Schlaflos von GingerSnaps ================================================================================ Kapitel 20: Filmriss -------------------- Vorwort: Um Verwirrung vorzubeugen: Ich habe 2 Kapitel auf einmal hochgeladen! LG, Ginger _____________________________________ „Morgen!“ erwiderte Derek und versuchte immer noch, sich einen Reim auf das zu machen, was hier gerade vor sich ging. Es sah nach einer wilden Nacht aus; überall lagen Kleider verstreut, dazu noch die leeren Flaschen, doch Derek konnte sich beim besten Willen an überhaupt nichts erinnern. Ihm war lediglich kotzübel und er hatte das Gefühl, dass ihm gleich der Kopf platzen müsste, so wie es darin gerade pochte und hämmerte. Kate beugte sich zu einem Kuss zu ihm herüber, doch dieser wurde von Derek nicht erwidert: „Was ist denn, Sweetheart? Bereust du etwa, was letzte Nacht geschehen ist?“ wollte sie wissen. Ihre Stimme klang ein wenig spöttisch. `Wenn ich überhaupt noch wüsste, was eigentlich passiert ist?´ dachte Derek bitter, setzte sich auf und schwang die Beine über den Bettrand. Die Antwort auf die Frage blieb er schuldig und so war es Kate, die weitersprach. „Machst du dir etwa Sorgen wegen deines Süßen? Entspann´ dich, Derek! Stiles muss doch gar nichts davon erfahren!“ Hatten Kate und er es also wirklich getan? Derek konnte es sich beim besten Willen nicht vorstellen, denn an Sex mit ihr hatte er doch überhaupt nicht mehr das geringste Interesse gehabt. Warum sollte sich das ändern, bloß weil er vergangene Nacht offenbar unter Alkoholeinfluss gestanden hatte? So betrunken konnte man doch gar nicht sein! Derek blickte sich verstohlen nach Kondomen, oder leeren Verpackungen um, doch da war nichts und einer Sache war Derek sich vollkommen sicher: Nicht einmal im Suff würde er es Ohne machen, also war alles vielleicht gar nicht so schlimm und sie hatten nur ein wenig rumgemacht, oder so? „Was ist los? Sprichst du jetzt etwa nicht mehr mit mir?“ fragte Kate und klang dabei gereizt: „Entschuldige!“ rief Derek aus, sprang abrupt vom Bett auf und stürzte ins Bad; gerade noch rechtzeitig, denn dort kotzte er sich erst einmal gründlich aus. Als er ewig nicht wieder kam, folgte ihm Kate und traf auf einen nackten Derek mit olivgrüner Gesichtsfarbe, welcher die Kloschüssel umarmte: „Oh Mann, Derek! Du siehst grauenhaft aus! Warum hast du denn auch bloß so viel getrunken? Ich habe dir doch immer wieder gesagt, dass du Schluss machen sollst. Du bist selbst Schuld!“ kommentierte sie mitleidlos. Derek blickte unglücklich zu ihr hinauf. Das wirklich Eigenartige war, dass er sich nicht einmal daran erinnern konnte, so furchtbar viel getrunken zu haben. Die letzte wirklich bewusste Erinnerung, die Derek an den gestrigen Tag hatte war die daran, dass Kate die zweite Runde Cocktails vor sie beide hinstellte. Danach war alles bloß noch ein düsterer Abgrund! „Lass´ uns einfach vergessen, was letzte Nacht passiert ist!“ forderte Derek und war sich der Ironie seiner Aussage vollkommen bewusst und so gab er zu: „Ich weiß ohnehin nicht mehr viel davon.“ Das war natürlich eine absolute Untertreibung. Er hätte Kate auch sagen können, dass er sich an rein gar nichts erinnerte, doch irgendwie war ihm das wahnsinnig peinlich und er wollte schließlich auch ihre Gefühle nicht verletzten: „Ich will einfach nur noch nachhause! Lass´ uns packen und dann zum Flughafen fahren. Ich sage nur schnell dem Piloten Bescheid.“erwiderte er. „Bist du irre?“ schimpfte Kate: „Ich gehe nirgendwo hin, ehe ich nicht vernünftig gefrühstückt habe! Und du solltest auch etwas Essen. Am besten etwas, das fettig und schwer ist, um den Restalkohol aufzusaugen.