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Schlaflos

von

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Rock the casbah

Das nächste Ziel der Hochzeitsreisenden am kommenden Tag sollte Algerien sein. Derek berichtete seinem Ehemann, dass er dessen Hauptstadt schon immer hatte besuchen wollen und dies lediglich aufgrund eines Filmes aus dem Jahr 1936 mit dem Titel „Im Dunkel von Algier“, welchen er sehr lieben würde. Sie hatten sich diesen am Abend noch im Hotel auf Dereks Handy angeschaut, aber entweder lag es daran, dass die Bedeutung dieses Uralt-Streifens sich auf dem winzigen Bildschirm nicht recht entfalten konnte, oder Stiles fehlte einfach der Sinn für diese Kunstform. Er verstand bloß, dass es sowohl eine Gangster- als auch eine dramatische Liebesgeschichte war und das Ganze wurde serviert in schwarz/weiß und auf französisch mit englischen Untertiteln. Offensichtlich, so musste Stiles sich eingestehen, war er wohl ein Kunstbanause, mehr der Typ „Blockbuster“, als „Cinema des Arts“.
 

Derek und Stiles hatten frühmorgens einen Direktflug von Kairo nach Algier genommen. Die „Cora“ würde erst in etwa zwei Tagen gemütlich auf dem Wasserweg folgen und ein Hotel würden sie sich ganz einfach vor Ort suchen. Sie reisten ohne nennenswertes Gepäck, hatten lediglich eine kleine Umhängetasche mit Kleidung für diesen Zeitraum, mit ihrem Geld, ihren Handys und ihren Papieren bei sich und Stiles musste ein wenig über seinen steinreichen Ehemann lächeln, der sich allein deswegen offenbar bereits wie ein echter Abenteurer, ein Draufgänger, ja gar ein Backpacker vorkam.
 

Einen Reiseführer hatte Derek trotzdem engagiert, jemanden der die Landessprache sprach und entsprechende Ortskenntnisse besaß. Er holte die beiden Amerikaner direkt am Flughafen ab.

Said war ein Mann Anfang fünfzig, nicht sehr groß, schmal, in abgetragener Stoffhose, schmuddelig wirkendem Oberhemd in offenen Sandalen, aus denen staubige, wenig gepflegte Zehen hervorlugten. Der leichte Silberblick gab ihm etwas vermeintlich Liebenswertes, doch irgendetwas sträubte sich in Stiles gegen diesen Mann. Andererseits musste der Kerl ja nicht ihr neuer bester Freund werden, sondern sollte einfach nur seinen Job machen, entschied er und schob sein Unbehagen beiseite.
 

Und wie sich zeigen sollte, kannte Said die Stadt offenbar tatsächlich wie seine Westentasche und war auch seinerseits bekannt, wie ein bunter Hund. Wo sie auch hinkamen, wurde er von Einheimischen, von Straßenhändlern, Marktstandbetreibern und Menschen die vom Tourismus lebten gegrüßt. Und es war nicht schwer zu durchschauen, was diesen Mann so beliebt machte, denn wo immer sie hinkamen versuchte er diesen Leuten ein Geschäft zuzuschanzen, indem er die beiden Reisenden zu überreden versuchte, deren Waren zu kaufen, oder ihre Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Und viel öfter als Stiles lieb war, hatte er bei Derek damit auch Erfolg, doch er mischte sich nicht ein. Sein Ehemann war schlau genug um zu bemerken, was dieser Kerl für ein Schlitzohr war und es tat ihm ja nicht wirklich weh, denn Geldsorgen hatte er ja wahrlich keine. Und so kosteten sie eben Datteln, Baklava, CousCous mit dünner Tomatenbrühe, reichlich Gemüse und tranigem Hammelfleisch und Orangen, welche um Längen besser waren als jene, die in ihrer Heimat Kalifornien gediehen. Sie ritten auf Kamelen, fuhren in einem Eselkarren und Derek verteilte reichlich Dollarscheine an schmutzige kleine Kinderhände, die ab und an in kleinen Scharen angerannt kamen, um die merkwürdigen, bleichgesichtigen Fremden anzubetteln.
 

Stiles entging dabei nicht, dass Algerien touristisch deutlich weniger erschlossen war, als das Nachbarland Ägypten. Hier fielen er und Derek als Reisende aus einem fernen Land jedenfalls deutlich auf und die ihnen geltenden Blicke, welche sich in einem Spektrum von unverhohlener Neugierde bis hin zu Skepsis und Misstrauen bewegten, sprachen eine deutliche Sprache.
 

