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Schlaflos

von

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Drei kleine Worte

Als Stiles am Morgen die Augen öffnete, lag er allein im Bett und von nebenan stieg ihm ein würziger Duft in die Nase. Der reiche Junge hatte also tatsächlich ganz alleine und ohne Personal den Einschaltknopf an der Kaffeemaschine gefunden, dachte er amüsiert, schwang die Beine über den Bettrand und taperte in die Küche, um sich ebenfalls eine Tasse des dunklen Wachmachers zu holen. Dann lief Stiles hinüber ins Wohnzimmer, wo er Derek in einem Sessel sitzend und über seinem Handy brütend vorfand:
 

„Was treibst du denn da, Baby?“ fragte er Jüngere tadelnd: „Du hast Urlaub, schon vergessen?“
 

„Bloß kurz ein paar Mails lesen und die Börsenkurse checken.“ murmelte Derek geistesabwesend, ohne auch nur aufzublicken.
 

`Na warte, Freundchen! So nicht!´ dachte Stiles und grinste in sich hinein. Er kletterte rittlings auf Dereks Schoß, tauchte mit dem Kopf unter dessen Armen hindurch und nahm ihm so die Sicht auf sein Telefon.

„Hey! Was soll das denn werden, du Frechdachs?“ beschwerte sich Derek
 

„Ich mache hier bloß meinen Job und sorge für deine Entspannung, Baby. Und nun sei ein braver Junge und leg das Ding weg!“ gab Stiles mit einem kessen Blick zurück.
 

Nur war es nicht Entspannung, die Derek in diesem Augenblick verspürte. Vielmehr spürte er Stiles heißen Atem auf seinem Gesicht, seinen bettwarmen Körper nahe seinem eigenen und seinen süßen kleinen Arsch der sich ganz leicht auf seinem eigenen Schoß bewegte.
 

Es war ein eigenartiger Moment und sie spürten es beide. Es fühlte sich an wie ein Drahtseilakt auf der schmalen Linie zwischen Erlaubt und Verboten. Keiner von ihnen sprach ein Wort. Stattdessen blickten sie einander bloß an. Ihre Gesichter waren sehr dicht beieinander und die Luft zwischen ihnen schien ganz plötzlich elektrisch zu flirren.

Dereks Puls beschleunigte sich, doch er konnte sehen, dass er nicht der Einzige war, in dem eine körperliche Reaktion ausgelöst wurde, denn Stiles Wangen und Ohren verfärbten sich rot und sein Atem hatte sich beschleunigt.
 

Beinahe wuchs die Spannung zwischen ihnen ins Unerträgliche und so rettete Derek sie, indem er ausrief: „Frühstück!“ und damit den Bann brach.
 

Stiles nickte heftig und stieg eilends von ihm herunter.
 

Vor Verlegenheit sprachlos, begannen sie nun damit, auf der Terrasse den Tisch zu decken. Später beim Essen konnten beide einander eine Weile gar nicht recht in die Augen blicken, um den anderen bloß nicht wissen zu lassen, was sie in Wirklichkeit fühlten. Stattdessen ließen beide stumm vor sich hin kauend ihren Blick über die herrliche Landschaft schweifen und hingen ihren eigenen Gedanken nach.
 

Stiles erinnerte sich plötzlich an die letzte Unterhaltung, die er mit Danny geführt hatte und weil es eine willkommene Ablenkung war, fragte er Derek:

„Sag´ mal denkst du, irgendwo in deiner großen Firma gibt es einen Job für meinen Freund Danny? Er ist schlau, ein netter Kerl und kennt sich recht gut mit Computern aus, soweit ich weiß. Vielleicht hast du ja irgendwas irgendwas in der Poststelle, als Lieferjunge, oder was weiß ich. Er wünscht sich bloß eine kleine Chance für einen Neubeginn und einen Einstieg in ein seriöses Leben. Er erwartet sicher nicht viel und es ist ja nicht leicht für Jungs wie uns, irgendwo Fuß zu fassen.“ Er blickte den Älteren unsicher an und schob schnell hinterher: „Du musst natürlich nicht. Denk´ nicht, dass ich dich irgendwie ausnutzen will, oder so!“
 

