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Erinnerungen an ein Palastleben

von

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Was lange währt wird endlich gut, oder so

„Onkel!“, schrie Keiji, während er Matsukaze antrieb noch schneller zu reiten.

In dem Moment, in dem Kasumi zusammengebrochen war, war sein Pferd an seiner Seite erschienen und hatte aufgeregt mit den Hufen gescharrt. Keiji hatte keine Sekunde gezögert und sich sofort auf den Rücken des stolzen Tieres geschwungen.

Er hatte auch keine Befehle geben müssen. Matsukaze wusste genau, was zu tun war. Unaufhaltsam hatte es sich durch die kämpfende Menge gedrängt. Immer voran, bis ihn nur noch weniger Meter von seinem Onkel trennten.

Als ihn sein Onkel schließlich bemerkte, griff Keiji sein bevorzugtes Katana, Yūki, fester und ließ es mit all der Kraft die er besaß auf dessen Yari niedersausen. Er parierte den Schlag, doch davon ließ sich Keiji nicht irritieren. Immer weiter griff er an. Mit allen Mitteln und Techniken die er besaß. Er zog auch sein zweites Katana, Kyōki, welches er nur bei schweren Kämpfen benutzte. Oder wenn er es todernst meinte. Auf diesen Kampf traf definitiv letzteres zu.

„Was soll das werden, Neffe?“

Toshiie sprach das Wort Neffe aus, als wäre das etwas abgrundtief Verachtungswürdiges.

„Wenn du hier bist, um die Ehre dieser Hexe zu retten, bist du etwas zu spät dran.“

Das abfällige Lächeln, welches das Gesicht seines Onkels bei diesen Worten entstellte, erzeugte Übelkeit in Keijis Magen. Was hatte er nur getan? Und warum hatte er so etwas nicht verhindert? Wäre er bei den Palastsoldaten nur etwas härter gewesen. Hätte er nur stärker versucht Kasumi aus ihrem Gefängnis zu befreien. Er war so armselig. Er war es nicht einmal Wert ihr jemals wieder in die Augen zu sehen. Sollte sie diese jemals wieder öffnen.

Bei diesem Gedanken legte sich ein Schalter in Keiji um und er schrie wütend auf. Sollte Kasumi hier sterben, würde ihr Blut an seinen Händen kleben und an denen seines Onkels. Und Keiji würde alles dafür tun, dass niemand überlebte, der für diesen Verlust verantwortlich war.

Mit einem gewagten Ausfall nach vorne brachte er seinen Onkel ins Wanken und mit einem beherzten stoß von Matsukaze stürzte dieser von seinem braunen Hengst. Keiji war sofort hinter ihm. Er sprang von Matsukaze  und auf seinen Onkel zu.

„Es ist endlich an der Zeit, dass ich beende, was ich vor so langer Zeit begonnen habe, Onkel!“, schrie Keiji.

Dieser blockte jedoch Keijis nächsten Angriff und lachte nur hämisch.

„Glaubst du wirklich, dass du noch einmal so viel Glück haben wirst, wie mit diesem Pfeil damals?“

Keijis Griff um seine Katanas wurde fester.

Mit Glück hatte das damals nichts zu tun gehabt und das wussten sie beide. Der Einzige, der Glück gehabt hatte, war sein Onkel, dass er sich in letzter Sekunde noch hatte zur Seite drehen können. Ansonsten hätte dieser Pfeil nicht nur sein Auge, sondern auch sein Leben genommen.

„Ob Glück oder nicht. Ich werde nicht zulassen, dass du noch mehr Leben zerstörst. Dafür hätte ich schon so viel früher sorgen müssen und ich muss jeden Tag damit leben, dass ich es nicht getan habe. Doch damit ist jetzt Schluss. Du wirst bekommen, was du verdienst hast und für deine Taten in der Hölle schmoren!“

Unaufhaltsam griff Keiji immer wieder an. Kein Block und kein Gegenangriff brachten ihn davon ab seinen Onkel immer weiter zurück zu drängen. Er würde das hier endlich entscheiden und auch wenn er seinen Cousinen anschließend nie wieder unter die Augen treten konnte war es doch das Richtige.

Schließlich schlug Keiji die Spitze des Yaris ab und beförderte es in einem großen Bogen außer Reichweite. Aus dem Gleichgewicht gebracht, ging sein Onkel mit einem Knie zu Boden.

