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Die Magie der Fantasie

Ein Traum, ein Mädchen, ein Laptop und ein Inu-Daiyokai~ [Sesshomaru x OC]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag, meine Leser!^^ Viel Spaß bei "die Magie der Fantasie", die von meinem Sesshomaru-Komplex finanziert und überwacht wird.
(Für besseres Verständnis sollten die Sidestories ebenso gelesen werden. Sorry.) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Danke für meinen ersten Favo, habe mich sehr gefreut!!!! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Erstmal danke für die neuen Favos!!!!
Und jetzt hoffentlich viel Spaß mit dem neuen Kapitel :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Danke für den neuen Favo! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Am Anfang des Kapitels habe ich ein Gedicht von "Alon" eingefügt was "Schlaflose Vollmondnacht" heißt. Es passt einfach super und soll Sesshomarus Inneres Dilemma wiederspiegeln.
P.s. Danke für mein erstes Abo auf (alle) meine Fanfics (sehe ja leider nicht wer es ist ;D), es bedeutet mir aber wirklich viel :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So in diesem Kapitel erwähne ich eine Figur die mir selbst nicht gehört~ als kleines Dankeschön für deine tolle Geschichte! Es handelt sich um "Amaya". Ich hoffe du bist mir nicht böse Cheyenne^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Danke für die neuen Favos und Abos! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So Leute,
endlich geht es mal weiter^^
Gomen das es so lange gedauert hat :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ♥
tut mir leid das es so lange gedauert hat, aber meine Kiefer-OP hat mich doch mehr aus der Bahn geworfen als ich dachte.
Berg-auf-gehen ist was anderes, aber ein wenig schreiben ist schon drin, mal sehen wie es dann in 3 Wochen aussieht -.- Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo :)
Falls ihr Fragen zu Sakuras Handycap habt, lest doch bitte die Sidestory Sakura, Sakura.
Danke ♥
LG Mitsuki Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Danke für den neuen Favo :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Juhu :3 Mein offiziell 21. bzw. 22. Kapitel.
Meine längste FF bisher.
Ich bin stolz auf mich ♥

P.s: Hab es nochmal etwas umgeschrieben, hat mir noch nicht ganz gefallen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo,
leider ist mein PC eines Tages fröhlich kaputt gegangen auf denen meine ganzen Kapis waren -.- noch weiß ich leider nicht ob er zu retten ist, aber ich glaube eher nicht.
*seufz*

P.s: Triggerwarnungen nimmt Animexx bei mir leider nicht an. Warum auch immer -.- Ich werde sie separat in jedes Kapitel einfügen, falls es weiterhin nicht funktionieren sollte.
Viel Spaß beim neuen Kapitel :D
LG Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein besonderer Dank geht diesmal an Jaydacat. Die erste Person, die meine FF nach langer Zeit kommentiert hat.
DANKE ♥
Es tut gut und motiviert. Bitte mehr ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich mochte das Kapitel nicht und deswegen musste ich nochmal alles umschreiben.^^
Hoffe es gefällt so :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo :)
Falls ihr Lust habt lest doch -am besten vor diesem Kapitel- meine neue Sidestory: Guruden.
https://www.animexx.de/fanfiction/390353/1267807/default/#complete

Dort stelle ich einen neuen Charakter dieses Kapitels vor. Es ist allerdings ein kleiner Spoiler drin wenn ihr ganz aufmerksam lest.^^
Würde mich übers lesen und über Kommentare freuen. Aber die sind ja leider auch hier eine echte Seltenheit. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, nach einer Grippe der leider sofort eine Mandelentzündung folgte, bin ich nun wieder da :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So weil ich Lust dazu habe und grad gut im Schreib-Flow bin, kommt heute schon das neue Kapitel :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Das gesamte Kapitel ist aus Lunatics Sicht geschrieben. Du/wir/Mitsuki bekomm/st/en/t davon nichts mit.
Ich hoffe es gefällt :)
LG Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
[Spoiler]
An alle Autoren die ich in diesem Kapitel erwähne: Danke für eure tollen FFs! Ich liebe sie und lese sie immer wieder gerne! Ihr seit in chronologischer Reihenfolge aufgeführt, da ich es so am fairsten fand :)
Falls ihr etwas dagegen habt Teil dieses Kapitels zu sein, schreibt mich bitte per PM an!
Es ist meinerseits allerdings nur als ein riesen Kompliment an euch gemeint! :3
GLG Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

eine Idee aus diesem Kapitel verdanke ich Cheyenne.
Als sie mir auf FF.de ein Kommentar zur FF schrieb, habe ich angefangen noch intensiver über meine Geschichte nachzudenken.
Ich habe das Besondere weiter ausgebaut weil ´Fantasie´ der Grundgedanke der Geschichte ist und auch bleiben soll. Außerdem liebe ich es, wenn Leser sich etwas vorstellen sollen/können/müssen.
:D

LG

P.s: Habs gegen Ende nochmal ein klein wenig abgeändert, da es mir noch nicht ganz gefallen hat -.- Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, damit ihr nicht länger warten müsst fällt das neue Kapitel ein wenig kürzer aus. Habe schon Ideen wie ich weiter machen möchte, muss es aber noch schön umsetzen.
LG Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Sooo endlich melde ich mich mal wieder mit dem aktuellen Kapitel.
Verzeiht mir aber da kamen zu viele Dinge auf einmal, um der Fantasie freien Lauf lassen zu können.
1. Abschlussprüfung
2. (virtuelle) Abschlussfeier dank Corona
und 3. virtuelle Besichtigungen von Immobilien da wir demnächst umziehen möchten...
Nun, jetzt ist das neue Kapitel ja da. Genießt es ;)
GLG Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Für die Geschichte... heute wieder ein reines Lunatic-Kapitel. Dafür aber auch wesentlich schneller als gewohnt ;3 Komplett anzeigen

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Prolog

~ Mitsuki saß unentschlossen an ihrem Schreibtisch. Sie hielt einen Bleistift in der Hand der leicht das Papier streifte, bis sich viele Linien allmählich zu einem Bild formten welches langsam aber sicher eine Gestalt bildete.

Ein Yokai blickte ihr entgegen. Aber irgendetwas stimmte nicht, es war diesmal anders als sonst.

Das alles reichte diesmal nicht...

Heute wollte sie ganz und gar in diese fremde und doch so vertraute Welt eintauchen, so sehr das es fast weh tat zurückzukehren. Sie stand auf setzte sich stattdessen in den gelben Sessel der in der Ecke ihres Zimmers stand und schloss die Augen um eine neue Reise in „ihre“ Welt anzutreten. ~

Willkommen in meiner Welt

Kapitel 1 Willkommen in meiner Welt
 

Gelangweilt sitzt du in deinem Zimmer und schielst mit einem gehetzten Blick auf die Uhr deines Laptops. Wenn er sehen könnte wie entsetzt du gerade guckst würde er die Musik aus den Lautsprechern für einen Moment verstummen lassen um dich auszulachen... Wenn er denn lachen könnte. Es ist 19:18 Uhr und Sonntagabend das bedeutet dir bleiben noch ungefähr fünf Stunden bevor du in die reale Welt zurückkehren musst um dich auszuruhen.

Es ist sinnlos. Wo ist die Zeit nur wieder geblieben? Fragst du dich während du dich in deiner Seifenblase befindest und dich sanft unter dem Kinn kratzt. Natürlich weist du es...
 

Deine Gedanken schweifen ab. Du schließt die Augen und wirst entführt in eine andere Welt, wo es noch Helden gibt, die Helden DEINER Jugend geschaffen von Rumiko Takahashi.
 

Neidisch wirfst du einen vertrauten Blick auf Inuyasha, Kagome, Sango, Miroku, Shippo, Kiara wie sie dort unten gemächlich umherziehen.

Du fragst dich automatisch wie du dich in diese Geschichte einfügen würdest? Wie würdest du aussehen? Welcher Rasse würdest du angehören? Wärst du stark, oder doch eher schwach? Ein Held oder ein Schwanz-ein-zieher? Oder doch eher ein Mittelding und kein Extrem?

Hopp oder Topp?
 

Du ziehst den frischen Geruch des Waldes in deine Nase ein, es kitzelt ein wenig und du genießt es sichtlich so frei zu sein... Vor deinen Augen taucht wie von selbst ein Bild auf.

Eine junge Frau, mit langen hellbraunen Haaren und Augen die weder grün noch braun wirken. Sie ist natürlich schön.

Du schaust eingehender in ihr Gesicht und merkst das sie trotz der hellen Haare von japanischer Abkunft sein muss.

Du kennst sie. Sie sieht aus als käme sie aus der Generation die sich gnadenlos die Haare bleicht, wie man unschwer an der Farbe ihrer Haare bei näherem Hinsehen erkennen kann, aber sie ist dennoch wunderschön und ihre Haare wirken gesund und gepflegt.

Sie hat die typische Figur eines jungen Mädchens und lächelt dir scheu entgegen, dann merkst du plötzlich wie du auch lächelst.

Jede eurer Bewegungen sind völlig gleich, wie vor einem Spiegel.

Und dann dämmert es dir: …......DU bist SIE...........

Du bist dank der Magie deiner Fantasie verwandelt.
 

Doch diesmal kehrst du nicht sofort nach Hause zurück, du gehst weiter über den Rand deiner Fantasie hinaus. Ein Name formt sich zum ersten mal auf deinen Lippen: „Mitsuki...“ murmelst du leise und in dem Moment wo du den Namen hörst weißt du einfach das er für dich bestimmt ist.
 

Deine Suche treibt dich weiter in die Wildnis und du begegnest nach einigem Suchen weiteren Figuren: Jaken, Rin, Ah-uhn... und die goldenen Iriden nach denen du dich so gesehnt hattest, sind auch da... Sesshomaru.

Du starrst ihm offen ins Gesicht, ohne Scham oder Furcht, schließlich kann er dich ja nicht sehen... Habe ich recht? Das hast du ja schließlich schon tausend mal gemacht. Also warum sollte es heute anders sein?

Ein leises Rascheln ertönt. Zu spät merkst du, das er tatsächlich zu dir zurück starrt. Konnte es tatsächlich sein?

Die Sekunden verstreichen.
 

Tick.

Tack.

Tick.

Tack.
 

Je länger du brauchst um es zu glauben umso mehr bringst du dich in Gefahr.

Je länger du es wagst weiter so offen seinem Blick zu begegnen umso mehr reizt du ihn.

... Zu spät …
 

Seine Augen erdrücken dich fast mit ihrer Kälte, du spürst wie sich eine dicke Eisschicht über dir ausbreitet, bis du fast darunter erstickst. Dir wird Angst und Bange.

Der Daiyokai sieht es als Beleidigung an, wenn man ihn unaufgefordert anstarrt ohne ihm den nötigen Respekt zu erweisen. Und das hast du gerade getan...
 

Bevor sich ein weiterer Gedanke in deinem Kopf formen kann, steigt dein Adrenalinspiegel ins unermessliche an.

Dein Herz rast.

Sesshomaru kommt blitzschnell auf dich zu und benutzt unbarmherzig seine Giftklaue um dir eine Lektion zu erteilen die sich gewaschen hat. Du merkst nur noch wie ein stechender Schmerz sich in deinem Körper ausbreitet, deine Augenlider flattern wie verletzte Schmetterlinge umher dann umfängt dich nur noch Dunkelheit.

Eine Lektion für Anfänger

Kapitel 2 Eine Lektion für Anfänger
 

Mit einem brennenden Gefühl in der Kehle erwachst du matt und hustest leise. Du versuchst dich auf deine Sinne zu konzentrieren, doch irgendetwas oder irgendjemand muss etwas gehörig in dir durcheinander gewirbelt haben. Du fühlst dich komisch, irgendwie teilweise zerrissen.

Dir tut einfach nur alles weh. Egal ob du dich bewegst oder nicht...
 


 

Du merkst wie jemand Wasser an deine Lippen hält und sie vorsichtig damit benetzt. Du fängst an langsam mit der Zunge an deiner Lippe entlang zu fahren um dir das kühle Nass einzuverleiben. Vielleicht kann es helfen die Hitze die in dir lodert zu lindern? Begierig fängst du an zu trinken als der Becher erneut deine Lippen berührt. Auch wenn es dir Schmerzen verursacht.

Dein Hals fühlt sich rau an, wie eine Rolle Schmirgelpapier. Du fühlst dich schwach.

Langsam öffnest du die Augen und ein schwarzer Hinterkopf taucht verschwommen vor deinen Augen auf, so dass er im ersten Moment wie ein störender Fleck auf deiner Netzhaut wirkt.

Der Schatten wird lebendig und dreht sich langsam zu dir um.

Du siehst in die Augen einer jungen Frau.

//Rin...//
 

Du stutzt kurz. Sie sieht älter aus, als damals. Du betrachtest sie ein wenig länger und stellst fest, dass sie jetzt ungefähr in deinem Alter sein muss. Aber sonst hat sie sich nicht verändert denkst du bei dir, als du den orange-gelben Kimono mit dem grünen Obi erblickst.

Du willst schon ihren Namen rufen, dann hältst du jedoch inne: Du kannst sie ja schlecht beim Namen nennen obwohl sie dich noch gar nicht kennt.
 

Das wäre wohl doch zu verrückt...
 

Sie hat dir wieder den Rücken zugedreht um dich schlafen zu lassen, ganz vertieft in einen Strauß Blumen den sie gerade fleißig in einer Vase drapiert und du hast Zeit dich umzuschauen.
 

Wo bist du hier? Deine Augen kleben neugierig an jedem kleinen Detail der Umgebung fest und versuchen alles in dein Gedächtnis einzuhämmern damit du nichts von dieser Welt vergisst.
 

Du befindest dich in einem traditionell japanischen Zimmer, welches mit Tatami-Matten ausgelegt ist und die typischen Schiebetüren zum ein und ausgehen hat. Deine Nase bemerkt den vertrauten Geruch von Holz überall. Ja so hattest du dir diesen Geruch immer vorgestellt. Eine leicht nussige Note umspielt deine Nase flüchtig und wandert weiter hoch bis zu dem Kern deines Geruchszentrums und bleibt dort einen Moment länger haften bis du dich daran gewöhnt hast.

Es riecht gut und du fühlst dich komischerweise sofort wohl, obwohl du dir über deinen Standort noch immer im unklaren bist.

Du lässt deine Hände eine Sekunde umherwandern und spürst wie sich eine Decke sanft um dich schmiegt. Du liegst in einem Bett. Nur von wem?
 

Ein leises Klingeln lässt dich kurz innehalten und du suchst seine Quelle. Ein japanisches rot bemaltes Klang-Windspiel trotzt mit hellen Tönen dem Wind. Du lächelst.

Noch bevor das Lächeln deine Augen richtig erreichen kann, lässt dich ein jähes Gefühl von Schmerz jedoch qualvoll auf keuchen und bitter zusammenfahren. Ein klägliches Wimmern verlässt ohne das du es verhindern kannst deinen Mund, so dass Rin sich erneut zu dir umdreht

– diesmal ist sie erschrocken- und schaut dich besorgt mit ihren großen braunen Knopf-Augen an.

Sie verlässt hastig das Zimmer ohne sich noch einmal nach dir umzudrehen.
 


 

//Au// denkst du, was ist das nur für ein höllischer Schmerz?

Du willst aufstehen und nach Hilfe rufen, doch weder dein Körper noch deine Stimme scheinen dir zu gehorchen.Der Schmerz kriecht immer weiter hoch. Du bist wie zugeschnürt und hast das Gefühl immer schlechter atmen zu können. Panik erfasst dich, dir wird kälter...

Dann geht die Tür auf und der Übeltäter selbst betritt den Raum.
 

Sesshomaru schaut mit einer strengen Miene zu dir herunter. Er braucht dich nicht anzufassen um zu sehen das dich das Wundfieber gepackt hat. Feine Schweißperlen laufen an deinem Gesicht herunter, sie treffen auf deinen Hals und setzen sich dort wie kleine Zecken hartnäckig fest.

Das ist die Macht seiner Giftklaue und du hast sie am eigenen Leib zu spüren bekommen.

Im Nachhinein denkst du dir du hättest auch gut auf diese Lektion verzichten können...

Sesshomaru scheint deine Gedanken zu lesen, denn er sagt: „Das nächste mal Mädchen... erweise mir den gebührenden Respekt, dann bleibst du verschont.....“ aber ohne eine Spur von Reue in seiner Stimme verlauten zu lassen.
 

Du schluckst. Du willst antworten, kannst aber nicht sprechen. Er muss merken das du Schmerzen hast denn er beugt sich zu dir herunter und streckt seinen Zeigefinger aus.

Er schlitzt mit einer anderen Kralle an seiner Haut am Zeigefinger entlang, so dass ein leises unangenehmes Geräusch entsteht. Ihm ist es jedoch egal.

Aus dem Finger kommt nun eine pinkfarbene Flüssigkeit. Was ist das? Das hast du selbst in allen Inuyasha Manga noch nie bei Sesshomaru gesehen. Eins ist sicher: Es ist kein Blut... Dafür ist es zu flüssig...
 

Etwas pikiert merkst du das Rumiko Takahashi dir Teile ihrer Welt vor enthalten hat.

Das gibt es doch nicht! Denkst du dir empört und siehst ihr Gesicht mit der Brille kurz vor dir aufblitzen.
 

Ein leises Schnauben lässt dich zusammen fahren, bevor du dich wieder auf das Paar Augen konzentrierst welche sich unmittelbar vor dir befinden. Nur nicht zu lange gucken, denkst du bei dir... sonst macht er das ganze vielleicht nochmal... auf eine Fortsetzung bist du wirklich nicht scharf und dir ist etwas mulmig zumute.

Sesshomaru schaut dich immer noch an. Du kannst die Miene des Daiyokai nicht deuten und seufzt ein wenig frustriert.
 

Was erwartet er jetzt? Könntest du dir doch nur ein Buch herbeizaubern mit dem Titel:

Do´s and dont´s bei Daiyokai“ am besten die aktuelle Ausgabe aber dafür fühlst du dich wirklich noch zu schwach. Du kannst dich ja kaum rühren.
 

Sesshomaru hält dir den Finger hin: „Hier trink, dann geht es dir besser.“ Er schiebt mit seiner anderen Hand deinen Kopf sachte aber bestimmt in die Richtung in der sich sein Finger befindet und dir bleibt nichts anderes übrig als an dem Finger zu saugen, wenn du nicht die Nase von seiner Klaue zerkratzt bekommen willst.
 


 

Du öffnest gehorsam deinen Mund. Die Flüssigkeit schmeckt nicht so, wie du es erwartest hast.

Das Gift mit dem er dich vorher getroffen hatte, hatte sich in deinem Gehirn als eine faulige, modrige Masse festgesetzt. Das hier war anders.

Es schmeckte süßlich, ja es war irgendwie lecker und versprühte einen leichten fruchtigen Geruch.

Es musste beruhigende Substanzen inne haben, denn die Wirkung war so offensichtlich stark das du Sekunden danach wieder in einen tiefen Schlaf versankst. Aber dieser Schlaf war anders –angenehmer- deine Lunge und dein Hals fühlten sich befreit an, wieder normal, so wie du es gewohnt warst.
 

Es war fast so als würdest du fliegen...

Akuma und der Schimmer der Mondblüte

Akuma - Dämon
 

Kapitel 3 Akuma und der Schimmer der Mondblüte
 

Als du diesmal erwachst ist es tiefe Nacht, wie du bemerkst, als du deinen Blick nach draußen wendest.

Du schaust staunend in den glänzenden Himmel den ein Sternenmeer sein zu Hause nennen darf.

//Wow, selbst die Sterne scheinen hier heller zu strahlen// denkst du fasziniert.

Du schluckst. Dir geht es gut, viel besser, all deine Schmerzen sind verschwunden und die tiefe Wunde die dich an deinem Rücken zieren müsste ist einfach nicht da...

Du fühlst dich noch etwas benommen, bestimmt nur eine Nachwirkung der Medizin die du von Sesshomaru bekommen hast aber du stehst trotzdem auf und streckst dich. Du fühlst dich etwas steif

-eine Nachwirkung des langen Schlafens- und du beginnst ruhig in „deinem“ Zimmer umher zu laufen.
 

Bald fühlst dich von dem kleinen Raum jedoch beengt und suchst nach mehr. Du schaust auf eine der Türen, sie ist einen Spalt weit geöffnet und mit einem Garten verbunden.

Du beschließt kurzerhand für einen Moment nach draußen zu gehen um dir die frische Luft um deine Nase wehen zu lassen und greifst noch gedankenverloren nach deinem Rucksack.
 


 

Du fühlst das frische Gras unter deinen Füßen, es hat sich bereits ein bisschen frischer Tau darauf gebildet, das muss bedeuten der Morgen ist nicht mehr allzu fern. Trotzdem ist es noch Stockdunkel.

Deine Augen können die Umgebung momentan nur mühselig erfassen, denn es ist Neumond. Du beginnst ein wenig umher zu wandern, langsam und vorsichtig, da du nur die unmittelbare Umgebung vor dir erkennen kannst. Deine Iriden streifen verschiedenste Arten von Gräsern und Blumen, bei denen du dir sicher bist einige werden für medizinische Zwecke verwendet.

Das findest du interessant, schließlich arbeitest du selbst in diesem Bereich bei dir zu Hause. Du kannst nicht widerstehen und trittst noch näher heran um sie genau zu inspizieren.
 

In Mitten des Geblüms fällt dir eine Blume besonders auf. Selbst in der Rabenschwarzen Nacht kann man ihr verhaltenes Strahlen deutlich erkennen.

Sie ist von einem hellblauen-Schimmer umhüllt, der beinah wie eine feine Eisschicht wirkt die sie leise überzieht. Die Blüten an sich sind in einem strahlenden weiß gehalten, am Ende der Blütenblätter verläuft sich die Farbe jedoch zu einem sanften apricot. Sie wirkt einzigartig und kein weiteres Exemplar steht davon, hier in unmittelbarer Nähe.

//Wie schön // denkst du dir.
 

Du beugst dich noch weiter zu ihr herunter und betrachtest sie einen Augenblick intensiv.

Dann streift deinen Körper ein seltsames Gefühl, welches du von zu Hause nicht kennst...

Es ist als würde etwas dich warnen, nur vor wem? Und warum?

Du versuchst dich umzuschauen, kannst aber außer bis auf wenige Meter vor dir nichts erkennen, alles weitere wird von der Dunkelheit verschluckt. Es hilft auch nichts, das du deine Augen trotzig zusammenkneifst.

Du spitzt deine Ohren, aber auch hören kannst du nichts...

Hm, hast du dich vielleicht getäuscht?

Bevor du dich ein weiteres mal umdrehen kannst um dich zu vergewissern wird die Situation brenzlig für dich...
 


 

Ein Yokai tritt aus dem Schatten der Nacht hinaus, er wirkt nicht gerade freundlich und er ist so lautlos wie die Nacht selbst.

Er kommt direkt auf dich zu und geht in Kampfstellung um dich anzugreifen.
 


 

Oh nein, das konnte doch jetzt nicht sein, denkst du dir. Das ist mal wieder typisch! Du bist hier in der Welt deiner Träume, Wünsche und Hoffnungen angekommen und nun soll alles so enden? Das Ende deiner Geschichte? Das wäre mehr als tragisch...

Der Yokai kommt mit zischenden Geräuschen auf dich zu.

Du hast Angst, da du dich in diese Welt eingefügt hast, ist es momentan real für dich, oder?

Es gibt keine Knöpfe die das Ganze vereinfachen wie Copy oder Paste.

Was passiert mit dir dort wenn du hier stirbst?
 


 

Du spürst wie sich dein Puls wie ein Judas beschleunigt –ein Festmahl für die Sinne eines jeden Yokai- es gelingt dir nicht dich richtig zu konzentrieren und ein Schwert oder ähnliches zu erschaffen.

Und selbst wenn, du bist keine Kämpferin, du hattest nicht mal eine Kendo-Stunde in deinem Leben. Um dir das alles vorzustellen,brauchst du etwas:
 

Zeit
 

Und die hast du dummerweise gerade nicht.
 

Du suchst nach deinem Rucksack und holst das erst beste raus was du greifen kannst.

Es ist dein College-block und dein Radiergummi. Du schaust die Sachen wie gebannt an.

Und für einen kurzen Moment rückt die Angst in den Hintergrund und du besinnst dich auf die Sachen die du wirklich kannst...
 


 

Der Yokai hat dich erreicht und bäumt sich gefährlich vor dir auf wenn du jetzt nicht handelst wird er dir wehtun. Du beschließt mutig zu sein, einen Versuch ist deine Unversehrtheit allemal wert. Du hast nämlich keine Lust ohne Arme oder Beine in dieser Welt umher zu laufen und dir somit erst einen komplizierten, unvorhersehbaren und dabei noch unterhaltsamen Weg einfallen zu lassen, wie du diese wieder bekommst. Das willst du deinen Lesern nicht antun!
 


 

Du streckst die Hände aus und kurz bevor der feindliche Yokai ausholt öffnest du deinen College-Block. Es kommt das Bild jenes Yokai zum Vorschein, den du letztens gezeichnet hast...

Wie durch ein Wunder wird er durch deine Vorstellungskraft lebendig und greift den anderen Yokai an. Er beschützt dich...
 

Dein Yokai sieht Inuyasha ein bisschen ähnlich. Er ist ebenfalls ein Inu und hat die gleichen süßen flauschigen Ohren die du so liebst, lange schneeweiße Haare mit einem leichten silber- Schimmer und das wichtigste:

Die unverwechselbaren (noch farblosen) Augen die alles andere von dieser Welt entrücken lassen können.

Nur das Gesicht deines Yokai ist anders. Auch ist deine Schöpfung noch unvollständig.

Bei genauerem Betrachten sieht man, das ihm hier und da ein Paar Linien fehlen um vollständig zu sein. Ein Makel... Außerdem hat er noch nicht überall Farbe bekommen.
 


 

Nun wer achtete denn in so einer Notfallsituation schon darauf?
 

Richtig:...............DU.........
 

Es ging dir wörtlich gegen den Strich, dein Werk unfertig auf jemanden zu hetzen. Nun, aber hier wurde gerade dein Leben bedroht, also konnte man da ruhig mal eine Ausnahme machen, oder?

Dein Yokai -Akuma- greift an. Das Gleichgewicht der Kräfte scheint zunächst ausgeglichen zu sein. Aber da deine Schöpfung unvollständig ist, scheint er langsam aber sicher Schwierigkeiten zu bekommen wie du besorgt feststellen musst.
 

Mist. Hättest du ihm doch nur so ein cooles Schwert wie Tessaiga oder Bakusaiga in die Krallen gedrückt, oder von mir aus ein ein Laserschwert so wie in Star Wars oder wenigstens ein Küchenmesser, Kochlöffel oder einen Pokéball um die Erwartungen entsprechend runter zu schrauben.

Eben einfach irgendetwas dann hätte er jetzt ganz sicher nicht so große Probleme...

Aber wer hätte das denn ahnen können? Und du sinnierst gnadenlos mit dir herum.
 

Du hörst dumpf die Geräusche von Schlägen an deinen Ohren vorbei rauschen und konzentrierst dich wieder voll auf das Kampfgeschehen.
 


 

Akuma hat schon einiges eingesteckt und an seiner rechten Flanke klafft jetzt eine Wunde, aus der beständig graues Blut sickert....

Du erschrickst. Dieser blöde andere Yokai soll Akuma nicht wehtun...

Und bevor du realisierst das du geradewegs auf die Gefahr zu rennst, hast du den feindlichen Yokai erreicht und handelst.
 


 

Es ertönt ein kehlig-röchelndes Geräusch während du ihn drückst und unbarmherzig auf ihm herum reibst.

Die Überraschung steht ihm im Gesicht geschrieben, zumindest solange wie er noch eine Mimik und ein Gesicht besitzt.
 

Du nutzt den Überraschungsmoment gnadenlos aus, denn mehr hast du nicht...

Nur einen Moment...

Schnell... denkst du nur und machst weiter. Dann atmest du erleichtert aus, als du merkst wie die Gestalt des Yokai wankt.
 

….....Du hast es geschafft..........
 

Er kippt zur Seite weg, die erste Kralle fällt zu Boden und dann folgen noch mehr Teile seines Körpers die von der Schwerkraft gnadenlos angezogen werden und nach unten fallen.

Du realisiert wie das Leben ihn verlässt und er die Augen schließt. Seine Gestalt löst sich Stück für Stück unter deinen Händen auf...
 


 

Akuma schaut dich an und hebt dir den Daumen entgegen, bevor er sich in ein Licht verwandelt und auf den Platz zurückkehrt wo er hin gehört: Deinen College-block.

Du schaust ihn an -er steht da in seiner von dir festgelegten Siegerpose- du bist froh das er wieder unversehrt ist und nimmst dir vor ihn fertig zu zeichnen und ihm auch den Rest der Farbe zu gewähren die ihm zu steht. Das bist du ihm schuldig.
 

Du sackst aber vorher in die Knie und atmest einen weiteren Teil der Anspannung aus, bis du sanft und sicher auf dem Boden angekommen bist. Die Kühle der Erde hilft dir dich langsam zu beruhigen.

Erst jetzt spürst du wie heftig dein Herz immer noch in deinem Inneren Tango tanzt.

Das Adrenalin pumpt sich gnadenlos durch deine Venen bis du das Gefühl hast das sie platzen könnten.

Dein Respekt vor Kagome hat sich gerade vervielfacht wenn du bedenkst das du am liebsten deine Beine in die Hand genommen hättest und fort gerannt wärst.

Du streckst deine Hände von dir und bist erleichtert das es jetzt vorbei ist und du schaust auf das kleine banale Ding was dich letztendlich gerettet hat: Deinen Radiergummi...
 

Im letzten Moment kam dir die Idee den Yokai einfach auszuradieren und es hatte tatsächlich funktioniert.
 


 

Bevor du einen weiteren Atemzug Zeit hast um dich weiter zu sammeln hast du wieder dieses Gefühl von etwas im Rücken...

Ein weiterer Schatten streift deine Gegenwart und du starrst nach oben. Langes weißes Haar wirbelt dir entgegen...
 

„Sesshomaru...“ murmelst du leise in seine Richtung als er vor deinen Füßen landet. Er hat das Geschehen eindeutig verfolgt.

Er wirkt misstrauisch.

Sesshomaru starrt dich an, etwas bedrohliches liegt in seinem Blick als er sagt:
 

„Was bist du für ein Wesen?“

Ich bin nur ein großer Träumer

Kapitel 4 Ich bin nur ein großer Träumer
 

Das fahle kaum vorhandene Licht dringt nur schwerlich bis zu deinen Augen vor. Das Ganze wird zusätzlich davon erschwert, dass du eine Gestalt vor dir hast die dich um mindestens zwei Kopflängen überragt, wenn nicht sogar noch mehr. Sie steht dir direkt gegenüber und verdunkelt dein eingeschränktes Blickfeld noch weiter.
 

// Mist// denkst du dir. Du kannst es einfach nicht lassen dich immer wieder in verfahrene Situationen zu manövrieren...

Dafür hast du wirklich ein spezielles Talent. Der Daiyokai blickt dich streng an und wartet noch immer auf eine Antwort von dir...

Was ich bin...
 

Nein!
 

Du bringst es nicht mal übers Herz es in deinen Gedanken zu formulieren geschweige denn es auszusprechen. Du willst nicht antworten! Sobald du sagst was du bist ist es unweigerlich festgelegt und es gibt ein zurück mehr!
 

Nein... hier in meiner Welt herrschen meine Regeln...
 

-Du erschrickst... -
 

Tz wie töricht du dich gerade anhörst...
 

Deine Welt...........?
 

Nein, so meintest du es wirklich nicht! Du bist nicht jemand der so arrogant daher redet und du bist dir im klaren darüber das du lediglich das Privileg hast diese Welt zu besuchen, nicht in ihr zu leben, oder sie gänzlich erschaffen zu haben.

Du willst dir nur etwas mehr Raum lassen um dich entwickeln zu können und so schluckst du die Worte: […........] einfach so herunter ohne das sie deine Gedanken streifen können.
 

Ich bin... niemand. Ein ganz normales Mädchen das große Träume in ihrem Herzen trägt nichts weiter. Doch weil dir das zu schwach klingt antwortest du stattdessen:

„Ich bin eine Bewahrerin der Welten“ und schaust Sesshomaru mutig ins Gesicht.
 

Er kann mit dieser Erklärung natürlich weniger als nichts anfangen, das hast du dir -klaro- gerade ausgedacht...

Sesshomaru stutzt und wirkt nicht überzeugt, aber so was wie dich hat er so mit Sicherheit noch nicht gesehen, das sagt dir dein Gefühl.

Er kann sich keinen Reim auf das machen was du vorhin getan hast, du kannst es ja selber kaum glauben was da passiert ist.

Seine ganze Mimik und Gestik wirken ablehnend, er scheint dir nicht zu glauben...

Aber...

Was für Alternativen hattest du? Ihm zu sagen:

„Hey, ich komme aus einer Welt wo man begeistert Geschichten über dich und deinen Bruder liest. Allerdings ist die komplette Geschichte nach deinem Bruder benannt obwohl du der Erstgeborene bist und ach ja übrigens, wusstest du schon das dein Schöpfer in Wirklichkeit ein schwacher Mensch und noch dazu weiblich ist? Witzig oder? Alles was du abstoßend findest auf einen Fleck vereint. Klassischer Fall von dumm gelaufen, was?“
 

Ja......

Nein...

Das hörte sich natürlich viel besser an und er würde es dir mit Sicherheit abnehmen und dich nicht für geistig umnachtet erklären lassen.
 

Nun, vorerst würde die Erklärung die du ihm gegeben hattest reichen müssen...

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 
 

Als die Gegenwart die Luft mit immer mehr Geräuschen belebt und der Tumult vom Hintergrund immer weiter in dein und Sesshomarus Geschehen vor rückt, verändert das den Fokus schließlich.
 

Mehrere Personen kommen hinter euch zum Stehen. Es gibt einige klappernde Geräusche bis die Männer sich kerzengerade in einer Reihe formieren. Es sind Yokai. Das sieht man an ihren Klauen besetzen Händen. Die Rüstungen und Helme die sie tragen, weisen sie als Einheit aus. Es sind eindeutig Krieger.

Alle bleiben vor Sesshomaru stehen. Und über dessen Lippen kommt nur ein Wort:

„Bericht!“

 
 

Der unumstößliche Befehl lässt einen der Männer sich bewegen und weiter vortreten. Deine Augen erkennen gerade noch die zusätzlichen Verzierungen und Muster an seiner Rüstung, die ihn wichtiger erscheinen lassen als den Rest.

Er hat sich beinahe zu schnell für deine Augen vor seinem Herrn in den Kies gekniet, deswegen siehst du nicht viel mehr als seinen Rücken und sein schwarzes Haar.

„Meister, insgesamt waren es zwei weitere Eindringlinge. Der Eine ist eliminiert worden, der andere jedoch ist auf und davon.“

 

 

Kein zittern verrät die Misere die jetzt folgen muss... Doch die Luft gewinnt an Dicke und das Atmen fällt dir schwerer als zuvor. Ängstlich blickst du dich um und suchst die Ursache erst fälschlicherweise in den Wolken und somit in einem Wetterumschwung, doch das Beugen des Hauptmanns und sein Verharren auf einem Fleck verraten dir nach und nach das deine erste Annahme falsch war.
 

Sesshomarus Finger knacken und seine dämonische Aura flammt in sekundenschnelle auf und entzündet den Himmel kurz, aber scharf.

Er hat sich blitzschnell die Kehle des Yokai geschnappt und drückt zu. Den Helm trägt dieser immer noch.

Sesshomaru hält den Yokai in die Luft, sodass seine Füße den Boden nicht erreichen können. Mühelos verwendet Sesshomaru dabei nur einen Arm. Und der Rangniedere verharrt dabei völlig reglos!

Er darf keine Schwäche zeigen sonst ist er so gut wie tot...

„Suche ihn! Und versage kein zweites mal. Hast du verstanden?“ Sagt Sesshomaru leise und bedrohlich das es einem ganz anders wird.
 

Man kann deutlich spüren das in seiner Drohung eine Wahrheit liegt, auf die man es nicht ankommen lassen will.

Der Hauptmann kann nur resigniert nicken.

Er kratzt seinen Stolz und seinen Körper langsam wieder vom Boden auf. Lilafarbene Striemen zieren seinen Hals dort wo Sesshomaru ihn gepackt hat. Er verbeugt sich ein letztes mal vor seinem Meister und dann machen er und die Garde sich auf die Suche nach dem anderen Störenfried und fangen an das Gebiet Stück für Stück zu durchkämmen.

 
 

Aber was bedeutete das?

Eindringlinge hier?

Was wollten sie?

Wer war dumm genug in das Herrschaftsgebiet von dem mächtigen Daiyokai einzudringen, und für welchen Preis? Was gab es hier was derjenige so sehr wollte damit er sein Leben riskierte?
 

                                                    .

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                                                    . 
 

Du schaust dich um. Ein erster Sonnenstrahl taucht inzwischen auf, der dich kurz in einen goldenen Schimmer taucht und die Welt beginnt zu erwachen. Gleichzeitig fühlst du dich schläfrig und gähnst beherzt, weil die letzten Stunden unglaublich aufregend für dich waren und du dich noch immer etwas anders fühlst als sonst. Was konnte man auch erwarten wenn man als Mensch aus Fleisch und Blut in diese Welt reiste? Du wusstest es einfach nicht.
 


 

Der Daiyokai dreht sich zu dir um und seine Augen sind auf dich gerichtet als er sagt: „Das war sehr dumm, aber dennoch war eine gewisse Souveränität erkennbar! Die Zeit wird zeigen wer du wirklich bist...“ und er kehrt dir den Rücken zu und wartet keine Antwort deinerseits ab sondern geht einfach davon und lässt dich stehen.
 

Du bist so überrascht, das du das Gesagte erst mal sacken lassen musst. Du hattest nicht mal Zeit dich zu fürchten, so schnell ging das Ganze! War das gerade wirklich ein Lob oder doch eher ein Tadel? Fragst du dich.
 

Du denkst länger darüber nach als dir lieb ist und am Ende stellst du dennoch fest: Ganz sicher bist du dir nicht! Dann gehst du behände ebenfalls -ein wenig müde- nach drinnen in dein Zimmer.

Darf ich mich vorstellen, mein Name ist [.....]

Kapitel 5 Darf ich mich vorstellen, mein Name ist [.....]

 

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~ Halt!

Bevor du weiter liest müssen wir uns kurz begegnen: Du und ich.

Denn SIE fand das es nun Zeit dafür ist...
 

Wenn einen das Leben fast in die Knie zwingt... aber nicht vollends...

Tot und doch nicht tot... Lebendig und doch nicht lebendig...

Sondern irgendwie anders...

Einfach nur verweilend, abwartend...
 

Gefangen? Und gleichzeitig befreit?
 

Bis sich heimlich eine weitere Jahreszeit an einem vorbei geschlichen hat und sich die Zeit die einem bleibt unweigerlich verkürzt.

Wie kann man dieses Gefühl weitestgehend in einem Wort beschreiben?

Komm schon, wenn du dich traust... gib mir... einen Namen?
 

? Wie heiße ich ?
 


 

[-]
 


 

Ich kann Schaffen und weg nehmen...

Geben oder nehmen...

So wie es mir beliebt... und sogar den großen Sesshomaru habe ich schon einmal getroffen, doch das war vor langer Zeit und liegt weit in der Vergangenheit und ist fast so vergessen und unsichtbar wie der Schnee vom letzten Winter... und wer weiß... vielleicht gehört es nicht mal in DIESE Geschichte?
 

Doch genug jetzt...!

 
 

Wie ich sehe... hast du wirklich Angst mich zu benennen oder du weißt es wirklich nicht... ODER du bist einfach zu leise und ich kann dich nicht hören...???
 

Wenn es das Zweite ist gratuliere ich dir: Dann bist du ein wahrer Glückspilz!
 

Denn selbst ich habe es manchmal über „ich“ zu sein...
 

Doch ich wage es zu bezweifeln das ich dir völlig unbekannt bin...
 

Ich stehe immer an allem Anfang und letztendlich auch am Ende...

Komm schon, ich gebe dir noch einen Tipp: die Meisten haben keine schmeichelnden Namen für mich übrig sondern beschimpfen mich eher wenn sie mich bemerken...

Meine Mutter ist Genjtsu (die Realität) und mein Vater ist Riso shugi (der Idealismus) und DANN bin da eben noch
 


 

...ICH...
 


 

Ich muss ebenso ein Klischee erfüllen und mich selbst (er)füllen und doch nicht füllen... denn... ja... ich bin nichts anderes als das: ..................
 


 

Gyappu oder wie ihr es auf eurer Sprache nennt: (die) Lücke...
 

Etwas bei dem jede Ästhetik fehlen kann und wo doch alles möglich ist weil alles aus mir entstehen kann.
 

Unfair, nicht wahr?
 

Doch nur weil ich da war und es mich gab, ist es möglich gewesen in diese Welt zu reisen und den Sprung zu schaffen.

Ist das jetzt ein Fluch oder doch eher ein Segen, was meinst du?
 

Gib es zu, du kennst mich auch oder?

Fürchtest du dich vor mir so wie alle anderen?
 

Doch ich kann dich beruhigen... zumindest für den Moment... noch gibt es keinen Grund zur Furcht... denn ich bin noch zu klein...
 

Aber wenn sie nicht aufpassen werde ich wachsen und dann werden die Karten mit einem mal neu gemischt... und ich kann nichts dagegen tun ob ich will oder nicht, einfach weil es mein Schicksal ist, zu sein wer ich bin ~
 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

Blinzelnd betrachtest du das paradiesische vor dir liegende Bilderbuch-Panorama welches sich kreuz und quer über den Horizont ausbreitet und seine Linien in alle Richtungen ergießt.

Ein weiterer Tag neigt sich seinem Ende zu...

Du blinzelst ein weiteres Mal, kräftig und schnell, um zu prüfen ob eventuell alles verschwindet oder in sich zusammen fällt und du vielleicht doch nur aus einem Traum erwachst -zugegeben einem wunderschönen Traum- aber eben ein Traum.

Du zwickst dich beherzt mit deinen Fingern in die Wange... und kannst erleichtert aufatmen als absolut nichts geschieht!

 

 
 

Das Bild vor dir bleibt dir erhalten, du merkst nur wie sich ein bestätigendes Gefühl zustimmend auf deiner Wange ausbreitet.
 

Darüber bist du mehr als froh und du kommst nicht umhin dich zu fragen ob dies wirklich im Manga jemals genau so war wie jetzt oder ob dies dein Verdienst sein könnte?

Auch wenn man es kaum glauben mag, du verstehst eben so wenig wie die stetigen Bewohner dieser Welt was hier gerade passiert...
 

Doch eins ist sicher: Es ist alles andere als normal...

Und mit einem mal sieht auch die schönste Aussicht dieser Welt ein wenig trübe aus weil du dir große Sorgen machst.
 


 

Du beschließt den großen Herrn der Hunde aufzusuchen... vielleicht konnte er dir ja helfen?
 

Oder... vielleicht würdet ihr gemeinsam eine Lösung finden für Probleme für die ihr noch nicht mal einen Namen hattet...

Das Flüstern des Windes

Kapitel 6 Das Flüstern des Windes
 

Du schlenderst durch die Hallen und Gänge des Schlosses des großen Herrn der Hunde (Oder man sollte wohl besser schreiben: irrst!) denn dein Orientierungssinn war noch nie der Beste und wird es wohl auch nie sein, egal in wie vielen Welten du jemals zu Gast sein würdest... dazu würde auch die größte und geballteste Menge an Fantasie nicht ausreichen um das irgendwie zu beschönigen...

ABER das war durchaus etwas womit du Leben konntest, nur JETZT nervte es dich eben ein bisschen...

 
 

Du erreichst schließlich einen weiteren Gang und stöhnst fast gequält als er absolut identisch aussieht, nämlich exakt so wie die Anderen acht die du schon durchquert hattest.

Etwas mutlos und außer Atem lässt du Kopf und Schultern hängen und lehnst dich gegen eine Wand, die aber ein wenig unter deinem Gewicht nachzugeben scheint...

Du schreckst zurück, lässt deine Augen wandern, dann stehst du auf.

Anstelle der Wand stehst du vor einer gläsernen Vitrine... Und plötzlich sind deine Augen weit aufgerissen als du siehst was sich darin befindet.
 


 

Rin hatte dir die passende Geschichte vor kurzem erzählt, die die Lücken um den Gegenstand darin füllen konnte, als es spät Abends war und ihr Beide nicht schlafen konntet und sie zu dir ins Zimmer kam und ihr beide noch lange geredet hattet. Irgendwann hattest du einfach aus Neugierde in die Stille hinein gesagt: Erzähl mir doch etwas über Sesshomaru was sonst niemand weiß! Um vielleicht ein wenig schlau aus ihm zu werden, damit wir uns schneller anfreunden...

Das du ihn innerlich ein wenig aus der Ferne einer anderen Welt anhimmeltest das musste ja erst mal keiner wissen, nicht?
 

Und aus Rins Mund kam folgende Geschichte: Sesshomarus Bruder Inuyasha hatte ihm vor gar nicht all zu langer Zeit besagten Gegenstand vorbei gebracht, den er eines Nachts zufällig aus einem See gefischt hatte weil er auf Essenssuche war und hoffte ein paar Fische zu fangen.

Seitdem befand er sich -wie ein Augapfel gehütet- hier in dieser Vitrine!

Einen Moment hatte der Schleier der Sesshomarus Augen sonst immer schützte nachgelassen und schnell hatte der

Inu-Daiyokai den Gegenstand entgegengenommen, fast so als könnte er verschwinden wenn er zu lange zögerte und er hatte sich sogar bei seinem jüngeren Bruder dafür bedankt!
 


 

Ja, seit jenem Ereignis hatte sich sogar das Verhältnis der Brüder so weit gebessert, das sie immerhin mehr als fünf Minuten im gleichen Raum sein konnten ohne sich zu zerfetzen und das war: Ja immerhin ein Anfang!

Du schaust fast verloren ein weiteres Mal in die Vitrine und flüsterst: Wenn du mir nur auch helfen könntest...
 


 

Aber, was dachtest du da?

Fantasie... ja das war eine Sache, aber das hier?

Nein... das konnte ja nicht klappen!?

 

 

Tja... hättest du Mal lieber deinen Mund/deine Gedanken gehalten, statt mal wieder etwas in Gang zu setzen und so traurig dabei zu schauen!

 
 

Ohne dich umzudrehen läufst du ahnungslos weiter durch die Gänge und dadurch bleibt dir verborgen was hinter dir geschieht... Ein klammes Leuchten erstrahlt und umhüllt den Fächer der dir nun auf Schritt und Tritt folgt.

Nach einer weiteren kleinen Ewigkeit fällt es selbst einem Schussel wie dir auf das hinter dir etwas sein muss, als der Fächer durch sein stetes hin und her wedeln kalte Luft in deinen Rücken bläst.

Als du es endlich registrierst drehst du dich erschrocken um und bist mehr als überrascht...

Der Fächer kommt auf dich zu geschwebt, öffnet sich und bleibt über deinen Händen stehen als wolle er sagen: Nimm mich!

Und nach längerem Zögern greifst du zu. Im ersten Moment findest du es super cool und du hast förmlich Herzchen in den Augen, denn das ist schließlich -Kaguras-Fächer- den du hier live und in Farbe von nahem bewundern und in den Händen halten darfst, doch dann denkst du weiter...

Wenn Sesshomaru dich damit erwischen würde, hätte er sicher keine besonders hohe Meinung von dir! Denn... es hatte einen Grund weswegen er hier geschützt verweilen sollte.

Denn wenn du sagen würdest: Der Fächer ist mir hinterher geflogen und wollte unbedingt mit kommen dann klingt das doch mehr als unglaubwürdig... Er wollte wohl einfach dieses letzte materielle Andenken an Kagura unversehrt wissen...
 


 

Und so verstaust du ihn sicher in einer deiner Seitentaschen und gehst weiter um ihn später unauffällig zurück zu bringen...

Keinen Moment zu früh denn als dein Blick weiter wandert, wie auch deine Gestalt kannst du vor dir Sesshomarus Rücken mit dem langen Silbermeer darüber erkennen.

Er ist gerade im Begriff nach draußen zu gehen, doch er wendet seine Gestalt noch einmal ab als er deinen Geruch wahrnimmt und sein Blick weicht nicht von dir, das du dir darunter ein wenig kleiner als sonst vorkommst...

Aber... das durfte jetzt halt einfach mal nicht sein und so tust du einfach so als ob es dich nicht im geringsten beeinträchtigt und sprichst:

„Sesshomaru... ich...“ Doch bevor du weiter sprechen kannst sagt der Daiyokai ungeduldig „Komm“ und mit der nächsten Geste will er das du mit ihm nach draußen kommst...
 


 

Diesen Ort kennst du noch nicht, wie du etwas verblüfft feststellt, als deine Augen die neue Umgebung präsentiert bekommen.

Es scheint ein Teil des Gartens zu sein, den man nur von seinem Raum aus erreichen kann, denn dieser Teil ist dir während deiner letzten nächtlichen Erkundung völlig verborgen geblieben!

Schweigend folgst du ihm und ihr setzt euch ins Gras welches sich hier überall befindet.

Dieser Teil scheint wahrscheinlich normalerweise nur für seine Augen bestimmt zu sein, denn hier sieht alles ganz anders aus. Gras befindet sich hier tatsächlich überall doch ansonsten wirkt es als wäre der ganze Garten zweigeteilt.

Auf der einen Seite sind alle offensichtlich schönen Gewächse die diese Welt zu bieten hat (Rosen, weiße Blumen, helle freundliche Farben) und auf der anderen wimmelt es von Unkraut, Dämonenlilien, dunklen Farben und anderen Dingen.

Ihr befindet euch genau auf dem schmalen Streifen grünen Grases der den Hang ziert und der beide Teile des Gartens voneinander trennt und doch verbindet.
 

Die Worte schön und traurig kommen dir in den Sinn.
 

„Also, was gibt es, Mensch?“ sagt Sesshomaru mit seiner gewöhnlichen überheblichen Stimmlage die von deiner Linken kommt, das Wort Mensch etwas schärfer betont als der Rest.

Du willst schon den Mund halten, schließlich ist die Information die du im geben kannst mehr als dürftig... aber... wie so oft schluckst du das Angst-Gemisch in dir einfach mal runter ohne das es Besitz von dir ergreifen und dich lähmen kann, denn DAS wäre sicher eine Bedingung gewesen damit du hier her reisen konntest wenn du ein Wörtchen mitzureden hättest:

 
 

Du wolltest ehrlich sein! Denn nur so kann Vertrauen entstehen und das wünscht du dir doch, selbst wenn du noch nicht alles an dir offenbaren kannst...
 

„Ich... ich glaube hier Stimmt etwas nicht“ sagst du einfach.

Sein Blick der eben noch gen Himmel gerichtet war und den fabelhaften Sonnenuntergang einfing lässt diesen los und sucht sich unbarmherzig ein neues Zeil: Dich!

Er macht sich nicht die Mühe zu reden, er wartet bis du es erneut tust. Denn das ist nun mal eine Art wie er seine Konversation betreibt. Und da du im Gegensatz zu ihm einen kleinen Vorteil hast du kennst ihn nämlich schon ein bisschen, zumindest redest du dir das ein und machst einfach mit... und redest weiter...
 

„Sesshomaru hör zu, ich habe nicht gelogen als ich gesagt habe ich bin eine Bewahrerin der Welten denn das bin ich auch irgendwie aber... da ist irgendwie noch MEHR!

 

 
 

Gerade willst du schweren Herzens den Fächer aus deiner Tasche ziehen und ihm den Diebstahl einfach offenbaren, da spürst du etwas und im nächsten Moment machst du einen ungewollten Purzelbaum zur Seite, weil du vom Inu-Daiyokai weggestoßen wurdest und deine Nase riecht die frische Erde unter dir, nur um im nächsten Augenblick von dieser durchzogen zu werden.

Ein leises Aua streift deine Lippen und eben so deine Nasenflügel.

Im der nächsten Sekunde zieht sich schon das schwere aufeinander treffen klirrender Schwerter durch die Luft und du siehst Sesshomaru in Aktion! Er schwingt sein Schwert nahezu mühelos durch die Lüfte, als gäbe es weder dessen Gewicht noch Schwerkraft die seinen Arm deswegen nach unten zieht und er ist voll fokussiert auf den Gegner der vor ihm weilt.

Du schließt deine Fäuste um ihm die Daumen zu drücken, auch wenn das natürlich nicht mal Ansatzweise nötig ist.

Doch irgendwas oder irgendwer bringt dich einfach dazu hinzusehen, wie er seine Stärke spielen lässt.
 

So entgeht dir einiges... zum Beispiel auch, dass sich ein weiterer Yokai angeschlichen hat!

Doch dieser hat keineswegs Sesshomaru im Visier sondern dich!

Keine Sekunde zu früh spielt der Wind plötzlich verrückt!

Er pustet und zerrt unbarmherzig an deinem Rücken herum, so das du dich verärgert umdrehst und nur deine Wange blutig von einem Schwert verwundet wird und du immerhin keinen tödlichen Hieb abbekommst...
 

Das war knapp! Und schön!...

Aber...

Was jetzt?...
 

Der Yokai hatte sich in seiner vollen Größe vor dir aufgebaut und Sesshomaru war noch beschäftigt und konnte nicht den weißen Ritter spielen!

Das Problem war, du hattest deinen College-Block nicht dabei der lag gut verstaut am anderen Ende des Schlosses in deinem Zimmer...

Doch bevor du richtig nachdenken kannst unterbricht etwas deine Konzentration!

 
 

Bewegung
 

Ein leises Wispern streift zaghaft dein Ohr... es ist mehr ein Flüstern als irgendwelche richtigen Worte, doch als es ein zweites Mal geschieht verstehst du genau was dir gesagt werden will! Du weißt auch nicht so genau warum...

Aber... das war mal wieder wie so viele Dinge hier: Zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht so ganz erklärbar, aber dennoch gut!?
 

Du greifst mehr als hastig in deine Tasche, tastest nach dem darin gelagerten Gegenstand, du gibst den Fächer frei, spannst ihn auf seine volle Weite auf und schreist die dir bekannten Worte aus dem Anime heraus und kombinierst alles mit der passenden Bewegung: -Tanz der Windschwerter- oder
 

„Fujin no Mai“
 

Und im nächsten Augenblick fliegen die uns allen bekannten hellen energiegeladenen Sichelmesser auf den Yokai vor dir zu und lassen nur noch Stücke von ihm übrig und nichts Ganzes mehr...
 


 

Getroffen, Chaka! Sind deine letzten Gedanken, bevor Sesshomaru kurz danach vor dir landet und sein Blick unverschleiert und ganz untypisch zwei Gefühle preisgibt: Fassungslosigkeit und Wut!

Offenbarung bei Vollmond

Kapitel 7 Offenbarung bei Vollmond
 

Der Abend wirkt wie festgefroren so eisig ist die Stimmung gerade.

Wenn man sagen würde nahe dem Gefrierpunkt hätte man es wahrscheinlich noch beschönigt, es war wohl eher eine Stimmung jenseits aller Minusgrade die sich da gerade zusammen braute...
 

Trotz dieser Stimmung, wanderte der rote-gelbe Sonnenball langsam aber sicher weiter nach unten- ein Beweis dafür das die Zeit nicht stehen geblieben ist.
 

Die Gefühle des Daiyokai kannst du Ausnahmsweise vollends lesen, dennoch kannst du nicht umhin zu versuchen dich seinem Blick zu entziehen doch es reicht schon die Art wie er dich gerade ansieht um dich an Ort und Stelle zu halten! Seine Augen haben sich von einer Sekunde auf die andere blitzschnell wie zwei Assassinen überwältigt und aus frostigem-gold wurde blutendes-rot... Von den kleinen umherfliegenden Steinen die um ihn herum kreisen und beim Aufprall auf sein Yuki zerfallen mal abgesehen!

Du spürst wie sein Yoki noch weiter anschwillt und du hast eigentlich nicht die richtigen Worte um es so richtig zu beschreiben, aber, es fühlt sich einfach durch und durch kalt und erschreckend an.
 

                                         Irgendwie hundekalt
 

Wer weiß was passiert wäre, wenn Sesshomarus Aufmerksamkeit nicht in der nächsten Sekunde von etwas anderem in Augenschein genommen worden wäre und deine Augen ebenso...
 

Vielleicht wärst du ja erfroren?
 

Aber... du hattest scheinbar nochmal Glück und würdest noch einmal im Sonnenlicht baden dürfen nach dieser Nacht...
 


 

Der Fächer befreit sich mit einem graziösen Rucken aus deiner Hand und schwingt sich wie mit eigenem Willen hin und her bis eine kleine schützende Windbarriere vor dir entsteht, die den Daiyokai sanft aber bestimmt ein Stück zurück wirft und ihn somit stutzen und innehalten lässt.

Dann klappt sich der Fächer wieder zusammen und fliegt -wie zuvor- über deine Hände und wartet leuchtend ab.
 

Kagura... bedeutet das etwa du willst das ich ihn habe? Denkst du scheu im Verborgenen.

Du kannst nichts anderes tun als zu lächeln und dich überkommt Trauer als du den Fächer erneut nimmst als du an die letzten Momente des schönen Abkömmling denkst...

Insgeheim hattest du sie dir immer als Partnerin für den Inu-Daiyokai gewünscht als das Ende des Anime noch offen war...
 

Oder eigentlich: Du wolltest immer wie sie sein... du wolltest sie sein:
 

Der freie unendliche Wind!
 

Ein leises trauriges Kagura verlässt deine Lippen und sie kräuseln sich nach unten, als du den Fächer langsam zusammenklappst und du weist das er nun dein ist.

Als der Daiyokai registriert das du ihren Namen kennst ist er wie ausgewechselt und sein Blick ruht einen Moment fast reumütig auf dir und seine harten Augen werden wieder etwas flüssig.

Die Situation beruhigt sich gemach und ihr lässt euch erneut nieder, denn ihr habt noch immer zu reden...

Sesshomaru sagt nichts, nach einem weiteren halben Wimpernschlag sind seine Augen wieder wie eh und je -unberührbar- sein Innerstes ist sicher dahinter verschlossen, also weißt du wenn du weiter kommen willst musst du erneut den Anfang machen, wenn sich je etwas ändern, oder gar etwas drehen soll. Denn nur kann so etwas wie Vertrauen entstehen, aber davon... wart ihr eh noch Meilenweit entfernt- zumindest von der Seite des stolzen Yokai ausgehend, da warst du dir so sicher wie beim Amen in der Kirche...
 


 

Du musst erst mal Puste holen und ein wenig Luft in deine Lungen führen... Der Schreck ist dir noch deutlich anzumerken, aber naja das war nun mal so... Wohl ein mehr oder weniger natürlicher Nebeneffekt wenn man sich dem Herrn der Hunde auf diese Weise näherte, es dauerte eben bis er warm mit einem wurde...
 

Vor allem bei Menschen...
 

Nun: Mädchenherzen for the win, denkst du dir und deine Stimme durchbricht erneut die Stille, aber nicht laut so wie ein nächtlicher Quälgeist, sondern, sanft wie ein Hauch von etwas anderem was nicht aus dieser Welt ist... -ähnlich- aber nicht genau so wie ein Wind.
 

„Sesshomaru, bitte verzeih wenn ich traurige Erinnerungen hervorgerufen habe, das war nicht meine Absicht...“ und deine Stimme stockt kurz.

„Ich habe nur nach Euch gesucht um etwas Licht in die Ganze Sache zu bringen, weil ich selbst nicht so ganz verstehe was hier vor sich geht und ich dachte ihr wüsstet vielleicht mehr“ und dein Blick sieht dafür umso schuldbewusster aus, weil dir deine Worte wie eine eingeübte Phrase vorkommen, obwohl sie ehrlich gemeint sind und du absolut gar nichts davon eingeübt hast.
 

Unwillkürlich musst du selbst daran denken wie es ist, wenn jemand in einer Wunde bohrt die der Tot einer geliebten Person verursacht. Und du kannst nichts dagegen tun als sich Trauer in jeder Faser deines Körpers festsetzt, ein gehässiges Lächeln umspielt deine Lippen und du merkst wie du deutlich die Luft einziehst so das es selbst für Menschen deutlich zu hören wäre.

Du hasst solche unsensiblen Leute schlichtweg die mit Worten und blöden Fragen eine ganze Welt die eh schon vom Verlust durchlöchert ist, einreißen.

Und das Schlimmste war: Du warst gerade selber einer davon!

Du hattest es nicht gewollt das der Fächer dir folgte, sondern du wolltest ihn unbemerkt zurück bringen dann hätte er ewig weiter schlafen können und niemand hätte etwas gemerkt.
 

... Aber so sollte es wohl nicht sein...
 

Du schaust den Fächer an und du fühlst ungewollt einen Teil von Kaguras Freiheit die einerseits wunderschön, aber auch ebenso traurig ist.

Denn Kagura... ihre Geschichte... war zu hier zu Ende... mehr als ein Flüstern des Windes war sie nicht mehr...

Aber auch das... musste doch irgendetwas wert sein?!
 


 

„Ihr Wunsch war wunderschön...“ sagst du sichtlich bewegt „frei zu sein wie der Wind, wunderbar, nicht wahr?“ Und Tränen sammeln sich schablonenhaft in deinen Augen.

Der Daiyokai dreht sich diesmal tatsächlich in deine Richtung, denn das waren ihre letzten Worte gewesen -damals- und nickt dir zu und ein einfaches „ja“ fliegt ein wenig schwer über seine Lippen während er hoch in den Himmel schaut.

Und dann stellt er dir die erste private Frage die sich wirklich um deine Person dreht obwohl du dir fast sicher bist, dass er sich noch nicht einmal deinen Namen gemerkt hat.
 

„Wer ist es, den du so sehr vermisst?“
 

Ha!
 

Du wusstest das diese Frage kommen musste -früher oder später kam sie von den Meisten der Menschen und meistens fingst du dann an die Menschen dafür zu hassen!

Ja... er war ein Yokai schon klar, aber diese deutliche Überschneidung der Wesenszüge die hier stattfand, dass war wohl eine Sache in der sich die Rassen -zweifellos- ähnelten wie du betreten feststellst.

Du wartest ab bis eine kleine Welle von Schmerz auf dich einströmt und zuschlägt.
 

- Bumm (!) -
 

Du hasst es einfach so sehr...
 

Weil der Tot irgendwie realer wurde, je mehr du an die Vergangenheit dachtest und näher an dich heran rückte und es schwerer war sich selbst zu belügen... einen geträumten Traum auch am Tage zu träumen ohne das einem alles immer weh tat...
 

-nur hier und jetzt-
 

war es irgendwie doch okay, wenn auch unglaublich schwierig und schmerzhaft darauf zu antworten.

Der Grund war simpel: Er hatte auch schon jemanden verloren. 

Er hatte das Recht zu fragen, weil er eine ähnliche Wunde in seinem Herzen hatte, die er nicht gern offenbarte... und du hattest sie -wenn auch unwissentlich zur Schau gestellt.

Und so beugst du dich zu ihm an sein Ohr und schirmst es noch mit deinen Händen ab, weil keiner außer ihm diesen Namen hören soll und dann flüsterst du den Namen der einen Person, die der Grund für einen großen Teil deiner Traurigkeit ist.
 

Es ist über die Jahre hinweg irgendwie zu einem Teil deines Wesens geworden, zuerst ohne das du bemerkt hast wie sehr es dich verändert hat und als du es dann schließlich bemerkt hast war es so allgegenwärtig in deinem Herzen, aber irgendwie auch in deinem Körper wenn man das so nennen konnte, dass es dich schlicht und einfach ausbremste.

Und ja: Es oft immer noch tut. Es ist fast so als hättest du manchmal vergessen wer du bist...

Und nun musst du dein „wahres ich“ langsam aber sicher mal wieder finden.
 

Als deine Hände sein Ohr wieder frei gelassen haben, dreht er sich erneut zu dir und nickt.

Du lächelst. Aber ein unendlich trauriges Lächeln... Du musst dich so zusammenreißen um nicht zu weinen, aber du hast den weiteren Verlauf schon so oft erlebt das du den Ausgang kennst: Tränen werden unweigerlich fließen und dabei bist du lieber allein... Die verhasste Schwäche, die dich bei dem Thema immer wieder heimsucht und dich heulen lässt als wärst du noch immer ein kleines Kind.

Bäh! Oft verachtest du dich für diese Schwäche.
 

Hastig stehst du auf und verbeugst dich vor ihm. Sein ´okay´ schenkst du dir dabei. Du gehst rasch hinein ohne den weiteren möglichen Verlauf des Gesprächs abzuwarten und erreichst in den nächsten zehn Atemzügen dank deines schnellen Schrittes einen anderen Teil des Schlosses.

Du trittst wieder heraus in einen anderen Teil des Gartens der nicht mehr privat zu sein scheint und du atmest aufgezehrt auf –erneut unter der Arena des freien Himmels stehend, wo oft die härtesten Kämpfe im Inneren eines Wesens ausgefochten werden -oft unsichtbar für andere.

 

 
 

Vielleicht war es Vorsehung die den Inu-Daiyokai ebenfalls aufstehen ließ, oder vielleicht auch etwas ganz anderes

–zum Beispiel Neugierde, such es dir aus!- Er aber lief exakt den gleichen Weg den du genommen hattest um dich erneut zu treffen...
 

Und er fragte sich innerlich, noch während seine Füße ihn davon trugen: Wozu?

Aber selbst die Innere Antwort entschwand ihm, als er von dem strahlenden Licht des Vollmondes geblendet wurde, der gerade eben aufgegangen war...
 

Ah, da war er, der Vollmond, den den er eigentlich hatte sehen wollen als er sich alleine nach draußen wandte, sein stetiger und sein liebster Begleiter. Ihm konnte er das was da in ihm keimte offenbaren...

Denn Sesshomaru hatte sein Herz vor langer Zeit verschlossen und hatte vergessen... ja was hatte er vergessen?

 

 

Einfach alles!
 

Etwas ratlos schaute er erneut zum Mond hinauf und wurde von seinem Glitzer vorsichtig gestreichelt.

 
 

Der Mond.

Ja, ihm... und nur ihm allein konnte er vertrauen...

Denn er verriet ihn nicht- niemals!

Mondlicht

Kapitel 8 Mondlicht
 

~ Kann nicht schlafen, ists so hell,

Suche nach des Lichtes Quell,

Die Sterne sinds nicht, schon längst verglommen,

Der Mond der ists, von dem die abendlichen Lichter kommen.
 

Nur einen Augenblick erkannt,

Hat er sich in meinen Geist gebrannt,

Ich kann nicht wegschauen, nicht jetzt, vielleicht irgendwann,

Noch zieht mich der Mond in seinen Bann.
 

Nur Gestein, so sagte man mir,

Doch etwas anderes leuchtet hier,

So Lebensfreudig streichelt das Mondlicht über meine Haut,

Der Mond der ists, der meinen Schlaf heut klaut.
 

Ich beschuldige ihn nicht, Danke ihm für seine Pracht,

Die er mir bietet in jeder schlaflosen Vollmondnacht,

Will jetzt nicht ruhen, wüsst' nicht mal ob ich es jetzt kann,

Noch zieht mich der Mond in seinen Bann.
 

Am Horizont sinkt er nieder,

Ich singe tausend Klagelieder,

Wenn er sich niederlegt, das Morgengrauen erwacht,

welch wunderschöne, schlaflose Vollmondnacht. ~
 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 
 

~ Hikari...

Light...

Licht... ~
 

Weißes Licht, durch das sich fast unsichtbar Silberfäden ziehen...

So gleißend hell das man nicht mal irgendwelche Konturen oder Formen vor seinem Auge erkennen kann.

Man kann nichts sehen außer dieser weißen alles ausfüllenden Unendlichkeit, die doch irgendwie keine Farbe ist, die einen aber momentan unbarmherzig blendet wenn man ihr die Augen zuwendet und daran festklebt.
 

Der Mond spielt gerade verrückt---

Vollmond -ein bloßes Wort– aber was ist das eigentlich?
 

Vollmond ist immer dann, wenn Sonne und Mond in Opposition zueinander stehen, also sich von der Erde aus in entgegengesetzter Richtung befinden.

Nun mag sich das verwunderlich anfühlen, wenn man sich vorstellt: Mond auf der einen Seite – Sonne auf der anderen –

und die Erde dazwischen?

Da müsste doch die Erde einen Schatten auf den Mond werfen?
 

Bingo –das tut sie auch :)
 

Aber nur, wenn der Mond sich exakt auf der Ebene der Erdumlaufbahn, der sogenannten "Ekliptik" befindet und wenn das geschieht, spricht man von einer Mondfinsternis-

wenn der Mond über oder unter der Ekliptik steht, wird die eine Seite des Mondes komplett und ohne Unterbrechung von einen Schattenwurf der Erde von der Sonne angestrahlt –und ist von unserem Planeten aus als Vollmond zu sehen.
 


 

Das bedeutet Vollmond: Sonne und Mond gegenüber -Erde dazwischen.

Also etwas was man wissenschaftlich erklären kann.

Also was ist das dann was hier gerade um dich herum passiert?

Die Wolken am Himmel beginnen sich zu öffnen und ein Sommerregen rieselt langsam herunter.

Und der Mond erstrahlt einen Moment in seiner hellsten Form im Zenit!
 


 

Ab dem nächsten Atemzug wirkt alles etwas anders als sonst... nicht viel und doch eindeutig...

Du bist Erwacht~ oder auch entfesselt~ wenn du so willst.
 


 

Langsam mit viel Zeit normalisiert sich das Strahlen des Mondes allmählich auf seine übliche Intensität...

Sesshomarus Sinne spielen verrückt, sie scheinen ihm einen Streich zu spielen.

