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Schlaflos

von

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Gottes Werk und Teufels Beitrag

Derek blieb an den nächsten beiden Tagen weiterhin Zuhause, anstatt ins Büro zu fahren und er hatte Malia, Lydia, Scott, Danny und Isaac gebeten ebenfalls zu bleiben, um für Stiles da zu sein. Zu seiner Erleichterung hatten die Freunde Ja gesagt.

Andererseits war es vermutlich auch keine allzu große Strafe für sie, ihre Zeit in einem Palast mit Personal und allen möglichen Annehmlichkeiten zu verbringen, also hatte Derek kein schlechtes Gewissen.
 

Gleich zu Beginn hatte er die Kids mit Greenburg am Steuer in seiner Limousine mit den getönten Scheiben, welche er zu dem einzigen Zweck in seinem Fuhrpark hatte, um von den Presseleuten nicht gesehen zu werden, in der Stadt herumfahren lassen, damit sie alle ein paar Sachen zusammenpacken konnten und damit war das halesche Erholungscamp für Straßenkinder dann perfekt gewesen. Scott hatte noch Allison mitgebracht, weil den verliebten Jungen die Sehnsucht geplagt hatte. Und so hatte Derek den Gedanken daran verdrängt, dass sie die Nichte von Kate war und hatte anstatt dessen versucht, lediglich die kleine Allison in ihr zu sehen; das Mädchen, welches er schon als Baby auf dem Arm gehabt und über die Jahre zu einer hübschen, liebenswerten, gescheiten, jungen Frau hatte heranwachsen sehen.
 

Es kostete an den Morgenden immer einiges an Überredungskunst, Stiles überhaupt aus dem Bett zu lotsen, doch die Aussicht bei Derek und seinen Freunden zu sein, lockte ihn dann doch noch aus seiner Höhle. Dennoch konnte man nicht gerade behaupten, dass Stiles tagsüber allzu aktiv wäre. Die meiste Zeit lag er einfach depressiv irgendwo daneben, während die Anderen Spaß hatten.

Derek erinnert sich daran, wie man Stiles nach dem Autounfall beinahe ans Bett hatte fesseln müssen, damit er sich endlich einmal schonte und ausruhte. Dies hier jedoch schien seinen Geliebten auf eine völlig andere Art und Weise verwundet und außer Gefecht zu haben.

Derek versuchte es sich nicht allzu sehr anmerken zu lassen, doch er sorgte sich um ihn!
 

Heute Nachmittag lagen sie alle gemeinsam faul am Pool, denn die Sonne schien herrlich und Derek hatte die Hoffnung, dass gute Wetter würde Stiles Stimmung ein wenig aufhellen. Derek hatte die Gärtner eigens noch zusätzliche Planen als Sichtschutz in der Nähe des Schwimmbeckens aufzustellen, damit auch wirklich niemand von außerhalb des Grundstücks sie dabei beobachten konnte.

Die Stimmung war schläfrig und gelassen, als die Freunde plötzlich auf ein surrendes Geräusch aufmerksam wurden, wie von einem kreidezeitlichen Rieseninsekt:
 

„Fuck! Das ist eine Drohne!“ rief Malia aus die sich bis gerade eben noch friedlich oben ohne gesonnt hatte und nun ärgerlich mit einem Satz aus ihrem Liegestuhl aufgesprungen war.
 

„Shit! Was machen wir denn nun?“ fragte Scott entsetzt, doch Allison behauptete:
 

„Ich erledige das!“

Sie schnappte sich eine Flasche Sonnencreme vom Tisch, zielte, holte aus und warf. Das Fluggerät stürzte ab und Allison nahm einen Stein, der das benachbarte Rosenbeet begrenzte, um es und vor allem die daran befestigte Kamera zu zerschmettern und rief dann triumphierend:

„Erledigt!“ Als sie die fragenden Blicke der anderen sah, fügte sie noch erklärend hinzu: „Ich trainiere Bogenschießen, seit ich fünf Jahre alt bin. Ich wusste immer, dass ich meine großartige Hand-Augen-Koordination irgendwann noch einmal gewinnbringend einsetzen können würde.“
 

„Wow, das war heiß, Süße! Darf ich mal deinen Wurfarm fühlen!“ fragte Malia flirtend.

