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Schlaflos

von

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Erzähl mir ein Märchen!

Parrish war einige Tage in Los Angeles geblieben und Derek hatte ihn kurzerhand in sein Schloss eingeladen.
 

Stiles hatte es gut getan, in Jordan wieder ein Stück seiner Vergangenheit um sich zu haben. Es verband ihn mit einer Zeit, als er noch jünger, unschuldiger und in jeder Weise wohlbehütet gewesen war; ehe das Leben im böse ein Bein gestellt und ihm seine Eltern und sein Heim genommen hatte. Derek erhielt dadurch eine Ahnung davon, wie sein Geliebter gewesen war, lange bevor sie einander begegnet waren und es machte, dass er sich sogar noch ein klein wenig mehr in ihn verliebte. Diesen Jungen von damals hätte er gern gekannt.
 

Nun musste Jordan wieder heimkehren, denn die Pflicht rief. Stiles und Derek hatten ihn soeben zum Flughafen gebracht und sie waren gerade wieder daheim angekommen.
 

Noch hatte die Presse von Kates Verhaftung keinen Wind bekommen.

Noch war kein Gerichtsverfahren anberaumt worden

Noch hatten sie ihre Ruhe, auch wenn man am Horizont bereits einen Sturm aufziehen sehen konnte und das Hufgetrappel der Wilden Jagd bereits leise von fern zu ihnen herüberklang.
 

Dies war der erste Moment, den Derek und Stiles seit einer Ewigkeit gemeinsam hatten, ohne dass sie bedroht wurden, unangenehme Dinge von ihnen verlangt wurden, oder sie zwangsweise getrennt sein mussten, wurde Stiles in dieser Minute klar. So könnte der Rest ihre Lebens aussehen, wenn sie alles erst einmal vollständig hinter sich hätten und Kate verurteilt wäre.

Einen Moment lang blieb Stiles wie angewurzelt mitten im Foyer stehen und ließ diese Erkenntnis auf sich wirken.
 

Als Derek es realisierte, blickte er sich nach ihm um und erkundigte sich:

„Ist alles okay, Baby?“
 

„Werden wir eigentlich hier wohnen bleiben, oder werden wir woanders hinziehen? Was werde ich nun mit meinem Leben anfangen? Werde ich weiter studieren, oder vielleicht arbeiten gehen? Wirst du mit mir verreisen und mir etwas von der Welt zeigen, wie du es versprochen hast? Denkst du, die Öffentlichkeit wird mich jemals an deiner Seite akzeptieren, oder werde ich mein Lebtag keine Zeitung mehr aufschlagen und keinen Fernseher mehr anmachen können, ohne dass ich dort sehe, wie irgendwer über uns beide herzieht? Wann werden wir denn eigentlich genau heiraten? Und wie willst du die Feier; eher traditionell, oder modern? Werden wir uns heimlich in kleinem Kreis das Ja-Wort geben, oder wird das eine große Sache? Und vor allem... willst mich überhaupt immer noch? Und was wird aus Scott? Wo wird ER dann sein? Werde ich ihn dann überhaupt noch sehen? Oh Mann, ich kann aber nicht ohne ihn leben!“ sprudelte es aus dem Jüngeren heraus:
 

„Shh, Baby, du plapperst!“ unterbrach ihn Derek: „Darf ich zwischendurch vielleicht auch mal auf eine deiner Fragen antworten? Was ist denn plötzlich los mit dir, Kleiner? Bekommst du es etwa gerade mit der Angst zu tun?“
 

Stiles nickte und erwiderte geknickt:

„Es tut mir leid. Ich glaube, ich warte wohl irgendwie schon auf die nächste Katastrophe. Ich kann einfach nicht glauben, dass es für uns beide am Ende nun wirklich noch ein Happy-End geben soll. Weil weißt du... ich bin doch eine ausgebuffte Straßennutte und so, und sollte es eigentlich besser wissen: Das Leben ist kein Märchen und ich bin nicht Cinderella!“
 

