Schlaflos von GingerSnaps ================================================================================ Kapitel 21: Eiertänzer ---------------------- Vorwort: Um Verwirrung vorzubeugen: Ich habe 2 Kapitel auf einmal hochgeladen! LG, Ginger _____________________________________ Derek spürte wie er nervös und seltsam verlegen wurde. Verliebt? Das war wirklich das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte! Und Stiles durfte das auf keinen Fall mitbekommen, denn sicher würde er sich dadurch bedrängt und überfordert fühlen. Wer würde das nicht? Immerhin war das, was es zwischen ihnen gab ein Geschäft und weiter nichts, auch wenn es sich oft anfühlte, als sei es mehr als das. Aber Derek durfte nicht riskieren, dass Stiles sich von ihm abwandte, denn immerhin war er das Einzige, was zwischen ihm und einer schlaflosen, alptraumhaften Hölle stand! Und nun schaute Stiles in zurecht verwirrt und misstrauisch an. Was hatte er sich nur gedacht, ihn einfach so zu küssen? Sicher, es war nicht der erste Kuss zwischen ihnen beiden gewesen, doch davor war es immer bloß Show gewesen, um irgendwen von ihrer angeblichen Beziehung zu überzeugen, oder eine übermütige Spielerei, oder was auch immer. Na ja und dann hatte es ja noch das eine Mal gegeben, wo sie beide zu viel getrunken hatten, doch daran wollte er jetzt lieber gar nicht denken! Derek musste sich nun schnell etwas einfallen lassen, um die Situation zu retten und schließlich sagte er: „Ich habe einen Bärenhunger, aber der Koch hat heute frei. Lass´ uns etwas essen gehen, ja?“ Wirklich sehr raffiniert, dachte Derek ärgerlich über sich selbst. Man merkte ihm wirklich an, dass er ein total ausgebuffter Geschäftsmann war, der es gewohnt war, sich weltgewandt und souverän auf internationalem Parkett zu bewegen! „Essen?“ murmelte Stiles daher auch durcheinander: „Du willst jetzt essen gehen?“ „Ja sicher!“ erwiderte Derek viel zu schnell und übertrieben munter: „Was willst du? Französisch? Italienisch? Spanisch? Tunesisch? Äthiopisch? Alles, nur nicht japanisch, denn das kann ich nicht mehr sehen, seit ich es heute Morgen im hohen Strahl wieder von mir gegeben habe!“ „Ich habe nichts Passendes zum Anziehen hier um groß auszugehen, außer der schönen, neuen Jacke. Außerdem mag ich gerade nicht aus dem Haus. Können wir nicht lieber etwas bestellen, oder so?“ fragte Stiles missmutig. „Etwa Pizza, die lauwarm in einem Pappkarton hier ankommt?“ fragte Derek und der Ekel stand ihm quasi ins Gesicht geschrieben: „Oder einfach bloß ein Sandwich? Das würde mir auch schon reichen.“ versicherte Stiles, doch diese Aussicht schien Derek ebenfalls überhaupt nicht zufrieden zu stellen. Schließlich schlug Stiles vor: „Oder ich koche uns etwas. Was hast du im Haus?“ Derek blickte ihn mit großen Augen an und zuckte mit den Schultern. Stiles seufzte, marschierte hinüber in die offene Küche, die zu Dereks Wohnbereich gehörte und begann Küchenschränke und Kühlschrank zu durchforsten. Er fand ein wenig Schinken, eine Dose Thunfisch, ein paar Eier deren Mindesthaltbarkeitsdatum bereits deutlich überschritten war, und je ein angebrochenes Glas Pickles und Oliven. Er blickte Derek, welcher ihm mittlerweile gefolgt war fragend an: „Ich koche nicht!“ rechtfertigte sich der Milliardär: „Wir können ja mal in die andere Küche gehen. Vielleicht gibt es da ja zufällig irgendetwas?