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Schlaflos

von

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...they go together like a horse and carriage – Teil 1

„Bist du okay?“ wollte Stiles wissen, als sie nebeneinander im Dunkeln lagen:
 

„Warum sollte ich nicht okay sein?“ fragte Derek zurück, obwohl er natürlich längst ahnte, wovon Stiles sprach:
 

„Na ja, es war ganz schön heftig, was Chris uns da vorhin berichtet hat, findest du nicht?“ schob der Jüngere unsicher hinterher.
 

Derek seufzte:

„Ein paar Stunden Ruhe. Mehr war uns nicht vergönnt und schon sprechen wir wieder über die verdammte Kate Argent. Weißt du was, Stiles? Ich will sie einfach nur vergessen und am liebsten nie wieder ihren Namen hören! Und vielleicht haben wir ja dieses eine Mal Glück und sie stirbt am Ende an den Spätfolgen dessen, was sie sich da heute selbst angetan hat; irgendeine fiese Infektion mit fleischfressenden Keimen, die sie langsam zersetzen? Das wäre wirklich mal so etwas wie höhere Gerechtigkeit. Dann hätten wir endgültig unsere Ruhe vor diesem Monster.“
 

„Aber das Baby, Derek...“ begann Stiles zaghaft, doch er wurde vom Älteren unterbrochen:
 

„Was ist mit dem Baby? Wenn du mich fragst, dann wäre es tot wesentlich besser dran, als das Kind einer solchen Mutter zu sein.“

Stiles zuckte innerlich ein wenig zusammen, angesichts der zornigen Kälte, welche in den Worten seines Liebhabers lag. Er wollte etwas einwenden, doch er spürte deutlich, dass jetzt nicht der rechte Zeitpunkt war, dieses Thema zu besprechen. Und falls das Baby nicht durchkäme, dann würden sie es ohnehin niemals diskutieren müssen, also ließ Stiles die Angelegenheit für den Augenblick ruhen und sagte stattdessen:

„Also gut, dann lass´ uns über etwas anderes sprechen; über etwas sehr wichtiges: Was stellen du und ich denn nun mit dem Rest unseres Lebens an?“
 

Ein listiges Grinsen schlich sich auf Dereks Gesicht. Er rollte sich auf Stiles, hielt dessen Handgelenke fest und schlug vor:

„Ich würde sagen, wir beginnen damit, dass du mich nicht länger warten lässt und mich endlich heiratest!“
 

„Hm... heiraten? Dich? Ich weiß ja nicht...?“ ließ Stiles ihn ein wenig zappeln: „Vielleicht mache ich ja noch eine viel bessere Partie? Ist Jeff Bezos eigentlich noch single?“
 

Derek stieg darauf ein:

„Nein, sorry Baby, Jeff ist nach seiner Scheidung im letzten Jahr offenbar wieder in einer neuen Beziehung. Und du hast natürlich recht, er hat noch sehr viel mehr Geld als ich, aber ich finde, ich sehe wesentlich besser aus und habe außerdem auch immer noch alle meine Haare. Überdies führe ich seit mehreren Jahren die Forbes-Liste der begehrtesten Junggesellen Amerikas an. Ich schätze, du solltest nun endlich Nägel mit Köpfen machen, bevor mich am Ende noch ein anderer wegschnappt?“
 

Stiles wendete all seine Kraft auf, um ihre Position zu ändern und sich über den Älteren zu bringen:

„Nichts da, du gehörst mir allein!“ verkündete er großspurig:
 

„Ach ja? Und wann machst du dann endlich einen ehrbaren Mann aus mir?“ wollte Derek wissen:
 

„Ob eine Ehe ausgerechnet mit mir einen `ehrbaren Mann´ aus dir macht weiß ich nicht, aber nenn´ mir einfach einen Termin und ich bin da; mit gewaschenem Hals und geputzten Schuhen, versprochen!“ versicherte der Jüngere und beugte sich zu einem Kuss zu seinem Geliebten hinab.
 

