Pipello: xX~*~Pipello-Chaos~*~Xx

Jeder kennt das Sprichtwort: "Himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt" Ich dachte zuerst
wirklich: "Dieses Gefühl holt mich nicht ein." doch leider tat es das.
Um ehrlich zu sein, war ich nicht mal 2 Tage später nach meinem ankommen, wieder richtig
angenervt von meinem noch-Zuhause. Ich hab natürlich einiges erledigt bekommen bzw. haben wir an unseren
Zukunftsplänen nichts geändert. Haben uns unsere Checklisten vorgenommen... jedoch ist die 
Stimmung, zumindest bei mir radikal in den Keller gesunken.
Anfangs war ich voller Mut, voller Tatendrang, voller Elan... und mittlerweile 
fühl ich mich wie:... meiner Kräfte beraubt.
Ich bin beinahe täglich aggressiv. Es kocht und zittert in mir, weil ich einfach mit diesen ganzen Problemen
die meine Familie mit sich trägt katalpultiert werde. Um Gottes Willen, denkt nicht ich höre niemanden zu
aber das Leben besteht doch nicht nur aus negativem oder?

Ich habe vergessen wie egoistisch es teilweise hier abläuft. Meine Mutter muss sich teilweise
um alles kümmern, ich darf sie wieder beinahe täglich halb leiden sehen.
möchte-gern-Gatte wirft eine Arbeit nach der anderen. Alle spielen sich wieder als die ärmsten Menschen auf
und benutzen mich als Ablage, Seelsorger, Kummerkasten. Ich werde mit Probleme zugetextet die schon
50 Jahre existieren. Dabei lebe ich gerade mal erst 22 und war garnicht dabei und kann doch nichts dafür was
einmal gewesen ist. Es wird sich regelrecht aufgespielt. Mr. Möchte-gern denkt er wüsste alles über
Wohnungssuche, dabei weiß da meine Mutter mehr. Habe das schlechte Gefühl das sich vielleicht in Zukunft
da zu viel eingemischt wird. Das was mich am allermeisten stört ist das man an einem Tag alles mögliche erklärt ... und 3 Tage später muss man alles nochmal erklären weil es wieder alle vergessen haben. Irgendwie scheint es keinem wirklich ernsthaft zu interessieren wie ich es zuerst annahm. Oder aber, sie sind mit sich selber einfach zu sehr beschäftigt...?

Die Angst das alles schief geht, habe ich zum Glück nicht, da empfinde ich genau
im Gegenteil, worüber ich mich innerlich sehr freue.
Was mich am meisten wurmt ist, dass ich immer noch auf negative Einflüsse treffe, und mal wieder in genau
den Alltag gerutscht bin den ich so schnell es nur geht loswerden möchte.
So sehr wie ich meine Familie mag, Oma, Tante, Mutter etc.
22 Jahre bin und bleib ich, und kann doch nicht die Dinge lösen die nicht mal  50-Jährige-70-Jährige
auf die Reihe kriegen zu lösen.

Zu diesem Feld hat sich ein bisschen was getan, was leider nicht heißt das nun alles erledigt ist.
Das allerwichtigste: Einen Termin bei der ARGE in Osnabrück. Den haben wir bislang nicht bekommen.
Nein es liegt nicht daran das es nicht funktioniert sondern es ist entweder nur der AB in der ARGE-AGOS
angegangen ( wo man auch leider nie zurückgerufen wurde) oder aber die Leitung war nicht besetzt.
Nun hab ich auf gut Glück eine E-Mail an die ARGE gesendet. Leider weiß ich nicht was da schief läuft, die
Telefonnummer sowie die Zeiten stimmen. Ich hoffe wirklich das wir da noch zu einem Ergebnis kommen.