Allison errötete heftig.

Derek blickte seine Cousine verblüfft an und lächelte dann in sich hinein. Sie hatte für ihn noch niemals so sehr wie sein Onkel Peter geklungen.
 

Lydia holte aus, boxte ihre Liebste in den Oberarm und keifte:

„Nein, das darfst du nicht, Bitch, aber wie gefällt dir mein Schlagarm!“
 

„Autsch.“ maulte Malia, rieb sich die schmerzende Stelle: „Du weißt, dass du die Einzige bist, Lyds! Meine Königin! Aber du musst doch zugeben, dass das eben wirklich heiß war.“
 

„Wie auch immer?“ murrte Lydia.
 

Derek hatte unterdessen den Sicherheitsdienst vor den Toren angerufen und damit beauftragt, nach dem Typen mit der Fernbedienung Ausschau zu halten und ihn dingfest zu machen.

Man konnte die Arschgeigen da draußen vielleicht nicht vertreiben, aber eine Drohne über seinem Anwesen? Das ging nun wirklich zu weit! Und wer immer das getan hatte, Derek würde ihn anzeigen und seinen haarigen Arsch vor Gericht schleifen!
 

Stiles hatte sich mittlerweile von seinem Liegestuhl erhoben, blickte hinab auf die zerstörte Drohne und murmelte dann:

„Ich bin müde. Ich gehe ins Bett.“
 

Derek schaute ihm stirnrunzelnd hinterher.
 

„Sollte einer von uns mitgehen?“ fragte Scott besorgt:
 

„Lassen wir ihn einfach erst einmal in Ruhe!“ bestimmte Derek seufzend, auch wenn er sich seiner Sache selbst nicht so sicher war.
 

Als Stiles auch zum Abendbrot nicht wieder hervorkam, brachten Scott und Derek kurzerhand seine Portion zu ihm.

Stiles lag flach auf dem Bett und starrte einfach bloß teilnahmslos an die Decke. Er blickte nicht einmal auf, als seine beiden Lieblingsmenschen ins Zimmer kamen:
 

„Hey Bro! Wir bringen dir dein Abendessen! Der Koch hat für uns die beste Pizza der Welt gemacht. Das ist doch dein Lieblingsessen.“ erklärte Scott mit übertriebener Munterkeit:
 

„Kein Hunger!“ erwiderte Stiles tonlos.
 

Da schaltete sich Derek:

„Mir egal, Stiles! Du wirst trotzdem etwas davon essen! Ich sehe mir das nicht mehr länger mit an!“
 

Stiles horchte auf und nun blickte er die beiden Männer bei ihm im Schlafzimmer erstmals auch direkt an. Da war eindeutig ein scharfer, entnervter Unterton in der Stimme seines Liebhabers gewesen, deutlich genug, um Stiles ein wenig nervös zu machen:

„Tut mir leid, dass ich so unerträglich bin.“ sagte er schnell: „Eigentlich sollte ich doch für DICH da sein, schließlich ist es DEIN Leben, das hier gerade den Bach runtergeht und das auch noch durch MEINE Schuld!“

Er hatte sich aufgerichtet und blinzelte Derek ängstlich an, sicher den Bogen nun überspannt zu haben und rausgeworfen zu werden.
 

Derek bemerkte die Nervosität seines Geliebten sofort und schon tat seine Ungeduld ihm leid:

„Nichts von alledem ist deine Schuld, Liebling. Hör endlich auf, dass zu sagen!“

Er nahm auf der Bettkante Platz, reichte Stiles den ihm zugedachten Teller, streichelte seine Wange und sagte sanft: „Hier! Sie ist nicht mehr heiß, aber sie ist wirklich sehr gut. Bist du ein guter Junge und probierst wenigstens mal, Baby? Bitte! Für mich!“
 

Stiles hatte das Gefühl, ein Kloß würde ihm die Kehle verschließen, aber er wollte auch ein guter Junge für Derek sein und ihn nicht schon wieder enttäuschen, also würgte er das ganze Stück Pizza herunter.