Denn er hat einen Geruch in der Nase der ihn mehr als nur irritiert: Lieblich und gleichzeitig verlockend nimmt er seine feine Nase für sich ein und vernebelt ihm mühelos seine sonst so perfekten Sinne...

Es dauert nicht lange und sein Instinkt sagt ihm was hier los ist, denn es ist irgendwie ganz klar... das konnte einfach nur eines bedeuten...
 

Er schaut nach oben zu der Quelle des Aromas wo die Luft zu singen scheint und er einen Punkt erkennen kann der sich in der nächsten Sekunde in einen sich schnell bewegenden, flüchtigen Schatten in der Luft verwandelt, der immer näher kommt.

Ein Lachen ertönt.

Aber... kein grausames, sondern eines von denen die bei dem Richtigen durch jede Fibrille des Körpers ziehen und einem bis in die Seele strömen können und erst dort -voll und wunderschön- verklingen.

 
 

Ein ersticktes „Uaaaah“ weht ihm als nächstes entgegen.

Sesshomaru ist nur kurz abgelenkt und kann den Aufprall nicht verhindern. Die Bewegungen seines Gegenübers wirken anders, irgendwie ein wenig unlogisch und unbeholfen... denke er, als es ihm gegen die Brust schlägt während er in der Luft steht und er trotzdem elegant wie eine Katze, nach dem Aufprall auf seinen Füßen auf dem Boden ankommt.

Doch das gelingt seinem Gegenüber nicht ebenso gut...

Vor ihm sitzt jemand auf dem Boden. Jemand, den er im ersten Augenblick nicht erkennt...
 


 

Du schaust ihn an und er schaut dich an. Goldener Zauber trifft auf goldenen Zauber und das erste Mal wird die Magie seiner Augen auf den Urträger selbst zurückgeworfen:
 

Sesshomaru
 

Dein Blick ist noch jungfräulich, schließlich warst du nie zuvor eine Inu-Daiyokai... aber gerade deswegen haben deine Augen etwas ganz besonderes an sich.

Dann erhebst du dich leichtfüßig, grazil, ohne das geringste Anzeichen von Lärm.
 

Du schaust,

blinzelst,

zögerst,

öffnest deine Augen und lässt deinen Schimmer plötzlich warm unter dem Mond erstrahlen -jedoch alles noch gemischt mit einer Unsicherheit im Blick die alles noch schöner und zerbrechlicher wirken lässt.

Und dann schlagen deine Augen mir nichts dir nichts auf ihr ungeschütztes Opfer ein, tatsächlich so heftig, dass Sesshomaru einen Moment Probleme hat sich zu bewegen und dich einfach nur anstarren kann...
 


 

Stumm fragst du dich unbeholfen was er hat, denn du hast noch nicht so wirklich realisiert was gerade mit dir passiert ist.

Du fühlst dich zwar eindeutig anders als sonst aber... hier passierten schließlich am laufenden Band seltsame Dinge---

Als der Vollmond aufgegangen war, hatte dich dieses helle Licht erfasst und nach oben geschleudert, aber du hattest irgendwie keine Angst davor... es war wunderbar warm und umschloss deinen ganzen Körper -wie für dich gemacht- und dann konntest du plötzlich fliegen, aber scheinbar nicht besonders gut denn du bist ins wanken geraten und schließlich mit Sesshomaru zusammengestoßen... Was er dir eigentlich etwas missgestimmt übel nehmen sollte...

Erst jetzt, als du dein Bildnis verkehrt herum und ein wenig verzerrt in einer kleinen etwas trüben Pfütze erblickst, wird dir klar warum er dich so anstarrt.
 


 

Denn du... bist plötzlich anders..

Wie neu geboren...
 


 

Und tatsächlich ist alles an dir völlig neu!

Weiße Haare die wie Seide sind, umschmeicheln dein Haupt -zu einem Pferdeschwanz gebunden und im Nacken eingeflochten. Die Länge ist beinahe endlos. In dein Gesicht fällt sanft ein Pony der genau richtig sitzt. Auf der Stirn prangt wie gemalt- ein perfekter Halbmond, der sich wie ein kleines Kunstwerk auf deine Haut schmiegt.
 

Die leise Stimme die dir zuflüstert Hey... wie... geht das??? ignorierst du gekonnt bevor dein Blick wie eigenmächtig weiter zieht. Zu groß ist deine Freude!
 

Deine Haut ist völlig rein und du kannst die hervorstechenden Streifen auf deinem Körper erkennen, mit denen du in der Vergangenheit manchmal Probleme hattest beim einfärben deiner Bilder...

Deine Ohren sind spitzer geworden.

Aber das was dich persönlich am Meisten beeindruckt sind die golden Knospen, die in deinem Gesicht als deine Augen erblühen, als du sie prüfend mit ein paar Lichtpunkten füllst.
 

Wow, wie schön...

Bin das... wirklich ich?
 

Du kannst es kaum fassen!

Und du lachst weil du momentan einfach nur wie berauscht bist!

Doch nicht nur dein Körper hat sich gewandelt sondern auch deine Kleidung.

Du trägst jetzt einen Kimono in verschiedenen Blau-tönen der dein Haar wegen dem Kontrast noch mehr zur Geltung bringt.

Die Verzierungen und Muster, die ein Sternenmeer darstellen mit einem Mond im Zentrum, sind in Silber gehalten und um deine Hüfte schlingt sich ein gelber Obi.

An deinen Füßen sitzen glänzende schwarze Gentas.

Und vor dir schwingt der ehemals weiß-rote Fächer, der sich jetzt in einen weiß-blauen gewandelt hat verführerisch vor deiner Nase umher.

Spielend greifst du nach ihm und steckst ihn ein.

Das alles unter dem wachsamen Blick des Inu-Daiyokai der nun -schnell wie er sein kann-näher kommt. Du lächelst ihn an, stolz deine charakteristischen Eckzähne ein wenig entblößen zu können.

Dann legt sich eine dicke schwarze Schicht über dein Inneres und klammert einen Teil aus, ohne das du es merkst. Den Teil von zu Hause... nur noch der Teil von dieser Welt ist momentan präsent und da.

Ein verschluckender Schatten wütet unbemerkt in deinem Inneren herum...
 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 
 

Sesshomaru kommt dir immer näher, das Innere Wanken deines Körpers spürend, bis er dich fast berührt und er schaut erst nach oben zum großen Silbermond bevor er versteht und leise: „Mitsuki...“ murmelt. Seine Stimme ist ein wenig rauer als sonst, was du wohl nur dank deiner Hundeohren so genau heraus hören kannst.

„Ja...?“ sagst du unsicher -denn erst als er den Namen sagt fällt dir wieder ein das er dein sein muss- und du blickst erst zu ihm und dann ebenso zum Mond hinauf und dir fällt mit einem Mal auf das du dich an sonst gar nichts erinnern kannst.
 

Nicht, woher du kommst...

Nicht, wo du wohnst...

Nicht, wie du lebst...

Nicht, wer du genau bist...
 

Nur die letzten zehn Minuten sind dir noch im Gedächtnis, wie du mit ihm auf dem Gras gesessen hattest und ebenso jene Gefühle die du dabei spürtest... Und sie kehren für eine Sekunde in deine Augen zurück und spiegeln deinen aufgewühlten Geist wieder.
 

Sesshomaru bemerkt dein Zittern, er riecht deine Angst und er kann einfach nichts anderes tun als seine Arme um dich zu legen und zu warten bis du dich beruhigst...

Er fährt bedächtig mit seinen Händen über deinen Rücken, aber ohne irgend etwas anderes außer wohlwollen zu hinterlassen... Die Wärme breitet sich auf deinem Rücken aus und füllt etwas in dir was vorher leer war, bis er die Strecke in und auswendig kennen muss.

Ein erstickter Laut verlässt deine Kehle und er sieht dich an.

Nun bist du diejenige die irgendwie wehrlos wirkt, zumindest kommt es dir so vor, aber du ahnst nicht das ihr euch gerade gleicht wie eine zweiseitige identische Medaille.

Denn dem Inu-Daiyokai sind solche Empfindungen völlig fremd. Er ist stets beherrscht und diszipliniert, aber diese Nacht und dieser Mond scheinen ihm seine ganze Selbstbeherrschung zu rauben...

Denn ihm geht es nämlich ebenso: Er ist ein Gefangener... Er ist ebenso in deinen, so wie du in seinen Augen gefangen...
 

Gold umschmeichelt Gold... ein endloser Kreis...

Ein nie endender Traum... wenn eure Instinkte euch nicht geraten hätten euch zu bewegen wärt ihr vielleicht für immer so stehen geblieben wer weiß...
 

Und so ist es kein Wunder als sich wenig später eure Lippen berühren und ihr euch gefühlvoll im Schutze des Mondlichtes küsst.

Plötzlich pechschwarz

Kapitel 9 Plötzlich pechschwarz
 

~ Wie lange kann man das einfangen was man gerne haben möchte ohne es zu beschädigen, wenn es dafür zeitlich einfach noch zu viel früh ist?

Wünsche treffen auf Sehnsucht -ein starkes Band für die Zukunft- was aber zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht zu Ende geknüpft wurde und somit alles an einem seidenen Faden hängen lässt...

Es ist wie bei Aschenputtel... die Kutsche die wieder zum Kürbis wird... das Mädchen welches wieder ein Mädchen ist und keine Prinzessin mehr...

Der Prinz hat sie noch nicht gefunden...
 

Du... mit deinen Gedanken mittendrin...

In dieser Welt...
 

...DU...
 

Die Daiyokai die nach dieser Nacht wieder zum Menschen werden wird und wo nur ein Schimmer einer unbekannten Zukunft in der Ferne übrig bleibt.

Aber noch... ist die Nacht nicht vorbei...

Noch...

ist

alles

möglich... ~
 


 

Ein Schnitt, ein klarer Abschluss -einfach eine kurze Pause.

So was wünschen sich viele von uns wenn das Leben mal wieder nicht so läuft wie man es gerne möchte.

Weiß- ein weißes Blatt Papier -unbeschrieben- so was ähnliches liegt in dieser Nacht vor dir denn außer deinem Namen der nicht viel Platz von dem Blatt einnimmt weißt du nicht mehr viel.
 

Du sitzt hier mit dem Inu-Daiyokai im Mondlicht und genießt die schöne klare Nacht, auch wenn dein Inneres aufgewühlt ist

-denn dir fehlst etwas- und sich begierig mit den Eindrücken deiner Umgebung aufzufüllen versucht um das zu kompensieren was du eigentlich nicht wissen kannst...

Es pulsiert und saugt wie ein Schwamm, aber dennoch scheint es einfach nicht richtig voll zu werden weil es zu durchlöchert ist.

Du spürst einen warmen Arm der sich um dich legt und daher fühlst du dich gleich besser.

Der Inu-Daiyokai schaut zum Horizont.

„Nichts?“ fragt er scheinbar beiläufig als er sich nach deinen Erinnerungen erkundigt. 

Du schaust ihn an -Gefühle verschiedener Art durchtränken dich- dennoch bist du irgendwie glücklich...

„Nein... aber... es ist ok“ gibst du zurück und kuschelst dich schüchtern tiefer an sein Fell weil dir etwas kalt ist und du greifst seine Hand. Er erwidert deine Geste fast keusch. Sie ist völlig Yokai untypisch und doch reagiert er...

 
 

Der Daiyokai kämpft mit sich, denn er wird berührt.

Etwas was ihm eigentlich zuwider ist, denn für ihn ist es das Gleiche wie Schwäche zeigen--- und ob er will oder nicht sein Körper MUSS einfach reagieren...
 

Sagen euch die Worte Kampf- oder Fluchtreaktion etwas?

Eine natürliche Alarmreaktion des Körpers aktiviert bei akuter Gefahr, z.B. nach Unterschreiten einer kritischen Distanz durch einen Gegner oder eine Person, nach einer Schrecksekunde fordert die sogenannte Kampf- oder-Fluchtreaktion Raum -hervorgerufen durch den Instinkt...

Und so ist es gerade bei Sesshomaru, es brodelt in ihm und dennoch --- geht alles ganz schnell...

Nicht mal ein weiterer Atemzug und die natürlichen körperlichen Reaktionen folgen: Vermehrte Ausschüttung von Hormonen, Beschleunigung der Herz- Puls- und Atemfrequenz, Senkung des Hautwiderstandes, heftige Muskelkontraktion...

Sein gesamter Organismus stellt sich spontan auf eine neue Situation mit den beiden Optionen Kampf oder Flucht ein und handelt.
 

Der Daiyokai tut alles um Herr über die Situation zu werden -denn er muss sich einfach damit beweisen das er eine Wahl hat- und entscheidet sich -natürlich- für den Angriff--- einfach weil er niemals weg läuft und genau das gebietet er auch seinem Instinkt hiermit! 
 

Kämpfe!!!
 

Und er sagt als nächstes fast drohend -als wenn er nicht anders könnte- die Stimme mit einem Knurren untermalt: „Warum... bist du hier?“ und seine Augen zeigen die gewohnte Frostigkeit aufsteigen bereit alles um sich herum in tiefsten Winter zu verwandeln.

Du schaust ihn an und wählst die nächsten sechs Wörter voller bedacht...
 

„... Weil ich dich unbedingt treffen wollte...“ und weiter sagst du nichts...
 

Sesshomaru sieht dich an -diesmal schneidend und ohne ein Zeichen von Unschuld im Blick- und drückt seine Lippen -heiß-

das sie wie süßer Honig schmecken auf deine und verzaubert dich ein weiteres Mal bevor ihr eure Haut sich aneinander reiben fühlen könnt und sich die Süße wie utopisch durch eure Körper zieht und ihr nacheinander greift...

Ihr seit noch ganz verschlungen ineinander als abrupt ein Rauschen hinter euch entsteht -es wird alles rasend schnell lauter-

bis ihr das Gefühl habt eure Ohren würden bersten wegen der schmerzenden immer weiter anschwellenden Lautstärke und dem daraus resultierenden Druck der um euch herum entsteht.

Als nächstes fühlst du Kälte und es wird dunkler...

Etwas umschlingt kühl dein Bein -es fühlt sich nicht glitschig oder lebendig an- sondern einfach nur:
 

Präsent
 

Als du dich umdrehst kannst du vor lauter Schwärze fast nichts erkennen... doch du spürst den deutlichen Sog und ein panisches „Nein...“ formt sich wimmernd in deinem Kehlkopf und bahnt sich seinen Weg nach draußen.
 

-Es scheint kein Mond mehr weit und breit, nur die Farbe Schwarz um euch herum ist allgegenwärtig-

Eine Summe von Gerüchen, die du nur langsam von deiner Nase in -Rosen, Kampfer und Orchideen- aufgespalten werden kann weht vorbei...

Und das Wort „Perltusche?“ streift fragend deinen Geist.

Und es schießt weiter auf dich zu- dann schnellt es gemeinsam mit dir zurück- der Daiyokai greift danach- aber seine Hände gehen hindurch als wäre es aus Luft und ungreifbar für ihn.

Dann ist es außer Reichweite- und du mit ihm...
 


 

ホーム
 


 

Steht da vor dir...

Ein Wort in pechschwarz getuscht...

Du kannst es erst nicht lesen weil es so auseinander gezogen anders aussieht, dann setzen sich die Zeichen in deinem Kopf zusammen und du weißt es plötzlich:
 

Hōmu ---
 

Zu...

Hause...
 


 

Und genau...

da...

hin...

zieht...

es...

dich...

un-

auf-

halt-

sam...

bis...

du...

ein...

wei-

ter-

es...

mal...

in...

der...

Schwär-

ze...

ver-

schwun-

den...

bist...

..

.

Die andere Welt

Kazamazuri - (keine Bedeutung gefunden)
 

Kapitel 10 Die andere Welt
 

Dein Körper ist in Bewegung. Er wandert, ohne das du einen Muskel bewegst. Es macht keinen Unterschied ob deine Augen offen oder geschlossen sind- denn du kannst nichts sehen.

Es kommt dir vor als wärst du eine längere Zeit irgendwo anders gewesen... irgendwann muss man zweifellos irgendwo anders ankommen als dort wo man war...

Doch wo warst du jetzt?

Alles um dich herum ist schwarz...

War das hier das <Nirgendwo>?

Bevor du Angst bekommen kannst registrierst du mit einem Mal Wärme in deinem reisenden Körper.

Etwas berührt dich.

Die Wärme wandert--- von unten nach weiter oben, dann vernimmst du eine leise Stimme in der Schwärze die du kennst und die an Beständigkeit gewinnt bis es ihr gelingt einen Satz zu formen, der dich erreichen kann.
 

„Schatz?...Bist du wach?“ ruft die Stimme jetzt.

Ein bisschen benommen öffnest du deine Augen und du siehst nahe vor dir das Gesicht einer Person.

Einer besonderen Person.

Du blinzelst ein paar Mal deutlich bevor dir ein Name -Kazamazuri- von den Lippen gleitet.

Du bist zurück.

...
 

Du

bist

zurück

!
 

Es fühlt sich erst gut an, dann schleichen sich leise Zweifel ein... Wie lange bist du weg gewesen? Du stehst auf und schaust eilig auf dein Handy welches immer noch Akku hat.
 

21:20

Sonntag, <...Aktuelles Datum...>
 

Du starrst das Display ungläubig an.

Zwei Stunden?

Wo waren sie hin verschwunden, oder war das alles ein Traum und du hast lediglich geschlafen?
 

Der Mann vor dir gibt dir einen liebevollen Kuss und streicht mit der Hand über deine Wange, so dass es angenehm ist.

„Komm leg dich ins Bett, du wirkst müde. Soll ich dich tragen?“ Sagt er witzelnd mit einem schelmischen Glitzern in den Augen- eine Antwort deinerseits ist nicht nötig--- es reicht das er einen weiteren Blick auf dein Gesicht wirft welches eindeutig ´nein´ sagt...

Er streicht dir ein weiteres mal liebevoll über den Kopf, dann verlässt er leise das Zimmer und schließt die Tür hinter sich.

Du schüttelst den Kopf um dieses wabbelige hin-und-her Gefühl los zu werden -es fühlt sich an wie ein zäher Kaugummi der da herum irrt.

Du wirkst ein wenig verloren in deinem Zimmer. Deutlich unsicher wie verwischt der Schleier von Realität und Traum wirklich ist, denn momentan bist du dir über gar nichts mehr im Klaren.

Es fühlte sich doch alles so real an...

Dann setzt du dich auf dein Bett und lässt deinen Körper in das weiche Deckenmeer hinein gleiten und du kannst dich für einen Moment entspannen unter dem wohlig warmen Gefühl.

Du schließt deine Augen und bevor du ein weiteres mal atmen kannst, streift etwas deine Stirn was eindeutig von oben kommt.

 
 

                                                    Nanu?

 
 

Du öffnest die Augen erneut.

Was war das?

Es fühlte sich eindeutig weich an.

Seidig, fast so als wäre da nichts.

Doch da ist etwas...

Du nimmst deine Hand und greifst nach der Seide die auf deiner Stirn thront ziehst ein bisschen daran und starrst verwundert auf ein verwelkendes Blütenblatt was jetzt in deiner Hand ruht...

Hastig hältst du es dir vor deine Nase und kannst sogar noch flüchtig seinen Geruch daran erkennen.
 

...Die Mondblüte....

Also war es kein Traum???

Das Erlebte zieht automatisch an dir vorbei...

Komplett mit allen Ereignissen und Erinnerungen...
 

Du in seiner Welt-

du als Daiyokai in der Vollmondnacht-

ihr beide wie ihr euch küsst-

bei dem Gedanken wirst du plötzlich puterrot.

So etwas würdest du im wahren Leben niemals tun! Denn Kaza war der mit dem du dein Leben teiltest. Lange schon. Er war deine Wahl. Aber in der anderen Welt hattest du dich daran nicht erinnert?!
 


 

Deine Gedanken umkreisen wie von selbst wieder die Vollmondnacht...

In der Vollmondnacht waren alle Erinnerungen wie weg gewischt... Und trotzdem nagt das schlechte Gewissen an dir, bis ein Zwicken entsteht das nicht ignoriert werden kann...

Doch passiert war passiert... Es war unumkehrbar und nicht mehr veränderbar...

Trotzdem gehst du sofort runter um deinen ´Fehler´ zu beichten. Dein Partner stempelt es aber gutmütig als ´Traum´ ab und sagt „das nächste Mal wenn er dich anfasst, tauche ich in deinem Traum auf und trete ich ihm als Hachimitsu-Anaguma* in den Arsch!“ Und ein selbstsicheres Lächeln ist auf seinem Gesicht zu sehen bevor du wieder nach oben gehst und selbst ein wenig lachst.

Als du die Treppen zu deinem Zimmer erneut erklommen hast (-ja erklommen, denn deine Beine fühlen sich mittlerweile so schwer an als hättest du den Mount Everest bestiegen-) merkst du wie müde du bist.

Du schaust auf einen der Inuyasha Manga die in deinem Regal stehen--- der den Sesshomarus Bildnis ziert und deine Augen bekommen einen leicht glasigen Blick als du an die Art deines Abganges denkst und du fragst dich unweigerlich:
 

[Geht es dir gut?]
 

Doch du erhältst keine Antwort... Nur schwere Stille umgibt dich und den weiteren Raum der sich plötzlich viel größer anfühlt als er in Wirklichkeit ist.

War die Schwärze mit dir zusammen verschwunden, oder wütete sie noch in dieser Welt?

Du konntest nur hoffen das sie nicht mehr da war...

Wenn ja... was dann?

Du schließt die Augen und konzentrierst dich---

... Doch irgendwie passiert nichts. Egal was du versuchst!

Dir bleibt nichts anderes übrig als dich irgendwann hinzulegen und zu schlafen -auch wenn du von Sorgen geplagt wirst. Doch ab einem gewissen Punkt siegt einfach die Müdigkeit über deinen Geist. Und du fällst in einen unruhigen traumlosen Schlaf.

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 
 

Am nächsten Tag bist du wie so oft schon vor deinem Wecker wach und schaust auf die Uhr---

Es ist noch dunkel als die weißen elektronischen Ziffern dir entgegen leuchten.

05:00 Uhr das bedeutet du hast noch eine halbe Stunde bis du aufstehen musst um dich fertig zu machen und zur Arbeit zu gehen.

Du hattest die Hoffnung gehabt wenn du schlafen würdest Sesshomaru und die Anderen irgendwie zu erreichen... Doch Pustekuchen- es war alles schwarz und du hattest nicht einmal etwas geträumt um den Traum als Bindeglied verwenden zu können...

 
 

Leicht missmutig ziehst du dir noch einmal die Decke über den Kopf in der Hoffnung etwas zu ändern aber es ist das gleiche Szenario wie an vier weiteren Tagen der Woche und du weißt das du nicht mehr einschlafen kannst!

Also schwingst du kapitulierend deine Beine aus dem Bett und beschließt aufzustehen.

Es kommt der gleiche routinemäßige Ablauf wie jeden Morgen auf dich zu.

Du holst deine Klamotten aus dem Kleiderschrank, suchst dir eines von deinen eher semi-modischen Arbeitsshirts heraus und gehst mit den Sachen runter ins Bad. Dort gehst du duschen, putzt dir die Zähne und und und...

Ganz normale Dinge eben, die getan werden müssen.

Dann schlüpfst du in deine Klamotten und trägst ein wenig Make-up auf und läufst durch eine kleine Wolke deines Lieblingsparfums die du vor dich gesprüht hast.

Mit deinen Haaren bist du wie an neunzig Prozent aller Tage unzufrieden... Im Moment sind sie glatt geföhnt. So wie sie sein sollten- aber du weißt aus Erfahrung egal was du machst sobald du auch nur für eine Sekunde nach draußen gehst, fangen sie an sich zu kräuseln... Das tun sie nahezu immer wenn auch nur ein Tropfen Feuchtigkeit in der Luft ist. Und du bist mehr als genervt darüber und schnaufst ein wenig wütend!

Aber auch das bist du gewohnt und mehr als einen trotzigen Blick gewährst du ihnen nicht mehr. Du schließt die Tür und gehst wieder nach oben.
 


 

In deinem Zimmer überprüfst du noch einmal ob alles was du brauchst in deinem Rucksack verstaut hast.

Sobald du damit fertig bist, hast du meistens noch zehn bis fünfzehn Minuten Zeit bevor du los musst.

Und wenn diese Zeit auch verstrichen ist machst du dich auf den Weg zur Bushaltestelle um mit dem Bus zur Arbeit zu fahren auf den Weg in ein ganz normales Leben mit einem ganz normalen Job.

 

                                                    .

                                                    .

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Der Bus ist voll von verschiedenen Gestalten, die alle so wie du einen Weg vor sich haben und mit dem aktuellen Tag tanzen oder kämpfen. Morgens bevorzugst du allerdings die Ruhe und stopfst dir entweder deine Kopfhörer in die Ohren, du ließt ein Buch, oder du döst ein bisschen während die Welt und der Verkehr an dir vorbei rauschen.

 

 

Als dein erster Weg endet und du am Bahnhof in der Stadt ankommst holst du dir erst mal einen White Chocolate Mocca zum wach werden. An manchen Tagen muss das einfach sein -denn normaler Kaffee schmeckt dir nicht- er ist dir schlicht zu bitter, egal ob du ihn mit Milch oder zehn Stücken Zucker aufwertest... Deine Geschmacksnerven können sich damit einfach nicht anfreunden und bei jedem neuen Versuch fangen sie laut an dich gedanklich anzuschreien... In diesem Punkt wirst du wohl nie erwachsen werden...

Du führst den Becher an deinen Mund und lässt begierig die eben geholte heiße Flüssigkeit deine Kehle passieren. Sekunden später merkst du wie deine Lebensgeister durch das Koffein aktiviert werden. Du läufst deinen täglichen Weg der dich an Läden wie Anima, Juwelier Willenberg, Café Alex und noch mehr Geschäften vorbeiführt... Bis du schließlich auf der Arbeit ankommst und los legst...
 

Sowieso ist in dieser Zeit alles im argen.

Deine Kollegin mit der du dich gut verstehst hat gerade gekündigt um sich mehr auf ihr Studium konzentrieren zu können. Das bedeutet in weniger als vier Wochen ist sie weg... und du alleine...

Das schnürt dir ein wenig die Kehle zu, weil du sie nett fandest. Sie war irgendwie wie eine etwas jüngere 2.0 Version von dir. Hübsch, intelligent und manchmal einfach zum kotzen weil bei ihr alles so leicht schien. Aber im Großen und Ganzen super nett und eine gute Freundin.

Wann jemand neues kommen wird, der sie und ihre Arbeit ersetzt ist noch unklar. Dein Chef meinte nur immer wieder ´er ist dran´.

 

 

Und ja: Das bedeutet ganz genau das was du jetzt denkst.

 

 

Du hattest sogar vor ein paar Wochen eine eigene Bewerberin organisiert -eine Freundin von dir- sie hatte aber mittlerweile eine andere Stelle weil dein Chef zu lange getrödelt hatte... Ein leider sehr typisches Verhalten, dass du ausbaden darfst. 

 
 

Das letzte mal als Lena für ihr Studium hatte lernen müssen warst du für sieben Wochen komplett alleine auf der Arbeit gewesen. Ein fast nicht machbares Unterfangen und extrem anstrengend.

Du hoffst nur das es diesmal nicht wieder so endet!

Denn wenn nicht alles reibungslos läuft ist die ganze Arbeit alleine kaum stemmbar. Wenn zum Beispiel die sensiblen Gerätschaften beschließen heute schlechte Laune zu haben und die Zeit einfach mit ihren Zickereien k.o. schlagen ist der Tag niemals lang genug. Und deine innere Ruhe verabschiedet sich in dem Moment wo du mal wieder Überstunden schieben musst.
 

Momentan ist es dunkel wenn du aufstehst und auch wenn du nach Hause kommst- denn das Jahr neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu.

An machen Tagen ist dieses sich wiederholende Schema ganz schön frustrierend weil die Tage einfach vorbei fliegen ohne große Ereignisse.

Alltag eben.
 

Aber--- momentan kannst du nur abwarten und so bleibt dir nichts anderes übrig als dich durchzubeißen so gut es eben geht.

Stehen bleiben oder aufgeben war einfach keine Option! Sonst konntest du dich gleich Game over melden.

Außerdem hattest du ja selber noch einen kleinen Lichtblick im Petto. Der musste nur noch ein wenig klarer werden, damit du loslegen kannst.

Das heißt... Eigentlich musst du nur festlegen was du willst! Doch das ist gar nicht mal so leicht! Doch eins ist sicher und das ist gleichzeitig der erste Schritt für eine bessere Zukunft: Du hattest eindeutig mehr vor, als hier für immer in dieser Praxis zu hocken!

Schon als du diesen Gedanken denkst, geht es dir etwas besser.
 

Wer weiß schon was die Zukunft bringen wird...?

Richtig... niemand!

Zum Glück sind dies alles Bilder und Ereignisse die noch nicht gemalt wurden oder geschehen sind.

Denn wer braucht schon eine vorherbestimmte Zukunft?

Du... jedenfalls nicht!

 
 

Verträumt schaust du kurz durch eines der Fenster nach draußen.

´Man darf nur nie aufhören nach seinem Glück zu suchen. Dann hat man auch noch die Chance ´glücklich´ zu werden, egal in welchem Teil des Lebens. Und egal wie alt man ist.´~

Pudding?!

Kapitel 11 Pudding?!
 

Zwei Wochen später und du wirst sichtlich unruhiger mit jeder weiteren Sekunde die verstreicht ohne das du in die Welt deiner Fantasie gelangen kannst. Du wolltest deinen Traum leben, denn sonst hätte er niemals die Chance wahr zu werden... Warum nur konntest du nicht zurück?...

Ein knappes schauen auf deinen Kalender verdeutlicht dir noch einmal wie viel Zeit vergangen ist... Es ist bereits geschlagene vierzehn Tage her seitdem du in der „anderen Welt“ warst.
 

14... ganze... lange... Tage...
 

So lange waren dir noch nie zwei Wochen vorgekommen, nicht mal als du sehnsüchtig auf deinen Sommerurlaub auf Kreta gewartet hattest...

Du kommst gerade von der Arbeit nach Hause welch ein Glück hattest du jetzt erst einmal ein weiteres Wochenende vor dir und die Welt würde sich dann etwas langsamer drehen. Das Gefühl ´eine Lösung zu finden´ setzt seinen Griff immer fester auf dein ganzes Sein ab. Immer abgehetzter fordert dein Hirn dich auf Antworten zu suchen.

Während du die letzten Male auf die Arbeit gefahren warst hatte dich sogar immer wieder ein Bildnis eines verzerrten Sesshomaru verfolgt. Sein weißes Haupt spiegelte sich in den Fenstern, auf den Bäumen und sonst wo. Aber es verschwand auch immer so schnell wieder, wie es gekommen war. Es hielt nicht mal ein blinzeln lang. Aber es reichte aus das du dir langsam verrückt vorkamst...

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 
 

Du rennst hastig die Treppen hoch die in dein Zimmer führen. Dein Herz klopft laut als du voller Hoffnung die Tür öffnest.

Dein Lächeln erstirbt in dem Augenblick wo du nichts sehen kannst.
 

Du seufzt gequält...

Mist. Alles war wie immer...
 

Die Bücherregale die langsam überquillen,

dein Schreibtisch auf dem sich verschiedene gezeichnete Bilder türmen,

die japanischen CDs in der Ecke,

Manga die ein wenig verstreut herum liegen...

Das waren Besonderheiten. Ansonsten war dein Zimmer ordentlich und sah dem von Millionen anderen wahrscheinlich ziemlich ähnlich.

Verärgert schlägst du mit der Faust auf deinen Schreibtisch ein und ein hölzernes verhaltenes ´Bamm´ ist die einzige Antwort die du bekommst.

Du hattest gedacht wenn du nicht mehr soviel Arbeit im Kopf hattest würdest du von selbst zurückkehren können...

Einfach davonfliegen... Von deiner Fantasie in die andere Welt empor geworfen werden...

Beflügelt und beglückt?
 

Doch so leicht war es wohl doch nicht...

Aber warum eigentlich nicht?
 

Ein dumpfes plötzliches Geräusch was von der Seite kommt, lässt dich zusammenschrecken und wandert deine Ohrmuschel herab.

Ein spitzer Schrei verlässt mit einer monströsen Lautstärke deine Lungen als du siehst wer oder besser was da mit einem Mal auf deinem Bett sitzt.

Eben war es keinesfalls schon da gewesen, DAS hättest du gemerkt!

Du weißt nicht genau wie du es beschreiben sollst.

Es ist klein schwarz, wabbelt hin und her und hat große gelbe Augen...

Es sieht irgendwie fast wie ein Pudding aus. Du wirst nochmal etwas weißer um die Nasenspitze als das Pudding-Ding

anfängt zu sprechen.
 

„Sapperlot! Es war eine Heiden Arbeit dich hier zu finden... diese Welt ist ja stärker bevölkert als der größte Karnickelbau.“ Sagt der kleine Pudding ein wenig verächtlich und schnaubt.

 
 

Du bist einfach nur baff, denn ein sprechender Pudding auf deinem Bett -und das in dieser Welt- ja das war wahrlich etwas neues...
 

Das Wesen schaut dich an als erwarte es eine besondere Aktion von dir doch dann nickt er verstehend.

„Ah, ich hatte vergessen das wir uns bisher nur in Gedanken getroffen hatten... Meine Frau und ich hatten einige Male einen Blick auf dich gehabt während du drüben warst.“ Er räuspert sich und eine Art Hand kommt dabei aus dem Puddingkörper heraus die ebenso gallertartig aussieht und auch ebenso schnell wieder entschwindet. Er stellt sich mit einem langem hüsteln vor.

 
 

"Guten Tag. Mein Name ist Riso-shugi in eurer Sprache bedeutet das <Idealismus>.“

 
 

Die Worte flattern dir entgegen dennoch kannst du den vollen Sinn nicht erfassen.

Du schaust ihn mit großen Augen an und begrüßt ihn erst mal. „Hallo, aber was wollen Sie denn hier? Oder auch... von mir?“

Er sieht dich an und soweit du seine Mimik deuten kannst -was bei einem Pudding mehr Herausforderung ist als man denken möge- wirkt er jetzt ernst.

 
 

„Die andere Welt ist in Schwierigkeiten... Ich dürfte eigentlich gar nicht hier sein aber in gewisser Weise bin ich ja mit dafür verantwortlich das es jetzt so ist wie es ist...“ Und er schaut mit den Augen etwas verschämt auf den Boden.

 
 

Du verstehst immer noch nicht was genau er damit meint und sagst „wenn die andere Welt in Gefahr ist warum kann ich dann nicht zurück kehren auch wenn ich es so sehr möchte?“ Und der Schauder einer bösen Vorahnung faltet sich in dir auseinander.

Der Pudding schaut wieder nach oben und zu dir.

„Sieh mich an... Ich bin der Idealismus, glaubst du wirklich das hier" und er setzt den kleinen Puddingkörper so gut es geht in Szene "ist meine wirkliche Gestalt?“
 

Nein...?! Wohl kaum.
 

Jetzt wo er das so sagte, konntest du das keine Sekunde glauben.

Er war der Idealismus wenn du er wärst hättest du dich definitiv für einen Super-Sexy-Body entschieden- auch wenn Pudding generell schon lecker war...

Er mustert dich wieder und sagt entschieden „in der anderen Welt wurde etwas in Gang gesetzt -es ist etwas passiert- deswegen kannst du nicht auf normalem Wege dort hin zurück kehren. Und deswegen bin ICH hier. Wir sollten uns allerdings beeilen...“
 

So schnell wie du kannst packst du noch das ein oder andere in deinen Rucksack. Riso-Shugi hält dir seine Puddinghand hin und sobald du sie nimmst kann selbst ein einfacher Mensch wie du fühlen, das er Zugriff auf sehr alte Magie haben muss. Seine Aura ist so triefend das sie dich ein wenig einlullt und beruhigt. Es ist angenehm bis ein Ziehen deinen Körper erfasst, du schwerelos wirst und hektisch die Augen schließen musst um nicht zu kotzen.

Als du das nächste Mal die Augen öffnest seit ihr----
 

...hier....

...und dort...
 

Als du das betrittst kannst du sofort feststellen das alles höchst besonders ist.

Alles ist unendlich lang, schier endlos? Und hier gibt es eine umfassende Vielfalt an Farben, Gerüchen und Musik.

Als ihr tiefer hinein gleitet könnt ihr rechts und links von euch kleine Blasen erkennen die größer werden und sich in Bilder verwandeln wenn du näher kommst und an sie heran trittst.

Mehrere Welten formen sich vor deinem Auge.

So erkennst du doch tatsächlich andere Inuyasha-Welten vor dir...

Und du bist einfach nur begeistert!
 

Was war das hier nur für ein Ort?
 

Die erste Welt an der du vorbei kommst musterst du sehr intensiv -denn du würdest sie überall wieder erkennen selbst unter tausend anderen- weil sie immer etwas ganz besonders für dich sein wird.

Ein anderer Traum trifft auf deinen Traum und deine Vorstellungskraft lässt dich alles genau mit deinen Augen sehen weil die Geschichte so viel Platz und Zauber enthält das du es das erste Mal wagen konntest zu träumen. Und so kam auch automatisch das SEHEN dazu. Jeden Grashalm und jede Person dieser Welt hast du schon gemalt in deinem Kopf und deinem Herzen...

Ja so oft...

 
 

Ein lauter Schrei entfährt dir, als dich die schwarzhaarige Frau in der Blase zu fixieren scheint und dir offenkundig in die Augen schaut.

Du kneifst Riso-shugi begeistert in den Arm und winkst heftig in die Richtung in der die Frau steht.

„Wow, schau mal da ist Amaya“ und du bist ganz aus dem Häuschen und rufst weitere drei Male laut ihren Namen.

Die Freude währt nicht lange, denn Riso-shugi zieht dich weiter mit den Worten „das ist heute nicht dein Weg. Außerdem bist du zu weit weg sie kann dich nicht hören...

Du kannst nicht in die Blase. Und dich herein zu lassen, das vermögen nur wenige.“~
 

Ihr kommt noch an vielen anderen Blasen vorbei wo du Wesen und Personen aus anderen bekannten Geschichten und Manga erkennen kannst.

Dann steht ihr schließlich vor einer weiteren Blase -deiner Blase-. Sie ändert ihre Farbe als du vor ihr stehst und ist nun eher pink als durchsichtig.

Sie zeigt deine Welt.

 
 

Riso-shugi ergreift erneut das Wort. „So, weiter kann ich dich nicht begleiten sonst würden sie merken das ich dir geholfen habe... Der Rest liegt bei dir...“ Er wendet sich schon zum Gehen ab, da rufst du panisch hinter ihm her. „Ja aber... wie soll ich denn jetzt dort hinein kommen?“

Ein Lachen verlässt des Puddings nicht vorhandene Kehle.

 
 

„Mitsuki... du fragst ernsthaft MICH was du tun sollst um zurückzukehren? Das ist doch DEINE Geschichte! Wer wenn nicht du kann einen Weg finden?“ Und damit geht er auf die Blase zu und verschwindet einfach darin.

 
 

Du willst es ihm gleichtun doch aus irgendwelchen Gründen stößt die Blase dich ab...
 

Na, super... meine eigene Geschichte stößt mich ab... echt... typisch... Denkst du dir ein wenig entrüstet.
 

Grübelnd stehst du eindeutig ohne gute Idee vor der Blase und eine fiese Schreibblockade sucht dich heim!

Du weißt nicht mal wie viel Zeit schon vergangen ist... aber es muss schon eine Weile sein denn langsam bekommst du Hunger.

Eine verschwommene Gestalt von Sesshomaru -die gleiche die du einige male in der anderen Welt gesehen hattest- kommt wie ein Blitz auf dich zu und greift nach dir.

- Wieder einmal nur durch dich hindurch -

Du siehst ihn an. Und er dich.

Sein Gesichtsausdruck ist anders als zuvor. Er wirkt sogar noch härter als der den er dir gab als du ihn das erste Mal getroffen hattest. Dann wird er unbarmherzig in die Blase zurück gezogen und du bist wieder alleine...
 

Ein Grummeln ertönt in der Ferne, doch bevor du Zeit hast dich daran zu gewöhnen wird es schon lauter. Es rumort jetzt tosend und alles beginnt zu wackeln wie bei einem Erdbeben... Du spürst instinktiv das deine Zeit langsam knapp wird und sie abläuft.
 

Verdammt du musst handeln!

JETZT!
 

Aber egal was du in deiner Panik aus deinem Rucksack hervorkramst -nichts kann dir helfen- kein Block, kein Bleistift, kein Radiergummi, kein Lippenstift, keine Handcreme NICHTS! Sie prallen alle an der Barriere ab so wie du...
 

Du spürst nur wie du immer verzweifelter wirst und die Blase erscheint dir immer heller weil du sie nicht betreten kannst.

Tränen laufen dir entsetzt über die Wangen.

Ein Riss entsteht neben dir und du bist dir sicher das er dich nach Hause in deine Welt zurück bringen wird...

Ok, wenn ich also nicht mehr dort hin zurück kann... dann... und deine Stimme erhebt sich ein letztes mal und bäumt sich auf um ein letztes mal seinen Namen zu flüstern.
 

Dann erfasst dich ein Sog...
 

Er hat exakt die Richtung in der der Riss ist angepeilt und du versuchst irgendwie mit dieser schönen Welt anzuschließen.

Aber... irgendwie war das wie einem Vogel das Fliegen zu verbieten -es war schlicht gegen deine Natur- und du bringst es einfach nicht fertig.

Wie nannte ER dich immer: Kleine Träumerin... und nichts anderes warst du.

 
 

Von Zeit zu Zeit einfach ein bisschen träumen und dabei ab zu heben...

Genau DAS warst du!

Du hast den Riss jetzt beinahe erreicht und bereitest dich innerlich schon auf den Aufprall vor...

Doch im letzten Moment spürst du ein bekanntes Gewicht in deiner Hand und dein kleiner Retter in der Not erscheint wie gerufen.
 

Du schaust ihn zuversichtlich an und etwas regt sich in dir... Mit ihm konntest du es sicher schaffen nur...
 

WIE...
 

Fujin no mai würde die Blase im günstigsten Fall öffnen können und du kamst rein. Aber was dann?

Würde die Blase den Riss kompensieren können, oder war es möglich das die Welt gänzlich dabei kollabierte? Das Risiko war dir definitiv zu hoch!

Fujn no mai war eine Angriffstechnik und somit hierfür ungeeignet.

Aber... jetzt wo du darüber nachdachtest--- Kagura hatte doch NUR Angriffstechniken mit dem Fächer... oder???

 
 

Okay [dein Name]... jetzt nicht wieder gleich aufgeben flüsterst du dir selbst zu... Denk nach WAS könnte gut sein um dort hinein zu kommen?

Ein kleiner Windstoß erfasst dich nebenbei...

Wind schon klar... aber... wie...

Und genau jetzt musst du auch noch entsetzt feststellen, dass du hier draußen keinen Zugriff auf deine Japanischkenntnisse hast.

Mist... okay dann blieb dir ja wohl nur übrig dir aus den wenigen Fetzen japanisch die du in Wirklichkeit konntest dir etwas zusammen zu basteln.
 

Dein Kopf beginnt wieder zu arbeiten...

Ich brauche Wind

-kaze-

und um den Wind besonders zu machen... Was nimmt man da am besten?

Du musst nicht lange überlegen als dein Blick deine Sachen fixiert wie ein Scanner und er wandert -Kami-sama sei dank- auf deine Handcreme die am Boden liegt und sieht gerade noch die spärlich vorhandenen Blüten darauf. Dann ist dein Gedanke wie ein helles Licht geformt bereit um freigelassen zu werden.

Du schwingst den Fächer voller Zuversicht und schreist "Sakura no Kaze" mit voller Inbrunst aus dir heraus -der Wind dreht deinen Körper rasend schnell herum- und der Riss schließt sich quälend langsam wieder bis er verschwunden ist. Du wirst in die Blase hinein geschleudert ohne das du weißt wo oben und unten ist, hinter dir ein Regen von Kirschblüten.

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 
 

Ein mattes Geräusch ertönt als du auf dem Boden ankommst. Als du nach einigen Minuten langsam wieder zu dir kommst und dein Kopf alles einzuordnen beginnt ist das Erste was du siehst klarer blauer Himmel über dir. Du fühlst weiches Gras unter dir und hörst liebliches Vogelgezwitscher um dich herum...

Dieser Himmel - dieses Gras- diese Vögel-

 
 

Es war eindeutig DER Himmel... DEIN Gras... das konntest du fühlen... und die Vögel sangen DIESE Lieder die du mochtest.

Ein erleichtertes Lächeln huscht über deine Lippen und du merkst: JA, ich bin zurück!

Dann sackst du erschöpft weg ohne das du siehst wer da kommt und dich in Empfang nehmen will. ~

Sakura

Sakura - Kirschblüte

Yukina - Schnee
 

Kapitel 12 Sakura
 

~ Sesshomaru

das ist mein Name... eigentlich schier unnütz wenn man so will...

Denn ein Name ist eine individuelle Bezeichnung für eine Person, ein Tier oder eine Sache.

Eine Erfindung der Menschen um sich voneinander unterscheiden zu können.

Sie haben keinen so feinen Geruchssinn wie wir -die Dämonen- das sie einander anhand des Geruches ausmachen könnten.

Menschen kommunizieren viel über ihre sogenannte „Sprache“ eine Aneinanderreihung von Lauten die ihnen dabei hilft einander zu verstehen und von uns mit Leichtigkeit erlernt werden kann, wenn wir nur wollen. Sie unterscheidet sich enorm von der Sprache der Tiere.

Tiere haben ihren Fokus auf den grundlegenden Dingen wie: Den Status des Befindens anzeigen, vor Feinden warnen, Hilfe erbitten, Weibchen anlocken, Informationen austauschen, Feinde und Konkurrenten vertreiben...

Bei Menschen sieht das Ganze schon völlig anders aus. Sie scheinen die Kernpunkte der Sprache lange vergessen zu haben und wollen jeden Gedanken in Worten ausdrücken -was Dämonen wie uns- manchmal verrückt macht!

Und dennoch gibt es auch hier ein schlichtes Gerüst aus dem sie aufgebaut ist.

Soziale Interaktion, Kultur, eigene Bedürfnisse, Befehle, Fragen, Aussagen über einen Sachverhalt.

Ich erinnere mich an so viele fassungslose Gesichter von Menschen als sie heraus fanden was ich war und trotzdem ihre Sprache beherrschte---

Ja... das war damals...

Doch das liegt lange zurück. Weit weg in der Vergangenheit. ~

 
 

Heute können nahezu alle Dämonen die Worte der Menschen sprechen -einfach weil es praktisch ist- es gibt nur noch wenige Ausnahmen die sich weigern.

Wir Dämonen wachsen seitdem zweisprachig auf. Je nachdem was für eine dämonische Rasse man ist, lernt man natürlich ebenso die Sprache seines Clans.

Ich bin ein Hundedämon: Ein Inu-Daiyokai und kann somit diese besondere Sprache.

Aber nun zurück zu den Namen...

Der erste Name für einen von uns- woher kam er also wenn ein Name eigentlich zu nichts gut ist, außer jemanden fest zu setzen?

Eine alte Legende der Dämonen besagt, das ein Mensch einst einer mächtigen Dämonin aus dank das sie sein Leben rettete einen Namen gab.

-Akemi- was so viel bedeutet wie -hell, schön, fröhlich-

Die Dämonin war keineswegs immer freundlich, sie war so wie viele von uns: Arrogant, impulsiv, der menschlichen Rasse überlegen, aber an manchen Tagen gütig.

Also fragte sie den Reisenden „Warum hast du ausgerechnet diesen Namen für mich gewählt?“

Und er antwortete ihr „für mich werdet ihr von nun an immer die Schönste, Hellste und Fröhlichste unter allen Frauen sein.“

Das fand die große Dämonin so schön, das von nun an jeder Dämon einen Namen tragen musste... die Kunde verbreitete sich... und so... fing alles an. ~

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 
 

Ein Lied der Vögel erklingt...

Das Erste was du bewusst wahrnehmen kannst sind die frischen wohltuenden Gerüche um dich herum. Eine Abfolge von zwei Stimmen fliegt um dich herum. Doch du erkennst nur eine, die andere ist dir völlig unbekannt.

Sie scheinen zu diskutieren, sich uneinig zu sein. Ein Frevel bei solch schönen Tönen... Es geht hoch und runter wie eine perfekte Sonate. Vom Tal auf die Berge und wieder zurück...

 
 

„Sesshomaru stell dich nicht so an, sie wird bestimmt gleich erwachen. Halt dich bitte im Zaum, du schadest nur den Blumen mit deinem heißen Yuki."

<Ein dumpfes Knurren, ist zu hören, verstummt aber sobald du deine Augen öffnest.>

Ein goldener Schleier weht dir entgegen – du bist glücklich und lächelst, doch aus irgendeinem Grund ist es... anders... als sonst...
 

Bei näherem betrachten merkst du wo dir der Schuh drückt.

Langsam setzt du dich auf und du starrst auf jemanden der einfach unglaublich atemberaubend schön ist.

Du bist dir sicher wenn im Duden von Perfektion die Rede ist MUSS einfach diese Gestalt gemeint sein...

Ein dickes ´Wow´ streichelt deine Synapsen und will sich den Weg nach draußen erkämpfen, aber gleich nach diesem Gedanken bist du irgendwie...

bedrückt...

Denn das Bild was du vor dir hast ist einfach perfekt: Nicht ein, sondern zwei Inu-Daiyokai kannst du vor dir erkennen: Sesshomaru und... ja, wer war sie?

Und bevor du es verhindern kannst merkst du wie ein anderes Gefühl dein Herz streift.

 
 

Ein „süß“ springt dir von der Inu-Daiyokai entgegnen als sie auf dich und in deine Iriden schaut. Sie saugt den waldigen Kern und die braune Umrandung deiner Augen voller Interesse in sich auf.

 

 

Und mit einer Stimme die lieblicher ist, als alles was du bisher gehört hast, hat sie dich sofort besiegt! Sie hinterlässt eine Süße in deinem Ohr die dich an flüssiges Glück denken lässt.

 
 

Das sie Sesshomaru ohne jeglichen Suffix anspricht, -wenn ihr auch allein seid- geht dir gewaltig gegen den Strich. Und signalisiert dir prompt die Vertrautheit die zwischen den beiden herrschen muss. Sonst hätte Sesshomaru sie bereits gewaltig in ihre Schranken weisen müssen. Oder nicht?

Nun. Bei dir tat er das ja auch nicht...

Dein Inneres wankt unsicher.

... Aber warum eigentlich nicht?! Ist er doch ein Wesen bei dem Stolz, Respekt und Arroganz in naher Nachbarschaft wohnen.

 
 

Die Schöne kommt näher zu dir und nimmt dich offensichtlicher in Augenschein.

Sie stellt sich vor dich hin und beginnt sich mit einer leichten Verbeugung vorzustellen.

„Hallo mein Name ist Sakura“ und sie lächelt dich zauberhaft an und zeigt dabei ihre perfekten Zähne.

Oh Mann... sie schien nicht nur gut auszusehen, sondern auch noch nett zu sein... ~

 
 

Und was noch schlimmer war, ihr Lächeln nahm dir irgendwie den wieder aufkommenden Wind aus den Segeln und du musst ebenso lächeln... obwohl du dich doch eben noch mies gefühlt hattest...

Sie zu hassen würde wohl gar nicht so einfach werden!

 
 

Als du registrierst das du immer noch auf dem Boden verweilst, steht du schnell auf. Obwohl dir noch etwas schwummerig ist.

Deine Stimme klingt fast neutral als du sagst „hallo, mein Name ist Mitsuki.“ Und du hältst ihr die Hand hin, wie es in der Neuzeit in Europa üblich wäre. 

Bevor sie weiter regieren kann, schüttelst du ihre Hand und sie schaut dich verwundert an. Bis ihr bewusst wird, das dies offensichtlich deine Art ist hallo zu sagen. Das du die Verbeugung nicht einfach erwidert hast, ist mal wieder eine Mischung aus Unachtsamkeit und Aufregung deinerseits. Eigentlich weißt du es ja besser...

Etwas verblüfft linst Sakura erneut zu ihrem Bruder.

„Du hast recht, sie ist wirklich... anders“ redet die Inuyokai weiter ohne darauf zu achten, dass du nicht mal einen Meter neben dran stehst.

Du willst gerade leise schnauben da meldet sich Sesshomaru zu Wort. Er sieht dich erst kurz an, dann sagt er „darf ich vorstellen... das ist meine Schwester... -Sakura“ und er lässt den Kopf ein klein wenig zu ihr wandern und Sakura grinst.
 

Und du hast nun wahrlich einen ´Ich-fall-aus-allen-Wolken-Blick´ im Gesicht. Du willst schon voller Empörung sagen

´was redest du da, du hast gar keine Schwester´ doch als du die beiden eingehender und ohne die -das-ist-seine-Freundin-Gedanken- betrachtest ist die Ähnlichkeit schon fast unverschämt.

Wie sie da so standen und von den Kirschblüten umweht wurden... Das war einfach unbeschreiblich... perfekt...
 

Moment...

Sakurablüten...

Seit wann waren hier Sakurabäume?

Und wo?
 

Du bist dir sicher das du vorher hier noch nie welche gesehen hattest.

Du willst gerade fragen, da dreht Sesshomaru sich um und wenig später erreicht eine eilende Gestalt aus der Ferne seinen Herren und verbeugt sich. Der Diener flüstert Sesshomaru etwas zu.

Sesshomaru lässt sich nichts anmerken, doch es ist auffällig genug, dass er keine Konversation mit dem Diener vor euch an anfängt.

Hattest du ihn doch schon mehr als einmal in deiner Gegenwart mit seinen Dienern sprechen hören. Zum Beispiel wenn du mit Rin oder Jaken im Schloss unterwegs warst. Jetzt nickt Sesshomaru einfach nur und wendet sich zum gehen. Zusammen mit dem Diener.

Bevor er in sein Schloss zurück geht lässt er euch mit den Worten „Sakura- du weißt bescheid“ zurück.
 

Diese richtet auch gleich wieder das Wort an dich. „Also... Mitsuki-chan... Ich darf doch Mitsuki-chan sagen, oder?“ Und sie schaut dich etwas unsicher an und du nickst.

„Erst mal die wichtigen Dinge -die langweiligen Dinge, wie angemessene Kleidung und Verhalten kann ich dir nachher noch zur Genüge erklären. Sie werden sowieso etwas länger dauern...“ Und du hast das Gefühl als hätte sich da -obwohl ungesagt-gerade ein kleiner Murrer ihrerseits mit heraus geschlichen.

„Also... als allererstes möchte ich wissen warum du mich gerufen hast?“

„Ich soll... was?“ sagst du mit großen Augen.

„Naja du hast einen magischen Fächer benutzt und eine Zauberformel verwendet die mit Sakura anfängt... meinem Namen... das sind alles unsere Wirkungskreise- die Kreise der Kami verstehst du?“ Sagt sie ruhig.
 

Okay das was sie sagte klang plausibel... irgendwie...

Und du hattest mal wieder nicht gewusst was du da getan hattest...
 

Sie schaut weiter auf dich herab in dein Gesicht. Doch ohne Vorwurf.

„Ok, also war es ein Versehen. Na macht nichts so hatte ich wenigstens die Gelegenheit dich mal kennen zu lernen. Ich komme nicht immer dazu die frische Luft zu genießen...“ Und als hätte sie zu viel gesagt verstummt sie, bevor sie den Satz zu Ende gesprochen hat.
 

Obwohl du sie erst kurz kennst hast du bereits jetzt das Gefühl sie beschützen zu wollen. Etwas für sie zu tun.

Das war eigenartig... aber es war da... dieses Gefühl...
 

„Ich bin froh das du es warst die gekommen ist Sakura... Wenn ich da an eure Mutter denke sie kommt mir doch etwas... unantastbar... vor“ versuchst du den Satz so gut es geht zu retten.

Sakura hält sich die Hand vor den Mund, aber ihr Lachen ist dennoch zu hören.

„Komm du kannst es ruhig sagen -kalt, angsteinflößend- das ist schon in Ordnung! Aber weißt du ich glaube sie würde dich mögen, wo doch das Thema ´Enkel´ dank dir wieder eine ganz neue Note bekommt.“

Und natürlich färbst du dich bei diesem Satz in eine Röte das man dich in ´Scarlet´ hätte umtaufen lassen können.

„Versteh mich nicht falsch, Sesshomaru will bestimmt nicht gleich...<na du weißt schon>, aber es sieht nun einmal schlecht für unsere Rasse aus.

Es gibt einfach keine weiblichen reinblütigen Inu-Daiyokai mehr außer meiner Mutter und mir und warum DAS nicht geht dürfte ja wohl klar sein... Weißt du das weibliche Gen hat nur eine 5% Durchsetzungschance bei der Entwicklung des Embryo. Deswegen gab es schon immer wenige Weibchen und irgendwann wurde aus wenig noch weniger. Bis schließlich nur noch wir zwei übrig waren, was unserer Rasse eine traurige Bilanz gibt.“ Sagt sie betrübt und schulter zuckend. Doch schon kurz danach lächelt sie wieder.

„Weißt du, du bist der Mondstrahl der unserer Rasse wieder Hoffnung verleiht und wenn sie noch so klein ist, wir laben uns daran. Es ist schön, mal wieder ein wenig träumen zu können.“

 
 

„Aber... ich bin doch eigentlich ein Mensch...“ sagst du kleinlaut. Als wenn allein das ein Grund wäre dich abzustoßen.

„Ja mag sein, aber Sesshomaru hast mir gesagt das du in jener Vollmondnacht eine Daiyokai warst -das hat er eindeutig wahrgenommen-.

Ich habe da meine ganz eigene Theorie zu- aber die wird noch nicht verraten...“ zwinkert sie dir blinzend zu und damit zieht sie dich in Richtung Schloss.

„Und Mitsuki-chan, wenn du unsere Mutter rufen willst probier es doch mal mit ´Yuki´ also mit Schnee, denn sie heißt Yukina.
 

Ok... jetzt hattest du immerhin offiziell ein Wort was du sicher niemals verwenden würdest... zumindest nicht freiwillig.
 

Vom schönen weißen endlosen Schnee hattest du dich in dieser Sekunde verabschiedet. ~

Regeln, Suffixe, Anredeformen und eine verzweifelte Protagonistin

Kapitel 13 Regeln, Suffixe, Anredeformen und eine verzweifelte Protagonistin
 

~ Schon immer fand ich Dinge die nicht offensichtlich sind immer am schönsten.

Vielleicht wegen des zusätzlichen Geheimnisses was diese Dinge umgab, wie ein Schleier, weil sie nicht gleich alles preis gaben?

Ich weiß es nicht.

Aber mein Name...

Mitsuki...

den habe ich gewählt weil ich beides sein kann...

gleißend hell strahlend, oder finster wie die Nacht.

Keine Sonne, die immer scheint und sich ab und zu hinter Wolken versteckt um nicht gesehen zu werden.

Der Mond... ist immer im Wandel.

Und auch wenn man ihn nicht sieht ist er da.

Immer.

Aber genau das... könnte mir auch zum Verhängnis werden?!

Oder? ~
 


 

Knapp drei Tage ist es jetzt her seit dem du Sakura kennengelernt hast... ~

Du bist noch immer überrascht, wie sehr sich Geschwister doch voneinander unterscheiden können, obwohl sie sich zu 50% einen Genpool teilen.
 

Da war einmal Sesshomaru -der Herr des Westens- kühl, stark, stets beherrscht.
 

Da war aber auch seine Schwester... Sakura... fröhlich, häufig lachend, ein wenig unbeständig, wie ein Grashalm im Wind.
 

Wenn du die beiden zusammen siehst kommst du nicht umhin zu denken, dass sie einander in etwa so gleichen, wie die Sonne dem Mond gleicht- zumindest innerlich.

Äußerlich sahen sie sich schon verdammt ähnlich...
 


 

Sakura hat sich gerade erhoben um ins Schloss zurück zu gehen.

Denn auch sie muss ab und zu arbeiten und du bleibst alleine unter den Nachmittagssonnenstrahlen zurück.

Du liegst für einen Moment im kühlen Gras weil du das Gefühl hast dein Kopf würde gleich anfangen zu brennen.

Noch immer läuft es dir ein wenig kalt den Rücken herunter, als du daran denkst wie Sesshomaru dir mitgeteilt hatte, dass in vier Tagen eine Clankonferenz stattfindet... ~
 


 

Hier...

In seinem Schloss...

und du mittendrin, in einem Haufen hochnäsiger, arroganter, schlecht gelaunter Yokai...

Was.

für.

ein.

großer.

Mist.
 


 

Und eben jenes Gespräch war jetzt drei Tage her...

Das bedeutete, wenn kein Wunder geschah, würdest du dich hundertprozentig früher oder später blamieren... oder vielleicht sogar filetiert werden...

Denn wer konnte schon ahnen mit was für Wunderschwertern, die Yokai morgen ankamen O.o.

Es wäre mit Sicherheit nicht das Abwegigste, dass einer der Herrn Yokai mit seinem Schwert Fleisch fein, filetieren konnte...
 

Dein Schädel fühlt sich an wie eine abgetrennte, pulsierende, eigenständige Masse, so sehr hattest du ihn dir in den letzten Tagen zermartert und zermartern lassen.

Sakura war mit dir immer wieder -geduldig- die einzelnen Regeln, Gebräuche, Suffixe und Anreden durch gegangen.

Doch noch immer warst du dir sicher, dass du den dichten Nebel der Informationen noch nicht in dir aufgenommen hattest. Sondern das er eher um dich rum schwirrte.

Alleine bei den ganzen Suffixen und Anreden hättest du am liebsten aufgegeben.
 


 

Ja...

du weist das das hier wichtig ist und du bist dir sicher auf seine Art hatte Sesshomaru seine Schwester zu dir geschickt, um dich zu schützen.

Dir irgendwie einen Schild zu geben damit du keine Fehler machst.

Zerknirscht lässt du dein Gesicht in deine Hände sinken.

Sesshomaru machte keine Fehler.

Er war in dieser Welt aufgewachsen...

Streng erzogen nach den Gebräuchen und Regeln der Inu-Yokai.

Privilegiert, so wie es sich für den Erben des Inu no Taisho gehörte, aber genau so hoch waren auch die Erwartungen die man an ihn stellte.

Wenn es Probleme gab, musste er sie lösen.

Und wenn es keinen Weg gab, musste er eben einen finden. Oder er würde vom nächsten Dämonenlord abgesägt werden.

Das war das Los eines hohen Dämonenlords und die Schattenseite, wie Sakura sagte.

 
 

In den letzten Tagen hattest du viel über Sesshomaru erfahren, auch wenn du ihn kaum gesehen hattest.

Sakura hatte dir viel erzählt.
 

Trotzdem bist du noch immer generell unsicher: Du konntest lediglich die Sprache, dieser Welt. Und nicht mal wie das genau ging, wusstest du! 

MAGIE...

scheint es von weiter her zu in deinen Kopf zu drängen und bevor du dich versiehst reicht dir das Wort als Begründung aus! Auch wenn dich der Gedanke nicht loslässt jemand fremdes hätte dir gerade vorgegeben was du zu denken hast und dir einen Befehl zugeraunt.
 

 

Als eine Grille in der Nähe zirpt löst du dich von solch bizarren Ansichten und schaust wieder in deine Notizen die du dir gemacht hast. Du blätterst um und starrst verlegen auf das Papier...

Welcher Newbie fand sich schon in so einem riesigen mittelalterlichen Labyrinth aus Forderungen und Höflichkeiten zurecht?

Erst recht als nicht-Japaner?

Du schluckst.

Aber... das wusste ja keiner... das du... keine echte Japanerin warst...

sondern es nur gerne sein würdest...
 

Du scheuchst den Gedanken hastig weg bevor, er eine Klinge formen kann. 
 

Sesshomaru wollte einfach keine Angriffsfläche schaffen, für die die da kommen werden.

Du kannst nicht umhin kommen, dich zumindest deswegen erleichtert zu fühlen und froh...

Doch vielleicht lag das alles auch nur daran, das er sich vor den hohen Yokai nicht die Blöße von unerzogenen Gästen geben wollte...
 

Es ist nun einmal so! Im Moment bist du keine Daiyokai mehr, sondern ein Mensch und noch dazu bürgerlich.

Das bedeutet, dir fehlt selbst der minimalste kleine Schutz den dir eine hohe Geburt geben könnte und auch die jahrelange Erziehung die eine Frau in diesem Mittelalter zur Lady werden lässt.
 

Besorgt schaust du in den Himmel. Du warst dir einfach nicht sicher, ob du das was Sesshomaru erwarten würde, erfüllen konntest.

Du konntest es lediglich hoffen...

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 
 

Es ist schließlich Abend, als Rin sich neben dich ins Gras legt. Sie hat eine kleine Öllampe in der Hand, weil sich die Wolken bereits verdunkeln und hinter sich den schwarzen Vorhang der Nacht tragen.

 
 

So war also auch der letzte Tag vorüber gegangen...
 

Rin blickt dich mit ihren satten braunen Augen freundlich an.

„Konbanwa Mitsuki-chan, warum so niedergeschlagen?“ Fragt sie interessiert, weil ihr euch nicht viel gesehen hattet, in den letzten Tagen nach deiner erneuten Ankunft.

 
 

Du berichtest ihr so haarklein wie du kannst von allem hier, ohne das du zu viel von deiner wahren Herkunft verrätst. 

Sofort verzieht sich Rins Dauerlächeln zu einem Schmollmund und sie gibt ein kurzes zustimmendes´ah´ von sich.

„Ja. Ich erinnere mich, dass musste ich auch alles lernen als ich hier bei Hofe ankam. Allerdings hatte ich als Sensei nicht Sakura, sondern Jaken“ und sofort kommt dir das Bild des endlos-quasselnden Frosch-Yokai in den Sinn und du lächelst ein wenig mitleidig.

„Ja...“ sagt Rin nur „im Nachhinein ist es lustig, aber glaub mir, Jaken Stundenlang am Stück reden zu hören--- und auch noch zu zu hören, das ist nicht gerade einfach. Kam mir eher wie eine nie enden wollende Strafpredigt vor und nicht wie Lehrstoff...“ und sie pustet sich dabei hartnäckig eine Strähne ihres Ponys aus der Stirn.
 

Dann ist sie schlagartig still.
 

Bevor du etwas sagen kannst, redet sie aber schon weiter.

„Sesshomaru-sama ist am zweiten Abend zu mir gekommen und hat sich persönlich von meinen Fortschritten überzeugt.

Ob er es von sich aus tat, oder ob Jaken seine Hände im Spiel hatte, weiß ich bis heute nicht. Sesshomaru-sama merkte natürlich sofort, dass ich mir keine große Mühe gab. Er wurde nicht böse oder diskutierte, aber es reichte schon ein einziger Blick von ihm, dass ich mir klein und falsch vorkam.

Ich war damals noch sehr jung und wie das manchmal eben so ist, war ich einfach unwillig. In der Wildnis als es nur uns Vier gab, war das anders. Sesshomaru musste den Gürtel der Strenge nicht ganz so eng schnallen wie hier... Hier ist der Spielraum kleiner... Es dauerte bis ich das verstand.

 

 

Als Sesshomaru mir dann aber sagte ich könne nicht bei ihm bleiben, wenn ich mich weiter so verhalten würde wie bisher, da fing ich heftig an zu weinen.

Da hat er mich einfach umarmt und gewartet bis ich mich beruhigt habe.

Danach hat er das Zimmer verlassen.

Daraufhin habe ich natürlich noch in der selben Nacht angefangen zu lernen. Denn ich wollte nicht, das er denkt ich wolle nicht um jeden Preis bei ihm bleiben.“

Du blickst zu Rin herüber und kannst immer noch sehen das es sie mitnimmt darüber zu sprechen. Sie zittert ein wenig bei der Erinnerung.

Nicht weil sie Angst vor ihm hatte, sondern davor das sie alleine zurück bleiben würde.

Etwas was du gut verstehen kannst.
 

Als du dann Abends in deinem Zimmer bist fragst du dich: Hätte er Rin wirklich weg geschickt, wenn sie das alles nicht gelernt hätte?

Und was passiert... wenn ich morgen einen Fehler mache???

 

 

Mit diesen und ähnlichen Gedanken sinkst du tief ins Land der Träume. 

Dive im Land der Träume...

Susanoo - (entweder hergeleitet von susamu=„vorwärts drängen, ungestüm sein“ oder von Susa-no-o „Mann aus Susa“)
 

Kapitel 14 Dive im Land der Träume...
 

~ Die Nacht ist schon fast vorüber, als du beginnst dich etliche Male unbewusst hin und her zu werfen.

Wie ein Glühwürmchen das den Weg in den Himmel sucht, versuchst du irgendwie von dort auszubrechen wo du gerade bist, weil du die Ereignisse, Gefühle und Handlungen die in deinem Traum geschehen nicht so kontrollieren kannst, wie du gerne möchtest... ~
 


 

Es hatte alles ganz harmlos angefangen mit einer wunderschönen Melodie.

Diese Laute sind als würdest du einen bekannten Weg entlang waten, die hattest du bestimmt schon 1000 mal gehört- genau wie den dazu passenden Text.

Schneller als du blinzeln kannst, hat dich das Gefühl von tauchen umringt und durchdringt dich vollends, als hättest du nicht mal einen Körper und du fühlst dich wohl, wie ein Fisch im Wasser.

Wo immer du auch bist -dieses Lied ist so warm- das du dich immer darauf zubewegen würdest... als sei es ein Wegweiser in der Dunkelheit.
 

Obwohl hier kein Wasser war... oder doch?! Und es war auch nicht dunkel, oder?!

Irgendwie fällt es dir schwer dich richtig zu konzentrieren...

Hier...

in diesem dichten Nebel...