“ Das taten sie Stiles gingen beinahe die Augen über, als er diese Küche erblickte. Sie hatte einfach alles, wovon ein Koch nur träumen konnte; jedes erdenkliche Gerät und genug Geschirr, um ein riesiges Bankett zu geben: „Aber wo ist nun die Vorratskammer?“ wollte Stiles wissen. Erneut konnte Derek bloß mit den Schultern zucken und Stiles sagte verblüfft: „Du weißt es nicht? Aber es ist doch DEIN HAUS, Derek?“ Er stöberte ein wenig herum und fand schließlich, ein wenig versteckt zuerst eine unglaublich gut bestückte Speisekammer und dahinter einen Kühlraum mit einer Kühl- und einer Gefrierabteilung. Stiles kam aus dem Staunen nicht heraus, bei dem Anblick, der sich ihm hier bot: Er fand frische Trüffeln, verschiedene Steaks, sogar welche vom Kobe-Rind, die schätzungsweise fünfhundert Mäuse pro Kilo gekostet haben dürften, exotische Früchte und Gemüse, einen ganzen Tintenfisch, tiefgefrorene Langusten- und Hummerschwänze, geräucherte Fisch- und Wurstwaren und, und, und... Diese Küche war ausgestattet wie ein exklusiver Feinkostladen! Und das alles für eine einzige Person, bloß für den Fall, dass Derek zufällig mal ein besonderer Appetit überkäme? Stiles mochte gar nichts darüber nachdenken für wie viele tausend Dollar hier monatlich Essen verdarb und einfach so weggeworfen wurde! Noch weniger mochte er sich daran erinnern, wie oft Scott und er zu manchen Zeiten hungrig ins Bett gegangen waren, weil ihnen schlichtweg die Kohle ausgegangen war. Ob Derek wohl manchmal über diese Dinge nachdachte? Vermutlich nicht! Er hatte ja nicht einmal gewusst, wo diese Schätze lagerten, welche er bei Bedarf einfach so bei seinem Koch ordern konnte. Sie lebten wirklich in vollkommen unterschiedlichen Welten! Stiles rang ein wenig mit sich und entschied dann, dass ein kurzer Ausflug ins Land der Dekadenz ihn schon nicht gleich vergessen lassen würde, woher er kam und griff nach den Kobe-Steaks, zu denen er getrüffeltes Kartoffelpüree und gegrillten, asiatischen Minispargel reichen würde. Er googelte noch schnell, was er bei der Zubereitung des Fleischs beachten müsste und machte sich dann ans Werk. Als dass Essen dann fertig war und Derek gekostet hatte, gingen ihm fast die Augen über: „Wow! Du könntest meinen Koch mühelos arbeitslos machen! Das hier ist verdammt nochmal besser als Sex!“ Stiles, der Dank Derek mittlerweile wusste, wie gut Sex sich anfühlen konnte, bezweifelte dass stark. Darüber würde er natürlich nicht sprechen, um nicht zu riskieren, dass Derek am Ende noch erriet, wie er in Wirklichkeit für ihn fühlte. Stattdessen gab er zurück: „Nein, nimm´ dem Mann nicht seinen Job! Er ist ein Genie! Dies hier ist bloß deswegen lecker, weil man mit den Wahnsinns-Zutaten und dieser toll ausgestatteten Küche nicht viel falsch machen kann. Jeder Idiot könnte hier etwas Gutes auf den Tisch bringen.“ „Das bezweifle ich, Kleiner. Ich könnte es jedenfalls nicht. Das hast du toll gemacht!“ beharrte Derek. Nach dem Essen urteilte ein vollgefressener Derek, dass er in letzter Zeit sein Training viel zu sehr vernachlässigt hätte und das Gefühl habe, langsam fett zu werden, also ging er vor dem Schlafengehen noch einmal in seinen Kraftraum. Stiles schloss sich ihm an, doch während Derek große Gewichte stemmte und Hanteln schwang, trödelte der Jüngere bloß ein wenig auf dem Laufband und dem Fahrradergometer herum und versuchte sich nicht dabei erwischen zu lassen, wie er den Athleten, der natürlich immer noch in Bestform war, hungrig mit den Augen verschlang. Anschließend gingen sie duschen, selbstverständlich jeder für sich und später im Bett sahen sie noch ein wenig fern, bis sie müde genug waren, um das Licht auszumachen. Nach einer Weile fragte Stiles, dem gerade etwas eingefallen war, vorsichtig in die Dunkelheit hinein: „Schläfst du schon?