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Dein Schweigen sagt mehr als tausend Worte

Autor:  the-DreamChild
Sie saß da und ihre Augen wanderten umher, doch nichts nahmen sie auf. Ihre Gedanken waren genauso leer, wie ihr Blick. Er hatte geschwiegen.
Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie mutig gewesen. Zum ersten Mal hatte sie das ausgesprochen, was ihr Herz schon so lange schrie.
Sie war zu ihm gegangen, hatte es ihm offenbart, doch er, er hatte geschwiegen. Er hatte sie angesehen. Sie, so atemlos und erschrocken von ihrem eigenen Worten, sah er einfach nur an, kein einziges Wort kam über seine Lippen, seine Augen hatten nur den Ausdruck von Überraschung. Sie wartete.
Wartete auf ein Wort, dass vielleicht über seine Lippen kommt.
Ihr Herz schrieb nach seiner Stimme, doch nichts. Er sagte nichts.
Sie hörte ihr Herz schmerzhaft schreien. Denn sein Schweigen hatte ihr das Herz gebrochen. Sie versuche die Gedanken daran zu verdrängen, denn es tat weg, so furchtbar weh im Herzen. Doch die Gedanken daran wollten nicht weichen, sie blieben, ließen sie alles noch einmal durchleben.
Sie spürte wieder diesen Schmerz, der Schmerz den sein Schweigen ausgelöst hatte. Die Tränen liefen ihre Wangen hinunter und sie erinnerte sich wieder daran, wie sie lief. Einfach nur weg von dem Wort, weg von seinem Schweigen, weg von den Schmerzen. Sie erinnerte sich nicht, wie lange sie lief, aber als sie stehen blieb, war sie an ihrem Lieblingsort, dem Wäldchen mit der kleinen Lichtung hinter ihrem Haus. Sie hatte sich ins Gras gelegt und dort lag sie immer noch.
Stunden nach diesem schmerzhaften Ereignis lag sie noch im trockenen Gras. Die Sonne ging schon langsam unter und es wurde kalt, doch sie, sie nahm nichts von all dem war. Das Einzigste, was sie spürte, war dieser Schmerz, der jede Sekunde großer wurde und anscheinend kein Ende kannte.
Sie hörte auch nicht die Schritte, die sich ihr langsam näherten und dann plötzlich verstummten, als die den Rand der kleinen Lichtung erreichten.
Ihr Blick war immer noch leer und schien nichts wahrzunehmen. Doch dann richtete ihr Blick sich auf ihn. Nur langsam nahm sie das war, was sie da sah. Am Anfang dachte sie, dass ihre Augen ihr einen streich spielten, doch sie wusste, es war nicht so.
Ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen, der Schmerz , den sie versucht hatte zu vergessen kam mit neuer Heftigkeit zurück.
Sie stand langsam auf, doch ohne ein Wort zu sagen. Er war gekommen, also sollte er anfangen. Diesmal würde sie schweigen.
Doch er stand einfach nur da und sah sie an, mit einem Blick voller Schmerz, Trauer und doch, in seinem Blich lag ein klein wenig Hoffnung.
Hoffnung worauf? Ein bebrochenes herz weiter zu brechen?
Sie wollte ihn mit dem gleichen Schweigen strafen, wie er sie und doch sprudelten die Worte nur so aus ihrem Mund: „Was Willst du? Wieso bist du hier? Reicht es dir nicht einmal mein Herz zu brechen? Willst du es noch mal tun? Und WARUM VERDAMMT NOCH MAL SAGST DU NICHTS?“
Ihre Stimme wurde immer lauter und lauter, bis sie ihr ganz versagte und sie ihn nur noch atemlos ansah. Die Tränen, die ihre Augen füllten, liefen ihr schon lange über die Wanten. Sie hatte ihm all ihre Wut und all ihre Trauer entgegen geschrieen. Doch er, er stand immer noch da, wortlos, versperre den einzigen Weg zur Flucht. Sie konnte sein Schweigen nicht mehr ertragen, wollte es nicht mehr ertragen. Sie wollte einfach nur vergessen.
Sie musste hier weg, dass wusste sie. Wenn sie nicht ging, würde es nur schlimmer werden. Sie konnte seinen Blick nicht ertragen und vor allem nicht dieses ewige Schweigen.
Sie rannte los, geradewegs an ihm vorbei, denn es war der einzigste Weg.
Doch gerade als sie an ihm vorbei war, sein Blick und sein Schweigen hinter sich gelassen hatte, hielt eine Hand um ihren Arm sie auf. Er drehte sie zu sich ums und sah ihr in die Augen.
Sein Blick war plötzlich so voller Zärtlichkeit, dass ihr Herz für einen Moment aussetzte.
Plötzlich brach er das lange Schweigen mit den drei kleinen Worten, die sie so oft von ihm in ihren Träumen gehört hatte.
Seine raue Stimmte sagte: „Ich liebe dich.“ Dann umschlossen seine Lippen voller Zärtlichkeit und Liebe die ihren.
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Datum: 24.09.2006 20:59
Das ist ja mal übelst niedlich beschrieben, auch wenn es am Anfang doch sehr traurig ist. Ich wünschte ich könnte auch mal in meinem Leben jemanden so verrückt machen. Aber wird wohl kaum passieren. Meine bisherigen Erfahrungen haben das nur zu gut bestätigt. *wieder in deprifase verfall*
Hast du dir den Text selber ausgedacht? Wirklich großes Lob! Happy Ends sind immer toll aber leider kommen sie viel zu selten vor. :(


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