Das Mädchen mit den stechend blauen Augen von Law- (Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.) ================================================================================ Kapitel 5: Kapi. 5 Es ist Ok, Angst zu haben. Es bedeutet einfach nur, dass du kurz davor bist, etwas sehr, sehr mutiges zu tun! -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Kapi. 5 Es ist Ok, Angst zu haben. Es bedeutet einfach nur, dass du kurz davor bist, etwas sehr, sehr mutiges zu tun!           Ein paar Tage waren vergangen, seitdem Roxana gegen Kira gewann. Sie lag grade auf einer Wiese und dachte über das Geschehene nach.   ~ Die Schwerter fest in den Händen gingen sie aufeinander los. Wieder und wieder hörte man Metall auf Metall. Beiden schenkten sich nichts, es ging immerhin um etwas. Die Schwerter surrten und zischten durch die Luft, jeder dieser Schläge hätte tiefe Wunden hinterlassen, würden sie treffen. Beide wussten um die Stärken und Schwächen, des anderen Bescheid. Die Braunhaarige wich grade einem dieser Hiebe aus und holte sogleich zum Gegenangriff aus. In letzter Sekunde duckte sich die jüngere noch, dennoch war das eben verdammt nah dran gewesen. Zu nah ihrer Meinung nach, als sie ein paar schwarze Haarsträhnen zu Boden fallen sah. Mit einem leichten Knurren folgte der erneute Angriff und erneut ertönte das metallener Geräusch von Metall auf Metall. Aufgrund dieses Schlages landete Roxana auf dem Boden.  „Gib auf! Du wirst diese Insel nicht verlassen! Du kommst ja nicht mal gegen mich an! Da draußen warten nur noch stärkere Gegner, gegen die du nicht den Hauch einer Chance hast!“, schreie Kira schon fast ihr entgegen.   Immer wieder hallten diese Worte in Roxana‘s Kopf. //Aufgeben….. Niemals! Ich habe nicht so lange bis zur Erschöpfung trainiert!//. Erneut standen sie sich wieder gegenüber, als sich Roxana erhob „Ich werde nicht aufgeben!“, ihr Blick hatte sich geänderte. Die Trotzigkeit, welche vorher zu sehen war, wich der Entschlossenheit, bereit das ein für alle Mal jetzt zu regeln. Diesen Blick hatte Kira noch nie gesehen gehabt von ihr. Sie machte einen Schritt zurück. Hatte sie sich getäuscht? War Roxana stark genug? War sie wirklich schon bereit dafür?   Mit einer schnellen Bewegung sprintete Roxana auf Kira zu, entschlossener denn je.   *clank* *bump*   Weit aufgerissenen Augen sahen zu Roxana hoch, welche der älteren die Klinge an den Hals hielt. Sie hatte es tatsächlich geschafft, sie zu entwaffnen und zu Boden zu bringen. „Der Kampf ist vorbei! Ich werde gehen und das musst du jetzt akzeptieren.“ Ein Lächeln bildete sich auf den Lippen von Kira, sie verstand, das sie bereit war. „Ja ich hab verloren… Geh… Aber pass blos gut auf dich auf“. Nachdem Roxana ihr Schwert weg streckte, reichte sie ihr die Hand zum Aufstehen, welche Kira ergriff und Stand auf. „Harte Arbeit und Disziplin, schlägt Talent“, hörte man im Hintergrund Samira sagen.~         Es war ihr tatsächlich gelungen und sie war mehr als bereit dafür in die Welt hinaus zu fahren. Ein leichtes Grinsen hatte sie bei den Gedanken daran auf den Lippen. „Hätte ich ja wissen können, dass du hier bist“, kam es freundlich von Luna, die sich neben sie setzte. Roxana schielte etwas zu ihr „Vermiss mich nicht zu sehr ok?“, „Ich versuche es, aber versprechen kann ich es nicht“, sagte die Frau, der sie viel zu verdanken hatte. Sie war für sie da gewesen und hat sie großgezogen. Roxana wusste, dass sie nicht ihre leibliche Mutter ist, aber für sie war sie ihre zweite ‚Mama‘ geworden.   Eine Weile saßen die beiden Frauen still nebeneinander und beobachteten die Wolken, wie sie langsam an ihnen vorüber zogen. „Ich hab Angst….“, überrascht sah Luna zu ihr, schmunzelte dann aber. Sie erinnerte sich zurück, an den Moment wo sie Roxana in dem Boot fanden und mit ins Dorf nahmen. Wie klein, schüchtern und ängstlich sie damals war und nun hatte sie sich so sehr entwickelt. Wie eine zarte Knospe einer Rose kurz davor bereit zu sein, in voller Schönheit zu erstrahlen. Viel fehlte nicht mehr, bis sie erblühte, da war sich Luna sicher. Sie musste jetzt nur ihren eigenen Weg anfangen zu gehen, um ihre Erfahrungen sammeln zu können. „Weißt du Roxana, das Schicksal stellt uns manchmal auf die Probe. Um zu sehen, ob wir bereit sind, weiter zu kommen oder gar um etwas Großes zu leisten.