Ihr Reiseführer Said zeigte ihnen die Sehenswürdigkeiten seiner Stadt. Sie besuchten das Märtyrer-Denkmal, welches an die gefallenen Kämpfer des Unabhängigkeitskrieges gegen die französischen Besetzer erinnerte, welcher im Jahr 1962 geendet hatte. Eingeweiht wurde das Monument, ein hoher Turm aus drei aufstrebenden, sich in der Mitte treffenden Säulen, zwanzig Jahre nach Kriegsende am 05.07.1982.

Stiles staunte, als Said ihnen eine riesige römisch-kaholische Wallfahrtskirche, die „Basilique de Notre-Dame d’Afrique“, also die „Basilika Unserer Lieben Frau von Afrika“ präsentierte. Damit hätte er in einem islamisch geprägten Land wie diesem nicht gerechnet. Und es verwunderte auch nicht, dass Derek und er erst an diesem Ort die ersten anderen Ausländer abgesehen von ihnen selbst antrafen, wobei es sich bei diesen hauptsächlich um Europäer handelte.

Das Gebäude war alt, man sah ihm die Spuren von Zeit, Wind und Wetter an, auch wenn man erkennen konnte, dass hier in der Vergangenheit bereits einmal aufwendige Sanierungsarbeiten vorgenommen worden sein mussten. Die rundlichen Formen der Basilika, das schöne Ornamentband rund um die Außenfassade, sowie die aufwendigen Wandmalereien im Innenraum beeindruckten Stiles zutiefst.
 

Die Flitterwöchner besichtigten überdies einige Moscheen, zwei Museen und den botanischen Garten der Stadt. Der Muezzin rief bereits zum Maghrib, dem Abendgebet, die Sonne stand schon tief und Stiles hatte im Grunde längst genug und hätte nichts dagegen gehabt, seine wehen Füße in einem kuscheligen Hotelbett hochzulegen, doch irgendwie bekam sein Liebster den Hals von Land, Leuten und Kultur nicht voll und wollte unbedingt noch die berühmt-berüchtigte Kasbah, die Altstadt Algiers, ein verschlungenes, lebhaftes, bevölkertes Netz aus Straßen und Gassen und dem hauptsächlichen Drehort von Dereks Lieblingsfilm besichtigen. Da wollte Stiles kein Spielverderber sein und ließ sich darauf ein.

Mit ihrem Reiseführer durchstreiften sie nun also auf krumm getretenem Pflaster die engen, teilweise vollkommen heruntergekommenen, überfüllten Gassen.
 

Es dauerte eine ganze Weile, ehe die beiden amerikanischen Touristen realisierten, dass sie Said im Gedränge verloren hatten. Und während die sich noch suchend nach ihm umschauten, näherten sich ihnen unbemerkt zwei fremde Kerle, entrissen Derek die Tasche mit all´ ihren Habseligkeiten und sprinteten blitzschnell davon. Zwar bemerkte der Milliardär rasch was geschehen war und folgte den Männern und Stiles tat es ihm nach einer kurzen Schrecksekunde gleich, doch auf diesem verwinkelten und unbekannten Spielfeld hatten sie keine Chance, die Diebe einzuholen. Die Fremden entkamen mit ihren Sachen, verschwanden in irgendeinem Eingang und es fehlte jede Spur von ihnen. Das Paar suchte noch über eine Stunde lang verzweifelt nach ihnen, ebenso wie nach ihrem Reiseführer, doch sie blieben erfolglos und mittlerweile war bereits die Nacht heraufgezogen:
 

„Verdammt, verdammt, verdammt!“ fluchte Derek laut, als ihm klar wurde, was das bedeutet. Sie hatten nun nichts mehr, keine Pässe, keine Telefone, kein Geld, keine Kreditkarten, ja nicht einmal etwas wärmeres zum Anziehen, denn nachdem die Sonne verschwunden war, war es reichlich kühl geworden: „Was machen wir denn jetzt? Wir sitzen in diesem Land fest und haben nur noch das, was wir am Leib tragen. Wir sind komplett geliefert!“
 

Stiles spürte die aufkommende Panik in seinem Ehemann sofort und liebend gern hätte er ihn in den Arm genommen und geküsst, um ihn zu beruhigen, doch ihm war klar, dass zwei Männer dies in diesem Land nicht einfach so tun konnten und so nahm er einfach nur verstohlen Dereks Hand und erwiderte sanft:

„Shh, alles wird gut! Wir finden einen Weg, Babe! Lass´ uns erst einmal aus diesem Labyrinth heraus zurück auf eine Hauptstraße finden und dann sehen wir weiter, in Ordnung?“
 

Derek nickte ohne große Überzeugung.
 