Bevor du lange darüber nachdenken kannst, was das hier eigentlich ist, erklingen die ersten Worte an deinem Ohr und du bist soweit du es sagen kannst, wahrlich unter Wasser.
 


 

That it is like swimming to the bottom of the sea.

In just one breath.

While loving you I was suffering.
 


 

The clear-eyed fishes and shining foam

were so alive like in a dream.

But the water was cold to the point of freezing

and my consciousness faltered.
 


 

Und die ersten von vielen tausend farbenfrohen Fischen, schwimmen an dir vorbei, gemischt mit einem leisen Pfeifton und dem Summen einer bewegten See.

Du verweilst ein wenig, doch langsam aber sicher, spürst du die aufkommende Kälte, die hier hinterdrein huscht.

Und DU stoppst kurz.

Weil da noch mehr war...?
 

Da... IST... etwas...!

Zuerst kannst du es nicht richtig ausmachen, als wäre es dort und auch wieder nicht, dann aber fangen deine Augen etwas ein.

ANDERE Augen...
 

Blaue Augen fixieren und durchbohren dich.

Obwohl du gerade ein Mensch bist, spürst du mit einem mal eine immense spirituelle Kraft von deinem Gegenüber ausgehen.

Die Luft verformt sich und vor dir steht jemand...

Du schreckst automatisch zurück, weil du dir nicht im Klaren darüber bist, ob diese Aura gut oder böse ist.

Du erkennst einen schwarzhaarigen Mann mit langen Haaren, einem Bart und einem weiß-rot-blauen Kimono. Dir fällt auf das er keine Schuhe trägt.
 

Eine Stimme die von überall zu kommen scheint ertönt mächtig.

 

 
 

"Los gib ihn mir!" Sagt die Gestalt ungeduldig und hart.
 

 

 

Du hast natürlich nicht den Schimmer einer Ahnung was oder wen er meint und du stehst einfach da, weil etwas dir sagt, es ist jetzt nicht an der Zeit weg zu rennen.

Du schluckst ein paar mal, dann kannst du deine Fragen stellen... 

 

 

Deine Stimme klingt etwas unbeholfen als du sagst "Was wollen Sie von mir? Und wer sind Sie überhaupt?"

 

 

Es hat etwas majestätisches an sich, wie er sich nun kurz in der Luft wiegt, als wäre sie sein Eigen-

 

 

„Ich bin -Susanoo- der Gott des Windes und dar Meere... und mein Begehr teilte ich dir bereits mit Menschenkind -ich will deinen Traum...“ und er hält die Hand auf und das Wasser kehrt noch kälter zurück...

 

 

Das Lied geht weiter und gibt dir einen Moment dich zu sammeln, trotz des kalten Wassers um dich herum, fällt es dir so leichter dich zu rühren.

 

 

 

No matter what, I want to be loved

No matter what, you...

Your heart, I want it.

In order to do so, it doesen´t matter if I´m hurt.

Even if it is trying, I will keep swimming to the end.

Because there on the deep an dark ocean floor

awaits me, surley, a beautiful scene.

 

 

 

"Ich soll Ihnen meinen Traum geben?"

 
 

Nein...

...
 

Das ist das Einzige was du denken kannst.

Dir ist so unglaublich mulmig zumute, weil du dich von Moment zu Moment fremder hier fühlst und seine Aura dich weiter einzukreisen beginnt.

 

 

"Nein... meinen Traum können Sie nicht haben... und außerdem, was reden Sie da? Kagura ist der Wind...“

Doch statt Zustimmung ist lediglich ein selbstgefälliges und arrogantes Lachen von der Seite zu hören.

„Kagura... eine Hanyo... Sie ist lediglich eine fortgewehte Erinnerung- nichts weiter...“

 
 

Du willst etwas erwidern- hältst aber inne und schluckst es runter... für Ihn... war das wohl einfach so...

Da machte diskutieren keinen Sinn...

 

 

Etwas puscht dich, dir wachsen Flossen und dein Körper rät dir nun zur Flucht!

Du versuchst mehr in Richtung Grund zu gelangen und schwimmst los und blickst nicht zurück.

In Gedanken ganz bei deinem Traum...
 

 

 

Shattered sand

a desolate world.

The moment I verified.

The truth of your love with my own eyes.

Strangley enough it was clear and calm in my heart.

 

 

 

For the first time, it has ended 

For the first time, I was able to love without fear 

Without lying to myself, and I'm glad of this 

I'm all right now 

Heading for the surface where the bright rays of sunlight slip in 

I can go on rising 

To seek my next breath 

Without ever turning back again

 

 

 

Und weil du genau so dachtest, hattest du unbewusst etwas Raum geschaffen und sie hüpft mit einem mal herbei.

 

 
 

                                            [-]

 

 
 

Heute leuchtend und willkommen sagt sie ~
 

"Los, Mitsuki gib mir deine Hand!"

Deine Instinkte fackeln nicht lange, denn das war eindeutig die einzige Möglichkeit um hier weg zu kommen.

Denn unter dir war nur der dunkle Grund des Wassers- und nichts weiter.

Deine Hand umhüllt sie vorsichtig.

 

 

Licht trifft auf Licht.

 

 

Du öffnest deine Augen... [--] ist bei dir, aber... 

aber............... ~

Herrschertreffen

Azuma – Osten

Kita – Norden

Minami – Süden
 

Kapitel 15 Herrschertreffen
 

Lü·cke

 

 

Substantiv [die]

 

1. eine Stelle, an der etwas fehlt, was eigentlich da sein sollte.

"durch eine Lücke im Zaun schlüpfen" 
 

2. übertragen

ein Mangel an etwas, das eigentlich nützlich wäre.

"In Physik und Mathematik hatte er große Lücken."

https://www.google.com/search?ei=osQHW5v6HMjHwAKih7u4Aw&q=l%C3%BCcke+bedeutung&oq=l%C3%BCcke&gs_l=psy-ab.1.0.0i71k1l8.0.0.0.6473.0.0.0.0.0.0.0.0..0.0....0...1c..64.psy-ab..0.0.0....0.eaeOm_CXwn4

 

 

 

 

Real-Mitsuki: ~ Ich kann nicht sagen ob mein Leben vorherbestimmt ist oder nicht... ich persönlich hoffe es nicht, denn ich wollte nie ein gescriptetes Dasein fristen, weil es mir sinnlos erscheint eine Rolle zu erfüllen, die mir vorgeschrieben ist.

Ich kenne mich gut genug, dass ich weiß das ich rebellieren würde.

Wenn ich auf das letzte Jahr (und auch dieses) zurückblicke, gibt es positives und negatives, wie bei Millionen anderen wahrscheinlich auch.

Und dennoch komme ich nicht umhin mich zu fragen, ob am Ende das Schlimme überwiegen wird?

Vielleicht, weil ich mich einsam fühle?

Vielleicht, weil ich zuviel darüber nachdenke, was am Ende auf mich warten wird?

Vielleicht, weil der Glauben an echte Freundschaft weiter in die Ferne gerückt ist, seitdem ich mich mit einer Freundin gestritten habe...

Vielleicht, weil ich nicht damit gerechnet hatte, dass noch jemand stirbt der mir nahe steht... jedenfalls nicht so bald und du nicht da sein würdest um mich zu trösten...

Ich weiß, dass ich das Schreibe weil du gerade jetzt unmittelbar in meiner Nähe bist Gyappu, denn ich kann dich spüren.

 

 

Was ist passiert?

Ist mein Traum etwa schon zu Ende? ~

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

Ein kribbeliges Gefühl wandert durch deine Hand, es fängt in der Mitte, an deinen Ballen an und breitet sich aus, bis es bestimmend deine Fingerspitzen erreicht. Es wird intensiver, bis du realisierst, dass jemand seine eigene Hand wegzieht?

Das ist der Moment wo alles langsam abebbt.

Etwas verwundert bist du, wo du doch weißt, das in der realen Welt eine Menge Zeit vergangen ist und hier blieb alles unausgesprochen, unausgeschrieben stehen, wie in einem Frostzustand.

Aber was war, das gerade genau?... Du kommst nicht dazu dich genauer damit zu befassen, denn du merkst aufgrund stetiger Geräusche die den Hintergrund erfüllen, das das Schloss bereits wach ist.

Tumult dringt von Außen bis in dein Zimmer.

Geschirr klappert, Feuer werden geschürt, Pferde wiehern von den großen Weiden her, Essensduft der aus der Küche verlockend durch das ganze Schloss dringt macht sich bemerkbar.

Du hörst die unzähligen Diener, die alle vor Sonnenaufgang aufgestanden sein müssen und schon stundenlang fleißig am arbeiten sind, ganz so wie in einem Disney-Film.
 


 

Ja, richtig... heute war der Tag... es musste alles perfekt sein...
 


 

Dir fallen sofort die besonders hübschen Blumen auf, die auf deinem Tisch stehen und hereingebracht wurden, ohne dich zu wecken und wunderbar duften. Es ist eine besondere Art, die du von zu Hause nicht kennst und die nur hier im Mittelalter wächst.

Eilig stehst auch du auf, von dem Erwachen des Schlosses gepackt, obwohl du weißt, das es für dich heute kein Programm geben wird und du möglichst unter dem Radar fliegen sollst. Du entkleidest dich und beginnst dich zu waschen wie jeden Morgen. Dankbar für das frische Wasser was neben deinem Badezuber steht.

Als deine Morgentoilette beendet ist, machst du eine kurze Runde Yoga und beschließt kurzerhand zu Rin zu gehen, so wie fast immer. Ihr Zimmer liegt nur einen Flur von deinem entfernt und war sicher nicht das Gebiet des Schlosses, in den sich die hohen Yokai ´verirren´ würden.
 


 

Als du wenig später vor Rins Zimmertür stehst, stellst du erleichtert fest, das niemand auf dem Flur zu sehen ist. Als du leise klopfst, öffnet das hübsche Menschenmädchen erfreut die Tür. In der Ferne hört man Donnergrollen und Regen beginnt zu fallen.

Und mit dem nächsten Donnerschlag beginnt es...

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

Das Treffen der edlen Herrscher war stets ein angespannter Akt. Der, der nicht aufpasste und nicht ´wusste wie´ konnte wohl oder übel seinen Kopf verlieren, oder ähnliches.

Natürlich war dies nicht die Regel... aber durchaus schon mal vorgekommen...

 
 

Es war wie ein Schachspiel. Man ging nicht direkt aufeinander los, man musste taktieren und die Züge seiner Mitspieler vorausahnen um sich zu behaupten. Denn natürlich wollte jeder der Lords (Norden, Osten, Süden, Westen), in erster Linie seine eigenen Interessen durchsetzen und wahren.

Das hieß: Wenn man momentan nicht so gut aufgestellt war (irgendwie an Macht gewinnen) und wenn man es schon war... (Seine Macht behalten)...

 
 

Sesshomaru hatte jeden der Lords mit der gebührenden Ehre begrüßt, weil das Protokoll es so gebot. Die unzähligen Regeln und Gebräuche der Dämonen stellten für ihn schon lange kein Labyrinth mehr da.

Jetzt saßen sie gerade zusammen in dem größten seiner Räume. Die Diener reichten leiser als Schatten Speis und Trank im Hintergrund um die Lords nicht mit ihrer Anwesenheit zu belästigen.

Die hohen Herren diskutierten schon eine Weile und waren bei einem wehleidigen Thema angelangt: Den Menschen. 

Lord Azuma sagte gerade „wir sollten sie einfach alle umbringen. Die Menschheit ist ein Gewürm und wird niemals irgendetwas anderes sein.“

Sesshomaru gab zu, sie waren erbärmliche Kreaturen in seinen Augen... aber... so unglaublich es auch klang, Menschen hatten durchaus eine Existenzberichtigung für ihn. 

Sinnloses Morden, das war einfach nicht sein Stil. Er sah es zudem nicht als seine Aufgabe an die Welt von dieser Rasse zu säubern. Es war seiner unwürdig. Wer war er denn? Etwa ein Metzger? Er hatte andere Dinge zu tun. Bedeutendere Dinge...

 

 

Außerdem war die menschliche Rasse sowieso stark zurückgegangen in den letzten Jahren...

 
 

Seit dem Japan im Onin-Krieg seine Ganzheitlichkeit als Staat verlor, kämpften die einzelnen Herrschaftshäuser um das Herrschaftsmonopol. Japan war in unendlich viele Territorien zersplittert worden und der Krieg (der Menschen), schien kein Ende nehmen zu wollen.

Viele der grundbesitzenden Adelsfamilien waren umgekommen, oder hatten ihren Besitz durch eine Niederlage verloren. Dadurch waren die Säulen der menschlichen Gesellschaft umgestoßen worden.

Denn: Der neue Landbesitz und eine militärische Machtstellung, konnten einem Individuum jetzt Türen öffnen, die für ´einfache Leute´ bisher unerreichbar waren.

Das Blut und die Hohe Geburt hatten viel an Bedeutung verloren und waren dabei einem neuen Ideal zu weichen.

Wie so oft, krochen bei solchen Wandlungen Schurken an die Oberfläche und machten Ärger.

Überfälle häuften sich, die ohnehin angespannten, wenigen Handelsbeziehungen zwischen Menschen und Dämonen wurden rar.

Und natürlich blieben viele Tribute der Menschen aus, weil es einfach weniger von ihnen gab.

 

 

Sesshomaru dachte noch immer voll Abscheu daran, als die Panther-Dämonen vor einigen Jahren versucht hatten, die westliche Provinz zu erobern... Damals war es zumindest im Westen ähnlich gewesen wie jetzt.

Die Bevölkerung, egal ob Yokai oder Mensch, bekam die Auszehrungen des Krieges stark zu spüren.

Sein Vater hatte letztendlich die Verantwortlichen mit seiner Hilfe in die Schranken gewiesen und den damaligen Herrscher getötet, der hier einfallen wollte.

Diejenigen vom Clan die überlebten, hatten jedoch Rache geschworen.

 
 

Nur weil Sesshomaru, eben er war, konnte er seine Wut darüber beherrschen.

Dieser minderbemittelte, zweitklassige Clan, dachte damals wirklich, er könne das Territorium seines verehrten Vaters erobern und mit ihrer Anwesenheit besudeln.

Ein kaltes Lächeln schlich kaum sichtbar über seine Züge.

Die Verräter hatten sich damals in den Osten zurückgezogen und Asyl gesucht.

Und Vater hatte gehandelt und dies hier geschaffen, dachte Sesshomaru stumm für sich.

Sesshomaru wusste wohl, sein Vater hatte das Bündnis der Herrscher nur ins Leben gerufen, um Inuyasha -der damals noch ein Welpe war- zu schützen und seine menschliche Geliebte.

Diese Zusammenkunft war sein Vermächtnis, denn kurz darauf starb er...

Sesshomaru musste es ehren. Ob er wollte oder nicht.

Außerdem gab es da inzwischen jemand, den er schützen wollte. Jedoch würde dieser Umstand niemals über seine Lippen kommen.

 
 

 

Ein leises Schnauben verließ seine Kehle. Manchmal war es jedoch schwer auf einem Pfad zu wandeln, der die Vergangenheit und die Gegenwart verband. Stehen bleiben durfte man nicht, sonst fraß einen die Zeit auf.

Aber Krieg, oder noch mehr Feindseligkeit unter den Lords würde nur eins bedeuten: Chaos!

Und das würde alles noch viel schwieriger machen, als es eh schon war.

Die die zuerst Leiden mussten, würden die Schwächsten sein. Kinder und die zivile Bevölkerung. Und sowas bedeutete über kurz oder lang rebellierende Untertanen. Etwas was keiner gebrauchen konnte.

Das galt es tunlichst zu verhindern, aber auch das war unmöglich, wenn der gegenseitige Respekt von Lord zu Lord nicht erfolgte.

 

 
 

Sesshomaru schüttelte den Kopf.

"Es wäre nicht gerecht alle zu ermorden, da ihre Gesetze andere sind als die Unseren. Sie kennen unsere Regeln gegen die sie verstoßen nicht."

 
 

 

"Wieso? Bist du etwa ein Menschenfreund geworden Sesshomaru?" sagte Lord Azuma gehässig und rümpfte die Nase.

"Ich kann hier mindestens zwei Menschen im Schloss riechen..." Und er wedelte dabei mit der Hand, als ob er einen unangenehmen Geruch vertreiben wollte.
 

 

Das nächste was man hören konnte war ein deutliches Knurren, welches dem Hundefürsten gehörte...

 

 

"Nennt mir einen anderen Grund außer Dummheit, der Euch zu dieser Entscheidung treibt. Weder Ihr noch ich, wisst, was das langfristig für die Zukunft, für die ganze Nahrungskette bedeutet. Eine komplette Rasse auslöschen, das hat schon lange niemand vorsätzlich mehr getan. Kurzfristig kann man -von der Nahrung mal abgesehen- jedoch sagen: Weniger Tribute, weniger Arbeitskräfte für niedere Arbeiten, weniger Soldaten sollten wir einmal in den Krieg ziehen und Versorgungsengpässe bei Feldzügen."

 

 

Zustimmende Laute kamen von Kita und Minami -dem Lord des Nordens und des Südens.

Ein arrogantes lachen folgte.

"Vielleicht... Langeweile Lord Sesshomaru... oder Mordlust? Was ich mich jedoch viel mehr frage ist der Grund für Eure Nachsichtigkeit gegenüber dieser elenden Rasse. Weitsicht? Oder gar Weichheit? Oder ist das Erbe eures Vaters gar zu stark in euch vertreten. " Sagte Lord Azuma und spielte damit auf die Schande von Inuyashas Geburt an.

 

 

Mit diesem Satz hatte der Lord des Ostens die Ketten gesprengt.

Sesshomarus Augen wurden blutrot, seine Aura drohend und scharf, während seine Bestie bereits Blut leckte. Er drückte den Lord mühelos gegen die gegenüberliegende Wand mit seinem Yoki und sagte:

 

 

"Du treibst es zu weit."

Schnee im Wunderland

Kapitel 16 Schnee im Wunderland
 

~ Dear Fantasie...

 
 

Was mag wohl heute passieren, wenn ich dich "loslasse?" Wird "heute" ein Reinfall, oder schlägst du ein? Wen verwandelst du, in was? Was für Prüfungen, erlegst du, wem auf?

 

 

Verleihst du mir, Flügel?  ~

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

Das Yoki des Weißen, tränkte den gesamten Raum und er schimmerte rötlich.

Der südliche Lord wird nur einen Moment gegen die Wand gepresst. Dann schleudert er selbst sein Yoki los. Yoki schlägt auf Yoki.

Es kracht laut. Wenn man dieses Geräusch einmal gehört hat vergisst man es nie wieder. Es ist wie ein animalisches Versprechen von ewigem Leid.

 
 

Es währt ewig, in einem verborgenen Teil deines Kopfes. Wie eine Erinnerung oder das Rauschen einer Muschel.

Es ist so eiskalt, das ein Teil bei der Berührung einfach weg splittert und noch kälter wird. Diese "Kälte" breitet sich rasch aus. Jeder der sich im Schloss und dessen Umgebung aufhält, bemerkt aufgrund des rapiden Temperaturunterschiedes, dass etwas außergewöhnliches geschieht. Noch mehr Wolken ziehen auf. Die Diener im Raum werfen sich verängstigt auf den Boden und verharren reglos in der Hoffnung mit heiler Haut davon zu kommen.

 

 

Die Wolken brechen auf und Schnee beginnt zu fallen...
 

Sesshomaru knurrt, Azuma ebenso. Es ist ein gefährlicher Singsang, den sich beide zuwerfen.

Grollend und finster ertönt es aus den Tiefen ihrer Lungen. Zwei Giganten, die sich in einer ungeeigneten Umgebung streiten.

Die Köpfe einer Elite.

 
 

Die Lampen aus Papier haben den Angriff schon nicht überlebt und auch der lange Tisch steht vor dem Ende seiner Tage. Überall sind tiefe Kratzer auf dem Möbelstück zu sehen, welche eine Folge der teuflisch dunklen Energie sind. Die Kämpfer umtänzeln sich jetzt, wie Raubkatzen. Sie heben beide ihre Klauen und schlagen zu.

Es gibt ein ratschendes Geräusch. Sie sind ineinander verkeilt. Keiner von beiden möchte weichen, oder sich die Blöße geben, Schwäche zu zeigen. Sie können es sich nicht leisten...

So geht es eine Weile.

Die Weile zieht sich und wird lang und länger.

 

 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 
 

Sie umkreisen sich weiter, in der Hoffnung das ein Vorteil sie anspringt.

Doch vergeblich.

Hecheln ertönt leise und dann~ rennen sie los.

 

 

 

Ritsch

Ratsch

 

 
 

Sie treffen sich!

Sie sind beide überrascht von ihrem Gegenüber und springen ein Stück zurück. Sie peilen die Lage. Auch diese beidem stehen nicht jeden Tag einem ebenbürtigen Gegner gegenüber.

Das Yoki flammt immer noch. Der Yoki-Coktail rennt durch ihre Venen und lässt sie nicht zaudern. Das hier war eine Reiberei... zumindest hatte es so begonnen. Sie lassen beide mit ihren Augen los und schnaufen kurz durch. Denn das viele Yoki auf diesem Level zu halten, strengt nach einiger Zeit an.

Eine Pause zweier Kolosse.

Sesshomaru ist an der linken Hand verletzt und Azuma blutet an der rechten Wange... Ihr Instinkt treibt sie weiter. Sie wollen just wieder aufeinander los gehen als ~

 

 

"Stopp! Das reicht jetzt!" sagt der Älteste der Lords nun und schreitet mit ausgestreckten Armen in die Mitte. "Ihr habt eure Muskeln spielen lassen -das ist eine Sache, aber wir sollten es bei den ersten blutigen Treffern belassen!"

Auch Kita, der Lord des Nordens, mischt sich ein ~
 

 

"Minami hat Recht. Oder wollt ihr es bis zum Ende weiterführen?... Sesshomaru bedenke, wenn du das tust, hast du am Ende genau das, was du verhindern wolltest. Einen Krieg...  und möglicherweise auch einen Bürgerkrieg... Wir geben dir -genau jetzt und hier- die Möglichkeit von "Ernst" auf "Spaß" zurückzutreten."

"Tu es, oder lass es."

"Und du Azuma? Du bist Gast in diesem Haus und hast nicht wirklich, eine andere Reaktion als diese vom Herrn der Hunde erwartet oder?"

 

 

Die beiden Kämpfer überlegen. Beide entscheiden sich eigenständig. Ein Würfel fällt und dann der zweite.

Klong.

Die Entscheidungen stehen fest...

Sie sind einer Meinung!

.

.

.

Sie lassen langsam voneinander ab und stoppen den Kampf. Ihre Instinkte legen sich wieder schlafen.

Das Yoki wird schal und verlässt den Raum... ~

 

 

 

"Wer konnte ahnen, dass Sesshomaru keinen Spaß versteht..." sagt Azuma und reibt sich vorsichtig die Hände.

Die Bedrohung ist vorerst gestoppt, auch wenn Sesshomaru leise prustet.

Dem "Handeln", ist somit ein imaginärer Riegel vorgeschoben worden. Jetzt mussten alle "tanzen". Den Tanz der alten Regeln.

 

 

Alle bewegen sich. Sie verbeugen sich alle flüchtig voreinander. Die Lords verlassen den Raum. So war das Protokoll. Angemessene Quartiere waren für jeden von ihnen -sogar Lord Azuma- hergerichtet worden. Jetzt musste sich jeder bis auf weiteres zurückziehen...

 

 

Jaken betritt den Raum und zögert, sobald er erblicken kann, wie es darin aussieht. Bevor er zu seinem Meister eilt, befiehlt er den Dienern leise "sich hierum" zu kümmern. Sie machen sich sofort ans Werk. ~
 

                                                    .

                                                    .

                                                    .  

 

Der Herrscher fühlte momentan nichts gutes. Die Wut hatte sich eine Sekunde seiner bemächtigt, aber er hatte angebracht reagiert. So eine Beleidigung durfte er nicht durchgehen lassen! Das war unmöglich!

Aber... der Pfad, den er mit seiner Aktion geöffnet hatte, lag verborgen... Manchmal konnte man so gut wie man wollte, auf dem schmalen Balken der Höflichkeiten balancieren. Wenn einer einen nicht ließ, würde man trotzdem runter fallen. Es genügte ein kleiner Schubs. Lord Azuma hatte ihn getestet. Aber es war knapp gewesen.

Sesshomaru musste seinen nächsten Schritt, voller Bedacht wählen. Es musste jetzt alles klappen... Er wandelte durch den Raum. ~

 

 

 

Sesshomaru: Diese Regeln sind wie ein Vogelkäfig. Sie sperren einen ein. Aber... ich bin ein Dämon und kein VOGEL!

Das Blut was in meinen Adern fließt gebietet mir nicht, aber... es führt mich stets an den Rande der Versuchung! Springe ich, gebe ich dem Tier in mir nach und bin frei!

Bleibe ich stehen... bin ich weiter im Käfig und gefangen- aber mit "meiner" Welt! So behütet wie nur ich sie behüten kann... ~
 


 

"Meister Sesshomaru, wir müssen dem Herrscher des Ostens ein Geschenk als Wiedergutmachung anbieten..." Sagt Jaken weiterhin zögernd und unterbricht Sesshomarus inneren Monolog so.
 

Sesshomaru drehte sich zu seinem Berater um und schaute ihn an. "An was hattest du gedacht?" 

 
 

Langsam schritt Jaken durch den Raum. Das Protokoll schrieb vor, es musste ein Geschenk geben wenn sie die Verhandlungen weiter führen wollten...

Es musste bedeutend genug sein, aber nicht zu bedeutend, dass es die Position Sesshomarus schwächen würde.
 

Was kam infrage? Gold? Edelsteine? Waffen? Ein Schatz?...
 

"Mein Meister. Lord Azuma wird zweifellos so tun, als wäre er zweifach von euch gekränkt wenn das Geschenk ihn nicht beglückt. Die Geste darf keinesfalls zu gering ausfallen, aber auch nicht zu hoch..." Sagte der Kappa. ~...

 

                                                    .

                                                    .

                                                    .

 

Was für eine "verrückte Welt" das hier ist, wird dir mal wieder mit deinen eigenen Augen bewusst. Es ist wie bei Alice im Kaninchenbau.

Wir haben Spätsommer. Eben hat es noch geregnet, aber jetzt fällt beständig Schnee, vom Himmel herab. Rin und du trautet euren Augen nicht und ihr seid nach draußen, in den Garten gerannt. Ihr konntet es einfach nicht fassen.

 

 

Schnee?!

 

 

Der reine weiße Schnee, der auf euren Gesichtern landet und schmilzt ist kalt.

Doch er glitzert bei genauem hinsehen, wie Millionen Diamanten. Das Farbspektrum welches sich bei direkter Sonneneinstrahlung auf die weißen Eiskristalle ergibt ist schier märchenhaft.

Es sieht fast noch schöner aus, als "echter" Schnee. Es fühlt sich weicher an, als "echter" Schnee...

Der Garten ist der Teepartygarten aus Alice. So kommt es dir zumindest vor. Es fühlt sich einfach alles zu außergewöhnlich an.

 
 

Deine Gedanken spiegeln sich. .hcis nlegeips neknadeG enieD

 
 

Die Umgebung verwandelt sich in das~ woran du gerade denkst. 

Der Garten wird zum 
 

 

 

Wonderland.

.puɐๅɹǝpuoM

 

 
 

Was ist das?

Dinge die vorher nicht da waren, kommen zum Vorschein. Sie beginnen sich zu manifestieren.

Ein Tisch mit sieben Stühlen erscheint.

Am Ende des einen Kopfes steht ein Bild, mit einem Hasen und einem Menschen. Golden gerahmt.

Ein riesiger Kuchen erscheint in der Mitte des Tisches.

Eine Notiz flappt auf ~
 

 

[Setz dich] ~

 

 

Du tust wie geheißen und setzt dich auf einen der Stühle.

 

 

[Beantworte das Rätsel richtig und etwas wird geschehen.]

[Beantworte es falsch und etwas anderes wird geschehen.]

[Für den Fall das du nichts tust--- sagen wir einfach diese Option hast du nicht. Es wird auf jeden Fall etwas passieren!]

[Und nun hör zu~]

 

 

[Was ist der Unterschied, zwischen einer Katze und einem Bienenstock?]

Nonsens im Teepartygarten

Nekoko - Katze
 

Kapitel 17 Nonsens im Teepartygarten
 

"[Was ist der Unterschied, zwischen einer Katze und einem Bienenstock?]" Diese Frage erscheint dir so bescheuert, das dir ungefähr zehn Millionen Antworten einfallen, die richtig oder falsch sein könnten. Je nachdem wie man es sieht... Die Zeit vergeht. Gleichzeitig schnell und langsam. ~
 

[.....]
 

Nach fünf Minuten erscheint eine Sanduhr auf dem Tisch.
 

[Tick, tack] schreibt ein neu auftauchter Zettel dir.
 

Weder Du noch Rin habt eine zündende Idee. Der Sand beginnt immer schneller zu fließen... Der gesamte Inhalt ist beinahe am Boden angekommen... er fließt und fließt.
 


 

[3...

2...

1...]
 


 

Der Schnee fällt noch vereinzelt, genau wie deine Gedanken gerade.

"Weil... weil... oh Mann ich weiß es nicht!!! Vielleicht weil beide ´schnurren´ können?! Die Katze und der Bienenstock?" sagst du verzweifelt... weil du echt absolut keine Ahnung hast...
 


 

[Hm... deine Antwort ist--- nicht richtig... aber auch nicht ganz falsch--- die eigentliche Frage, die hinter dieser Frage versteckt war, lautet:]

[Könnten wir damit leben, wenn eine Frage keine Antwort hat? Oder auch, wenn eine Antwort keine Frage hat? Scheinbar nicht, denn jede Antwort führt zu neuen Fragen und jede Beteuerung, es gäbe gar keine Antwort, steigert nur die Bemühungen anderer, eine zu finden oder finden zu wollen.

Danke~ für Ihre Aufmerksamkeit.

Und nun kommen: Die Belohnungen.]
 

 

Der Zettel löst sich langsam mit einem ploppen auf und verschwindet. Du wirst das Gefühl nicht los, irgendwie von deiner Fantasie gelinkt worden zu sein. Jetzt fehlte dir echt nur nur noch ein T-Shirt mit der Aufschrift [Linked by my own fantasy ©]...

 

 

Ein Geräusch ertönt. Die Stühle kippen nach hinten und aus der großen Torte kommen drei riesige Würfel geschossen, die einmal eine 2, einmal eine 5 und einmal eine 3 zeigen.

Die Würfel gehen auf--- und heraus treten drei Frauen... ~

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

Der Tag wandte sich langsam seinem Ende zu. Sesshomaru war in Gedanken. Solche Verhandlungen waren immer anstrengend, aber seitdem der alte Neko no Taisho verstorben war und seinem Sohn die Herrscherkrone des Ostens zugesprochen wurde, war alles noch heikler.

Sein Sohn war wesentlich unberechenbarer und hitzköpfiger, als die alte Katze es je gewesen war. Er war wie jeder erstgeborene Daiyokai auf seine Stellung vorbereitet worden, aber da er noch relativ neu war, testete er seine Grenzen aus. Sein siedender Charakter, dem etliche Maß an Selbstbeherrschung fehlten, machte es nicht besser. 

 
 

Und doch... die alten Regeln die herrschten, waren einzuhalten. Ob es einem passte oder nicht, sonst wurde man von den anderen drei Lords zur Rechenschaft gezogen.

Was in deinem Reich geschieht, das hast du auch zu lösen- so lautete die oberste Spitze des Regelkonstrukts...

 

 

Zusammenkunft alle fünfzig Jahre, bei besonderen Vorkommnissen öfter. 

 

 

Wenn es rein nach Sesshomaru gegangen wäre, dann hätte er den Lord des Ostens vorhin, einen Kopf kürzer gemacht... 

Wäre er ein Mensch, hätte er für diese Dreistigkeit- zweifellos- seinen Kopf verloren. 

Sesshomaru war ein Gefangener zwischen Tradition und dem, was er gerne tun würde...

Sicher, er konnte wegen seines verletzten Stolzes, in den Osten einfallen.

Dort gab es noch mehr von denen, denen er gerne den Gar ausmachen würde. Er gab sich einen Moment diesen Gedanken hin.

Aber sie wurden schon bald trübe... und zu einfach.

Wenn er im Osten war, konnte er hier nur notdürftig Truppen zurücklassen um sein Schloss und den Westen zu schützen. Das war undenkbar... aber die Vorstellung einfach das zu tun, was er wollte und auf nichts anderes achten zu müssen, war durchaus verlockend.

Für eine Sekunde!

 
 

Er schalt sich nun selbst. Nun, er war kein niederer Dämon der nur seinen Gelüsten nachgehen konnte. Er war ein Herrscher und hatte Verantwortungen und Pflichten. Diese hatte er bestmöglich zu erfüllen. Und sich weniger als das zu wünschen das war: Undenkbar und seiner nicht würdig!

 

 

Sesshomaru dachte an den weiteren Tagesverlauf und an das Gespräch mit Jaken.

 

 

Das Geschenk. Jaken hatte einen guten Vorschlag gemacht, dass musste man ihm lassen. Sesshomaru war mit seinem Diener ausnahmsweise einer Meinung. Morgen würden sie das Geschenk in traditionellem Rahmen überreichen und dann würde es weiter gehen! Diese eine Nacht würde noch vergehen müssen, dann würden die Ereignisse sich weiter drehen. Und dann hätte er hoffentlich bald wieder seine wohl verdiente Ruhe!~

 

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                                                    .

                                                    .

  

Als die drei Frauen den Würfeln entsteigen und du ihre Silhouetten endlich ganz erkennen kannst, weißt du endlich um wen es sich handelt.

 

 

 

Nekoko (OC)

Houko Kuwashima

und Kagome.

 

 

 

Warum gerade diese drei, das wusstest du nicht. Es war eventuell den Würfeln zuzuschreiben. Sicher ist: Du freust dich darüber. Alle drei sehen natürlich erstmal verdattert drein, da sie von dort wo sie waren, auf einmal hier her gekommen sind. Kagome hat eine Schüssel Ramen in der Hand und sagt mit noch vollem Mund "Wasccch-zumm?" bevor sie diese runter schluckt.

Nekoko schaut sich nur um und hat eine Tüte voll mit -vorwiegend schwarzen- Buchstaben in der Hand, die stark an Russisch Brot erinnern. 

Houko hat eine Tasse Tee in der Hand, weil sie sich offenbar von einem ereignisreichen Arbeitstag erholen wollte und DAS Skript!

 

 

Weil "Mitsuki" ein Fan von Houko Kuwashima ist, entwickelt sich ein kurzer Dialog zwischen beiden.

 

 

[Mitsuki: Houko... kann ich ein AUTOGRAMM haben?! <3 <3 <3 und... du weißt, was noch... oder? ^-^

Houko: Ja... (hat das Skript dieses Kapitels gelesen, weil das gute Seiyu immer so machen und bereitet ihre "Jeanne-Stimme" vor) ~ *Hust* "Im Namen des Herren, fange ich die Ausgeburten der Finsternis und mache sie unschädlich" (Houko ist im japanischen die Seiyu von Sango und von "Jeanne", aus Jeanne die Kamikaze Diebin).

Mitsuki: Kawaii!! <^^> Ich danke dir <3 <3 <3 Das wollte ich so gerne mal im Original hören. *Glücklich ist*]

 
 

Damit ist die kurze Zwischensequenz auch schon wieder beendet. ~

 

 

Eure Blicke fallen auf die Anderen. Das außergewöhnlichste dürfte das Katzenyokaimädchen mit flauschigen Ohren sein. Diese Ohren könnten durchaus Inuyashas Ohren Konkurrenz machen...

Sie sind klein, rosig und für jeden Ohrenfetischist ein feuchter Traum! Wenn man sie anfassen würde, würden sie sicher weich wie Perwoll sein und mächtig gut fluffen.

Die weichen Lauscher bewegen sich hin und her um die eigene Achse und klären die Geräusche rasch, die hier aktuell sind. Pinkes Haar fließt wie ein Wasserfall die Schultern des Mädchens herunter und endet voll, erst kurz über dem Boden. Ganz so wie es im alten Mittelalter unter adeligen Damen Brauch zu sein scheint.

Die Augen Nekokos sind in einem satten, hellen nussbraun gehalten. Sie ist generell zierlich und süß und hat doch etwas von selbstsüchtiger Katze im Blick, als man sie anschaut.

 

 

"Nekoko" sagst du wissend. "Nur um die Formalitäten zu wahren... was ist dein Job?"

 
 

Sie fängt an zu sprechen.

 

 

"Ach... Im Großen und Ganzen "Nonsens". Du weißt schon... ich bin z.B. in der deutschen Version des Animes-Inuyasha dafür zuständig, die Endungen zu fressen, die keiner haben will. (Nach den Meinungen der deutschen Supervisors). Wie z.B. das "ru" aus Sesshomaru. Jedesmal wenn es im deutschen Anime gesagt wird, muss ich die Endung auffressen. Oder ich zünde eine Kerze an für -generell- falsch ausgesprochene Namen wie z.B.

Narake,

Lee,

Kiara,

Jaken,

Miroku... um nur einige zu nennen

 

 

oder

 

 

ich wache über die anderen falsch ausgesprochenen Wörter und muss die Buchstaben im Skript austauschen. Das ist manchmal eine ganz schöne Laufarbeit und meistens viel zu tun. Dafür ist es mir möglich viel zu reisen. Je nachdem wo die Szene spielt, in der ich gerade arbeite. Aber auch andere Aufträge kann ich ab und an annehmen... das heißt... wenn die Zeit es erlaubt."

 

 

"Ich verstehe. Das ist wohl ziemlich viel Arbeit, oder?"

 

 

"Na... es bessert sich allmählich. Man kann es lieben oder hassen. Man reist auf jeden Fall immer viel."

 

 

Du stimmst ihr mit einem Lächeln zu. Dann läufst du weiter zu Kagome. Sie schaut nicht gerade begeistert aus, was du durchaus verstehen kannst. Rin lächelt sie aber an.

Kagome ist älter geworden... das sieht man an ihren Augen und ihrem Gesichtsausdruck. Aber ihr Äußeres hat sich ansonsten nicht verändert... Sie müsste ungefähr zehn Jahre älter sein als sie aussieht, aber sie ist es nicht... auch das scheint wohl ein Produkt deiner Fantasie zu sein, die ihre Finger hier im Spiel hatte.

Es war nicht alles so... wie geplant, oder wie es sein müsste...-

 
 

Kagome hat natürlich keinen Bogen dabei. Es scheint als wäre sie zu Hause in der Neuzeit gewesen... Ihre Augen wissen jedoch genau, in welcher Zeit sie sich hier befindet. Sie kennt sich hier aus, wie ein alter Hase. Du weißt sie spürt die mächtigen Auren der Herrscher, denn sie schaut immer wieder kaum merklich von rechts nach links. Rin zieht sie alsbald zur Seite und erklärt ihr, wo sie sich genau befindet...

 

 

"-Ich bin ohne den Brunnen, durch die Zeit gereist? Das ist verrückt..."

 

 

"Nun, nicht wesentlich verrückter, als mit einem Brunnen durch die Zeit zu reisen." sagt Houko.

 

 

Wirklich beruhigt scheint die Miko nicht zu sein, unter dem Schutz des Daiyokai zu stehen mit dem sie nie wirklich grün geworden war, bisher. Aber das half alles nichts. Fakt war, sie hatte keine Waffe. Heute würde sie sowieso nirgendwo mehr ankommen können, wenn sie ging. Denn das Schloss lag weitab von allem. Also musste sie sich schnell mit dieser Situation hier arrangieren. Auch Houko ist eher skeptisch zumute, wie man an ihrem Gesicht erkennen kann, als sie das weitere Skript liest...

                                                    .

                                                    .

                                                    . 
 

Es ist Abendessenszeit und Rin beginnt mit dir, im Garten Tee und Essen zu servieren. Eigentlich Stoff für waschechten Skandal am Hofe das die Prinzessin selbst ihr Essen holte. Und selbst für dich als Gast ist es nur sehr eingeschränkt erlaubt. Egal ob mit oder ohne Konferenz als Hindernis im Rücken.

Die meisten Diener sind zur Zeit jedoch in der Küchen oder bedienen die Daiyokai und so habt ihr mehr gewonnene Freiheiten für den Moment, da euch niemand erwischt!

 
 

Diese neuen Gegebenheiten wollt ihr sowieso erstmal vor neugierigen Augen so gut es geht verbergen...

Und so bewegt ihr zwei euch so leise wie ihr könnt, von hier nach da.

Allgemeines Gerede würde sicher noch früh genug entstehen. Und jetzt war es an der Zeit erstmal alles zu überdenken.

Umso erleichterter seid ihr als Sakura den Garten betritt und euch mit Rat zur Seite steht.

 
 

Sie ist sensibel und spürt, dass nicht nur äußerlich etwas mit diesem Garten geschehen ist. Sobald sie auf einem Stuhl sitzt, hört aller Schnee auf zu fallen und die Nacht wird völlig klar.

Ein Sakurabaum wächst hinter ihrem Stuhl aus der Erde und fängt an zu blühen. Eure Stimmen die den Moment mit mehreren ohs und ahs perfekt beschreiben kommen wie von selbst aus euch heraus.

Sakura lässt vorsichtig eine einzelne Blüte auf den Tisch wandern als der Wind ein wenig weht. Dann löst sie entstandene Aufregung mit einem warmen Lachen einfach auf und ihr fangt an zu erzählen...

 

 

Innerhalb des Gartens seid ihr nicht die Leisesten da er ein Gebiet ist, wo ihr euch während der Konferenz aufhalten dürft.

Dies wird von mehreren Geschöpfen wahrgenommen. Ein kurzes "hatschi" ist von Sakura wie eine Art Warnung zu hören, als jemand anderes langsam, den Garten betritt. ~

Ein Garten der Liebe und der Wunder

Kapitel 18 Ein Garten der Liebe und der Wunder
 

Liebe Kagura,
 

ich weiß nicht ob ich mein Versprechen einhalten kann.

Weder das, welches ich dir gegeben habe als du im Anime starbst, -ich werde auch frei sein wie der Wind- noch das welches ich Sakura gab.*

Die Zeit scheint das zu sein, was mir zum Verhängnis werden wird, oder?

Sie sitzt mir im Nacken und scheint zu verpuffen.

Die schönen Momente scheinen vorbei zu fliegen, wie der Wind.

Und die schweren, scheinen länger zu sein, als sie es in Wahrheit sind.

Ich bin ein Mensch und viel stärker der Zeit unterworfen, als Dämonen...

Was bedeutet es nur genau "der Wind" zu sein?

Ich wünschte ich könnte es bereits verstehen.

Bis bald,

Mitsuki
 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

Der Garten ist ein Ort des Friedens. Obwohl hier gerade Leben herrscht.

Die Gestalt des Dämons hat sich vor euer aller Augen gefestigt und ihr seht ihn an. Unsicher was genau ihr erwarten sollt. Die Stimmung scheint sich dank Sakura, Kagome und dir positiv zu entwickeln. Ihr habt alle drei eine Kraft, die dunkles läutern kann. So ist es auch hier.

Hier ist es seelenruhig.

Der Neko no Taisho kommt näher. Er hat das was hier ist, noch nie gesehen.

 

 

Wie auch? Es war ja vorher nicht da...

 

 

Auch wenn die Stimmung mehr und mehr einem kühlen, leisen Sommerregen gleicht, als einem flammenden Inferno wird sich noch zeigen ob der Unterricht, den ihr alle erhalten habt, ausreicht.

 
 

Das hier... war ein Test.

 
 

Nur das die Option "durchfallen" mit "Faktor x" ersetzt wurde. Und du hattest keine Lust dass, am Ende der Gleichung, so etwas wie "=Tot" stehen würde.

Rin, Kagome und du seid Menschen -niedere Geschöpfe- in den Augen des Lords... also ist es notwendig zu schweigen.

Einzig Kagome wäre es erlaubt ohne Aufforderung etwas zu ihm zu sagen ohne das sie sofort stirbt. Weil sie eine Miko ist. Aber auch das, wäre nicht sehr ratsam. Ihr verbeugt euch alle vor ihm.

Er tritt näher-

"Das also... ist aus unserem Schnee geworden..." und er schaut ungläubig hin und her.

 

 

Du schaffst es notdürftig den mea culpa Blick zu verschleiern. Aber als er dich ansieht hast du trotzdem das Gefühl, dass er dich einfach zu Tode starren will.

Bevor er dich weiter anstarren kann, ergreift Sakura das Wort und lenkt so seine Aufmerksamkeit ab.

 

 

"Ja... seltsame Witterungen sind zur Zeit unterwegs, nicht wahr?" Sakura ist das einzige Wesen, dass mit ihm unaufgefordert sprechen darf. Sie ist ihm ebenbürtig und benutzt den gegebenen Charme einer Kami.

 

 

Er nickt vorerst. "Das ist wohl wahr, Sakura-sama." Der Lord scheint friedlich bei ihr zu sein... doch wer wusste das schon sicher, bei solch Tieren von Dämonen? 

Es war auf jeden Fall besser seine Stimme zu hören, als sein Geknurre. 

Er unterhält sich eine Weile mit Sakura über unwichtige Dinge, dann schneidet er ein anderes Thema an.

 

 

"Ich hörte das Lord Sesshomaru vor einigen Wochen, Probleme mit Gesindel im Schloss hatte... Ein Gossip hat es mir geflüstert..."

 
 

Sakura kraust die Nasenflügel.

Gossips.

Kleine niedere Dämonen, die die Gestalt von kleinen Äffchen hatten. Sie schienen überall zu sein... Sie verbreiteten den Klatsch und Tratsch, also selbst bis über die Grenzen... Solch lästige Biester.

"Nun... wenn dem so wäre, wüsstet ihr sicher Lord Azuma, dass ich euch keinerlei Auskunft darüber geben dürfte. Es steht nur meinem Bruder zu, mit euch darüber zu reden- jedoch nicht mir."

 
 

"Eurer Bruder und ich... -nun- sagen wir, wir haben uns heute auf dem falschen Fuß erwischt."

 
 

"Davon habe ich gehört. Man sagt Ihr habt ihm eine Kostprobe eurer Heißblütigkeit serviert." Sagt sie leicht grinsend. Sie fixiert den Lord kurz aber hart, genau so lang, dass er es registrieren muss.

"Morgen werdet Ihr euch dann sicher bemühen Ihm auf dem anderen Fuß zu begegnen. Nehme ich an?" 
 

Der Lord lacht schallend.

"Es scheint -als hätte ich jetzt- einen Anreiz." Sagt er mit leicht süffisantem Unterton in der Stimme. Sein Blick fährt über Sakuras Gestalt noch bevor seine Worte ganz verklungen sind. Und es wird klar das er seine Zweideutigkeit nicht verstecken will. Sakura ist deines Wissens noch nicht verheiratet oder versprochen...

Doch ab diesem Moment ist dir klar: Du findest den Daiyokai absolut widerlich!

 
 

Lord Azuma gibt der ganzen Situation bewusst einen bitteren Touch als er sie praktisch mit seiner Besitzgier im Blick auszieht. Doch gleichzeitig verbeugt sich so galant und höfisch korrekt, als wäre das Gerade nicht geschehen und wendet sich zum gehen. Dann fällt sein Blick aber nochmals auf Kagome.

 

 

"Eins solltet ihr jedoch noch wissen: Menschen im Schloss zu beherbergen, dass ist eine Sache. Aber eine Miko im Schloss zu haben, während der Konferenz das... ist absolut inakzeptabel..." Kagome will gerade etwas sagen, aber Sakura hält sie mit einer raschen Geste zurück und spricht stattdessen selbst.

Normalerweise log die Kami nie, doch hier hielt sie es für das kleinere Übel. Sie lässt den Lord bewusst im Unklaren über die Art und Weise von Kagomes Auftauchen, sowie das der Anderen nach dem er sowieso nicht gefragt hatte.

 

 

"Sie ist eine alte Freundin. Und wurde hier gebraucht wegen Heilerangelegenheiten. Aber wenn Ihr es wünscht, wird sie morgen unverzüglich abreisen." Der Lord schaut ein weiteres mal auf Kagome. Seine Aura verdunkelt sich kurz.

 

 

"So soll es sein." Ist das Einzige was er noch sagt, bevor er den Garten verlässt. Seine Augen sagen jedoch genug... so sah purer Hass aus... ~

 

 

 

Ein weiteres mal ertönt ein "hatschi" von Sakura.

Sie schaut sich um und hebt fragend ihre linke Augenbraue.

Ein paar Sekunden später, ist so, als würden weiße Mondstrahlen auf euch zu wandeln.

Sesshomaru. ~

 

 

Er blickt sich um.

Sesshomaru ist kein Freund von Überraschungen. Diejenigen die ihn nicht gut kennen, bemerken die kurze Regung in ihm nicht. Aber ganz flüchtig, ist sie doch da...

Sakura bringt die Anderen dazu, sich mit ihr zurück zu ziehen und dann bist du alleine mit ihm im Garten.

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

Schuldbewusst blickst du auf den Boden. Unsicher was jetzt kommt.

Du ballst deine kleinen Fäuste und zitterst sogar leicht.

Du brichst zuerst unter dieser Stille zusammen, indem du zu ihm sagst "-es tut mir leid, Sesshomaru." 

 

 

Was wird jetzt passieren?

Würde er dich fortjagen? Zählte dies als Fehler?

Du erreichst den Tiefstand deiner Gefühle.

Bitte jag mich nicht fort.

Ich habe keinen Ort, an den ich könnte...

... Und außerdem: Wie sollte ich denn meine Gedanken vernichten?!

 

 

Er kommt dir nahe und hebt deinen Kopf.

Er schaut dir in die Augen.

Lange.

 

 

Du hast das Gefühl, dass er dich nun persönlich prüft. Wenn du nur wüsstest, um was es geht. Dann könntest du besser darauf achten, etwas richtig zu machen. 

Du kannst dich unter seinen Augen nicht fort bewegen. Er ist zu mächtig und zu golden. Hinter dem Misstrauen, glaubst du sogar, ein wenig Wärme finden zu können...? Wenn es nur so wäre...

 

 

"Morgen. Werden wir ein Geschenk an Lord Kita übergeben. Die Verhandlungen werden weiter fortgeführt und dann kann hier hoffentlich wieder etwas Ruhe einkehren..." sagt der Lord, als er deinen Kopf wieder freigibt und wieder mit der Nacht verschmilzt und geht.~

Ein Stück Vergangenheit

Kapitel 19 Ein Stück Vergangenheit
 

Die Nacht sagt hallo.

[--] sitzt neben deinem Bett. Aber so, dass sie niemand sieht.

Letztes mal hatte Gyappu dich, vor deinem Alptraum gerettet. Du hattest diesem Traum, nicht mehr Beachtung zugedacht. Weil es hier so vieles gab und soviel geschah!

Manchmal war der Schleier von Realität und Traum so vage, dass du selbst nicht mehr wusstest was was war. Selbst die Tage die du empfindest, sind so wundersam, dass sie sich oft anfühlen wie ein Traum. Denn "Träume" sind oft, schöner und ereignisreicher als die Realität... Sie sind Zentren der Geschehnisse, wenn du so willst. Verborgene Türen von Möglichkeiten, die uns im wachen Zustand verschlossen bleiben.

 
 

Und heute Nacht soll es passieren. Heute Nacht triffst du ihn wieder... denn er versucht erneut, deinen Traum zu stören.
 

Er öffnet die Türe zu deinem Traum knarzend und tritt ein.

Doch diesmal bist du nicht allein!

Sakura und Sesshomaru betreten deinen Traum ebenso und stehen dir zur Seite!

Das Wasser kräuselt sich schon.

 

 

Dann taucht Susanoo auf.

 

 

Sakura ist die, die ihn als erstes angreift. Sie trifft ihn mit einer Art Lichtblitz und er schwankt etwas zurück.

 

 

"Hallo... meine Liebste. ~"

 

 

Darauf erwidert sie nichts...

Der Schlag scheint ihn nicht besonders zu interessieren. Es wirkt eher, als hätte er ein etwas zu festes knuffen abbekommen.

 

 

Sesshomaru greift an. Es war schon ein unfairer Kampf. Hier im Land der Träume... Wie sollte man auch den Wind, oder das Wasser richtig greifen können? Denn das waren zwei Dinge, die Susanoo zu nutzen wusste. Er hatte jetzt keine richtige Gestalt... er war der WIND und war unangreifbar.

Und gleichzeitig überall. Die Schläge des Daiyokai finden nur die Leere und das Nichts. Aber nichts woran sie sich festhalten könnten. Er ist hier definitiv im Nachteil...

Sesshomaru lässt sein Yoki ausströmen. Er scheint auf einen Effekt zu warten, der jedoch ausbleibt? Seine Augen sind schneller auf dir, als du gucken kannst.

"Schnell, benutz den Fächer!" Ruft er dir zu.

 

 

Ah--- da war jemand der etwas von dir erwartete... und unter Druck wurdest du besser. Eine Eigenschaft, die nicht unbedingt schlecht ist.

Du passierst gedanklich schnell noch einmal, dass erste Treffen, was du mit Susanoo hattest.

 

 

Er konnte sich also in Wasser und Wind verwandeln... das erklärte so einiges ~

 

 

Das hieß... wenn er Wasser war, musste man einfach nur---- besonders zu hauen!

Du nickst Sesshomaru kurz zu.

Du wartest auf eine Gelegenheit. Susanoo fühlte sich sicher und beging schon bald den Fehler den du brauchtest. Ihr hört ein Rauschen und er ist das Wasser.

Dann greifst du die Gelegenheit beim Schopfe! Du springst in die Lüfte und bewegst dein Antlitz. Dann rufst du los:

 

 

 

"Tsumetaidesu no Mai"- Tanz der Kälte. ~
 

 

 

Und die Kälte trifft ihn. Ohne Erbarmen!

 

 

Die Sekunden vergehen und aus Wasser wird Eis... Das Wasser bekommt eine harte Gestalt. Es ächzt unter der Veränderung missmutig.

 

 

knarz

knarz

knarz

 

 

und wird immer fester.

Susanoos Körper befindet sich jetzt gebunden, unter einer großen Eiskristallschicht.

Es wirkt wie eine leblose Eisskulptur. Aber das war er nicht. Das galt es nicht zu vergessen!

Sein Körper sitzt fest, unter der riesigen Eisscholle. Das Einzige was er momentan noch bewegen kann, sind seine Augen. Sie wandern hastig hin und her und realisieren gepeinigt seine Misere.

Er ist gefangen... Er schaut euch grimmig an. Es gelingt ihm nur schwer, seinen Mund unter der Kälte zu bewegen.

 

 

"Pah!" Macht er verächtlich. "Na und? Was soll euch das schon bringen? Jetzt, habt ihr mich. Doch ich kann morgen Nacht zurück kommen, oder die Nacht darauf, oder darauf. Wann immer ich will--- und was macht ihr dann?!"

 

 

Sesshomaru wird wütend. Er dreht sich blitzschnell um und man sieht seine Augen rot funkeln. Er knurrt den Störenfried so laut an, dass ihr das Vibrieren seiner Stimme, in der Umgebung wahr nehmen könnt. Obwohl hier nur Luft und die Scholle sind. Das Echo seiner Wut fliegt aber sehr viel weiter...

Die Atmosphäre scheint ein wenig vergiftet worden zu sein, durch Susanoos Worte. Seine Worte sind wie schwarzes Gift. Nur das ihr außer der Schwärze nichts sehen könnt und ihr nicht wisst, womit ihr rechnen müsst... das Adrenalin, lässt dich deine Angst weniger spüren, zumindest für den Moment...

 

 

War er wie Naraku?

Ein Teufel?

 
 

Und er konnte wiederkommen. Vielleicht für immer?!...

 

 

Ja... nein... ? Keine Ahnung!

 
 

Wer konnte das sagen? Ihr wusstet ja noch nicht einmal, wie der nächste Tag aussehen würde... von der nächsten Nacht mal ganz zu schweigen...

 

 
 

Bevor ihr euch weiter Gedanken machen könnt, spürst du etwas.

Die Müdigkeit bemächtigt sich deiner und du beginnst rasch ab zu bauen.

 

 

?

 
 

Du willst die Frage "was ist hier eigentlich, los?" gerne noch geklärt haben. Denn die Drei scheinen sich offensichtlich von irgendwoher zu kennen. Die Frage kannst du zwar noch stellen, dann aber legt sich dein Körper automatisch auf den Boden und du kannst nichts anderes tun, als deine Augen zu schließen.

 
 

"Wir reden morgen darüber"- ist der letzte Satz, den du noch von Sakura hören kannst, bevor du tiefer ins Traumland reist. Wo dir niemand folgen kann und wo du den Frieden der Nacht bis zur Sonne auskostest. ~

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

Du musstest deinen Schlaf in die Länge ziehen, denn das was da gestern Nacht war- hatte dich ganz schön geschlaucht. Doch dein Geist ist so aufgeregt und unruhig, dass du dadurch erst recht früh erwachst. Eine Sekunde gibst du dir, um deinen Kopf von den Federn zu befreien, die sich vom Kissen den Weg auf dein Haar gebahnt haben. Dann stehst du wie vom Blitz getroffen auf! Es gab soviel zu tun! Du machst dich so schnell fertig wie noch nie und rennst los.

Die Fragen sind ein Teil von dir geworden.
 

 

 

Was war mit Houko, Nekoko und Kagome?

Was mit Susanoo?

Was mit dem Geschenk und den Herrschern? ~

 

 

 

Es brennt dir auf der Seele alles zu erfahren.

Du schlitterst mit deinen Socken über den Boden und kommst stockend im Garten zum stehen, so dass du beinahe hinfällst.

Sakura ist dort.

Sie dreht sie zu dir um. Ihr Gesicht sieht verletzlich aus, als sie dich in die Mitte des Gartens zieht und ihr euch gemeinsam auf dem Gras niederlasst.

 

 

Nach ein paar schnellen Atemzügen sprudeln die Worte aus dir heraus "Sakura. Was ist mit Nekoko, Houko und Kagome?"

Habe ich sie in Schwierigkeiten gebracht? Willst du wissen.

Sakura schüttelt den Kopf. "Sie sind an einem sicheren Ort- vorerst."

Das war gut. Aber... was war mit "Sakura"? Sie sah so bekümmert aus.

 
 

"Warum siehst du so traurig aus, Sakura?" Fragst du sie leise.

 

 

Die Kami kostet es gerade einiges, ihr Selbst aufrecht zu erhalten.

 

 

"Mitsuki, ich denke es ist jetzt an der Zeit, dir meine Geschichte zu erzählen." Mit diesen Worten, fängt Sakura an, einen Teil ihrer Vergangenheit für dich zu beleuchten.
 

 

[Rückblende]

 

 

"Es ist noch gar nicht so lange her, da war ich glücklich.

Ich lebte im Takamanohara, hatte Freunde, Familie und Arbeit.

Und eines Tages, traf ich ihn. Susanoo... Eine Liebe die mein weiteres Leben prägen sollte.

Ich kannte Susanoo flüchtig von früher, aber nur vom sehen. Er war damals bereits von Amaterasu vom Himmel auf die Erde verbannt worden und so hatten wir nie viel miteinander zu tun gehabt. Er war für den Ackerbau und die Bekämpfung von Seuchen zuständig. Ich für das Spirituelle im Himmel.

Es war purer Zufall, dass wir uns eines Tages über den Weg liefen. Ich brauchte eine besondere Blume für meine Arbeit, die nur auf der Erde wuchs und so trafen wir uns schließlich.

Wir grüßten uns höflich, da wir uns ja kannten. Er nickte mir zu und ich ihm. Aber heute beließ er es nicht dabei und kam auf mich zu. Er fing ein Gespräch an.

Das war der Beginn von allem.

Denn eh wir uns versahen, war eine ganze Stunde um. Ich entschuldigte mich händeringend -da ich nun weg musste-. Aber ich versprach ihm, ihn zu besuchen. -Wieder zu kommen.

Erst waren es nur Gespräche. Doch bald wurde es mehr. Er hatte diese Freiheit, diese Wildheit an sich, die mich anzog. Meine Instinkte sagten: nein. Und mein Herz sagte mir: ja.
 

 

Es war ein unfairer Kampf. Denn ich liebte das Meer und den Wind auf meinem Fell. ~
 

 

Und auch wenn er eine Seite hatte die ich "verwegen" nenne, -denn er hatte immer seine Streiche im Kopf-, so hatte er auch viele gute Seiten.

Und als ich genug Seiten und Fasern an ihm kennen lernte, da hatte ich mich bereits verliebt. Er erwiderte meine Liebe und wir waren glücklich.
 

 

Zumindest eine Zeitlang.

-Dann kippte die Waagschale.

(Ich weiß nicht wieso.)
 

 

Susanoo konnte nicht von seinen Streichen lassen und so ging er eines Tages wieder zu weit.

Er spielte Genjitsu (der Relität) und Riso Shugi (dem Idealismus), einen üblen Streich. Genjitsu, war damals schwanger. Susanoo gab ihr etwas, was ihren Fötus veränderte.

Ein unverzeihliches Verbrechen.

Wir wissen bereits vor der Geburt, wen wir gebären werden. Denn wir hohen Frauen haben dafür ein Gespür. Und bei den beiden sollte es "die Mitte" werden. Ein stabiles Glied, -welches ihre Eltern noch weiter zusammenführen würde.

Denn ihre Ehe war nicht immer einfach.

Nach der Geburt des Kindes würde die Welt gefestigt sein und der Kreislauf des Lebens gefestigt...

So aber... wurde alles anders.

 

 

Durch Susanoos eingreifen wurde Lücke geboren.
 

 

Ein pures Rätsel. Und ein unglückliches Kind, mit Fähigkeiten, die keiner beschreiben kann.

Susanoo war schon einmal verbannt worden. Vom Himmel auf die Erde. Aber nach diesem Streich, führte ihn sein Weg in die Unterwelt, wo andere Regeln gelten.

Und seitdem ist er dort... aber nun... hat er scheinbar einen neuen Weg gefunden, um Unheil anzurichten." Sagt Sakura traurig als sie dich ansieht.
 

 

[Rückblende Ende]

 
 

Sie erzählt weiter. "Ich kenne ihn ganz genau. Als ich den schneebedeckten Garten betreten habe, war Susanoos Geruch an dir.

Ich war mir erst nicht sicher, weil er schwer zu filtern ist. Vor allem für jemandem wie mich, mit Handycap. Er unterscheidet sich kaum, von normalem Salzgeruch. Aber als ich nichts sah, was "salzig" sein könnte in dem Garten, fiel der Groschen und ich ließ meine Nase erneut über diesen Geruch gleiten.

Der salzige Geruch stimulierte meine Nase erneut und ich war mir sicher.

Ich spürte schwach, die Anwesenheit dieser Person, zu dem der Geruch gehörte. Wie eine Art Schatten.

Und doch schien dieser Geruch vergangen zu sein... wie eine Sternschnuppe die man noch am Himmel glühen sieht, obwohl sie bereits verglimmt ist.

 

 

Und ich wusste ER war es!

 

 

Und ich wusste, dass er erneut versuchen würde deinen Traum zu stehlen.

Daraufhin habe ich Sesshomaru bescheid gesagt und dann sind wir gemeinsam, in deinen Traum gereist. Und dass... keine Sekunde zu früh...

Das Merkwürdige daran ist, ich konnte seinen Geruch nur in diesem Garten wahrnehmen. Und auch nur für eine kurze Zeit. Dann war er weg. Was für ein Glück, hat Sesshomaru mir geglaubt."

 

 

Als du merkst, dass sie fertig ist, packst du ihre Hände. "Danke. Du bist wundervoll."

 

 

"..."

 

 

Sie bleibt stumm und du umarmst sie, weil du merkst das sie weint. 

 

 

"Sakura..." ~

Erscheinung

Kapitel 20 Erscheinung
 

Mitsuki: Liebe Realität.~

Du hast mich am 10. August ganz schön verarscht. Du hast eine Person, die ich seit 10 Jahren nicht mehr gesehen habe, wieder in mein Leben geführt. Und dafür hast du eine andere, die sich noch näher bei mir befand und an meiner Seite sein sollte, weiter weg geführt. Weil ich beschlossen habe, dass diese Person, mich nicht mehr verletzen darf. Wie nennt man dieses Gefühl?

Leiden²?

Unglück folgt auf dem Fuße?

Ich kann nicht glauben, dass das Leben so sein soll. Denn... wenn ich es auch nur eine Sekunde glauben würde, würde ich aufhören zu fliegen. Und alle meine Träume würden enden.

Also nimm es mir nicht übel aber: Fick dich!

Das hat niemand verdient. ~

 

 

 

Die Realität ist dir zu bitter. Also nimmst du einen tiefen Atemzug Fantasie und bist... hier. Und lässt das Andere hinter dir zurück.~

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 
 

Die grünen Blätter werden unter dem Wind lebendig. Ihre Laute werden lang und länger.
 

 

 

Schiuuuuu

Schiuuuuuuuu machen sie.

Ihr rauschen und knistern, formt das Lied der Natur, welches du liebst und dich innerlich belebt. Es stimmt dich fröhlich und friedlich. Du riechst den Wald der Sengoku-Jidai und fühlst dich gleich besser. Du könntest hier ewig so stehen und die Stille  genießen. Für dich wäre es keine verschwendete Zeit. Aber das ist nicht dein Weg...

Die zuletzt gelebte Szene mit Sakura bekommt einen Continue und setzt sich fort. Noch immer stehst du mit der Inuyokai im Garten. Du reichst ihr ein Seidentuch, als sie sich einigermaßen beruhigt hat.

 

 

"Hier für dich."

 

 

Sie nimmt es dankend an.
 

 

Du willst etwas sagen. Aber hierfür -für diese Situation- gab es keine Worte. Manches konnte nur die Zeit heilen lassen...

Und dein Kopf fühlte sich irgendwie wie Watte an. Dieses ständige hin und her war nicht gut für dich. Denn immer wenn du hierher zurück kehrtest, konntest du spüren, dass du hier Wurzeln schlugst wie ein Baum, der sich pudelwohl fühlt. Und das Andere wird immer unwirklicher... manchmal vergisst du sogar... wer oder was du bist... 

Wie lange würde dir das wohl noch auffallen? Ich meine: Bevor du denkst, dass du wirklich von Anfang an ein Teil dieser Welt warst?

Das... ist ungewiss.

Da du es nicht weißt, versuchst du trotzdem so gut es geht, hier die Probleme, die du siehst, so gut es geht zu lösen. 

Doch aufhören war keine greifbare Option. Dafür brennt die Sehnsucht nach dieser Welt zu sehr in deinem Herzen.
 

 

"Sakura, es tut mir leid." Sagst du lauter.

Sie schüttelt den Kopf. "Das Ganze ist nicht deine Schuld."

 

 

Da war eine leise Stimme, in deinem Kopf, die dir zuflüsterte: Vielleicht ja doch?!

 

 

Sakura will noch etwas sagen, doch dann versinkt ihr schöner Halbmond im Schimmer. Dein Mund öffnet sich vor staunen, während das Licht ihren Körper herunter fließt. So etwas schönes hattest du noch nie gesehen... Dieses schimmern, war so viel mehr als ein bloßer Teil von Farben. Du konntest es kaum beschreiben. Da war ein Hauch von Licht, oder war es Silber? Der sich aber so schnell änderte, dass die einzelnen Farben immer und immer wieder zu etwas neuem verschmolzen. Der Halbmond, sah aus als würde er alles mühelos, zu einem Ganzen formen können. Es war wie das vereinte Schimmern von Mond- und Sonnenlicht zugleich. Unglaublich hell und unglaublich rein!

Vollkommenheit in Farbe und Form!

Sakura schließt die Augen und wird einen Moment erfüllt von diesem Licht- dann ist es weg.

 

 

"Sieht aus, als würde ich gerufen." Sagt sie und dieser Satz ist viel zu banal für das Wunder, welches du gerade sehen durftest.

 

 

Bevor die vorlauten "wer" und "was" deinen Mund verlassen, klärt sie dich auf.

 

 

"Du weißt doch, das ich auch im Himmel arbeite, oder?"

 

 

Du nickst. Ja das hatte sie ja im letzten Kapitel erwähnt...

 

 

"Das ist das Zeichen, meiner Mutter, dass es Zeit für mich ist, dorthin zurück zu kehren. Es gibt immer viel zu tun und auch die Pflichten einer Himmelsprinzessin sind nicht rar gesät.

Sie greift in ihr wunderschönes Haar, zieht eine Kirschblütenspange heraus, -die größer wird- und fliegt auf ihr mit einem winken davon. ~
 

 

 

"Bis bald schöne Kirschblüte", denkst du noch, dann ist sie außer Sichtweite.

 

 
 

In dir bleibt ein leises Gefühl der Leere zurück, dass einen überfällt, wenn man eine Person verabschiedet, die man gern hat. Trotzdem lächelst du, denn du freust dich jetzt schon auf das nächste Wiedersehen. Es überstrahlt den Abschied hell und klar. Du guckst noch eine Weile auf den Platz, wo sie gestanden hat. Dann hast du plötzlich eine Idee... und du fängst an, in deinem Rucksack zu kramen.

 
 

 

Ein Stift...

Ein Stift... denkst du dir.

Es dauert nicht lange und du findest was du begehrst. Einen Stift und einen Spiegel.

Ok... es war wahrscheinlich einfach nur blöd und albern, sich jetzt einen Mond auf die Stirn malen zu wollen um naja, um was genau???

Deine Neugier zu befriedigen?

Zu sehen wo Sakura jetzt war?

Das Gefühl niederzukämpfen, dass gerade alle irgendwie etwas eigenes zu tun hatten?

Das Gefühl zuzulassen, dass du eben doch eine totale Neugiersnase bist? Und das du es nicht morgen, gleich, oder übermorgen wissen willst, sondern... jetzt?
 