Derek musste lachen:

„Warum sollte ich denn so etwas denken, du Dummerchen? Du hast mich noch nie um irgendetwas gebeten und nun tust du es zum allerersten Mal und der Gefallen ist noch nicht einmal für dich selbst. Ich werde mir etwas für deinen Freund überlegen. Es ist überhaupt kein Problem, Stiles! Das tue ich gern.“ versicherte er.
 

Stiles atmete erleichtert auf und bedankte sich.
 

Im Anschluss an das Frühstück wurde es wieder einmal Zeit für Dereks HIV-Medikamente, welche ihm stets eine leichte Übelkeit bereiteten.

Überdies kehrten mit den Tabletten auch die Erinnerung an die jüngsten Ereignisse und die damit verbundenen Gefühle zu ihnen zurück. Vergessen war damit die Lust, welche sie beide vorhin für einen kurzen Moment erfasst hatte.
 

„Es ist ja bald geschafft! Sieben Tage noch!“ erklärte Stiles mitfühlend, als er den Widerwillen auf Dereks Gesicht sah, während dieser die Pille mit einem Schluck Wasser hinunterspülte.
 

Der Ältere nickte bloß unzufrieden.

„Was würdest du denn heute gern tun?“ fragte Stiles munter, um Derek wieder ein wenig abzulenken: „Wir könnten zum Beispiel mit dem Auto in den nächsten Ort fahren. Von dort geht eine Fähre, die Halt an mehreren kleinen Inseln macht. Da kann man dann Robben und Vögel beobachten.“
 

Derek schüttelte den Kopf:

„Ich habe ehrlich gesagt keine große Lust auf fremde Menschen. Ich wäre lieber einfach nur mit dir ganz allein. Können wir nicht bloß einen ausgedehnten Strandspaziergang machen?“
 

Stiles lächelte und bestätigte:

„Sicher können wir das.“
 

Sie deckten den Tisch ab, doch kaum hatten sie abgewaschen und sich fertig angezogen, schien das Wetter ihnen einen Strich durch die Rechnung machen zu wollen, denn es hatte leicht zu regnen begonnen.

„Das hört sicher gleich wieder auf!“ spekulierte Stiles und er sollte Recht behalten. Fünf Minuten später kam schon wieder die Sonne heraus.
 

Sie nahmen zur Sicherheit leichte Regenjacken und auch ein kleines Picknick mit und machten sich dann auf den Weg.

Am Strand zogen sie sich die Schuhe aus und krempelten die Hosenbeine hoch, um den nassen Sand unter den Füßen zu spüren und ihre Beine gelegentlich im kalten Wasser abkühlen zu können. Sie sammelten Muscheln, machten an besonders schönen Fleckchen gelegentlich Halt, um in aller Ruhe die Eindrücke in sich aufnehmen zu können und Stiles machte mit seinem Handy Dutzende Fotos von den Naturschönheiten.

Und selbstverständlich war Derek eine davon!
 

Als ihnen die Mägen zu knurren begannen, machten sie sich über die mitgebrachten Leckereien her und anschließend ging es weiter.
 

Sie waren bereits eine Ewigkeit unterwegs, als der Himmel sich wieder ein wenig zuzog. Sie entschieden umzukehren und es sollte sich bald zeigen, dass dies eine weise Entscheidung war, auch wenn sie leider zu spät kam, denn etwa eine halbe Stunde später setzte ein leichter Regen ein, der bald heftiger wurde, bis es schließlich wie aus Eimern schüttet. Aus einem leichten Wind wurde rasch ein ausgewachsener Sturm, welcher das Meer aufpeitschte und weiter ins Land drückte. Als dann auch noch Dutzende Blitze über den Himmel zu zucken begannen, entschieden Derek und Stiles, sich nach einen sicheren Unterschlupf umzusehen. Sie waren längst nass bis auf die Haut, als sie eine Höhle im Fels ausfindig machten, gerade hoch genug, um mit eingezogenen Köpfen darin stehen zu können. Der Boden war bedeckt mit Sand.