Stiles blickte sich um und bedeutete Derek dann, ihm zu folgen:

„Wir müssen nach oben und irgendwo einen Aussichtspunkt finden, um uns einen Überblick zu verschaffen. Dann sehen wir, in welche Richtung wir gehen müssen.“
 

Derek hätte sich treten können, weil ihm das nicht selbst eingefallen war!
 

Tatsächlich fand Stiles einen Punkt, von dem aus er die Stadt sehr gut überblicken konnte und erklärte, auf die entsprechende Orte deutend:

„In dieser Richtung ist das Meer. Wenn alle Stricke reißen sollten, dann suchen wir uns dort am Strand irgendwo ein windgeschütztes Plätzchen, um auf den Morgen zu warten, aber ich würde zuerst versuchen, dort drüben hin zu gelangen. Da sind noch etliche Cafés und Geschäfte geöffnet und vielleicht finden wir dort jemanden, der uns versteht und uns helfen kann?“
 

Derek nickte lediglich. Eine Nacht am Strand, mit nichts, nicht einmal einem Schlafsack, ohne Nahrung, oder Wasser? Er hoffte inständig, dass sich ihnen eine bessere Möglichkeit eröffnen möge. Was wenn sie dort überfallen und ermordet werden würden? Er spürte wie seine Panik wuchs.

Absolut nichts in seinem Leben hatte ihn jemals auf eine Situation wie diese hier vorbereitet. Geld und sein bekannter Name hatten ihm stets alle Türen geöffnet und nun war er hier in einem fremden Land, wo er sich nicht im Geringsten auskannte und dessen Sprache er nicht sprach. Sein Schicksal hing davon ab, dass irgendwer ihm half, denn er selbst hatte absolut keine Kontrolle über die Situation. Und nichts hasste der Geschäftsmann mehr, als den Zustand der Ohnmacht!
 

Als habe Stiles seine Gedanken erraten, hakte er sich nun bei ihm unter und sagte sanft:

„Ich verspreche dir, alles wird gut, Babe! Zum Glück sind wir zusammen und passen auf einander auf. Wir schaffen das.“
 

Derek musterte Stiles eindringlich. Der Milliardär hatte keinen Schimmer, woher sein Mann diese Zuversicht nahm, doch sie wirkte absolut aufrichtig und so entschied er, seinen Worten Glauben zu schenken.
 

Während sie noch ihren Ausgang aus der Kasbah suchten, bemerkte Stiles, dass Derek sich laufend suchend umblickte:

„Ich hoffe ja immer noch, dass wir vielleicht unseren Reiseführer wiederfinden.“ kommentierte der Ältere sein Tun.
 

Stiles zuckte mit den Achseln und gab zurück:

„Also ehrlicherweise glaube ich nicht, dass es Zufall ist, dass er unmittelbar vor dem Diebstahl verschwunden ist. Ich vermute, dass dieser Said mit den beiden Typen, die uns ausgeraubt haben gemeinsame Sache gemacht hat. Er hat zwei einfältige Touristen mit Geld gesehen und seine Chance gewittert, denkst du nicht?“
 

Derek wurde ein wenig blass:

„Glaubst du wrklich? Oh Mann, ich bin so ein Idiot!“ schimpfte er:
 

„Bist du nicht!“ versicherte Stiles: „Ich bin einfach schon viel öfter Typen wie ihm begegnet, das ist alles. Ich hatte gleich ein komisches Gefühl bei ihm. Es tut mir leid, dass ich nicht darauf gehört und etwas gesagt habe.“
 

„Du musst dich für nichts entschuldigen, Süßer.“ gab Derek zurück: „Lass´ uns einfach nur versuchen, aus dieser Misere schnell wieder herauszufinden. Ich würde ungern zwei Tage lang hier darauf warten, dass meine Yacht uns hier aufliest, wenn wir längst komplett verdreckt, verhungert und verdurstet sind.“
 

Stiles musste an dieser Stelle ein wenig lachen:

„Das liebe ich besonders an dir, mein Schatz, nämlich dass du so ein optimistisches Sonnenscheinchen bist.“
 

Und tatsächlich ließ sein Ehemann sich einen kurzen Moment von dieser Heiterkeit anstecken und stimmte in das Lachen ein.
 