“ „Bin noch wach!“ versicherte Derek „Ich habe ganz vergessen, dass es bei mir morgen ein wenig später werden kann. Malia feiert ihren einundzwanzigsten Geburtstag. Ist das okay für dich?“ erkundigte sich Stiles ein wenig unsicher. Derek lachte leise: „Natürlich ist das okay! Du bist doch nicht mein Leibeigener! Du bist ein freier Mann und kannst machen, was du willst! Ich wüsche dir viel Spaß!“ „Ich will doch bloß, dass du weißt, dass du immer auf mich zählen kannst.“ schob Stiles hinterher: „Weiß ich doch!“ bestätigte Derek und legte einen Arm um den Jüngeren. Sie schwiegen einen kleinen Moment und Derek dachte schon, Stiles sei eingeschlafen, da erklärte dieser schüchtern: „Malia hat übrigens gesagt, dass ich dich mitbringen könnte wenn du Lust hast, aber du hast bestimmt besseres zu tun, als deinen Feierabend mit ein paar Habenichtsen und Losern zu verbringen, richtig?“ Derek richtete sich erstaunt ein wenig auf und blickte hinab auf das, von Mondlicht beschienene Gesicht von Stiles: „Was redest du denn da bloß? Ihr Vier seid doch keine Loser? Ganz ehrlich? Ich treffe in meinem Alltag verdammt selten so großartige Leute, wie dich und deine Freunde! Die meisten Leute, mit denen ich Geschäfte mache, sind gierige, gewissenlose Haie, mit denen ich am Liebsten nicht einmal dieselbe Luft atmen würde! Ich würde total gern mit dir auf diesen Geburtstag gehen.“ „Echt?“ fragte Stiles verblüfft und glücklich und kuschelte sich nun an ihn, wie ein kleines Kätzchen. Derek musste ein wenig schlucken. Er rang den Impuls in sich nieder, Stiles schon wieder ungefragt zu küssen und strich stattdessen sanft mit den Fingern durch sein Haar. Irgendwann sagte er nachdenklich: „Ich habe irgendwie das Gefühl, ich müsste mich bei dir entschuldigen für das, was immer sich da zwischen Kate und mir abgespielt hat. Wir beide sind zwar nicht wirklich ein Paar, aber meine Freunde halten uns dafür und wenn jemand wie Deucalion davon Wind bekommt, was Kate und ich getan haben, dann wäre dass demütigend für dich. Das möchte ich nicht.“ Derek spürte Stiles Achselzucken: „Mach´ dir darüber keine Gedanken.“ versicherte er: „Mein Ego ist nicht so groß, dass mir das etwas ausmacht und außerdem kümmert es mich auch nicht, was Deucalion über mich denkt.“ Das war allerdings nur die halbe Wahrheit, denn im Grunde machten die Drohungen und Anfeindungen Stiles sehr wohl zu schaffen, doch damit musste er Derek ja nicht belasten, richtig? „Dennoch... es tut mir leid, Stiles!“ versicherte Derek reumütig und schlang von hinten die Arme um ihn . „Schlaf´ jetzt und denk´ nicht mehr darüber nach!“ erwiderte Stiles schläfrig. Und wie er sich so in Dereks Umarmung einrichtete und dabei zufällig sein Gesäß gegen dessen Schritt rieb, musste der Ältere ein weiteres Mal an ihre gemeinsame Liebesnacht vor einiger Zeit denken und als Reaktion darauf schließlich unauffällig sein Becken ein wenig zurückziehen, ehe es hier noch peinlich wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)