Hier waren sie vom Wind und Regen recht gut geschützt und es war sogar recht gemütlich.

Sie schauten sich noch einmal genau um, um sicher zu gehen, dass es sich nicht um die Behausung irgendeines Tieres handelte, doch sie stellten erleichtert fest, dass sie unter sich waren.
 

Sie hockten sich Seite an Seite vor den engen Höhleneingang und beobachteten die Naturgewalten in ihrer Wut. Mit dem Wetterumschwung war es auch schlagartig sehr viel kälter geworden. Zitternd rückten sie also nahe an einander heran.

Stiles schaute verstohlen zu Derek hinüber und wandte dann seinen Kopf wieder ab. Bald darauf war es Derek, der Stiles betrachtete, seine Augen dann jedoch rasch wieder dem tobenden Ozean zuwandte.

Irgendwann jedoch trafen sich ihre Blicke und ab da schafften sie es dann irgendwie nicht mehr, sich voneinander abzuwenden.

Stiles verlor sich in den schönen, großen, grünen Augen seines Gegenübers, als sähe er sie zum ersten Mal.

Derek konnte seinen Blick einfach nicht von den sinnlich geschwungenen Lippen des Jüngeren nehmen.

Und schließlich war es eine Kraft, stärker als sie selbst, vergleichbar dem Magnetismus, welche ihre Münder schließlich zu einander führte, bis sie sich in einem sanften Kuss vereinigten.
 

Und nun war der Damm endgültig gebrochen: Der Hunger aufeinander, welchen beide eine so lange Zeit unterdrückt hatten, schien sich nun zu verselbstständigen; beinahe wie eine Lebensform mit einem eigenen Willen.

Es blieb natürlich nicht bei diesem einen Kuss. Ihre Münder wollten gar nicht mehr von einander lassen und ihre Hände streckten sich sehnsüchtig nach dem Körper des Anderen aus und schoben sich unter die nassen Kleider.
 

Sie hatte es plötzlich beide sehr eilig. Nach all´ der Zeit, wollten sie nun einfach keine Zeit mehr verlieren und sie vergaßen die Welt um sich herum und das tobende Unwetter draußen.

Derek zog Stiles ungeduldig Jacke und T-Shirt aus, um warme Küsse auf der kühlen, klammen, nach Regen duftenden Haut zu verteilen. Stiles erschauderte. Eine Gänsehaut legte sich über seinen gesamten Körper und er warf mit einem sanften Stöhnen seinen Kopf in den Nacken.
 

Die Kälte spürten sie beide schon bald nicht mehr. Sie mühten sich damit ab, einander gegenseitig die, vom Regen durchweichten, widerspenstigen Kleider vom Leib zu reißen, breiteten dann ihre Jacken als Unterlage unter sich aus und Stiles lehnte sich zurück, zog Derek über sich und schlang die Beine um dessen Hüfte. Ihre Finger verschränkten sich, ihre Münder wurden wie Eins und sie küssten sich tief und leidenschaftlich. Derek begann damit, seinen Schoß gegen den des Jungen zu reiben und Stiles drängte sich ihm bereitwillig entgegen. Es dauerte nicht lange, bis sie beide hart waren, doch dann hielt Derek plötzlich inne und sagte keuchend:
 

„Moment mal! Was machen wir hier eigentlich? Wir haben nicht einmal Kondome dabei!“
 