Zum Thema Ausbildung haben wir nun ENDLICH die langersehnten Infos bekommen. Ich habe über
KursNet eine Schule gefunden, die mehrere schulische Ausbildungen anbieten. Hauswirtschaft interessierte
Patrick und mich da von Anfang an. Also ließen wir das Holz nicht anbrennen und erkundigten uns mehrmals.
Nachdem mich die Sekretärinnen der Schule 2 Mal per E-Mail und Patrick sogar
am Telefon nicht verstanden haben... hat uns die Schulleiterin endlich auf meine 3.te und letze E-Mail
das geantwortet was wir wissen wollten. Es ist eine vollwertige 3-Jährige Ausbildung.
Den Anmeldebogen habe ich auch schon als Datei zum drucken. Das einzigste was wir jetzt noch
erreichen müssen ist, dass die zuständige Dame in der Landeskammer erreicht werden muss, weil diese uns noch mehr Infos auch zu den Betrieben sagen muss bzw. wie der Bewerbungsverlauf
aussieht. (1 Jahr schulisch, 2 Jahre betrieblich).

Das Thema OP ist einen Schritt weiter. Nach einem vergeudeten Tag wo ich wirklich von Morgens um 9 bis 15 Uhr
versucht habe beim Medi-Center zum Orthopäden durchzukommen, sich heute morgen dasselbe um 9 wieder
abspielte habe ich einfach einen anderen Orthopäden mit guten Rezesionen gefunden.
Die Nummer gewählt, und das unfassbarste: Einen Termin nicht erst im Dezember, sondern
sofort für Montag den 08.November bekommen. Ich bin da überglücklich und hoffe sehr, dass mir geholfen
werden kann.

Ehrlich gesagt verbindet sich dieses PRO und KONTRA mittlerweile mit meiner Emotion. Ich hätte nicht gedacht
das einige so starrsinnig denken. Heute erst bekam ich den aus dem Mittelalter gekotzten Vorwurf das
der Berufszweig Hauswirtschaft nur was für Mädchen ist und wenn Patrick die Lehre macht ja nichts verdient.
Ich kann dieses 17. Jahrhundert-Denken meiner Oma langsam nicht mehr leiden... warum fängt sie immer
davon an das ER alleine für uns sorgen muss. Wir leben im 2010, da muss jeder für sich eigentlich alleine
sorgen können. Ich würde gerne eure ehrliche Meinung zu diesem Beruf wissen... Hauswirtschafter
zu sein ist NICHT schlecht. Und es soll doch Spaß machen. Wieso soll Patrick Bürobleistift-Anspitzer werden
wenn er davon die Kotze bekommt? Außerdem ist eine Lehre wichtig. Und wenn er sie durch diese
Schule bekommt WIESO sollte er sie nicht nehmen? Weilzu wenig Testosteron darin ist?
wenn es einem liegt, dann liegt es einem, so denke ich.
Etwas Gutes habe ich leider nicht mehr zu erzählen, weil wie gesagt momentan alle (Familie) sehr wenig
bis garkein Interesse geschweige denn Worte daran verlieren. Dabei war es zuerst richtig schön
zu hören wobei mir alles geholfen wird... aber na ja.

Ich muss sagen ich fühle mich unglaublich gut, sogar als ich gestern von Hamburg nach Hause gefahren bin.
Zum ersten Mal hatte ich garnicht mehr dieses unglaublich SCHLECHTE Gefühl in mir wie sonst. Ich habe sonst wirklich 3 Klöße im Hals gehabt, hatte angst und habe geweint über mehrere Tage. Weil ich im Chaos mit mir selbst war. Vielleicht war es bei Paddy dasselbe? Leider lief nie wirklich etwas geradeaus.
JETZT fühle ich mich anders. Ich fühle mich so glücklich und euphorisch wie noch nie!
Die Gründe sind das ich zum ersten Mal, dass richtig große Gefühl in mir habe das es WEITERGEHT.
Ja! Man kann sagen das die Welt sich für uns vor allem für mich weiterdreht. Meine Seele fühlt sich befreiter an. Keine riesigen Brocken Steine mehr im Bauch und kein Zement mehr auf den Herzen.