„Wenn du das hier wirklich ernst meinst, wird es mir eine Freude sein, dich persönlich in der Hölle begrüßen zu dürfen.“, knurrte sein Onkel.

Keiji atmete einmal tief ein. Wenn das sein Schicksal sein sollte, konnte er das akzeptieren. Er konnte alles akzeptieren, solange er die Welt nur von diesem einen Monster befreit hatte. Dem Einzige, das er kannte.

Sein Katana hoch erhoben ließ Keiji es mit einem Schrei hernieder sausen. Doch anstelle eines Kopfes, fiel eine Hand zu Boden.

Die Zeit schien still zu stehen, als Keiji auf sein Katana sah. Im Sonnenlicht schimmerte Yūkis Klinge wie flüssiges Silber, als sie zu Boden fiel. Um das sorgfältig in weiß eingekleidete Heft lag seine Hand. Bereit das Leben seines Onkels zu nehmen. Eine Aufgabe, die sie nicht mehr bewältigen würde.

Langsam bewegte sich Keijis Blick von seiner Hand zu seinem Arm. Zu dem Blut, dass seinen roten Kimonoärmel noch dunkler färbte und sich zu seinen Füßen sammelte. Und dann sah er seinen Onkel an. So als würde er ihn gerade zum ersten Mal sehen.

Er kniete immer noch auf einem Knie. Die Augen zu Schlitzen verengt. Die Lippen vor Wut verzogen. In seiner Hand sein Katana. Die jetzt purpurrote Klinge gezogen.

Keiji spürte nicht, wie seine Beine weich wurden. Genau so wenig wie den Aufprall seiner Knie mit den Steinplatten. Kyōki glitt aus seiner linken Hand und fiel klirrend zu Boden. Doch alles was Keiji tun konnte, war seinen Onkel entgeistert anzustarren.

Wie hatte er nur so überheblich sein und sein Katana vergessen können?

Wie ein dummes Kind hatte er angenommen zu gewinnen. Zum ersten Mal hatte er nicht alle Möglichkeiten bedacht. Zu sehr gefangen in seinem Hass war er Leichtsinnig geworden. Und das war die Strafe dafür.

„Ich habe es dir schon immer gesagt, Neffe. Gefühle werden dich eines Tages umbringen. Nur eine nüchterne Betrachtung der Welt wird dir Erfolg bringen.“

Sein Onkel ließ sich jedes Wort auf der Zunge zergehen, während er sich erhob und sein Katana an Keijis Kehle hob.

„Jetzt sind wir Quitt.“, erklärte er, mit einem Blick auf Keijis Hand.

„Und jetzt werde ICH zu Ende bringen, was ich damals begonnen habe!“

Keiji hörte kaum seine Worte. Das Rauschen in seinen Ohren war so laut, dass er kaum sagen konnte, ob die Schlacht um ihn herum noch tobte oder bereits ein Ende gefunden hatte.

Sein Onkel hatte Recht. Es waren zu viele Gefühle, die ihn hier her gebracht hatten. Rache, Mitgefühl, Liebe. Sein ganzes Leben lang hatte er sich von diesen und noch so vielen anderen Gefühlen leiten lassen. Was, wenn sie ihn die ganze Zeit über in die falsche Richtung geschickt hatten?

Würde er jetzt triumphierend über seinem Onkel stehen? Oder hätte er ihn schon vor fünfzehn Jahren mit diesem Pfeil erledigt?

Egal was passiert wäre. Niemals wäre er so erbärmlich gewesen, wie in diesem Moment.

„… du bist ganz und gar nicht schwach. Du bist ein großartiger Anführer…“

Irgendwo in der tiefen Finsternis, in die er fiel, erklang eine Stimme.

„.. ich werde da sein um deinen Erfolg mit dir zu feiern…“

Die Stimme war glockenklar und brannte wie eine Kerze in der Dunkelheit. Doch er wand sich von dem Licht ab.

„.. ich verspreche, dass alles ein gutes Ende nehmen wird…“

Er konnte die Gefühle nicht mehr zulassen, die ihn zu beherrschen versuchten. Er musste doch seinen Onkel erledigen. Wie sollte das funktionieren, wenn er fühlte?