“ Die Schwarzhaarige setzte sich auf und sah zu ihr. „Es ist ok, Angst zu haben. Es bedeutet schlicht weg einfach nur, dass du kurz davor bist, etwas sehr, sehr Mutiges zu tun“, lächelte Luna sie sanft an. Roxana schloss die Augen und atmete einmal tief die frische Luft ein, die ihr um die Nase wehte. „Danke… Danke das du für mich da warst“, mit diesen Worten drückte Roxana ihre Ziehmutter an sich.   Langsam fing es an zu dämmern. „Lass uns zurückgehen“, „Gut dann komm“. Damit standen die beiden auf und machten sich auf den Rückweg zum Dorf.     Am nächsten Morgen wachte Roxana auf. Müde streckte sie sich genüsslich, bevor sie langsam aufstand. Sie sah zum Fenster //Heute geht es los…. Meine Reise beginnt. Mama schau zu ich hoffe, ich mach dich Stolz mit dem, was ich schon gelernt habe und noch lernen werde//. Mit diesen Gedanken ging sie zum Schrank und öffnete diesen. Schnell fiel die Entscheidung, was sie Anziehen wollte. Eine lange schwarze Hose, dazu ein dunkelgraues Oberteil, das ein paar hellblaue Schnüre an der Seite hatte. Schnell noch die schwarzen Stiefel mit einem ganz leichten Absatz anziehen und die Haare bändigen. Im Spiegel sah sie sich an, ja so konnte sie in ihre neuen Abenteuer starten. Schnell packte sie noch einen Rucksack mit Sachen, die sie brauchte. Als Letztes nahm sie ihr Schwert und machte es an ihrem Gürtel fest. Nachdem sie alles beisammen hatte, ging sie die Treppen runter und sah sich um. //Keiner da?//, sieh sah im ganzen Haus nach aber von Luna fehlte jede Spur. //Na ja vielleicht ist sie draußen oder beim Mütterchen//, ging es ihr durch den Kopf. Sie griff nach ihren Sachen und verließ das Haus. Seltsamerweise war draußen auch niemand zu sehen. Sie ging die Straße entlang. //Sehr komisch wo sind denn alle hin?//, schließlich kam sie bei Samiras Haus an und klopfte. Keiner machte auf und so beschloss sie die Tür einfach selber zu öffnen und nachzusehen. //Hä? Jetzt mal ernsthaft wo sind alle hin? Die können doch nicht alle vom Erdboden verschluckt worden sein oder doch?//, sich am Kopf kratzend verließ sie das Haus. //Hm dann kann ich wohl keinem Tschüss sagen…. Na ja vielleicht wollen sie das auch nicht, seltsam ist es dennoch//. Damit trat sie den Weg Richtung Hafen an.   Grade als sie den Hafen erreicht hatte, blieb sie wie versteinert stehen. Da… Da waren sie alle…. Luna, Samira, Kira und der ganze Rest vom Dorf. Sie alle hatten sich hier am Hafen versammelt und warteten auf sie. „Du hast doch nicht geglaubt, das wir dich nicht verabschieden und einfach gehen lassen oder?“, grinste Luna ihr entgegen. „Leute…. Ihr seid doch echt doof“, kam es von Roxana, die es nicht fassen konnte, dass wirklich alle gekommen waren, um sie zu verabschieden. Samira trat vor und sah sie an „Vor vielen Jahren bist du hier in einem kleinen Boot angekommen. Du hast dich entwickelt und wir alle haben dich in unsere Herzen geschlossen. Wir werden dich schrecklich vermissen. Aber da du nicht mit so einem kleinen Boot weit kommst, haben wir ein Geschenk für dich“, Roxana hörte ihr zu und bekam dann große Augen. Mitten im Hafen stand ein Schiff, ein Schiff für sie. Gepackt mit den wichtigsten Sachen. Weder zu groß noch zu klein für einen alleine. „Damit du uns nicht vergisst. Es ist alles, was du brauchst für die erste Zeit an Board“, grinste Kira sie an. Sauer war sie trotz ihrer Niederlage nicht, eher Stolz das, das kleine Mädchen von einst so viel gelernt und trainiert hatte.   Nachdem sich Roxana von allen verabschiedet hatte, betrat sie das Schiff und stellte den Rucksack ab. Die Dorfbewohnerinnen sahen zu ihr mit einem Lächeln und machten die Taue los. Roxana setzte die Segel, biss sich aber auch auf die Lippe. Immerhin verließ sie all die, wo ihr ein Zuhause gaben. Der Wind frischte etwas auf und setzte das Schiff in Bewegung. Alle Anwesenden winkten ihr zu, manche mit Tränen in den Augen und andere mit einem Lächeln auf den Lippen. Sie wünschten ihr alle nur das Beste und das sie ihre Ziele erreichen möge. Mit einem Ruck und Tränen in den Augen, drehte sich Roxana zu den Menschen, die am Hafen standen um. „DANKE!!! Danke für alles!!! Ich werde euch niemals vergessen! Ihr seid meine Familie!!!“ rief sie vom Schiff aus und machte dabei eine Tiefen Verbeugung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)