 

Dann ist es soweit. Du malst dir mit einem nicht dünnen schwarzen Edding einen Halbmond à la Sesshomaru auf die Stirn.

Es ist dir egal, dass er ein wenig aussieht, als wäre ein Pummeluff auf deiner Stirn ausgerastet. Mit Fantasie konnte man den Halbmond, den du immerhin unter erschwerten Bedingungen malen musstest, erkennen.

Die Freude durchströmt dich heftig, als er tatsächlich anfängt zu glimmen.~
 

Du fühlst eine nie gekannte Wärme, die dich "heimkehren" lässt. Es ist ein Gefühl, wie nach einer langen Rückkehr. Von dort wo man gestrandet war, fand man nun den Pfad zurück. Man fühlt sich schon mehr wie man selbst, noch bevor man sich auf der anderen Ebene befindet. Egal ob der Pfad nun breit, oder eng ist.

Das Licht fließt und für einen kurzen Moment siehst du Umrisse von Sakuras Welt dort oben. Es herrscht viel Betrieb und Leben dort oben.

Es sieht wunderschön voll aus...

Aber... du bist scheinbar ein unerwünschter Gast? Alles flackert und das Bild verschwindet nach und nach -genau wie der Halbmond auf deiner Stirn. Alles stürzt ein, wie eine Sandburg die die Flut verschlingt. Übrig bleibt nichts als ein schwarzes Meer, welches gefüllt werden will.

Es ist dunkel.

Und die Farbe kehrt erst wieder, als du blinzelst. Aus schwarz wird plötzlich pink. Die Farbe springt aus deinem Halbmond. Bevor du erkennst -was es ist- hat es dir die erste Frage gestellt.

 

 

"Du fühlst dich also so einsam, oder?"
 

 

Verlegen schüttelst du den Kopf. Ja und nein. Manchmal ist dein Leben ein Chaos und manchmal auch ganz ok. Aber dieser Tag aus der anderen Welt, hatte viel von dem wieder hochgewirbelt, was du eigentlich vergessen wolltest. Oder... vergessen ist das falsche Wort. Du vergisst nicht. Aber manchmal, wenn schlimme Dinge passieren, dann fühlt man sich wie in einem Traum und betet darum aufzuwachen. Und manchmal sind die Dinge so schlimm, das man sie nicht reparieren kann... Und an Tagen wie diesen, wiegt der Schatten schwerer.

 

 

//Ich will einfach nicht... das dieser Schatten mein Herz auffrisst. Und ich schäme mich nicht für meinen Schmerz deswegen. Denn alles andere würde bedeuten, dass ich dich nicht wirklich gern gehabt hätte...

Stimmts? Christina?//
 

 

Die Gestalt hat sich inzwischen zu einem Hunde ähnlichen Fabelwesen geformt. Ihr Fell erstrahlt in einem Glanz und sieht seidig aus. Es ist ein königliches Tier -einzigartig-, was jetzt vor dir steht.

Sie ist nicht abwertend, nicht feststellend, sondern einfach da. Voller Ehrfurcht starrst du sie an.

Und als sie heller als das Licht selbst leuchtet erkennst du sie.

 

 

-DU... bist...es...? Endlich hilfst du mir?!

 

 

Sie schüttelt den Kopf. Du hörst ihre Stimme in deinem Kopf.

"Das darf ich nicht, denn das kannst nur du allein... ich bin nur ein Gemisch aus dem was du fühlst,

was du denkst,

was du gerne hättest,

und was du denkst was möglich sein könnte...

und eigentlich bin ich in deinem Kopf und deinem Wesen. Denn ich bin DU... und jedermann.

 
 

 

Aber pass auf: Ich gebe dir einen Tipp für diese Welt.

Also hör zu: Wann wird aus Fantasie, Fiktion? Wann aus Fiktion, ein Hirngespinst? Die Kunst ist es, mich im rechten Moment los zulassen...

Und hier noch einen Tipp für die Welt aus der du kommst:...

Eine Freundin ist jemand der dir gut tun sollte.

Jemand der dir die Hand reicht, wenn es dir schlecht geht. Egal was vorher war.

 
 

Freundschaft ist etwas, wo Fehler erlaubt sind.

Eine wahre Freundin könnte verzeihen... -auch jetzt noch-.

Du bist ein Mensch, mehr als entschuldigen kannst du dich nicht. Fehler ungeschehen machen, dass liegt nicht in deiner Macht. Denn du bist nicht perfekt. Also lass sie los, bevor es dich kaputt macht.

Sie hat so viele Dinge die du erlebt hast nicht gesehen und war bei so vielen Dingen, wo du sie gebraucht hättest nicht dabei. Aber das ist nicht der Punkt...

Sie hat für sich entschieden, auch in Zukunft nicht dabei sein zu wollen! Also wach endlich auf, aus deinem Traum."

 

 

Diese Worte sind hart und brechen dich fast durch. Aber in deinem Innern weißt du das Fantasie irgendwo recht hat. Ernüchtert blickst du zu ihr.

Aber du glaubst dass der Zeitpunkt, zum loslassen -hier- noch nicht gekommen ist in dieser Welt. Und wegen Christina... ja du musstest sie loslassen- denn das war das, was sie wollte.

Was sie gewählt hatte... Irgendwann würde es sicher aufhören weh zutun, nicht wahr? ~

 

 

"Fantasie?" rufst du sie zurück, denn sie wollte schon kehrt machen und in den Wald stürmen und mit ihm verschmelzen.

"Das bedeutet, ich kann Sakura nicht mit einem Satz glücklich machen, oder?!"

 
 

"- Ganz genau." 

"Und versuch nicht nochmal, mich zu beschummeln.

Du Greenhorn!" ~~~~
 

 

Dann ist sie weg und du siehst sie nicht mehr. ~

Okay. So einfach, war das wohl alles nicht... soviel war nun sicher. ~

 

                                                    .

                                                    .

                                                    .

 

Heute war wieder ein Tag der Audienzen. Wie sehr Sesshomaru diese Tage doch zuwider waren. Meist dauerte es vom frühen Morgen bis in die späten Abendstunden hinein, sich die Angelegenheiten seiner Untertanen anzuhören. Normalerweise übernahm dies, seine rechte Hand.

Inoki.

Der aber, hatte andere Dinge zu tun, wie Sesshomaru wohl wusste. Und so musste sich Sesshomaru heute persönlich darum kümmern. Es war nicht so, dass ihn die Probleme seiner Untertanen wirklich interessierten oder nicht.

Nein.

Er hatte einfach nur keine Lust, Kleingeistern zuzuhören. Das empfand er schon immer als ermüdend, selbst als sein Vater noch geherrscht hatte.

Und als komplette Zeitverschwendung.

Damals hatte er immer so gut es ging versucht, sich aus den Audienzen davon zu stehlen. Und meistens hatte sein Vater ihn gewähren lassen. Wenn Sesshomaru fand, dass es richtig sei, jemanden zu schelten, der die Ernte von diesem oder jenem Bauern stahl, dann tat er das.

Oder er sorgte dafür, dass es erledigt wurde. Sein Vater hatte ihm aber, über die Jahre eingefleischt, dass es wichtig war, von Zeit zu Zeit ein wenig Interesse zu zeigen. Zumindest wenn man lange herrschen wollte.

In Sesshomarus Herrschergebiet lebten auch Menschen. Mit diesen niederen Wesen, hatte er aber glücklicherweise nichts zu tun. Er hatte dafür gesorgt, dass seine Krieger von Zeit zu Zeit patrouillierten und nach dem rechten sahen. So musste er sich draußen niemals persönlich mit ihnen auseinandersetzen. So sehr er seinen Vater auch ehren wollte, oder auch sich selbst. Das wollte er nicht. 

Den Kontakt zu Menschen, würde er immer so gut es geht vermeiden.
 

Diese Kreaturen hatten ihm zu ehren zwar, mehrere Tempel errichtet...
 

Doch weil er sich dadurch doch irgendwie geschmeichelt fühlte, sorgte er für ihr Wohlbefinden. Das hieß, wenn die menschlichen Herrscher es mal wieder nicht Zustande brachten.

Gerade jetzt im Krieg unterstützte er viele umliegende Dörfer die im Westen lagen mit Nahrung. Hier um sein Schloss herum, gab es guten fruchtbaren Boden, der großflächig beackert wurde. Vorwiegend von schwächeren Yokai, aber auch einige Menschen waren unter den Bediensteten.

Es waren Familien, die so versuchten, dem Krieg der Menschen zu entkommen. Er ließ sie gewähren, solange sie sich benahmen. Und... solange es nicht zu viele wurden, sie sein Schloss nicht betraten, oder in die Reichweite seiner Nase liefen.
 

Sesshomaru schnaufte leise.

Der Thron unter seiner Kehrseite war warm, vom langen sitzen.

Der letzte Bittsteller hatte gerade die Halle verlassen. Sesshomaru wollte soeben aufstehen, da kam Jaken auf ihn zu gerannt.

 

 

"Meister Sesshomaru. Die Priesterin Kaede und ihr Gefolge, bitten um eine Audienz bei euch. Es scheint von großer Wichtigkeit zu sein!"

 

 

Normalerweise wagten sich nicht viele Menschen hierher...

Vorwiegend Yokai äußerten ihre Bitten vor ihm. Aber was war hier schon normal, in der letzten Zeit? Auch diese Angelegenheit interessierte ihn nicht wirklich, aber sie suchten seinen Rat... und heute war es jedem erlaubt um eine Audienz zu bitten...

Er machte eine hoheitsvolle Geste mit seiner Hand. "Sie sollen eintreten."

 

 

Um den Herrn des Westens dazu zu bewegen, etwas für einen tun zu wollen, gehörte es, sich vor ihm zu verbeugen. Und so traten unsere alt bekannten Freunde Inuyasha, Kaede, Miroku und Kiara vor (Shippo war bei den Kitsune-Prüfungen) und taten genau dies.

Sesshomaru nickte zufrieden und sagte "ihr dürft euer Anliegen vor mir äußern."

Er bemerkte ihre großen Blicke, als sie sich in seinem Audienzsaal umsahen. Nur Inuyasha hatte diesen Saal schon einmal gesehen. Für die Anderen war er völlig neu.

Ja es hatte sich in den letzten Jahren viel verändert.

Der Raum war riesig.

In der Höhe sowie in der Breite. Man konnte ihn selbst -wenn man fünf Männer übereinander stellen würde-, noch nicht an der Decke berühren.

Sesshomaru wusste, wer ihn noch nie auf diesem Thron hatte sitzen sehen, dem verschlug es Schier den Atem. Und er passte perfekt in diesen Raum. 

Die hohen Säulen aus dem alten schönen Holz, teilweise rot bemalt, waren hoch eindrucksvoll. Die verkeilte Decke, mit den vielen Holzbalken, die übergroße acht Meter hohe goldene Hundestatue, die ihn darstellte...
 

Der ganze Raum war in wenigen Farben gehalten. Es gab hier nur grün, rot, weiß, schwarz und gold. Es war so, weil es Sesshomarus Geschmack entsprach. Er mochte es nicht zu bunt. Das wirkte zu pompös und billig. Und das der Raum nur spärlich möbliert war, begrüßte er ebenso. Da er so noch größer wirkte und alles seine Überlegenheit und seine Macht am schmeichelhaftesten unterstrich.

 
 

Es vergingen ein- zwei- Sekunden...

Der Eindruck schien sich bei allen gesetzt zu haben, denn Inuyasha trat ein Stück vor und sprach.

 

 

"Sesshomaru. Vor einigen Tagen, haben wir eine Kälte gespürt, die seinen Ursprung hier zu haben schien... Ein paar Stunden später waren dann Kagome und Sango verschwunden... Wir haben sie in der näheren Umgebung gesucht, konnten sie aber nicht finden... Weißt du irgendetwas darüber?!" Sagte er sichtlich aufgeregt.

 

 

Sesshomaru bewegte sich minimal. Er kritisierte und lobte seinen Halbbruder innerlich, das er die Yoki-Energien zwischen ihm und Lord Akuma zumindest hatte spüren können. "Die Miko ist hier."

 

 

Inuyasha und die anderen bekamen einen überraschten, aber auch erleichterten Gesichtsausdruck.

 

 

"Kagome ist hier...?!" Sagte Inuyasha ungläubig. Er bestätigte sich das Gesagte selbst, indem er einen tiefen Atemzug nahm und ihre Fährte unter all den anderen suchte, bevor sein Bruder wegen einer erneuten Nachfrage sauer oder bissig werden konnte. Fast schon wollte der Halbdämon wie in alten Zeiten davon stürmen, da fiel ihm ein, dass hier andere Regeln galten. Etwas ursprüngliches tief in seiner dämonischen Hälfte verankert, ließ ihn zögern. Und doch fasste er seinen Willen in Worte.

"Ich will sie sehen Sesshomaru."

 

 

Ein spöttisches Lächeln zeigte sich auf dem Gesicht des Herrschers.

//Kleiner Bruder... du bist fast noch genau so unbesonnen wie damals. Du sagst nur das, was dir impulsartig in den Kopf schießt und hast für alles andere zu wenig Blick.//

 

 

Miroku rief dazwischen. "Was ist mit Sango? Wo ist Sango?"

Sesshomaru erhob sich und schritt zu den anderen hin. Sein Yoki regte sich etwas.

Der Mensch hatte ohne Erlaubnis gesprochen...

Ein Unding. Sesshomarus Aura wurde dunkler. Der Mönch nahm es sofort wahr, denn er verbeugte sich schnell demütig vor dem Dämon und war still.

Das Holz unter Sesshomarus Aura ächzte kurz empört.

Die unverzügliche Verbeugung hatte den Mönch vor schlimmerem gerettet... und auch die Audienz an sich. Sesshomaru zog ein wenig von der Schärfe aus seiner Aura und das Holz verlor seine Stimme wieder.

Der Dämon betrachtete den Mönch lange ohne jegliche Regung.

Dieser Mensch hatte eine Aura die man spüren konnte. Bei früheren Begegnungen war Sesshomaru das nie aufgefallen. War er stärker geworden? Vermutlich. Die Aura des Mönchs war mit Sorge getränkt, dass konnte man deutlich fühlen. Es war eindeutig. Dieser Mensch befand sich offensichtlich in einem grausamen mentalen Zustand. Auch die hängenden Schultern und die Augenringe zeugten von der Richtigkeit von Sesshomarus Vermutung. Wahrscheinlich hatte dieser Mensch lange nicht mehr geruht. Sonst wäre er niemals so Lebensmüde gewesen und hätte die Stimme gegen das mächtigste Wesen dieses Landes erhoben.

Deswegen, und nur deswegen beschloss der Herr des Westens seine Rüge stecken zu lassen.
 

Sesshomaru würde niemals zugeben das er etwas nicht wusste. Das erlaubte seine Arroganz ihm nicht und so erwiderte er auf Mirokus Frage nur "sie ist nicht hier." Das musste eben reichen. Seiner Meinung nach sollten sie alle froh sein, das er überhaupt mit ihnen geredet hatte. Tag der Audienzen hin oder her. Betrübt ließ der Mönch nach Sesshomarus Antwort den Kopf hängen.
 

 

Inuyasha hatte noch einen Bonus bei Sesshomaru gut, der noch nicht aufgezehrt war. Wegen des Fächers... Und trotzdem... Das hier musste warten. Er hatte dringlicheres zu erledigen. Sesshomaru drehte sich zu Jaken um und sagte

 
 

"bring Inuyasha und seine Gefährten in ein Quartier. Ich muss jetzt den Herrschern aufwarten, wenn ich sie noch länger warten lasse könnte es doch noch zum Krieg kommen." 

Entführte Prinzessin

Inoki - (an das japanische Wort Hund=Inu angelehnt)
 

Kapitel 21 Entführte Prinzessin
 

Gyappu: [--] Verdammt, wie bin ich denn nur wieder in diesen Schlamassel geraten?

Mama und Papa werden böse auf mich sein.

Aber... ich will nicht das sie böse sind...

Was soll ich denn jetzt nur machen?! 

Tagelang irre ich nun schon hier rum an diesem Ort...

Warum hilft mir denn keiner?! ~

 

                                                    .

                                                    .

                                                    .
 

Der Herrscher des Westens holte die anderen Lords diesmal persönlich.

Ein Zeichen der Ebenbürtigkeit, auch wenn sie hier in seinem Reich waren. Es war egal, wo er die Lords hinführen würde. Sie würden die frischen Menschen und den Hanyo überall erschnüffeln können. Es war unabänderlich. Inuyasha hatte sich einen ungünstigen Zeitpunkt ausgesucht um die Schwelle seines Schlosses zu übertreten... Doch das passte nur zu ihm und seinen Gefährten!

 

 

Sesshomaru wusste was er tun musste: Die Lords direkt zur Quelle des Geruchs zu führen -in den Audienzsaal- nur so konnte Transparenz gewahrt werden und seine Arroganz aufblühen!

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

Die Zeremonie begann und alle Lords bekamen traditionell Tee serviert. Eine Geste, die die Verhandlungen erneut einleiten sollte. Klangschalen und Kotos erfüllten die große Halle mit Musik. Eine Friedlichkeit erhielt mit jeder Note Einzug, die den alten Wesen die Zeit angenehmer machte als die völlige Stille.

 
 

Eine hübsche Dämonin kam eingehüllt im Zauber der Musik in einem traditionellen Kimono angeschritten und hatte eine edle Truhe in der Hand. Das Ahornholz war fein gearbeitet und erzählte eine kleine Geschichte auf der Oberfläche.

Die Dämonin die sie trug, fiel wie tot vor Lord Azuma auf die Knie und blieb dann reglos.

 
 

Nun musste sie Lord Azumas Yoki über sich ergehen lassen. So war es Tradition. Eine Entschuldigung à la Daiyokai...

Und niemand durfte eingreifen!

Azuma stichelte die Dämonin für einige Minuten. Jedoch ohne sie körperlich zu verletzen. Ihm kam es lediglich auf die spirituelle Machtausübung an Sesshomarus Eigentum an.

Erst als er sie ihr fest wie einen Stempel aufgedrückt hatte, und sie sein Yoki zu fürchten lernte wie eine Beute den Jäger, erst dann war er zufrieden und die Aufgabe abgeschlossen.

Als er nickte ging es weiter. Es war es der Dämonin nun erlaubt, sich zu ihm umzudrehen und die Truhe zu öffnen.

Natürlich ohne sich den eben erlebten geistigen Schrecken anmerken zu lassen...

Es war sicher nicht einfach, doch die Dämonin schaffte es!

 

 

In der Kiste die innen mit blauem Samt überzogen war, lag ein ebenso blauer Edelstein der mächtig funkelte.

Er gehörte Jaken und war sehr selten. Damit konnte man die Gezeiten beeinflussen. Er war Jakens wertvollster Besitz und stammte noch aus den Zeiten als der Kappa selbst einmal mehr Verantwortung getragen hatte. Aus einem Leben vor Sesshomaru...

 

 

Der Lord des Ostens wusste genau, was er vor sich sah und griff zu. In diesem Moment, hatte der Stein seinen Eigentümer gewechselt.

"Ich akzeptiere das Geschenk." Sagte der Lord zufrieden.

Und damit nahmen die Herrscher die Verhandlungen wieder auf. ~

 

                                                    .

                                                    .

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Nachdem Fantasie und Sakura verschwunden waren, machst du dich auf die Suche nach den anderen. Du weißt die Lords sind am verhandeln und so kannst du dich frei bewegen.

Deine Füße müssen auf keine Eingebung warten, denn dies ist einer der wenigen Wege, den du kennst. Er hat sich förmlich in dein Unterbewusstsein gebrannt. Mindestens einmal am Tag, wart ihr hier in dieser Gegend unterwegs. Meistens um die Luft zu genießen oder Beeren und Nüsse zu sammeln. Aber es gab dennoch weite Teile von Sesshomarus Schloss, die du bisher noch nie gesehen hattest.

Was es hier wohl noch so alles gab?
 

 

 

Einhörner?

Rote Stiere?

Jungfrauen in Nöten?

 

 
 

Gedankenverhangen läufst du eine Weile über das Gelände und malst dir passende Geschichten zu den einzelnen Zimmern aus, an denen du vorbei kommst. 

An jedem Tag, würdest du etwas neues finden, wenn du nur danach suchtest. Das wusstest du jetzt. Aber noch warst du kein Schwimmer... Du bist dir ebenso sicher, dass dich die Masse an Fantasie die hier herrscht ausbremsen kann. Wie eine Art Reizüberflutung oder schlimmer noch -wie ein Puffer. Wenn man zu viel von einer Sache hat, oder konsumiert, ist das schlecht.

Immer.

Ein Rinnsal von Gedanken, wird zu einem reißenden Fluss und wenn du nicht aufpasst, spült dich die Fantasie einfach weg- oder die schlimmere Variante: Du steckst fest und nichts geht mehr!

"Fantasie" hatte dir mit ihren Worten Schwimmflügel gegeben und noch warst du nicht bereit für die offene weite See. Also hieß es jetzt: Schritt für Schritt.

 

 

Nach einem fast zwanzig minütigem Fußmarsch und dem erdenken vieler Geschichten, kommt die ersehnte Tür in Sicht. Du öffnest sie und gehst hinein.

Prompt begegnet dir Rin auf dem Flur. Du willst etwas sagen, doch ihr Finger wandert schnell an ihre Lippen und formt ein "schhhhht" ohne Ton. 

Zwei Sekunden später siehst du eine Wache patrouillieren und ziehst dich rasch hinter eine Wand zurück.

Mist. Der Wächter konnte zwar eure Auren nicht spüren, weil ihr Menschen (und keine Krieger wart), aber er konnte euch riechen und auch hören...

Deswegen würde es euch niemals gelingen, dort unbemerkt hinein zu kommen.

Doch Rin scheint eine Idee zu haben. Sie verlässt mit dir ihr Versteck -zieht dich mit- und tritt vor die Wache die du jetzt auch von vorne sehen kannst.

Du stehst vor der Wand die euch eben noch verbarg und betrachtest den General.

 

 

Wiedererkennen spiegelt sich in dir als du seine Rüstung erkennst. Diesmal hatte er keinen Helm auf wie bei eurer ersten Begegnung und so kannst du nun sein Gesicht sehen.

 
 

Er hatte die gleichen durchdringenden Augen wie Sesshomaru. Nur waren seine nicht golden, sondern silber-weiß. Dadurch wirkten sie von Natur aus kälter, auch wenn sie freundlich blickten. Seine Gestalt offenbart zusätzlich ein nicht menschliches Maß an Anmut und Ästhetik. Der Eindruck wird zunehmend davon unterstrichen, dass er dort steht als würde er das Wort Gravitation nicht einmal kennen.

Er wirkt nicht viel älter als du und Rin. Fast willst du lachen, als dir einfällt das das nicht viel bedeuten muss bei Dämonen. Auch seine Haare sind zu seidig um nicht dämonisch zu sein. Glatt und lang flossen sie aus seiner Frisur heraus. Schwarz wie die Nacht. Du blickst ihm ins Gesicht. Er hatte hauchzarte türkise Streifen im Gesicht, die ihm noch mehr malerisches verliehen. Sein schwarzes Schulterfell fällt bauschig, groß und weich über eine seiner Schultern.

Das hieß er war... ein Daiyokai?

 

 

"General Inoki. Lord Sesshomaru hat mir erlaubt meine Ziehmutter zu besuchen und ich will das Mitsuki mich begleitet."

 

 

Der General stutzt und zieht eine Augenbraue in die Höhe als du nickst. 

 

 

"Davon hat mir der Lord nichts gesagt Prinzessin..." Sagt er etwas steif.

 

 

Rin redete munter weiter "nun... wenn Ihr mir nicht glaubt, könnt Ihr ihn ja fragen gehen. Aber ich bin mir sicher, er wäre nicht erfreut, wenn Ihr Ihn bei den Verhandlungen wegen so einer Lappalie stören würdet."

 

 

Der Gesichtsausdruck des Dämons verändert sich erneut minimal. Er wusste das Rin recht hatte.

Meister Sesshomaru wegen Belanglosigkeiten zu stören, war wie einem tollwütigen Hund die Hand hin zuhalten, damit er zubiss.

Und wenn Sie log? Nun es war nicht seine Aufgabe die Prinzessin dafür zu rügen...

Es schien ihm, in dem Moment das kleinere Übel euch durch zu lassen. Der General tritt wortlos zur Seite und verbeugt sich.

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

Das Zimmer war großzügig geschnitten, denn nichts anderes erwartete man vom Herrn der Hunde. In seinem Innern saßen: Inuyasha, Kagome, Kaede, Miroku und Kiara. Houko und Nekoko schienen in einem anderem Raum untergebracht zu sein. Die Freunde waren einerseits glücklich, da sie Kagome gefunden hatten, aber gleichzeitig waren sie wegen Sango betrübt... und jetzt saßen sie vorerst hier in diesem Zimmer fest.

Miroku sprang auf und wollte zur Tür hinaus. Doch Inuyasha versperrte ihm den Weg.

 

 

"-Inuyasha lass mich durch!"

 

 

Inuyasha schüttelte den Kopf.

 

 

"Geh zur Seite, ich kann hier nicht länger rum sitzen und warten. Was ist, wenn Sango etwas passiert, während ich untätig hier rum sitze?"

 
 

Der Halbdämon blieb ausnahmsweise ruhig, denn er verstand die Sorge seines Freundes zu gut.

"Miroku. Ich versteh dich ja, aber... bitte benutz nur einmal kurz, dein spirituelles Gespür... Was sagt es dir?"

 

 

Der Mönch schließt seine Augen und reißt sie kurz darauf wieder auf, als er sich auf die Erfassung der Auren einlässt, die er zuvor ignorierte. Er hat etwas gesehen wo er die Grenze nicht finden konnte...

 
 

                                              !

 
 

Inuyasha schaut ihn an und nickt. "Genau. Hier sind übermächtige Auren im Schloss." Der Hanyo greift an seine Seite und redet weiter.

"Es handelt sich vermutlich um ein Treffen der Ranghöchsten oder so was. Jedenfalls etwas wovon weder du noch ich genug verstehen, oder uns vorschnell einmischen sollten." Seine Hand wandert weiter an seine Seite.

"Tessaiga spielt verrückt. Es warnt uns!" Er zieht das Schwert aus der Scheide und die Klinge gibt einen seltsamen summenden, fast weinerlichen Ton von sich, bis er es wieder in die Scheide steckt.

 
 

Seinem Schwert vertraute Inuyasha ohne Worte, es hatte ihn nie fehl geleitet... Ihn immer beschützt.
 

"Tessaiga will weg von hier! Hör zu! Eine der Auren ist die von Sesshomaru, aber die Anderen drei kenne ich nicht. Sie überziehen diesen Ort mit purer Macht und es ist mehr als unangenehm sie so nah zu spüren. Wir sollten uns lieber bedeckt halten, solange sie hier sind. Sesshomaru hat uns nicht ohne Grund ein Quartier zugewiesen. Du weißt doch was Dämonen von Menschen und Halbdämonen halten."

 

 

Das Inuyashas dämonische Seite in Wirklichkeit das Bedürfnis verspürte sich auf den Boden zu werfen und sich unterwerfen wollte, verschwieg er allen anderen. Einzig seine Menschlichkeit ließ ihn nicht einknicken und hielt ihn aufrecht...

 
 

Das Verhältnis der ungleichen Brüder war noch immer nicht perfekt. Und die Momente wo Inuyasha, Sesshomaru verfluchte, ihm eine rein hauen wollte, häuften sich auch jetzt noch von Zeit zu Zeit...

Doch war da auch ein kleines bisschen Vertrauen in ihm das es gegen Sesshomarus Ehre gehen würde ihn -den Sohn des verehrten Vaters- anderen einfach so zum Fraß vor zu werfen.

Und so sah er es als notwendig an erstmal hier zu bleiben. Das hatte er dem Hoshi nun ebenso deutlich gemacht.

Miroku setzte sich wieder hin und drückte seine Schultern durch. Doch seine Tracht, hat kaum die Möbel berührt. Da kommt der Druck...~

 

 

                                         BOUM!

 
 

Der Knall ist kurz, aber prägnant. Staub wirbelt im Zimmer umher und bahnt sich seinen Weg durch das Loch, welches vor wenigen Sekunden noch eine Wand war.

Alle sind von der Druckwelle weggeschleudert worden und liegen auf dem Boden. Vorerst reglos. Einige Sekunden vergehen und nur der Staub wippt hin und her und beansprucht die Hauptrolle dreist für sich.

Inuyasha ist der Erste der sein Bewusstsein wieder erlangt. Die Staubwolke nimmt Inuyasha komplett seine Orientierung. Weder seine Augen waren hilfreich, noch seine Nase. Er fühlte sich wortwörtlich benebelt.

 

 

"Kagome?" ruft er laut. "Alles okay?" Und er spitzt seine Ohren, die wie Hölle dröhnen.

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

War das jetzt Traum oder Wirklichkeit?

Die junge schwarzhaarige Frau ist sich nicht sicher. Erst Inuyashas Rufen hatte sie mehr und mehr hier her zurück geführt. Kagomes Kopf saust und in ihren Ohren klingelt es vehement. Es ist kein angenehmes klingeln, sondern ein penetrantes, was das normale Denken fest im Griff hat. Es gewinnt immer wieder die Oberhand, so dass die junge Frau Schwierigkeiten hat aufzustehen, oder gar zu sprechen. Es dreht sich alles so sehr. Man hört es jetzt in ihrer Nähe rascheln.

Jemand bewegte sich umher. Doch wer ist es?

Freund oder Feind?

Kagome nimmt ihre Kraft zusammen und antwortet.

 

 

"Ja... ich... ich denke schon." 
 

"Miroku? Kaede? Kiara?"

 

 

"Uhum" Murmelt Miroku leise. "Kaede und Kiara sind hier bei mir. Es geht ihnen gut."

Schabende Geräusche die sich anhören wie Schritte, erklingen immer wieder. Alle gehen automatisch in Verteidigungshaltung und sind wachsam. Sich gegenseitig suchend. Der Nebel ist dick wie Teig und bleibt bestehen. Langsam kommen alle (du eingeschlossen), wieder komplett zu sich. Bevor Inuyasha nach euch beiden fragen kann hört er den Schrei in dem alle Wahrheit liegt.

 

 

"Aaaaaaaaaaaaah!"

 

 

Das war Rin!

 
 

~Dann nur noch Stille.

 

 

"Rin?" rufst du diesmal panisch. Verdammt das konnte nicht sein. Was war hier nur los? 

Die Wand vor euch biegt sich und berstet. Und langsam ebbt der Nebel ab... Einige Yokai erkämpfen sich den Weg in den Raum.

Sie umzingeln euch.

Und von Rin war weit und breit nichts zu sehen...

 
 

Inuyasha handelt schnell und packt Tessaiga aus. Miroku benutzt seinen Mönchsstab. Kiara ihre Zähne. Kagome hat keine Waffe zur Hand. Kaede nimmt ihren Bogen.

Im Nebenraum könnt ihr ebenso Getümmel vernehmen.

Eine weitere Wand wird eingerissen und ihr seht, dass eine Wache Nekoko und Houko beschützt. Kaede schießt einen Pfeil auf einen Dämon der gerade herzhaft in Nekokos Schulter beißen will. Als sie realisiert, was der Dämon versucht hat, wehrt sie sich mit ihren Krallen, die scharf wie Messer sind. Die Kombi haut ihn um!

 
 

 

Zack!

Er ist erledigt. ~
 

 
 

Das Dumme war, ihr seit deutlich in der Unterzahl und bei so vielen Dämonen die kreuz und quer standen -und ihr mittendrin- war die Kaze-no-kizu- keine Option.

So müsst ihr nach und nach agieren und das war mit ungeübten, immer ein kleines Risiko.

Vor allem Kagome und Houko galt es zu beschützen, da sie keine Waffen hatten. 

 
 

Du hattest Angst den Fächer zu benutzen, denn bei so vielen Zielen (egal ob Freund oder Feind), war es möglich, dass du die falsche Person treffen würdest. Und so zögerst du.

Ein Dämon springt Kagome an- diese kann ihn gerade noch mit einem zersplittertem Holzstück abwehren. Die Sabber des Dämons tropft beinahe auf ihre Kleidung, so nah ist er ihr schon. Sie versucht ihn weg zu drücken, aber wenn es um grobe Körperkraft geht, ist die zierliche Miko im Nachteil.

Ein angriffslustiges Grummeln dringt aus der Kehle des Dämons. Inuyasha kommt Kagome zu Hilfe, so schnell er kann. Er lehrt den Dämon ein letztes mal das Fürchten, bevor dieser für immer seine Augen schließen muss.
 

Dann ändern die Feinde ihre Taktik.

Die Dämonen scheinen sich jetzt auf Inuyasha zu konzentrieren. Sie starten einen Angriff, bei dem sich der Großteil auf ihn fixiert. Er hat Mühe sie alle abzuwehren wegen ihrer Masse.

Und einer attackiert dich.

Du willst schreien, doch kein Laut kommt aus dir heraus. In dem Wirrwar aus kämpfen und beschützen, hatten diese Drecksviecher eine Lücke gefunden und nutzten sie. Und weit und breit lag nichts brauchbares für deinen Schutz herum...

Es ist wie ein Screenshot.

Dein Mund steht offen und du erwartest den Schlag, denn Zeit um auszuweichen hast du nicht mehr...

Du bereitest dich auf den Schmerz vor.

 

 

Du spürst wie eine Kralle über deine Stirn fährt und in deine Haut eindringt... dann aber passiert plötzlich nichts mehr. Es ist als wäre die Zeit stehen geblieben... und der Moment gefriert.

Dir wird heiß und kalt.

Verwirrt öffnest du ein Auge als der Schmerz nicht weiter zunimmt.

 

 

Ein dir unbekannter Dämon -eingehüllt in goldenes Yuki- mit einer grauen Strähne im Haar, hält die Kralle des Dämons fest. Mühelos schleudert er den Dämon weg und auch andere die ihm im Weg sind. Gezielt setzt er seine Aura ein.

Deine Augen verflogen ruhelos das Kampfgeschehen.

Du atmest wesentlich entspannter ein, als du siehst das Sesshomaru auch gekommen ist.

Er peilt die Lage und lässt seine Wut frei. Die restlichen feindlichen Dämonen werden Spielbälle unter seiner Aura und verbrennen an seinem Yuki.

Nicht einer bleibt übrig...

 
 

Lord Azuma besaß nach Sesshomaru die beste Nase und war bereits dabei, eine Spur zu verfolgen. Aber irgendwie schien diese Spur bereits kalt wie Eis zu sein... denn der Daiyokai bleibt nach einigen Metern einfach stehen...

 
 

Lord Kita hatte andere Räume des Schlosses ausgekundschaftet um mögliche weitere Schergen zu stellen. Doch es gab keine mehr. Auch sie waren weg!

Der Lord hatte nur hier und da verängstigte Schlossbewohner angetroffen mit kleinen Schrammen, jedoch hatte niemand eine ernsthafte Verletzung.

 
 

Der Kampf ist vorbei. Doch die Augen des hier herrschenden Lords -Sesshomaru- bleiben rot.

Rot... und ohne Gnade.

Er ist zurecht wütend.

Er wird selbst zum Hund und man hört einen ohrenzerreißenden Schrei aus seinem Maul ertönen.

 

 

Es war das zweite Mal, dass das Schloss innerhalb kurzer Zeit, angegriffen wurde. Und zudem wagte es irgendjemand, Sesshomarus Autorität zu untergraben. Sesshomarus Schützling wurde entführt. Und das zu allem Übel noch, als die anderen Lords zugegen waren.
 

Der riesige weiße Hund verschafft sich einen Überblick mit seiner großen Schnauze. Doch der Boden erzählt auch ihm weniger, als er sollte.

Am Rande des Raumes, war Blut. In seiner humanoiden Gestalt hatte Sesshomaru es nicht erschnüffeln können. Aber als Hund kann er ausmachen, ob es bekanntes Blut ist, oder unbekanntes.

Er nimmt eine dicke Nase und weiß: Es ist das Blut seines Generals.

Er kannte dessen Geruch so gut, wie seinen eigenen. Oftmals hatte er schon mit dem jungen Inoki in Schlachten gekämpft.

Und jetzt hatte Inoki zweifellos die Verfolgung aufgenommen. Er hatte sicher Erfolg und holte Rin und ihre Entführer ein...

 

 

Lord Kita spricht Sesshomaru in seiner Hundegestalt an "vergib mir Sesshomaru, aber ich denke wir sollten die Verhandlungen an dieser Stelle ruhen lassen.

Wir haben die Sache mit den Menschen geklärt -sie werden vorerst nicht ausgelöscht- und das sollte reichen.

Ich habe zu Hause eine Gefährtin und einen Welpen, die auf mich warten... Die Unruhen in deinem Land beunruhigen mich sehr. Sowas breitet sich schneller aus, als ein Lauffeuer.

Und wenn dies über die Grenzen weht, will ich ebenso mein Heim verteidigen! Ich muss zu Hause nach dem Rechten sehen." Damit verbeugt er sich und beginnt sich auf die Abreise vorzubereiten.
 

Da die Verhandlungen zu dritt nicht möglich sind, bereiten sich auch die anderen Lords auf die Abreise vor...

Sesshomaru blieb alleine mit dem Problem zurück...

Aber so war das nun mal.

In der fantastischen Welt der Sengoku-Jidai durfte man als Daiyokai nicht einen Funken Schwäche zeigen und trug alleine die Verantwortung für sein Reich. Einzig und allein mit einer Heirat, konnte dieses Problem umgangen werden.

Nach Hilfe fragen das tut niemand der Lords...

Die anderen Daiyokai haben eben nur geholfen, weil sie zufällig hier im Schloss zugegen waren, als es los ging. Einem Kampf auszuweichen, wäre noch höher gegen ihre Ehre gegangen!

Nun ist die Situation jedoch für sie vorbei.

Es ist unter ihrer Würde mehr zu tun. Sesshomaru weiß das! Sobald die anderen Schwäche witterten, verwandelte man sich selbst in Beute, die sie bereit waren zu schlagen.

Und so machen sich die drei Daiyokai wenig später auf, in Richtung ihrer Heimaten: Osten, Süden, Norden und sind bald entschwunden.

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 
 

Das Schloss ist wie in einen hundertjährigen Schlaf gefallen...

Die Zeit vergeht langsam. Die drei abziehenden Daiyokai und ihr verschwindendes Yuki lassen die Atmosphäre schnell auftauen und das nicht nur in Hinblick auf eine ansteigende Temperatur. Die Stille die zuvor wie ein Leichentuch auf dem Schloss und der Umgebung gelegen hat scheint mit einem Schlag verschwunden.

Vögel,

Frösche,

Grillen,

Hühner,

Pferde,

Schweine,

Kühe.

All diese Tiere scheinen wieder aufgewacht zu sein und man kann sie wieder in und um das Schloss herum hören. Erst jetzt wird dir bewusst wie sehr dir das gefehlt hat wo diese Klänge wieder da sind.

Rins Entführung ist der krasse Gegensatz davon!

 
 

Sesshomaru war inzwischen zu seiner menschlichen Gestalt zurück gekehrt und hat euch den Befehl gegeben, in diesem Raum zu bleiben. Bis das Schloss auf weitere Gefahren untersucht worden war. Es war möglich das irgendwo weitere Bomben platziert sein könnten.

Als er und Jaken sehr viel später zurückkommen steht weiter eine gewisse Anspannung in der Luft. Wessen Ursprung sie ist -Sorge oder Wut-, ist schwer zu sagen. Jaken, der jetzt neben seinem Meister steht, wirkt nervös.

Er räuspert sich und spricht für ihn.

 

 

"Der Geruch der Yokai ist nicht mehr auszumachen. Er ist wie vom Winde verweht. Der Nebel vorhin war eine neuartige Erfindung der Dämonenjäger um gegen Dämonen zu kämpfen. Es soll ihre Sinne trüben. Unglücklicherweise... haben die Dämonen wohl eine der Phiolen in die Finger bekommen und uns so kurzzeitig blind gemacht." Und er hält zum Beweis einige zerbrochene Scherben vor euch hin -die Reste der Phiole.
 

Es ist das erste Mal, dass du Sesshomarus Streifen glühend aufleuchten siehst, als würden sie Feuer speien. Und auch seine Augen sind wieder rot und gefährlich. Die Luft schreit unter seiner Wut!

 

 

Sesshomaru würde bald ein ernstes Wort mit den Dämonenjägern sprechen müssen. Wenn er herausfand wer dafür verantwortlich war, würde dieser sich seinem Recht bedingungslos beugen müssen. Das hatte dir Jaken gerade flüsternd erklärt, da er um deine Schwäche der dämonischen Etikette wusste.

 

 

"Moment..." Inuyasha schaut ungläubig zu Jaken. "Bedeutet dass,... wir haben keine Ahnung, wer Rin, wohin entführt hat?"

 

 

Jaken wusste, das zugeben konnte Sesshomaru-sama nicht und so sprach er auch diesmal anstelle seines Herrn.

 

 

"Wir haben General Inoki. Er hat die Angreifer direkt verfolgt. Sesshomaru-sama wird seiner Blutspur folgen. Ich habe den Befehl im Schloss zu bleiben und die Autorität Verhandlungen zu führen, falls die Entführer uns Bedingungen übermitteln."
 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

Der Raum wirkt mit einem Mal bedrückend klein. Sowie auch ihr. Die Ereignisse wurden größer, nahmen an Hektik auf und eben hatte es Rin erwischt!

Aber warum?

... Du unterdrückst deine Tränen und betest nur still das es ihr gut geht. Du weißt nicht was du tun sollst und kommst dir fehl am Platze vor. 

Du dachtest nüchtern über alles nach weil dir nichts anderes übrig bleibt und dir ging auch bald ein Licht auf.

 

 

//Es macht keinen Sinn sofort los zu hechten, wie Inuyasha es sicher getan hätte...

Die Sinne der Hunde sind noch nicht vollständig wiederhergestellt... Ihre Nasen sind noch betäubt...//
 

Jaken klärt euch währenddessen noch immer auf. Für dich ist es hilfreich weil du nicht in militärischen Angelegenheiten geschult bist.

Die Angreifer hatten sich Schnelligkeit zunutze gemacht -das bedeutete entweder waren sie schwach, oder ein mächtiger Hintermann wollte unerkannt bleiben und verwendete sie als Zwischenglied!

 
 

Die Entführer konnten inzwischen sonst wo sein...

Ein Teil hatte vorhin Inuyasha abgelenkt, damit die Phiole richtig wirken konnte und sie waren somit sicher über alle Berge...
 

Sesshomarus Nase zuckt jetzt. Dann fixieren seine Augen dich ganz plötzlich. Er bewegt sich dämonisch-schnell und steht neben dir. Er sagt keinen Ton, doch seine Augen liegen starr auf deiner Wunde, die wieder angefangen hat zu bluten.

 

 

"Ist schon gut, wir kümmern uns um sie." Sagt Kaede gutmütig und greift in einen Beutel voller Kräuter. Sesshomaru schaut sich noch einmal kurz um, -spitzt die Ohren- weil seine Nase alleine, noch nicht verlässlich genug ist.

Dann will er gehen, denn es steht außer Sinn hier weiter zu verweilen, aber Kaede greift seinen Arm.

Sie zieht ihre Hand so schnell sie kann zurück, als sie unter seinem Blick zerquetscht zu werden droht.

Das sie sich jahrelang um Rin gekümmert hat rettet ihr hier den Hals! Sie nimmt Sesshomarus Warnung in Form von dunkler Energie wahr die sie unsichtbar umkreist und erklärt sich schnell.

 

 

"Bitte entschuldige. Aber, warte bitte... Wir brauchen alle einen Überblick, auch du. Oder glaubst du wir kommen am schnellsten weiter, wenn wir alle alleine etwas versuchen? Was ist wenn die Entführer noch mehr von diesen Phiolen besitzen und du oder Inoki die Spur Rins´ganz verlieren... Was passiert dann?"

 

 

Sesshomaru musste zugeben die Miko hatte nicht unrecht. Er hatte selbst schon über diese Möglichkeit nachgedacht.

"Dein Vorschlag, Miko?" 

 

 

Er bleibt mit verschränkten Armen vor ihr stehen.

 

 

"Etwas was du nicht gerne tust.

- Reden."

 

                                                    .

                                                    .

                                                    .  

 

Deine Wunde ist schnell versorgt. Der aufgekochte Sud aus Kräutern schien gut zu helfen, denn bald ließ das Pochen an der Stirn nach. Zwischendurch kamen einige Diener in das Zimmer und bestätigten das das Absuchen des Schlosses erfolgreich abgeschossen worden sei und keine Gefahr mehr droht. Und der Ausnahmezustand -jeder bleibt wo er ist- ist aufgehoben.

 

 

Du bist gerade dran die Anderen über deine wichtigen Vorkommnisse der letzten Tage zu unterrichten da sagt Kaede an einer bestimmten Stelle deiner Erzählung-

 

 

"alle in den Garten- sofort!"
 

Sobald ihr an dem Ort wo Kaede die Quelle der Kuriositäten vermutet ankommt, fängt Kaede an, ihn genauestens zu inspizieren!

Jeder kleine Grashalm, jeder Ast und jeder Stein schienen wichtig zu sein. Sie winkt Kagome zu sich, damit diese ihr ein wenig zur Hand geht.

Offenbar musste man Reiki haben, -Lichtenergie- um das Versteckte zu finden...

Sie zeigt Kagome gerade, wie sie es sich unter diesen Umständen nutzbar machen konnte und die beiden suchen eifrig weiter.

 

 

Du verstehst auf einmal, warum die Hohepriesterin selbst in ihrem vorangehenden Alter, noch so verehrt wird von den Dorfbewohnern. Ihr Reiki scheint hell und klar, ohne die Spuren des alters an sich zu haben.

Das war toll. Und obwohl du selbst keine Miko bist, kannst du ihre gesegnete Energie spüren und du fühlst dich im innern besser.

 
 

"Ich habe eine Vermutung." Sagt die große Miko nach einer Weile. Sie hört auf zu suchen, dreht sich zu euch um. Hat aber ihr Reiki noch immer auf scharf eingestellt.

"Aber um sicher zu sein, müsst ihr mir ein paar Fragen beantworten... ~Also woran habt ihr gedacht, als der Schnee vor ein paar Tagen fiel?" 

Sie beginnt sich vor euch hinzustellen und schaut Sesshomaru, Jaken und dich an. Sie spürt jetzt etwas an euch dreien -hier in dem Garten-, kann es aber nicht benennen...

 

 

Eure Gedanken einzugrenzen ist zunächst nicht einfach, denn es sind abertausend. Aber nachdem du Kaede mehr von der Würfelpartie im magischen Schlossgarten erzählt hast, wird die Wahrheit klar wie ein Spiegel und drei Gedanken passen am Schluss wie die Faust aufs Auge.

 

 

Ihr antwortet nacheinander als sie ihre Fragen dementsprechend präzisiert. Allmählich überschneiden sie sich mit den letzten Ereignissen und bilden so ein Gleichgewicht.

Das Reden hilft!...

Und so löst sich ein kleiner Teil des Unwissens auf und verwandelt sich weiter.

Man musste nur gucken wer oder was sich in den letzten Tagen grundlegend geändert hatte. Das war die Antwort!

 

 

Du bist die Erste die die finale Antwort gibt, weil dir dämmert worauf Kaede hinaus will. Doch beunruhigt dich gleichzeitig auch etwas: Das Ganze geht über deine Fantasie hinaus!

 

 

Es ist wie damals als du eine Daiyokai wurdest. Es passierte. Aber nicht durch dich.

Wer zog hier die Fäden?

Oder hattest du einfach einen Knick in der Fantasie wie andere Leute in der Optik?!

Warst du nur ein Freak?

Es war gleich... diese Frage würdest du heute nicht beantworten können. Aber es machte dich fertig! Du kannst dich erst wieder besinnen als Kaede deine Hand ergreift und sie ihre gestellte Frage an dich wiederholt.

 

 

"Ich habe an die Grinsekatze aus Alice gedacht. Nekoko ist wegen mir hier."* Antwortest du ihr.

Ja das... hast du nun verstanden...
 

 

"Mitsuki, so heißt du doch, Kind. Ich verstehe den Terminus ´Grinsekatze´ nicht, aber solange deine Leser es tun, ist es ok. Denke ich..." Sie geht weiter zu dem kleinen Kappa und mehr Rätsel werden klar.

 

 

"Ich habe an einen Schatz gedacht." ("Houko" bedeutet "Schatz" auf japanisch). Und alle schauen auf Houko.

 

 

Dann geht Kaede zu Sesshomaru. Sogar er sagt ein Wort und zwar "Vogelkäfig". ("Kagome" bedeutet "Vogelkäfig" auf japanisch).

 

 

"Ich verstehe... und in Verbindung mit allem magischen was hier existiert und dem geballten Yuki der Daiyokai geschah es wohl so wie es jetzt ist."

Dann raschelt es mit einem Mal nicht weit entfernt von euch!

Die Miko fixiert nun sicher einen bestimmten Busch und wirft eine Hand voll heiligen Salzes hinein.

 

 

"Du da! Komm heraus!" Sagt sie streng.

 

 

Ein leises wimmern ertönt, als [--] aus dem Busch heraus getreten kommt und ihre Augen schuldig den Boden berühren.

Vorstellung

Kapitel 22 Vorstellung
 

Dies ist eine gewöhnliche Nacht. Zumindest sieht sie so aus. Doch hier in der Sengoku-Jidai, scheinen jede Nacht Wunder auf euch zu warten. Egal ob schön, oder schrecklich... ~

 

 

Heute heißt dieses Wunder Gyappu? Eingeschüchtert steht die Kleine im Garten und fängt an zu weinen.

 

 

"Schnieeef" heiße Tränen kullern über ihre Kanten. Ihr wisst nicht so recht, was ihr jetzt tun sollt---

Da stand dieses kleine eckige Wesen und weinte. Jaken ist der, der sich als erstes wieder bewegt.
 

"Erlaubt ihr Meister?" Sagt er stolz.
 

Er wartet das Nicken in den Augen, als eine Art Segnung ab und legt los.

Der Kappa watschelt auf die Kleine zu (vielleicht kam er auf die Idee, weil er selbst hier der Kleinste war) und er tätschelt ihr den Kopf.

Das spitze "Neeeeeiiiiinnnnn" geht in einem Lichtstrahl und einer Wolke unter. Die Sicht ist euch verschleiert.

 

 

 

Ein Wort eilt schnell an euch vorbei, als wäre es der Unhold. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

 

/

[kaeru]/... /[Frosch]//

 

 

und es verschwindet in der Nacht. ~~~

 

 

"---Quaaaaarrrrkkkk"

"Quaaarkkk" ertönt es dann.

 

 

Der Kopfstab liegt nutzlos auf dem Boden.

Mit einem ´Klong´ ist er dort angekommen. Jaken hat keine normalen Hände mehr, mit denen er ihn festhalten könnte. Er hat lediglich noch Schwimmhäute, mit kurzen Stummeln daran.

Froschhände!

Seine Hände haben sich von fünf, auf drei Finger reduziert und sein Daumen ist nicht mehr das, was er einmal war. Sein Gang hat sich zurückentwickelt.

Er geht nicht mehr aufrecht, sondern sitzt da auf allen Vieren.

Ihr seht die Bestätigung in Form einer kleineren grünen Gestalt.

Jaken hatte sich in einen Frosch verwandelt...

 

 
 

Oh je... Heute war die Nacht also mal wieder in die Kategorie ´Alptraum´ einzuordnen... was?

Doch genau so schnell, wie etwas schlimm sein kann, so kann es sich auch zum guten wandeln. ~
 

                                                    .

                                                    .

                                                    .  

 

Fassungslos starrt ihr noch intensiver auf die Kleine. Du näherst dich ihr selbst. Und als du ganz nah vor ihr stehst, weißt du, dass sie es war, die dich damals vor Susanoo gerettet hat.

Deswegen hast du keine Angst. Du streckst deine Hand aus. Sie zuckt zusammen. Du fährst ihr ein paar mal beruhigend, über ihre Ecken. Als du das tust verschwindet Houko und Sango taucht wieder auf. Erleichternde Lächeln legen sich auf die umliegenden Gesichter, als sie ihre Freundin sehen.

 

 

Du hast weiter die Kleine im Fokus "Hey... alles ist gut Kleine" sagst du aufmunternd.

 

 

Ein leises "tut mir leid" ist unter ihrem weinen rauszuhören, als sie Jaken ansieht. Es dauert sehr, bis sie sich beruhigt hat. Du setzt sie auf deine Schulter. Was solltet ihr auch anderes mit ihr machen? Sie schien der Stimme nach, ein Kleinkind zu sein. Und es war mit Sicherheit besser wenn "Lücke" bei euch war, anstatt bei euren Gegnern, oder?!

Jaken schaut ausdruckslos auf sein Spiegelbild und hüpft zum großen Teich des Schlosses um dort zu nächtigen.

Und auch alle anderen haben genug für heute.

 

                                                    .

                                                    .

                                                    .

 

Die Nacht kam schnell und du hast Bedenken schlafen zu gehen... Fast alle im Schloss sind längst dem Zustand des Wachseins entglitten.

 
 

Du jedoch nicht
 

Der heutige Tag hatte dich so erschöpft. Eigentlich brauchtest du den Schlaf, aber du hast zu viel Angst. Du kommst nicht zu Ruhe. Jedes mal, wenn du deine Lider zu machst, erfasst dich eine so hohe Welle Adrenalin, dass du wieder wach wirst. Sie überspült dein Gehirn hoffnungslos und hält dich auf trab. Zur Ablenkung drehst du Däumchen und starrst an die Decke. Doch auch Schäfchen zählen bringt nichts und so versuchst du es nach einer Weile einfach mit Pokémon.-

 
 

 

"Arbok,

Arkani,

Austos,

Aquana..."

 
 

 

Doch auch das scheint nicht zu helfen. 

Fullmoon ~ Du lässt mich nicht zur Ruhe kommen... Wieso?

Du schüttelst den Kopf. Natürlich weißt du es! Aber du dachtest nicht gern darüber nach, weil du dann mehr Angst bekamst. Susanoo... würde er dich heute Nacht erneut heimsuchen? Oder würdest du süße Träume haben?

Du denkst fast fieberhaft über eine Lösung nach... aber dir will keine einfallen.

Müde starrst du aus dem Fenster.

 

 

 

Du erkennst Sesshomarus helle Hundegestalt draußen, die wie ein Magnet unter dem Vollmond steht.

Er ist nicht zufällig da. Dafür sieht er zu gespannt aus. Er scheint etwas wittern zu wollen, denn er benutzt seine Nase, indem er sie durch das Gras fahren lässt. Das war ganz und gar atypisch für ihn... dieser Move hätte eher zu Inuyasha gepasst...

Sesshomaru war nie so, dass er mit seiner Nase am Boden war... es war ihm zu unedel. Und zu instinktlastig. Aber er tut es gerade. Auch wenn er meist in seiner humanoiden Gestalt unterwegs war, das hier war auch er.

Er war ein Hund.

Auch wenn es ihm zuwider zu sein scheint, ist er in seinem Element. Du kannst praktisch spüren, wie er die Welt um sich herum mit seiner Schnauze erfasst und mit seiner Nase darstellt. Da war der Wald, das Schloss, jeder Grashalm der sich in seinem Kopf, dank seiner Nase neu formierte und in seine Bestandteile zersetzt wurde und sich dann, neu wieder zusammensetzte.

Das war ein Verständnis, welches normalen Menschen verborgen blieb. Höchstens "Grenouille*" hätte vielleicht wissen können, wovon Sesshomaru da roch.

Sesshomaru lässt seinen Atem auf eine spezielle Art, sein Organ verlassen und nimmt erneut die Witterung auf.

Und immer mehr, erscheint ein Weg -wo vorher keiner war- allein vor ihm.

 

 

 

Mehr als alles andere willst du ihn verstehen. Mehr als alles andere willst du diesen Moment mit ihm teilen und ihm irgendwie zur Seite stehen. Denn das was er momentan zu tragen hatte, war viel für eine Person, auch wenn er stark war...

Und Worte allein würden da nicht helfen... nur jemand der so war wie er...

Das Mondlicht streichelt dich tröstend, aber mehr auch nicht. Denn du bist kein Hund. Du machst deine Augen zu und stellst dir daher vor wie es wäre, wenn du ein Hund wärst... ~