“ Ohne Derek Antwort abzuwarten, rief Kate den Zimmerservice an und bestellte für sie beide. Derek hatte das Bedürfnis, lange und ausgiebig zu duschen, um den Kopf klar zu bekommen, um einen Moment allein zu sein, aber vor allem weil ihm das Ganze überhaupt nicht behagte. Hinterher war ihm immer noch ein wenig flau im Magen, doch wenigstens seine Kopfschmerzen wurden dadurch ein klein wenig besser. Im Hotelbademantel verließ er das Bad schließlich wieder und griff nach seinem Handy, um dem Piloten zu sagen, dass sie in zweieinhalb Stunden startklar sein mussten. Dabei stellte er fest, dass sein Telefon aus war, was eigenartig war, denn er schaltete es niemals ab? Er stellte es wieder ein und war überrascht, dass der Akku noch halbvoll war. Daran hatte es also nicht gelegen. Mit einem Mal musste Derek an Stiles denken: Sie beide hatten gestern gar nicht telefoniert? Vielleicht machte der Kleine sich ja Sorgen um ihn? Möglicherweise hatte er sogar versucht, ihn anzurufen? Derek checkte das und stellte verwundert fest, dass sich Stiles Nummer um drei Uhr morgens unter den abgewiesenen Anrufen fand. Wieso hatte er das getan? Auch daran erinnerte er sich nicht. Er wollte bereits Stiles Nummer wählen, doch irgendwie konnte er jetzt nicht mit ihm telefonieren!Ihm wurde klar, dass er Auge in Auge mit Stiles sprechen musste, um ihm zu erzählen, was geschehen war. Am Telefon ging das nicht und so schrieb er einfach eine kurze Nachricht mit seiner voraussichtlichen Ankunft und der Bitte, ob sich sich am Abend bei Derek zuhause treffen könnten, um zu reden. Ein wenig später saß Derek vor seinem kontinentalen Frühstück, bestehend aus verschiedenen Sorten Gebäck und Brot, mehreren Marmeladen, gekochten Eiern, Butter, Käse- und Wurstaufschnitten, Orangensaft und Kaffee, welches sich so riesig vor ihm auftürmte, wie die Rocky Mountains. „Nun, iss´ schon, Süßer! Was geschehen ist, ist doch kein Weltuntergang! Sag´ Stile einfach nichts davon! Und du wirst sehen, mit etwas im Magen sieht die Welt schon wieder anders aus!“ forderte Kate ungerührt und langte selbst tüchtig zu. Bei ihr gab es seltsamerweise nicht die geringsten Spuren eines Hangovers, stellte Derek fest. Konnte sie Alkohol denn wirklich so viel besser vertragen, als er selbst? Oder hatte sie am Ende gar nicht so viel getrunken, sondern hatte ihn lediglich abgefüllt, um diese gemeinsame Nacht zu arrangieren? Schnell schob Derek diesen absurden Gedanken wieder beiseite und knabberte mit wenig Appetit an seinem Marmeladencroissant. Als Stiles die Kurznachricht erhielt fiel ihm zunächst einmal ein Stein vom Herzen, weil Derek endlich ein Lebenszeichen von sich gab, doch als er die Nachricht öffnete, wären ihm beinahe die Tränen gekommen. Derek wollte ihn sehen, um mit ihm zu reden? Das war mit Sicherheit der Code für `Vielen Dank für deine Dienste, aber ich brauche dich jetzt nicht mehr, weil ich etwas Besseres gefunden habe!´ Stiles ließ das Handy auf den Tisch fallen und rollte sich unglücklich auf dem Sofa zusammen. Als Skippy ins Wohnzimmer kam und ihn so vorfand, schleckte er ihm tröstend ein paar mal über das Gesicht und sprang dann auf´s Sofa, um sich auf ihn zu setzen, als wolle er ihn ausbrüten, wie ein Riesenei. Wie immer, wenn Derek sich unwohl fühlte, hatte er keine Lust zu sprechen, also sorgte er dafür dass im Flieger ein Film nach dem anderen lief und als Kate dann über die Handlung sprechen wollte, gab er lediglich einsilbige, unbefriedigende Antworten. Er wusste selbst, dass er ein Arsch war, sich nach einer gemeinsamen Liebesnacht so zu benehmen, doch er konnte irgendwie nicht aus seiner Haut! In ihm gab es diesen hässlichen Gefühlscocktail aus Ärger, Scham, Schwermut