„Also gut. Wie klingt in zwei Wochen für dich?“ fiel Derek mit der Tür ins Haus:
 

„Hoppla?“ entfuhr es Stiles überrascht: „Du hast es aber plötzlich wirklich eilig?“
 

„Nein, eigentlich war ich sehr, sehr geduldig. Wenn es diese ganze leidige Gerichtsverhandlung nicht gegeben hätte, dann wären wir doch längst verheiratet. Und jetzt will ich einfach nicht mehr länger warten. Ich will dich jetzt und für immer.“ widersprach Derek:
 

„Aber schaffen wir das denn alles in zwei kurzen Wochen? So etwas zu planen ist doch mit Sicherheit eine Menge Aufwand. Wie ich dich kenne willst du es doch sicher pompös, aufwendig und traditionell?“ wandte der Jüngere ein:
 

„Ach Unsinn, ich will dich einfach nur so schnell wie möglich heiraten, das Wie ist mir egal. Du darfst es dir Aussuchen, ob du eine große Feier willst, einen kurzen Besuch beim Standesamt nur für uns zwei, eine kirchliche Trauung... mir soll alles recht sein, nur sag´ bitte endlich Ja zu mir.“ erwiderte Derek
 

Stiles musste ein wenig lachen:

„Ich habe doch längst Ja zu dir gesagt, Babe! Ich will zu niemand anderem gehören, als zu dir, das weißt du doch. Und die Trauung... die würde ich am Liebsten hier bei uns zuhause vollziehen, mit wenigen, ausgesuchten Gästen. Ein paar Blumen, leckeres Essen, Musik, mehr brauche ich wirklich nicht.“
 

„Dann machen wir es so.“ bestätigte Derek: „Und was ist mit der Hochzeitsreise? Wohin soll´s gehen?“
 

Stiles zuckte mit den Achseln:

„Ich war ja noch nirgends. Vielleicht können wir einfach irgendwo hinfahren, wo es hübsch ist. Da weißt du doch viel besser Bescheid als ich.“
 

„Ausgezeichnet, ich plane alles! In diesem Fall wird es aber eine Überraschung!“ erklärte Derek begeistert: „Kannst du dich für ein paar Wochen freimachen? Wir werden Zeit für das brauchen, was mir gerade vorschwebt.“
 

„Wochen?“ fragte Stiles erstaunt: „Hast du selbst denn überhaupt so viel Zeit? Du bist immerhin Mr. Wichtig und leitest ein riesiges Unternehmen?“
 

Derek grinste:

„Das ist ja das Gute an meiner Position; ich kann von überall auf der Welt Entscheidungen treffen. Wenn du mir erlaubst gelegentlich an einer Telefonkonferenz teilzunehmen, einen Geschäftsbericht zu lesen, oder eine Kleinigkeit auszuarbeiten, dann ist das überhaupt kein Problem.“
 

„Also gut. Dann... dann machen wir es so.“ bestätigte Stiles: „Aber werde ich denn vorher wirklich nicht erfahren, wo es hingeht? Woher weiß ich dann überhaupt, was ich packen soll?“
 

„Stell´ dich einfach auf alle Eventualitäten ein.“ erwiderte sein Verlobter mit einem listigen Zwinkern: „Ich verrate nur so viel: Wenn wir nachhause zurückkehren, dann wirst du nicht mehr behaupten können, du seist noch nirgendwo gewesen.“
 

„Hochzeit mit anschließender Entführung des Bräutigams? Verdammt, jetzt bin ich aber richtig aufgeregt und kribbelig. Wie wär´s mit ein bisschen vorehelichem Verkehr, um mich wieder runter zu bringen.“ erkundigte sich Stiles mit einem verschmitzten Grinsen:
 

„Das klingt fantastisch. Ich bin dabei!“ versicherte der Ältere und zog ihn fester an sich.
 

Viel zu früh am kommenden Morgen erwachte Stiles von Gemurmel in seiner Nähe. Unwillig öffnete er die Augen und blickte sich nach der Geräuschquelle um. Es stellte sich heraus, dass es sich um seinen Verlobten handelte, welcher sich auf den Balkon zurückgezogen hatte, um zu telefonieren. Sein Liebhaber wirkte trotz der frühen Stunde putzmunter. Er trug seine Sprtkleidung und sein Körper glänzte im Sonnenlicht vor Schweiß, was bedeuten musste, dass er sogar schon trainiert hatte.

Seltsam? Sie waren erst um weit nach vier in der letzten Nacht eingeschlafen und ein Blick auf den Radiowecker offenbarte, dass es jetzt gerade mal zehn Uhr war.

Stiles beschloss, dass es eindeutig zu früh war, um jetzt schon aus den warmen Federn zu schlüpfen und so döste er noch ein wenig weiter, bis Derek nach einer Weile ihm ins Bett gekrochen kam:
 

„Du hast geschwitzt und du stinkst.“ behauptete Stiles verschlafen, strafte seine eigenen Worte jedoch Lügen, indem er Derek an sich zog und lustvoll an ihm zu schnuppern begann: „Mit wem hast du denn da telefoniert?“
 

„Ich konnte wieder einmal nicht richtig schlafen, aber dieses Mal aus einem sehr guten Grund. Ich werde nämlich den tollsten Kerl der Welt heiraten, weißt du? Und darum habe ich schon mal ein bisschen herumtelefoniert. Magst du blaue Hortensien und rosefarbene Rosen? Ich dachte, daraus könnte unser Blumenschmuck bestehen. Und ich habe einen DJ engagiert und jemanden, der die Trauung vornimmt. Wenn du mit irgendetwas nicht einverstanden bist, dann können wir alles noch ändern. Und ich habe auch schon mal eine Gästeliste angefangen, die du dir anschauen könntest. Außerdem habe ich ein mögliches Menü ausgearbeitet, welches wir später mit dem Koch besprechen können.“ verkündete Derek, ohne auch nur einmal Luft zu holen.
 