Scott und Derek hatten nicht gelogen, dies war tatsächlich köstlich, doch es vermochte auch nichts daran zu ändern, dass Stiles einfach keinen Appetit hatte. Er war einfach nur froh, als er Derek den leeren Teller zurückgeben konnte und sich ein zufriedener Ausdruck auf dessen Gesicht legte.
 

Nach dem Essen legten sich Scott und Derek dann links und rechts von Stiles, wärmten ihn von beiden Seiten und endlich entspannte er sich sichtlich ein wenig.
 

Nach einer Weile erklärte Derek:

„Ich habe ein wenig nachgedacht. Was hältst du davon, wenn wir einfach für ein paar Tage wegfahren, Stiles? Wir verschwinden aus L.A., steigen einfach in den Flieger und reisen irgendwo hin, wo man uns nicht kennt und wo wir unsere Ruhe haben? Wie klingt das?“
 

Stiles blickte ihn unglücklich an:

„Möchtest du das gern? Dann machen wir es.“ erwiderte er missmutig:
 

„Die Frage ist, ob du das möchtest, Stiles. Ich dachte, es könnte dir vielleicht guttun? Eine kleine Luftveränderung?“

Derek klang ein wenig enttäuscht.
 

„Also eigentlich möchte ich am Liebsten hier bleiben; hier im Haus, bis es vorbei ist. Du hast es doch gesehen, als sie die Drohne geschickt haben! Sie versuchen sogar, hier einzudringen, dabei ist dein Haus eine Festung. Ich möchte mich einfach nur verstecken, denn wo wir auch hingehen würden, irgendwer würde sicher trotzdem seine Kamera auf uns richten und sein Foto machen.“

Stiles blickte unsicher zu Derek hinauf und hatte das Gefühl, einfach nichts richtig machen zu können.
 

Dieser lächelte jedoch müde und küsste Stiles auf beide Augen:

„Ist in Ordnung! Wir machen es so, wie du möchtest.“ versicherte er:
 

Nachdem er seinen besten Freund noch einmal tüchtig durchgeknuddelt hatte, zog Scott sich irgendwann diskret zurück und überließ das Paar sich selbst.
 

Derek blieb bei Stiles zurück. Es wurde eh´ bereits dunkel. Bald war Schlafenszeit und es gab beim besten Willen keinen anderen Ort auf der Welt an dem Derek gerade sein wollte, als an der Seite seines Geliebten:

„Darf ich dich berühren?“ fragte er vorsichtig.
 

Stiles hob bestürzt den Kopf und versicherte:

„Natürlich! Du darfst mich immer berühren. Ich liebe dich doch, Derek!“
 

„Ich frage ja auch nur, wegen neulich. Und keine Sorge, ich versuche nichts, oder so. Ich will dich einfach nur halten, streicheln, spüren dass du da bist... ist das okay?“
 

„Sehr gern!“ versicherte Stiles, zog sich sein T-Shirt über den Kopf und schmiegte sich eng an ihn.

Er schloss die Augen und genoss das Gefühl der großen, starken Hände, die ganz sanft über seinen Rücken strichen.

Nach und nach zogen sie sich vollständig gegenseitig aus, jedoch ohne Hast und Gier. Sie wollten einfach nur dieses Gefühl von Haut unter ihren Fingerspitzen, von Haut unter ihren Lippen und von Haut auf ihrer eigenen Haut. Sie schliefen nicht miteinander, sie schliefen einfach nur irgendwann ganz nah beieinander ein und konnten für einen Moment die Welt dort draußen und all ihre Feindseligkeit vergessen.
 

In ihrem Hotelzimmer wickelte Kate einen edlen, fliederfarbenen Briefblock aus seiner Plastikfolie, nahm den Füllfederhalter, welchen sie gekauft hatte zur Hand und begann zu schreiben.

Zeit ein wenig Verwirrung zu stiften!

Sie lächelte in sich hinein. Dies hier war ihr Spiel.

Sie hatte seit Jahren nicht mehr so viel Spaß gehabt!



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