„Ist egal!“ stöhnte Stiles: „Ich hab´ doch diesen Test gemacht und du nimmst die Pillen. Mach´ einfach weiter. Es wird schon nicht passieren. Ich will dich, Derek. BITTE! Nimm´mich jetzt einfach, okay?“
 

In Dereks Gesicht spiegelte sich sein innerer Kampf, doch schließlich schüttelte er den Kopf:

„Meine Behandlung ist aber noch nicht abgeschlossen. Das geht nicht! Das Letzte, was ich will, ist dich auch noch in diese ganze furchtbare Sache mit hineinziehen.“

Er versuchte, sich von dem Jüngeren herunterzurollen, doch dieser hielt ihn mit seinen Schenkeln fest und blickte ihn flehend an. Dann jedoch hellte sich seine Miene plötzlich wieder auf. Er ließ Derek los und begann, in dem kleinen Rucksack zu kramen und schließlich zog er aus einem Seitenfach triumphierend eine angebrochene Packung Kondome und ein kleines Fläschchen Gleitgel hervor.
 

Derek schaute ihn fragend an und Stiles bekannte verlegen:

„Die sind noch von... na ja, von damals. Eine ganze Zeit lang bin ich nie ohne aus dem Haus gegangen.“

Der Ältere schluckte ein wenig, als er sich die ursprüngliche Bestimmung dieser Gummis klar machte und versicherte sich noch einmal:

„Und du willst es tatsächlich, Kleiner?“
 

Stiles stöhnte verzweifelt:

„Scheiße, ja! Was denkst du denn? Und nun besorg´s mir endlich, Hale, sonst schwöre ich, ich spreche ich nie wieder ein Wort mit dir!“

Und um die Dringlichkeit seiner Bitte zu unterstreichen wurde er aktiv, riss eines der Kondome auf, rollte es mit ungeduldigen Fingern über Dereks erigierten Penis und begann dann etwas von dem Gleitgel darauf und auch an seiner eigenen Öffnung zu verteilen.
 

„Das wird dir wehtun, so ohne jede Vorbereitung.“ warf Derek besorgt, wenn auch ein wenig halbherzig ein, doch Stiles zog ihn ein weiteres Mal auf sich und versicherte:
 

„Macht nichts, ehrlich! Ich werd ´s kaum spüren, so verdammt heiß wie ich gerade auf dich bin.“
 

Derek blickte unsicher zu ihm hinunter, doch Stiles lächelte lediglich und zog sein Gesicht zu einem zärtlichen Kuss zu sich heran.
 

Als Derek nun endlich die Spitze seines Penis an seiner Öffnung platzierte, spürte Stiles wie seine Beckenbodenmuskulatur lust- und erwartungsvoll kontrahierte. Seit sie es zum ersten Mal getan hatten, hatte er diesen Moment herbeigesehnt und nun war er da.
 

Als Derek sich nun langsam in ihn schob, verzog Stiles dennoch einmal kurz schmerzhaft das Gesicht, doch er versicherte sofort:

„Ist okay, Baby! Beweg´ dich einfach einen Moment nicht, damit ich mich an dich gewöhnen kann.“
 

Derek nickte und hielt inne, bis Stiles ihm das Signal gab, dass er loslegen dürfte. Die Stöße des Älteren waren zunächst sehr sanft und behutsam, doch ermuntert von den süßen Lustschreien, die Stiles Kehle entkamen und dessen Becken, welches sich ihm hungrig entgegen drängte, wurden sie nach einer Weile härter und fahriger.

Dennoch versuchte Stiles hier nichts zu lenken. Ohne dass es ausgesprochen werden musste, spürte er, dass Derek dies hier gerade brauchte, um die Sicherheit wiederzuerlangen, dass er die Kontrolle über seinen Körper, sein Leben und die Situation hatte, denn diese hatte Kate ihm mit dem, was sie ihm angetan hatte genommen.

