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Fanart

feonardo   [Zeichner-Galerie] Upload: 10.03.2011 18:39
Wenn mich jemand fragt, wie es mir geht, würde ich am liebsten antworten:

Ich stehe auf einer Klippe. Die untergehende Sonne taucht die Felsen in ein goldenes Licht und der Wind zerrt zärtlich an meinem Haar. Er drückt mich nach hinten, als wolle er mich warnen. Als wolle er mich davon abhalten. Aber ich ignoriere jede Warnung. Das einzige Geräusch, das ich vernehme, ist das aufgeregte Peitschen der Wellen gegen die Felsen. Als würden sie nach mir verlangen. Ich schließe die Augen und genieße die letzten Sonnenstrahlen auf meiner Haut, dann sehe ich hinab zu den zerklüfteten Felsen unter mir. Die Brandung ist hunderte Meter entfernt, aber ihr Getöse ist allgegenwärtig. Ich sehe in den Himmel, lächle und breite die Arme aus. Dann stürze ich mich in die Tiefe.

Mein ganzer Körper kribbelt, während die scharfen Felsen und das Wasser unaufhaltsam auf mich zukommen. Bald schon spüre ich die Gischt, wie sie mein Gesicht streichelt. Ich bin ganz nah an meinem Ziel.

Die Zeit naht. Ich werde meine Flügel ausbreiten und durch die Meeresbrise gleiten, ganz dicht über den Wellen. Meine Fingerspitzen werden die Wasseroberfläche berühren und sanfte Linien im kühlen Nass hinterlassen. Dann werde ich dem Sonnenuntergang entgegen fliegen, bis sich die Sterne über mir erheben.


Wie geht es mir also?

Ich bin an dem Punkt, an dem ich verstehe, dass alles nur ein Traum war. Ein Traum, in dem ich fliegen konnte. Ich stelle fest, dass ich keine Flügel habe, die mich von den tosenden Gewalten unter mir fern halten könnten. Aber mein Lächeln verschwindet nicht. Wenn ich die Entscheidung zu springen noch einmal treffen müsste, würde ich es wieder tun, denn der Fall war so schön. Außerdem gäbe es oben auf der Klippe niemanden, den ich vermissen würde, geschweige denn jemanden, der mich am Sprung hindern würde.

Was sage ich stattdessen immer?

Gut, wieso?


Ich hatte heute spontan Lust, dieses Bild zu erstellen. Es war geschätzt das erste mal seit 25 Jahren, dass ich freiwillig einen Stift zum Zeichnen in die Hand nahm. Die Bleistift-Outlines habe ich auf der Rückseite von irgend einem Rentenversicherungs-Wisch, abfotografiert, nachgezeichnet und dem Ganzen irgendwie Textur und Farbe gegeben. Die Texturen sind entfremdete Urlaubsfotos (die laut den fiesen strengen Motz-Mods (sorry ;)) zu massiv eingesetzt wurden, so dass ich etwas davon abstrahiert habe). Ich habe ausdrücklich keine Ahnung, Erfahrung und erst kein Werkzeug um ein professionelles Bild zu machen. Meine spontane Lust ist inzwischen auch wieder vergangen, so dass ich keine weiteren Minuten oder gar Stunden in die Verbesserung von dem, was jetzt da ist, investieren werde.
Themen:
Landschaft, Gefühle

Stile:
Computer Grafik, Collage

Charaktere:
Eigener Charakter

Beschwerde


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