Als die beiden Männer die zuvor erspähte Hauptstraße erreicht hatten, begannen sie dort Passanten anzusprechen und um Hilfe zu bitten, doch leider kamen sie mit den beiden Sprachen, welche sie fließend beherrschten, nämlich englisch und spanisch, nicht besonders weit. Und dass Derek auf französisch im Restaurant luxuriöse Speisen bestellen konnte, half ihnen hier ebenso wenig weiter, wie die paar Brocken französisch, die Stiles von Jean Ribaux aufgeschnappt hatte, weil dieser sie immer mal wieder in ihre Gespräche einfließen ließ.
 

Erst nach einer ganzen Weile traf Stiles in einem kleinen Straßenrestaurant auf eine Gruppe junger Männer, welche neben arabisch und französisch auch ein paar Brocken englisch sprachen. Ihnen konnte er mit Ach und Krach verdeutlichen, dass sie sich in einer Notlage befanden und dringend telefonieren müssten. Und tatsächlich war einer von ihnen so freundlich, den beiden Fremden sein Handy zu leihen:
 

„Und wen wollen wir nun anrufen?“ wollte Stiles nun von Derek wissen.
 

Wie zu erwarten war, entschied sich sein Ehemann für seinen Freund und Geschäftspartner Deucalion, was sich als weiser Entschluss erweisen sollte, denn nicht nur versprach dieser, sich um alles zu kümmern, er sprach überdies auch fließend französisch und ließ sich den Besitzer des Telefons für ein paar Instruktionen geben, was nun zu tun sei.
 

Als Derek seinen Freund nach einer Weile wieder am Apparat hatte, erklärte dieser ihm:
 

„Ich habe diesem Burschen erklärt, dass ihr ausgeraubt worden seid und Hilfe braucht. Wer du bist habe ich ihm verschwiegen, um nicht zu riskieren, dass er am Ende noch denkt, es würde sich finanziell lohnen, dich zu entführen, oder so, aber ich habe ihm eine großzügige finanzielle Entschädigung versprochen, wenn er für euch beide erst einmal etwas zu essen und zu trinken ordert und euch anschließend ins „Hilton Algiers“ fährt. Er hat ein Auto, wie er mir versichert hat. Ich reserviere dort ein Zimmer für euch und kümmere mich um alles weitere. Ich schlage vor, wir sprechen noch einmal, wenn ihr im Hotel angekommen seid, einverstanden?“
 

Derek atmete erleichtert auf, stimmte zu und bedankte sich, ehe er das Telefon an seinen Besitzer zurückreichte.
 

Er und Stiles setzten sich zu den jungen Männern an den Tisch und es wurde für sie etwas geordert, dass sich „Shakshuka“ nannte. Hinter diesem Namen verbarg sich ein pikantes Gemüsegericht mit darüber aufgeschlagenen Eiern und den Reisenden, welche bereits seit vielen Stunden nichts mehr gegessen hatten kam es vor, wie das reinste Ambrosia. Zu trinken gab es Gazoz, was im Grunde einfach nur eine farbintensive, extrem süße Limonade war, welche in einer schwitzenden, dickwandigen Glasflasche serviert wurde. Sie schmeckte für ihre amerikanischen Gaumen abscheulich, doch sie waren derart durstig, dass sie es dennoch in einem Zug hinunter stürzten.
 

Das Auto ihres Retters entpuppte sich als uralter Peugeot-Pick-Up-Truck ohne Verdeck, welcher im Grunde mehr nach Altmetall, als nach einem wirklichen Fahrzeug aussah und den Hochzeitsreisenden wurde ein Platz auf der Laderampe angeboten. Zu ihrer Überraschung sprang der Wagen jedoch anstandslos an. Auf holprigen Straßen wurden sie tüchtig durchgerüttelt und handelten sich mit Sicherheit den einen oder anderen blauen Fleck ein. Dennoch wurden sie nach etwa einer halben Stunde Fahrt wie versprochen in einem Stück vor dem „Hilton Algiers“ abgesetzt. Sie verabschiedeten sich von ihren Rettern mit einem „Merci Beaucoup“, denn dafür reichte ihr französisch gerade aus und damit war ihr kleines Abenteuer für diesen Tag beendet.
 