Stiles übergab sich ihm vollständig und vertrauensvoll, genau so wie bei ihrem letzten Mal. Seine eigene Sicherheit bezog er aus Dereks, zärtlichem Blick, welcher auf ihm ruhte und der wie ein Versprechen war, dass alles in Ordnung war. Er entspannte sich, ließ innerlich vollständig los und hielt sich an Dereks breitem Rücken fest.
 

Als Derek nach einer Weile spürte, dass er selbst bald kommen würde, nahm er eine seiner geschickten Hände zu Hilfe, um sicherzustellen, dass Stiles ihm über diese Klippe folgte. Diese Extrastimulanz brachte den Jüngeren beinahe um den Verstand, seine Schreie schwollen an, hallten von den Höhlenwänden wieder und er krallte sich beinahe schon schmerzhaft in Dereks Fleisch.
 

Nach ihrem gemeinsamen Höhepunkt hielt Derek kurz inne, um sie beide diesen Moment noch ein wenig länger auskosten zu lassen, ehe er sich aus dem Jüngeren zurückzog und sich schwer atmend halb neben, hab auf ihn sinken ließ und raunte:

„Ich liebe dich, Stiles!“
 

Derek wurde sich erst bewusst, was ihm da gerade herausgerutscht war, als er den ängstlichen Blick aus den großen Augen des Jungen an seiner Seite sah.

Panik ergriff ihn und am liebsten wollte er die Worte sofort wieder zurücknehmen:

„Es... es tut mir leid! Ich hatte kein Recht, das zu sagen!“ murmelte er stattdessen unbehaglich.
 

Stiles wandte sich ihm zu, stützte seinen Kopf auf seine Hand und erwiderte ernst:

„Es kommt darauf an. Ist es denn wahr, Derek?“
 

Kurz dachte der Ältere darüber nach, ganz einfach zu lügen und zu behaupten, er habe es einfach so in der Hitze des Gefechts gesagt, denn er hatte wahnsinnige Angst davor, dass Stiles mit seinen Gefühlen möglicherweise nicht umgehen und sich deswegen von ihm abwenden könnte, doch andererseits war ihm auch klar, dass er seine wahren Gefühle nicht ewig vor ihm verheimlichen konnte und wollte. Er liebte diesen Jungen von ganzem Herzen, der auf einem so seltsamen Weg in sein Leben gefunden hatte und aus diesem nun nicht mehr wegzudenken war und so bekannte er mit nervös belegter Stimme:

„Es ist die Wahrheit. Ich liebe dich, Stiles!“ und forschte ängstlich in Stiles Miene, wie dieser seine Worte wohl aufnehmen würde.
 

Stiles sagte nichts und regte sich nicht. Beinahe wirkte er wie eingefroren, doch dann schlang er seine Arme um Dereks Nacken und zog ihn eng an sich:

„Endlich!“ seufzte er bloß und küsste Derek stürmisch.
 

In ihrer Ekstase hatten sie gar nicht mitbekommen, dass sich das Wetter wieder beruhigt hatte:

„Lass uns zum Haus zurückgehen! Ich erfriere hier gleich! Außerdem habe ich Hunger.“ forderte Stiles, erhob sich und zog den Älteren ebenfalls auf die Beine.

Derek war in diesem Augenblick zu verwirrt, um zu sprechen. Er nickte lediglich, sie stiegen wieder in ihre nassen Kleider und krochen aus der Höhle hervor.

Sie waren bereits fast wieder zurück bei ihrem Feriendomiziel, als Derek sich endlich zu fragen traute:

„Und heißt das nun, du liebst mich auch?“
 

Stiles drehte sich zu ihm herum, nahm die Hände des Älteren in seine eigenen und erwiderte mit einem wunderschönen, strahlenden Lächeln:

„Du bist ein Trottel, weißt du das, Hale? Ja, sicher liebe ich dich! Das habe ich beinahe von Anfang an getan und ganz sicher war ich mir meiner Gefühle, nachdem wir das erste Mal miteinander geschlafen haben. Und als du dann diesen dämlichen Vertrag mit mir geschlossen hast, hast du mir damit wirklich das Herz gebrochen, aber es hat nichts daran geändert: Ich liebe dich wie verrückt, Derek.“
 

„Oh? Uhm... wirklich? Das... das tut mir so leid!“ machte Derek lediglich und bekam vor Erstaunen den Mund nicht mehr zu.
 