Endlich steht nichts mehr still und ich bin so richtig voller "Tatendrang.

Ich bin nun so in die Zukunft vernarrt und gebe mir Mühe sie mit Paddy so zu gestalten wie wir es
uns immer erträumten. Klar weiß ich auch, dass bei allem immer Risiko dabei steht. Jedoch bin ich nun bereit
Risiken einzugehen und für meinen Traum zu kämpfen. Ich bin richtig glücklich! Nach so viele Monaten
richtig überglücklich und stolz, man könnte sogar sagen SELBSTBEWUSSTER!

Endlich das Gefühl kein verlierer mehr zu sein. Nicht mehr nutzlos zu sein.
Nicht mehr schlecht/dumm für andere zu erscheinen.

Ich lasse mir nun nicht mehr reinreden und ziehe es durch weil mein Herz an einer bunten Zukunft hängt!

Wir haben nun ziemlich viel auf die Reihe bekommen. Paddy und ich sind 2 Mal zur ARGE gelaufen.
Endlich haben wir ansatzweise die Informationen die wir so dringend benötigt haben. Und wo bekommt man
den nötigen Amts-Input her wenn nicht gleich vor Ort :-)
Haben mit einem (für Behörden) sehr netten Mann gesprochen der uns die meisten Antworten geliefert hat.
Die Wohnungssuche würden sie unterstützen. Den Umzug würden sie finanzieren und sogar die Kaution bezahlen!
Ich dachte "endlich" hat man antworten. Sogar zum Thema Ersteinrichtung erzählte der Herr uns einiges.
Leider wissen wir noch nicht alles über gewisse Themen weil wir das wohlmöglich mehr mit dem Leistungszentrum
in Osnabrück besprechen müssen jedoch war es ein sehr guter Ansatz um weiter vorwärts zu laufen. Als wir ein zweites Mal da war, hat uns eine Dame ein Informationsbrief gegeben, wo genau aufgelistet wurde wieviel qm einer einzelnen Person/einem Pärchen zusteht sowie was die Wohnung im Monat an Miete kosten darf. Das würde das Amt wohlmöglich fürs erste auch übernehmen. Man versicherte uns jedoch auch zu das man dies alles am besten Ende
Januar bespricht weil Paddy dann 25 ist und ihm somit MEHR offen stünde.
Mit 25 ist man laut Behörden ja "endlich" Erwachsen und man hat sogar finanziell mehr Möglichkeiten.

Unsere Checklisten beläuft sich nun auf folgendes:

Bine:
- Orthopäden anrufen + Termin vereinbaren
- Mit Orthopäden wegen der Fuß-OP sprechen
- Alles in die Wege leiten damit die Fuß-OP gut verlaufen kann (Krankenkasse kontaktieren etc.)
- Im Januar mit Arbeitsamt/ARGE über meine Umzugskosten sprechen

Paddy:
- Schule anrufen (Für Ausbildung im August
- ARGE in Osnabrück kontaktieren um noch einige Infos zu bekommen
- Versuchen einen Termin im Osnabrücker Arbeitsamt zu bekommen

 

Leider weiß ich das viele so garnicht begeistert davon sind, dass ich mir das nun so in den Kopf
gesetzt habe und wirklich euphorisch der Zukunft entgegen strebe. Ich bin wirklich voller Elan. Doch
Leute ich möchte es vom ganzen Herzen, auch in meiner Familie lachen einige innerlich über
mich, einige können damit nichts anfangen, halten mich sogar für unselbstständig, oder wissen
sogar garnichts davon.

