gelassener.
„Wie kannste eijentlich so jelassen bleim, wenn wa doch glei verbrenn?“ sagte Bela hysterisch.
„Wir verbrennen schon nicht“, sagt er immer noch ganz gelassen, doch sein Blick schweift kurzzeitig besorgt zur Tür, hinter der man bedrohliches Knistern und Rauschen hören kann.
„DOCH! Wir werden hilflos verbrennen!“, Bela schreit nun übertrieben laut und rennt wie irre im Kreis. Es verdrängt für kurze Zeit das Klingeln, was sich wie ein schreckliches Lied, ohrwurmähnlich in meinen Kopf gebohrt hat. Langsam steigt auch in mir die Panik. Wir werden es doch nicht schaffen! Es ist zwecklos...
„Leute! Die Feuerwehr ist da draußen! Die werden uns schon nicht verbrennen lassen“, sagt Rod nun auch sichtlich angespannt. Ich schaue mich nun verwirrt im Raum um. Unter einem Stuhl sehe ich ein kleines Loch im Boden. Ich werfe den Stuhl beiseite und stecke meinen Finger unüberlegt in das Loch, mit so derber Wucht, dass ich gegen einen widerstandsfähigen Gegenstand stoße und mein Finger nun schmerzt.
„Fuck...“ ich ziehe am Teppich. Plötzlich tut sich eine Klappe auf. „Huch... wo kommt dit denn her?“
„Oh... Farin, immer musste allet kaputt machen!“ sagt Bela ironisch.
„Was ist das? Ne Falltür?“ fragt Rod überrascht.
„Ick weeß nich... lass uns ma runter jehn!“ Ich gehe die ersten Schritte die schmale Treppe hinunter.
„Ein Loch im Boden, ich werde verrückt“ sagt Rod und lacht leicht. Ich gehe noch ein paar Stufen, dann rutsche ich und falle die Treppe hinunter. SCHMERZ!
„Farin?“ höre ich Belas Stimme an mein Ohr dringen, „Allet in Ordnung?“
„Jah“ stöhne ich vor Schmerz. „Passt uf, da is rutschig...“
„Ah, isch bin so geil – fickschst du auch so gern?“
„Wat?“ frage ich verwirrt. Ich sehe eine Gestalt vor mir stehen, die Bela sehr ähnelt. Er zuckt die Schultern und reicht mir seine Hand. Ich packe diese und ziehe mich an ihm hoch. Ich putze mir den Schmutz von der Kleidung und schaue mich in der Dunkelheit um...
„Ganz schön dunkel hier... wa?“ sage ich und kratze mich am Kopf.
„Tja... sieht aus wie ein dunkler Tunnel“ sagt Rod eher beiläufig.
„Ja... der is... dunkel“ sagt Bela, geht ein paar Schritte und stößt sich den Kopf „AU!“
„Und niedrig?“
„Na toll... wenn Bela sich schon stößt, wat soll ick denn dann machen?“ frage ich leicht verzweifelt.
„Also... ein dunkler, kleiner Tunnel... fällt wem noch was ein?“
„Rutschig!“
„Ah genau... klein, dunkel, rutschig... Hey... Bela, die Beschreibung passt auf dich“
„Rutschig?“
„Wer weiß“
„Ah jah... toll... ick bin klein” Bela räuspert sich. „Rutschig... also das Dunkel versteh ich ja noch... bah... das rutschig is sehr zweideutig!“ Rod fängt lauthals an zu Lachen.
Wir sind in einem engen, kleinen, rutschigen, dunklen Gang und ich sterbe mal wieder fast vor Lachen! Toll. Von oben hören wir ein Knacken, dann das Rauschen der Flammen. Plötzlich steigt eine Rauchwolke zu uns hinab.
„Los lauft Jungs! Der Qualm kommt durch!“ sage ich hektisch und schiebe Farin und Bela den Gang entlang. Wir sind dem Rauch entkommen und gehen nun durch die Gänge.