Stiles lachte bloß und zog den Älteren hinter sich her in Richtung des Ferienhauses. Dort angekommen stellte er aus irgendeinem Grund einen großen Topf Wasser auf den Herd, ehe er Derek mit ins Bad nahm und verkündete:

„Jetzt wird erst mal heiß geduscht, denn mir ist scheißkalt und ich habe Sand an den unmöglichsten Stellen.“

Derek stimmte zu und so stellten sie sich beide ganz einfach so lange eng umschlungen unter die dampfenden Brause, bis das warme Wasser ausging und küssten sich währenddessen wie zwei Süchtige, bis ihre Lippen sich ganz geschwollen anfühlten.
 

Widerwillig lösten sie sich schließlich wieder von einander und marschierten hinüber in die Küche, wo sich das Rätsel des Topfes auf dem Herd löste. Stiles gab Spaghetti in das brodelnde Wasser und begann dann nackt damit, zu Kochen. Er briet Zwiebelwürfel mit Hackfleisch an, gab nach einer Weile Tomatenwürfel aus der Dose und Gewürze hinzu und hobelte Parmesan.
 

Als er Derek nach einer Weile einen dampfenden Teller Spaghetti Bolognese vor sich stehen hatte, versicherte dieser noch einmal:

„Oh Mann, ich liebe dich wirklich, Stiles!“
 

„Hätte ich nur geahnt, dass du so leicht zu haben bist, dann hätte ich längst Pasta für dich gekocht!“ erwiderte Stiles mit einem frechen Grinsen und sie machten sich über das Essen her.
 

Und weil Stiles gekocht hatte, durfte er sich nach der Mahlzeit ausruhen, während Derek sich abmühte, ein Feuer in dem kleinen Kamin im Wohnzimmer zu entfachen und als es brannte, holten sie ihre Kissen und Bettdecken aus dem Schlafzimmer herüber, um es sich davor gemütlich zu machen.

Im Schein des Feuers betrachteten sie den Körper des anderen, berührten ihn sanft mit den Fingerspitzen, doch es dauerte nicht lange, ehe sie ein weiteres Mal die Lust überkam und sie erneut über einander herfielen und sich liebten.
 

Als sie anschließend postkoital und entspannt beieinander lagen, fragte Derek:

„Wie wird das wohl mit uns weitergehen, wenn wir wieder zuhause in L.A. sind?“
 

Stiles seufzte:

„Darf ich nicht wenigstens bis Dienstagnachmittag unbeschwert und glücklich sein und mich meinen Träumen und Hoffnungen hingeben, ehe du mein Wolkenschloss zusammenstürzen lässt, weil du mir das in Erinnerung rufst, was ich gerade so erfolgreich verdrängt haben; nämlich dass ein reicher Junge aus gutem Hause wie du sich nicht ernsthaft mit einem Flittchen aus der Gosse wie mir zusammentun kann, weil er sonst sein hohes Ansehen auf´s Spiel setzt? Das weiß ich doch selbst, Derek, aber gib mir wenigstens die paar Tage, ja?“
 

Derek beugte sich zu einem Kuss zu dem Jüngeren hinüber und beteuerte:

„Du redest Unsinn mein Schatz! Mein Ansehen ist mit scheißegal. Ich will dich, Stiles. Das Ganze ist zwar noch neu für mich, denn ich habe seit einer Ewigkeit nicht mehr das Bedürfnis gehabt, mit jemandem zusammen zu sein, aber mit dir ist das anders. Ich fühle mich sicher und zufrieden, wenn du bei mir bist. Willst du... ich meine, willst du, dass wir ein richtiges Paar werden?“