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

~~~ Als du die Welt jetzt wahrnimmst ist alles anders. Du "siehst" nicht mit deinen Augen, sondern mit deiner "Nase".

Selbst die kleinste Kleinigkeit wird in viele weitere Kleinigkeiten aufgespalten, dass du bald hundert, tausende, zehntausende Gerüche in deinem Gehirn hast und erkennst. Wie alte Freunde.

Du siehst sie vor dir, wie Bilder.

Das Holz der Gartenbank,

der Tau von den frischen Blumen,

die Yokai und Menschen innerhalb des Schlosses.

 

 

Ah das hier war "Kagome" und das andere also "Inuyasha"...

Du pendelst weiter. So rochen sie also alle...

Es war wie ein Buch, wo du den Einband schon kanntest, der Inhalt sich aber grundlegend geändert hatte. Und deswegen war alles, doch wieder neu und aufregend. Aber eben nur ein ´was wäre wenn´ zurzeit...

Du öffnest du deine Augen wieder... ~~~

 

 
 

Sesshomaru hat längst bemerkt, dass du ihn beobachtest. Er knurrt in deine Richtung, aber es ist kein böses Knurren.

Aber diese Gestalt steht heute zwischen euch. Denn du bist das und er das. Du spürst, dass er dort alleine durch muss. Trotzdem... denkst du dir trotzig.

One day, one dream... ~

 

                                                    .

                                                    .

                                                    .
 

Rin POV
 

Ich lebe in einem Zeitalter, welches für dich vergangen ist. Prinzen und Prinzessinnen sind hier real, lebendig und existent. Ich habe mich immer gefragt, ob mein Herz einen vorbestimmten Weg hat. Wenn ja, hat es seinen Weg sicher damals verlassen, als der Wolfsstamm meine Eltern tötete. Es wandelte in der Finsternis und ein klein wenig länger dort und ich hätte nicht mehr zurück gefunden. Aber er war dort und hat mich gerettet.
 

Sesshomaru-sama.
 

Und dank Ihm wurde ich eine Prinzessin. Innen wie außen. Bei dir zu sein gab mir Freude. Dein strenger Blick Geleit. Denn ich wusste du willst nur mein bestes und das rührte mich. Obwohl du meine Spezies verachtest. Aber ich war es wert, um bei dir sein zu dürfen. Wie ein Schatz, der auch in der Dunkelheit leuchten darf. Meine Glocke läutet und ich lausche. Wenn ich ein gutes Kind bin, wird mir kein Leid geschehen und du wirst mich retten, nicht wahr? Ich muss nur durchhalten...
 


 

Rin rieb sich die Augen. Sie war nur schon seit längerem der unfreiwillige Gast.

Wie lange das wusste sie nicht genau, denn sie war erst vor kurzem erwacht. Wie lange sie geschlafen hatte, wusste sie ebenfalls nicht. Aber es ging sicher nicht mit rechten Dingen zu, dazu fühlte sie sich zu elend in der Magengegend. Man hatte ihr wahrscheinlich etwas gegeben, damit sie sich nicht an einen Weg zurück erinnern konnte.

Die Sonne sank bereits und bald würde die Nacht herein brechen. Sie sah mehrere vermummte Gestalten in ihrer Nähe. Es war offensichtlich, dass sie im Freien nächtigen würden... Rins Laune sank etwas...

Nicht das sie dass früher immer mit Sesshomaru, Jaken und Ah-uhn nicht gemacht hatte... aber da war sie eben nicht allein... und gefangen...

Sesshomaru-sama hatte sie immer beschützt. Traurig schaute sie auf den Erdboden und vergoss eine einsame Träne. 

 
 

Sesshomaru-sama würde sie auch jetzt beschützen, sie musste nur noch ein wenig durchhalten...

Ihre Entführer schürten gerade ein Feuer, welches sie mit einem magischen Pulver bestäubten, damit es aus der Ferne nicht gesehen werden konnte.

Rins Augen wurden groß, als das Feuer bläulich glühte. Es sah unglaublich aus, aber es überdeckte nicht den aufkommenden Hunger der sie quälte.

Wann hatte sie das letzte mal etwas gegessen? Das musste Stunden, her sein. Hätte sie doch nur beim letzten Frühstück mehr zugelangt...

Märchen, Märchen und noch mehr

Kapitel 23 Märchen, Märchen und noch mehr
 

~ Wenn ich mir manche Märchen jetzt noch einmal durchlese, sind sie doch recht bizarr. Ob es die Szene in Aschenputtel ist, wo sich die bösen Schwestern die Zehen abschneiden.

Oder die Tauben die ihnen am Ende das Augenlicht nehmen.

Oder die Königin in Alice, die immer hysterisch kreischt "ab mit dem Kopf!"

Alles doch sehr sonderbar, nicht wahr? Und für "die Bösen" oft ohne Ausweg. ~
 

 

 

Stell dir einmal vor, du hast nicht wie sonst die universelle Antwort auf alle Fragen parat. Hier in der Sengoku-Jidai gibt es wesentlich weniger Annehmlichkeiten als du sie aus deiner Zeit kennst.

Zum Bespiel gibt es kein Internet, welches dir fast alle Fragen schnell beantworten kann.

Auch deinen etwas arroganten Freund -der oft die Antwort auf die von dir gestellten Fragen weiß- ist per Handy nicht erreichbar... So oft du ihn auch wegen seiner Rechthaberei verfluchst... Jetzt könntest du ihn wirklich brauchen.

 
 

So Jaken war also ein Frosch... also nicht dass er vorher keiner war... aber... jetzt war er eben zu sehr Frosch... und zu wenig Kappa.

Es war schon einige Zeit her, dass du das Märchen "der Froschkönig" gelesen hattest... vielleicht brachtest du deshalb alles etwas durcheinander...
 

Du brauchst definitiv eine Auffrischung!

Du schlägst das Buch "Der Froschkönig der Gebrüder Grimm" was du dir nebenher herbeigezaubert hast auf und fängst an zu lesen.
 

 

Die Prinzessin küsste den Frosch gar nicht... sie warf ihn gegen eine Wand... hm als kleines Kind hattest du die Prinzessin nicht als sadistisches Miststück gesehen... empört atmest du laut aus.

Aber Märchenprinzessinnen durften doch nicht so... furchtbar sein, oder? Außen hui, innen pfui? So etwa???

 

 

"Das soll der Schlüssel zum ewigen Glück sein? Zum ---und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage?!" schnaubst du empört das Buch an.

 
 

Das brachte deinen Märchentraum stark ins wanken... Schon klar die Realität war anders... aber das war ein BUCH... ein KINDERBUCH... Etwas wo Träume noch toll und edel sein sollten. Und wenn nicht das, dann wenigstens witzig. Und nicht einfach hässlich, grässlich und furchtbar...
 

 

Es war ein "du lässt Mädchenherzen höher fliegen~"

 
 

Du fandest die Botschaft der Geschichte absolut falsch.

Du willst einen netten Mann finden?

DANN: "Wirf einen Frosch gegen die Wand und zeig dich immer von deiner übelsten Seite. Dann ist der Frosch dir so dankbar... heiratet dich und verwandelt sich davor noch, in einen jungen- hübschen- Prinzen..."

 
 

Um ehrlich zu sein schüttelt es dich bei dem Gedanken, dass irgendwo, irgendjemand nach diesem Buch tatsächlich auf die Idee kommen könnte, einen Frosch gegen die Wand seines Zimmers zu werfen und im Gegenzug einen Prinzen erwartet.

Aber so verrückt... war wohl keiner.

Trotzdem war es ein wenig bedenklich, das ein Märchen welches nur kurz nach der Sengoku-Jidai entstanden war, noch solche steinzeitlichen Ansichten vertrat...

Da gabst du selbst nach dreißig Stunden Schlafentzug und betrunken, noch weitaus bessere Verkupplungsratschläge.

Egal in welchem Jahrhundert oder Millennium.

 
 

Und Sesshomaru konntest du wohl kaum dazu überreden die goldene Kugel zu mimen um in den Brunnen zu fallen.

Auch wenn er das wohl sein konnte, wie wir alle wissen. Aber momentan war er sowieso in eigener Mission unterwegs um Rin zu retten.

Und eine echte Prinzessin war zur Zeit auch nicht aufzutreiben, da Sakura im Himmel war und Rin wer weiß wo! Traurig denkst du an deine Freundin mit der süßen Zahnlücke...

 

 

Dein Plan A war also gerade gestorben.

 
 

Rins schwarze Haare und ihre dunkelbraunen Augen tauchen jetzt drängender in deine Gedanken.

Ein Stich durchzieht dich.

Rin... wo bist du nur? Ich hoffe es geht dir gut... Denkst du abwesend.

 

 

Eine kleine Stimme lässt dich zucken.

 

 

"Ewiges Glück. Was ist das?"

 

 

Du schaust nach oben und siehst Gyappu. Sie hat sich auf deinen Haaren niedergelassen wie eine Spange. Sie ist immer noch verängstigt, aber deine Gegenwart scheint sie zu beruhigen. Du kannst sie anfassen und sie dich- ohne das etwas passiert. Das gibt ihr Sicherheit.

Denn Jaken hat sich gestern wegen ihr in einen waschechten Frosch verwandelt und ihr habt keinen blassen Schimmer, wie ihr das rückgängig machen könnt.

 

 

"Tja... äh... das heißt für jeden etwas anderes."

 

 

Soweit du das sagen kannst sieht sie dich an. 

 

 

"Was heißt es für dich?"

 

 

Du überlegst.

Ewiges Glück?

//Zu allererst: Respekt vor sich selbst zu haben und anderen. Nur wenn man sich selbst liebt, kann man mit sich im reinen sein und auch große Missstände überwinden... Und das ist oft der schwierigste Teil, den viele nicht schaffen.//

 

 

"Ich glaube um glücklich zu sein, muss man alle Lücken und Fehler akzeptieren. Und gute Startbedingungen sind auch nicht schlecht.

Es gehören viele Dinge dazu um für immer glücklich sein zu können. Und nicht alle sind beeinflussbar...

Liebe, Freundschaft, Familie, Gesundheit, Wünsche, Hoffnungen, Zeit... Es ist wichtig das dein Herz jeden Tag blühen kann."

Du blickst zu ihr.

 

 

"Und was meinst du dazu, Gyappu?"

 

 

"Ich bin mir nicht sicher. Viele fürchten sich vor mir. Deswegen bin ich oft allein. Das Merkwürdige ist, die Kreaturen dieser Welt denken, ich bemerke ihre Angst nicht. Da ich noch so jung erscheine... Aber nur weil ich klein bin, heißt das nicht das ich nichts verstehe... Mama sagte immer ich muss das Mondlicht einfangen, wenn ich nicht weiter weiß..."

 

 

Du willst sie fragen was genau sie damit gemeint hat, aber sie hat ihre Aufmerksamkeit bereits anderen Dingen zugewandt.

Sie war wirklich noch ein Kind...

 
 

Sie schaut aus dem Fenster in die Morgensonne. Dann sieht sie den Teich... Und ihre Erinnerung an gestern ist wieder da. Sie ist traurig und sagt schüchtern, sie will mit dir zum Teich gehen. ~

 

                                         .

                                         .

                                         .

 

Als ihr dort angekommen seid, sitzt Jaken da, wo ihr ihn gestern verlassen habt. Er sitzt da und bläst seine Froschblase auf.

 
 

Quark

Quark

Quark
 

 

murmelt er.

Der Morgen ist noch da und leichter Nebel ziert noch die Wege. Es ist ruhig. Eine Stille bevor die Geschäftigkeit eines Tages anfängt.   

Du starrst Jaken an...

 
 

Jaken wie kann ich dir nur helfen?...

 
 

Ob ihm jemand auf dem laufenden hielt, was Rins Entführung betraf?

Auch jetzt nach einigen Jahren wo sie nicht mehr so stetig wie früher die Lande bereisten, sondern meist längere Zeit im Schloss wohnten, hatte der Kappa noch die Verantwortung für das junge Menschenmädchen inne.

Rin hatte alle anderen abgelehnt, die sie an seiner Stelle hätten erziehen sollen.

Zu diesen Zeiten konnte das ein unsichtbares Brandmal für hochgeborene oder Prinzessinnen bedeuten... Der Status musste erfüllt werden! Freie Wahl, hatte man wenig...

Aber Rin ließ sich nicht beirren. Das war das einzige Mal, dass du sie störrisch erlebt hattest und sie sich nicht Sesshomarus Willen beugte.

Sie erklärte es ihm und später auch dir mit den Worten

 

 

"Jaken kann niemand ersetzen."

 
 

Du schaust den Frosch an, auf dessen Haut das Wasser glitzert.

Verstand er noch was man ihm sagte? Oder hatte er die Gabe verloren, die gemeine Zunge zu verstehen? 

Auch wenn er von Zeit zu Zeit anstrengend war, das hatte er nicht verdient. Du hältst deine Hand hin und er hüpft darauf und ihr macht euch auf in den Garten, so wie jeden Morgen.

Auf dem Weg dorthin berichtest du ihm jede kleine Einzelheit, die er wegen seines neuen Körpers versäumt hatte.

 

                                         .

                                         .

                                         .
 

Und zur gleichen Zeit sucht der Herrscher des Westens -weit entfernt- unaufhörlich die Fährte, von Rin und seinem General...~

Angst

Kapitel 24 Angst
 

Note: Triggerwarnung des Kapitels: Tod, Gewalt.
 

                                         .

                                         .

                                         .
 

Ein weiterer Tag war vergangen, seitdem Sesshomaru aufgebrochen war.                            

Du hattest dir zwar deinen Kopf zerbrochen, aber bisher keinen wirklichen Schritt in die richtige Richtung machen können, die momentan erstrebenswert wäre. Als du nicht mehr weiter wusstest, hattest du Sakura einen Brief geschrieben...

Und vor dir lag hier nun -ihre Antwort-

 

 

Liebe Mitsuki-chan,

danke für deinen Brief.

Ich habe bis jetzt leider noch nicht so viele Antworten zusammengetragen, wie ich dir gerne geben würde.

Ich halte selbst Ausschau nach Rin so gut ich es kann.

Leider nehmen mich meine Pflichten momentan sehr in Anspruch. Hier spielt die ein oder andere Wolke verrückt und noch mehr...

Wir sollten als Drahtzieher von Rins Entführung, alle Individuen überhaupt in Betracht ziehen... und damit wir sie nicht aufscheuchen, ist äußerste Diskretion gefragt.

 

-Meine Mutter sagte, dass Riso-Shugi und Genjitsu -die Eltern von Gyappu- momentan fort sind. Also halte ich es für das Beste, wenn Gyappu erst einmal bei dir bleibt. 

 

Und wegen Jaken: Es ist wirklich erstaunlich, was mit ihm passiert ist. Ich wünschte ich könnte dir etwas nützlicheres zu allem schreiben. Aber ich kann es nicht.

Vergiss trotzdem nicht: Du bist nicht allein.

 

... Ich bin mir nur in einem sicher: Das ist keine Magie für Anfänger.
 

Wir hören bald voneinander-

in Liebe Sakura ~

 

 

Du legst den Brief beiseite. Dein Seelenleben schlägt heute mehr Wellen als sonst.

Du schaust von der Terrasse herüber auf das grüne Gras, welches frisch duftet. Es biegt sich schon wieder von einer Seite zur anderen, weil es ständig belagert wurde. 

Selten war hier Leerlauf... Es gab immer etwas zu tun. 

Nur in der Nacht konnte man hier fast keine Seele antreffen.

Du siehst viele Diener, die ihrer Arbeit nachgehen. Es kommt immer viel rein und raus aus dem Schloss. Hier eine Möglichkeit zu finden unbemerkt rein zu kommen -erscheint dir beim genauen Betrachten- gar nicht mehr so schwer. Ein kleiner unbeobachteter Winkel und man war drin...

Und wie ihr nun wusstet, gab es durchaus effektive Möglichkeiten die Nase der Inuyokais auszutricksen. Wenn auch nur kurz.

 
 

- Rin wurde entführt,

- Sesshomaru ist nicht da,

- Sakura ist in den Wolken

- Jaken ein Frosch

- Nekoko hatte sich vorerst den Grenzpatrouillen angeschlossen um das umliegende Gebiet mit abzusuchen

- und Inuyashas Hilfe und die seiner Freunde hatte Sesshomaru abgelehnt, da er sein Machtmonopol stärken musste und das... allein. Sie waren wieder in ihr Dorf in Musashi zurückgekehrt...

Es war Sesshomarus Kampf und jetzt wo er der Herrscher des Westens war würde man es nicht akzeptieren wenn die Brüder zusammen kämpften. Es sei denn Inuyasha ordnete sich gänzlich und offiziell unter. Wofür er aber nicht bereit war...

Das alles ließ deinen Freundeskreis ganz schön zusammen schrumpfen...

 
 

 

Aber gerade in solchen Zeiten, war es wichtig durchzuhalten. Auch wenn es einen nach guten Ereignissen dürstete.

Noch war nichts entschieden, oder verloren. Ihr musstet einfach alles versuchen.

Und als du einen Moment so da stehst und einfach nur atmest... kommt dir der Gedanke~ Was soll ich tun?

Das du die Geschichte -bis zu einem gewissen Grad- beeinflussen konntest das wusstest du.

Aber... was wäre nun am sinnvollsten von allem zu tun? Einen Freund backen konntest du dir schließlich nicht. Da fehlte wirklich nur noch die Sense und die lilafarbenen Fingernägel und dann wärst du (schon fast) Urasue.

Nun... danke.

Aber doch eher- nein danke...

 

                                                    .

                                                    .

                                                    .

 

Es riecht nach feuchtem Moos und Tau. Die schweren Pfoten drücken sich verwegen ein, in dem aufgeweichten Boden. Leichter Nebel steigt von der Erde auf und macht sich rar, noch bevor er die Bäume richtig umgaukeln kann.

Selbst der Raureif der fast unsichtbar ist, kann sich nicht unbemerkt in den Blättern verstecken, ohne das er bemerkt wird.

Sesshomarus Schnauze ist auf dem Waldboden.

Er nimmt und nimmt und zieht an der Welt.

Jede einzelne fremde Zelle lässt er zum Diener seiner Angelegenheiten werden für einige Sekunden. Genau so lange, bis er sie wieder aus seiner Nase heraus prustet und sie von dannen ziehen lässt.

Weil er das hat, was er will.

Der Dämon filtert die Umgebung schneller als er sprinten kann.

Er sieht die Welt mit den Sinnen des Hundes.

Sein Geruchssinn treibt ihn vorwärts.

Aber auch unter seinen Pfoten brennt das Feuer, bereit los zu rennen.

 
 

Jedoch... seine Nase -ist seinen Beinen- einen Schritt voraus und sie kontert.

Sie sieht das, -was Rin erlebt und gefühlt hat- vor sich und führt es in Sesshomarus Kopf und erschafft Rins Erinnerung. ~

 

 

Rin POV

 

 

... Am Anfang war da meine Stimme gewesen. Die Angst blockierte meinen Körper, aber meine Stimme gehorchte mir. Doch je länger diese fremden Hände das Tuch auf meinen Mund drückten, umso leiser wurde meine Stimme. Bis sie nicht einmal mehr ein flüstern war. Ich sank unfreiwillig ins Land der schwarzen Träume und war verschwunden.

 

 

Erst viel später war es mir vergönnt zu erwachen...

Es dauerte große leere Momente lang, bis ich merkte, dass meine Welt sich gewandelt hatte.

Mein Sein musste erst erwachen und wollte nicht begreifen, weil es den Gegebenheiten entfliehen wollte. Voller Trotz stemmte sich meine Seele dagegen. Aber es brachte nichts.

Die Realität brach mich durch...

 
 

Die fließenden Bewegungen schmissen mich unsanft zurück in diese Welt.

 
 

Tap, tap, tap machte es.

 
 

Ich konnte hören wie sich jemand fortbewegte. Aber es waren fremde Schritte. Niemals hatte mich vorher jemand mit dieser Schrittfolge getragen...

Es knirschte unter uns...

Es schien ein Pfad zu sein auf dem wir liefen... oder? Jemand trug mich auf seinem Rücken- immer weiter.

Und mit jedem Schritt den wir von meinem zu Hause fort liefen, wurde die Finsternis größer in mir... und meine Angst nahm zu.

Ich konnte meine Augen vor Angst nicht öffnen.

 

 

So sehr ich es auch wollte, ich konnte nichts beeinflussen.

Die Angst die erst einige Tropfen ausmachte, wurde immer größer und bald regnete es in mir...

 
 

Soweit ich anhand der Geräusche sagen konnte -waren da noch weitere Jemande drumherum, was mir noch mehr Unbehagen bereitete, weil ich sie in der Schwärze nicht sah.

Als einige Stunden vergangen waren, änderte sich meine Lage und ich konnte nicht mehr so tun, als schliefe ich.

 

 

Mein Hunger trieb mich in andere Sphären. Und die Frage aßen meine Entführer denn jemals? Drängte sich mir auf, so sehr knurrte mein Bauch. Er fing an vor Hunger weh zu tun.

Der schiere Hunger war sogar imstande meine Angst -für kurze Zeit- zu verdrängen. Was mich um ehrlich zu sein in diesem Moment glücklich machte.

Das war wohl das Schlimmste an alledem. Nicht die Hilflosigkeit, sondern die nackte reine Angst, die mir lachend meinen Rücken rauf und runter rutschte und mich nicht in Ruhe ließ und mir immer wieder in ekligen Impulsen versicherte... dass sie da war.

 
 

Doch sie erdrosselte mich nicht -nein, denn das wäre ja gnädig- sie drang in mich, gerade so tief, dass ich überleben konnte und nicht verrückt wurde.

So ging es.

Hoch und unter.

Und meine Persönlichkeit war der Ball bei dieser ungemütlichen Ping Pong Partie...

 

 

Als wir am Abend rasteten, schnitten meine Entführer meine Fesseln endlich durch und gaben mir Essen. An diesem Zeitpunkt musste ich notgedrungen meine Augen öffnen, wenn ich nicht verhungern wollte... ~

 
 

Es war kein tolles Essen -aber ich hätte alles genommen- selbst wenn sie die Essensreste von einer alten Schuhsohle abgekratzt hätten. So hungrig war ich inzwischen.

Ich aß schweigend und niemand sprach mit mir...

Ich fühlte mich allein.

 
 

Der Eintopf den sie zubereitet haben, ist karg, ein wenig versalzen und ohne Fleisch. Aber er ist warm und füllt den Magen.

Mein Instinkt sagt mir prompt -sobald mein Hunger gestillt ist- ich solle etwas gegen die Situation hier unternehmen. Aber ich weiß nicht was.

Um mich herum sitzen mehrere Personen. Sofort fangen meine Augen an -alles akribisch abzusuchen und zu untersuchen. Es sind mindestens sechs.

- Von den Dämonen die uns im Schloss überfallen hatten, fehlte jedoch jede Spur.

Ich hatte schon einmal gehört, das es Dämonen gab, die ihre Gestalt wandeln konnten -aber bis auf Naraku- war mir kein solches Wesen begegnet... aber wo waren die Dämonen denn dann hin verschwunden? Hatten sie sich wohl möglich aus dem Staub gemacht, während ich geschlafen hatte?

 

 

Mein Blick untersucht die Punkte um mich rum weiter... Es sind Männer und Frauen. Einige sehen recht verschlagen aus und das bremst meinen ohnehin schon wankenden Mut.

Denn ich bin nur ein Mädchen...

Zugegeben: Ein Mädchen mit einem Inudaiyokai als Schutzengel -okay-, der aber momentan nicht zugegen ist. Also sieht meine Bilanz finster aus. Es ist nicht das erste Mal das ich mir wünsche, ich wäre eine Kriegerin und könnte eigenständig kämpfen.

 
 

Der Schein des Feuers zeigt die Profile der Personen nicht ganz eindeutig und am Tage tragen sie immer tiefe Kapuzen, als würden sie sich darunter verstecken... 

Ein Rascheln aus der Nähe lässt mich plötzlich herum fahren.

Eine riesige undefinierbare Gestalt kommt auf uns zu.

Blitzschnell ziehen die Leute ihre Waffen. ~

 

 
 

Das Feuer spiegelt sich facettenreich auf den Schuppen eines Schlangenyokais und enthüllt seine große Gestalt, die im Feuer erscheint.

 
 

-Es konnte wirklich ein Weg zur Hölle werden, wenn man nicht aufpasste... Genau so, sah es zumindest für mich aus.
 

Die Schuppen glänzen rot wie das Feuer selbst und werden lebendig im Wechsel von Glut und Schatten. Und sie erzählen eine Horrorgeschichte...

 

 

Und ich fürchte mich~

Das Klirren von Rüstung und Waffen habe ich schon öfter gehört. Aber heute lässt es das Adrenalin vergoren durch meine Finger schießen -wie ein faules Gut. Weil ich mich nicht sicher fühle...

 

 

Geübt formieren sich die Leute, bis der Dämon in der Mitte steht und sie einen Kreis um ihn gebildet haben.

Empört lässt er seine Aura austreten und zischt. Ein Geräusch welches einem tief bis ans hinterste Ende des Gehörganges gepresst wird.

Das ist Grusel in Geräuschform.

 

 

Finstere Gedanken tränken meine Seele... Hatten meine Begleiter eine wirkliche Chance gegen den Dämon? Oder würden wir alle gleich gefressen werden?

Und wenn ja:... Wie weh wird es wirklich tun wenn er uns gierig die Haut von den Knochen reißt?

 
 

Angstschweiß läuft meinen Körper herunter, während ich mich diese Dinge frage... ich kann es nicht verhindern. Die Welt ist dunkel für mich in diesen Tagen... Ich fahre blitzschnell herum, nur etwas zu tun zu haben und mich abzulenken.

 

 

Ich betrachte alles erneut und bemühe mich die Furcht für eine Millisekunde runter zu schlucken.

-Es sieht zumindest so aus, als würden sich die Gegner von dem Dämon nicht beirren lassen. Sie haben zumindest eine einigermaßen erhabene Haltung, soweit ich das sagen kann.

 
 

Der Erste rennt los und schwingt sein Schwert. Es gibt ein dumpfes Geräusch, als er den Dämon an der Seite erwischt.

Bevor der Soldat das Schwert heraus ziehen kann, wirft der Dämon eine Schuppe ab.

Schneller als man mit menschlichen Augen sehen kann, fliegt sie durch die Luft.

Sie trifft einen anderen Soldaten -rasiermesserartig- an der Halsschlagader und nach einem kurzem Gurgeln fällt er um und ist nicht mehr.

Man kann es nicht glauben, so schnell ging es.

 

 

Er ist tot...

 

 

Unsere Augen und Gehirne bekämpfen sich, weil sie auf der Suche nach der Realität sind.

Was ist wahr und was Alptraum?

Der metallene Geruch von Blut erfüllt die Luft und malt die aktuelle Situation vor uns. In Form eines traurigen Bildes.

 
 

Ich erfahre unfreiwillig, dass der Name des Mannes Diego gewesen ist, als seine geschockten Kameraden auf seinen Körper schauen -seinen Namen rufen- und das Geschehene noch immer nicht fassen können...

 
 

Sie sehen den toten Körper mit eigenen Augen, aber eine Tatsache "was davor gewesen ist" können sie sich nicht ins Gedächtnis rufen -und werden es auch niemals können.

Ganz einfach... weil sie es nicht sehen konnten.

Genau wie ich.

Es ist grotesk.

Unsere Augen sind nicht dafür gemacht worden... und die Kameraden von Diego werden damit leben müssen, das ihnen ein Stück von Diegos letztem Moment einfach fehlt. Zumindest visuell.

Sie werden dafür wahrscheinlich -für lange- eine unangenehme Audioschleife seines letzten Momentes in ihren Träumen hören. Gepaart mit der schwärzesten Schwärze überhaupt.
 

Der Dämon greift erneut an. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Umstehenden zucken sehe, da passiert etwas anderes.

Spannung und ~

ich frage mich ob meine Augen erneut versagen, oder mir einen Streich spielen einfach weil ich "Leben" will?

 
 

Ein Summen erfüllt die Luft.

Der rosa umhüllte Pfeil zerfetzt den Dämon, bevor er weitere Schuppen, von seinem Körper lösen kann.

Schneller als es gut für mich ist, sage ich daraufhin zu der Person die den Pfeil geschossen hat

 

 

"Du bist eine heilige Miko!"

                                                    .

                                                    .

                                                    .

 

Als der Daiyokai die Erinnerung leer gerochen hat, rennt er noch schneller in Richtung des Geruchs.

So war das also... eine Miko... ~

Die Insel Taketomi-jima

Kapitel 25 Die Insel Taketomi-jima
 

Rin POV

 

 

Regen...

man sagt er wäscht alles weg.

... Lässt die Seele wieder rein werden.

Ich schaue nach vorne und beäuge grummelnd die Wolken am Himmel, die das Nass aussenden.

Solch blöde Dinger!

... Verdammt...!

Ja der Regen wusch alles weg...

so auch meinen Geruch...

Ich konnte nur hoffen, dass Sesshomaru mir bereits so nahe war, dass er meine Spur nach dem Regen auch so erschnüffeln können würde.

Doch die Worte an die ich mich jetzt erinnere, fließen wie giftige Säure durch mein ohnehin schon durchlöchertes Geduldskostüm. Und lassen meine Hoffnung weiter schwinden bis sie kaum noch da ist.

 

 

---"Ohne die gerade Linie einer durchgehenden Spur, ist es so, als würde man nach einer Nadel im Heuhaufen suchen."
 

 

Das hatte Sesshomaru einst zu mir gesagt, als ich mich verlaufen hatte und es ebenfalls geregnet hatte... Ich weinte bitterlich, weil ich dachte er hätte mich verlassen.

Sesshomaru fand mich erst sehr viel später wieder, weil er "mich" erst neu wittern musste. Das erforderte Konzentration, die richtige Position, einen guten Wind und eine aufmerksame Beobachtung der Umgebung.

Ich frug mich, ob wohl alle diese Dinge jetzt zu trafen. Ich konnte es nicht ausreichend beurteilen... Sollte es nicht so sein... Was würde dann wohl aus mir werden? ~

 

 

Wir ziehen immer weiter gen Süden. Es ist ein mir unbekanntes Gebiet. Hier war ich nie mit Sesshomaru, Jaken und Ah-uhn gewesen...

Meine Entführer sind weiterhin sehr verschlossen, was Fragen angeht die mich betreffen. Die Antworten fallen mäßig aus. Auch wenn sie am Tage sonst schon das Nötigste mit mir sprechen.

Dieses Gebiet was wir gerade durchqueren scheint dichter von Dämonen besiedelt zu sein als Musashi.

Immer wieder greifen uns kleine Gruppen von Dämonen an und fordern uns heraus. Meine Gruppe ist nicht so schwach wie ich anfangs dachte. Der Schlangendämon war nur verhältnismäßig stark gewesen. Und mit der Miko "Kyoko" fühle ich mich weitestgehend geschützt.
 

 

 

Was Rin jedoch entgeht ist, das nicht alles was geschieht reibungslos von statten geht. So hatte die Gruppe dank Kyoko endlich von ihrem Verfolger Notiz genommen.

Die Miko hatte Inokis Yoki zwar bereits am ersten Tag gefühlt, sich aber weiter nichts dabei gedacht. Da es häufiger vor kam, dass man mächtige Dämonen in der Nähe spüren konnte. Außerdem hatten sie ja als Vorsichtsmaßnahme die Phiole der Dämonenjäger benutzt. Deswegen dachte zuerst niemand an einen Verfolger aus dem Schloss.

Erst am Anfang des dritten Tages wurde es verdächtig, dass die Aura ihnen immer noch weiter folgte.

Dies war ein Fehler in ihrem Plan, der nicht bedacht wurde.

Man war davon ausgegangen, dass der Lord selbst der Einzige lebende Daiyokai im Westen wäre. Doch je mehr der General sich von seinen Verletzungen erholte, desto mehr stieg seine Energie wieder zu alter Stärke an. Und wurde so immer mehr spürbar.

Was erst nur eine kleine Flamme war und gewöhnlich schien, verwandelte sich mehr und mehr in ein Feuer von ungeahnten Ausmaßen.

Kyoko fühlte die unmenschliche Energie jeden Tag ein wenig mehr ansteigen und geriet mehr und mehr in Sorge.

Sie mied eine direkte Konfrontation und beschleunigte das Tempo. 

Nur noch ein bisschen und sie waren im Dorf angekommen und durch Bannkreise geschützt. Sie mussten es einfach rechtzeitig schaffen... Es war ein Wettlauf mit der Zeit und sie würden ihn nur gewinnen, solange die Verletzungen des Dämons nicht vollständig verheilt waren und er nicht fliegen konnte. Kyoko wusste: Ansonsten war er ihnen in Kraft und Schnelligkeit weit überlegen. 

 

                                                    .

                                                    .

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Rin POV

 

 

Die letzte Etappe meiner unfreiwilligen Reise verläuft eher ereignislos. Wir durchqueren einen Wald und machen in einer versteckten Höhle kurze Rast.

Als wir fertig gegessen haben, setzen wir uns wieder in Bewegung.

Ich wundere mich nicht über die schabenden Geräusche die entstehen als Boote ans Wasser gezogen werden. Denn ich habe das Meer bereits vor einiger Zeit gerochen und das herrische und zugleich entspannte Rauschen ist einzigartig charakteristisch. Ich schaue geradeaus und sehe es jetzt.

Endlos und blau.

Das Meer.

Mit dickem Nebel als Kleid. Sonst nichts.

Dort wollten sie also raus?

 

 

"Du musst keine Angst haben." Kyokos Worte höre ich nur wie durch Watte hindurch. Ich nicke ihr zu und bin dennoch nicht überzeugt. Denn noch immer weiß ich nicht was mit mir passieren wird, wenn wir dort angekommen sind wo sie hin wollten. Außerdem hieß Wasser- das meine Spur verloren gehen wird.

Keiner wird mich finden...

 
 

Bevor mir die Tränen kommen, wage ich einen letzten Versuch.

Ich beeile mich, reibe meine Hand und löse so unauffällig wie ich kann meinen Haargummi den mir Kagome einmal geschenkt hat.

Ich hoffe inständig das mich niemand dabei beobachtet. Ein letztes mal ziehe ich den Gummi über meine Haut und lasse ihn so beiläufig fallen wie ich kann. Mein Herz klopft dabei so unglaublich laut, dass ich denke sie müssten mich direkt erwischen.

Doch ich habe Glück.

 

 

Dann werde ich in eine bestimmte Richtung dirigiert und unsere Reise geht in kleinen Booten weiter. Sobald die Boote zu Wasser gelassen werden, werden sie auch schon von der Strömung erfasst und zwar so heftig wie ich es noch nie erlebt habe. Ich kann mir einen spitzen Schrei nicht verkneifen, als wir beinahe gegen einen zackigen grauen Felsen geworfen werden.

Im letzten Augenblick wird durch das Paddel jedoch die Richtung geändert und ich kann aufatmen. Es folgt ein wilder Wasserritt und ich bin froh, dass ich meinen Magen vorhin nicht bis zum bersten gefüllt habe.

Ich stöhne schon jetzt innerlich über die Strapazen des Meeres die ich einfach nicht gewohnt bin. Auch wenn ich den leichten Adrenalinausstoß den ich hierbei empfinde wegen der Abwechslung begrüße.

Japsend will ich mich über das Boot lehnen um irgendwie noch mehr von der frischen salzigen Luft einzusaugen, damit ich mich besser fühle und meine Lungen belebe.

Es gelingt mir nicht.

Wenig später habe ich völlig die Orientierung verloren und bin einfach nur selig als ich wieder festen Boden unter meinen Füßen spüre.

Als ich die ersten Schritte mache, fühle ich mich so trunken wie der typische Dorfalkohliker der ich nicht bin.
 

Stark ist mein Körper noch immer den Nachwirkungen des Meeres unterworfen. Auch lange nachdem wir wieder Land betreten haben.

 
 

Sehr sehr müde trete ich schließlich unter dem ersten Torii hindurch. Das Zinnoberrot ist nicht so berauschend wie am hellen Tage und doch bin ich beeindruckt. In der Mitte das Zeichen für „Vogelsitz“ stehend, vermitteln sie für mich immer ein Gefühl von Geborgenheit und Spiritualität.

Dicht neben uns sind weitere um den angrenzenden Tempel in seine Areale zu unterteilen. Seltsamerweise führt mich Kyoko nicht weiter in Richtung des Dorfes hinein, wo die anderen Häuser stehen. Sie geht mit mir als Ersatz ins Innere des Tempels und weist mir einen Schlafplatz neben anderen Mädchen zu, welche bereits ruhen.

Mein Unterbewusstsein und mein Körper -müde und strapaziert- sehnen sich genüsslich nach dem bequemen Futon und sagen einfach nur zufrieden:Ja ich will (schlafen).

 

                                                    .

                                                    .

                                                    .

 

Einige Tage später...
 

"Vielen dank Rin!" Lächelnd und mit einer leichten Verbeugung verlasse ich die Hütte meines letzten Patienten. Mit der flachen Hand wische ich mir die aufkommenden Schweißtropfen rasch von der Stirn. Es ist seltsam wie schmal der Grad ist zwischen Unwohlsein und Freiheit. Oder wie nah beides nebeneinander existieren kann. Obwohl durchzogen von einer klaren Lüge.

Es kommt mir so vor als würde sich der Tag unnötig in die Länge ziehen. Obgleich ich wirklich eine Menge zu tun habe.

Meine Gedanken wandern zurück zu meinem ersten Tag hier im Dorf. Wie so oft.

 

 

Gleich beim ersten Sonnenstrahl bin ich erwacht. Um mich die Präsenz von rot-weißen Kleidern und schwarzen Haaren, die mir nur allzu vertraut ist.

Fast ist es für mich als hätte ich eine Horde Kagomes um mich herum.

Wenn es doch nur so wäre...

Eine Weile denke ich sehnsüchtig an meine unbeschwerte Zeit in Musashi in dem kleinen Dorf zurück...

 
 

Doch als die Mikos merken das ich wach bin, spricht mich eine der Schwestern an. Sie kennen meine echte Vergangenheit nicht, daher halten sie mich aufgrund meiner Kleidung für eine gebürtige Adelige. Und ich kläre sie nicht auf...

Darum sind sie nicht überrascht als ich ihnen mitteile, das ich mit den Pflichten einer Miko -und dem heilen- wohl vertraut bin.

Meine Ausbildung bei Kaede habe ich vor circa einem Jahr beendet. Danach habe ich eine Weile mit Kagome zusammen als Miko gearbeitet.

Inuyasha, Miroku, Sango, Kiara, Shippo und Kohaku waren immer dabei und sorgten für unsere Sicherheit. Manchmal reisten wir Tagelang von Dorf zu Dorf um Kranken zu helfen die keine eigene Dorfmiko hatten. Oder um Dämonen auszuschalten die das umliegende Gebiet unsicher machten. 

Dieses Leben gefiel mir sehr, aber Sesshomaru fehlte mir im Endeffekt mehr, als das ich dieses Leben liebte.

Als er mich dann eines Tages wieder im Dorf besuchte, bat ich ihn mich mitzunehmen und er gewährte es mir.

 
 

Es dauerte einige Zeit lang, bis ich richtig in meiner neuen Welt dem Herrschertums des Westens- ankam.

Auch wenn mir Sesshomarus Autorität sofort einen Platz im Machtgefüge des Hofes sicherte, war es ganz anders als damals, als nur Sesshomaru, Jaken, Ah-uhn und ich durch die Lande zogen.

 
 

Inoki und Jaken waren die Einzigen außer Sesshomaru, die ehrlich und manchmal herzlich mit mir sprachen. Und ich begriff das dieses sesshafte Leben im Schloss wie alles andere -seine Vor- und Nachteile für mich hatte.

Aber solange Sesshomaru, Ah-uhn, Jaken und Inoki um mich waren, war es mir das Wert. Und weil ich den Status einer Prinzessin innehatte, war es mir erlaubt Kaedes Dorf so oft zu besuchen wie ich wollte. Sesshomaru-sama schenkte mir deswegen seinen dämonischen Reitdrachen Ah-uhn. Und immer wenn die Sehnsucht nach meinen anderen Freunden zu stark wurde konnte ich sie besuchen. 
 

Hier im Dorf gehen die Mikos ganz normal ihren Pflichten nach. Es ist eine eher kleine Siedlung, doch der Schrein ist verhältnismäßig groß.

Vom ersten Tag an konnte ich aufgrund meiner erweiterten Kenntnisse kommen und gehen wie eine alt eingesessene Miko des Dorfes.

Ich hatte nicht erwartet das mich niemand bewachen würde. Doch so war es. 

Als ich einen Moment überlegte wusste ich auch direkt warum. Es dimmt meine Stimmung wie eine ausgehende Öllampe, weil mir klar wird, ich kann hier alleine nicht weg.

Wenn ich es auch nur versuchen würde, würde ich ohne Zweifel bei dem Versuch in eine der heftigen Strömungen geraten und sterben.

Deswegen waren keine Wachen notwendig.

 
 

Die Erinnerung an den ersten Tag hält mich kurz fest. Ich setze mich auf einen streifen Wiese um kurz zur Ruhe zu kommen. Unstetig streift mein Blick über das Dorf als ich aus der Erinnerung erwache und die erfüllenden Geräusche des Lebens um mich langsam wieder wahrnehme.

Wie viel kleiner dieses Dorf ist, als Kaedes Dorf in dem ich einige Jahre gelebt habe, wird mir jetzt schlagartig bewusst. Ich lächle kurz als ich Gesichter erkenne, die bereits das vierte mal an mir vorbeilaufen an diesem Tag.

Das Leben hier in den gemächlicheren Bahnen lässt automatisch eine gewisse Ruhe und Gelassenheit auf einen sinken, wenn man einen Moment inne hält. Ob man will oder nicht.

Diese Ruhe hat sich bisher im Laufe eines jeden Tages hier auf mich übertragen und das ich nach langer Zeit mal wieder ungehindert meinem Beruf nachgehen kann, hat sicherlich dazu beigetragen und es macht mich... glücklich.

Zumindest einen Moment lang.

Dann kappt eine eingebildete Schere das Band welches alles zusammenhält und ich werde wieder hektisch. War dies doch nicht mein erwählter Ort zum leben... ~

 
 

Ich mache mich wieder auf den Weg und laufe über den noch heißen Sand der von der Sonne aufgeladen ist. Noch einen Schritt, dann fühle ich das angenehme kühle Nass und der Sand beginnt an meinen Sohlen zu kleben. Ich bücke mich und greife vorsichtig zwischen die Felsen. Auf der Suche nach Seeigeln.

Dann sehe ich das Meer. ~

 

 

Immer wenn ich den Ozean sehe, wird mir zusätzlich bewusst das ich eben doch nicht so freiwillig hier bin. Es ist wie das Hochschrecken aus einem Traum in visueller Form. Die Grenze aus Wasser, die mich in die Wirklichkeit zurück schwappen lässt. Die Wellen vor mir schieben sich hin und her.

Vor und zurück.

Sie geben Land frei und halten es wieder fest. Ganz wie es ihnen beliebt. ~
 

Ich gebe einen leisen Ton von mir.

Hat es sich doch mein Unterbewusstsein zur Aufgabe gemacht mir die süße Lüge von "Freiheit" Tag für Tag aufzutischen. Nun... auch heute habe ich diese Lüge bis auf den letzten Krümel verspeist. Und es bleibt ein fahles Gefühl in der Magengegend zurück, welches mich nicht sättigt.

Das Meer hat die Illusion zerstört.

Mal wieder.

Immer wenn ich hierher komme ist alles so glasklar wie die See selbst.

 

 

Ich bin eine Gefangene.

Wenn auch mit einigen Privilegien.

Und wenn ich nicht in meiner gewählten Umgebung sein darf, spüre ich die Wunden der Vergangenheit viel stärker in mir bluten als sonst... 

 
 

Ich zucke unweigerlich zusammen als ich eine Hand in meiner Hand spüre. Ich greife unbewusst zu, als würde sie mich zusätzlich zurück in diese Welt ziehen.

Mein Finger tastet diese andere Haut ab.

Diese Haut ist Zeuge von Arbeit und hat viel erlebt. Ich fühle es in jeder einzelnen Furche, jeder Falte und jedem Leberfleck den die Sonne als Zeugnis darauf hinterlassen hat. Ich starre einen Moment einfach nur verwundert zur Seite und erkenne hinter dem Schleier meiner ungeweinten Tränen die alte Frau, bei der ich heute früh eine Wunde vernäht habe.

Als ich sie sehe empfinde ich einen Spritzer echter Wärme. Vielleicht weil sie mich an Kaede erinnert? Dabei hatte sie mir nicht mal ihren Namen genannt...

 

 

"Ich hoffe du hast nichts dagegen?" Sagt die Alte gutmütig, bevor sie meine Hand vorsichtig los lässt und ihre eigene auf dem Sand abstützt und sich setzt.

 
 

Ich schüttle stumm den Kopf betrachte weiter das Meer. Nein ihre Anwesenheit stört mich nicht...

 

 

"Du bist ein kluger Kopf Rin. Vergiss das nicht."

 

 

Wütend will ich mich erneut umdrehen. Obwohl ich ihrer Stimmlage entnehmen kann, dass sie es gut meint. Aber ihr nett sein will ich im Moment einfach verschlucken und vergessen. Ja empfinde ich sogar als komplette Verschwendung an mir.

 

 

Das Leben das ich einst kannte verschwindet immer mehr in den Hintergrund. Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute. Und die Sekunden rinnen mir wie unnützer Sand durch die Finger.

Wer wusste schon wie lange ich noch hierbleiben musste... wer weiß... vielleicht sogar für immer...

 

 

Mein mieses Gefühl rührte nicht daher das ich an Sesshomaru zweifelte. Es kam vielmehr von dem Wissen welches Kyoko kurz nach meiner Ankunft mit mir teilte.

Sie hatte mich kurz nach meiner Ankunft persönlich von der Existenz des Bannkreises unterrichtet der diese Insel umgab... Eine mächtige Miko das war eine Sache. Doch hier sind auf unerklärliche Weise so viele junge mächtige Mikos versammelt das ich mir es selbst kaum erklären kann. Es sind mehr als zwanzig... Ich bin mir sicher es gibt einen triftigen Grund dafür, doch ist es mir (noch) nicht erlaubt diesen zu kennen...

Ich seufze aufgrund meiner Unwissenheit.

 
 

Die alten Augen der Frau die neben mir sitzt mustern mich still. Sie nehmen einen Schein des Wissens zusammen mit dem Sonnenuntergang an, den ich nicht habe. Einfach nicht haben kann.

Liebe, Zuneigung aber auch Trauer und Leid sehe ich in ihren Spiegeln. Es ziert sie wie eine klare Weissagung. Ich fühle mich dabei in einer Intensität angezogen die abnorm ist. Ich muss zugeben es macht die alte Frau unglaublich lebensklug.

 

 

"Woran denkst du gerade?"

 

 

Ihre Stimme klingt normal. Wie die einer alten Frau und alles an ihr hat absolut nichts außergewöhnliches -so wie eben- mehr. Und doch höre ich echtes Interesse heraus und beschließe zu antworten. 

 

 

"Ich denke an vieles. Vor allem denke ich über mein Leben nach." Und ich versuche so gut ich es kann meine Hoffnungslosigkeit zu kaschieren, wenn ich an meine Zukunft denke.

 

 

Sie nickt mir langsam zu. "Denk nicht zu lange nach. Vergiss was du im Moment nicht haben kannst. Probier neue Dinge aus. Manchmal erschweren zu viele Gedanken nur unseren Weg und wir können uns wegen ihnen nicht frei bewegen. Sie liegen uns wie Steine im Weg. Und hinterher sind wir doch nicht schlauer."

 

 

Flüchtig sehe ich wie sie sich nach vorne überbeugt und selbst lange auf das schier endlose Meer hinaus blickt.

... Ja das Meer konnte vielen seine Geschichte entlocken... ~

 

 

"Und du?" frage ich sie.

 

 

Lachend antwortet sie mir und lässt mich Teil haben "weißt du Kind, vor langer langer Zeit kam ich selbst einmal hierher in dieses Dorf. Das Dorf wo ich vorher lebte wurde von Banditen überfallen und nur ich und mein Bruder überlebten von unserer Familie und konnten uns hierher retten. Wir kamen her und waren Fremde, so wie du jetzt. Es war auch nicht der Ort, den wir von Anfang an zum Leben gewählt hatten. Unsere Wurzeln lagen anderswo."

 
 

Ich will schon protestieren wie ein achtjähriges Kind, welches ich nicht mehr bin. Wenn ich auch nur einen meiner Freunde um mich hätte, wäre dies hier völlig anders. Meine Gesprächspartnerin übergeht meinen Wink jedoch, als ich scharf die Luft einziehe und fährt fort. Mir entgeht nicht, dass ihre Augen wenige Sekunden lang den gleichen stumpfen Ausdruck haben wie meine. Ihre Stimme wird bei jedem Wort etwas brüchiger.

 

 

"Wir waren gerade acht Tage im Dorf, als mein Bruder schwer erkrankte. Alles beten und flehen half nichts. Er starb kurz darauf." Und ihre Augen sind ein Abbild meines eigenen Schmerzes und teilen mir mit

"und dann war ich allein."

 

 

"Es tut mir leid."
 

 

Sie presst ihre Lippen aufeinander und wendet sich ab.

Es ist mir unmöglich nicht einen Teil von dem zu fühlen was sie fühlt. Weil ich eben weiß wie das ist. Sie tut mir in diesem Moment so leid.

Ein Ereignis welches deine Seele erschüttert, du aber nicht beeinflussen kannst...
 

Man sieht es ihrer Gestalt an, wie sehr sie es hasst mit diesem Ereignis konfrontiert zu werden. Stumm sehe ich als Beweis die leichte Träne die sie versucht sich wegzublinzeln.

Jetzt bin ich es die ihre Hand nimmt. So gut es geht versuche ich diesmal meinen Augen einen Ausdruck zu verleihen der Trost spenden soll.

Wir sitzen eine Weile still im kühlen Abendwind und diese echte Ruhe ist besser als tausend Worte.

Einfach den Zeitpunkt teilen mit jemandem der einen ähnlichen Schmerz wie du gefühlt hast, macht manchmal alles so viel leichter. Jemand der einen Moment an einem verfahrenen Weg mit dir inne hält und dich nicht drängt, sondern mit dir verweilt.

Der Abend wird noch eine Spur heller als sie zu mir sagt "komm mit. Ich habe einen leckeren Eintopf auf dem Feuer der für zwei reicht." ~

Ein unerwarteter Gast und Inokis Suche

Kapitel 26 Ein unerwarteter Gast und Inokis Suche
 

Heute ist es windig und stürmisch. Aber auf keine angenehme Weise. Es ist komisch, hatte doch der Wind für dich bisher immer nur eins bedeutet.

Freiheit.~

Egal wie wild er wehte. Jetzt ist er wie geteilt...

Kagura winkt dir in deinen Gedanken zu und die Erinnerung wird zusätzlich von einem Schatten gespeist. Eine Sekunde später siehst du Susanoo... Ja zwei Gestalten und zwei Seiten des Windes...

So wie Ying und Yang.

Seitdem Sesshomaru weg war, war es noch einsamer hier im Schloss. Auch wenn du ihn nicht immer jeden Tag gesehen hattest, kamst du dir unter seiner Autorität immer geschützt vor. Der Schutz ist noch da, aber es fühlt sich alles verschieden an. So ohne seine Anwesenheit.

Auch ist die Führungsebene des westlichen Reiches noch dünner besetzt. 

 

 

Sesshomarus General Inoki, ist auf der Suche nach Rin.

Und Jaken, seit zwei Jahrhunderten Sesshomarus treuer Berater und Diener, ist ein Frosch.

Die Führung hatte zurzeit ein Dämon inne, den du nie zuvor gesehen hast. Der nächste Ranghöchste Offizier in Sesshomarus Armee. Wie du mitbekommen hast, haben alle tragenden Befehle des Lords noch Gültigkeit. Doch dies bis auf die Grenzen auszutesten, -ohne einen triftigen Grund- wäre absolut unklug.

 

 

Gerade bist du wie so oft mit Jaken und Gyappu im Außengelände des Schlosses unterwegs. Da dir eine wahre Aufgabe der du Tag für Tag nachgehst noch fehlt. Du denkst intensiv darüber nach, aber bevor dir ein Geistesblitz kommen kann, hörst du plötzlich laute Stimmen am Tor. Verwundert läufst du den kurzen Weg dorthin in den Hof und bekommst die aktuelle Schimpftirade mit.

 

 

"Was ist? Lasst mich ein ihr Stümper! Wenn der Lord erfährt das ihr den fähigsten aller Schmiede ohne Schutz gelassen habt, wird der Lord euch Beine machen!"

 

 

Das was du hörst und daraufhin siehst, zieht dich automatisch noch näher zum Geschehen hin.

 

 

Radau.~

 

 

Deine Augen nehmen alles in Gewahr und erstaunen. Eine lange blutverkrustete Wunde ist auf dem Kopf des alten Schmieds zu sehen, der schon fast unendlich viele Winter und Sommer miterlebt hat. Zumindest wenn man seine Lebensspanne, mit deiner menschlichen vergleicht.

Es erscheint dir fast unmöglich, dass jemand der so lange lebt, so eine große Wunde auf sich haben kann...

Es ist für jemanden wie dich einfach so unglaublich surreal das so ein langes Leben -das deine Vorstellungskraft fast sprengt- von jetzt auf gleich enden könnte und nicht ewig währt...

 
 

Die spitzen Ohren des Alten fahren verärgert und ungeduldig im Wind hin und her, als sie keine Antwort von den Wachen erhalten und unnütz scheinen.

In der einen Hand hält Totosai seinen riesigen Schmiedehammer und seufzt ermüdet. Ob es nur die Umstände sind, oder auch körperlicher Natur lässt, er nicht direkt durchblicken. Aber als du aber seine Kleidung genauer in Augenschein nimmst, wirkt selbst diese matt und verschlafen. Er musste länger unterwegs gewesen sein. Und hatte wahrscheinlich auch eine Flucht und/oder einen Kampf überlebt...

Sein grüner Kimono wirkt zerschlissen: So wie Omis alte Spitzengardinen- und weißt einige Löcher zu viel auf. Als er deinen Blick bemerkt, kratzt er sich verlegen am Kopf und dreht sich ins Seitenprofil. Er setzt erneut zu einer Erklärung an, dabei ist seine Stimme kratzig.

 

 

"Wie ich schon sagte: Ich weiß nicht wer oder was mich angegriffen hat. Aber mein Haus und auch die Umgebung sehen übel aus. Ich kann froh sein das ich lebend davon kam. Ich kann nicht dorthin zurück. Und als ein Bewohner der westlichen Regionen, ist es die Aufgabe des Lords mich in solchen Fällen zu schützen! Ich will den Lord sprechen. Sofort!"

 

 

Niemand bewegt sich.

Man kann die Unschlüssigkeit der Wachen praktisch spüren.

 

 

Gewähren oder ablehnen?

 

 

Der alte Mann vor ihnen ist eindeutig ein Dämon.

Aber war er wirklich der, der er vorgab zu sein?

Den Namen Totsai -wie er sich ankündigte- kannten alle. Aber der Beschriebene war ein Einsiedler den keiner von ihnen je zu Gesicht bekommen hatte. Der alte Mann könnte den Schmiedehammer auch irgendwo gestohlen haben, um sich so Einlass ins Schloss zu erschleichen... 

Als die Wachen nur mitteilen das der Lord nicht zugegen ist, sacken Totosais Schultern tiefer herab.

Er will schon wieder anfangen zu zetern, doch da trittst du mit Jaken und Gyappu plötzlich vor die Wachen.

Alle umliegenden Augenpaare der Wachen legen sich erst leicht skeptisch, dann mit deutlicher Häme auf dich. Und stigmatisieren dein Menschsein so maximal, das sich dein Überlebensinstinkt automatisch fragt, wie gut diese Idee tatsächlich ist.

Die Wachen wissen, dass Jaken nur zum Teil dein Beweggrund sein kann, weil er die Gabe der menschlichen Sprache verloren hat.

 
 

Bisher hattest du dich immer bewusst zurück gehalten und bist nicht weiter aufgefallen. Außer durch dein ´Mensch sein´ an sich. Das war richtig. Es hatte seine Gründe. Erstens weil du die Etikette und das Hofleben erst still beobachten wolltest um dir selbst ein Bild zu machen. 

Und zweitens, standest du in der Nahrungskette deutlich unter allen hier und als der nächste Happen enden, -weil du ihnen zu respektlos bist-, das fehlte dir grad noch... Gültige Befehle des Lords hin oder her.

Du kennst die Ordnung nicht gut genug um sagen zu können, ob es den Wachen im Affekt -wegen Beleidigung- erlaubt war, einen niederen Menschen zu töten.

 
 

Den "Thron" besaß während Sesshomarus Abwesenheit jemand anders. Jemand der die Interessen des Lords vertrat.

Ob es möglich war -gegebene Befehle des Lords außer Kraft zu setzen- so auch deine Duldung, das wolltest du lieber nicht am eigenen Leib nachprüfen.

Eigentlich gehörte genau das zu den vielen Dingen die du Jaken fragen wolltest. Spätestens seit dem Moment als Rin entführt wurde, brannte dir diese Frage auf der Zunge.

Aber das hatte sich ja bald darauf erübrigt... das Fragen... es sei denn du lerntest froschisch´, oder wie auch immer man das nannte.

Deine Unwissenheit ist ein Umstand den du beschließt sofort zu berichtigen, wenn Sesshomaru wieder da war, oder Jaken wieder normal sprechen konnte. Oder sonst wer dir Auskunft geben konnte, der dies auch wirklich gern tat.

 

 

Und dennoch ist diese Situation die sich hier ergibt, anders.

Du testest die Geduld der Dämonen nicht. Sondern du hast etwas zu sagen. Etwas wichtiges. Du bist hier eindeutig die beste Option die zur Verfügung steht...

Sollten die unwissenden Dämonen ruhig merken, dass du ihnen etwas voraus hattest. Und das als von der Evolution benachteiligte Rasse in ihren Augen. Wenn auch nur in diesem Augenblick.

Das herablassende Gebaren was sie bei allen Menschen -wenn die Etikette es zu ließ- sogar noch übertriebener als ihr Herr an den Tag legten, war gelinde gesagt anstrengend.

Jeden Tag bekommst du seit deiner Ankunft frische Kleider, Nahrung, Wasser und sonst auch alles an materiellen Dingen die ein Mensch braucht um sich wohl zu fühlen. Doch immer mit einer Hetze im Verhalten der dämonischen Diener, dass der stumme Widerwille über ihre Arbeit sich doch klar heraus kristallisiert.

Ein wenig kannst du es sogar nachempfinden, dass sie Probleme mit der Anwesenheit von Menschen haben.

Aber solange es keine Verletzung der Regeln deinerseits gab, war es ihnen jedoch nicht gestattet dir ohne Grund etwas anzutun.

So viel weißt du. Das behältst du dir hübsch im Hinterkopf als du näher trittst.

So... It´s all about respect...

 

 

Mit diesem Gedanken auf der Zunge, läufst du vorwärts. Unsicher wie dick die Schutzschicht tatsächlich sein wird. Du kannst nicht verhindern, dass du kurz nervös schluckst bevor du anfängst zu handeln. Obwohl du dir deine nächsten Worte gut überlegst hast, betet eine Stimme in dir

 

 

Bitte, [dein Name]

Vermassel es nicht!

 
 

Du neigst den Kopf vor den Wachen und hoffst auf das Beste. "Edle Wachen. Ich möchte die Identität des Schmieds bestätigen. Jaken hier, ist ebenso dazu in der Lage." Und du deutest schlicht auf Besagten neben dir. "Wenn ihr den Schmied abweist, wird der Lord sicher nicht erfreut sein."

 

 

Es ist Totenstill im Hof. Die Augen der Anwesenden versuchen bereits jetzt, eine Schwäche in meinem Verhalten zu fangen. Um dich in die Schranken zu weisen... Du wirst angeschaut wie eine Persona non grata. Dein Rücken beginnt zu kribbeln vor Nervosität.

Wenn dies ein Film wäre würden jetzt sicherlich diese Laufbüsche aus dem wilden Westen vorbei rollen, von denen du den Namen nicht weißt... und das Lied vom Tod würde einspielen, wie in den klassischen alten Western Streifen...

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 
 

Der Hase auf der Lichtung wird gejagt. So viele Jäger sind um ihn herum. Alle wollen sie ihn erlegen. Die Trophäe seines Lebens in ihren Klauen halten und es aus hauchen.

Doch Sprung für Sprung weicht der Hase ihnen aus. Schnell und gewitzt muss er sein, sonst ist der Kopf ab!

Du hüpfst und hüpfst. Je mehr Sekunden es dauert, desto größer wird der aufkeimende Widerspruch in dir.

Du hast Angst.

Ja!

Und trotzdem kannst du nicht zurück!

Der Lebenssaft der durch deine Venen läuft, gemischt mit deinem Einfallsreichtum gibt dir in dem Moment die Kraft weiter zu machen und nicht komplett einzuknicken.

Und du hoffst inständig, dass du -dank deiner Worte- nicht in einer Falle endest. Sondern in einem schwarzen Zylinder, der voll mit Überraschungen gestopft ist...

 
 

Dann bewegt sich Jaken.

Der Kappa quakt leise und bricht mit seinem Laut, die Anspannung entzwei... Das Augenmerk liegt nun allein auf ihm.

Ihm.~

Dem langjährigen Berater vom Herrn des Westens... Auch wenn er kleiner und schwächer als andere hier war. Er hatte etwas, was die Anderen nicht wagten zu überwinden. Und ihm einen hohen Rang in der Hierarchie sicherte.

Sesshomarus Gunst.

 
 

Das Jaken ein Frosch war, wusste jeder hier im Schloss. Nur über die genauen Umstände wie es dazu kam, darüber waren die Meisten im Unklaren gelassen worden.

Ein jeder hatte nur die Anweisung erhalten, ihn in Ruhe zu lassen und ihm kein Leid zuzufügen.

Vielleicht war der Gestaltswechsel gar eine Strafe des Lords? Dessen Mutter war schließlich eine sehr zauberkundige Daiyokai...

 
 

Jaken hüpft jetzt von dir auf die Schulter des Schmieds und wird von diesem deutlich gemustert.

Der dünne knochige Finger der auf den grünen Diener zeigt, ergänzt sich perfekt mit Totosais fragendem Gesichtsausdruck. Ein unglaubhaftes

 

 

"...Jaken???"

 

 

kommt schließlich aus dem Mund des älteren Dämons geschossen. Und seine Augen werden noch ein wenig größer. Als wenn auch er es nicht glauben könnte, was aus dem Kappa geworden ist.

 

 

Auch wenn es etwas makaber ist, das alles regelt die Sache zu euren Gunsten. Du bist den Dämonen entkommen...

 
 

Mit Jaken an deiner Seite beugen sich die Dämonen dem Umstand und behandeln Totosai von jetzt an wie einen Gast.

Du kannst es kaum glauben, da wird er bereits weg geführt, in ein großes Zimmer. Vor der Tür stehen allerdings zwei Aufpasser.

Totosais Wunden werden gesäubert, eine der heißen Quellen für ihn vorbereitet, seine Kleidung ersetzt und Essen für ihn vorbereitet.

Du selbst stehst ein wenig unschlüssig herum. Du hast selbst einen kleinen Erstehilfekasten in deinem Rucksack dabei und würdest selbst gern helfen.

Doch dies würde den Bogen überspannen und möglicherweise wagst du dann zu viel. Stattdessen beschließt du mit einer der Wachen zu sprechen, die vor der Tür stehen.

Etwas perplex schaut dich die Wache an als du vor sie trittst.

Er kann dich mühelos fixieren ohne sich großartig zu drehen und wirkt eher desinteressiert, als herausgefordert. Normalerweise sprichst du nie mit den Wachen. Es erschien dir bisher immer komplett falsch sie mit den Sorgen und Fragen eines Menschen zu belästigen. 

 
 

Nun, jetzt ging es nicht anders. Es war niemand anders greifbar. Alle besseren Gesprächspartner waren Zurzeit unterwegs und die die hier im Schloss noch verkehrten, waren dir keine Rechenschaft schuldig. So konntest du auch den erst besten fragen der dir über den Weg lief. Die Chancen waren -gleich-schlecht-gut- das der dir antworten würde. Oder eben auch nicht...

Wieder verbeugst du dich.

Verwundert schaut dich der Dämon der dir gegenüber steht an. Und antwortet dir, trotz seiner Verblüffung auf deine Frage.

 
 

... Wahrscheinlich weil du dich eben zum Sündenbock gemacht hattest, sollte mit Totosai irgendetwas schief laufen.

Deshalb hattest du dir wohl einige Informationen verdient. 

Oder aber der Dämon vor dir- hat einfach Angst, dass du sein Verhalten bei dem Lord petzen wirst. Falls er sich weigert dir zu antworten. Denn du hattest ihm ja -wie von dir erwartet- eben den nötigen Respekt entgegen gebracht.
 

Du fragst ihn was jetzt mit Totosai passieren wird und gehst in die Defensive. Damit so etwas wie ein Gespräch zustande kommen kann. Du weißt nicht genau was ein dämonischer Schmied an Komfort und Dingen braucht um sich einigermaßen wohl zu fühlen... 

Der Wachmann und du beratschlagt euch eine Weile und dann dämmert es dir.

Totosai war nicht umsonst ein Einsiedler... Sicher würde er weniger Gesellschaft als hier im Schloss mehr zu schätzen wissen... Als du das einwirfst hat die Wache doch tatsächlich eine gute Lösung parat.

 

 

"[Dein Nachname]-san. Weiter abseits am Rande der Wälder steht eine alte Holzhütte. Sie liegt trotzdem noch im unmittelbaren Schutzgebiet des Schlosses. Sie könnte der Schmied vorerst als Unterkunft beziehen, wenn es ihm beliebt.

Sie liegt am Rande des Waldes, sodass er problemlos seinem Handwerk nachkommen könnte wenn er wollte. Auch ein Fluss ist ganz in der Nähe falls er Wasser für seine Arbeit braucht. Und einen geeigneten Stein zum Schmieden könnten wir ihm dorthin transportieren." 

"Ich denke dies ist eine Lösung die den Lord und den Schmied zufriedenstellen werden." Sagst mit gleichmäßiger Stimme an die Wache gerichtet und entlässt ihn mit einem Kopfnicken aus dem Gespräch.

 

 

Schöner konnte der Tag doch gar nicht mehr werden! Denkst du als du den Nachmittag unwissend genießt und dir begeistert in die Hände klatschst.

Du hast nicht nur tatenlos rumgesessen wie sonst, sondern hattest sowas wie eine richtige Aufgabe und konntest sogar jemandem helfen und dabei glänzen.

Und das als Mensch! Dein Stolz sonnt sich voller Wonne in den guten Gefühlen. Und es fühlt sich fabelhaft an. Das du schon bald alles und jeden in Frage stellen wirst ahnst du nicht.
 

                                                    .

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                                                    .
 

Inoki POV

 

 

Der Wind frischt auf. Bevor alles weg geweht wird kann man die Welt stärker riechen. Es ist als würde die Welt im Zenit der Nase stehen. Teil für Teil wird alles zusammengefügt wenn man ein bisschen Glück hat. Man muss nur im rechten Moment schnuppern.

 

 

Inoki macht sich bereit.

... Ja da war die Fährte... Fein und filigran.

Die zu hübsche Schnauze für die Erde wandert in den Boden in den braunen Morast. Zentimeter für Zentimeter. Bis der Dämon weiß welche Richtung er einschlagen muss.

Es war keine Sekunde zu früh. Er war seit dem Tag an dem Rin verschwand immer in Bewegung gewesen. Geruht hatte er nicht. Und das seit einigen Tagen nicht.

Das wäre auch normalerweise kein Problem, aber weil er verletzt war, fing die Welt mit der Zeit immer heftiger vor ihm zu tanzen an.

Etwas frustriert blickt er an sich herab. Die Wunde hatte keine Gelegenheit gehabt sich ganz zu schließen. Dafür hätte er ruhig liegen müssen.

Und das... zumindest eine Zeit lang.

Die anderen Dämonen hatten ihn im Schloss verwundet. Es war ein dicker Holzscheit gewesen, der sich in seinen Körper gebohrt hatte.

Er hatte jemand anderen geschützt. Nur deshalb war es passiert. Wen wusste er nicht genau, aber es war eh einerlei. Grob und ohne auf Verluste zu achten riss er sich das Holz heraus, als er Rins Schrei gehört hatte. 

 

 

Plitsch.

 

Verdammt. Das war ein Tropfen.

 

Platsch.

 

Und noch einer.  
 

 

Die Wolkendecke verdichtet sich und gießt sich aus. Das kalt-warme Lied des Regens erklingt.

Inokis Atmung geht schneller als er nach oben schaut und wieder anfängt zu rennen.

Bald... bald hatte er Rin eingeholt, das spürte er ganz deutlich.

Ein Wettlauf mit der Zeit begann. Der Geruch würde in wenigen Minuten ganz weggespült sein. Dann hatte er nichts mehr. Aber das konnte er weder Rin, Sesshomaru oder sich selbst antun.

Mit seinen Krallen stößt er die dichter werdenden Äste hastig zur Seite. Peitschend fährt der ein oder andere dabei über seine Haut.

Als er sich im Zentrum eines Waldes befindet stockt er. Zwei Auren kommen auf ihn zu und fordern ihn heraus.

 

 

Sein Atem wird schwerer. Wie Blei drücken die Auren auf ihn ein. Er weicht kurz zurück um Luft zu holen und zieht sein Schwert. 

Zwei giftgrüne Augenpaare mustern ihn stechend. Das Yuki der Anderen frisst sich in seine Seele. Kalt wie edles Eis will es sein Herz gefrieren lassen.

Die einzige Chance die er hat, ist sie vorher zur Strecke zu bringen. Und das bevor ihn die Kälte erstickt.

Die zwei Waldgeist-Yokai legen ihre Aura um sich wie einen Panzer. Die Schale ist hart und dick wie die Rinde eines alten Baumes.

Kurz zögert Inoki ob ein Kampf wirklich von Nöten sein wird.

Aber als die gegnerischen Auren noch dunkler werden, hat er seine Antwort. Diese Zwei würden nicht mit sich reden lassen. Er war sich nicht mal sicher, ob sie das konnten.

Reden...

 
 

Im Westen gab es nur wenige Waldgeister, aber die meisten waren eher friedlich. Diese hier schienen anders zu sein. Ihre Aura war durchdringender und hart. 

Vielleicht handelte es sich hier um eine Abart, die sich im laufe der Jahre im Süden entwickelt hatte?
 

 

Inoki muss mehrmals auf sie einschlagen damit der Panzer bricht. Die Geister fügen ihm eine weitere Wunde zu.

Und immer wieder verschwinden sie im Schutz des Waldes. Verschmelzen mit ihm und sind weg. Diese Art konnte sich zweifellos unsichtbar machen.

 

 

Die Hundeaugen wandern, bis die Geister dann ohne Vorwarnung aus einer anderen Ecke springen und angreifen.

Sei es aus einem Busch voller Blätter, oder aus einem Geäst von den vielen Bäumen hier.

Der General merkt wie sein Nachteil immer weiter wächst.

 
 

Er sucht die Waldgeister erneut.

Er fahndet ungeduldig die grüne Umgebung ab. Mittlerweile hechelt er vor Anstrengung.

Mit jedem weiteren schnaufen wird das Gewicht auf seiner Lunge schwerer. Atemzug für Atemzug will ihn die Schwäche bezwingen.

Er presst das letzte Bisschen Kraft aus sich heraus. Seine Augen werden rot und er schaltet in den Überlebensmodus. Noch immer hat er die Geister nicht finden können. Er rennt jetzt ziellos drauf los, denn die Auren scheinen plötzlich überall zu sein.

Er kann sie nicht mehr gezielt ausmachen.

War das etwa seine Schwäche?

Oder auch eine Eigenart von Ihnen? Er wusste es nicht...

 

 

Inoki geht noch einen Schritt und das Aroma der Luft wird einladender.

Erheiternd und fröhlich schmiegt sich ein Geruch um seinen Körper und grüßt ihn. Die Intensität nimmt langsam weiter zu.

Der Hauch der lieblichen Pfingstrose.

Ja... das war eindeutig Rins Duft der ihn umgab.

 

 

Mit dämonischer Geschwindigkeit lässt er das Unterholz hinter sich zurück und nimmt ihren Haargummi auf. Er musste nur wissen, ob es der Prinzessin gut ging. Vor ihm die Weite des großen Meeres liegend. Dort draußen musste sie irgendwo sein!

Die Dämonen würden ihm entweder hinaus auf die See folgen oder nicht, das würde er sehen und entsprechend reagieren.

Die letzten Tage war er aufgrund seiner Wunden nicht geflogen. Um Energie zu sparen. Doch nun ließ es sich nicht mehr vermeiden.

