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Feuerberg

von

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Bei diesem Wort wurde er aus dem Schlaf gerissen. Erschrocken wand Ranas sofort den Kopf. Erleichtert stellte er fest, dass er es nur geträumt hatte, wo es doch so schön begonnen hatte…

Auch jetzt lag er wieder unter dem Fenster. Kurz sah er hinauf. Es stand offen. Sein Herz raste wie wild. Dieser Traum… Wie zu erwarten kreisten seine Gedanken jetzt erst recht wieder um das eine Thema – Valerie. Vielleicht sollte er doch von hier weggehen. Ranas brauchte unbedingt Schlaf. Weitere Gedanken an sie, würden ihn noch verrückt machen.

Er raufte sich die roten Haare und starrte gegen die Wand, als er abermals das leise öffnen seiner Tür vernahm. Schnell kniff er die Augen zusammen und stellte sich schlafend. Egal wer es war, er würde nicht reagieren. Die hereingetretene Person kniete sich neben ihn auf den Boden.

„Ranas?“, fragte die ihm nur zu gut bekannte Frauenstimme. „Bist du wach?“

Natürlich war es Valerie. Ranas hatte Probleme, seine Atmung wenigstens halbwegs regelmäßig zu halten, um nicht aufzufallen, dass er doch eigentlich gar nicht schlief. Er würde sie ignorieren. Er musste sie einfach ignorieren! Sie machte ihm seine Anwesenheit hier so unglaublich schwer. Er spürte, wie sich die Fee hinter ihn legte. Auch dieses mal kam sie seinen Stacheln sehr nahe. Was sollte er nur tun? Valerie fuhr dem Drachenmensch, während sie neben im lag, mit der Hand über den Bauch. Warum tat sie das? Hatte sie denn keine Angst, sich erneut an ihm zu verletzen? Unmöglich konnte er sich länger schlafend stellen. Ranas winkelte die Beine an und rollte sich zusammen.

„Ich kann nicht schlafen“, gestand sie ihm leise.

„Warum kommst du dann gerade zu mir?“

Anstatt ihm zu antworten, beugte sie sich über ihn, um sein Gesicht zu sehen. Ranas wand den Kopf ihn ihre Richtung. Ihre Augen waren feucht.

„Solltest du nicht lieber zu Daron gehen?“

Der Drachenmensch drehte sich jetzt doch vollends ihn ihre Richtung. Dabei musste er jedoch aufpassen, dass er sie mit den Schwingen nicht unsanft wegschob.

„Geh wieder zu Bett.“

Valerie sah unruhig zu ihm hinüber und biss sich dabei auf die Oberlippe. Als sie jedoch versuchte, näher an ihn heranzurücken, brachte er sie recht unsanft wieder auf Abstand.

„Das geht nicht.“ Mit Schrecken dachte er an seinen Traum zurück.

„Das ist nicht Recht und du solltest das auch wissen.“ Wie unangenehm war es ihm, diese Frau abzuweisen.

Die Prinzessin schluchzte und schloss die Augen.

„Ich hätte dich nicht küssen dürfen. Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Es tut mir leid.“ Ranas Stimme wurde zusehends bekümmerter.

„Es tut dir leid?“ Sie schaute ihn unglücklich an. „Du bereust es also, mich überhaupt geküsst zu haben?“

Jetzt hatte sie ihn also dort, wo sie ihn haben wollte. Natürlich bereute er es nicht – niemals! Ihr das weismachen zu wollen, war die größte Lüge, die er jemals ausgesprochen hatte. Er liebte sich doch. Ganz bestimmt wusste sie das längst.

„Ich darf das nicht, Valerie“. Er strich ihr kurz über das Kinn, während er den Kopf mit dem anderen Arm aufstützte.

„Geh wieder in dein Zimmer…“

„Einen?“ Ihre Stimme klang, als würde sie jeden Moment losweinen. Valerie lag auf dem kargen Holzfußboden und sah ihn erwartungsvoll an. Das sie in Tränen ausbrach, war das letzte, was er wollte.

„Na schön, einen.“ Er hatte nicht vor, mit Daron doch noch aneinanderzugeraten. „Einen allerletzten!“

Ganz langsam beugte er sich zu ihr hinüber. Die Angst in ihren Augen bei ihrem ersten Kuss war gänzlich verschwunden. Kaum berührten sich ihre Lippen, durchfuhr es ihn jedoch wie ein Blitz.

Was hatte er gesagt? Er würde sie nie wieder küssen? Das war unmöglich! Dann würde er zu Grunde gehen!

Fest zog er sie an sich. Valerie klammerte sich in sein Haar. Die Prinzessin so nah bei sich liegen zu haben, ließen seine Küsse nur loch leidenschaftlicher werden. Liebevoll strich er ihr über den Rücken. Die Angst, Daron würde tatsächlich hier hereinplatzen, war für wenige Augenblicke verschwunden, bis er sich mit einer schnellen Bewegung von ihr losriss und zum anderen Fenster stürzte. Es war ihm nicht möglich, seine Erregung länger zu unterdrücken.

Valerie sah ihm überrascht nach.

„Geh jetzt!“, sagte er streng, sah sie dabei jedoch nicht an.

Ranas presste sich eng gegen die Wand und nahm die Hände hinter den Kopf.

Was sollten diese Worte jetzt? Hatte sie ihn vielleicht verärgert? Valerie ging auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die Schulter.

„Du sollst verschwinden!“ Er funkelte sie böse an.

Erschrocken nahm Valerie ihre Hand wieder zurück. War es notwendig, das er sie jetzt derart anherrschte? Nocheinmal schaute sie ihn fragend an, dann verschwand sie schnellen Schrittes.

Ranas sah verhasst an sich herab. Warum war er jetzt nur so ausgerastet? Es war doch nicht ihre Schuld, dass… Vielleicht war es ja auch besser, dass sie jetzt sauer auf ihn war. Das würde ihm die Sache einfacher machen. Ranas brauchte jetzt ganz dringend eine Abkühlung. Er riss das zweite Fenster ebenfalls auf und beugte sich weit hinaus. Vielleicht sollte er noch ein paar Runden in der kalten Abendluft fliegen, bis er sich wieder beruhigt hatte.



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