Stiles musste lachen:

„Du plapperst, Baby. Was ist los? Das ist doch sonst eher mein Part?“
 

Das Lächeln, welches auf Dereks Gesicht erschien machte, dass Stiles das Herz aufging:

„Ich schätze, ich bin glücklich?“ erwiderte er beinahe schüchtern.
 

„Oh Mann, ich liebe dich wirklich wie verrückt!“ schnurrte Stiles, beugte sich zu einem Kuss zu ihm herüber und verkündete dann: „Ich werde Scott darum bitten, mein Trauzeuge zu sein. Hast du dich denn eigentlich schon entschieden, wen du fragen wirst, Deucalion oder Chris?“
 

„Keinen von beiden.“ gab Derek zu seiner Verwunderung zurück: „Ich denke, ich werde Malia darum bitten. Wir kennen uns zwar noch nicht allzu lange, aber dennoch fühlt sie sich für mich wie Familie an. Sie ist ihrem Vater einfach so unwahrscheinlich ähnlich und wenn er noch am Leben wäre, dann hätte ich ihn gefragt. Sie ist also die logische Wahl. Denkst du, sie wird ja sagen?“
 

Stiles lachte:

„Sicher wird sie das tun, allein schon, weil es die perfekte Ausrede ist, bei unserer Hochzeit kein Kleid tragen zu müssen.“
 

Als später all ihre Gäste mit ihnen beim Frühstück saßen, gab das Paar den Trauungstermin bekannt und lud die Anwesenden ein. Die beiden Nominierten nahmen ihre Wahl zum Trauzeugen mit Freuden an und damit gab es dann endgültig kein Zurück mehr.

Die beiden kommende Wochen standen voll und ganz im Zeichen der Vorbereitungen für Hochzeit und Hochzeitsreise, wobei Derek um letztere noch immer ein Riesengeheimnis machte.
 

Und dann war er plötzlich da, der große Tag. Stiles erwachte mit einem ganzen Bienenschwarm in seinem Magen und besprang Derek noch im Schlaf:

„Aufwachen, Babe! Wir heiraten heute!“ krähte er fröhlich und überdreht.
 

Der Ältere knurrte wie ein verärgerter Wolf. Er öffnete blinzelnd die Augen, schnappte sich ungeschickt den Wecker vom Nachttisch, rechnete mühsam nach und krächzte dann übellaunig und verschlafen:

„Es ist gerade mal sechs Uhr morgens. Wir heiraten erst in acht Stunden. Wieso bist du schon wach und quälst mich?“
 

„Weil ich so aufgeregt bin. Es ist endlich soweit! Wir heiraten!“ gab Stiles zurück und versetzte unruhig auf und ab hopsend das gesamte Bett in Bewegung:
 

„Komm´ her, du kleine Nervensäge und schlaf´ noch ein Stündchen!“ forderte Derek murrend und zog seinen Bräutigam mit starken Armen fest an sich, zurück unter die einlullende Wärme ihrer Decken. Widerstand war in dieser Umklammerung zwecklos, wie Stiles feststellen musste und auch wenn er das nicht für möglich gehalten hätte, döste er tatsächlich noch einmal für eine Weile ein.
 

Als die beiden Männer dann später tatsächlich ausgeschlafen genug waren, um sich dem Tag zu stellen, hieß es für beide erst einmal Abschied nehmen. Ihre Freunde hatte zwar darauf bestanden, dass sie bereits in der Nacht vor der Eheschließung nicht mehr im selben Bett schlafen dürften, doch da hatte das Paar gestreikt. Sie waren in den letzten Monaten schon so oft unfreiwillig von einander getrennt gewesen, dass dies für sie überhaupt nicht infrage kam. Der Kompromiss war gewesen, dass sie sich gleich nach dem Aufstehen trennten, um sich dann bis zur Trauung nicht mehr zu sehen.
 

Und so verabschiedeten sich die Liebenden nun von einander, als würden sie sich eine Ewigkeit nicht mehr wiedersehen.



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