Er springt auf die unsichtbare Leiter der Luft auf und reitet diese wie immer gekonnt.

Er entkommt den Waldgeistern auf diese Weise. Es war nicht seine Art zurückzuweichen, doch die Prinzessin war im Augenblick wichtiger. Vielleicht würde er eines Tages die Gelegenheit haben den Kampf mit Ehre zu beenden. 

 
 

Er fliegt eine Weile über das Blau bis sein Instinkt ihn warnt. Es ist eine kleine Insel die in sein Blickfeld rückt. Als er sie weiter betrachtet, verstärkt sich das Gefühl. In den letzten Tagen hatte er mehrere ähnliche Regungen erlebt, die er nicht einordnen konnte.

Zum Beispiel verschwand der Geruch der Dämonen die Rin entführt hatten einfach. Deswegen hatte er so lange suchen müssen und war teilweise im Dunkeln getappt.

Die einzige Erklärung die er dafür hatte, war jedoch zu unglaublich als das sie wahr sein könnte.

 
 

Inoki hatte als letzten Fetzen den er wahrnahm -bevor sie alle wie hinter einer dicken Wand verschwanden- und er sie nicht mehr fühlte, eine Änderung ihrer Aura gespürt.

Wahrscheinlich waren seine Sinne einfach durcheinander geraten, wegen der Wunden die ihn noch immer plagten. Ja so musste es sein. Und jetzt dachte er wirr. Der Kampf mit den Waldgeistern hatte ihn zusätzlich erschöpft.

Er flog grübelnd weiter und seine Gedanken wurden leiser.

 
 

Je näher er der Insel kam, desto mehr fühlte er einen Druck auf sich lasten. Er beginnt erneut zu hecheln. Ein weiterer Meter und ihm wird unsichtbar gegen die Brust geschlagen wie mit einem Fäustel. Es schmerzt sehr und reibt ihn bis ins Innerste auf. Und zu seiner Überraschung wirft es ihn sogar ein wenig zurück.

Als er weiter fliegen will realisiert er es.

... Er hängt fest... und kann sich nicht mehr bewegen...

 

 

Tz... ein Bannkreis...

 

 

Das hatte ihm gerade noch gefehlt.

Ein Blick hinter die Kulissen

Kapitel 27 Ein Blick hinter die Kulissen

 

 

Niam Niam Niam.

 

 

Hungrig fährt das inzwischen rosafarbene Reiki über die Haut des Dämons. Farblich geworden von dem Yuki seines Opfers. Je mehr er in dieser Umgebung weilt, desto mehr verliert er jegliches Gefühl für

 

 

[Zeit.]

 
 

Er hört sein Herz laut klopfen. In einem unnatürlichen Rhythmus schlägt es gegen seine Brust. Will diesem Druck um alles in der Welt ausweichen. Doch Inokis Rippen halten es fest im Zaum. Lassen ihm keinen Raum zur Flucht. Nehmen ihm die Chance zum entschwinden und an einen besseren Ort zu gelangen.

 

 

Der Körper des Hundes versucht automatisch sich gegen die reinigende Energie zu wehren...

Wie so oft schon berücksichtigt er jeden kleinen Millimeter seiner Umgebung. Doch er kann keine Lösung finden. Wie rosa Wackelpudding, wandert die reinigende Energie seinen Leib entlang. So fällt es ihm schwer überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen. Glibberig verschleimt die Miko-Kraft seine Gedanken bis sie von Trübheit überschattet werden.

Es tut weh.

Noch hatte nur Schmerzen und war nicht geläutert...

Doch es gab auch kein zurück. Er war nun hier. Die Minuten zogen sich so lange wie Stunden für ihn. Bis sie fast die Unendlichkeit berührten... 

Dieses Delirium aus Schmerz, dauerte schon zu lange. Es fiel Inoki immer schwerer sich überhaupt an etwas zu erinnern.

Wenn er noch weiter hier blieb, würde er bald nichts mehr sein. Das Reiki schneidet bedrohlich an seiner Hülle wie scharfe Messer und will Einlass. Doch dann wäre sein "sein" für immer im Niemandsland gefangen.

Unwiderruflich.

 

 

In seiner Not sieht er das wofür er all die Strapazen auf sich nahm aufblitzen.

Rins Lächeln.

Es schien ihm etwas verwerflich sich an ihrem Lächeln festzuhalten, doch da es um sie ging und seine Kraft fast erschöpft war, blieb ihm nichts anderes übrig.

Nichts anderes war mehr da.

Alles andere war zu weit weg. Seine Gedanken umfing immer mehr von diesem Nebel. Dick wie Kleber breitete er sich in seinem Hirn aus. Und Stück für Stück zog es ihn immer weiter weg ins Dunkel.

Seine Augen die für ihn immer eine zuverlässige Quelle waren, versiegten langsam wie ein ausgetrockneter Brunnen. Sie machten einfach nicht mehr richtig mit... Zeigten ihm die Welt nicht mehr.

Nur Punkte und Schatten waren noch da... Doch keine ganzen Bilder.

Er bekommt kaum mit wie es Nacht wird und die Zeit in der die Schatten geschluckt werden beginnt.

 
 

Vier Augen und zwei Gestalten stehen in der Nacht. Der geschwächte Yokai bemerkt sie nicht. Doch ist er keineswegs mehr allein. Hoch über ihm, außerhalb des Bannkreises sind zwei Gestalten und schauen auf ihn herunter.
 

                                                    .

                                                    .

                                                    .

 

"Gib ihm einen meiner Gedanken. Sonst endet er tot im Bannkreis und das ist nicht das was ich will!" Eine schlanke Hand wandert kreisend am Fell entlang und flösst der Hündin einen Willen ein, den sie mühelos in Inokis Hirn trägt. Er wird eins mit ihm und fängt an zu blühen, als sie in die Finger schnippt und ihn freigibt. Er fliegt hoch und breitet sich aus. Gibt ihm Kraft. Es sind Wörter aus einer anderen Welt die ihm einen Weg weisen, der stark genug ist.~
 

 

 

Öffne dein Herz,

und du merkst,

es ist Zeit,

finde den Weg,

durch die Nacht,

Öffne dein Herz...*
 

 

 

Diese Worte sind der Ausweg. Erst mit dieser Vorlage ist Inoki in der Lage sich zu bewegen. Sie sind ein Befehl den er nicht direkt wahrnimmt, aber dennoch ausführt. Rin ist jetzt in seinen Gedanken. Nur sie.

Ohne das es ihm bewusst ist, hat er neue Kraft erhalten und hämmert auf den Bannkreis ein.

Erst denkt er das Krachen was er hört ist er, der langsam bricht. Doch als der Schmerz ausbleibt weiß er, er ist auf der falschen Fährte.

Alles um ihn herum erzittert und... der Dämon-

 

 

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immer tiefer in die Nacht hinein. Die Luft saust an ihm vorbei. Erst als er den Sand unter seinen Krallen fühlt kann er wirklich glauben, das er frei ist. Der Aufprall ging nicht sanft von statten. Aber es war nichts im Gegensatz zu den Schmerzen die das Reiki in ihm verursacht hatte. Sein Atem geht schwer und starr. 

Er versucht aufzustehen. Doch es gelingt ihm eher schlecht, wenn auch mit viel Grazie.

Dann fühlt er nichts gutes. Es kommt etwas auf ihn zu...

Nur eine weitere Sekunde nimmt er die Landschaft auf der er angekommen ist wahr. Und die haselnussbraunen Augen die nicht Rins sind. Sein Yuki ist zu schwach, er kann den Pfeil nicht bannen der auf ihn zu rast. Schemenhaft sieht er noch wie Rin die Hände vor den Mund reißt und schreit, bevor sie Spitze sich tief in seine Brust bohrt und ihn matt setzt.~

 

                                                    .

                                                    .

                                                    .

 

Sesshomaru sucht währenddessen noch immer die Spuren. Selbst die Fährte seines Generals hatte sich inzwischen  verflüchtigt.

Es gab zwei Gründe dafür: Der Regen und die Miko...

Sesshomaru weiß, es ist nahezu unmöglich sie wieder zu finden...

Denn die Linie einer Miko unterscheidet sich von anderen. Das Reiki hatte sie rar gemacht.

Sesshomaru weiß: Sie sind entschwunden...

Verärgert kneift er bei dieser Erkenntnis seine schönen Augen zusammen.

 

 

Die Spur einer Miko und ihr Rattenschwanz waren wie ein Pfad aus Brotkrumen. Eine Zeit lang war sie da und lag -für Geschulte- sichtbar auf dem Boden. Doch sobald Vögel anfingen die Krumen zu fressen, war alles weg.

Nur das die Brotkrumen hier die Zeit war.

Mikos waren so rein, dass der Wald und die Natur ihnen besondere Gaben schenkten... Dies wurde dem Dämon bewusst, als er es einst bei Kagome selbst erlebt hatte.

Seine Erinnerung daran spult sich wie eine Mahnung in ihm ab.

 

 

Er wollte Rin wieder einmal im Dorf besuchen. Doch die alte Kaede sagte, sie wäre gerade auf Wanderschaft mit Inuyasha und den anderen. Sesshomaru hatte ewig gebraucht um die Gruppe zu finden. Erst als er ganz nah war, konnte er Rin zaghaft ausmachen.

Die Antwort auf seine Frage "warum" bekam er zugleich am abendlichen Lagerfeuer von der jungen Miko -Kagome- offen gelegt.

 

 

"Tut mir leid, ist meine Schuld." Gab sie mehr oder weniger reumütig vor ihm zu, als ein Teil der Gruppe bereits schlief. Und erklärte ihm die Umstände.

"Ich habe eine neue Stufe erreicht. Mein Reiki absorbiert den Geruch der Reisegruppe, wenn ich es will. Zur Sicherheit. Nur Diejenigen denen ich es gestatte, können uns dann noch riechen..."

 

 

Deswegen sucht der Lord nicht kreuz und quer, sondern wartet still, auf ein Zeichen seines Generals. Denn die Zeit hatte diese Schlacht gewonnen... Äußerlich ist der Lord ruhig, doch innerlich voller Wut.

Etwas anderes als warten, bleibt ihm unter den gegebenen Umständen jedoch nicht übrig. Doch jede Sekunde, die Rin unfreiwillig von seiner Seite ferngehalten wurde, vertiefte nur die Rage die der Lord deswegen empfand.

 

                                                    .

                                                    .

                                                    .

 

In der Zwischenzeit, irgendwo, anderswo...

 

 

Die junge und gleichzeitig so alte Hündin wie das Leben selbst, verbeugt sich vor ihr in dem fast schwarzen Raum. Eine Kette klirrt dabei leise an ihrer Pfote. 

"Sag fürchtest du dich vor mir?" Fragt die Figur vor ihr belustigt, aber kalt.

Dies kann die Hündin nur schwer beantworten.

Fürchten, war vielleicht einfach das falsche Wort. Die Hündin liebte schlicht ihr unbegrenztes sein und wenn ihr Hindernisse im Weg standen, beflügelte sie dessen Überwindung nur umso mehr.
 

"Nein." War ihre knappe Antwort.
 

Mit dieser Antwort schien ihre jetzige Herrin zufrieden zu sein. Denn sie sagte nichts weiter dazu. Sie ging zu der Kette und schloss sie mit ihrer Willenskraft auf.

"Du hast meinen ersten Befehl gut ausgeführt... Doch jetzt wird es Zeit, ihr den ersten Schrecken einzujagen..."

Wieder unterwirft sich die Hündin, obwohl ihr das was sie spinnen muss für die nächsten Kapitel nicht nur gefällt.

Sie spürt die eisernen Krallen an der Kehle ihres Felles, ehe sie etwas anderes tun kann.
 

"Und versau es nicht! Sonst bestrafe ich dich!" Sagt die Dämonin vor ihr leise an ihrem Ohr.
 

"Würde mich nie wagen Herrin." Sagt die Hündin ruhig, als sie wieder freigegeben wird. Ihr Fell schimmert dabei kurz von einem seltenen Sonnenstrahl gestreichelt pink auf.

Die goldenen Augen halten sie jedoch weiter fest.
 

"Tz. Du vergisst wen du vor dir hast. Führe mich nicht in Versuchung dich wieder in Ketten zu legen. Ich weiß das du nicht nur mir dienst..."

"Und nun geh!" Ist der letzte Satz den sie erhält bevor sie sich auf den Weg macht.~

Biss zum ersten Sternenfunkeln

Kapitel 28 Biss zum ersten Sternenfunkeln 

 

 

Note: Triggerwarnung des Kapitels: Tod, Gewalt.
 

Die Stimmung gleicht einem ruhigem See. Du nimmst die Welt als friedvolle Oase war. Ein weiterer kleiner Garten nicht weit  hinter deinem Zimmer, gibt dir ein Feld zum ausspannen. Voller Grün liegt er vor dir. Du genießt diese Zeit kurz vor der Nacht. Weil es einer jener ruhigen Momente der Welt ist.

Friedlich schließt du deine Augen und nimmst die Stille in dir auf.

 

 

Ein Atemzug.

Zwei Atemzüge.

Und mit einem banalen Augen zwinkern, und doch so magisch wie sonst nichts, kommst du zurück auf diesen Boden...

 

 

Gyappu war auf Erkundung und besah sich das Schloss und dessen Umgebung (hoffentlich ohne irgendwelche Personen zu berühren). Und Jaken musste seine Haut mit Wasser baden und schwamm ruhig im großen Teich des Schlosses seine Bahnen. Deine Ruhe wird nur durch ein prickeln auf deiner Haut unterbrochen. Langsam drehst du dich nach rechts.

 

 

"Nanu? Mit dir habe ich nicht gerechnet?"

 

 

"Und ist es dir eine Freude?" Wirst du prompt gefragt.

 

 

Das das Glück nicht mehr fließt bei ihren Worten das registrierst du nicht. Ihr hier sein zieht alles Glück und Unglück aus der Atmosphäre hinaus. Es ist weder kalt noch warm.

Ein Patt.

Und alles stoppt.

Und das was du als nächstes sagst, wird das weitere Geschehen beeinflussen. Doch du weißt das nicht.

 

 

"Ja... ich denke ich freue mich. Du bist doch mein schreiberisches Sprungbrett." Während du diese Worte sagst, nähert sie sich dir zögernd.

Deine Hand bewegt sich wie unter Befehl um die große, schlanke Hündin zu streicheln.

Erst zuckt sie kurz zurück bei deinem Tun. Doch dann lässt sie es einfach geschehen.

Du kannst ausgiebig ihr warmes, weiches Fell an deinen Fingerspitzen entlang huschen spüren. Ihre Haarspitzen glitzern bei jeder Berührung kurz, als du sie berührst. Je nachdem welchen Weg deine Finger nehmen.

 

 

"Zauberhaft." Sagst du unter einem kurzem lachen an sie gewandt. Dankbar dafür das es auch für dich Dinge gibt, die dich hier noch überraschen.

 

 

Die Streicheleinheiten scheinen die Hündin nach einer Weile endlich zu entspannen. Denn sie gibt ein leises zufriedenes fiepen von sich. Doch je länger die Gegenwart andauert, desto unglücklicher erscheint sie dir doch trotz allem.

Trotz der Liebkosungen die sich sanft spielend auf ihrer Oberfläche tummeln. Du schließt selbst deine Augen, um ihr so deine Entspannung zu vermitteln und das scheint zu helfen.

Du spürst wie ihre Schnauze dich vorsichtig erkundet, sobald deine Lider unten sind. Ihr schnaufen kitzelt kribbelnd auf deiner Hülle.
 

 

Doch ihre eigenen Augen nehmen bereits wieder einen traurigeren Ausdruck an. Wie auf Kommando fangen Äste an immer lauter zu knacken und ein "verzeih mir!" hörst du noch von ihr, bevor sie entschwindet und du die Augen aufreißen musst! Weil der Lärm immer näher kommt und nicht nach ungefährlichem Hasen klingt.

 

 

Dann stehst du allein der Situation gegenüber. Und sie explodiert.

Deine Augen starren geradeaus.

Du bist vor Angst hilflos.

Und alles an dir gebietet dir zu fliehen. Mit einer Vehemenz wie noch nie. Wie viel lieber würdest du jetzt nur einem Irrwicht aus Harry Potter gegenüberstehen, als der Gestalt die da wirklich vor dir ist.

Diesem Klischee, welches vorwiegend in Hollywood heimisch ist. Und was manchmal viel zu goldig über die Kinoleinwand rennen darf, deiner Meinung nach. Doch von goldig war diese Version so unsagbar weit entfernt. Allein seine Anwesenheit lässt dich ahnen, das das hier nicht nur gut ausgehen könnte für dich...

 

 

Es ist schwer zu sagen was dir am meisten Angst einjagt. Das unmenschliche schnauben, das viel zu laut dröhnt... und dich die Größe seiner Lungen auf beinahe unendlich schätzen lässt?

Die fahle Haut, die im Mondlicht beinahe kränklich blau schimmert?

Sein Berg von Muskeln, der ihn über und über bedeckt und ihn mit Sicherheit seltenst Schwäche fühlen lässt?

Die Adern die sich zu deutlich unter der Haut heraus pressen, und zucken als hätten sie ein Eigenleben?

Der Speichel der aus der langen Schnauze tropft und den du um nichts in der Welt auf deiner Haut fühlen willst, weil er dich so derbe anekelt?

Das riesige Maul mit den Reißzähnen was förmlich schreit ´ich hab dich zum fressen gern?´

Die Krallen die so lang und perfekt gewachsen sind, und das perfekte Mordwerkzeug ergeben?

Der halb-humanoide Gang, der weder Fisch noch Fleisch ist?

Die Augen die pure Schwärze ausstrahlen und dir somit kein Stück Seele offenbaren, mit dem du kommunizieren könntest? Der Schatten der trotz der Nacht ungesehen auf dir lastet, weil du dich noch nie im Leben so sehr gefürchtet hast?

 

 

Nein...

du denkst all das ist beinahe nichts gegen die Tatsache... das du hier ganz allein bist.
 

Der Wolf agiert jetzt. Sein Heulen durchdringt die Nacht. Es leckt an der Stille und schubst sie herrisch zurück. Und hinterlässt nackte Gänsehaut in der Umgebung. Die Welt erstarrt unter seinen Tönen und steht still.

Unheilvoll wie ein schlechter Bote klingt der fremde Laut in deinen Ohren und wie ein böses Lied. Du schreist bei diesen Klängen erschaudert spitz und kurz auf.

 
 

Seine dunklen Spiegel funkeln jetzt leicht und du wunderst dich fast zu Tode, das sich darin doch Licht spiegeln kann.

Verschreckt presst du deine Lippen zu einer dünnen Linie zusammen, als er einen Teil des Mondlichts aufsaugt...

Dir in nichts mehr sicher.

Ein Knurren -wie eine Art Aufforderung- verlässt sein Maul. Dies jagt dir noch mehr Angst über den Rücken. Aber dies scheint genau das zu sein was er von dir will und was ihm gefällt...?

 

 

Wieder ein Wesen aus dieser Welt, welches sich gerne an dem Leid anderer labt.

Schlimmer als Tiere waren sie, denn Tiere töten nur wenn sie oder ihre Lieben bedroht werden. Und einige auch wenn sie Hunger haben... oder um ihr Überleben zu sichern...

 

 

Als der Lupus sich einen Millimeter bewegt, schüttelt dich der nächste Schauer und dein Hals ist zugeschnürt. Deine Angst wird zu Schweiß.

Du lässt den Wolf nicht aus den Augen. Und so entgeht dir auch nicht wie er seine Muskeln spannt und zum Sprung ansetzt. Nicht das du wirklich etwas dagegen tun könntest...

 

 

Verdammt. Wo blieben die Wachen? Sie müssten das laute Heulen und dein schreien doch gehört haben. Oder etwa nicht? Und es ist ja nicht so, als hättest du in der Nähe eine Taverne platziert, wo sie sich Abend für Abend die Hucke voll saufen konnten...

 

 

Nun, bis sie da waren musstest du dir wohl selbst helfen...

Doch das Einzige was dir noch bleibt, ist nicht dort wo du es gelassen hast. Hektisch fasst du noch intensiver an den Stoff. Dein Fächer ist nicht in der Tasche deines Kimonos. Er ist [weg.]

 

 

Panisch gehst du die Bilder von heute durch. Heute morgen hattest du den Fächer noch. Da warst du dir absolut sicher! Es war zu etwas wie zu deinem festen Morgenritual geworden, das du ihn dir morgen für morgen ansahst.

Kurz nach dem Sonnenaufgang berührst du ihn voller Ehrfurcht, noch immer den Geschmack von Glückseligkeit auf der Zunge, weil du ihn benutzen darfst...

 

 

Den Fächer lässt du niemals irgendwo liegen. War er doch so etwas wie deine Lebensversicherung und ein unersetzbarer Schatz für dich. Vor allem jetzt, wo Sesshomaru nicht da war. Du trägst ihn immer nah an deinem Körper.

 

 

Und das laut nörgelnde Wesen dir gegenüber macht dir deinen Fehler nur zu schrullig bewusst...

 

 

Die paar Sekunden die es dich kostete um nach dem Fächer zu suchen, hast du für die Chance geopfert weg zu rennen. Diese Lehre erteilt dir der Wolf.

Noch ehe du dich bewegen kannst, ist er bereits über dir. Dir wird speiübel, als er seine Zähne in deine weiche Kehle bohrt und du nichts tun kannst, außer die widerlichen Gerüche zu dulden die er ausstößt und dir immer näher bringt. Er ringt dich mühelos nieder, bis du auf dem Boden liegst.

Wahrscheinlich hätten deine Beine seinen Muskelbergen von Waden eh nichts entgegensetzen können, außer vielleicht Spötterei...

 
 

Dir wird zusätzlich schlecht von dem Geruch deines eigenen Blutes. Und von dem Geräusch, als er deine feine Haut ein Stück weiter aufreißt.

Es tut weh.

Du siehst die schwarzen Augen nun in einem rot erglimmen.

 
 

Dann packt er fester zu. Er hat dich so hart in der Zange, du hast keinen Spielraum. Da ist nur ein Drang in deinem Kopf, der immer größer zu werden scheint- still zu sein.

Und du schließt eine unfreiwillige Bekanntschaft mit seinem Werwolfgift. Und dieses Blinddate wird zur reinsten Katastrophe! Dein Körper erlahmt Meter für Meter unter dem Toxin.

Das Venom reißt Mauer für Mauer in deinem Inneren ein und hinterlässt großes Durcheinander. Die Erinnerungen und Formen sind nicht mehr eins und spalten sich in dir auf, zu winzig kleinen Teilen von denen einige einfach verschwinden.

Dein ganzer Körper wird immer träger.

Deine Gliedmaßen zu schwer, um sich zu bewegen.

Immer mehr verlierst du die Kontrolle über dich. Du kannst nichts tun.

Das alles wird begleitet von fiesen, starken Kopfschmerzen, die gegen deinen Schädel schlagen.

Das was dich ausmacht wird immer stürmischer beiseite getrieben. Zum Schluss aller Bewegungsfreiheit beraubt...

 
 

Und dann... wird die Schwärze zu stark für dich!~

 
 

Du siehst eine Sekunde den ersten Stern am Nachthimmel erstrahlen und dann...

nichts mehr.
 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 
 

Oh mein Gott. Ist dies das Ende?

Werde ich jetzt einen süßen Tod sterben?

Verdammt.

So sollte er nicht aussehen mein... perfekter Tod.

 

 

Sesshomaru... BITTE HILF MIR!!!~

Schmerz

Kapitel 29 Schmerz

 

 

Zweifel schwimmen in mir. Dachte ich doch bisher immer du wärst (m)eine Freundin. Hart und schnell schließt sich meine Hand um den Fächer der aus dem [nichts] wieder aufgetaucht ist. Ich weiß ganz genau, das du es warst der ihn geklaut hat.

Ich dachte bisher immer du wärst mir wohl gesonnen...

Fantasie...

Doch was ist, wenn dem nicht so ist? Wie geht meine Reise dann weiter? Was wird nur aus uns allen werden?
 

Doch ungeachtet meiner Möglichkeiten- also ob es überhaupt möglich ist dich zu ´bannen´... Ohne dich zu sein, ist als wurde man verlangen das ich aufhöre zu atmen. Wenn ich nicht atme, sterbe ich. Und wenn ich nicht träume- stirbt meine Seele.

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

Tränen fließen unaufhörlich. In dem großen Tempel ist die Stimmung nicht wie sonst leicht und hell, sondern dunkel und bedrückt.

Das sanfte Menschenmädchen das auf den Namen Rin hört, ist völlig außer Rand und Band. Wütend versucht sie sich aus den Griffen der Menschen zu befreien die sie festhalten. Sie stemmt ihren zierlichen Körper gegen die Hände die sie aufhalten. Doch die Muskelkraft ihrer Widersacher schneidet ihren Willen entzwei wie eine Schere das Papier. Fest hängt sie in deren Armen. Wütend fixiert sie daraufhin das Gesicht der Miko, welche auf den dämonischen General geschossen hat. Kyoko jedoch, sieht ihr ohne Mitgefühl entgegen.

 

 

"Was hast du getan! Er kam um mich zu retten!" Wirft Rin der wenig älteren Miko vor die Füße.

 

 

Der Blick der Miko wird eine Spur dunkler. "Ich tat was nötig war. Nicht mehr und nicht weniger."

 

 

Die Verwirrung steht der Hime deutlich ins Gesicht geschrieben, wie auch der Zorn. Es verpufft jedoch alles zu einer tiefen Traurigkeit, als sie auf Inokis Brust sieht, die sich nur schwach hebt und senkt. "Bitte lass mich zu ihm." Sagt sie leise und ihre Stimme versagt nach und nach dabei.

 

 

Der Griff der Wachen wird erst gelockert als Kyoko durch ein Nicken ihre Zustimmung erteilt.

Rin rennt so schnell sie kann über den ebenen Holzboden des Tempels zu dem Futon, auf den der Dämon gebettet wurde.

Mit weit offenem Mund sieht sie ihm ins Gesicht. Vorsichtig als würde sie ein Vogelbaby in der Hand halten streicht sie eine Haarsträhne aus Inokis Gesicht, welche sich selbstständig gemacht hat. Sie hält ihre warme Hand an seine Wange, die im Gegensatz dazu tödlich kalt erscheint.

"Inoki."

 

 

Und sie versucht es noch einmal.

"Inoki?..."

 

 

Doch er antwortet nicht. Der Pfeil der ihn traf hatte sich aufgelöst, nachdem er die Wunde hinterlassen hatte. Und so war nun gut zu sehen, was er alles angerichtet hatte.

Er war mit Reiki getränkt und dieses blubberte noch immer in den Wunden und bahnte sich einen Weg in Richtung Herz.

Wie elektrisiert nimmt Rin ihre Hand weg und schaut auf den Körper der nur noch wenig Kraft übrig hat.

Ihr kommt in den Sinn das er friedlich aussehen würde-

-wenn die Wunden nicht wären-.

Doch das alles ist nur der heimtückische Vorbote des Todes wie sie weiß...

Sie kann nicht verhindern das ihr erneut die Tränen kommen. Zu oft hatte sie ähnliche Szenen in ihrem jungen Leben bereits beobachten müssen. Sie wusste was darauf folgte... Schluchzend lehnt sie sich an seine Seite und weint hemmungslos.

 

 

Die Hand dir ihr daraufhin auf die Schulter gelegt wird, will sie einfach weg schlagen. Wo war alles so plötzlich hin verschwunden? Sicher sie hatte das Leben hier nicht gerade genossen. Wie denn auch?

Doch sie war auf einem guten Weg gewesen, sich mit allem zu arrangieren. Zumindest so lange bis sie gerettet wurde, hatte sie beschlossen das Beste aus ihrer Zeit bis dahin zu machen.

Egal wie lang es dauern würde...

Aber selbst das war jetzt in den Bereich des unmöglichen gerückt worden. Wenn Inoki starb, sie ihn sterben lassen würden, würde nichts den Schmerz und den Groll darüber je wieder gut machen können!

 

 

Und Kyokos nächste Worte hören sich an wie aus einem Wunschtraum Rins.

"Keine Sorge. Du wirst ihn schon retten."

 

 

Rin dreht sich um. Es geht abrupt doch kam ihr ihr eigene Bewegung dabei ungewöhnlich lang vor.

Wie ein junges Mädchen es zu Werk bringen sollte, einen fast toten Dämon zu retten, das war ihr absolut unklar. Aber sie wusste sie würde absolut alles versuchen, wenn er nur am leben blieb.

 

 

"Wie?"

 

 

"...Die Zeit arbeitet für dich."

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

Rin POV

 

 

Und wenige Sekunden später ist mir klar was sie meint. Die Zeit spult vor und alles geht ganz schnell. Zu schnell um von Menschenhand zu sein.

Es wird laut. Die Tür des Tempels liegt wenige Augenblicke später herausgerissen aus den Angeln, zersplittert auf dem Boden. Ich kann dem Geschehen nur zu langsam folgen.

Man merkt wie die umstehenden Mikos zucken und instinktiv zurückweichen, vor dem was da kommt. Als wenn ihre Angst eine Gestalt bekommen hätte.

Nervös blicken sie zu ihrer Herrin Kyoko.

Rote Augen und eine weiße Gestalt kommen indes immer näher in den Raum und ein unmenschlicher Laut dröhnt bedrohlich aus dem dazugehörigen Schlund. Seine Augen sind ein perfektes alles verschlingendes rot, als Sesshomaru seine Zähne bleckt.

                                          

 

Sesshomaru packt die Miko und lässt seine Klauen um ihren Hals fahren wie einen Schraubstock. Kyokos Körper ist von der Erde losgelöst und baumelt in der Luft -einzig Sesshomarus Klaue als Bindeglied.-

Er kanalisiert seine Wut allein auf Kyoko. Und sein Yuki braust vor ihr auf und drückt ihr die Luft ab. Nicht ein Quäntchen Sauerstoff lässt er in ihrem unmittelbaren Feld übrig.

Sie keucht

einmal,

zweimal,

dreimal.

 
 

Tückisch schaut Sesshomaru ihr dabei in die Augen die an Glanz verlieren, je länger sie der Tortur ausgesetzt ist. Erst als ihr Mund hilflos wie ein Karpfen nur noch auf und zu klappt,

sie ihr Reiki komplett verschwinden lassen muss und sie ihm pur ausgesetzt ist, lässt er von ihr ab. Er wirft sie achtlos wie Müll auf den Boden.

 

 

"Rede, wenn dir deine armselige Existenz lieb ist!"
 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

Es ist unbestreitbar, aber Kyoko scheint ein Stein vom Herzen zu fallen, als sie Sesshomaru sieht. Es steht im krassen Widerspruch zu Sesshomarus Laune und dem was er gerade mit ihr gemacht hat.

Leichtfüssig wie eh und je eilt er an meine Seite und überzeugt sich von meiner Unversehrtheit, während die Miko hustend einige Meter weiter nach Luft ringt.

Ich lächle meinem Ziehvater kurz zu und drücke zuversichtlich seine Hand. Damit er sich um mich keine Sorgen mehr machen muss. Ein sachtes Kopfnicken ernte ich von ihm dafür.

Dann fällt sein Blick auf seinen General und Freund Inoki. Und ich sehe ihm einen Moment lang an, dass auch er weiß wie schlecht es um den anderen Daiyokai steht. Der Faden seines Lebens ist fast durchtrennt. Der Pfeil war zu viel für ihn gewesen...

Ich kann nicht verhindern das mir erneut die Tränen kommen. 

 

 

Kyoko erhebt sich langsam vom Boden und leise sagt sie in den Raum "Rin, es tut mir leid."

Ihre Worte sind so süß, wie giftig. Ich weiß nicht ob sie meine Absolution für ihre Tat sucht, oder oder sie gleich bei Sesshomaru um ihr Leben betteln wird.

Und ich fühle mich einerseits furchtbar, als ich merke, dass es mir egal ist.

Meine Tränen fließen nur heftiger, als mich ihr Palaver trifft.

Barsch wische ich ihre Worte beiseite. Ich höre nur ihr seufzen, bevor sie erneut spricht und ich sie am liebsten küssen würde.

 

 

"Rin. Ich kann ihn retten... Und ich werde es tun, wenn Sesshomaru-sama Gnade walten lässt und mich anhört."

 

 

"Dann tu es!" Sage ich ohne nachzudenken.

Ich übergehe, den Willen meines Vaters -von dem alles abhängt- wie ein Blatt im Wind. Weil ich nicht anders kann. Ich will unter keinen Umständen das Inoki stirbt... Das könnte ich mir nie verzeihen...

 

 

Ich balle meine Hände zu Fäusten. Und grabe meine Fingernägel so tief ins Fleisch bis es blutet. Mein ganzer Körper zittert, weil ich nicht will das Sesshomaru ´nein´ sagt.

Ich spüre seine Krallen auf mir. Sanft drückt er meine Finger auseinander. Erpicht darauf mir dabei nicht weh zu tun. Er leckt kurz über meine blutenden Wunden und dann tut es plötzlich nicht mehr weh. 

 

 

"Du hast gehört was Rin gesagt hat. Tu es!"

Alptraum

Kapitel 30 Alptraum

 

 

Wenn du schläfst und die Kami deine Seele nicht fangen, wird sie in der Dunkelheit aufgehangen.

Kommst du weg, noch vom Fleck?

Oder wirst du von jemand anderem entdeckt?~

 

 

Schon als du deine Augen schließt weißt du es ist zu spät. Ein kalter Zug greift nach deiner Seele. So unglaublich stark und massiv. Den Weg vom Gift geebnet was durch deine Adern fließt. Du stehst unter voller Paralyse und wenn kein Wunder geschieht ist es... aus...

Und zu allem Übel kannst du nur entsetzt zusehen als die Schwärze anfängt sich zu bewegen und dir dunkle Worte zuflüstert.

 
 

Hallo... ich bin dein Alptraum.

Alles was du fürchtest, in einem vereint.

Dein Herz ich will es fressen, all deine Träume heraus pressen.

Ich bin das Biest was auf der Lauer liegt und im Schlaf erwacht.

Ich komme heraus in der Nacht und habe schon unzählige Wesen umgebracht.

Und jetzt ist es Zeit für dich, du kleiner Wicht.

Komm in mein Reich...

 

 

Mehr als Frost und pure Angst fühlst du nicht. Du kannst nicht einmal zurück weichen und hängst fest in dieser großen Leere die dich penetrant einnimmt und beginnt immer mehr von dir zu schlucken.

Bei jedem Zentimeter von dir, der in dem finsterem Schleim versinkt erhöht sich deine Panik und du willst schreien. Doch deine Lunge sowie auch deine Stimmbänder sind desertiert ohne das du es wusstest und schon längst in der Hand des Feindes...

Also bleibst du stumm.

Und die Angst in dir wächst rasant an, so dass sie einen bösartigen, gefährlichen Schatten in dir bilden kann.

Die helle Energielanze die daraufhin durch die Düsternis rast, nimmst du viel zu spät wahr. Sie blendet in deinen Augen und für wenige Sekunden bist du völlig orientierungslos.

Doch ihr auszuweichen ist nicht nötig, denn sie stoppt kurz vor dir. 

Als wenn der Himmel sich öffnet reitet jetzt ein wunderschöner göttlicher Hund durch den Traum und gibt ihm zumindest einen kleinen Teil Schönheit, indem er die Schwärze für Sekunden teilt und ein Licht erscheinen lässt.

Schnell wie ein weißer Blitz schnappt dich das Maul und bettet dich ein.

Die feine Eisschicht die du auf dem reinen Fell erblickst wird mit jeder Bewegung weniger und lichtet sich bereits.

Schneller als der Wind dreht sich das Wesen um die eigene Achse und schlägt mit dir zusammen den entgegengesetzten Weg ein und ihr verschwindet in den endlosen Weiten.
 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

Rin POV

 

 

"Du solltest schlafen Rin." Ruhig spricht mein Vater diese Worte zu mir.

 
 

Sichtlich müde wische ich mir die Augen, kann aber nur träge den Kopf schütteln.

 

 

"Nein. Ich kann nicht..." Sage ich leise und meine Augen lassen ihn die Sorge die ich fühle deutlich erkennen.

 

 

Unruhig werfen die Lampen ihr Licht und ihre Schatten auf Inoki. Und ich frage mich ob es in ihm drin wohl genau so aussieht? Ob er wohl genau so tanzen musste? Und das Spiel von Licht und Schatten betrieb um zu überleben?

Meine Augen folgen den vielen kleinen Lichtquellen des Tempels. Sie hängen an der Decke, an den Seiten und einige Lampen stehen auf dem Boden.

Kleine Wegweiser in der Nacht, damit man sich hier auch im Dunkeln zurecht fand...

 
 

Die Mikos sind draußen beim Abendgebet. Ihr leiser monotoner Singsang klingt an unsere Ohren. Sesshomaru, Inoki und ich sind alleine in dem großen Hauptraum zurück geblieben.

Die Atemzüge des Generals haben sich schon gebessert.

Kyoko hatte mit ihren bloßen Händen seinen Körper gereinigt und ihn mit ihrer astralen Kraft gefüttert.

 

 

Trotzdem fühle ich mich rastlos, auch wenn es Inoki besser zu gehen scheint. Ich bin wie diese Lampen am flackern. Sesshomaru bewegt sich nicht einen Millimeter. Aber ich kann seine Ungeduld fast mit meinen Händen greifen. Mir geht es ja genau so.

Wann würde Inoki endlich aufwachen?

Ja... Dieser Satz fasst unsere Spannung und unsere Hoffnung gut in Worte...

 

 

Ich stehe auf und gehe in einen anderen Raum um mir Wasser zu holen. Ich rede mir ein das ich Durst habe. Aber vielleicht will ich auch einfach nur kurz irgendetwas zu tun haben um nicht durch zu drehen. Ich bin mir da nicht ganz sicher... Sesshomaru jedenfalls lässt mich dabei nicht aus den Augen.

 

 

Und als ich wieder sitze muss ich es einfach sagen. "Sesshomaru-sama... Verzeiht das ich vorhin eure Autorität vor Kyoko und den Mikos untergraben habe."

Meine gedachten Sätze ´aber es ging nicht anders´ und ´bitte Seid nicht böse mit mir´ behalte ich für mich. Er war nie ein Freund vieler Worte egal ob gehört oder gesprochen und ich bin nicht so töricht zu glauben, dass er die Gründe für mein Handeln nicht genau erkennt.

Ich schaue zu Ihm und er schüttelt zu meiner Überraschung den Kopf.

„Rin, was glaubst du ist meine zentralste Aufgabe, was dich betrifft?“

 

 

Bevor ich etwas sagen kann, greift er mir vor.

-„Dein Schutz. Vorhin habe ich nicht deinen Körper geschützt, sondern dein Herz. Du bist ein Mensch. Ein unversehrtes Herz ist wichtig für deine Art. Genau so, wie eine intakte Hülle. Darum, hast du meine Autorität nicht untergraben. Du hast nur das ausgesprochen, was ich sowieso getan hätte.“

 

 

Liebliches kichern würde hier einiges kaputt machen, also unterdrücke ich es. Auch wenn er es mehr als verdient hätte. Er wusste was ich mir wünsche und hat es geschafft seinen Stolz so zu dirigieren, dass er mit meinem Wunsch konform ist. Bei Mensch und Dämon keineswegs immer einfach. Ich setze mich auf den Boden und robbe an seine Seite. Und bin sowas von erleichtert.

 

 

"Vielen dank, Sesshomaru-sama." Sage ich nur und lege meinen Kopf erschöpft an seinen Arm und schließe meine Augen.

"Sesshomaru-sama, wenn etwas schlimmes mit Inoki passiert, weckt Ihr mich dann bitte auf?" Ich muss meine Augen nicht öffnen um zu wissen das er nickt.

Der perfekte Tod

Kapitel 31 Der perfekte Tod

 

 

Es erklang ein dumpf-kratzender Laut als ihre Krallen des Nachts über die schwarzen Tasten DIESES Laptops glitten. Ihr Kopf und ihre Gedanken schienen sofort Herr der Geschichte zu werden und sponnen die Unendlichkeit weiter, sodass sie auch für andere sichtbar wurde. Wenn auch ein wenig dunkler als üblich.

Buchstabe für Buchstabe schuf sie Wörter, Sätze und mehr. Das alles wohl behütet unter dem Schutz der Dunkelheit.

Sie nahm eine Nase ihrer Umgebung und die Intensivität die in ihren Flügeln aufschäumte ließ sie fast wieder mit dem Gleichgewicht tanzen.

Man konnte sagen was man wollte aber sie hatte -eindeutig- die erhabenere Position der Metamorphose ergattert...

Denn SIE war ein Dämon und Mitsuki... nur ein Mensch...
 

Lunatic streckte sich.

Es war wundervoll... diese Art von Wachstum und Entwicklung zu spüren und sich nicht vor Schmerzen winden zu müssen.

Nachdenklich fährt die Frau sich durch die langen Haare und denkt im Gegenzug an dich.
 

Lunatic wusste es. Hatte es gespürt. Du hattest den Alptraum von Anfang an als ´böse´ abgestempelt. Nur das Dunkle an ihm gesehen und ihn nicht zu Ende sprechen lassen.

Die Panik hatte dich zu heftig durchtränkt und dann war ein ´Wunder´ geschehen... Zu mehr warst du vor Angst nicht mehr imstande gewesen...

Vielleicht ´gut´ im ersten Moment. Doch wenn man näher hinsah, vielleicht auch zu impulsiv und zu sehr aus Furcht geboren?

Die Tatsache das du dadurch das ´danach´ verpasst hattest, was sie kannte und welches wichtig war, umschmiegt sie dagegen zärtlich.
 

 

"Hallo... ich bin dein Alptraum.

Alles was du fürchtest, in einem vereint.

Dein Herz ich will es fressen, all deine Träume heraus pressen.

Ich bin das Biest was auf der Lauer liegt und im Schlaf erwacht.

Ich komme heraus in der Nacht und habe schon unzählige Wesen umgebracht.

Und jetzt ist es Zeit für dich, du kleiner Wicht.

Komm in mein Reich...

 
 

... Und wenn die Träume fliegen, werden viele von ihnen der Zeit erliegen. Doch einige seltene, die schönsten die du hast, erstrahlen in neuerer, hellerer Pracht. Und wenn du rennst wirst mit Glück einige von ihnen erreichen und sie ´leben.´ Doch lähmt dich die Angst habe ich es geschafft.~" 

 

 

Sie schüttelt den Kopf als der letzte Satz in ihrem Kopf abgelaufen ist. Wenn du nicht schnell dazu lerntest würde dich immer jemand retten müssen und die Zeit dich in kleinen Stücken abtragen. Und das so lange, bis die Dunkle Seite obsiegte... Doch sollte es wirklich so einfach sein? Sah die Zukunft wirklich so aus?

 

 

Als von den Wolken derweil ein winziges Stück der Nacht abwandert, weil der Morgen zu dämmern beginnt weiß Lunatic, ihre Zeit ist vorbei. Sie klappt den Laptop zu und platziert ihn an exakt der gleichen Stelle an der du ihn zurück gelassen hast.
 

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Mit jedem Schritt den ihr weiterlauft wächst dein Widerwillen. Dein Herz pumpt immer schneller und du fragst dich inständig woher dieses eisige Gefühl von ´Panik´ herrührt. Unangenehm flacht sich dein Atem ab und gibt dir die Sicherheit das etwas nicht rund läuft. Schwingend vibriert es in deinem Körper immer dumpfer und der Ton kehrt unangenehm wieder wie ein Bumerang.

Ein rucken und reißen überholt euch mit immenser Geschwindigkeit und rückt in die Aufmerksamkeit deiner Akustik. Silber glänzende Fäden spinnen sich um dich und um das weiße Wesen vor dir. 

Deine Erleichterung über deine Rettung verblasst mit jedem weiteren Schritt, genau so schnell wie das Eis auf dem Fell-Pelz vor dir zu Wasser schmilzt.

Der rettende Freund ´Luft´ den du begierig in deine Nase ziehst scheint deinem Organismus nicht mehr zu genügen. Du schaffst nicht mal mehr ein japsen, sondern dir bleiben nur trockene Atemzüge ohne jeglichen Antrieb.

Dein Mund öffnet sich wie der eines gestrandeten Fisches der verzweifelt nach dem Wasser schreit. Und schnell wie nichts greift erneut die Dunkelheit nach dir...

 
 

Dein neuer tierischer Freund hat alle Pfoten voll damit zu tun, indem er den fremden Attacken ausweicht. Es wird immer hektischer, bis fast nichts mehr geht.

Zähneknirschend realisiert das Wesen, das die Fäden der Dunkelheit bereits zu schwarz gesponnen wurden, um es ohne Opfer hier heraus zu schaffen.

Licht und Schatten des Traumes spalten sich ab und reiben sich aneinander. Es bildet sich ein Riss wie bei der Windnarbe.

Etwas was so nicht sein sollte...

Die Dunkelheit nimmt eine andere Form an und schnellt vor, um deinem Traum den Rest zu geben.

Zwar kann die Kami einen direkten Treffer verhindern indem sie mit dir ausweicht, doch auch wenn es kein direkter Treffer war, lösen sich einige Splitter aus deinem Traum und fallen in die Dunkelheit hinein, wie ein beschädigtes Juwel...

 

 

Das ein ´Traum´ sich so schnell veränderte hatte die Kami noch nie erlebt. Wäre sie ohne Begleitung, hätte schon allein ihr Stolz es geboten, dass sie sich mit dieser Kraft maß die sie da so impertinent herausforderte.

Doch ein wimmern von dir, lässt den aufsteigenden Druck -den die Hündin innerlich fühlt- lieblich einschlafen. Sie musste sich beeilen und dich versorgen.

 

 

Als die Schwärze erneut angreift gelingt das Ausweichen nur knapp.

Nun war es Zeit zu gehen und diesen Ort zu verlassen. Die Hündin war gegenwärtig nicht fähig frei zu kämpfen, so mit dir als Ballast. Es war zu riskant. Du musstest sofort hier raus, sonst würdest du nie wieder erwachen... Das weiß sie als sich deine Gesichtsfarbe unter ihren Augen von rosa in ein feines blau ändert.

Auch um nach den verlorenen Fragmenten deines Traumes zu suchen, blieb keine Zeit mehr. Sie musste die Splitter erstmal hier zurück lassen und wann anders versuchen sie zu bergen...

Denn auch der schönste Traum bringt nichts, wenn dessen Träger nicht mehr für seine Erfüllung einstehen kann weil er tot ist...

 
 

Doch unwillig schnaubt sie, als sie erkennt das sie dein ´happy ending´ in den Weiten verloren hat und es nun keineswegs mehr sicher ist.

 

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Endlich... Endlich geht mein Wunsch in Erfüllung. Ich habe so lange darauf gewartet! So lange das ich fast nicht mehr warten konnte... 

Deine Lippen auf meinen. Weich und zart gibst du mir etwas, erzeugst ein Gefühl. Verzauberst mich. Verweilst auf mir eine kleine Weile. Ein kribbeln durchfährt mich. Belebt mich. Beherrscht kurz meinen Körper mit einem großen Echo. Es schweift unglaublich weit aus, kriecht unter meine Haut. Lockt meinen Körper dazu, mehr zu sein. Dann rieche ich um mich herum Rosenduft.

Hä?... Rosen-duft?
 

"..."
 

- Nein so hatte ich das wirklich nicht geplant. Vorgesehen war ein komplett anderer Weg. Ich kann nicht behaupten das das hier nicht ´einzigartig´ ist, doch davon wird es wenn es nach mir geht, keine Wiederholung geben.

Aufgescheucht wie ein Schwarm scheuer Vögel, schleicht sich das perfekte Bild des ersten Kusses als Mensch mit Sesshomaru an mir vorbei. Ich wollte es in meinem Herzen hüten wie ein kostbares Juwel. So lange bis es sich erfüllt und Traum und Realität eins werden.

Und ich das jeden Tag erneut leben kann.

Doch das was vor mir ist... Was ich jetzt mit meinen eigenen Augen sehe, sieht komplett anders aus.

 
 

Deine Lippen sind rot wie Blut. Du bist der Tod. Und du verstößt mit deinem Kuss gegen die vorgeschriebene gesellschaftliche menschliche Natur. Dein Mund sprüht vor Feingefühl. Und ist dafür gemacht geliebt zu werden. Es ist mir nicht unangenehm. Und wärst du er, würdest du mich sicherlich berauschen und ich könnte mich wirklich an diesem Kuss erfreuen... Aber hier und jetzt suche ich einen Prinzen... und keine Prinzessin. Deine Kunst ist einfach nicht für mich bestimmt.~

 

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Deine schwarzen Wimpern schweifen abrupt hoch und nehmen einen Teil von der Welt mit. Deine Lider klappen jedoch erneut herunter um zu verarbeiten was sich dir bietet. Du blinzelst. Deine grün-braunen Seelen werden gierig nach der Welt, als du die letzten Reste des eben geträumten Traumes benommen abschüttelst. Die Konturen nehmen allmählich vor dir Gestalt an und bevor du einmal mehr Luft holen kannst, bist du knallrot wieder in der Welt gelandet.
 

 

Frostig senkt sich die Temperatur im Raum durch das Yoki. Dich erwischt die Kälte! Du bist mit einem mal gefesselt. Du stürzt ab!

Hartes Gold hält dich fest. Die eben gewobene Begnadigung in Form des Kusses ist wie weg geblasen! 

Überrascht schaust du vor dich. 

Deine Augen hatten sie nicht einmal kommen sehen. Egal ob im Traum oder hier. Selbst ohne den Reflex des Blinzelns hättest du dem hilflos gegenüber gestanden. Du bist zu langsam.

Ein wenig hochnäsig wirst du von oben herab betrachtet.

Doch du weißt ganz genau: Ohne sie und ihren Kuss wärst du eben in deinem Alptraum ertrunken und wärst jetzt wahrscheinlich tot.
 

 

All deine Sinne schreien dir die Macht entgegen, von der dein Gegenüber durchdrungen wird. Deswegen bleibst du still und stumm. 

Die Worte göttlichansehnlich und attraktiv, verlieren all ihr Strahlen neben diesem Geschöpf. Sie bewegt sich über den Boden als wäre er ihr Hab und Gut. Und schafft es, das ihre Anmut exorbitant umwerfend ist und deine Trauer in den Hintergrund befördert wird. Du hast nur Augen für SIE. Weil sie es so will! Ein paar Sekunden dauert dieser Zustand an. Dann fängt sich dein Hirn wieder.

 
 

Aber?

Aber da war noch etwas anderes...

Was zum...?

Denkst du dir. Das war ja wohl volle Absicht, diese Pfauenschau.

Sie übertrieb es irgendwie... Wollte sie dich etwa einschüchtern?

Nun... falls ja klappte es bisher ganz gut...

Die Schöne reibt dir ihre Überlegenheit einen weiteren Moment unter die Nase... Doch wegschauen deinerseits war irgendwie nicht drin. Sie verkauft dir ihren Kuss stumm als Privileg an dich und du stimmst dem ohne Worte zu.

Aber das du unterlegen bist und von Dämonen schief angeguckt wirst, das war hier im Schloss keine Seltenheit. Gerade die niederen Dämonen warfen sich immer wieder verstohlene empörte Blicke zu, wenn du dich irgendwo zeigtest. Ein nerviger Umstand, aber man konnte sich ja bekanntlich an fast alles gewöhnen...

Und die Erkenntnis, dass deine Schwäche für dich weniger schlimm als für dein Gegenüber sein muss, hellt dich innerlich auf.

Denn jemanden auf seine Schwäche hinzuweisen in einem unpassenden Moment, das tat meist nur jemand der selbst etwas verbergen wollte...
 

 

Kurz riskierst du einen Blick auf die junge Frau. Sie ist tatsächlich (wieder) jemand den du nicht kennst. Wie konnte das sein?

 

 

Erst ihre helle Stimme setzt deinen Überlegungen, die um Klarheit kämpfen ein Ende. Doch wie sehr wünscht du dir sie hätte einfach ihren Mund gehalten...

Ihr Aussehen, ihre Streifen... das war eine weibliche Daiyokai wie sie im Buche stand. Jung, schön und verboten sexy... Und du ahnst nicht, das du ihr mit deinen bloßen Gedanken ihren Dialog, ihr Sein und ihren Charakter vorgibst.

 

 

--- "Wer bist du?... Mein schlimmster Alptraum?"

Die Schöne bewegt sich, fährt mit den Krallen sachte an einem Kissen herab und kappt zielsicher einen herausstehenden Faden. Noch während er wehrlos durch die Luft segelt, teilt sie ihn ein zweites mal.

"Ist das dein Begehr?"

 

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Dein Wille ringt unbewusst mit deiner Gedankenwelt und deiner Fantasie. Und ihr fechten um die Vorherrschaft, hält dich davon ab, dich zu entscheiden.

Schlimme, schlechte, unheilvolle aber auch heitere, glückselige und liebenswerte Gedanken scheuchen dich auf.  Es wird so kunterbunt in deinem Kopf das es schmerzt. Du drückst deine Schläfen und massierst sie mit den Fingerspitzen.

Wow, war das jetzt echt Migräne in der Sengoku-Jidai?

 
 

Du presst deine kompletten Handflächen gegen deinen Kopf, weil dein Notstand zunimmt. Du kneifst die Augen zusammen und murmelst grummelnd ein  "aufhören!"

Da du momentan die Kontrolle hast, wird das gemacht was du sagst.

Alle Ideen die an die Frage der Schönen gekoppelt sind, formen sich zu einem Ball der in deine Hände fällt. Verblüfft starrst du auf die mehrfarbige Kugel, die wie ein Kaleidoskop glänzt. Unsicher was jetzt zu tun ist.

Die Inudaiyokai nimmt dir die Entscheidung ab, indem sie dir den Ball  aus den Händen nimmt. Sie öffnet ihren Mund und sagt "nun, warum sollte ich es leichter haben als du. Na dann... guten Appetit." Und schluckt den Ball im ganzen herunter und verzieht dabei sichtbar ihre Schnute.

 

 

Du siehst ihren Körper der sich jetzt wie ein Röntgenbild schwarz-weiß vor dir auftut und dir alles an ihr zeigt. Der Ball wandert und wandert und wird eingebettet zwischen den beiden Lungenflügeln. Die Form des Balles ändert sich und jetzt ist es so wie es sein sollte. Es liegt optimal geschützt hinter dem Brustbein. Und das erste Mal hörst du das

 

 

Dom

Dom

 

 

ihres Herzens was gerade aus dem Ball neu geboren wurde.

 

 

Völlig aufgedreht nimmt die Inu deine Hand und sagt "oh mein Gott schau mal, schau mal. Fühl mal... Ich habe endlich ein Herz!"

Von ihrer Art angesteckt, lächelst du. Auch wenn du ihre Worte nicht ganz begreifst. Ihr Typus war von kalt und gemein auf prickelnd und erfrischend umgesprungen.

"Herzlichen Glückwunsch, Shiaru*." Sagst du wie aus der Pistole geschossen. Erst als du die Worte gesprochen hast merkst du, das du auf einmal ihren Namen kennst.

 
 

Doch dafür das Shiaru dein Leben retten durfte und du ihr ihr Herz gegeben hast, hast du etwas verloren. Du weißt nicht das du die Erinnerungen an die Menschen von zu Hause los gelassen hast. Und dich nicht an sie erinnerst. An niemand einzelnen mehr...~

 

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Der neue Tag würde wie Feuer auf der Haut des Dämons brennen, würde er nicht die Entstehung des Bannkreises mit seinem Willen unterbinden. Ob er ihm geschlossen wahrhaftig gefährlich werden könnte -er war unter den gegebenen Umständen nicht bereit- es zu testen. Denn er war nicht allein. Auch wenn es ihn die Kraft durchaus reizte.

Sesshomarus General hatte im laufe der Nacht die Augen geöffnet. Und das Versprechen der Miko, den stark angeschlagenen Inudaiyokai zu retten- war damit erfüllt.

Rin hatte mit ihren Worten und Augen frohlockt als Inoki sie am nächsten morgen persönlich geweckt hatte.

Inoki hatte verlegen seinen Herrn angesehen, als sich das junge Mädchen vor Erleichterung in seine Arme schmiegte. Sesshomaru störte es nicht. Er würde es nie so offensichtlich zugeben, doch auch er verspürte Erleichterung wegen Inokis Genesung. Er jedoch hatte seinen Kameraden und Untergebenen schlicht mit dem Rittergruß begrüßt. Inoki erwiderte es. Und damit war es gut.

 

 

Rin POV

 

 

Wir gehen nach draußen durch die Tür des Tempels. Von den Dorfbewohnern eher ängstlich, als neugierig beäugt. Es war viel zu offensichtlich wie perfekt die beiden jungen Männer neben mir wirkten. Zu perfekt um sterblich zu sein! Und jeder der ein bisschen Verstand hat merkt es wenn er sie ansieht, dass sie besonders sind.

Dämonen...

Und deswegen haben die Dorfbewohner Angst... Sie sind ihnen nicht geheuer...
 

Kyoko lässt uns unseren Freiraum nachdem ich ihr erklärt habe, dass Inoki Nahrung brauchen wird, um für die Rückreise stark genug zu sein.

Sesshomaru führt uns in einen nahen Wald, indem ich selbst schon Pflanzen gesammelt habe, in meiner kurzen Zeit hier. Irgendwo zwischen Blättern und Bäumen befiehlt er uns, uns zu setzen und hier auf ihn zu warten.

Es ist mir recht, denn ich vertraue ihm voll und ganz. Er wird in der Nähe nichts gewittert haben was eine ernste Gefahr darstellt, sonst würde er sich erst gar nicht entfernen... Außerdem ist Inoki ja bei mir.

Auch wenn er noch nicht vollständig genesen ist, ist er stark. Und auch bei ihm fühle ich mich sicher.

Inoki überlässt mir sein schwarzes Schulterfell, als die Kälte mit der Zeit zunimmt damit ich nicht friere und ich lächle ihm dankbar zu. Wir beide hatten nie Probleme ins Gespräch zu kommen -auch wenn er nicht so eine Plaudertasche ist wie ich-. Also wird die Zeit in der wir warten uns nicht lang werden.

 

 

Währenddessen bei Sesshomaru...

 

 

Bevor er ein geeignetes Wildtier für seinen General erlegen wollte, machte sich der Dämon zurück gen Tempel. Er hatte bereits bei der ersten Begegnung mit Kyoko ihren Geruch in einer Nische seines Gehirnes gespeichert und so war es ihm ein leichtes, sie zu finden. Die Priesterin spürte sein Yoki natürlich auch und wartete auf ihn, auf den Treppen des Tempels stehend.

Sie hörte nur leise wie Sesshomaru sagte "ich rieche es jetzt an dir!"

 

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Kyoko POV

 

 

Was ich Rin antat war Sünde.

Keine Frage.

Doch wird mir der weitere Weg des Shinto gewährt werden wenn ich andere die ich liebe durch meine Tat schützen wollte? Ist der Grund ´viele Leben zu retten´ es wert das man ein einzelnes riskiert? Ist meine Seele dadurch mit weniger schwarzer Schmach befleckt? Oder habe ich die Harmonie zu sehr beschädigt um eine ´tama´** zu werden?~

 

 

Wie wenige Momente mich jetzt noch von meinem Ende trennten wusste ich nicht. Ich sehe die knackenden Klauen vor mir und ich fühle seine Macht. Mein Adrenalin fliegt und ich spüre kaum noch den Schmerz. Ich grinse leicht als er näher kommt. Ja der Lord war hinter seiner Fassade so edel-kühl wie sich erzählt wurde.

Er unterlässt es, mich direkt zu berühren. Doch sein Yoki hält mich aufrecht, lässt mich nicht umfallen.

Starr blickt er mich an.

 

 

"Ich kann dir nicht helfen." Sagt er als er auf den Miasma-Geruch in meinem Blut anspielt den ich bis eben hinter meinem Reiki verborgen hielt. Fast habe ich das Gefühl als würde ein leichtes bedauern in seiner Stimme mit klingen. Doch ich weiß schon lange das ich sterbe. Also ist es für mich kein Schock. Zumindest kein allzu großer. Ich kämpfe mich mühevoll aus seiner Yoki-Stütze und werfe mich vor ihm auf den Boden.
 

Doch reicht diese respektvolle Geste aus?

Kristallklar?

Kapitel 32 Kristallklar?
 

Ein neuer Morgen.

Du öffnest verschlafen deine Augen und tastest in gewohnter Art nach dem Stoff deines Rucksackes. Dein Arm findet schnell den Weg in die vertraute große Öffnung und sucht. Nach einigem rascheln und knistern macht dir die Zeit persönlich einen Strich durch die Rechnung! ...Es war unumgänglich und unvermeidbar geworden!

Mist.

Angestrengt ziehst du deine Augen zusammen in dem Trugschluss so besser sehen zu können, oder mehr zu finden als da ist. Doch vergeblich.

 
 

Klar hattest du das bei deinem Reiseantritt flüchtig im Hinterkopf gehabt und daran gedacht, aber eine Lösung die den Maßstäben von ´Inuyasha´ gerecht gewesen wäre, war dir auf die Schnelle einfach nicht eingefallen...

Dennoch wolltest du wegen so einer Kleinigkeit nicht auf deine Reise verzichten! Sicher du hättest Crossover-Elemente verwenden können wie zum Beispiel den Extension Charm aus Harry Potter, also den unaufspürbaren Ausdehnungszauber. Aber zu viele unlogische Effekte und Gegebenheiten schadeten deinem Abenteuer nur!

 
 

Nun an Herausforderungen wuchs man ja bekanntlich... Mehr fiel dir dazu nicht ein!

 
 

Deine Hände schließen das große Hauptfach des Rucksacks und machen sich stattdessen dran, das kleine vordere Fach zu öffnen. Wenig später liegt die braune lange Box in deinen Händen. Du öffnest sie und dann wird die Welt wieder scharf, lesbar und klar für dich!

Ein Zauber?

Magie?

Oder gar eine Häresie?*

 

 

Nein... und JA!

Vielen Dank, [Name einer guten Freudin]. Ohne dich müsste ich fortan blind durch das Abenteuer schreiten! Denn meine Kontaktlinsen sind alle!!!

Ja es war wahr. Keine einzige der kleinen runden Linsen befand sich mehr in deinem Rucksack. Vielleicht hättest du doch ein wenig umsichtiger packen sollen?

 

 

Umsichtiger... bei noch ungewissen Ereignissen? Wie geht das?

 
 

Die leise Stimme wird von deinen Gedanken übertüncht. Und bevor du zu streng mit dir wirst siehst du ein: Egal was kommt es wird immer etwas fehlen, in einem kleinen Rucksack. Dort passte schließlich nicht die ganze Welt hinein!

Und davon dir Linsen zu zeichnen rückst du auch ab. Es gab einfach wichtigeres als das...
 

Du betrachtest dich und deine -noch gar nicht so alte Brille- in dem runden Spiegel der nur unweit von dir entfernt an der Wand hängt.

Der Alptraum den du dir vor dem Kauf perfekt gemalt hattest in deinem Kopf, hängt dir immer noch ein wenig nach. Zumindest in deiner Erinnerung. Auch wenn du jetzt drüber lachen kannst.

 

 

... Alptraum?

Ja Alptraum!

 

 

Es mag Menschen geben denen Brillen generell stehen und sie intelligent, kultiviert, gebildet und sogar hübscher wirken lassen.

Blöderweise... gehörst du nicht zu diesen Menschen! Zumindest nicht im größeren Kontext.

[Name der gleichen Freundin] und du hattet euch eines Tages auf den Weg in die Innenstadt gemacht als klar war das deine Augen -leider- mal eine längere Pause von den Linsen brauchten.

Zuvor hattest du deine Freundin bereits darauf hingewiesen das sie bitte nachsichtig mit dir sein solle, da du Brillen (bei dir) generell zu hassenswerten-Objekten erkoren hattest, weil du immer beschissen damit aussahst.

Ja, es gibt und gab Menschen denen Brillen vorzüglich stehen.

Und das ist toll! Aber die richtige für DICH zu finden, schien wie die Suche nach etwas zu sein was in dieser Welt erst speziell für dich gebacken werden musste.

Eine Brille und du- das war wie die Suche nach einem einbeinigen Einhorn mit Regenbogenschweif und einem strammen Glitzerfell!

 
 

Umso überraschter warst du, als ihr dann zusammen am gleichen Tage in der Stadt, wenige Stunden später, doch genau das Passende für dich gefunden hattet. Ihr hattet das Unmögliche möglich gemacht...

Es grenzte schon beinahe an ein neues Weltwunder das du dir dieses eine spezielle Modell nicht sofort wieder von der Nase reißen wolltest. Und so endete der Tag friedlich damit, das seit langem mal wieder eine Brille dein eigen nennen konntest und der Alptraum schließlich aus geträumt war.

 
 

Was blieb war ein realer Gegenstand. Der runde Mix einer Brille, -die je nach Lichteinfall- eher silber oder gold glänzte. Ein Item mit dem du nicht nur leben kannst, sondern dich ´schön´ fühlst.

 

 

Wie sagte eine deiner Patientinnen neulich erst: "Man fühlt sich direkt ´angezogen´ wenn man eine solche Brille auf hat."

Und sie hat recht, denn genau so ist es!
 

Es mag zwar wieder ein fremdes Element sein, welches hier in der Sengoku-Jidai noch nicht existiert, aber das war okay.

Denn es tat Not! Ohne geht es einfach nicht. Du kannst und willst nicht in Zukunft blind durch das Abenteuer gehen, noch dieser Schwierigkeit weitere Aufmerksamkeit widmen. Hier gab es schlicht genug zu tun!

Du hattest dir für solcherlei Dinge immer Kagome zum Vorbild genommen. Sie brachte ja auch hin und wieder fremde Dinge hier her in diese Zeit. Und bei ihr war deines Wissens nach noch nie ein Schaden dadurch entstanden.

 
 

Mit Schwung stehst du auf als du damit zufrieden bist und schwingst dich aus dem Bett. Dem folgt eine schnelle Morgentoilette, da du zu Shiaru willst. Gestern hatte sie gesagt, sie würde dich sehen wollen nach dem aufstehen um deine Vitalfunktionen zu überprüfen. Was nur vernünftig klang.

Und wer weiß: Vielleicht würde sie dir ja doch noch das ein oder andere erzählen?

 

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Kyoko POV
 

Ich intensiviere meine Mühen und und gebe alles was ich habe um dem Daiyokai Respekt zu zollen. Als Miko habe ich natürlich außer die ausführliche Unterweisung in Heilkunde auch Kenntnisse über Dämonen und deren Verhalten lernen müssen. Ich befand mich schon mehrmals in brenzligen Situationen. Doch das bloße Höflichkeit mir einmal das Leben verlängern könnte, das hätte ich -zugegeben- nicht erwartet.

Meine Hände wandern weiter nach vorne in den Staub bis sie ein Dreieck bilden. Ich achte darauf das meine Fingerspitzen sich dabei berühren und völlig gerade sind. Meine Ellenbogen verweilen ruhig auf der Erde und mein Kopf ist demütig gen Boden gerichtet, so dass mir der Blick nach oben verwehrt bleibt.

Geräusche habe ich bei der ganzen Prozedur keine erzeugt, genau so wie es sein soll.

Als letzten Schritt präsentiere ich ihm meine nackte wehrlose Kehle.

Nun bleibt mir nur abzuwarten...

 
 

Wie gerne würde ich jetzt doch den Himmel ansehen...

 

 

Finster baut sich die Aura des mächtigen Dämons vor mir auf, prüft verwundert ob ich mir im klaren darüber bin, was ich hier tue. Er fixiert mich dabei intensiver, das kann ich spüren.

Ja ich bin es.

Ich unterwerfe mich ihm und seinem Urteil komplett.

Er kann mich töten, oder leben lassen. Nun ist es allein seine Entscheidung!

 

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Die Zeit scheint still zustehen. Der gebeugte zierliche Rücken von Kyoko ziert schon mehrere Minuten die Szene. Niemand bewegt sich. Und hätte man es nicht besser gewusst hätte dies für das menschliche Auge auch ein seltenes, kostbares Gemälde sein können. In einen unsichtbaren Ramen gepresst... Wären da nicht Kyokos lange schwarze Haare die von Zeit zu Zeit wie schwarze Rabenschwingen im Wind wehen würden.

Sesshomaru hätte sich um ein Haar dabei ertappt wie er der Person die vor ihm kniete, am liebsten seine Klauen über die feine Haut geritzt hätte.

Warum handelte die Miko nun so?

Am Anfang war es anders gewesen. Sie war ein feiger Mensch, der es kaum verdiente weiter zu leben. Doch je mehr Worte und Taten sie vollbrachte umso mehr vermochte sie feine Linien in ihr Portrait mit einzuweben, so dass sie wertvoller erschien und auch... ehrenvoller...

 
 

Je mehr Zeit er mit der Priesterin verbrachte, desto stärker hörte er die längst verklungen Worte seines Vaters in seinem Ohr hallen wie ein Echo.

 

 

"Handle und urteile niemals vorschnell. Dadurch können unwiderrufliche Schäden entstehen."~

 
 

Er dachte nach.

Sicher... es wäre ein leichtes die Miko hier und jetzt zu töten.

Gründe dafür hatte er genug.

Doch wäre das der richtige Weg?
 

Der wirre Wind der dem Hundeyokai entgegen bläst, frischt weiter auf, dreht sich und trägt eine weitere Antwort für den Daiyokai in sich.~

Byakuya of the Dreams?

Kapitel 33 Byakuya of the Dreams?

 

 

Sesshomaru kann Kyokos Wunde durch die Windänderung jetzt durch den Stoff wahrnehmen. Ätzendes Miasma fraß sich da in und um ihren Körper...

 

 

Der Lufthauch bewegte sich jetzt noch stärker als zuvor und goss sich vor dem Hund aus wie eine Geschichte.

Sesshomaru hob langsam den Kopf und neigte seine Nase um mit dem Wind gemeinsam zu schnüffeln. Seine Nasenflügel tanzten dabei wild. Völlig ruhig und konzentriert steht er hingegen da.

Er atmet in kurzen Stößen. Die Geräusche die seine weit entfernten vierbeinigen Verwandten jetzt machen würden unterdrückt er jedoch vehement. Nur an dem etwas schnellerem heben und senken seiner Brust bemerkt ein Normalo das etwas im Gange ist.

Sesshomaru saugt die Luft durch die Nase ein und sie entflammt -ohne Umweg wie sonst- direkt seine Riechzellen. Sein Atem geht schneller und sein Geruchssinn gewinnt so noch mehr an Intensität als normal.

Er zergliedert den Gesamtgeruch in eine Vielzahl von Einzelwahrnehmungen verschiedenster Arten und kann nun am Anfang beginnen. So ganz anders als ein Mensch.

 

 

Er riecht in Bildern, die ähnlich zerlegt werden wie optische Reize bei einem menschlichen Auge. Es ist grandios und jetzt versteht er es! Unter dem einen Rätsel war noch ein anderes verborgen gewesen. Und das hätte er -das gab er nur mürrisch zu- ohne den Wind der immer noch um seine Nase peitschte nie gefunden! Doch jetzt konnte er es ganz sicher sagen!

 

 

Byakuya of the Dreams! Das schreit der Geruch unter dem Miasma das auf der Miko liegt ganz deutlich! Der hatte sie also attackiert! Jetzt gab es keinen Zweifel mehr! 

 

 

Inuyasha hatte den mächtigsten aller Abkömmlinge Narakus damals im finalen Kampf mit seinem Meido Zangetsuha in die Unterwelt geschickt... und das lebend.

Byakuya of the Dreams war ein Illusionist. Wenn er lange genug in der Unterwelt überlebte, bis ein ebenbürtiger Yokai vorbei kam und sich mit ihm vereinte um ebenso nicht zu sterben und sie zusammen als ein neuer Yokai die Schwelle zum Daiyokai überwanden, war es möglich.

Naraku war nicht der einzige Yokai der die Technik der Verschmelzung beherrschte.

Wenn es nicht der andere Yokai war, vielleicht war sogar Byakuya selbst dazu in der Lage gewesen? Auch ein dummer Hanyo konnte schließlich dazu lernen.

Und mit einem neuen eigenen Körper hätte selbst Narakus Tod den Abkömmling nicht mehr tangiert.

Wut schlug an Sesshomarus innere Pforte. Er selbst hatte keine Möglichkeit Byakuyas Verfall persönlich zu kontrollieren, da er die Meido an an seinen ursprünglichen Besitzer -Tessaiga- zurückgegeben hatte. Er selbst hatte nie die Chance die perfekte Meido mit seinem Schwert zu schaffen und so wäre es nur eine Beleidigung für ihn gewesen daran weiter fest zu halten.

 
 

Doch war sein Bruder wirklich dumm genug gewesen, Byakuyas Abgang nicht im Auge zu behalten?

Sesshomaru kannte die Antwort bereits...
 

Es schien als würde er seinem kleinen Bruder eine Lektion in Sachen Nachsicht erteilen müssen, wenn dies alles vorbei war. Und wenn er den kleinen Floh in die Fänge bekam würde dieser gleich mit leiden, weil er Inuyasha so wenig beigebracht hatte. Das er selbst Derjenige war der dies eigentlich hätte tun sollen, ignorierte er dabei. Und auch das er Derjenige war der den Wächter der Unterwelt damals mit Tensaiga zur Strecke gebracht hatte um Rins Leben zu retten.

Sicher es war sein Recht gewesen, doch konnte er damals die daraus resultierenden Folgen nicht absehen.

Niemand konnte das.

 
 

Nach dem Fall des Herrn der Hölle war es nicht Sesshomarus Aufgabe gewesen einen neuen Herrscher für die Unterwelt zu suchen. Die Herrschaft gebührte dem stärksten der die Hand danach ausstreckte. So war es dämonischer Brauch. Was daraus folgte kam erst jetzt ans Licht.

 
 