Derek schüttelte gutmütig den Kopf:

„Du redest dummes Zeug, Süßer. Du kennst dich selbst scheinbar überhaupt nicht? Das bist du eben nicht, du bist keine „ausgebuffte Straßennutte“. Was ist das überhaupt für ein komisches Wort? Darum habe ich dich damals in meiner Verzweiflung überhaupt mitgenommen, weil mein Herz da bereits instinktiv gewusst hat, was mein Verstand erst noch begreifen musste, nämlich wie gut du bist, wie mitfühlend, freundlich, lustig, tapfer, stark und unverwüstlich.“

Er hatte Stiles ins Wohnzimmer geführt, neben sich auf eines der Sofas geholt und zog ihn in seine Arme:

„Unser Leben ist sehr wohl ein Märchen, aber da du es scheinbar vergessen hast, werde ich es dir nun noch einmal erzählen, um es dir in Erinnerung zu rufen: Es war einmal ein stinkreicher, aber trauriger, einsamer, schlafloser und insgesamt ziemlich verlorener König.“ begann er mit sonorer Stimme:

„Er hatte mit seinem Leben eigentlich schon beinahe abgeschlossen und es war im im Grunde gleichgültig, ob er lebte oder starb, doch eines Abends, als er ziellos mit seiner Kutsche durch die Straßen seiner Stadt fuhr, da traf er einen wunderschönen Jüngling mit den herrlichsten Karamell-Augen, die man sich überhaupt nur vorstellen kann und der König spürte so deutlich, wie er noch nie in seinem Leben etwas gespürt hatte, dass er bei ihm sein wollte und bei niemand anderem sonst, um an seiner Seite endlich wieder ein wenig Ruhe zu finden, also nahm er den Jüngling mit sich. Es dauerte dann aber noch eine ganze Weile, ehe der König über seine eigene Dummheit gesiegt und verstanden hatte, dass dieser Mann sein Freund, sein Geliebter, sein Gegenstück, sein Prinz war, doch dann endlich wurden die beiden ein Paar und die wurden sehr glücklich miteinander. Aber es gab, wie immer im Märchen, auch eine böse Hexe, die alles daran setzte, ihr Glück zu zerstören und sie hätte es auch beinahe geschafft. Zum Glück hatten der König und sein Geliebter aber sehr gute Freunde und mit deren Hilfe besiegten sie die böse Hexe. Und ENDE!“
 

Stiles, der sich in Derek Armbeuge gekuschelt und aufmerksam gelauscht hatte hob nun den Kopf, blickte ihn mit großen Kinderaugen an und widersprach:

„Nein, das ist aber noch nicht das Ende dieses Märchens. Wie geht es denn nun weiter für den König und seinen Prinzen? Was kommt nach dem „Und-sie-lebten-glücklich-bis an-das-Ende-ihrer-Tage“?“
 

Derek drückte ihm einen sanften Kuss auf die Schläfe und fuhr fort:

„Also gut, hier kommt nun die Fortsetzung: Der König heiratet seinen Prinzen so schnell wie möglich und die Feier wird genau so sein, wie dieser es sich wünscht, groß und prunkvoll, oder klein und bescheiden, ganz egal. Und nach der Trauung werden die beiden auf eine ausgedehnte Hochzeitsreise gehen und gemeinsam die Welt sehen, ehe sie gemeinsam wieder in ihr Schloss zurückkehren, oder in ein anderes, ganz wie es sich der Prinz wünscht. Und dort werden sie allein leben, oder mit ihren Freunden, oder mit einem Haufen Kinder, die sie gemeinsam großziehen werden. Der Prinz braucht es nur zu sagen, wie er sich sein Leben vorstellt und so wird es dann auch gemacht, denn der König hat nur einen einzigen Wunsch und das ist der, seinen Prinzen bis zu ihrem gemeinsamen Lebensende so glücklich zu machen., wie er nur kann!“
 

„Schön!“ schnurrte Stiles zufrieden. Er hatte Derek das Hemd bis zum Nabel aufgeknöpft und zog nun eine Spur aus Küssen über dessen Brust und Bauch: „Und weißt du, was wir als erstes machen?“
 

„Ich bin gespannt.“ erwiderte Derek und grinste auf seinen Freund hinab:
 

„Nacktbaden!“ rief Stiles und rannte los, wie von der Tarantel gestochen.
 