„Au... au... au... au...“
„Farin! Es reicht!“
„Aber ich stoße mich ständig!“
„Wie wär es mit Kopf einziehen?“
„Oh...“ Bela lacht los. Farin fällt auf die Knie.
„Was soll dit schon wieder?“
„Wenn ick die janze Zeit den Kopf einzieh tut mir irjendwann dit Jenick weh... Warum nit direkt uff d’n Knien krabbeln...“
„Klar... klingt logisch!“ sagt Bela sarkastisch. Ich falle ebenfalls auf die Knie. Bela lacht los. „Is schon doof wenn man so groß is, wa?“
„Du Zwerg!“
„Hey ick bin ja och nur vier Zentimeter kleener als Rod!“
„Dit is och nich meen Problem“ sagt Farin und krabbelt nun los.
„Und wat is mit euren Hosen? Die werden denn dreckig!“
„Na und? Soll doch unser Problem sein, wa?“ Farin tapst noch ein paar Schritte vor. „Ihh... bah... ick hab in wat nasset... eklig klebriges jepackt...“
„Haha...“ Bela geht noch ein paar Schritte und versucht sich durch die Dunkelheit zu tasten. Ich bin wieder aufgestanden, will mir das doch nicht antun. Farin steht ebenfalls neben mir und duckt sich so weit dies für ihn möglich ist.
„Ick fühle mir manchmal echt bestraft mit dir, Bela!“
„Danke“ Bela lacht wieder. Dann sind wir ruhig und laufen Bela hinterher. Wo auch immer dieser Gang uns hinführen mag, aber es wird immer dunkler. Und dunkler...
„Jeht dit eijentlich dunkler, als dit hier schon is?“ fragt Farin und bleibt kurz stehen. Ich knalle von hinten auf ihn drauf.
„Oh, sorry...“ sage ich kurz und trete einen Schritt zurück. „aber ich hab nichts gesehen...“
„Schon gut Rod. Ick seh ja och nischt“
„Jungs... hier is ne Sackgasse“ sagt Bela beiläufig.
„Ne Sackgasse? Jeht dit?“ fragt Farin und lehnt sich gegen die Wand.
„Naja... sieht wohl so aus...“ sage ich ruhig.
„Du meenst wohl, fühlt sich so an... weil sehn tu ick nischt“ lacht Bela und wirft mir ein Steinchen an den Kopf.
„Bela!“
„Oh sorry... hab ich dir echt jetroffen? Ick hab doch nischt jesehn... sorry Rod“
„Jaja... das kann dann jeder sagen!“ sage ich mürrisch und kratze mich am Kopf.
„Ey... mir tut dit echt leid!“
„Ja, ich verzeih dir...“
„Echt jetz? Cool!“ Ich höre Etwas im Dreck scharren.
„Bela?“ fragt Farin in die Dunkelheit.
„Moment Farin... ick bete jerade Rod an“
„Was machst du?“ Plötzlich spüre ich zwei Hände, die meine Füße berühren. Ich schrecke ein Stück zurück. „Bela... du bist doch krank!“
„Du hast mir verzeiht! Du bist der grandiose Rod! Darf ick dir ned anbeten?“ sagt Bela mit devotem Unterton in der Stimme.
„Oh, knie nieder mein Sklave“ sage ich lachend und tätschele Bela den Kopf.
„Lasst ma den Scheiß!“
„Du bist doch nur neidisch, weil er nicht dich anbetet“
„Stimmt“
„Sklave? Ich befehle dir Farin anzubeten!“
„Okay...“ Wieder höre ich ein Scharren über den Boden. „Oh, du großer, du einzigartiger, du blonder Riese! Du Farin du! Lass mich dich anbeten...“ Dann war kurze Stille.
„Okay... du kannst aufhören meine Schuhe zu küssen, Bela!“
„Aber ich liebe dir, mein Meister!“