Sie hatten einen neuen mächtigen Feind, der mit großer Wahrscheinlichkeit der neue Herrscher der Hölle war. Denn der Geruch des Miasmas -welches an der jungen Miko vor ihm klebte- war zu sehr von einer Schwärze verunreinigt und mit einem einzigartigen Mief gespikt -der Kälte des Todes- die Sesshomaru nur aus den Tiefen des Yomis kannte.

 

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Natürlich hatte Inuyasha nie wieder einen Gedanken an Byakuya verschwendet. Wieso auch? Es hatte ihm ja keiner gesagt, dass mächtige Dämonen oder Halbdämonen durchaus eine Zeit lang in der Unterwelt überlebten und dann weiter Unfug stiften konnten, wenn die Umstände günstig genug waren.

Das Byakuya nun wieder auf den Plan trat, konnte doch wirklich keiner wissen.

 

 

Was Sesshomaru momentan hingegen viel mehr erzürnte, war die Tatsache das er wusste das er ohne Hilfe in einer Sackgasse stand. Er rang um Beherrschung, doch die Verlockung jemanden oder irgendwas in Stücke zu reißen hatte sich gerade um das Tausendfache gesteigert. Ein paar Mal atmete er hörbar ein und aus. Sein Ärger schwappte dabei rötlich in Wellen um ihn herum und floss wieder in seine Aura hinein.

Sein Stolz und seine Ehre stritten sich laut in ihm. 

Die Ehre gewann und er hatte das Gefühl sein Stolz lag sterbend auf dem Boden. Nein diesmal würde sich beides nur schwer vereinen lassen.

Denn er alleine hatte ohne das Meido keine Möglichkeit mehr aus der Unterwelt zurückzukehren würde er sich dahin auf den Weg machen.

Die Eingangstür zum Yomi würde sich wegen Tenseiga zwar öffnen und auch die Wächter Gozu und Mezu stellten weniger als ein Problem dar,... doch würde er auf ewig im Jenseits festsitzen, weil er keinen Rückweg ohne das Meido schaffen konnte!

 

 

... Aber darum würde er sich später kümmern müssen. Das Wichtigste war es nun erst einmal Rin und Inoki sicher nach Hause zu geleiten.

Erst danach würde er entscheiden müssen wen er lieber um Hilfe bitten würde. Seine Mutter, oder seinen törichten Halbbruder?

 

 

Ihm war nicht entgangen das er beiläufig und leise knurrend den Namen des Abkömmlings ausgespuckt hatte. Kyoko sah ihn an und antwortete zögernd. "Verzeiht. Aber mir stellte sich der Fremde unter einem anderen Namen vor. Er sagte mir er heiße Otaku...*"~

 

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Sesshomaru POV

 

 

Nachdem zumindest Byakuyas neue Existenz entlarvt wurde, nahm vieles andere schnell Form an. Die Einbrüche im Schloss die nicht aufgeklärt werden konnten, der eine Dämon damals der wie eine Illusion einfach verschwinden konnte, der Überfall auf das Dämonenjägerdorf, Rins Entführung.

All das war mit Sicherheit Otakus Werk, oder er steckte irgendwie mit drin.
 

 

Sesshomaru erinnerte sich. Dieser zweitklassige Hanyo Byakuya hatte früher oft selbst eine weiße Blume in der Hand gehalten. Offensichtlich versuchte er mit allen Mitteln seine Kraft noch zu verstärken. Und seitdem es das Juwel der vier Seelen nicht mehr gab, musste man an gefährlicheren Orten nach Macht suchen als in der Wildnis der Sengoku-Jidai...

 

 

Trotz der eher düsteren Aussichten, bin ich völlig gelassen, wenn auch nicht ruhig. Bereits jetzt spüre ich ein leichtes Prickeln welches mir mein Gemüt mit der Vorfreude auf einen guten Kampf versüßt. So war das eben. Als Fürst hatte man nur selten Ruhe und noch seltener Frieden. Jetzt war es Zeit alles zu erledigen und sich dann für den Kampf zu rüsten. Die dämonischen Instinkte zu spüren,

sie frei zulassen und zu umarmen. Das Blut heiß werden zu lassen bis es kochte.

Herrlich!

Heute war das Leben schwer... und schön!

 

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Die Halbmonde die Rücken an Rücken standen auf dem Stoff fingen nur einen kleinen Teil der Besonderheit ein.

Sie waren das Zeichen ihrer nahezu göttlichen Geburt.

Vater und Mutter -Wesen von größter Macht. So fantastisch, mythisch und so selten wie Himmelsfeuer.

 
 

Shiaru.

Es steht auf deinem Cortex geschrieben. Dick und unauslöschbar wie mit Edding. Du drehst dich mehr gen Licht und dann kommt da plötzlich noch mehr.

"Du bist... seine Tochter. Du bist Sesshomarus Tochter!" Sagst du voller Inbrunst. Du bist dir so sicher, als wäre dir eine vor langer Zeit gelernte Formel wieder eingefallen und du könntest sie jetzt wieder anwenden.~ 

Sesshomarus Urteil

Kapitel 34 Sesshomarus Urteil

 

 

Otaku POV

 

 

Es war so einfach gewesen Kyoko zu attackieren und sie anschließend zu erpressen. Einen jeden der etwas hatte was er nicht verlieren wollte musste man nur an der richtigen Stelle erwischen um ihn so gefügig zu machen!

Otaku war ein Meister im manipulieren von Träumen und der Erschaffung von Illusionen bei denen selbst manch mächtiger Yokai Probleme bekam. Selbst Inuyasha und Sesshomaru hatten sein altes Selbst -Byakuya- damals nicht getötet, sondern nur seine Verbannung erwirkt.

Jetzt da er sich mit einem anderen Yokai vereint hatte, war er sogar noch mächtiger geworden als zuvor! Einzig und allein zwei Malusse schränkten ihn noch ein...

 

 

Nun dem wäre auch bald Abhilfe geschaffen wenn sein Plan funktionierte...

Ja... er würde sich am Ende wieder völlig frei bewegen können!

 
 

Als Otaku das erste Mal nach seinem Aufenthalt im Yomi wieder an die Oberfläche kam, war er doch ein wenig überrascht wie schnell sich die Mikos in der Gegend wegen seiner dunklen Energie am Austrittspunkt seines Erscheinens versammelten.

Seine Kraft hatte zugenommen und war weit spürbar, beinahe bis in den Westen Japans. Wenn auch noch nicht perfekt.

Da er nicht viel Zeit hatte spielte er auf volles Risiko und griff einige der Mikos an um seine neue Stärke, seine Macht zu testen.

Es war so wie er dachte.

Er war spielend imstande ihre läuternden Pfeile in der Luft zu fangen und sie mit seinem Yoki zu zersetzen. Und wenn er selbst angriff und er die Mikos mit seinem Miasma infizierte, starben sie wie die Fliegen.

Ja sie waren nicht in der Lage sein Gift zu läutern... Er war einfach zu stark.

Schon bei Naraku war es nur den stärksten Priesterinnen gelungen. Doch jetzt waren ihre Chancen weiter gesunken. Das was sie vor sich hatten war kein Hanyo mehr... sondern ein Daiyokai!

 

 

Auch die Mikos die weiter im Süden lebten waren für ihn keine ernsten Gegner gewesen, egal wie viele von seiner dunklen Energie angezogen wurden und kamen. Eine jede konnte er mit seinen Spinnennetzen aus dunklen Träumen in den Wahnsinn treiben wenn er wollte...

Doch er winkte ab. Das wären lediglich kleine Fische und reine Zeitverschwendung! Spaßig aber doch unnütz für seine weiteren Pläne.

Sie waren nur ein Testlauf!

Lediglich bei einer der Mikos sah er ein gewisses Risiko... 

Kyoko... doch die wäre er bald los, denn die hatte er ja mit seinem Miasma vergiftet...

 

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Der Wind singt kurz ein tröstendes Lied für Sesshomaru und Kyoko, doch drängt er sie alsbald zum weitermachen. Noch immer sind Sesshomaru und die Miko alleine vor dem Tempel.

Der Daiyokai gab ihr durch eine eindeutige Bewegung zu verstehen das sie aufstehen sollte. Die Miko war klug genug, dabei keinerlei Augenkontakt herzustellen. Sie hielt den Kopf weiter demütig nach unten gerichtet und wartete ab. 
 

"Deine letzten Worte?" Erklang der Satz des Hundedämons monoton neben Kyoko. Ob er es zugestand oder es verbat, kam aufs Gleiche raus, das hatte er gelernt.

Die schwache menschliche Rasse verlor kurz vor dem Tod peinlichst oft die Nerven. Je furchterregender er rüber kam umso erbärmlicher wurde es meistens. Verachtend rümpfte er dabei die Nase, als er sich zwangsläufig an die schweren Angstgerüche erinnerte die stets Teil des ganzen waren und die Luft verpesteten wie eine Krankheit.

 
 

Ja... normalerweise fing nun das Betteln an...

 
 

Und genau in diesen Momenten lehnte Sesshomaru die menschliche Rasse am meisten ab. Alles taten sie um nicht zu sterben.

Sie warfen Ehre, Stolz und Pflichtgefühl weit von sich -insofern sie diese Tugenden überhaupt jemals besessen hatten- und ließen sie im Dreck liegen. Verrieten sogar Familie und Freunde in solchen Situationen oftmals, wenn sie sich selbst dafür retten konnten. 

Das Sesshomaru Lügen -genau wie alle Hundedaiyokai- riechen konnte, vergaßen diese wertlosen Kreaturen oft dabei. Oder sie wussten es schlicht nicht.

Ihre Angst schien so oder so in solchen Momenten ihren Verstand zu lähmen sobald das letzte Adrenalin aufgebraucht war. Und genau dann ließ er sein Biest durch die Oberfläche tauchen. Es war ihm zuwider sich diesen Lug und Trug anzuhören und so war es bisher nicht selten vorgekommen das er ihnen einfach die Köpfe abriss.

Todesstrafe bei Verrat. Es war ein altes Urteil und Gesetz. Ein normales und gängiges Vorgehen im alten Japan. Und den niedersten Abschaum richtete er oftmals gern persönlich um jeden Krümel ihrer feigen Existenz auszumerzen.

 
 

Da er aber gerade entschieden hatte Kyoko aufgrund der Umstände am Leben zu lassen, musste er hier anders vorgehen als sonst. Er wollte ihre Loyalität gewinnen und dabei möglichst wenig Zeit aufwenden. 
 

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Kyoko POV
 

Leise und bedrohlich wie ein Gift fließt seine Stimme in meine Ohren, bis ich schlucken muss. Zudem offenbart mir seine Aura eine Dunkelheit die mich schier verzweifeln lässt. Salzig und kühl schmecke ich die Finsternis auf meiner Zunge. Ein Gefühl welches für Mikos wie mich umso schlimmer ist.

Diese ganzen Regungen -die er mir da absichtlich zeigt- lassen ein dunkles Loch in mir aufkommen und mich daran zweifeln den morgigen Tag noch zu erleben. Der Widerspruch in sich ist zu stark, doch kann ich die Wucht seiner Aura nicht begreifen. Die Verwunderung die daraufhin folgt ist immens und lähmt mich noch mehr.

So sehr ich meinen Verstand anstrenge, mir bleibt verborgen was er als nächstes tun wird. Sein Charakter ist keine klare Linie die man sehen kann und einem einen Weg weißt, sondern mehr ein dichter Nebel.

Unergründlich... Ein wenig gruselig wenn man zu nah dran ist und wenn man Pech hat geht man darin verloren und findet nicht mehr hinaus.
 

Ich kann nicht sagen, dass ich keine Angst habe.

Und die Versuchung eine schützende Barriere um mich zu schaffen ist unglaublich groß. Doch das wäre sicher mein endgültiges Todesurteil...

Schon als ich nur einen Schritt reflexartig zurückweiche als mehr seines Yoki mich taxiert, nimmt er mich stärker in die Mangel so dass ich mich nicht mehr rühren kann.

Ich weiß wirklich nicht was mich erwartet. Und ich bin so verwirrt als seine nächste Frage typisch menschlich klingt und damit doch ein wenig Entspannung unter der Strafe in mir hervorruft.
 

"Bereust du deine Tat?"

 

 

Meine Wut die aufgrund der Frage anschwillt und unendlich groß ist, übermalt meine Reue. Zumindest etwas. Es ist unfair das er mich bestraft und das ich das tun musste, doch wann ist das Leben schon mal fair?

 
 

Er dreht mir sein seitliches Profil zu. Seine gestaltliche Perfektion rammt sich dabei fest in meine Augen. Ich kann nicht weg sehen. Doch als sein Augapfel plötzlich rot wird erzittere ich innerlich. Erschrocken schnappe ich nach Luft.

Blutrot und blau blickt er gnadenlos auf mich herab. Langsam setzt er sich zu meinem Entsetzen in Bewegung und nähert sich mir wie ein Raubtier auf der Jagd. Er schleicht um mein Reiki und macht mir meine Position nur allzu deutlich. Ich bin das Lamm und er der Löwe!

 

 

Der rote weiter zunehmende animalische wilde Glanz auf seiner Iride vermag mir ein weiteres Mal den Atem zu stehlen.

Quälend langsam bewegt er sich immer noch um mich herum und schürt im Gegensatz dazu meine Panik schnell wie nie!

Ich hebe meinen Kopf und halte seinem Blick stand, doch es kostet mich alles.

Am liebsten würde ich weglaufen!

Weit, weit weg von ihm!

 
 

Dann, als uns kaum noch ein Millimeter voneinander trennt rümpft er in einer Gebärde die vor Abscheu nur so trieft seine Nase. Ob ihn mein menschlicher Geruch nervt oder der Gestank des Miasmas weiß ich nicht. Mein Herzschlag beschleunigt sich als er an seine Seite greift und ein Schwert aus einer schwarzen Scheide heraus zieht.

 

 

Seine Augenfarbe wird dabei wieder zu einem sonnen-gold und er richtet seine leicht vorgelehnte Person wieder stolz auf.

 

 

Ja... natürlich bereue ich es! Rin hatte es nicht verdient so behandelt zu werden!

Ich bin eine Miko -jemand der möchte das es Menschen gut geht und sie vor Schaden bewahren. Und mein schlechtes Gewissen wächst schnell wenn ich über meine Tat nachdenke zu der ich getrieben wurde und die so gar nicht zu mir und meinen Prinzipien passt...

Ich hasse mich selbst dafür! Doch wie soll ich einem Dämon begreiflich machen, was ich fühle?

Wie?

 
 

​Noch während ich überlege und mit mir hadere, trifft mich die Erkenntnis plötzlich wie ein magischer Pfeil und ich weiß was er erwartet!

Ich danke diesem aufgetauchtem kleinen Lichtblitz in mir und lache innerlich das ich so lange gebraucht habe um es zu erkennen. Normalerweise bin ich nicht so langsam und durchschaue schneller!

Doch Todesangst... richtige Todesangst... das ist wahrlich eine harte Bremse fürs Gehirn.

Ich beschäftige mich danach nicht weiter mit meinem Versagen, sondern dünge die Erkenntnis die ich eben erhalten habe mit Zuversicht damit ich mein neu entdecktes Wissen benutzen kann.

Die Blume die daraus erwächst ist schön und stark!
 

 

Je mehr Worte ich sage, desto schwächer wirke ich auf Sesshomaru! Doch er will keine Schwäche sehen, sondern Stärke!

​Also muss ich den Mund halten und etwas anderes tun!

Meine aufsteigende Nervosität kann er sicher riechen. Genau so wie den Wandel der gerade in mir stattfindet... Doch allen Kami-samas sei dank- er lässt mich machen und rührt sich nicht.

 

 

Dann begegne ich dem letzten Mut in mir, der es mir nicht erlaubt zu zaudern und packe ihn! Ich habe keine Wahl!

Ich tue es!

Ich schreibe Geschichte...

 
 

Ich lasse den Schleier des Verborgenen gänzlich fallen und offenbare dem Daiyokai alles von mir und meiner Kraft.

Reiki... Die reine pure Energie mit der wir Mikos gesegnet sind... und so unerreichbar für ihn, wie sein dunkles Yoki für mich.

Meine Wahrheit spiegelt sich mit allen Unbekannten in sich, vor ihm. Vorher versteckt im Schatten, doch jetzt so kristallklar wie pures Wasser umperlt ihn mein Wesen und ich spiegle meine Gedanken, meine Gefühle in seinen Kopf.

 

 

Wie ein schweres Kleid aus Eisen streift mir der Dämon im Gegenzug, fast sanft die Stille über meinen Mund. Damit er den ungesagten Dingen besser lauschen kann, als meine Kraft ihn weiter mit Wissen befüllt.

Als der Hund mich zusätzlich ins Visier nimmt spüre ich trotz allem seine stumme Skepsis.

Durch die Schärfe in seinem Blick fühle ich mich

getadelt,

bloßgestellt und...

getrieben mehr zu tun...
 

 

Die dunkle Aura seines Biestes manifestiert sich während meiner Aktion aufgrund des geballten Reiki kurz. Neugierig und vorwitzig schlägt sie ihm wie eine Zustimmung entgegen. Labt sich an seiner Präsenz um ihm zu schmeicheln. Doch Sesshomaru vermag sich ihr zu wiedersetzen.

Er gibt dem Tier nicht nach! Er lässt die Verlockung an sich abprallen. Lässt sie wieder verschwinden und dominiert das Tier in seiner humanoiden Gestalt, bis sie wieder eins werden.

Ich kann nicht anders als ihn stumm dafür zu bewundern und ihn gleichwohl ein wenig für diese Art von Macht zu beneiden...

 
 

Er jedoch lässt sich von meinem Erstaunen nicht im geringsten stören. Meine Bewunderung scheint ihn sogar eher zu verärgern.

Ohne Mühe lässt er eine kleine Prise Verachtung in seine Augen fließen, genau so viel das ich seine Intention mir gegenüber verstehe.

Er schält mühelos einen Teil meines Stolzes ab. Es ist Teil meiner Strafe...
 

 

Doch auch wenn er vielleicht mehr in der Vergangenheit und jetzt anderes von mir erwartet hätte, gänzlich vor ihm einknicken und heulen- so eine Reaktion kann er sich abschminken...

Auch wenn ich mich unwohl fühle wie nie.

Als ich es wage ihm kurz in die Augen zu schauen schlägt er wieder zu. Er lässt mich zappeln und genießt meinen hilflosen Anblick indem er mich, mich wie eine Maus in der Falle fühlen lässt und mich mit seinem Yuki weiter einkreist. Er tut mir nicht körperlich weh, weil er meinen schwachen Zustand genau erkennt. Aber seine eisige Note die nur mir gilt, lässt mein Herz beinahe gefrieren.

 
 

Und auch wenn ich ein gesundes Maß an Furcht vor ihm hege, kann ich meine Entscheidung mich diesem mächtigem Wesen geöffnet zu haben nicht bereuen. Im Gegenteil je mehr er mir von seiner Macht präsentiert desto sicherer bin ich, die einzig richtige Entscheidung getroffen zu haben...

Ich kann nur schief lächeln als mich mein Gefühl nicht im Stich lässt sondern mich noch bestärkt als mir trotz der Kälte, auch warm im Herzen wird.

 

 

Ja... Ich suche Hilfe bei jemandem der stärker ist als wir. Dem Herrn des Westens. Einem Nicht-Menschen...

Und ja, meine Methode war teilweise niederträchtig aber... es bleibt mir nichts als die Schuldgefühle zu schlucken...

Und das ist letztendlich meine Sache und nicht die Seine...

 

 

Und als er sich dreht und seine Augen zu feinen Schlitzen verzieht überrascht er mich erneut...

 

 

Mit einem ausgiebigen, eleganten Finger kreisen lässt er meine und seine Energien verschwinden, die uns eben noch umkreist haben. Dann zieht er sein Schwert. Das Geräusch lässt feine, hässliche Perlen auf meinem Gesicht entstehen. Die Sekunden werden dumpf und unscharf. Drohen erneut meinen Verstand zu verkleben. Ich höre kaum wie er verlangt das ich mich aufrichten soll und doch folgt mein Körper seinem Befehl.

Der glänzende Stahl wirkt beißend scharf als ich auf die Klinge schaue. Das Licht spiegelt sich ohne Makel darauf! Ein perfekter Schliff! Der Schnitt wird wehtun, doch wird es sicher auch schnell vorbei sein, wenn ich mir das so ansehe. Bevor ich mehr als das denken kann, durchschneidet die Klinge vertikal meine Brust.

 

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Kyoko POV II

 

 

Der Tod.

Man sagt er ist endgültig nicht wahr? Und niemanden gibt es der ihm eine Finte schlagen kann.

Ich liege auf dem Boden und tue nichts mehr.

Bin nichts mehr.

Doch als das Yoki vor mir ansteigt und der Hundedämon sein arrogantes Grinsen mehr und mehr in die Breite wachsen lässt als er meinen toten Körper ansieht -ja begafft- und eine Häme zur Schau stellt die jegliche Unhöflichkeit sprengt, melden sich meine Reflexe stark wie nie und ich zucke vor Ärger empört und wütend.

Was glaubt er bitte wer er ist?

 

 

............... Moment...

..............  Ich zucke?

.......... Warum das?~

 

 

Erst als sein jetzt eiskalter Blick dem meinem begegnet und meine Pupille automatisch seine Gestalt anpeilt, scheinen andere Muster in meinem Unterbewusstsein durch und ich erlaube mir zu glauben das ich nicht träume. Diese Mimik passt wesentlich besser zu ihm.

Und allmählich erinnere ich mich. Vorsichtig wie ein frisch geschlüpftes Küken beginne ich meine Extremitäten zu bewegen und aufzustehen. Ich schaue an mir herunter. Der Schnitt den er mir eben zugefügt hat ist verschwunden...

Sowie auch das Miasma in mir, welches keine Miko läutern konnte...

... Es geht mir gut!

Er hat mich gerettet!

 

 

„Dein dämonisches Schwert...“, flüstere ich ihm hauchzart entgegen, und meine Augen werden magisch von der Klinge und ihm gleichermaßen angezogen.

 

 

"Du hast mich mit einer Kombination aus deiner und meiner Energie geheilt."

 

  

Nickend senkt er seine Augenlider kurz. Das er selbst dabei zum ersten Mal eine neue Grenze seiner Fähigkeiten testete und überschritt verschwieg er der Miko dabei.

„Otaku hat dich als Opfer ausgesucht. Das heißt im besten Fall hat er Angst vor dir. Doch wann und ob ich jemanden töte, entscheide ich allein."

 

 

Mit diesen Worten steckt er das Schwert wieder in die Scheide, wendet sich von mir ab und geht. Er lässt das Kuriosum was er eben vollbracht hat verpuffen als wäre es alltäglich und nichts besonderes.

Arrogant und hochmütig... und doch zeugt seine Handlung von Güte.

Ich atme mehrmals verwirrt ein und aus weil ichs noch nicht glauben kann.

 

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Währenddessen nicht weit entfernt in einem kleinen Wald...
 

 

Rin POV

 

 

Inoki ist so ehrenvoll. Er will seine Geschichte so vor mir ausschmücken, das ich mich nicht noch mehr ängstige. Und jetzt will er mich auch noch als Heldin dastehen lassen, als er sagt ohne mein Haarband hätte er mich niemals so schnell gefunden...

Er gibt mir ein gutes Gefühl. Ich weiß es ist die Wahrheit denn keine Lüge schmückte seine Lippen seitdem wir uns kennen. Eine manchmal harte, aber auch verlässliche Eigenschaft von ihm ist seine Ehrlichkeit. Jetzt lässt es mich lächeln. Zumindest einen kurzen Moment.

Stets war ich in den letzten Tagen in Sorge gewesen. Um mich, um meine Zukunft und um die die ich liebe. Doch irgendwann ist der Punkt erreicht, wo selbst Inoki nichts mehr an der weiteren Geschichte beschönigen kann. Der Pfeil und seine Wunden...

Wenn ich daran denke, will ich nur schreien. 

 

 

"Inoki. Meinetwegen wärt Ihr beinahe gestorben..." Der Satz hängt unendlich schwer in der Luft. Doch Inoki überrascht mich indem er eine Leichtigkeit und einen Schalk in seine Worte legt die ich keinem Vollblutdämon jemals zugetraut hätte.

 

 

"So ist das manchmal Prinzessin. Wenn man sich dazu entschließt junge Mädchen aus brenzligen Lagen zu befreien."
 

 

Sein Gerede was halb-witzig gemeint ist um mich zu beruhigen, bringt mich zum glühen. Innerlich wie äußerlich. Die letzten Tage waren zu viel für mich und unter dem Schirm seines halb-Ernstes fließt die Sorge aus meinen Augen glänzend heraus. 

Ich weine.

Mal wieder. Aber ich schäme mich nicht dafür. Denn meine Tränen galten ihm. Er weiß das natürlich. Aber er ist stark genug um es zu ertragen und sieht nicht weg. Ganz im Gegenteil.

Besorgt schaut er mir ins Gesicht und kommt näher. Und der volle Blick in sein Silber den ich erhasche, lässt mich so viel mehr sehen als sonst. Es ist als würde ich hinter Mauern blicken. In den puren Sonnenschein.

Inoki streicht mit seiner Kralle sanft über meine Wange, um so die nächste Träne aufzufangen. So als wäre sie ein edles Gut.

Als er das tut merke ich -dass dies das erste Mal ist- wo ich mir wünsche das er mich küsst...
 

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Sesshomaru POV

 

 

Fern vom Dorf, in dem dichten Wald fiel das Licht nur spärlich bis auf den Boden herab. 

Doch genau so hatte es der Jäger gern. Er gab dem Tier in sich nach, indem er zum Hund wurde.

Ein stummes aufatmen der Bestie ist zu hören, als würde die Welt einen Moment von seinen Schultern fallen als er der Natur so nahe kommt und beinahe mit ihr verschmilzt. Ein Moment voller Entspannung und des puren Einklangs. 
 

 

Das Zwielicht war sein Freund zu dieser Zeit.

Die Finsternis die ihm den Rücken stärkte genoss er wenn er auf die Pirsch ging. Sie umhüllte ihn wie einen Schild und gab ihm einen Ort zum lauern. Einen Ort um allein zu sein. Er witterte seine Beute schon und ging ihr auf lautlosen Pfoten entgegen. Die Angst der Beute nahm zu, je mehr er von dem Abstand zwischen ihnen kappte. Obwohl er noch verborgen war wie ein Schatten in der Nacht.

Der weiße Hund schlich elegant durch das dichte Dickicht, immer mehr seinem Opfer entgegen und trat ohne Geräusch aus dem Dunkel heraus. Man konnte ihn jetzt sehen. Er war riesig und sein weißes Fell bildet einen schweren Gegensatz zu der Schwärze.

Sein Instinkt treibt das Wesen seinem Ziel weiter entgegen. Sesshomaru erschreckt die Herde mit einem lauten Aufschrei bei dem er seine Schnauze genüsslich verzieht. Seine dämonische Ader schwoll an und das Gefühl seines wallenden Blutes ließ ihn immer klarer sehen und er wurde wild.

Geifer floss ihm vor Vorfreude aus dem Maul und tränkte den Boden unter ihm. 

Ein Rascheln welches ganz nah ist lässt ihn aufhorchen. Dann beschleunigt er plötzlich das Ganze und schaltet auf gigantisch um. Seine roten Augen fixieren das noch lebende Tier und haben sich entschieden. Seine roten Spiegel hängen an der Beute wie Messerspitzen. Bereit zuzustechen.

Und im nächsten Augenblick sieht der Herbivore seinen Tod in der weißen Gestalt nahen.

Der Hund rast auf ihn zu.

Fell auf Fell geht zu Boden.

Geräusche die den Tod voraus schicken wandern gen Himmel. Braun und weiß. Ein Spiel von Macht und Unterwerfung bei dem nur der Stärkere gewinnt und überlebt.

Es ist das Unglück der Beute das sie heute den Meister treffen musste... Den der perfekt tötet.

Dann ist alles schnell vorbei.

Und nur ein kurzes wohlig-raues Knurren schreit seinem Triumph Zeugen.

Mittagsstunde

Kapitel 35 Mittagsstunde

 

 

Das Feuer spie rote Flut aus. Die tanzenden Zacken wurden an seinem Ende zu fliegenden Funken, die in die Luft übergingen und die Flammen fraßen sich begierig an dem verschiedenen Holz satt. Sesshomaru, Rin und Inoki befanden sich direkt davor und rasteten.

 

 

Sesshomarus Augen wurden intensiv vom Feuerschein geküsst als er in die Glut schaute. Gerade hatte er seine jüngsten Erfahrungen mit Inoki und Rin mit knappen Worten geteilt, da stellte der andere junge Inuyokai neben ihm eine Frage.

"Sesshomaru-sama, wie ist es möglich das jemand den Geruch von Miasma und damit seine Existenz versteckt? Der letzte der das vermochte, war Naraku."

Sesshomaru hatte lange darüber nachgedacht.

Mehr durch Instinkt als durch Erinnerung hatte er dann eine Antwort erhalten die nur aus den Tiefen seines eigenen Selbst kam. Fest in seiner DNA verankert. Daher war er sich sicher das seine Vermutung stimmte.

 

 

"Eine alte Form der Magie, die schon immer Teil dieser Welt war ist wieder in diese Welt gerückt. Dieser Kraft kommt etwas göttliches nahe, auch wenn man sie nicht mit der Macht der alten Götter vergleichen kann. Jedoch ist sie stark genug um mit Daiyokai mitzuhalten, oder ihre Kraft zu mehren. Man nennt das Fantasie."

 

 

Ernst blickte der General seinen Taisho an. Diesmal lag keine Frage in seinen Worten, sondern er stellte kalt und nüchtern fest, sowie es sich für Yokai geziemte. "Der Feind hat also einen Weg gefunden sich diese Art von Magie nutzbar zu machen..." 

 

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Die junge Hundedämonin Shiaru lief unter der Mittagssonne zur Heilerstube die nahe des Schlossgartens lag. Von Rin, Inoki oder Sesshomaru war keine Spur zu sehen oder zu riechen. Weder in der Erde noch in der Luft. Vater war also noch immer auf Rettungsmission...

 

 

Shiaru schritt durch das Gras, immer näher an die schmale Holztür der Stube heran und öffnete sie langsam. Ein vertrauter Geruch aus unterschiedlichen Kräutern kam ihr aus dem Innern entgegen. Manches roch schwer, manches leichter.

Da Shiaru beim dämonischen Heilermeister des Schlosses früher selbst ausgebildet worden war, wusste sie das dieser seit Monaten im Land unterwegs war -so wie jedes Jahr- um Heilkräuter zu besorgen die nur weit weg, bei einem bestimmten Klima, oder nur zu einer bestimmten Zeit an noch weiter entfernten Orten im Jahr wuchsen.

Ihr Blick ging kurz aber intensiv durch den Raum.

Ansonsten war die Stube völlig leer. Kein Patient und kein Ersatz-Heiler war in Sicht. Es war nur wahrscheinlich das der eingeteilte Ersatz gegenwärtig im Kräutergarten arbeitete wenn kein Verletzter akut seine Hilfe brauchte. 

 

 

Sie streckte die Hand aus und ging kurz entschlossen an einen bestimmten Schrank und öffnete diesen. Dies stand ihr zu da sie Sesshomarus Tochter -und eine Prinzessin war.-

Normalerweise hätte sie der Höflichkeit wegen trotzdem gefragt wenn sie etwas leihen wollte, doch hier galt es schnell zu handeln. Sie hatte keine Zeit den gegenwärtigen Besitzer auszumachen! Ihr früherer Meister hatte stets mehrere Taschen zur Hand, damit die Vorräte niemals knapp wurden. Ein Fehler der ihn unter Sesshomarus Herrschaft den Kopf kosten würde.

Zufrieden lächelte Shiaru und wurde etwas melancholisch als sie an vergangene Zeiten dachte und sich eine der Taschen griff.

"Deine Heilertaschen stehen noch immer genau an der gleichen Stelle wie früher Meister!" Murmelte sie dabei leise vor sich hin und machte sich wieder zurück in Richtung Schloss.

 

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Derweil im Innern des Schlosses~

 

 

Da du nun weißt wer Shiaru wirklich ist kommst du nicht drum rum eine weitere Tat zu vollbringen. Wenn du es lässt, wirst du nur prompt wahnsinnig werden wegen den ganzen Fragen die darauf noch folgen würden. Und weder du noch Shiaru würden heute froh werden.

 

 

()

 

 

Du klammerst die zentralste Frage die dir auf dem Herzen liegt aus. ("Sesshomaru und Shiarus Mutter... Welche Art von Beziehung verband sie wohl?")

 

 

Es war eine Frage die dich schwächte und im Moment nicht so recht hier her passte. Zur gegebener Zeit würdest du sie der richtigen Person stellen. Und damit lässt du sie in dir verschwinden und sie legt sich schlafen. Zumindest fürs Erste!

Erst danach bist du fähig dich wieder auf das Unmittelbare zu konzentrieren. Und das auch gerade rechtzeitig wie es scheint. Shiaru stellt gerade eine braune Tasche mit viel Allerlei vor dich hin, die Unmengen von Kräutern und Tinkturen enthält.

 

 

Sie stellt dir bereits Fragen um deine Vigilanz zu testen, ganz wie ein Neurologe der Neuzeit das wohl tun würde. (Name, Geburtsdatum, Name von Geschwistern, Aufenthaltsort und so weiter musst du nacheinander aufzählen).

 
 

Erst wenn man alle Fragen korrekt beantwortete wurde man als ´wach und orientiert´ eingestuft. Doch schnell wird klar das du das nicht kannst und etwas mit dir nicht stimmt. 

Shiaru fragt nach früheren chronischen Erkrankungen, doch das kannst du zum Glück verneinen. Du warst immer gesund bis auf ein paar mal Grippe, oder ab und zu mal Rückenschmerzen. Doch bei letzterem half dir Sport gut drüber hinweg.

Deine aktuellen Beschwerden kannst du momentan nicht beschreiben, da Shiarus Kuss noch wie ein schmerzstillendes Medikament wirkte. 

Ruhig macht diese weiter ertastet deinen Puls und befühlt deine Stirn.

Dann folgen weitere Berührungs-, Schmerz-, Temperatur-, Vibrations und Lagetests. Als letztes folgen die Motorik und Reflexe.

 

 

Auch wenn du lieber auf der anderen Seite der Medaille sitzen würdest und SELBST untersuchen würdest, so war es doch interessant ihr zuzuschauen.

Scheinbar schien sie ein besonderer OC zu sein der auch etwas Wissen aus der anderen Welt mitbrachte.

... So etwas konnte hier also auch existieren...

 

 

Shiarus Stimme klingt ruhig während sie dir in die Augen sieht und du dich seltsamerweise direkt geborgen fühlst aufgrund ihrer fürsorglichen Art. Sie stellt ihre abschließende Diagnose.

 

 

"Im Moment geht es dir den Umständen entsprechend gut. Wir sollten deinen Zustand aber genauestens überwachen um im Notfall schnell handeln zu können. Menschen können schnell sterben an solch giftigen Bissen."

 

 

Sie zieht während sie spricht ein kleines Päckchen mit Kräutern aus dem Koffer hinter sich.

"Diese Kräuter werden dich zusätzlich stärken. Zwei Löffel musst du einmal am Abend mit heißem Wasser zu einem Tee bereiten. Trinke ihn solange er noch heiß ist. Die Wirkung ist so am effektivsten. Ob es helfen wird hängt jedoch auch von nicht so leicht beeinflussbaren Faktoren ab wie zum Beispiel deiner körperlichen Konstitution und nicht zuletzt von deinem Lebenswillen..."

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

Aus Shiaru war ansonsten zur Zeit nicht besonders viel heraus zu bekommen. Dabei beschäftigt sie dich sehr. Je später es wird und je dunkler der Tag, desto mehr klopft die ausgeklammerte Frage wieder bei dir an!

 

 

Die fröhliche Seite in dir sagt: Sesshomaru hatte eine Tochter: YAY! Du willst sie am liebsten direkt mit Mikrofon und Aufnahmegerät interviewen. Oder sie abknutschen weil es sie gibt. Doch naja... das lässt du wohl lieber erstmal bleiben...

Ein lesbischer-Kuss reichte jawohl erstmal...

 

 

Und die dunkle Seite: Ihre Geburt würde ja wohl kaum wie bei Jesus eine unbefleckte Empfängnis gewesen sein?

Wer und wo ist deine Mutter?! 

 

 

Du bist sauer und das nicht zu knapp. Aber gleichzeitig konnte man ja nicht von einem mehrere hundert Jahre alten Dämon erwarten, das er eine eiserne Jungfrau war, oder?

Nein konnte man nicht! Denn das wäre irgendwie noch komischer und würde ihm einen Teil seiner Männlichkeit absprechen.

Andererseits: Musste es ausgerechnet eine Daiyokai sein? Wie wäre es stattdessen mit einer zweitklassigen Konkubine, oder einer Straßendirne? Damit hättest du eher leben können als mit den gegeben Tatsachen...

Oder?

Nein.

Ja.

AAAARRRGGGHHH!!!!

 
 

Das was dir da durch den Kopf spukte nannte man wohl Eifersucht... Die Gedanken lassen sich nicht fassen und werden noch im Moment des gedacht-seins so unlogisch und teilweise schlüpfrig tückisch, das du dich ihrer schämst. Obwohl du sie gut verstehst! Und es war verdammt schwer mit diesem Gefühl im Nacken klare Gedanken zu fassen. Egal wie viele Klammern du da drum machtest!

 

 

Nun... jammern half hier leider doch nichts, also beschließt du nach weiteren fünf nervenaufreibenden Minuten kurzerhand etwas anderes zu tun um dich abzulenken.

Vielleicht würden dir ja andere Infos weiterhelfen. Auf andere Gedanken brachte dich das auf jeden Fall!

Und vielleicht könnte und würde dir Shiaru ja ein wenig Einblick gewähren in andere unverfänglichere Facetten...

 
 

Shiaru ist Sesshomarus Kind, vielleicht kannte sie ihn besser als andere. Sesshomaru war Perfektionist also hatte er mit Sicherheit dafür gesorgt das Shiaru die ein oder andere kostbare Kindheitserinnerung mit ihm teilte.

Deine Wangen werden trotzdem rot als du deine Frage an sie zum ersten Mal offen formulierst. "Sag Shiaru, kann ich etwas tun um... Sesshomaru besser zu... gefallen?"

 

 

Die Überraschung in deren Augen währte nur Sekundenbruchteile lang. Shiaru lächelte. Aha. Daher wehte also der Wind!

Die junge Dämonin war nicht erbost, denn sie wusste seit Ewigkeiten das die Ehe ihrer Eltern nur aus rein politischen Gründen geschlossen worden war. Außerdem war ihre Mutter lange schon verstorben.

Kurz daran denkend, kommt Shiaru nur schwer wieder auf deine gestellte Frage zurück.

Sie vermisste ihre Mutter noch immer. Auch nach all den Jahren.

Sie räuspert sich kurz in dem Versuch noch eine Sekunde mehr zu haben um dieses Gefühl abzuschütteln und zu verbannen. Und es gelingt ihr schlussendlich.

 

 

"Du lebst schon eine Weile hier im Schloss, das weiß ich von den Dienern. Chichi-ue ist ein geheimnisvoller Charakter. Ob es ihm gefällt was du tust oder nicht, erkennst du daran ob er dich daran hindert, oder ob er dich machen lässt. Ich weiß das ist nicht viel Information. Ich könnte dir jedoch noch verraten was damals außer standesgemäßem Benehmen noch auf meinem Lehrplan stand? Wie wäre das? Das ist es doch was du willst, nicht wahr? Hoftauglich werden."

 

 

Dein "oh ja bitte" klingt hell und freundlich während du automatisch nach ihrer Hand greifst. Und eine halbe Stunde später wusstest du immerhin was du in nächster Zeit so alles lernen wolltest außer mehr höfische Manieren...

Aufgeregt schaust du auf dein beschriebenes Papier auf dem du dir alles notiert hast und gehst gedanklich die einzelnen Punkte durch.

 

 

Hm. Schöne Künste.

Du bist Autorin also dürfte die Dichtkunst wohl das kleinste deiner Probleme sein...

Malen konntest du auch ganz gut und Kalligraphie war erlernbar.

Das waren alles keine endlos Hürden. Bildung konnte man sich mit Fleiß aneignen, es würde nur etwas dauern bis du genug Bücher gelesen hattest und das Wissen verinnerlicht!

Das Kriegerhandwerk hingegen würde eine harte Nuss werden! Und zudem aufgrund deiner momentanen körperlichen Verfassung erst einmal nicht machbar---

Das war blöd, aber nun mal nicht zu ändern. Immerhin hattest du ja für die Notfälle deinen Fächer...

 

 

Dein Leben und den Alltag hier zu organisieren -das heißt- im Mittelalter -auch allein- zurecht zu kommen, das war wohl die wahre Herausforderung weil zwischen dieser und deiner Zeit wörtlich Welten lagen...

 

 

Doch die Vorstellung -etwas neues- eigenständig, mit bloßen Händen und Augen zu erlernen stimmt dich ungemein froh. Es würde etwas sein was dir niemand mehr weg nehmen konnte. Egal wo du warst. Das fühltest du einfach! Denn es würde nur deines sein!

Diese Erfolge würden nicht ´gelöscht´ werden können. Schließlich verfügtest du trotz deiner fehlenden Erinnerungen an frühere Menschen, doch noch über das Wissen der Neuzeit.

Wenigstens das war dir geblieben!

Und nur diese Erkenntnis lässt dich im Moment nicht verzagen.

Sonst hätte der Verlust -das VERGESSEN- all der Menschen die du kennst und liebst... sicher deine Welt gedreht!

So ist es eher wie ein... verschobenes Wiedersehen.

Und du ein Gefäß welches mit neuen Eindrücken gefüllt werden kann...

Diese neuen Kenntnisse würden sicher dein Selbstbewusstsein stärken und du kämst dir weniger wie ein Parasit oder die Made im Speck vor. Nicht zu arbeiten und das High-live genießen... das bist auf Dauer einfach nicht du.
 

 

"Sag es lebt doch bestimmt ein Waffenmeister im Schloss der mich trainieren würde wenn ich wieder gesund bin, oder?"
 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

Es wird langsam Abend und noch immer seit ihr beide beieinander.

Ihr beide sitzt gegenwärtig draußen und genießt die kälter werdende Luft und die urige Natur um euch herum. Die Stimmung war weiter aufgeblüht, als Shiaru merkte das du ihr -obwohl du es so gerne wolltest- erstmal keine persönlichen Fragen über die Verbindung ihrer Eltern stellst. Das Zusammenleben der beiden Yokai mit Worten zu beleuchten... es stand aus Shiarus Sicht nur einem zu das zu tun! Das du dem Impuls nicht nachgegeben hattest dir Wissen zu erbetteln, oder es zumindest versuchtest, das beeindruckte Shiaru nachhaltig, -Menschen taten das oft- auch wenn es offensichtlich war das ihr Gegenüber lieber schweigen wollte, doch sagte sie dir das nicht.

 
 

Du fixierst die junge Schönheit neben dir sanft und bestätigst dir das was sie ist -eine ganz besondere Daiyokai- indem du den Sichelmond auf ihrer Stirn beäugst.

 
 

Aber wie sie wohl sonst so ist? So außerhalb von allem? Du kannst es ehrlich gesagt kaum erwarten das heraus zu finden wenn die Zeit reif dafür war! Und sofort melden sich wieder positive Vibes in dir.

Bis es in dir anfängt zu pochen... Die Dunkelheit frisst etwas zusätzliches auf und der Schmerz kehrt zurück! Es knallt und zieht einen Moment lang bis du klägliche Schmerzenslaute nicht mehr verhindern kannst. Verängstigt blickst du in Shiarus Richtung und sie handelt sofort.

 
 

Wie viel Zeit dir wohl noch blieb um Shiaru kennen zu lernen? Denkst du sichtlich bedrückt, als dich die Wunde an deinem Hals wieder unangenehm daran erinnert, das deine Zeit nicht endlos zu sein scheint.

 

 

Die roten Bissmale wirken gar nicht mal so tief. Doch von Zeit zu Zeit fühlst du wie das Gift nach dir greift, mehr von dir in Besitz nehmen will...

Es ist ein fremder Puls der da in dir webt. Und unangenehm wie ein schnalzendes Gummiband. 

Nicht der Puls deines Herzens.

Vorsichtig fährst du mit deinen Fingern über die rote Stelle. Und bereust es sofort. Kommt die Wunde in Kontakt mit Haut, brennt sie wie Feuer. Du ziehst deine Finger rasch wieder zurück. Kannst aber einen zischenden Laut nicht zurück halten.

 

 

„Lass mich sehen." Vorsichtig pustet dir Shiaru über die Haut und als sie es tut ist der Schmerz sofort weg.

Dankend nickst du ihr zu.

"Jetzt hast du zumindest keine Schmerzen mehr. Komm ich bring dich in dein Zimmer. Du solltest jetzt ruhen."

 

 

Als ihr von draußen ins Schloss eintretet, ist es als würde das Schloss eine Wandlung durchmachen. Alle Diener die Shiaru erblicken, verbeugen sich tief und ehrfurchtsvoll vor ihr. Ganz genau so wie vor Sesshomaru. Du spürst direkt das die Dienerschaft sie ohne wenn und aber als Autoritätsperson nicht nur akzeptiert, sondern respektiert. Denn da liegt dieser kleine Hauch ´Verehrung´ in der Luft... Und noch ein wenig mehr... Sie wird geliebt.

 
 

Ihr lauft langsam über den Flur und du merkst das deine Beine immer unsicherer werden. Eine Pause wäre jetzt nicht schlecht.

Doch da kommt auch schon der Korridor in Sicht wo dein Zimmer sich befindet.

Ihr betretet den Raum -der ordentlich aufgeräumt von den Dienern wurde- so wie immer. Ein wenig aus der Puste setzt du dich auf dein Bett und atmest durch. Froh das Shiaru dir geholfen hat. Doch eine weitere Frage kannst du dir schlicht nicht verkneifen.

 

 

"Sag mal Shiaru... du hast keine Probleme dich einem Menschen zu nähern. Wieso nicht?" 

 

 

//Närrisches Kind... Es ist sinnlos die Art zu hassen die dich geschaffen hat.//

 

 

Die Daiyokai zuckt dir mit den Schultern zu und murmelt bloß "Eigennutz" und mehr sagt sie nicht.

Ihre teilweise verschlossene Art kommt dir einstudiert vor, so als wäre sie in Wirklichkeit ganz anders... Doch hast du jetzt nicht die Kraft diese Fügung zur Zeit weiter zu erkunden.

Als du dich nieder legst in dein Bett wird deine Atmung aufgrund deiner waagerechten Lage, schwerer und auch flacher. Du bekommst plötzlich richtig Angst. Beim Laufen war alles bereits ein wenig zu spüren gewesen, doch nun kommst du dir wie ein Tier in der Falle vor, welches sich zum sterben hinlegt...

Mit jedem Atemzug scheint sich nun etwas zu ändern, du weiter weg zu rücken. Doch wohin?

Gleichzeitig wird das ´hierbleiben´ schwerer. Als du in dein Herz hinein lauscht kannst du zu deinem Erschrecken keine Antworten finden...

Nur die kühlen Laken unter dir fühlst du.

 
 

"Werde ich... sterben?" Fragst du leise in den Raum als die Hoffnung dir auszugehen droht, wie eine Kerze im Wind. Du weißt nicht mal an wen du die Frage richtest, doch natürlich ist niemand anderes als Shiaru im Raum, also antwortet sie dir. Ihre Antwort folgt zwar prompt, doch kam dir das Warten darauf wie eine Ewigkeit vor. 
 

 

"Ich weiß es nicht." Und ihre Stimme versteckt die dunkle Ahnung nicht ganz vollständig.

 

 

Bei dem Wort sterben kam dir unweigerlich dir die Person in den Sinn die für unveränderliche Liebe steht...

 
 

... Kikyo- ist dies der Punkt wo sich unsere Geschichten überschneiden, parallelisieren und zum gleichen Ende kommen?

 
 

Du kannst Kikyos letzten Wunsch Inuyasha noch einmal zu sehen, so unglaublich gut verstehen. Sie war schlicht und einfach verliebt. So wie du.

... Doch auch wenn dies gleich an euch sein mag, gibt es doch zwischen dir und der verstorbenen Priesterin doch so viele grundlegende Unterschiede als du weiter denkst.
 

 

//Kikyos und mein Wunsch mögen ähnlich sein... und doch sind sie so verschieden wie Tag und Nacht.

Ich wünsche mir auch bei Sesshomaru sein zu können... aber... ich möchte nicht das Leben desjenigen verkürzen den ich liebe, indem ich verlange das er etwas geringeres wird, als er jetzt ist.

Ein Mensch...

 
 

Und doch wünsche ich mir das wir gemeinsam eine Zukunft haben.

In der wir zusammen sein können. Und das so lange wie möglich.

Ist das so schlimm?

 

 

Egoistisch?

Vielleicht.

Aber Sünde...?//

 

                                                    .

                                                    .

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Lunatic POV (Zeitangabe: Diese Nacht)

 

 

Dunkelheit. Das bin ich.

Ich bin gefangen zwischen Realität und Traum.

Wenn die Realität dich in die Knie zwingt ist das wohl der beste Schutzmechanismus den es gibt. Es ist besser als aufzugeben. Es ist besser als lebendig und doch tot zu sein, sich eine Weile in eine Welt zurück zu ziehen, die dein Herz dir malt.

Ich kann verstehen warum ´Mitsuki´ in diese Welt wollte.

Man kann in Ruhe aufatmen und ein wenig der Hektik der Welt entkommen. Zumindest eine Weile.

Auch mein Herz ist jetzt hier.

... Denn hier fühle ich mich mutig.~

 

 

Einsam schlugen die abgelösten Splitter deines Traumes auf in der Dunkelheit bis sie von jemandem gefunden wurden. Lunatic besah sich einen jeden einzelnen davon als sie durch das schwarze Nichts schritt.

Ein merkwürdiges Gefühl ergriff sie kurz, als sie sie berührte und einsteckte. Es verschwand jedoch genau so schnell wieder. 

Gut!

Ein Auftrag ihres Herrn -Otaku- wäre damit erledigt gewesen!

Sie hatte die Splitter von Mitsukis Traum ingesammelt.

 

 

Anmutig lief Lunaic weiter und streichelte die Dunkelheit fast so süß wie einen Liebhaber. Sie lief und lief und lief. Lange schon suchte sie danach, doch es war schwerer zu finden als erhofft! Sie glaubte nicht daran es niemals zu finden, aber den Zeitpunkt konnte sie leider nicht eigenständig bestimmen! Auch wenn sie spürte das er endlich nah war!

Vieles was du kannst, konnte sie nicht und so war es auch umgekehrt. Die Eine konnte dies, die Andere das. Überschneidungen gab es zwar hier und da, doch war es nie nur eine gerade Parallele. Sondern eher unstet und wild wie noch nicht entdeckte Zick Zack Linien. 

 
 

Nicht zu vergessen Fantasie. Sie war auch mit von der Partie und hatte ihren eigenen Kopf!...

Ohne sie und Otaku und zugegebenermaßen -auch ohne dich- würde Lunatic gar nicht in diesem Schlamassel stecken!

Doch es half ja alles nichts.

 

 

Der Apfel der plötzlich über ihr auftauchte damit sie den Eingang fand kam sicher von ihr. Er fiel nicht senkrecht, sondern waagerecht, als würde er nicht mehr von der Erde angezogen werden und die Schwerkraft wäre außer Kraft gesetzt. Seitwärts neigte er sich, drehte sich verspielt um die eigene Achse und glänzte. Zum Schluss flog er aufwärts und verschwand dann wieder.

So, so. Ihr Babysitter war also kurz vor dem Ziel endlich eingetroffen und hatte sich Newton zunutze gemacht.

... Gar nicht so dumm.

 

 

"Fantasie" benenne ich ihren Körper und daraufhin zeigt sie sich mir in ihrer Hundeform. Das sie sich mir offenbart kann viele Gründe haben. Doch ich glaube kurzzeitig meinem Instinkt trauen zu können, der mir sagt, sie soll diesmal für meine sicherere Reise sorgen!

Ärgerlich... und doch tröstlich zugleich...

Ich schrecke bei diesen Empfindungen kurz vor mir selber zurück: Warum fühle ich nur so? Ist es weil sie bei mir ist, oder hat es andere Gründe? Es ist verrückt. Auch jetzt unterliege ich ihrer Macht, obwohl ich sie nicht einmal berühre. Eine Macht die ich nur bedingt beeinflussen kann.

Fantasie befiehlt mir nicht direkt, und weder ich ihr und doch musste ich gerade eben vom "du" in die "ich"-Perspektive wechseln, weil sie es wollte.

Was bezweckt sie nur damit?...

Schnell errichte ich einen Schild um mich und denke ein bestimmtes Wort um es ihr schwerer zu machen Kontrolle über mich auszuüben.

Ich lasse das Schild angreifen, als sie sich nach weiteren Sekunden noch immer nicht aus mir zurück zieht und mich weiter voll ausfüllt.

 

 

"Gyappu!"

 

 

Schreie ich ihr entgegen und die kleine Lücke hallt unendlich groß in dieser schwarzen Leere wider.

Doch der Effekt wirkt! Fantasie fliegt aus meinen Gedanken raus wie ein besoffener aus einer Bar. Schadenfreude erfasst mich kurz als sie wieder sehen kann und sie wankend vor mir steht, die Pfoten noch leicht zitternd.

Es ist das einzige Schlupfloch welches ich in dieser Situation kenne.

Doch meine Gedanken gehören nur mir! Fantasie nimmt den Versuch schweigend zur Kenntnis und lässt aus dem ich wieder ein du werden...~

 

 

Als Lunatic weiter lief und die Gravitation irgendwann zunahm wusste sie sie war hier richtig! Der Apfel zeigte sich erneut und lag nun auf dem Boden. Erwartungsvoll ging die Frau weiter, an ihrer Flanke die Hündin wissend und näherte sich dem einstigen Fluch Narakus der dahinter auf sie wartete und trat ein.

Das schwarze Loch.

Kazaana.

Ein Punkt wo sich die ´Sengoku Otogizōshi Inuyasha´* und die Realität hallo sagten und sich zuwinken konnten.

 
 

Die junge Frau öffnete den Rucksack von dem sie gerade die Besitzerin war. Spätestens wenn die Nacht vorbei war müsste sie den wieder zu dir zurück bringen, damit du keinen Verdacht schöpfst...

Lunatic zögerte nicht lange, holte den Block heraus -zeichnete- und verlieh dem Dehnungsband auf dem Blatt eine Seele und griff danach. Sie schlug die Enden des Bandes um die Enden des schwarzen Loches weil sie sich diese vorstellen konnte und dehnte das Loch damit und mit ihrer Imagination aus.

 
 

Für kurze Zeit hauchte sie dem toten Stern wieder Leben ein.*1

Die Schichten die vorher noch abgestoßen waren, bildeten sich wieder und alles wurde größer. Die gesamte Dichte veränderte sich. Dehnte sich aus. Es entstand wieder eine Welt. 

Lunatic betrat diese schnell um zu holen was erforderlich war. Sie konnte dieses Level von ´Magie´ nicht ewig halten. Dazu war sie nicht stark genug. Bald schon würde sich alles zurückbilden und dann war es... vorbei...

 

 

Sie musste sich also beeilen! Schnellen Schrittes wandelt sie daher über Wiesen, Felder und mehr.~

Die ersten Tage der Lunatic

Kapitel 36 Die ersten Tage der Lunatic

 

 

Da war dieser eine Gedanke der einfach nicht verfliegen wollte!

Wir gaben ihm Nahrung, dadurch das wir ihn mit Sehnsucht und Zeit speisten. Er wurde voll und voller, bis ein Wort aus ihm geboren war.

Und dem einen Wort, folgten viele...

Und von da an ward er gesponnen bis hierher.~

 

                                                    .

                                                    .

                                                    . 

 

Nun... wagen wir einen Sprung vor den eigentlichen Anfang.

Sonst kannst du es nicht verstehen! Wir springen weiter...

zurück...

Dahin wo unser Herz noch vor Sehnsucht brannte und wir noch keinen ganzen Gedanken gefasst hatten...

Doch dazu muss erst eine grundlegende Frage geklärt werden:

"Wie entsteht denn ein Gedanke?"

 

Die Beantwortung dieser Frage verlangt, dass wir uns erst einmal darüber verständigen müssen, was ein Gedanke überhaupt ist. Eine kniffelige Frage. Ein Neurowissenschaftler würde vermutlich einfach sagen: Ein Gedanke ist eine neuronale Repräsentation im Gehirn, das sich als Aktivitätsmuster zeigt.

 

 

Doch ich sage Gedanken sind etwas anderes. Nämlich... so viel mehr.~

Wasser für einen durstigen,

Flügel für die Hoffnungslosen,

ein Domizil um sich auszuruhen und Kraft zu schöpfen.

Gedanken sind, Wege zu unseren Träumen.

Oder einfach... angenehm, wenn man es denn will.

Dies ist der helle Part. Es gibt auch einen wesentlich dunkleren Part, doch wenn ich ihn ins Licht zerre, wird mich nur die Schwärze heimsuchen. Deswegen lasse ich es.~

 

 

Ich sage Gedanken sind Dinge die uns zeigen das wir am Leben sind. Egal ob gute oder schlechte. Sie heben uns ab von etwas anderem und eröffnen uns Wege und Möglichkeiten. Nicht alle davon werden immer wahr. Aber unsere Gedanken helfen uns existierende Dinge in der Welt zu erkennen und sichern unser überleben. Indem wir versuchen Dinge wieder zu erkennen und zu verstehen.

Und genau das wurde hier getan. Also willkommen in meinem hellen Traum.~

 

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Es ist alles noch schwarz!

Ich reite auf dem Mondlicht!

Zumindest stelle ich mir den hellen Schweif der unter mir ist und mich langsam aber sicher woanders hin zieht, als Mondlicht vor.

Es ist toll! Wir erleben die Entstehung eines Traumes hautnah mit!

Der erste Gedanke entsteht!

 

 

"Warum kein Sonnenlicht?" Fragst du?

Ganz einfach: Ich liebe den Mond mehr als die Sonne!

Farben im- und explodieren kaleidoskopartig um uns und leuchten in verschiedenen Formen. Eine Weile reisen wir so, doch dann... kriege ich etwas zu fassen.

Eine wohl behütete Erinnerung.

MEINE Erinnerung! Sie leuchtet vor mir auf und ich erlebe meine ersten Atemzüge IN DIESER GESCHICHTE in der Sengoku-Jidai erneut...

Zusammen mit dir...~

 

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Lunatic POV

 

 

Wir -eine Frau- waren beim erdenken von neuen Geschichten -wie so oft- vor Erschöpfung und Wonne zu Hause eingeschlafen und schwebten in den Süßen unserer Träume umher und registrierten noch gar nicht wo wir dadurch diesmal gelandet waren...~
 

 

Au!

Mein Kopf tut weh und brummt! Ich kann nur vage Konturen um mich herum wahrnehmen als ich mich umschaue, denn es ist dunkel und jedes Licht fehlt. Der unmittelbare Geruch von frischem Laub und Erde in der Luft macht mich neugierig, aber zugleich vorsichtig. Es heißt ich bin nicht mehr in meinem Zimmer...

Doch bevor ich mehr denken kann, setzt mich eine immense Kraft Matt, als wäre ich weniger als eine Fliege oder ein Säugling und ich drifte ab ins Land der Träume und falle in tiefen Schlaf. Begleitet von einer fiesen Beule.

 

  

Ein Gedanke, war das ausschlaggebende Ereignis warum sich Otaku regen konnte! Und diese Welt wieder ins Licht neuer Ereignisse getaucht wurde und nicht im endlosen Strom der Zeit <bloß an sich erinnert> dahin floss wie vorher. Denn vergessen ward diese Welt nie. Dafür sorgen wir und andere.

Tag für Tag.

Doch jetzt ist es anders! Eine neue, alte Kraft überzog diese Welt wieder. Belebte die Welt erneut!

(Neue), geschriebene, gedachte und zu lebende Fantasie, hält Einzug.~

 
 

Das ist die alte Magie -die seit jeher existiert- und aus der Rumiko diese Welt erschuf!

Und Otaku, konnte an diesem Tage mehr tun als zuvor, weil Worte und Gedanken zusammenspielten. Und er zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.

 

 

Der Bösewicht tat seinem Namen alle Ehre. Er trat in unmessbar schneller Geschwindigkeit ans Geschehen heran und die Welt rückte ihm nah.

 

 

Otaku zog sein Schwert aus der Scheide und holte zum Hieb aus, während du selbst noch ausgenockt warst.

Fantasie spürte den Diebstahl noch auf ihrem Fell, doch selbst sie hatte nicht mit dem schnellen Verlauf der Geschichte gerechnet und es gelang ihr nicht auszuweichen. Der Schaden war nun bereits angerichtet und die Welt durcheinandergebracht! Sie konnte sich für den Moment nur zurück ziehen um ihre Wunden zu lecken und verschwand.

 

 

Otaku hatte ihr ´die Magie der Fantasie´ gestohlen und setzte sie sogleich gegen dich ein!

 

                                                    .

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                                                    . 

 

Unmittelbar traf dich der weiße Strahl der Erkenntnis- eine geballte Menge von Fantasie und Unbekanntem und änderte alles für dich!

Das was du als Einzelne erleben wolltest, heil und ganz, solltest du nun von zwei Seiten kennen lernen! Einer hellen und einer dunklen.

Der Weg teilte sich und aus dem einen Mädchen- waren zwei geworden!

 

 

Otaku griff weiter in DIE GESCHICHTE ein und gab der Einen derer er sich annehmen wollte auch sogleich einen Namen.

Lunatic...

 
 

Er hob den Körper der jungen Frau an und flog in die Nacht mit ihr.

Der Daiyokai setzte sie weit abseits ab, sodass die beiden Mädchen sich nicht über den Weg liefen und sich bereits am Anfang der Geschichte treffen konnten und sich womöglich nahtlos wieder vereinten. Denn das wäre durchaus möglich gewesen, da sie aktuell zueinander passten wie fehlende Puzzelteile.

Wenn sie nicht unabhängig voneinander neue Eindrücke sammelten und neue Dinge erlebten und sich dadurch entfremdeten, konnte sein Plan nicht aufgehen.

Lunatic sollte die dunkle Seite dieser Welt kennen lernen und ihre eigene mehren, während der andere Teil -Mitsuki- sich automatisch auf den Weg nach ´Licht´ machen würde. So lange bis sie nicht mehr zueinander passten.
 

So war es bei jedem Menschen. Es existierten stets beide Größen in einem Herzen.

Gut und Böse.

Doch hier war nun etwas grundlegendes verändert worden: Otaku hatte mithilfe von Fantasie dieses Gleichgewicht durcheinander gebracht und eine [Lücke] geschaffen.

Und damit wollte er eine neue Welt nach seinen Wünschen formen!
 

Dann verschwand auch er in den Weiten und ließ dem Schicksal und der Geschichte seinen Lauf.

 

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In dieser ersten Nacht teilte der Dämon uns in zwei Teile, ohne das wir die Macht gehabt hätten zu entkommen, oder es zu verhindern.

Als ich wieder erwachte fühlte ich mich so allein wie nie zuvor und hatte eine tiefe Traurigkeit im Herzen, ohne zu wissen wieso.

Von da an gingen Mitsuki und ich völlig unterschiedliche Wege...

Und ihrer war stärker beleuchtet als der meine.~

 

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Ich verfluche die heiße Sonne, die mir auch die letzten Tropfen Flüssigkeit die in meinem Körper existieren noch auf die Stirn treibt. Ich laufe bereits seit der vergangenen Nacht ohne Pause -weil mich die Angst voran treibt- und wenn ich nicht bald Wasser finde bin ich ohnehin verloren...

Der Wald der seine Kronen wie ein schützendes Dach über mich hielt, war bald verschwunden und einer zerklüfteten, bergigen Landschaft gewichen, sodass die Sonne leichtes Spiel mit mir hatte.

 
 

Als das Sonnenlicht diese Welt gestreift hat und ich die ersten Züge des Tages und die Umgebung erblicken konnte, habe ich nicht lange gebraucht um zu erkennen das dies die Sengoku-Jidai ist, wie ich sie mir vorstelle. Oder auch in meinen Träumen manchmal sehe wenn ich schlafe...

Ich habe noch nicht ganz begriffen ob dies Traum, oder Alptraum ist, doch mit jeder weiteren verstreichenden Sekunde kommt es mir eher wie eine Hölle auf Erden vor!

Die Jahreszeiten hier sind noch härter, egal ob Sommer, Herbst oder Winter und fordern die Menschheit mehr heraus als die in der Zukunft. Einzig der Frühling verspricht ein wenig Milde.

Gerade verfluche ich die Authentizität mit der ich vom Wetter heimgesucht werde immens...

 
 

Mein Überlebensinstinkt trifft grimmig auf meinen sarkastischen Humor als ich weiterlaufe. Alles tut mir weh.

Ich habe Hunger.

Ich habe Durst. Und das UNHEIMLICH.

Ich denke mürrisch daran mir wegen des ganzen Irrsinns ein I-Phone mit einer selbst erdachten Wasser-App herbeizuzaubern. Oder es zumindest zu versuchen...

Doch natürlich passiert... nichts... als ich dem Versuch verzweifelt eine Chance gebe...

Sicher eine Quelle wäre einfacher, oder ein See. Würde sich auch viel besser hier in dem Wahnsinn einfügen und nicht jeglicher Logik widersprechen. Doch das würde dem ganzen den Reiz nehmen. Ich will ein wenig Ärger hinterlassen und Unstetigkeit in dieser Welt, weil ich mich ebenso fühle. 

Ich fühle mich scheiße.
 

 

Stunden später als ich noch immer durch eine unberührte wunderschöne, aber auch grausame Wildnis laufe, knicken meine Beine plötzlich weg und wandeln sich von verlässlich in unnütz um. Eine gemeine Wurzel die ich übersehe, lässt mich der Länge nach auf den Boden knallen und beschert mir eine unschöne, kurze, Rutschpartie.

Kraack!

 
 

Ich fluche verärgert einige Kraftausdrücke vor mich hin, während ich stumm mit Kami-sama verhandel er möge doch bitte die Wurzel in eine gefüllte Face-Banane aus Mario Kart verwandeln die ich dann wenigstens essen könnte, während ich versuche aufzustehen.

Doch zu meinem Entsetzen muss ich feststellen das es bei einem Versuch bleibt.

Denn etwas schiebt mir einen Riegel vor! Oder... nicht? Ich scheuche den absurden Impuls beiseite und verbuche ihn unter ´wahnsinnige Müdigkeit!´ 

Ich atme tief durch um mich zu beruhigen. Panik ist hier völlig fehl am Platz. Ich versuche mich zu rühren. Meine Muskeln scheinen durch den Sturz und der daraus entstandenen kurzen Pause immens an Gewicht zugelegt zu haben! Sie pochen unangenehm in der Hitze.

Sie gehorchen mir nicht mehr, als mein Gehirn ihnen befiehlt...

Nein! Keine Chance! Ich kann mich nicht mehr rühren!

 
 

Meine Oberschenkel zittern vor Erschöpfung und nehmen sich ohne meine Erlaubnis eine Ruhepause.

Miesepetrig drehe ich mich geschlagen auf den Rücken und strecke die Arme weit von mir.

Sogar das Atmen kostet mich mit jeder weiteren Sekunde mehr und mehr an Kraft. Ich hechle einige Momente wie ein Hund der am Boden liegt und die immer kratziger, trockener werdenden Atemzüge die ich nur machen kann, fühlen sich allmählich an wie Nadelstiche!

Wasser----

Ich brauche unbedingt Wasser! Denke ich noch, bevor mich die Dunkelheit anzieht wie der beste Freund den ich nur haben kann.~

 

                                                    .

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Das nächste Mal als ich erwache fühlt es sich nicht besser an. Tot bin ich nicht das kann ich sicher sagen, denn dazu fühle ich mich zu elend...

Es zeigt sich das meine Lippe aufgesprungen und rissig ist, als ich mit der Zunge drüber fahre. Als ich mich bewegen will verliere ich prompt das Gleichgewicht aufgrund (m)einer unnatürlichen Position. Meine Arme kann ich nicht als rettendes Ruder benutzen, denn sie sind gefesselt, wie ich nun feststellen darf. Meine Angst die ich deswegen habe wird vorerst von meiner Genervtheit beiseite geschupst!

Was sollte das hier bitte? Denke ich während ich mich umschaue.

Wer war in der Sengoku-Jidai bitte so uncool und fürchtete sich vor einem Mädchen?

 
 

Dann gehen meine Gedanken tiefer und ich bete... Bitte bitte bloß keine Banditen...

 
 

Als die Tür der Hütte geöffnet wird in der ich mich befinde und ich flüchtig einen Blick nach draußen erhaschen kann, bemerke ich das ich mich wohl in einem Menschendorf befinden muss.

Ich registriere sofort das das Glück mir trotzdem nicht so hold ist wie damals Kagome, bei der eine weise Kaede zu deren Schutz herbeieilte. Seufzend stelle ich fest das mir wohl nichts anderes übrig bleibt als mir selbst zu helfen...

Meine Erscheinung ist mir dabei keine große Hilfe. Die Menschen die eingetreten sind, betrachten mich voller Argwohn.

 
 

Jaha... ich trage keinen traditionellen Kimono- so wie ihr! Das weiß ich! Schreien ihnen meine Augen trotzig entgegen. Zu meiner Verteidigung war zu sagen sowas befand sich aber auch (leider) nicht zu Hause in meinem Kleiderschrank! Ich sitze also hier vor ihnen in Sneakers, Jeans und einem Oberteil mit Knöpfen...

Oh oh...

Nun immerhin besser als ein kurzer grüner Schulrock und ich denke mit schmalen Lippen an Kagomes -für diese Zeit- eindeutig zu freizügige Kleidung.

 

 

Als die Leute vor mir anfangen zu sprechen spüre ich zuerst Erleichterung, denn ich kann sie verstehen! Es ist japanisch was sie sprechen und auch wenn ich in meinem ganzen Leben nie auch nur eine einzige Japanisch-Stunde hatte, gelingt es mir zuzuhören als wäre dies meine Muttersprache.

Nun... auch wenn ich nur mutmaßen kann das ich diesen Umstand [Fantasie] verdanke, freue ich mich umso mehr und hinterfrage den Umstand nicht weiter. 

Einer der Männer kommt näher auf mich zu und hält mir einen Krug Wasser an den Mund. Ich trinke gierig und er löst dabei langsam meine Fesseln.

Es missfällt mir zwar das uns kaum ein Millimeter voneinander trennt und er mir doch unverschämt lange ins Gesicht schaut, doch daran kann ich nichts ändern.

Erst da bemerke ich Schritt für Schritt eine neue Regung in seinen Augen... Eine die mir aber ganz und gar missfällt!

Langsam schaut er mir in meine Iriden und scannt diese nahezu. Erst als sich meine Seelenoberflächen in dem Wasserkrug der noch immer unter mir ist, spiegeln verstehe ich es!

Es ist meine Augenfarbe!

Die fast vollständig grünen Regenbogenhäute mit einem kleinen Tupfer braun innen...

 
 

Das Grün-braun ist in Japan nicht normal! Fast alle Japaner haben braune, oder schwarze Augen!

Och nööööööööööööö!!!!

 
 

Liebe Fantasie solche Hürden wollten wir aber anders umschiffen, weißt du noch? Schreie ich in Gedanken kurz meine Vorstellungskraft an. Dabei stelle ich mir spaßeshalber vor ich wäre tatsächlich in (m)einer FF.

Dann wird mir plötzlich wohlig-warm...

Eine innere Wärme die mir vertraut ist, obwohl ich sie so nie als festes Gefühl gespürt habe, öffnet sich in mir wie eine Blume unter der Sonne. Es fühlt sich so gut an, als würde ich nach einer langen Wanderung endlich nach Hause kommen. Wie eine Umarmung schmiegt sich das Gefühl um mich, umwiegt mich sanft und sicher und ich schöpfe neue Kraft!

Es ist als würde ich etwas bewirken können, die Welt ein wenig drehen... und das mit meinen Gedanken und Gefühlen.

 
 

... Und dann weiß ich endlich sicher, wo genau ich bin!

 

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Die Leute vor mir stieren immer noch...

Halten sie mich jetzt etwa für einen Dämon?

Eigentlich war ich stolz darauf gewesen zu Hause nicht der Versuchung erlegen zu sein, mir mit Schminke wie ein Indianer -oder ein Yokai- Streifen im Gesicht verpasst zu haben...

... Wenn ich das aus Jux heraus wirklich getan hätte, wäre jetzt sicher schon aller Tage Abend gewesen. Vor allem wenn ich wasserfeste Schminke, oder Edding verwendet hätte...

 

 

Der Mann vor mir dreht sachte meinen Kopf von der einen in die andere Richtung und wirft mir Salz ins Gesicht.