Stiles lächelte und versicherte:

„Ja, das will ich, Derek.“ Dann wurde er jedoch wieder ernst und stellte klar:„Aber ich werde nicht dein Sugar-Baby sein und mich von dir aushalten lassen!“

„Lass´ uns nicht jetzt darüber sprechen, einverstanden!“ forderte Derek ein wenig gequält, denn er hatte natürlich geahnt, dass sein Geld zwischen ihnen stehen würde:

„Ich meine es Ernst, Derek! Ich will nicht dass das, was Deucalion von mir denkt irgendwann die Realität wird. Ich werde keinen Cent von dir nehmen, wenn du und ich ein Paar werden wollen. Ich werde irgendeinen Job annehmen, damit Scott und ich die Miete zahlen können und genug zum Leben haben, als Kellner, oder Reinigungskraft, oder weiß der Teufel. Ich schaffe das schon. Ich will nicht, dass du jemals daran zweifeln musst, dass ich dich will und nicht dein Vermögen. Verstehst du mich Derek?“ wollte Stiles wissen.

Derek seufzte unglücklich und schlug dann vor:

„Wir sollten es wirklich so machen, dass wir über diese Dinge sprechen, wenn wir wieder in L.A. sind. Genießen wir jetzt doch lieber einfach diesen Urlaub, in dem ich voll und ganz von dir aushalten lasse, einverstanden?“
 

„Einverstanden!“ gab Stiles zwinkernd zurück: „Denn ich habe rein gar nichts dagegen, das DU MEIN Sugar-Baby bist.“

Derek lachte und stieg darauf ein, indem er mit Blick auf die fast leere Kondomverpackung fragte:

„Na, wenn das so ist, was hält mein Sugar-Daddy dann davon, wenn wir vor Ladenschluss nochmal in den Supermarkt fahren, um Nachschub zu besorgen?“
 

Stiles grinste und so machten sie sich auf den Weg.
 

Und dieser Einkauf war auch wirklich eine weise Entscheidung, wie sich schnell zeigen sollte, denn die Liebenden bekamen in den nächsten Tagen einfach nicht genug von einander, ganz gleich, wie oft sie es taten. Sie kamen kaum noch aus dem Bett heraus, höchstens mal, um einen Spaziergang zu machen. Das fiel sogar Miss Clarke auf, welcher sie einmal zufällig begegneten und die augenzwinkernd kommentierte:

„Euch zwei Jungs bekommt man ja so gut wie gar nicht zu Gesicht. Das ist ja wie in den Flitterwochen deiner Eltern, Stiles.“
 

Wenigstens besaßen die beiden Männer genug Anstand, um angemessen zu erröten. Das hinderte sie jedoch nicht daran, auch in aller Öffentlichkeit, zum Beispiel im Wald oder am Strand wie ausgehungert über einander herzufallen, sobald sie sich unbeobachtet wähnten. Einmal trieben sie dabei auf die Spitze, als sie bei einem Blow-Job in Stiles Lieblingskletterbaum um ein Haar von eben diesem gefallen wären. Da erkannten sie endlich, dass sie sich vielleicht doch ein klein wenig zügeln sollten.
 

Doch jeder Urlaub ging einmal zu Ende und der Dienstagnachmittag kam viel zu bald. Stiles packte zögerlich seinen Rucksack und blickte sich noch ein letztes Mal schwermütig in der Hütte um, woraufhin Derek ihm versicherte:

„Wir können jederzeit hierher zurückkommen. Und bloß weil wir jetzt nachhause fahren ändert sich zwischen uns nichts. Ich bin verrückt nach dir und wir finden einen Weg, wie du und ich zusammen sein können, ohne dass du dich dabei unwohl fühlen musst.“
 

„Versprich es!“ forderte Stiles und machte einen Schmollmund.
 