Derek hatte Mühe, ihm zu folgen und als er an seinem eigenen, gewaltigen Pool vor dem Haus ankam, war Stiles bereits seine Kleider losgeworden und ehe er mit einem Kopfsprung ins Wasser hechtete, rief er ihm mit einem frechen Grinsen über die Schulter hinweg zu:

„Hey, böser Wolf! Fang´ mich, wenn du kannst!“
 

`So ein kleiner Verrückter!´dachte Derek grinsend bei sich, zog sich in Windeseile komplett aus, und sprang hinterher.

Stiles hatte offensichtlich nicht die Absicht, eine leichte Beute für ihn zu sein, denn er schwamm, als ginge es um sein Leben, aber schließlich holte ihn Derek dennoch ein:

„Hab´ ich dich, du Frechdachs!“ triumphierte er und zog Stiles an sich:
 

„Gar nicht schlecht für einen alten Mann!“ entgegnete der Jüngere grinsend: „Und willst du nun vielleicht deinen Gewinn einstreichen?“ Stiles schlang beide Beine und einen seiner Arme fest um seinen Freund. Mit dem anderen Arm hielt er sich am Beckenrand fest. Die anregenden Bewegungen, die er mit seinem Becken machte, ließen keinen Zweifel daran, wovon er sprach:
 

„Aber... wir haben keine Kondome hier.“ erwiderte Derek unsicher.
 

„Ist das denn schlimm?“ wollte Stiles wissen: „Ich meine... wir haben beide alle Tests gemacht, ich war dir immer treu und ich vertraue dir. Wir könnten also, wenn wir wollten...?“
 

„Ich habe es noch nie Ohne gemacht.“ gab der Ältere zurück:
 

„Ich auch nicht.“ entgegnete Stiles: „Aber mit dir will ich es. Ich will, dass es ein Geschenk ist, dass wir uns gegenseitig machen; dass nichts mehr zwischen uns ist, auch nicht eine bisschen Latex.“

Er blickte Derek ein klein wenig verunsichert an:
 

„Tun wir´s. Ich will es auch. Verdammt, ich will dich so sehr!“ raunte Derek heiser.

Diese Vorstellung und Stiles physische Nähe hatten ihn längst hart werden lassen:
 

„Dann tu es! Ich brauch´ dich jetzt!“ gab Stiles atemlos vor Aufregung zurück:
 

„Ohne Vorbereitung?“ vergewisserte Derek sich noch einmal:
 

„Mach´ mich nicht sauer, Hale!“ erwiderte Stiles ungeduldig, ergriff selbst die Initiative und führte Dereks Schwanz in sich ein: „Endlich!“ seufzte er, schloss die Augen, klammerte sich mit beiden Armen an den Beckenrand hinter sich Und begann sanft, sich auf seinem Geliebten zu bewegen.
 

Das Wasser war warm, die Vormittagssonne schien freundlich auf sie beide hinab, die Vögel gaben ihnen ein romantisches Impromptu-Konzert und ein milder Wind streichelte ihre Haut, dort wo ihre Körper, die aus dem Wasser herausragten. Es war ganz einfach die perfekte Kulisse für ihre Vereinigung.

Kurz war da Überraschung auf Stiles Gesicht zu lesen, als er spürte, wie Derek sich heiß in ihm ergoss, doch dann lächelte er. Sie waren eins, untrennbar.

Für immer!

Die böse Hexe hatte den Prinzen nicht gekriegt und saß nun gefangen in einem Turm und würde nie wieder einen Tag in Freiheit leben.

Alles war so, wie es sein sollte!



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