„… Ich liebe dich… Deshalb will ich nicht, dass dir etwas passiert…“

Eine einzelne Träne brannte sich ihren Weg über seine Wange. Wieso konnte er nicht einfach in Frieden in diesen Schatten verschwinden? Wieso musste dieses Licht so hell erstrahlen, dass es ihn blendete. So Hell, dass er es nicht ansehen konnte. Und egal wie sehr er sich davon entfernen wollte, es kam immer weiter auf ihn zu. Hüllte ihn ein und ließ ihn nicht los. Wieso?

„…Wir können unser Schicksal immer noch ändern!“

 

Keijis Hand legte sich wie von selbst um Kyōkis rotes Heft.

Den Kopf gesenkt, die Augen geschlossen, konnte Keiji immer noch Kasumis Hände spüren. Diese zierlichen, zerbrechlichen Finger, die sich ihm helfend entgegengestreckt hatten. Noch immer war es ihm ein Rätsel, wie diese kleine Person nur so viel Kraft in sich tragen konnte. Doch er hatte ihre Hände ergriffen und hatte ihre Stärke in sich aufgesogen.

Sein Onkel lag falsch. Gefühle machten ihn nicht schwach. Sie machten sie alle Mächtiger. Sie waren es, die ihn immer auf den richtigen Pfad geführt hatten. Die ihn zu Kasumi geführt hatten. Und zu der finalen Entscheidung, dem Schauspiel ein Ende zu bereiten. Jetzt war er endlich bereit die Konsequenzen daraus zu tragen. Denn er würde es nicht mehr nur für sich tun, sondern auch für seine Schwester.

Keiji hörte das Katana seines Onkels, wie es durch die Luft schnitt und hob seine eigene Klinge, um den Schlag abzuwehren. Mit einer geschmeidigen Bewegung erhob er sich. Seinen verletzten Arm an seine Brust gepresst, streckte er seinem Onkel sein Katana entgegen.

„Netter Versuch. Fast hättest du mich damit gehabt. Doch so leicht mache ich es dir nicht.“, erklärte Keiji ruhig.

Wenn er seinen Onkel zur Strecke bringen konnte, war der Verlust seiner Hand vielleicht nur ein fairer Preis dafür. Er würde ihr jedenfalls nicht hinterher weinen.

Seine Entschlossenheit zurückgewonnen, nahm Keiji wieder eine Angriffshaltung ein. Und als er auf seinen Onkle losstürmte, spürte er Kasumis Hände, die seinem Rücken einen Schubs in die richtige Richtung gaben.

 

Toshiie Maeda war nicht umsonst Taishō der kaiserlichen Soldaten. Das wurde Keiji wieder einmal bewusst, als er schwer atmend vor seinem Onkel stand. Sein kämpferisches Können, sein eiserner Wille und sein unbändiger Ehrgeiz hatten ihn dorthin gebracht, wo er heute stand. Auch als Oberhaupt des Maeda Clans. Er würde niemals freiwillig aufgeben.

Doch Keiji hatte das Licht in sich wieder gefunden. Das Licht, dass sich seit Kasumis Festnahme zusehends verdunkelt hatte. Jetzt brannte es heller denn je und genau wie sein Onkel, war er nicht bereit aufzugeben.

„Bevor es gleich zu Ende geht, Onkel. Verrate mir noch eins: War es das alles wert? War dein Hass gegen die Yōkai all diese Menschenleben wert, die heute gefallen sind? Bist zu zufrieden mit deinem Tun?“

Keiji konnte nicht anders. Er musste diese eine Sache noch wissen, bevor er zum letzten Schlag ausholte.

Sein Onkel ließ seine Schultern kreisen, um diese zu lockern. Der Blick aus seinem schwarzen Auge hätte eine schwächere Person in Angst und Schrecken versetzt. Doch Keiji hatte diesen Blick schon viel zu oft gesehen, um ihn noch zu fürchten.

„Ich werde erst zufrieden sein, wenn der letzte Yōkai sein Leben ausgehaucht und diese Welt verlassen hat. All jene, die bis dahin ihr Leben für die Sache geben, werden im nächsten Leben sicher großzügig belohnt werden.“

„Und was ist mit deinen Töchtern? Nach deiner Logik werden sie ewig in der Hölle brennen? Ist das dein Wunsch?“

Auf seine überheblichen Worte hatte Keiji nur wütend erwidern können. Seine Hand zitterte leicht, als er an Fuyu und ihre Schwestern dachte. Sah sein Onkel nicht, dass er mit seiner Einstellung alle Menschen aus seinem Leben drängte?