Aber was bringt es mir an einem Ort zu sein wo ich mich wirklich nicht mehr wirklich Daheim fühle. Ich habe
meine Familie sehr lieb, und es liegt nicht an den Menschen das ich hier weg will sondern einfach der Wille
endlich anfangen zu leben. Ich möchte nicht mehr in den Baumarkt gehen um Schränke, Bäder und Möbel
anzuhimmeln, sondern um sie endlich zu kaufen und in meine eigene Wohnung zu stellen. Ich möchte
nicht nur Aussteuer holen bzw. geschenkt bekommen um diese versiegelt und eingepackt bis unter die Decke
zu stapeln, sondern ich will sie benutzen. Ich möchte in der Rührschüssel rühren, mit den Besteck essen und
den Reis in einen meiner Kochtöpfe anbrennen lassen!

Ich schaue mein kleines Zimmerchen an und finde nie so richtig Platz! Weder für mich noch für meine persönlichen Dinge. Ich habe sogar eine Unterbettkommode aus Plastik vollends demoliert weil ich so viel Aussteuer reinknallen musste. Ende des Liedes war das die Seiten aufgeplatzt sind und das alles nun auf halb 12 unter meinem Bett einstaubt. Vieles von meinen persönlichen Dingen musste ich teilweise irgendwo stapeln wo ich garnicht dran komme oder in andere Schränke unterbringen weil ich nicht weiter wusste.

Nichtmal richtig dekorieren könnte ich hier, oder mir überlegen wie ich mehr Stauraum bekomme
weil mein Herz einfach nicht mehr hier drin steckt.
In Gedanken hole ich eigentlich schon Umzugskartons und streite mich mit meiner Mutter wie man diese
am besten füllt *lacht*.

Jedoch erhoffe ich mir Segen von einigen Personen die skeptisch sind bzw. will ich es den Großmäulern in meiner
"Familie + Anhängsel" die mich als unselbständig halten zeigen was ich mit meinen 22 Jahren drauf habe!
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!

 

Allerdings darf man nicht alles schlecht reden. Ich verstehe mich mit meiner Oma väterlicherseits nun endlich
ziemlich gut. Klar sie ist 80 und hat viele Ansichten die ich nicht unbedingt teile, jedoch haben wir
viele, sehr lange und intensive Gespräche geführt die mir schon sehr lang auf der Seele hingen, haben beide
jedes Missverständis aus der Welt schaffen können. Von ihr habe ich den Segen umzuziehen. Ich begann sogar
fast zu weinen als sie sagte "Du darfst dir einen Kleiderschrank aussuchen, bis 500 Euro geb ich dir!"
Ist das nicht einfach wunderbar?

Meine Mutti unterstützt mich auch sehr viel. Alleine weil sie ein bisschen darüber bescheid weiß. Sie sagte
auch heute sie würde mir mit Thomas sonst was einbauen wenn ich darin Hilfe benötigte. Was ich bei
der Wohnungssuche beachten muss. Sie sagte sogar
das sie sehr begeistert ist das wir nun mit vollem Elan an der Sache dranbleibt.

Als gelernte Ökotrophologin erklärt sie mir auch allerhand über Hauswirtschaft/Haushalt und Produktauswahl.
Sie erklärt mir wirklich alles so genau z.B was man am besten für einen Wäscheständer nehmen sollte
oder was das beste Bügeleisen ist. Diese Dinge haben mich früher nie interessiert jedoch heute sehr.
Die richtige Produktauswahl, Haushalt sowie Kochen gehört ja alles zum Leben dazu. Mich begeistern diese Dinge
mittleriweile sehr. Früher haben mich immer Klamotten oder so fröhlich und "befriedigt" gestimmt ~
heute sind es Dinge für die Aussteuer oder Rezepte mit meiner Mutter besprechen. Es sind eben Dinge die mich momentan selbstständiger machen. Meine Mutter ist wohl auch die einzige die mich ausprobieren lässt. Weil sie möchte das ich das alles lerne, weil sie möchte das ich das alles auf die Reihe bekomme und möchte das ich
glücklich werde.

MUTTERINSTINKT! Ein Hoch auf das Leben.

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