und diffuser Angst und dagegen konnte er rein gar nichts tun. Er konnte Kate nicht einmal anschauen, ohne sich unwohl zu fühlen. Nach einer Weile gab er vor, müde zu sein und zog sich in die Schlafkabine des Jets zurück. Kate blickte Derek ein wenig genervt hinterher. So eine Mimose! Es hatte doch so gut angefangen, aber dann hatte es schließlich doch nicht so gut funktioniert, wie sie sich das ausgerechnet hatte. Aber das würde schon noch werden! Es war ja erst Phase eins ihres Plans und wenn Kate eines hatte, dann war es Geduld! Für sie war das Leben eine Partie Schach und Kate behielt stets das gesamte Brett im Auge! Derek tat natürlich kein Auge zu. Stattdessen blickte er aus dem Flugzeugfenster in den Himmel und hinunter auf den Ozean. Er konnte es kaum erwarten, endlich wieder zuhause zu sein, doch leider schlichen die Minuten nur so dahin. In seinen Gedanken kehrte er zurück zu der Zeit, als Kate und er noch ein Paar gewesen waren. Seine Familie hatte damals noch gelebt und sie hatten sich über diese Verbindung gefreut, weil die Argents und die Hales bereits seit Generationen eng miteinander verbunden gewesen waren. Da hatte auch der Altersunterschied zwischen ihnen niemanden gestört, obwohl Derek damals erst siebzehn und Kate fast einundzwanzig gewesen war. Im Grunde war es genau das, was Derek seinerzeit so aufregend gefunden hatte; denn immerhin war sie bereits eine Frau gewesen und er bloß ein blasser, dürrer Junge. Er hatte es damals kaum glauben können, dass eine wie sie Interesse an jemandem wie ihm haben könnte. Sie war seine Erste gewesen, hatte Erfahrungen gehabt und ihn in die Liebe eingeführt. Außerdem hatte Kate auch damals schon die interessantesten Leute gekannt. Das Leben an ihrer Seite war stets unheimlich aufregend gewesen. Natürlich gab es da auch eine Menge, was seine Eltern nie hatten erfahren dürfen, zum Beispiel, dass Kate ihn in Clubs und auf Partys mitgenommen hatte, in denen er in seinem Alter noch überhaupt nichts zu suchen gehabt hatte, oder dass sie ihn hatte Alkohol und Drogen konsumieren lassen. Das war ihr kleines Geheimnis gewesen! Dereks Familie gegenüber war Kate stets wie ein braves, zuverlässiges Mädchen aufgetreten und seine Eltern hatten nie Bedenken gehabt, sie beide zusammen ausgehen zu lassen. Irgendwann hatte Derek herausgefunden, dass Kate ihm gegenüber niemals treu gewesen war, nicht einmal ganz am Anfang ihrer Beziehung. Eine Weile lang hatte er sich gesagt, dass sie eben so war und dass er vielleicht ja auch damit leben könnte, doch dann war die Sache mit seinem Onkel Peter passiert und das war schließlich der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Und das Schlimmste war gewesen, dass Derek es von einem schuldbewussten Peter und nicht von Kate selbst hatte erfahren müssen! Da hatte er es endlich beendet; kurz vor ihrem zweiten Jahrestag. Eine Weile hatte er den beiden sehr gezürnt, doch dann hatte er zunächst Peter und später dann auch Kate vergeben können. Damals hatte Derek entschieden, dass Beziehungen nichts für ihn wären und er hatte sich nie wieder auf eine ernsthafte Verbindung zu einem anderen Menschen eingelassen, sondern von Affäre zu Affäre gelebt, auch wenn das seiner Familie und später Deucalion, der sich seit dem Tod seiner Eltern offenbar für seinen Ersatzvater hielt, nicht passte. Natürlich war Derek da Stiles und ihre Fake-Beziehung ganz recht gekommen, nur dass diese Deuc ja auch nicht lieb war, doch immerhin hatte er seither damit aufgehört, für ihn irgendwelche Dates zu arrangieren. Derek fragte sich, warum das, was letzte Nacht geschehen war ihn eigentlich so aufregte? Immerhin war es ja nicht wirklich so, dass