„Ich habe keine Töchter.“

Das selbstgefällige Lächeln, das sich auf seine Lippen legte, als er das sagte, brachte Keiji zur Weißglut. Noch bevor er nachdenken konnte setzten sich seine Füße in Bewegung. Mit aller Kraft die er noch besaß hieb er seine Klinge nach seinem Onkel. Dieser parierte jeden seiner Angriffe, wurde jedoch jedes Mal ein kleines Stück zurück gedrängt.

Und dann, als hätte jemand eine unsichtbare Schnur gespannt, stolperte er über etwas, dass Keiji nur als einen grünen Lichtblitz beschreiben konnte. Ihm blieb keine Zeit darüber nachzudenken. Das war die eine Chance auf die er gewartet hatte.

„Ich hoffe, du hast Recht, mit dem was du glaubst, Onkel. Leb wohl.“, sagte er ehrlich, bevor Kyōki sein Ziel traf.

 

 

Eine Hand, ein Kopf und ein Mann, der nach so vielen Jahren endlich hatte Rache nehmen können. Das war es, was Benjiro vorfand, als er im Chaos des Kampfes seinen Bruder erreichte.

Keiji saß an der obersten Stufe der obersten Terrassenebene. Den Blick auf den Vorhof des Palastes gerichtet. Doch er sah nichts von dem Schlachtfeld, auf dem der Kampf inzwischen zum Erliegen gekommen war. Kyōki immer noch in seiner linken Hand, seinen rechten Arm immer noch an seine Brust gedrückt, saß er einfach nur da. Sein Kopf war leergefegt und hätte man ihn jetzt angesprochen, hätte er nicht einmal mehr gewusst, wer er war.

„Keiji!“

Er hörte Benjiro und auch wieder nicht. Lange glaubte er, sich die vertraute Stimme nur eingebildet zu haben. Hier, auf diesem Feld aus Blut und Tod konnte es niemanden geben, der nach ihm rief. Dessen war sich Keiji absolut sicher.

„Verflucht Keiji!“

Wieder diese Stimme, und dann Hände, die an seinem rechten Arm rissen.

Erschreckt riss Keiji sein Katana hoch, doch Benjiro fing die stumpfe Seite der Klinge mit seiner Hand ab.

„Ich bin es! Benjiro! Es ist vorbei, aber wenn ich mir nicht deinen Arm ansehe, wird es mit dir bald genauso sein.“, knurrte sein Bruder.

Bruder.

Das Wort klang in seinem Kopf wieder, wie eine Glocke. Richtig. Er hatte Familie. Freunde, die ihm so wertvoll waren, wie Blutsverwandte. Wertvoller als jedes Gold der Welt. Zwei Brüder und…

„Kasumi?“

Keiji erkannte seine eigene Stimme nicht, als er ihren Namen aussprach. Kratzig und seltsam hohl.

Benjiro sah ihn nicht an. Er untersuchte seinen Unterarm und band schließlich ein breites Lederband darum. So fest, dass Keiji vor Schmerz innerlich zusammenzuckte. Nur nach außen drang keine Regung. So als hätte er verlernt, seine Gefühle zu zeigen. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass sich sein ganzer Körper seltsam flauschig und weit weg anfühlte.

„Komm mit mir, ich bringe dich zu ihr.“

Benjiro nahm Keiji Kyōki ab, schob es zurück in seine Scheide und zog Keiji auf die Füße. Er schob sich unter seinen linken Arm, eine Hand in seinem Rücken und hielt Keiji damit aufrecht. Keiji konnte seine Beine nicht spüren. Er war sich nicht einmal sicher, ob er noch wusste wie man ging. Doch Benjiro setzte sich in Bewegung und er stolperte ungeschickt hinterher.

Seine Orientierung vollständig verloren, konnte Keiji nicht sagen, wohin Benjiro ihn brachte, doch schließlich blieb er vor einem kleinen Gebäude stehen. Keiji blinzelte, um seinen Blick zu fokussieren und fand Kazuma und Fuyu einige Meter vor sich. Sie standen sehr nah beieinander. Das war das Erste, was Keiji auffiel.