Derek fand es bezaubernd, schnappte spielerisch nach den aufgeworfenen Lippen und versicherte:

„So wahr ich dein Sugar-Baby bin!“
 

Stiles grinste und schlang die Arme um den Älteren.

Dann nahmen sie ihr Gepäck, stiegen in Dereks Wagen und fuhren heim.
 

Stiles ließ sich an seinem Apartment absetzen, doch er versprach, am Abend zu Derek nachhause zu kommen, damit sie in Ruhe reden und ihre Zukunft planen konnten.
 

Stiles machte sich als Erstes daran Wäsche seine zu waschen, anschließend sah er bei Harvey und ihren Babys nach dem Rechten, reinigte den Käfig, versorgte sie mit frischem Wasser und Futter und dann kam der Tagesordnungspunkt, auf den er sich am meisten freute: Er konnte Scott die unglaublichen Neuigkeiten erzählen!
 

„Er hat dich also allen Ernstes endlich wieder rangelassen? Das wurde aber auch echt höchste Zeit!“ kommentierte Scott grinsend.
 

Stiles war ein wenig enttäuscht von dieser Reaktion und stellte richtig:

„Ja schon, aber darum geht es ja gar nicht wirklich. Ich meine, der Sex mit Derek ist... er ist SO WAHNSINNIG TOLL! Er achtet immer darauf, dass es mir dabei gut geht und verdammt... er weiß wirklich was er da tut! Aber viel wichtiger ist, dass er mich tatsächlich liebt, verstehst du? Er hat es wieder und wieder gesagt und das zu hören ist... wie eine warme, kuschelige Decke, die mich von Kopf bis Fuß einhüllt. Weißt du, was ich meine?“
 

Scott nickte und ließ ein wenig den Kopf hängen.
 

Stiles musste nicht fragen, was los sei. Er wusste es, denn schließlich kannten sie einander in- und auswendig und so versicherte er:

„Das wird zwischen uns beiden nichts verändern, Bro! Ich liebe dich über alles und ich werde bestimmt kein abgehobene Milliardärsgattin und vergesse, woher ich gekommen bin. Wir zwei werden immer Freunde bleiben und unser Leben miteinander verbringen. Dass wir beide nun eine Beziehung haben, wird daran nichts ändern!“
 

„Das kannst du nicht wissen!“ erwiderte Scott unglücklich, doch Stiles erwiderte:
 

„Natürlich weiß ich das. Ich weiß doch, was du für mich bedeutest!“ Er rutschte nah an seinen besten Freund heran, küsste ihn auf die Lippen und erklärte feierlich: „Du bist mein Bruder!“
 

„Und du bist meiner!“ versicherte Scott, lächelte bezaubernd und blinzelte seine Tränen weg.
 

Sie umarmten einander noch einmal fest und dann holten sie die Spielekonsole hervor und zockten, bis ihnen die Augen brannten und es für Stiles Zeit wurde, zu Derek hinüber zu fahren. Er packte ein paar Übernachtungssachen und verabschiedete sich von Scott.
 

Stiles warf seine kleine Tasche hinten in den Jeep, startete den Motor und stellte zufrieden fest, dass dieser keinerlei Schwierigkeiten machte. Roscoe 2 war viel zahmer und anspruchsloser, als der baugleiche Wagen, den er als Junge gefahren hatte, stellte Stiles zufrieden fest.
 

Es war ein lauer Sommerabend, auf den Straßen herrschte mäßiger Verkehr und Stiles pfiff glücklich ein kleines Liedchen.
 

Dann kam eine Ampel, welche vor ihm auf rot schaltete. Stiles versuchte zu bremsen und stellte dabei entsetzt fest, dass das Bremspedal keinerlei Widerstand bot. Er konnte es mühelos vollständig durchtreten, ohne dass er auch nur im geringsten langsamer wurde.
 

Panik ließ seine Brust eng werden.



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