er jemanden betrogen hätte! Es war ganz einfach unbehaglich, sich nicht an das zu erinnern, was wirklich vorgefallen war. Mit seinem Körper war etwas geschehen und er wusste nichts mehr davon und das hasste er! Doch natürlich war es nicht fair, dass er dies an Kate ausließ, denn es war schließlich seine eigene Schuld. Er hätte eben nicht so viel saufen dürfen! Zu seiner Erleichterung sagte der Pilot in dieser Minute durch, dass sie in einer Stunde am Los Angeles International Airport eintreffen würden. Stiles blickte sich traurig in seinem Apartment um. Ob Derek sie wohl sofort bitten würde, hier auszuziehen? Er hatte zwar mittlerweile genug Geld beisammen, um eine vergleichbare Bleibe für Scott und sich anzumieten, aber er mochte es hier! Dies hier hatte sich nach einer Ewigkeit endlich mal wieder wie ein Zuhause angefühlt; wie Sicherheit! Er nahm seine Jacke und seine Schlüssel und machte sich schweren Schrittes auf den Weg zu Derek, um dem Unvermeidlichen ins Auge zu blicken. Derek hatte noch immer Kopfschmerzen, doch immerhin war ihm mittlerweile nicht mehr schlecht. Und das Greenburg nun Stiles Ankunft ankündigte, war ein Lichtblick am Ende eines langen, miserablen Tages. Jedoch konnte Derek sofort erkennen, dass etwas nicht stimmte: Stiles hatte den Kopf eingezogen und sein Blick war irgendwie glasig und ging an Derek vorbei: „Hey, Kleiner! Alles klar?“ fragte er sorgenvoll, trat auf ihn zu und griff ihn sanft bei den Schultern: „Du hast doch nicht etwa diesen Typen von neulich wieder getroffen, oder?“ Stiles schüttelte missmutig den Kopf. „Aber was ist es dann? Ist irgendetwas passiert?“ fragte Derek weiter: „Noch nicht.“ gab Stiles unglücklich zurück. Derek blickte ihn verwirrt an und schob ihn in Richtung Couch: „Was meinst du damit? Erzähl´s mir!“ Stiles schüttelte erneut den Kopf: „Fang´ du an. Du wolltest mit mir doch über etwas sprechen!“ murmelte er und schlang die Arme um den eigenen, schlanken Oberkörper, als ob er frieren würde. Derek nahm es mit Stirnrunzeln zur Kenntnis und reichte dem Jüngeren eine Decke, in welche dieser sich sogleich einwickelte, wie in einen Kokon: „Eigentlich ist es gar nicht so dramatisch, aber ich dachte trotzdem, dass wir darüber sprechen sollten.“ leitete er seine Rede ein: „Gestern in Tokio ist etwas geschehen.“ „Du hast mit Kate geschlafen!“ stellte Stiles nüchtern fest. Derek wand sich ein wenig unbehaglich: „Ja, irgendwie schon. Denke ich?“ murmelte er. Stiles zog verwirrt die Stirn kraus: „Wie meinst du das? Hast du, oder hast du nicht?“ Derek zuckte mit den Achseln und berichtete dann, wie er gestern mit Kate etwas trinken gewesen war und dann ohne Erinnerung nackt neben ihr in seinem Hotelbett erwacht war: „Das wirklich Merkwürdige ist, dass ich noch nie im Leben einen Filmriss gehabt habe, obwohl ich wirklich schon eine Menge getrunken habe. Das ist eigenartig oder nicht? Und vor allem wundert es mich, dass meine Erinnerungslücke schon nach dem zweiten Drink beginnt. Das reicht nun wirklich nicht, um mir die Lampen auszuknipsen.“ schloss er nachdenklich. Stiles machte ein skeptisches Gesicht und erwiderte dann: „Ja, das ist wirklich eigenartig. Früher haben einige der Jungs von der Straße manchmal solche Geschichten erzählt. Dann hatten Freier ihnen GHB in ihre Drinks gerührt. Ich habe immer wahnsinnig aufgepasst, dass mir so etwas nicht auch einmal passiert.“ „GHB?“ fragte Derek scharf: „Was soll das denn sein?“ „Das sind sogenannte KO-Tropfen, auch als Vergewaltigungsdroge bekannt. Zuviel davon kann Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Atemnot und vor allem Erinnerungslücken verursachen.