Im Hotel hingegen erwartete sie nun das komplette Kontrastprogramm. Ein übereifriger Portier erwartete sie bereits in der Lobby und führte sie in ihre luxuriöse Suite, welche Deucalion für sie geordert hatte und wo bereits Pyjama für die Nacht und je eine komplette Garnitur Kleidung für den kommenden Tag für sie bereitlagen, sowie eine Auswahl an Süßigkeiten, eine Flasche Champagner und zwei Kristallgläser:
 

„Dein Kumpel Deuc ist ein Genie!“ kommentierte Stiles glücklich, lümmelte sich auf eines der Sofas im Wohnraum der Suite und stopfte sich eine handvoll Pralinen in den Mund.
 

Der Portier zog sich diskret zurück und Derek setzte sich erst einmal ans Telefon, um sich bei dem „Genie“ zu bedanken und das weitere Vorgehen zu besprechen.
 

Als er wieder bei Stiles saß, wirkte er irgendwie schuldbewusst, so dass sein Ehemann seine Hand nahm und wissen wollte:
 

„Was ist los, mein Großer, hm? Gibt es Schwierigkeiten?“
 

Derek sah ertappt aus und fragte kleinlaut:

„Wäre es sehr schlimm, wenn wir morgen früh wieder nachhause fliegen würden? Deucalion braucht nämlich offenbar meine Unterstützung bei einem geschäftlichen Projekt. Aber wenn du noch nicht zurück willst, dann bringe ich dich an jeden Ort, den du noch sehen willst und komme nach, sobald ich kann, versprochen!“
 

Stiles lächelte und schmiegte sich an ihn:

„Nein Babe, ich komme mit dir. Das war eine lange, aufregende Tour, aber ich vermisse auch irgendwie meine Freunde und mein Zuhause. Irgendwann gehen wir bestimmt wieder einmal auf Reisen, aber für´s Erste reicht es, denke ich. Außerdem will ich nicht ohne dich irgendwo sein. Ich liebe dich und mein Leben ist bei dir, weißt du?“
 

Derek grinste zufrieden und schloss die Arme um ihn:

„Ja, so geht es mir auch. Also geht es morgen nachhause.“

Er schenkte für sie beide Champagner ein, reichte Stiles sein Glas, doch ehe er einen Schluck nahm, gab er zu:

„Ich komme mir irgendwie total lächerlich vor. Als unsere Sachen weg waren und du mir in Aussicht gestellt hast, dass wir vielleicht sogar irgendwo am Strand übernachten müssten, da dachte wirklich, es wäre nun aus mit uns. Ich glaube ohne deine Zuversicht und Tatkraft hätte ich gar nicht gewusst, was ich tun sollte. Und einen Anruf später sitze ich wieder in der teuersten Suite eines Hotels, trinke Champagner und für alles wird gesorgt. Wie erbärmlich ist das denn bitte?“
 

Stiles schenkte ihm einen zärtlichen Blick und versicherte:

„Ach komm´ schon Großer, du bist doch nicht erbärmlich. Du bist in solchen Situationen einfach überhaupt nicht erfahren, das ist alles. Ich aber sehr wohl. Ich stand schon oft ohne einen Cent da und wusste nicht, wo ich nachts schlafen sollte. Aber ich habe eben auch die Erfahrung gemacht, dass das Leben immer irgendwie weitergeht, dass sich stets etwas findet und man manchmal auch Hilfe von wildfremden Menschen erfährt, wenn man darum bittet. Und darum hatte ich vorhin auch keine große Angst.“

Er schüttete seinen Champagner in einem Zug hinunter und fragte mit schelmischem Grinsen:

„Weißt du, was ich jetzt tun werde? Ich gehen sehr, seeehhr lange Duschen. Und du kommst mit!“
 

„Bin dabei!“ versicherte Derek.
 

Die Flitterwöchner sprangen auf, liefen los und hinterließen kichernd eine Spur aus schmutzigen Kleidern auf ihrem Weg ins Bad.



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