Fuyu hielt mitfühlend die Hand seines Bruders und flüsterte ihm etwas zu, woraufhin dieser nickte. Als er aufsah, trafen sich ihre Blicke und er riss die Augen auf. Fuyu folgte seinem Blick und auch ihr Gesicht zeigte entsetzen. Die beiden kamen auf ihn zu gerannt und Fuyu war die Erste, die seinen Arm in ihre Hände nahm.

„Keiji!“, begann Kazuma schockiert.

„Was ist geschehen?“, fuhr Fuyu den Satz fort, während sie panisch die Wunde untersuchte.

Benjiros provisorische Lösung hatte die Blutung etwas reduziert, doch sie war noch nicht gestillt. Weshalb Fuyu sofort ihre Tasche durchsuchte und begann Salben und frische Bandagen aufzutragen.

„Toshiie…“, war alles, was Keiji über die Lippen brachte.

Sein Kopf fühlte sich so leicht an, dass er kaum glaubte überhaupt etwas Verständliches von sich geben zu können. Er wünschte sich nur noch sich irgendwo hinlegen zu können. Seit wann war stehen so anstrengend geworden? Er wollte doch nur kurz die Augen schließen…

„Keiji hat endlich seine Rache bekommen… Tut mir Leid, Fuyu.“

„Danke Benjiro. Wäre ich nicht so schrecklich müde, würde ich ihnen alles erklären.“, dachte Keiji und nickte leicht.

Er fühlte das Zittern von Fuyus Händen. Einen einzigen Augenblick, dann hatte sie sich wieder unter Kontrolle.

„Ich habe meinen Vater verloren, also wage es ja nicht auch noch zu sterben, Cousin! Ein Familienmitglied reicht für die nächste Zeit. Hast du gehört?“, fragte Fuyu und warf ihm einen drohenden Blick zu.

Keiji konnte nichts anderes tun, als zu nicken. Leicht. Vielleicht nickte er auch gar nicht. Er konnte es nicht sagen, doch so wie sich Fuyu an seinen Arm klammerte, wusste sie, was er meinte.

„K… Kasumi?“

Vielleicht konnte er schlafen, wenn er seine Schwester gesehen hatte. Vielleicht würde er sich mit ihr schlafen legen und sie in einem anderen Leben wieder umarmen. Vielleicht konnte er sie dort eine Zeit lang für sich haben, bevor seine Brüder ihm irgendwann folgen würden. Dieser Gedanke klang gar nicht mal schlecht.

Doch wenn sich hier weiterhin alles so schnell drehte, würde er sie niemals erreichen. Wieso konnte dieser Boden auch nicht stillstehen? Er musste doch seine Schwester noch einmal sehen. Nur ein einziges, letztes Mal!

Es kam ihm vor, als hörte er ihre Stimme, bevor die Welt aufhört sich zu drehen und er von Finsternis verschluckt wurde.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

kennt ihr das, wenn ihr Schreibt und die Charaktere plötzlich ihr eigenes Ding machen? Wenn man einfach nur noch darauf losschreiben kann, was die Charaktere wollen und die ganze Zeit nur denkt „OMG was passiert hier gerade?“. Genau das ist mir hier passiert! Ich hatte niemals ein derartiges Drama geplant, aber es ist einfach so aus mir herausgeströmt. In dem Moment war es das einzig richtige, das einzig mögliche, was passieren konnte.
Ich wollte nie, dass Keiji so etwas durchmachen muss, aber es war seine Entscheidung. Und ich als demütige, geknechtete Schreiberin meiner Charaktere, habe einfach nur gemacht, was er wollte. *kichert ein kleines, hysterisches Kichern*
Hoffentlich konntet ihr Keiji fühlen und vielleicht sollten wir alle einmal mehr zum Blutspenden gehen. Keiji könnte es definitiv brauchen *entschuldigend verbeug* „dieser dunkle Humor…“ *vor sich hin murmel*

Gruß
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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kandy2015
2019-08-28T14:48:08+00:00 28.08.2019 16:48
Tolles Kapitel auch wenn es doch etwas brutal ausging für keiji.
Es war auf jeden Fall wieder fesselnd und ich freue mich auf das nächste Kapitel 😊
Von:  Anitasan
2019-08-26T19:57:27+00:00 26.08.2019 21:57
Hast du super geschrieben.
Beim lesen hat es sich anfühlt als ob man selbst dabei war.
Echt klasse gemacht.
Bis zum nächsten Mal.
LG Anitasan t


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