“ erläuterte Stiles: „SAG´ MAL BIST DU IRRE! DU DENKST, KATE HÄTTE MIR SO ETWAS UNTERGEJUBELT? WAS FÄLLT DIR EIN, SO ETWAS ZU SAGEN? WAS ERLAUBST DU DIR?“ brüllte Derek entrüstet. Stiles war blass geworden und hatte in Erwartung von Schlägen einen Satz nach hinten gemacht: „Ich... ich wollte nicht... Ich meine ich wollte doch nur sagen, dass es so klingt und nicht, dass es auch so war!“ stammelte er. Er zitterte ein wenig. Als Derek die Furcht auf Stiles Gesicht sah, tat es ihm sofort leid, dass er so laut geworden war. Er hatte keine Ahnung, wie er das wieder gut machen sollte: „Tut mir leid, Stiles! Ich... ich wollte dich nicht erschrecken. Es ist nur so, dass diese Sache mir zu schaffen macht. Ich bin es gewohnt, die Kontrolle über jede Situation zu behalten. Nicht zu wissen, was ich getan habe und was passiert ist, ist ein widerliches Gefühl. Aber du kannst ja gar nichts dafür, dass ich mich so habe gehen lassen. Ich wollte meine Wut doch nicht an dir auslassen!“ Stiles schenkte ihm einen misstrauischen Blick. Er war noch immer in die Decke gewickelt. Sie wirkte beinahe wie eine Rüstung: „Liebst du sie?“ wollte er wissen: „Wen? Kate?“ fragte Derek dümmlich: „Nein, natürlich nicht. Ich meine, das habe ich mal; früher! Doch seitdem ist viel Zeit vergangen und ich habe mich verändert. Ich liebe sie nicht mehr! Ich finde sie nicht einmal mehr körperlich anziehend, darum ist es für mich ja auch so schwer zu verstehen, wie das hat passieren können. Aber wie soll ich Kate das erklären? Sie ist immerhin eine Freundin und ich will sie doch nicht verletzen.“ „Tut mir leid, dass dir das passiert ist.“ erwiderte Stiles beinahe zu leise, als das Derek ihn hören konnte. Sein Blick war auf den Boden gerichtet und sein Gesichtsausdruck war schwer zu deuten. Dann fügte er etwas lauter hinzu: „Ich war mir sicher, dass du mich heute hierher bestellt hättest, um mir zu sagen, dass du und Kate wieder ein Paar wärt und dass du unseren Vertrag kündigen willst.“ Derek blieb vor Verwunderung einen Moment der Mund offen stehen: „Wie kommst du denn auf so etwas? Auf keinen Fall! Ich brauche dich doch!“ erwiderte er. Dann schob er kleinlaut hinterher: „Verzeihst du mir, dass ich dich so angeschrien habe?“ Stiles nickte und lächelte unsicher. Derek hätte ihn gern in den Arm genommen, um alles wieder gut zu machen, doch irgendwie traute er sich noch nicht recht. Dann fiel ihm etwas ein: „Ich habe ja noch etwas für dich!“ rief er aus, verschwand kurz, kam wenig später mit einem Karton von `Joop´ wieder und reichte ihn Stiles. Dieser öffnete ihn und zog eine Wildlederjacke in tiefem dunkelblau, geschnitten wie eine Jeansjacke hervor. Sie war edel, wunderschön und das Leder war wahnsinnig weich. Stiles roch daran und rieb es gegen sein Gesicht: „Die ist toll! Ich glaube, ich habe noch nie so etwas Schönes besessen!“ erklärte er überwältigt und kam nun doch noch aus seiner Deckenfestung hervor um sanft die Arme um Derek zu legen. Der Ältere atmete erleichtert auf und zog den Jungen fest an sich. Und ohne groß darüber nachzudenken küsste er ihn. Als ihm bewusst wurde, was er da gerade tat, wich er zurück und stammelte: „Himmel, was mache ich denn da? Ich... ich hatte kein Recht! Es tut mir leid!“ Offenbar war er vollkommen verrückt geworden, dachte Derek bestürzt. Erst die Sache mit Kate in der letzten Nacht und nun das hier. Offensichtlich war er ja wohl vollkommen außer Kontrolle geraten! Er blickte Stiles an, welcher verwirrt, unsicher, jung und in diesem Moment auch wahnsinnig verletzlich wirkte. Da traf Derek eine unbequeme, erschreckende und unbehagliche Erkenntnis wie ein Faustschlag im Gesicht: Er hatte sich verliebt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)