Ein Erkennen blitzt in mir auf und ich werde ruhiger als ich neue Fragmente zum Denken bekomme.

 

 

Das hatte Kaede damals doch auch bei Kagome gemacht... Etwa ein Dämonen-Schnelltest in dieser Welt?

​Auf jeden Fall besser, Gewürz im Gesicht zu haben, als die Wasserprobe wie eine europäische Hexe ablegen zu müssen... Denke ich mir schnell. Wie gut das ´Inuyasha´ im japanischen Mittelalter spielt...
 

Als die Miene des Mannes sich kurz aufhellt und er mich loslässt und ich schon innerlich aufatme, reißen meine Gedanken vor Glück ab.

Mein Glück detoniert! Es platzt wie eine zu heiß gekochte Wurst! Und zur gleichen Zeit passiert parallel aber noch etwas weitaus schlimmeres.

Ein dumpfes Geräusch ertönt neben mir und mein Rucksack taucht ohne Vorwarnung aus dem Nichts vor mir auf!

Ich hatte ihn zu Hause zum Spaß so gepackt als wenn ich wirklich in die Sengoku-Jidai reisen würde. Doch mein Schabernack endete in dieser Sekunde!

Ein anderer Mann öffnet die Tasche und für diese Menschen -unbekannte Dinge- landen auf dem Boden: College-block, Mäppchen (mitsamt Stiften), ein paar Hygieneartikel, Brillenputztuch, Brillenetui (mit Brille drin), Kontaktlinsen, Haustürschlüssel, Taschenkalender, Regenschirm, ein Buch, Laptop und ein frisches Set-Klamotten landen auf dem Boden...

 
 

...Verständlicher Weise starrten sie die Sachen voller Verwirrung an. Sowas hatten sie nie gesehen. Nur was sollte ich jetzt bitte sagen? Es war schon kurios das der Rucksack -der zwar schon meiner war, den ich aber nicht mehr bei mir hatte als ich erwachte- nun wieder da war und hier einfach auftauchte! 

Und als der eine Mann dann auch noch mein Buch in die Hand nahm, sah ich schon mein Todesurteil zielsicher auf mich zurollen! Ich könnte mich innerlich ohrfeigen das ich mich bilden wollte und ausgerechnet ein englisches Buch eingepackt hatte...

Ich war mir nicht 100%ig sicher wie das hier mit deutsch-japanisch, japanisch-deutsch funktioniert, aber das ihnen englisch nicht gefällt verstecken sie nicht besonders gut in ihrer Mimik!

Sie scheinen es regelrecht zu hassen!

Und als dann auch noch leise das Wort Spion in den Raum fällt, sehe ich keinen anderen Ausweg mehr!

Ich renne und greife mir schnell wie nie meinen Laptop, der auf Standby steht und zum Glück noch Akku hat! Das Adrenalin verleiht mir kurzzeitig eine Superman-Geschwindigkeit!

Meine Hände geben wie von Sinnen etwas ein, in der Hoffnung das es in dieser seltsamen, antiken Welt klappt! Wenn nicht... dann war es hier und jetzt zu Ende!

 

 

GADUSCHHH.👊 U+1F44A, [ALT]+ [C].~~~~~~~~
 

 

Der Unicode rettet mich! Sogar das Schlaggeräusch klingt authentisch und ich spitze überrascht meine Ohren! 

 

 

Eine weiße Faust schießt aufgrund meines Befehls aus dem Bildschirm heraus und setzt einen jeden der Männer außer Gefecht! Auch wenn ich diese Entwicklung überschwänglich begrüße, vertrödel ich keine unnötige Zeit!

Ich musste hier abhauen und das schnell! Mit diesen Dorfbewohnern würde ich wohl nie wieder auf einen grünen Zweig kommen!

Als ich neben mich greifen will sind meine Sachen samt Rucksack zu meinem Bedauern genau so schnell wieder verschwunden wie sie gekommen waren...

War das lediglich eine Illusion gewesen, oder purer Überlebenswille?

Ich hätte es gerne gewusst!

Es ist richtig sch@#%$ das die Sachen weg sind, doch leider nicht zu ändern! Wenn ich hier seelenruhig auf ihr erneutes Erscheinen warte, wachen nur die Dorfbewohner wieder auf. Und die wären dann ganz sicher nicht begeistert mich zu sehen.

Ein letztes Mal schweift mein Blick daher eilig über das Innere des Raumes und die Menschen darin.

Und ein letztes Mal hebe ich den Wasserkrug an und trinke ausgiebig.

Ich verwandel mich in einen Dieb und das Wort ´Kaito´ erscheint als Bestätigung in meinem Kopf. Ich schäme mich dafür als ich näher an sie heran rücke und ihre Taschen durchsuche. Leider ist nichts brauchbares dabei und ich habe meiner Würde umsonst einen Knick verpasst...

Ich hatte gehofft Essen zu finden, doch leider sind das hier keine fetten europäischen Männer mit Snickers oder Twix in ihren Taschen. 

 

 

Als ich so leise wie möglich aus der Hütte trete, sehe ich fast nichts, so dunkel ist die Nacht um mich herum.

Nun... keine perfekten Bedingungen, aber ich musste hier erstmal weg und mein Leben retten!

Leise setze ich einen Fuß vor den anderen und sage der trügerischen Sicherheit des Dorfes lebewohl als ich in die dunkle Wildnis eintauche und auf Nimmerwiedersehen verschwinde.

 

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Der Wald ist gruselig bei Nacht. Wie ein großes verzaubertes Alptraum-Wesen indem sich bei Nacht alle Ängste und seltsamen Gestalten versammeln, um zu etwas noch größerem zu verschmelzen...

Es ist sicherlich nicht gerade förderlich das mir ausgerechnet jetzt alle möglichen Horror-Szenarien von Jigsaw bis Es in den Kopf schießen! Fantasie ist nicht gerade mein Freund zu dieser Tageszeit...

 
 

Ich zwinge mich starr die Bäume anzusehen und mich nicht vom Geraschel der Büsche in der Umgebung lähmen zu lassen. 

Doch selbst die Bäume werden irgendwie immer lebendiger und schauriger je mehr man sie anglotzt. So als hätten sie Gesichter...

Was würde ich nur geben für ein wenig mehr Licht, einen Ausschalter für meine sehr lebhafte Vorstellungskraft, oder einen treuen Begleiter an meiner Seite! Ich setze meine Schritte so geräuscharm wie möglich auf den Boden, doch einfach ist es keinesfalls so ganz ohne Mond!

Andererseits ist dies ja nicht die erste Wanderung die ich hier bei Nacht absolvieren muss...

Doch auch die zweite Wanderung bei Nacht, gestaltet sich als schwierig so ganz ohne Mondstrahlen und Licht...

 

 

Mehrmals stolpere ich und kann einen erneuten Fall gerade so verhindern. Gerade als ich ein weiteres Mal aus einem Mix aus glitschigen Blättern und Matsch auszurutschen drohe, geht alles ganz schnell.

Da wo vorher nichts war, starren mich plötzlich zwei körperlose graue Augen an. Direkt frontal vor mir!

Das Herz rutscht mir in die Hose und geradeso kann ich den Krallen die aus dem Schatten dringen ausweichen. Und das auch nur wegen eines Missgeschicks, denn ich falle erneut hin bei dem Versuch zu flüchten! Hilflos und erschreckt, komme ich auf dem Boden an und es kann von eleganten Bewegungen meinerseits keine Rede mehr sein.

Ganz im Gegenteil! Ich plumpse auf den Boden wie eine schwangere Elefantenkuh!

Dann, als eine weitere Attacke erfolgt, kommt nochmal alles anders als ich dachte! Mein Überlebensinstinkt der heute schon mehr als einmal strapaziert wurde reagiert trotzig, als mich ein anderer Yokai dem vorherigen einfach in sekundenschnelle wegschnappt als wäre ich ein schönes Spielzeug.

Er fliegt weg mit mir und hat mich fest im Griff seines Mauls.

 
 

Boah! Wenn das bloß ein Traum wäre, dann mit Sicherheit der beschissenste den ich je hatte! Nicht nur die Freak-Show von vorhin und die Tatsache das man wegen des Neumondes kaum etwas sieht...

Nein! Zum krönenden Abschluss bin ich in den Fängen eines -wahrscheinlich- ziemlich schleimigen Aal-Yokai gelandet, der mich jetzt wegschleppt...

Bei meinem Glück -egal ob FF oder nicht- wird er mich fressen, feststellen das ich nicht schmecke und mich wieder auswürgen!

 

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Doch so war es nicht.

Wenig später traf ich das erste Mal in wachem Zustand auf Otaku und seinen Diener den Alptraum (den ich fälschlicherweise für einen schleimigen Aal gehalten hatte)...
 

Otaku erzählte mir sogleich von allen Ereignissen die ich zuvor verschlafen hatte. Weil ich eine der Schlüsselfiguren war. Er wollte das ich das Konstrukt verstehen lernte und gab mir mit eisigen Worten und knackender Klaue genau zu verstehen, was er von mir erwartete damit er mich am leben lies. Selbst wenn ich gewollt hätte, aktuell hatte ich keine Möglichkeit zu fliehen.
 

 
 

Und selbst wenn... es war gefährlich da draußen in der Wildnis, das hatte ich gerade mehrmals live erlebt. Wo sonst, sollte ich hin?

Leider kam kein dämonischer Prinz vorbei der mich rettete. Und alleine würde ich hier als Anfängerin keine Woche überleben.

Die ersten Tage der Lunatic II

Kapitel 37 Die ersten Tage der Lunatic II
 

 

Note: Dieses Kapitel spielt wieder in der ´Vergangenheit´. Es beschreibt einen weiteren von Lunatics frühen Tagen in der Sengoku-Jidai.

Note: Triggerwarnung des Kapitels: Gewalt. 

 

 

Lunatic POV 
 

Ich bin kein Phönix der aus der Asche ersteht ohne jegliche Wunden...

Ich bin eine halbe Portion die nach allem greifen muss was sie hat, weil ich ganz alleine bin!~

 

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Ich sitze vor dem Spiegel und Tränen laufen an meinen Wangen herab. Für mich ist hier in dieser Welt bisher alles so grausam verlaufen, das mir nichts anderes bleibt als abwechselnd zu heulen oder zu lachen. Sonst werde ich in diesem kleinen Zimmer -meinem Gefängnis- noch verrückt.
 

Nüchtern schaue ich auf das Bett, den Schrank und all die anderen Dinge die um mich herum existieren und komme zu dem Schluss: Es sieht tatsächlich so aus als wäre ich in meinem Zimmer. Zurück in meiner Zeit...

Wüsste ich es nicht besser würde ich alles hier als echt beglaubigen lassen und Fake wäre in diesem Satz nur ein Wort ohne jegliche Bedeutung.

Dieser Umstand zeigt mir nur auf, wie viel ich noch zu lernen habe...

 
 

Ich stehe auf und meine Hand streicht über das geliebte Holz meines Schreibtischs. Jahrelang gehen er und ich schon gemeinsame Wege...

Meine Augen wollen die Falschheit sehen, doch zu perfekt ist Otaku die Illusion gelungen!

Sogar die langgezogenen Schrammen auf der Oberfläche, die von meinem Kater stammten, sind im Holz vorhanden.

Und auch der Geruch von allem hier ist Deckungsgleich wie ein eineiiger Zwilling und erhöht unterbewusst mein Wohlbefinden.

Wenn ich an eines der drei Fenster trete sehe ich ´Wolken´ und wie das funktioniert -einen künstlichen Himmel schaffen- das wüsste ich dann doch zu gern!

Eins ist gewiss: Diese Glaubwürdigkeiten erhöhen den Wohlfühlfaktor dementsprechend und fast kann ich vergessen in was für einer Hölle ich mich hier befinde...

 
 

Ich denke lange darüber nach wie es mir möglich wäre schnellstens neue relevante Dinge zu lernen die mir mein überleben sichern. Doch das Ergebnis dieser Frage ist wie immer unbefriedigend und bitter.

Egal wie oft die Frage in meinem Kopf wieder und wieder aufhallt wie das Echo in einer Höhle. Der Sound ändert sich zwar geringfügig, doch die Antwort bleibt stets die Gleiche!

Alleine geht es nicht! Ich brauche jemanden der mir hilft, mich führt und mir wenigstens gewisse Grundzüge dieser Welt beibringt. Sonst werde ich auf der Straße schneller abgemurkst als ich ´Ohayo´ sagen kann!

Denn an den holden Beschützer der im verborgenen die Maid beschützt, glaube ich schlicht nicht!

Diesen Glauben hat Mitsuki -meine gute Seite- mitgenommen!

 
 

Ich überlege weiter. Theoretisches Wissen wäre ja schon mal schön und gut für den Anfang. Doch reichen würde das alleine auch nicht! Automatisch ziehen mich meine Füße trotzdem zu der kargen Auswahl an nützlichen Büchern hin, die ich auch in der Neuzeit besitze.

Viel mehr als ´Die Kunst des Krieges´ und ´Die fünf Ringe´ -die ich auch schon in einer anderen FF erwähnte- war aus meinen Bücherregalen nicht zu holen!

Smoky Barrets* Weisheit und ihr Scharfsinn sind hier leider Fehl am Platz! Auch wenn ich ihre Schlüsse als Ermittlerin bewundere und auch ebenso fesselnd finde, bin ich selbst doch keine geschulte FBI-Agentin die dem Bösen in die Seele blicken kann und damit immer richtig liegt! Und ich habe keinen imaginären schwarzen Zug der in meinem Innern lang fährt und auf den ich aufspringen kann und in dem ich dann Antworten finde, wenn alles gut läuft!

Und auch eine magisch begabte Auraya*1 bin ich nicht.

´Meine´ Magie funktioniert anders...

 
 

Egal in wie vielen weiteren Büchern ich stöbere, keines beschreibt ´uns´ bis hin zur völligen Transparenz und unseren Charakter zu 100% genau.

Das kann jeder Schriftsteller nur selbst zu Werke bringen!

Elisabeth*2, Scarlett*3 und alle anderen weiblichen Hauptfiguren verschwinden stumm wieder in ihren Welten als ich die durchgeblätterten Bücher wieder in die Regale stelle und zuschlage. Es hat Spaß gemacht diese Welten wieder kurz zu spüren. Die Herausforderungen die sie alle erlebt und gemeistert haben und an die ich mich jetzt erinnere geben mir etwas neuen Mut.

 
 

Aber meine Gesamtbilanz ist noch immer ungenügend als ich alle Regale nach geschriebener Inspiration abgesucht habe...

Nicht ein Werk habe ich, das wirklich das japanische Mittelalter beschreibt wie ich es brauche!

Höchst ärgerlich! In meiner jetzigen Lage erst recht!

 

 

Kein ´Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind´ à la Sengoku-Jidai oder sinnvolle Benimmregeln für Nicht-Japaner! Egal ob beim Zusammentreffen mit Menschen oder Dämonen.

Ich denke an all die anderen Autoren, die selbst, oder deren eigene oder geliehene Hauptfiguren wie wir in einer Sengoku-Jidai stranden.

Namen wie Amaya, Sorano, CheyennesDreamHotepneithKibo-kamichanMorgiSalada und ein [abgemeldet] leuchten am hellsten dabei in mir.

Und der Beschluss das ich selbst diese zwei Werke schreiben will, bekommt leise seine erste Form.

Klar, man kann nicht alle Verzweigungen von allen möglichen Ereignissen niederschreiben die es gibt, das würde ewig dauern und jedes Buch sprengen!

Aber zumindest eine solide Grundlage könnte man schaffen wenn man sich zuvor genügend informierte!

Es wäre nützlich zu wissen wie man sich zu verhalten hat um nicht wegen Unhöflichkeit direkt geächtet zu werden, oder wie man es vermeiden kann bereits vor Kapitel 3 als wilder europäischer Barbar zu gelten...

Sich in die Gesellschaft richtig einzufügen, würde so mit Sicherheit leichter für alle werden. Wenn auch für die Leser eventuell weniger lustig...

Fakt war: Man musste die Bücher nur richtig handhaben damit sie nicht den Verlauf einer FF zerstörten. Das aber konnte ja dann jeder Autor für sich eigens festlegen!

 

 

Ich lächle jetzt! Lange hatten wir im Internet früher nach genau solchen Büchern gesucht. Doch diese Suche erwies sich als schwerer als die Suche nach Juwelensplittern. Leider bin ich nicht so talentiert wie Kagome in diesen Dingen!

Bedauerlicherweise war also nie das genau passende Stück dabei gewesen, welches genügend der Informationen enthielt die wir als Hintergrund für unsere Geschichte verwenden wollten.

Und auch in der städtischen Bibliothek hatten wir kein Glück gehabt.

Wir schufen uns nach und nach einen guten Plan B, indem wir eine Zeit lang fleißig im Internet nach Antworten suchten und diese so, zumindest auch teilweise bekamen...

Das was als Lücke blieb mussten wir dann so gut es ging mit der Magie der Fantasie füllen.

Und das war definitiv einfacher als wir wirklich noch ein ´wir´ waren!

 
 

Wie von der Hummel getroffen stehe ich auf und betrachte den einzig leeren Platz hier im Zimmer, der eigentlich voll sein müsste.

 
 

Gehässig schlüpft mir Kritik dabei aus dem Kopf, bevor ich sie stoppen kann. "Tja Otaku unseren Laptop kannst also nicht mal du klonen!"

 

 

Ich zeige dem verweisten Platz stumpf den Mittelfinger, weiß ich doch genau, mein anderes ich hat den Laptop derzeit bei sich...

Mitsuki...

 
 

Lange hänge ich dem ganzen nicht nach, denn auch diese Eingebung hatte ich bereits zu oft um sie ´neu´ nennen zu können. Tja wenn man wenig zu tun hatte, schweiften die Gedanken eben stärker und öfter ab.

Diese Entschuldigung war auch alt, aber sie traf gerade in Kapiteln wie diesem, den Nagel noch immer auf den Kopf!

Ich lenke mein Denken jetzt bewusst wieder in andere Bahnen. Zu lange, trübe Gedanken will schließlich keiner auf Dauer lesen...

Und an dem Punkt wo ich in Selbstmitleid versinken würde, war ich bisher noch nicht angekommen.

 

 

Mein Finger wandert an meine Lippe. Neben der Theorie brauche ich vielmehr auch praktische Erfahrung um draußen bestehen zu können!

Ich vergleiche das ´Hier´ unter einem pragmatischen Geistesblitz der mir kommt, mit ´Auto fahren´.

 
 

Lernst du nur die Theorie und wirst dann ohne praktische Praxis auf die Straße losgelassen wäre der erste Unfall nicht fern!

Gerade verfluche ich mich selbst ein bisschen, weiß ich doch wie oft wir in den vergangenen Wochen und Monaten mit einem guten Buch in der Ecke unseres Zimmers saßen anstatt etwas praktisches zu lernen...

Doch das wir eines Tages hier landen würden, war damals ja nur ein zu hoch geträumter Traum von einem ´wir´ was hier auseinander gerissen wurde...

 

 

Otaku ist als Lehrmeister nicht meine erste Wahl, doch durfte ich seit meinem Treffen mit dem Daiyokai bisher niemand vergleichlich mächtiges kennen lernen, den ich daher vorziehen könnte.

 

 

Lange beäuge ich mein Dilemma aus allen Fronten, fast als wäre es nur eine verfahrene Liebesgeschichte... Doch leider ist das schon lange nicht mehr so...

Ich schrecke erst aus meinem täglichen Trott hoch, als es an der Tür klopft.
 

Wie schon zuvor wünsche ich mir nichts sehnlicher als einen Freund an meiner Seite in diesen Tagen.

Weiß ich doch nie was als nächstes auf mich wartet. Symbolisch betrachte ich dabei die Tür die für alles Unbekannte steht was von außen herein kommen kann. 

Essen wurde mir vor kurzem erst gebracht also muss der Besuch etwas anderes zu bedeuten haben. Grand Cousine mit Nachtisch werden sie mir hier in der Hölle wohl kaum auftischen. Auch wenn mir diese Möglichkeit beinahe ein spottendes ´keh´ entlockt so wie unserem Lieblingshanyo.
 

Doch jeglicher Witz wird mir aus dem Gesicht gewischt wie ein unerwünschter Fleck, als Otaku selbst durch die Tür tritt und zu mir herein geschritten kommt. In seine eigene erschaffene Illusion meines Zuhauses.

Er hat mich in der Hand! Denn ich als Mensch würde in der Hölle außerhalb dieser Illusion nicht lange überleben. Es ist ganz klar, denn ich habe keinen Juwelensplitter in meinem Rücken so wie Kohaku damals, als er den Yomi bereiste...

Ich bin nur ein normaler Mensch wie Rin... und ihre Reise endete mit ihrem Tod...

Diesen Teil der Geschichte kenne ich schon. Also war es unnötig mir zu erzählen das ich hier eigenständig -ohne Hilfe- und als Mensch nur in einem Sarg raus komme...
 

Otaku nähert sich mir und bannt mich mit einem Blick der Leben stehlen kann völlig an ihn. Die pure Furcht rennt mir Horden-ähnlich übers Genick, stellt meine Nackenhaare auf und beißt sich unfein an meinem Gemüt fest als er meine Gefühle aufspürt und sich daran labt.

 
 

Er lässt nichts anderes zu als seine Präsenz! Mir bleibt nichts anderes übrig als meine ganze Aufmerksamkeit ihm zu widmen, wenn ich weiterleben will. Und Unhöflichkeit ist hier ein schneller Tot!

Automatisch kniet mein Körper sich auch schon nieder. Die kleinen noch immer übrig gebliebenen Wunden die bei speziellen Bewegungen unter meinem Kimonoärmel sichtbar für jedermann werden, zeugen noch von meiner letzten manierlichen Unzulänglichkeit ihm gegenüber.

Meine Schultern zittern leicht als ich mich daran erinnere, ohne das ich es will.

Sieht so aus als hätte mein Unterbewusstsein seine Lektion bereits gelernt und Otaku es ausreichend konditioniert um ihm wie ein Hund zu Diensten zu sein...

Yaaay...~
 

Die Dunkelheit in Otakus Aura nimmt an Fülle zu wie ein mit Wasser gefüllter Schwamm als er den kurzen Knall von Aufmüpfigkeit in mir spürt und ich schrecke zurück, als er meine Gefühle erneut aufsaugt!

 
 

Mein Blut schießt dermaßen schnell von A nach B das mir schon bald schwindelig wird, wegen des Entsetzens was seine bloße Anwesenheit jetzt in mir verursacht. Egal was ich versuche, oder heraufbeschwöre, nichts lässt mich ruhiger werden.

Ganz im Gegenteil. Je länger das Ganze Prozedur an mir dauert, umso panischer werde ich!

 

 

Es ist nicht das erste Mal das sich mir auf diese Weise nähert, doch das macht die Erfahrung nicht angenehmer...

 
 

Meine ganze Wirklichkeit scheint er mit seinem Auftauchen auf eine Kerze im Wind reduziert zu haben, die er jederzeit spielend leicht nur auszupusten brauch.

Seine erhabende, Gott gleiche Position hat er mir bereits am ersten Abend zur Genüge verdeutlicht...

Er spielt in einer völlig anderen Liga als ich, auch wenn ich einen Funken Talent mit bringe!
 

Seine humanoid wirkende Gestalt betrachtet mich kalt und doch ungeniert. Liest amüsiert die auftauchende Bangnis in meinen Augen.

Sein Yoki fährt mir mahnend über meine Wange, als wäre ich eine Art von Eigentum...

 
 

Der Daiyokai geht dabei langsam und bedächtig vor als hätte er alle Zeit der Welt um seinen Standpunkt vor mir breit zu treten. Je näher er an mich rückt, desto mehr spüre ich Wahnsinn und Angst.

Aber auch wenn sein eigener Körper noch keine einzige Regung zeigt, lässt er mich irgendwie anders genau wissen, das er dieses dominante Machtspiel an mir unheimlich genießt. Der Gedanke ekelt mich an wie ein verdorbenes Stück Fleisch.

Doch weglaufen kann ich nicht. Otaku hat mich fest im Griff!
 

//Denn flüchten heißt sterben...//~
 

Dann greift er barsch in meine Hosentasche und benutzt den einzig echten Gegenstand der unersetzlich für mich ist! Das Einzige was mir hier unten an Trost geblieben ist, zieht er gnadenlos an sich.

Und zwar: Mein Notizbuch!

 
 

Das Produkt weißt ähnliche Zauberkraft auf wie Mitsukis Laptop nur eben in Kleinformat. Mit diesem Notizbuch kann ICH Kapitel dieser Geschichte schreiben! Wenn auch nur unter bestimmten Umständen! Und das Minibuch vor mir, enthält wie der Laptop auch, ebenfalls, die komplette Geschichte bisher.

Das Buch tauchte auf als ich das erste Mal vor Einsamkeit hier unten weinte. Daher ist es mir besonders wichtig! Auch wenn ich nicht jedes Kapitel schreiben und verändern kann, ist dieses Kleinod mein Juwel!

Meine zu Papier gewordene Hoffnung!

 
 

Otaku blickt in die Seiten, zählt eins und eins zusammen und ich habe verloren als er einen weiteren Teil dieses Kapitels ließt. Nichts davon hat er selbst geschrieben, obliegt doch das wörtliche Erfassen nur mir, Mitsuki und Fantasie. Denn wir sind die Künstler dieser schmucken Zunft!

 

 

Dummerweise ist DIESES Kapitel auf Fantasies Mist gewachsen und daher befinde ich mich genau in der präsenten Zeile und weiß sonst nichts.

 
 

Das Glücksrad oder den Algorithmus ´Wer, was, wann schreiben darf´, den hab ich noch nicht voll entschlüsselt. 

Ich selbst, weiß also nicht was gleich passieren wird und was mich heute noch erwartet...

Und lesen konnte ich dieses Kapitel bisher nicht, denn als ich vor fünf Minuten beiläufig einen Blick in das Notitzbuch geworfen hatte, waren die Seiten noch leer gewesen.
 

Und erst jetzt begreife ich das das der Grund von Otakus Besuches sein muss! Er hat Fantasies Yoki gespürt und wollte das aktuelle Kapitel lesen!

 

 

Völlig ohne Mimik liest der Daiyokai eigenständig das aktuelle Werk und handelt danach. Er scheint einen goldenen Tipp bekommen zu haben, denn sein Grinsen entwickelt sich zu einer hochmütigen Grimasse, als er fortfährt. 

 

 

Er spürt mein gedanklich letztes verwendetes Wort auf -durch das Buch genau wissend wo es sich befindet und wo er es fangen muss- und richtet es gegen mich wie meinen größten Feind um mich zu zermürben!

Einen Augenblick stehe ich meinem "sterben" von ein paar Zeilen weiter oben gegenüber und gefriere.

Ich traue meinen Augen kaum als ich eine Kostprobe von Otakus Fantastigkeit präsentiert bekomme.

Entmenscht arbeiten sich Otakus höhnischen Töne ohne jegliche Freude und ohne jegliches Mitleid in meine Ohren vor.

Als nach den Gräuel-Tönen endlich Stille einkehrt hört mein Herz auf zu schlagen und schreit stattdessen! Das Sterben fest im Sinn!

 
 

Obwohl ich Angesicht zu Angesicht zu dem Daiyokai stehe, wiegt mein Gehirn bereits ab, wo ich mich hier vor ihm verstecken könnte, sollte er beschließen mit dem einschüchtern aufzuhören und mir ernsthaft weh zutun.

Es ist so was von lachhaft, schier sinnlos, doch etwas anderes als meinen Verstand habe ich nicht mehr zur Hand um die Situation hier zu bestehen...

Doch genau den hat der Daiyokai in seinen langen Fängen und zu Tode erschreckt! Deswegen spuckt dieser auch nur Ramsch aus!

 
 

Otaku wirbelt mir eine weitere dunkle Wolke seines Yoki entgegen und nimmt mir so fast den Atem! Die verseuchte Luft drückt sich in meine beengte Lunge wie saurer Regen und reizt meine inneren Organe bis sie brennen.

Der Daiyokai lässt mich in seine Dunkelheit fallen, indem er mich in seine Aura zieht wie in eine Falle.

Er erhöht das Level weiter, so dass ich mich in die vorherige Hölle des Schmerzes -und an den Anfang dieses Kapitels- zurück wünsche. Und 1 Up wäre sicherlich auch nicht schlecht und mich streift kurz eine alte, fast vergessene Erinnerung als ich und eine Freundin ´Mario´ spielen.

 
 

Meine Nerven sind völlig überreizt von den viel zu starken Schüben und spucken nur noch glibberige Signale aus. Jetzt schüttelt es mich innen wie außen!

Mein Brustkorb drückt sich wegen der immer drastischeren Schwere zusammen bis es knirscht...

Und der Thriller droht zum Killer zu werden!

Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen, der nicht von Angst, Unsicherheit und Zögern überschattet wird...

Nur die wilde Panik schießt mir durch die Glieder da Otakus Aktionen genau denen eines Bösewichts in Spe für mich entsprechen...

 

 

//Fantasie... vielleicht hast du deine Sache ja hier ein bisschen zu gut gemacht...// kritisiere ich sie meiner Meinung nach völlig berechtigt.
 

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Die Bewegungen des Daiyokai sind erhaben und entwickelt, als er sich das nächste Mal rührt. Er geht von Pirsch in den Angriff über und lässt seine Muskeln voller Blut laufen, wie ein Jäger der gerade sein lauern in der Dunkelheit aufgegeben hat.

Seine zwei Augen nageln mich fest als wären es vierzig. Er genießt das Hechten auf den Höhepunkt sichtlich und zieht die Nummer mit Absicht in die Länge. Immer mehr drückt seine Aura auf mich ein, fügt mir mehr körperliche Schmerzen zu, bis sich die Welt beinahe ohne mich weiter dreht und ich drohe vorzeitig zu den Sternen zu reisen...

Meine Augen ertragen die visuelle Komponente kaum noch und sind die ersten die aufgeben wollen. Mein Kopf fällt vor Erschöpfung auf mein Kinn, so dass meine Spiegel vor der Welt eine kleine Pause bekommen können.

 
 

Als ich mich dann nach einem langen ´irgendwann´ wieder der Welt zuwende wie ein Anti-Hakuna-Matata und ihr nicht mehr den Rücken kehre, sterbe ich fast einen weiteren beinahe Tot, als mich die rot gewandelten Iriden in die Mangel nehmen und es keine Flucht gibt!

Zu Kami-sama zu beten, direkt in der Hölle passt mir schlicht nicht! Also bete ich zu der einen Kreatur welche ähnlich kranke Züge in seinem Wesen aufwies und den einzigen leibhaftigen Teufel den ich kenne: Naraku...
 

Doch mein Stoßgebet ist es auch noch so voll gesogen von Pein, wird nicht erhört...~
 

Das Naraku herbeigeeilt kam um mich wie der Held der Geschichte zu retten, hätte mich am Ende wahrscheinlich sogar selbst angekotzt!

Arschloch!!!

 
 

Doch ich komm nicht umhin eine gewisse Enttäuschung zu spüren, weil mir gerade nichts mehr hier helfen kann was ich drauf habe...

Alles was ich kann scheint unnütz zu sein... Und meine Gedanken erleben einen sehr schwachen Moment und drohen zu zerfallen. Ich lasse zum Eigenschutz eine stumme Schimpftirade los, die zu einem ellenlangen Slogan gedeihen könnte.

Aber ich bin lieber wütend, als traurig!

 
 

//Es ist unfair und frustrierend um es kurz zu sagen! Ich hasse es wenn ich keine Chance habe! Wozu dann das Ganze? Was hat das alles für einen Sinn, wenn von Anfang an fest steht,, wer gewinnt und wer verliert? Dann kann man das alles auch gleich sein lassen!

Verdammt ich habe besseres zu tun als meine Zeit mit einem sinnlosen Versuch zu verschwenden!

Wenn ich keine Chance habe soll er mich doch hier und jetzt einfach töten! Dann kann ich mir den Versuch sparen!//
 

Die aufkommende Rebellion in mir kann der Daiyokai wieder riechen und spüren. Denn er erstickt den Trotz genau so schnell wie er gekommen ist...

Seine Aura wirft mich auf den Boden und lässt meinen Körper unangenehm vibrieren. Ich fühle nichts als tiefe Last. Für alles weitere bleibt kein Platz übrig. Mein Kopf setzt aus und ich zucke bei seiner Attacke unkontrolliert als wäre ich eine Puppe und er der Puppenspieler.

Wie feine Nadeln sticht er sein Yoki feurig in meine Haut! Die Not die sich durch mich schiebt wie ein heißes Eisen öffnet ihm neue Komplexe meines Leidens.

Er macht so lange weiter, bis nur noch erschöpfte wimmer-Töne aus meiner Kehle krauchen. Sie erleben die Freiheit zu kurz und sterben schnell.

Der Verantwortliche knurrt immer zufriedener, je schwächer meine Klänge klingen.
 

Mir ist klar, seine dämonische Seite hat nun voll übernommen und wirft mir mit unendlichem Vergnügen soviel mehr als bloße Verachtung oder Hass entgegen.

 

 

Die Bosheit in der Atmosphäre lähmt mich und doch bekomme ich noch alles mit!

Alles Glück und Unglück was in der Luft liegt!

Ich versuche so schnell wie ich es kann den Kern seines dämonischen Wesens zu verstehen, denn mehr bleibt mir nicht übrig um meine Position zu verbessern! Doch einen Wahnsinnigen verstehen zu wollen ist immer ein Risiko! Wenn der abfärbte wie ein roter Pulli würde auch ich früher oder später ein Problem mit meinem Geist haben!

 

 

Aber ich kann nicht anders! Ich habe keine Wahl!

 
 

Aggressiven Widerstand frisst Otaku schließlich schneller auf als ich den Inhalt einer Chipstüte!

Ich begebe mich still und leise auf ein anderes Niveau und betrachte sein Inneres mithilfe all meiner übrig gebliebenen Fantasie...

Doch das Bild in meinem Kopf ist nicht klar, färbt sich zu schnell schwarz...

 

 

Otaku hat mit seinem Yoki mein Inneres infiltriert und ich habe keinen vollen Zugriff auf meine ohnehin begrenzte ´Macht´, wenn man es denn so nennen will. Doch ich weiß genau: Seine biestige Seite ist auf der Lauer bereit um mich zu töten, wenn ich es wage ihn mit roher Kraft heraus zu fordern! Das muss ich gar nicht erst versuchen!
 

 

Noch hat Otaku mich nicht über die Schwelle getrieben an der ich wirklich lieber sterben als leben will... doch lange wird das nicht mehr dauern wenn er so weiter macht...
 

Er bricht meinen Widerstand noch derber, als er sich erst ganz aus mir zurück zieht, mich voll loslässt und mir einen Moment der Erholung schenkt. Nur um sich dann schwerer als vorher wieder auf mich zu werfen!

Mein Innerstes wankt stark. 

Und fast vernichtet er damit auch den letzten Widerstand in mir.

Doch eine andere Gestalt voller Macht, die stark genug erscheint um ihm Einhalt zu gebieten, taucht blitzartig auf und rettet mich aus meiner brenzligen Lage wie ein Engel.
 

Fantasie wird zu Gestalt, taucht in Ihrer pinken Hundegestalt vor mir auf.

Als sie sich rasend schnell zwischen mich und den Daiyokai zwängt und sich wie ein kühles, frisches Rinnsal im Sommer über mich ergießt bin ich selig. Ich floriere unter ihrer Gabe wie Elton John der ein Snikers isst und wieder völlig schwarz wird.*4

Sie ist die Freundin auf die ich gewartet habe...
 

Das magische Geschöpf, verschwindet zwar genau so schnell wieder, wie es gekommen ist, doch ihre Aktion neigt die Krone wieder etwas zu meinen Gunsten, so das ich eine kleine Chance habe.

In meinem Kopf ist es zwar nach wie vor nicht so voll wie eben, da Otaku viele meiner Gedanken und Gefühle gefressen hat, aber ein kleiner Tropfen Hoffnung ist dank Fantasie wieder in mich gefahren das Heute hier zu überleben!

Von diesem Gefühl beglückt und getrieben, habe ich eine neue Idee die ich weit weit hinten in meinem Hirn vor Otaku verstecke!

Mit Kraft kann ich hier schließlich nicht gewinnen. Allein der Gedanke daran wäre ein Sakrileg!

 
 

Kaum glaube ich selbst daran mein Plan funktioniert, doch die Hündin die über mich wachte beinahe wie eine Mutter gibt mir die Zuversicht es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Ich weiß ich bin es mir selbst schuldig! Meine Menschlichkeit kämpft sich durch und ich bin schlicht und einfach zu trotzig um hier bereits aufzugeben auch wenn ich mentale Schmerzen wie nie habe.
 

Ich war schon immer voller aberwitziger Ideen. Schließlich bin ich eine verträumte Hobby-Autorin und gerade deswegen braucht Otaku eine gewisse Zeit um alles andere was ich an Gedanken habe zu verschlingen!

Schon immer tummelte sich eine große Masse davon in mir und nur zu schnell und zu leicht wachsen diese nach und dringen nach außen!
 

Ich nehme mir also ruhig die neu gewonnene Idee von oben und werfe einen vorbei ziehenden Einfall mit Wolverine als Gaststar -weil sein Name ´Vielfraß´ heißt- schnell auf die Seite in die Welt um Otaku abzulenken...

 

 

Ich selbst verfolge nur noch diese eine andere Überlegung und spinne sie weiter so schnell ich es vermag!

Gestärkt mache ich mich also wieder auf den Pfad den ich auch vorher schon ergründen wollte! Den Weg des Wissens und des Verstehens!

Je mehr Schritte ich darauf wandel umso mehr überzeugt es mich den richtigen Pfad gewählt zu haben! Immer mehr der Illusion erkenne ich, je weiter ich vorwärts komme und selbst tiefer in Otakus Wesen eintauche! Ich befinde mich jetzt wieder in seinem Kopf, so wie er sich in meinem befindet!

 

 

Die große Frage, die kommen musste, begleitet mich toll: Wie nur, denkt dieser dämonische Psychopath?
 

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Otakus Zorn will mir als Begründung seines dämonischen Kerns nicht ausreichen als ich seine Dämonologie erforsche.

Es ist mehr was er fühlen muss...

 
 

Regungen welche ich als Mensch kaum verstehen kann und welche ich zu erfassen kaum imstande bin, fliegen als Bestätigung um mich herum.

Der Strom beißenden Hasses verstärkt sich und bestiehlt mich weiter.

Gerade als ich drohe wieder mein Bewusstsein zu verlieren, mache ich den letzten Schritt. 

Der Daiyokai vor mir wundert sich ebenso wie ich über meine Aktion!

Ich umarme ihn und nutze die Gunst der Stunde nur für mich allein!

Ich bin auch ein Wesen aus der Dunkelheit geboren. Das hat ER so entschieden! Zwar bei weitem nicht so dunkel wie er, doch nutze ich seine dunkle Energie die in mir wütet gnadenlos aus um ihn zu lesen. Ich biete meinen Körper dar, das einzige Druckmittel was ich habe und mache ihm weiß, ich hätte aufgegeben!

Der Yokai kann nicht widerstehen! Meine menschliche unterlegene Energie scheint ihn anzulocken wie ein Gnu den Löwen und er schlürft meine Gedanken wie kaltes deutsches Bier...
 

Sein sich steigernder labender Zustand lässt seine Achtsamkeit zu meinem Glück ein wenig sinken. Er ist überfüllt mit der Ekstase die ihm mein menschlicher Körper und seine Energie bietet und verliert sich eine Weile voller Gier darin.

Das alles verschafft mir Zeit und ich finde die rettenden Wörter tief im dunkel in ihm versteckt, als er mich besitzergreifend immer näher an seinen Kern heran zieht.

 
 

Wörter die ich kenne, die jedoch höher liegen, zeigen sich.

 

 

-Dämonische Rachsucht

-Rage

-Unendlich schwarzer Groll

-reine ungeklärte Bosheit, ohne einen Funken Liebe

 
 

Hoch oben auf einer Ebene die man als Mensch eigentlich nicht erreicht wie etwa ²,³, und so weiter geben mir Recht. Und nur dem Kraftschub von Fantasie ist es zu verdanken das ich überhaupt weiter machen kann.

Mir wachsen schwarze Flügel und ich wage mich auf die höhere Ebene hinauf...

Und ich überlege lieber nicht wie das Kapitel ausgegangen wäre, hätte Fantasie mich nicht beschützt...
 

Otaku hat längst alles andere aus seinem Blickfeld schwinden lassen.

Er hat nur noch mich -seine Beute vor Augen. Für alles andere hat er keinen Sinn mehr übrig. Das spüre ich deutlich, so wie seine finsteren Energien mich nun an Ort und Stelle halten wollen.

Er lebt nur für den Moment und seine Instinkte zerren ihm alles so hin, wie er es braucht um den höchsten Genuss an allem zu verspüren!

Er widmet sich jetzt nur mir und meiner Angst!

Er weidet sich daran wie der Schäfer an der grünen Aue. Eine Gänsehaut überfällt mich als mir die Lästerung hier klar wird, doch ich kann nichts machen!

Er ist schon zu lange in mir, wirbelt zu viel in mir durcheinander und ich scheine nicht mehr richtig zu funktionieren!

Seine Augen verengen sich wegen des Siegeshauchs der in der Luft liegt und immer dicker wird. Otaku wirkt durch ihre schlitzartige- viel markantere Form dämonischer denn je.

 
 

Sein Yoki kratzt an meiner Hülle und meine Welt wird wieder enger! Meine Angst nimmt wieder zu und entfällt aus dem Rahmen meiner Gestalt! Noch nie im Leben habe ich mich so sehr gefürchtet wie jetzt!

Und daher entgeht mir auch erst, dass er es nicht in erster Linie auf meinen Körper abgesehen hat!

Sicher er hat mir einige, teils schmerzhafte, Wunden zugefügt...

Doch keine davon ist wirklich tödlich...

Erst als einer meiner Gedanken an die Oberfläche dringt und er stattdessen diesen packt, rieche ich den Braten.
 

Er fängt,

er durchdringt

und er dominiert diesen einen Gedanken mit einer Dunkelheit die ich kaum aushalte!

Also lasse ich den Gedanken los, der noch mit mir verbunden ist, weil er noch nicht fertig gedacht wurde. Ich weiß selbst noch nicht was sich in ihm verbarg...

 
 

Ich schaue ihm deutlich geschwächt hinterher und der Gedanke verpufft wie eine schlecht geschriebene Geschichte und wandert auf schnellstem Wege ins Nirwana.

Dann küsst Otaku mich und macht mir so klar, auch wenn Fantasie eben da war und mir half, er hat ebenso die Fähigkeit sich schnell an neue Gegebenheiten anzupassen...

Und auch wenn er keine Feder, oder einen Stift schwingt kann er doch die ein oder andere Begebenheit zu seinen Gunsten beeinflussen...

Wie MICH zum Beispiel...

Und um DAS zu sehen dazu musste er nicht einmal das GANZE Kapitel lesen...

 
 

... Alle Gedanken die momentan in mir entstehen werden vor Angst in weite Netze der Dunkelheit gespannt. Ich kann sie nicht mehr fliegen lassen und sie sitzen fest...
 

//Das hier ist einfach so viel mehr Dunkelheit als ich in meinem menschlichen Herzen tragen kann. Solches zu erleben kann doch nicht auf Dauer für mich bestimmt sein, oder? Heißt es denn nicht... geben und nehmen...? Leben und leben lassen?// 
 

Das Böse was ich vor mir sehe und ich immer mehr ergründen muss, ist zu viel für mich. Eine Wahl habe ich nicht denn alles in mir flutet Otaku jetzt mit reinem Terror!

Ich schreie wieder, während mir vor Anstrengung der Schweiß aus allen Poren schießt. Doch seine Aura lässt mich erstarren und paralysiert mich. Der Horror den er aus dem Urbösen seiner Existenz zieht, frisst das Geräusch auf und lässt alles hier verstummen. So wie der Tot selbst...
 

Bevor ich jedoch weiter von 1/2 auf 2/4 wegen seiner Grausamkeit zerbrechen kann, katapultiert er mich bereits in einen neuen Kontext von dem ich nicht weiß ob der mir lieber ist.

Mein Körper, noch immer in höchster Alarmbereitschaft, spürt mit jeder Zelle die Hand die sich um meine Kehle schließt.

Sein Griff ist fest wie ein Schraubstock und sein Blick ohne Ausdruck. Doch noch bevor ich ernste Atemprobleme wegen seines harten Griffes bekommen kann öffnet er das Fenster und wirft mich dort hinaus wie einen Sack Reis...
 

„Zeit für deine erste Lektion in der Hölle!“ Ertönt sein Befehl über mir!
 

Die Zeit rast! Ich überhole mein eigenes Adrenalin und erst als ich auf dem Boden aufschlage, checke ich den freien Fall! Es tut weh. Aber nicht allzu sehr.

Das Zischen und Knurren welches jetzt durchgehend neben mir erklingt bereitet mir viel größere Sorgen.

Ich schüttel meinen Kopf. Doch meine Sinne haben es wegen allem vorher erlebten schwer wieder richtig zu arbeiten!

Doch das was ich da vor mir verschwommen sehe, lässt mich nur erneut beherzt schreien!

Zeit für ein Duell

Kapitel 38 Zeit für ein Duell

 

 

Lunatic POV (Fortsetzung der Vergangenheit)
 

 

Meine Pupillen sind plötzlich von einem Schleier der Schwäche befallen wie eine Krankheit. Je mehr ich blinzel, desto mehr Nebel beschwöre ich in meinen Iriden herauf. Es treibt mich beinahe in eine Welt der Spinnerei und der Wahnvorstellungen aus der es kein zurück zu geben scheint!

Mehr aus Überlebensinstinkt springe ich zur Seite, als sich die zwei Wesen vor mir bekämpfen und ihre Körper in meine Richtung stürmen.

Sie schnaufen beide tierisch und mir wird bang als ich ihre ungezähmte Wildheit hören kann. Keine Worte habe ich die gut genug sind um zu beschreiben was vor meiner eingeschränkten Sicht vor sich geht! Glanz wäre zu wenig und Schrecken ebenso!

 
 

Mein Herz sagt mir, Wörter sind hier fehl am Platze, nicht das nötige Gut! 

Es ist vielmehr Gefühl was diese beiden Wesen in mir wecken!

Die Welt biegt sich immer weiter auseinander, je mehr diese zwei sich streiten! Ich frage mich noch wer diese andere Kraft sein kann, die sich da mit Fantasie misst, doch dann geht es schon weiter und ich kann die Identität der Anderen nicht mit meinem Kopf entschlüsseln.

 
 

Je weiter ich mich von den Beiden entferne umso besser scheint es meinen Augen zu gehen! Als ich den größtmöglichen Abstand zu ihnen wahre, sehe ich wieder klar!

Die beiden Hunde haben sich ineinander verbissen und für mich keinen Blick übrig, da sie um Leben und Tot kämpfen! Ich sondiere schnell die Umgebung, sehe das ich mich in einer Grube befinde und habe daher keine Möglichkeit zu entkommen oder ihnen weiträumig aus dem Weg zu gehen!

Da ist beinahe nur blaues und pinkes Fell vor mir. Ihre Gestalten wachsen höher hinaus, je mehr sie sich bekriegen!

 

 

Die Köpfe der Hunde beobachten weiter nur den Feind und die Kampfeslage und beide sehen nicht so aus als würden sie ihre Wünsche nach Sieg jemals aufgeben!

Als sie sich beide plötzlich los lassen und ihre Körper mit Anlauf gegeneinander schmeißen, bebt die ganze Erde! Sie sprühen Funken!

 

 

Mit jedem Schlag den ich wegen ihrer rasenden Nähe zu mir, auf meiner Haut fühle, ändert sich diese Welt ein ganz klein bisschen.

Verliert von dem Zauber und rückt vor in das Sichtfeld von allen!

Die Welt wird mit einer hässlichen Wirklichkeit vergiftet die ich nicht erleben und die auch keiner sehen will... Doch es passiert trotzdem!

Es tropft wie alte zu dick gewordene Tusche, schwarz in die Poren dieser Welt und lässt sie eckiger werden!

 

 

Die Welt wird kleiner... Eine Tatsache dich ich hasse! Und nur die Menschen mit dem fantastischen Funken, wissen was ich damit meine!

 
 

Nach dem Schockmoment schaue ich ängstlich wieder zu den beiden Hunden hin. Ich will wissen was sie tun!

Beide sind grazil und dominant. Doch man kann sie kaum vergleichen. Sie gleichen in Wahrheit einander wie ein blau- dem Rotfuchs! Zwar haben sie eine annähernd gleiche Gestalt, doch die große Lücke die in ihrer Aura wiegt, kann selbst hier in der magischen Geschichte momentan nur mit Gefühl zusammengeführt werden und nicht mit geschriebenen Silben!

 

 

Es tut mir weh, diese stolzen Wesen so streiten zu sehen. Sie bekriegen sich gerade bis auf den letzten Verlust. Ihr uneiniges Verhalten macht mich im Herzen tief traurig. Ich weiß mir keinen Rat! 

 

 

Doch als sich die Lage schlagartig ändert und die Eine der Anderen gerade den Kopf abbeißen will, schreie ich instinktiv und springe dazwischen!

Ich... ein kleiner Mensch in dieser großen phantastischen, wundervollen und auch grausamen Welt!

Ich weiß nicht welcher Teufel mich ritt, als ich eine kleine Lücke nutze und zwischen die Streitenden springe! Doch ich ertrage diesen Streit irgendwie nicht länger! 

 

 

Der Zauber beider Wesen hüllt mich ein und wenig später sind beide spurlos verschwunden. Ich kann kaum atmen als ich an mir herunter schaue und inspiziere was nun aus mir geworden ist! Keine Unebenheit scheint mehr auf meiner Haut zu sein. Ich sehe nur lange Krallen und alabasterfarbene Perfektion an mir erstrahlen! Meine Wunden die ich eben noch hatte sind allesamt verheilt. Mein Geist erstrahlt frisch und klar. Ich fühle mich wie neu geboren! Und verstehe erst wieso, als mir Otaku einen Spiegel vor die Nase hält.

Ich lache als ich bemerke das das draußen sein in der Hölle meine Lunge auch nach Minuten nicht beschwert! Es liegt an meinem neuen Körper! Denn ich bin ein jetzt ein Dämon... und kein Mensch mehr!
 

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Gyappu POV

 

 

Gyappu schlug sich tapfer durch diese Nacht. Lunatic hatte sie in Kapitel 35 zu sich gerufen und sie als Schild benutzt um sich vor Fantasie zu schützen! 

Seit 3 Kapiteln lief Gyappu durch die unbekannten Ströme der Geschichte und das magische Wesen suchte nach einem Weg um wieder in bekannte Gefilde zu gelangen.

Die völlige Dunkelheit ist hier im Unbekannten ´Nichts´ allgegenwärtig. Und es ist schwerer als üblich vorwärts zu kommen. Hier ist es Nacht und alle Ereignisse schlafen noch! Versperren so den Weg.

 
 

Dunkel ist die gesamte Umgebung. Da sie noch nicht geschliffen und geschaffen wurde.

 

 

Richtige Augen hatte Lücke nicht. Brauchte sie eigentlich auch nicht. Doch ihre Schöpferin war die Verfasserin dieses Kapitels und machte ihr das Leben gerade sehr schwer!

 

 

Trotz dem das sie von Lunatic erschaffen wurde, stand Gyappu doch eher auf deiner Seite. Dies hatte Lunatic unbewusst festgelegt, als sie sich in Kapitel 36 eine Freundin gewünscht hatte und in Kapitel 37 Fantasie auftauchen musste um sie zu retten!

 
 

Gyappu wusste sie war als Element geschaffen worden, um die Spannung zu steigern und um den Inbegriff menschlicher Imperfektion darzustellen...

 

 

Wenn das so weiter ging würde es bald nur noch blitzen und gewittern in der Geschichte! Doch Gyappu musste ihre Rolle weiter spielen, um nicht in die Vergessenheit zu geraten und zu zerfallen! Sie schnappte sich eilig die Screentime, bevor es schlimm für sie Enden konnte und lies sie nicht mehr los!

Lücke seufzte leise.

Die magischen Regeln dieser Welt waren hart!

Wäre sie noch [---] groß, hätte sie wegen ihres Loses sicher geweint wie ein kleines Kind! Doch verschiedene Umstände und Ereignisketten hatten dafür gesorgt das Gyappu schnell erwachsen geworden war und sich damit auch die Lücke zwischen den Welten auseinander zog!

 

 

Sie umspringt die nächste Ecke der Umgebung und fast wird sie an ihren Ausgangsort zurück geworfen, als sich die Seite des Kapitels zu drehen beginnt und ein rutschiger Glanz hinter drein geschickt wird! 

Gerade so kann Lücke auf der Spitze der Seite balancieren, fokussiert ihren Gegner und weiß sofort was Sache ist!

 

 

Sie stand einem von Otakus Schergen gegenüber!

Doch so wie Fantasie, Realität und Idealismus, gehört Gyappu zu der ersten Generation an magischen Wesen und lässt sich daher von der Macht die ihr entgegen schlägt nicht beirren! Denn sie ist auch stark! Und nicht mehr so klein wie am Anfang!

 
 

Selbstbewusst springt sie der anderen Kraftquelle entgegen und es gibt einen lauten Knall als die Massen von magischer Energie die Luft ächzen lassen.

Es ist viel und die Luft wird stark gedrückt!

Zischend und mit weißen Rauchschwaden verwandelt sich der Äther und wird flüssiger durch das Komprimieren der Energien. Die Luft erwärmt sich und die Temperatur steigt.

 

 

Gyappu weiß sie darf es nicht übertreiben! Ihre Intention ist es lediglich von hier weg zu kommen und dann weiter zu sehen!

 

 

Doch wenn sie den Pageturner zu stark verletzte -oder die Atmosphäre dieser Welt-, dann kann diese Geschichte schneller enden als uns allen lieb ist! 

Und Lücke weiß instinktiv, dass ein Open-ending hier nicht das Richtige wäre!

 

 

Auf der Suche nach einer anderen Lösung, als den Gegner komplett außer Gefecht zu setzen, gerät Lücke mehr und mehr in Bedrängnis!

Pageturner attackiert sie immer wieder mit kleinen Salven um die Oberhand zu erlangen.

Auch wenn Lücke die körperlichen Folgen nicht direkt spürt, fährt die fremde Energie doch immer mehr in ihr Wesen ein. Wenn sie das weiter zulässt, würde sie irgendwann noch größer werden und diesen Umstand wollte sie meiden!

 
 

Als Pageturner erneut angriff und eine besonders starke Wolke ihrer Energie vor sich her trug, stolperte Gyappu und ging zu Boden.

Es waren die schwarzen schlanken Wörter, die Pageturner jetzt vorschob und benutzte, die Gyappu Probleme machten. Ein Rudel von realen Wörtern konnte selbst die Mächtigsten hier zu Fall bringen!

 
 

Durch die Energien schon in Mitleidenschaft gezogen, gab der Boden plötzlich nach und Risse entstanden unter den zwei Streitenden.

Schnell hüpfte Gyappu wieder in die Lüfte um diese Welt nicht zu sehr zu schädigen. Ein richtiges Loch im Boden oder in der Luft, das hätte ihr gerade noch gefehlt!

Es blieb ihr nichts anderes übrig als einen Gegenangriff zu starten, denn Pageturner vertrat seine Ansichten äußerst aggressiv und nahm Null Rücksicht auf die Welt!

 

 

Doch das hatte er wohl auch nicht nötig, wenn er die Leser hier von den Socken riss...

 
 

Als Gyappu ihre eigene Verärgerung darüber spürte und sie für sich nutzte, fiel Pageturner ächzend von der Luft auf die Erde. 

Gyappu griff letztendlich ein weiteres mal an und tappte damit in Lunatic Falle, die sie nicht hatte kommen sehen.

Unsichtbar klammert sich der Befehl der dunklen-Autorin in ihre Synapsen und lässt sie nicht mehr eigenständig handeln. Sie versucht sich zu wehren, doch bei jeder Bewegung hallen tausend Wörter in ihrem Kopf und stehlen ihr so die Fähigkeit richtig denken zu können, weil es zu laut für sie ist!

Lücke hat einen Moment nichts im Griff und kann nicht anders als zu viel von ihrer Energie zu benutzen!

 
 

Sie schießt über das Ziel hinaus!

Und das Fiasko folgt!
 

 

1

2

3 

 
 

Der gute Plot und ein paar interessante Figuren fallen aus der FF heraus!

Nekoko, Riso-shugi, Sakura und alle dämonischen Lords außer Sesshomaru verabschiedeten sich (vorerst?) aus der FF! Und die Ländereien der anderen Lords frieren in der Zeit fest ohne ihre Herren und mitsamt allen Anwesenden!

Doch damit nicht genug! Auch das konsequent festgelegte Schema gerät ins schlingern. Und die Cowsalität fängt an zu muhen als ´K´ gegen ´C` getauscht wird und sie sich in eine Kuh verwandelt.

 

 

ALL DAS- ist ein Desaster!

Die Logik der Geschichte springt heraus und flötet in der Ecke.

Die zukünftigen Ereignisse werden durcheinander gebracht, aufgeweckt und teilweise ins Dunkel verjagt. Die Cowsalitätskette fällt so rasant auseinander wie Inuyashas Rosenkranz im Kinofilm Swords of an Honorable Ruler und verteilt sich auf dem Boden...

 

 

Über die Entwicklung entsetzt und auch darüber was ihr eigenes Zögern die FF bereits gekostet hat, springt Gyappu mitten auf Pageturner auf!

Gyappu wehrt sich so gut sie es kann, gegen den weiteren Verlauf des Kapitels, den sie nicht kennt und nutzt ihre Kraft um ein kleines Stück des Weges zu verschieben. Weil auch sie wie jeder in der Geschichte ihre eigenen Wünsche und Hoffnungen für deren Ende hat!

Ihr Abwarten hat schon zu viel gekostet!

Kalt läuft es Pageturner den Rücken herunter, als Lücke das tut wozu sie bestimmt ist!

Sie schafft ein wenig... Platz.

 
 

Die Gedanken der Leser überschlagen sich, als das Ergebnis auf sich warten lässt und die Autorin als letzte fiese Tat den Cliffhanger auf den Plan ruft und die Szene wechselt!

 

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Mitsuki POV

 

 

Allein liegst du in deinem Zimmer als die Strahlen der Sonne immer wärmer durch das Papier der Türen dringen. 

Morgens wenn die goldene Scheibe aufgeht und der Himmel unter ihrerer Lebensliebe erwacht, fühlst du dich immer am besten! Du kannst dir ein wohliges Strecken nicht verkneifen als dir die warmen Wellen ´Leben´ einhauchen. Fast göttlich empfindest du ihre Wärme, doch du traust deinem Instinkt nicht genug und kannst so nicht sehen, dass die Sonne dir einige deiner Erinnerungen zeitweise wieder bringt, wenn sie dich lange genug anstrahlt...

 
 

Noch schläfrig, läufst an die eine Tür die einen Spalt offen stand während der Nacht, um den Raum zu belüften.

Seitdem du den Tee von Shiaru verschrieben bekommen hast, leuchten zumindest die Morgenstunden wieder wie pures Gold für dich, denn dann geht es dir gut!

Damit bist du zumindest zur Zeit wenigstens an 1/3 des Tages völlig beschwerdefrei!

 
 

Winkend begrüßt du Shiaru als du aufstehst und durch die Tür linst.

Die junge Daiyokai grüßt dich zurück, denn sie ist gegenwärtig hinter deinem Zimmer im Garten und genießt den Morgen auf ihre Weise.

Du jedoch kannst jetzt nicht zu ihr. Bist du doch aktuell noch in dein Nachtgewand gekleidet und nicht salonfähig. Also schließt du deine Tür schnell um das zu ändern.

 
 

Pingelig achtest du hier wie jeden Morgen haargenau auf deine Körperhygiene um für die dämonischen Nasen möglichst wenig Folter zu sein. Daher greifst du sofort nach dem Lappen der wie immer bereit für dich lag und tauchst ihn in das ebenso für dich bereit gestellte Wasser.

Es gibt hier zwar auch heiße Quellen in der Nähe um sich zu reinigen, doch die benutzt du von Haus aus eher selten. Das hat zwei Gründe:

Erstens, es ist dir noch immer ein wenig peinlich dir für die einfachsten Dinge -wie dir ein extra Handtuch oder einen Kimono zum baden zu holen- einen Diener zu beordern. Mal abgesehen davon zog das weitere Dinge nach sich, wie die Hackordnung im Schloss, in der du -dank Sesshomaru- weiter oben standest als so manch anderer.

Solches kommt dir noch immer ein wenig komisch vor, bist du es als Europäerin doch gewohnt, Unterschiede im Stande gänzlich zu ignorieren...

Und zweitens: Ganz gewöhnt hast du dich an die japanische Freizügigkeit in Punkto baden, bisher auch nicht!

Alle Menschen, jeglichen Geschlechts nackt im gleichen Becken, das war einfach nicht so deins.

Sicher in Europa gab es auch Saunen, doch selbst da sitzt du lieber mit einem Handtuch. Du benutzt die Quellen schlicht lieber mit einem anderen weiblichen Wesen zusammen und erhälst dir damit die Illusion aufrecht, dort auf niemand männliches treffen zu können. Auch wenn das Quatsch ist.

 
 

Da Rin nicht da ist, ist dein letztes entspannendes Bad dementsprechend eine Weile her. Und das letzte Bad war schlicht zu unspektakulär gewesen um es ausführlich in einem Kapitel zu beschreiben. Doch jetzt gewinnt dieser Umstand an Macht. Deine Muskeln spannen und du sehnst dich von Tag zu Tag mehr nach diesem entspannenden Gefühl, welches nur der heiße Wasserdampf und das warme Wasser auf deiner Haut verursachen kann. So gerne würdest du die Seele im Dampf und der Ruhe baumeln lassen...

 
 

Nun... mal sehen wann Shiaru baden ging, vielleicht konntest du da dann ja mit... 

Alleine ist dir das schlicht und ergreifend zu unangenehm! Was wenn ein fremder Kerl reinkram während du da drin warst? Da bist du echt nicht scharf drauf! Und eine Quelle ganz für dich allein -oder nur für Mädchen-, die gab es deines Wissens nach nicht...

 
 

Du schämst dich keineswegs für deinen Körper. Doch da du in Europa aufgewachsen bist und zumindest in dieser Beziehung doch etwas konservativer erzogen worden bist, als die Japaner die sich sogar gemischt und zu mehreren eine Quelle teilen, warst du schlicht noch nicht auf einen gemeinsamen Nenner gekommen, bisher.

Die große Schale mit frischem Wasser die jeden Tag in deinem Zimmer steht war ja schließlich auch die letzten 37 Kapitel gut genug gewesen! Das Haarewaschen ist so zwar etwas umständlich, aber auch das geht irgendwie...

 

 

Einige Kulturunterschiede sind halt da und nicht alle hast du bisher überwinden können! Mit der Zeit hast du gelernt dich mit vielem aus dieser Zeit zu arrangieren. Doch eben nicht mit allem! Du wirst das Leben hier nicht gänzlich ändern können, noch willst du das!

Aber die Eingewöhnung in einer anderen Welt dauert eben. Und diese Zeit möchtest du dir gerne geben!

Du brauchst sie, um am Ende raus gefunden zu haben wo du hin gehörst! Außerdem gab es auch positive Entwicklungen an dieser Front!

Immerhin geht dir inzwischen das mühselige Ankleiden des Kimonos fast so flutschig wie Butter von der Hand. Die Dienerin die dir jeden Morgen dabei hilft, muss immer weniger sagen, denn auch diesen Tanz beherrschst du mittlerweile fast perfekt und weißt, wann du deine Arme heben, senken und dich drehen musst, damit sie keine Schwierigkeiten hat dich in die feinen Stoffe zu hüllen.

Das elegante Tragen der üppigen Kimonos mit mehreren Schichten ist zwar noch immer nicht alltäglich für dich, doch das gehörte hier im Schloss einfach dazu! Und auch das klappte von Tag zu Tag besser.

 

 

Je länger du hier bist, umso mehr fühlst du dich in der Zeit die noch nicht so übervölkert ist wie die deine, wohl und auch zu Hause. Doch die komplette Autarkie hast du noch nicht erreicht!

Gerade auf einige einfache Dinge aus deiner Zeit, die jedoch niemandem schaden, willst du hier bisher nicht verzichten! Es ist bereits Wochen her seitdem du mit deinem kleinen Rucksack wieder hier her zurück gekehrt bist, also fehlt dir doch das ein oder andere was es hier allerdings noch gar nicht gibt!

 

 

Du öffnest deinen Schrank und machst Inventur bei deinem Sammelsurium an Dingen.

Du bist doch überrascht wie viele Neuzeit-Dinge, geboren aus deinem Block, sich da ansammelten, im Gegensatz zum Anfang.

 
 

Als du die Sachen durchschaust, fällt dir auf, dein Deo geht zur Neige... Für einen kompletten Deo-Verzicht bist du ebenso nicht bereit, wie für das gemischte Bad!

Als du dich wieder dran machst dich für den Tag fertig zu machen, bleibst du einen Moment lächelnd stehen als du neben deinem Block stehst, der geöffnet auf dem Tisch liegt.

Das ein oder andere Blatt hatte bereits für Wohl-fühl-Dinge oder andere nützliche Sachen herhalten müssen!

Und wenn dein Deo dann tatsächlich gänzlich leer war, würdest du dir zweifellos einen neuen Deo-Stick auf das Papier zeichnen, der dann real wurde!
 

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Shiaru war unterdessen weiter gelaufen bis sie an der Ostseite des Schlosses ankam. Bunt und vielfältig lag der Kräutergarten nun vor ihr und sie trat hinein.

Ihre Hände gruben sogleich vorsichtig eine Pflanze mitsamt der Wurzeln aus. Sie hielt die erdigen Stängel gen Sonne und ihre Augen stachen prüfend über die Pflanze und die Triebe um dessen Gesundheit zu verifizieren.

Ihre Hände bald waren voller Erde, je mehr sie ihren mitgebrachten Korb füllte. Doch das störte die dämonische Prinzessin nicht!

Im Gegenteil! Es war schön wieder in dem Garten zu sein, indem sie so viel von ihrer Kindheit zugebracht hatte.

Viele der Pflanzen hatte sie zusammen mit ihrem Meister gesetzt und Shiaru war stolz darauf das am gesamten Verlauf des Gartens in all der Zeit nur geringfügige Änderungen vorgenommen waren. Sogar die großen Bäume die den Garten umgaben und auf denen sie gerne als Kind gesessen hatte, weil sie auf deren Äste die gesamte Umgebung überblicken konnte, waren noch da...

 

 

Im anderen Garten -der nur zur Zierde und nicht für den Kräuteranbau genutzt wurde- und den sie natürlich seit ihrer Rückkehr hierher ebenfalls schon betreten hatte, waren die Änderungen stärker. 

 
 

Shiaru spürte einen Schatten im Rücken und musste sich nicht umdrehen um zu wissen das ein Diener hinter ihr stand. Dessen Geruch hatte ihn schon Minuten vorher verraten, als er noch nicht einmal auf diesen Weg eingebogen war.

Die Prinzessin wartete höflich ab, bis er sich vor ihr auf den Boden kniete. Dann drehte sie sich zu ihm. Es war keiner der Diener den sie kannte.

Aber sie war auch lange nicht mehr im Schloss ihres Vaters gewesen, also hatte das nicht viel zu sagen.

Aufgrund der Portraits der Hundefamilie die im Schloss aushingen -und zu denen Shiaru nun mal auch gehörte- wusste der dienende Dämon um ihren Rang. Ihr Yoki unterdrückte die Daiyokai weitestgehend im Schloss, denn ihre stolze Haltung, die deutliche Ähnlichkeit mit ihrem Vater und die feinen Steifen im Gesicht sagten in der Regel genügend aus.

Der Diener beschrieb knapp die Lage und hielt ihr kniend eine versiegelte Schriftrolle hin. Shiaru erkannte den schlanken Hundekopf ihrer Großmutter auf dem Papier und brach ihn unverzüglich auf.
 

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Als der Tag die Mittagsstunde trifft und du wieder Schmerzen bekommst, kommen dir Zweifel, als du im schönen Garten sitzt! Du hast dir schon oft die Frage gestellt, ob du zu weit gehst mit deinem hier sein. Jetzt hattest du einen wirklich guten Grund um heim zu kehren. Dein Leben!

Doch wie sehr du auch gedanklich versuchst, zurück in deine Zeit zu reisen um zu genesen, oder in der Neuzeit nach einer Heilung zu suchen, du bist gegenwärtig an diesen Ort gebunden und kommst nicht vom Fleck.

Kein Portal, kein Drache der zwischen den Welten reisen kann -oder was auch immer du vor dich hin fantasierst-, wird real und ebnet dir so den Weg zurück in deine Welt...

Selbst als du etwas neues auf den Block zeichnest... will es einfach nicht klappen und der Gegenstand erwacht nicht zum leben wie sonst...

 
 

Frustriert lässt du es nach einigen Versuchen sein, machst eine verärgerte Faust in Richtung Himmel und bekommst dein Unverständnis, welches du aber als menschliche Unzulänglichkeit interpretierst, wieder einmal imaginär vor die Füße geworfen.

Lag deine Unfähigkeit vielleicht an dem Gift?

Seufzend machst du dich vom Garten auf den Weg zurück in dein Zimmer.

Immer wenn die Wirksamkeit des Tees nachlässt, ziehst du dich leise in deine Räume zurück, denn es ist nicht nötig den hier lebenden Dämonen mehr Schwäche zu zeigen als man musste und sich so an den Pranger zu stellen.

 

 

Gerade als du den ersten Gang entlang läufst, wird erneut kraftvoll an deinem Gemüt gezogen. Als die unsichtbare Attacke vorbei ist, pochen deine Schläfen und genervt reibst diese. 

Dann biegst du in den zweiten Gang ein, wo dein Zimmer sich befindet. Bald schon wirst du die rettende Tür erreicht haben...

 
 

Die Nebenwirkungen des Giftes nahmen von Tag zu Tag zu. Der Puls der jetzt wegen des Giftes stetig in dir residiert -kommt stetig näher wie ein Dämon der im dunkeln wartet und dich besetzen will wie ein böser Geist.

Und jedes mal hast du das Gefühl er würde von mal zu mal länger bleiben und hektischer werden. Größer in dir wüten! 

Dein Körper schwächelt mehr und mehr. 

 

 

Wie viele Tage hattest du wohl noch, bevor sich entschied ob du leben oder sterben würdest?

Shiaru hatte dir deine Situation mit Worten schonend beigebracht, doch ein menschlicher reflexartiger Griff nach ihrer Hand von dir, hatte kurzzeitig die Unsicherheit komplett in ihren Augen entlarvt und sie wie Schmetterlinge fliegen lassen.

... Wenn auch nur für einen Moment...

 

 

Deine Zukunft ist ungewiss, steht im Schatten. Noch hast du den Zenit dieser Dunkelheit nicht überschritten aber... die Zukunft ist nicht bunt wie sonst, als das du sie einfach lesen könntest. Sie ist versteckt im dunkeln. Sitzt dort weit entfernt wie in einer mondlosen Nacht und kann nicht von dir gesehen werden.

 

 

Also setzt du dich gezwungenermaßen mit dem Gedanken auseinander, das du eventuell bald nicht mehr da sein könntest. Es tut weh.

Mehr als du dachtest.

Du willst nicht weg von hier!

Unter keinen Umständen! Du willst nur eines: Gesund werden!

Denn hier ist noch so vieles was du tun und erleben willst.

Du gehst weitere Schritte, erreichst deine Tür und schließt sie. Mit vielen Gedanken im Kopf setzt du dich nieder.
 

 

Du willst wissen ob es Rin gut geht,

du willst wissen ob Jaken wieder zu seiner wahren Gestalt zurück findet,

du willst wissen wo es Gyappu am Ende hin verschlägt,

du willst wissen wie Sakuras ´Liebesgeschichte´ enden wird...**1
 

Und das Wichtigste: Du willst wissen ob du gut genug zu dem Daiyokai passen könntest. Kein immer währender Spagat zwischen den Welten. Kein Beobachten aus der Ferne als bloßer Zuschauer eines hypothetischen Seins, durch einen blauen Bildschirm.

-Sondern richtiges leben!

Er und du, zusammen!

Und das sind nur die Dinge, die dir in einigen Sekunden einfallen! Da war noch so viel mehr...

Eine ganze ungelebte Zukunft die du noch nicht kanntest, weder kennen konntest. 
 

 

Tränen die voll deiner Reue sind -aber auch deiner Freude- spiegeln sich in deinen Augen, als du zu zeichnen beginnst. Du musst einfach abschalten und von zauberhaften Worten, hast du vorerst genug!

... Dir fällt wegen deines aufgewühlten Wesens nicht auf das sich ein Blatt Papier weniger auf dem Block befindet, als es sollte...*2

Du hast genug damit zu tun die Gewalt über deine wallenden Gefühle zu erlangen, damit du das Bild nicht mit deinen Tränen verunstaltest.

Du setzt dich schließlich an den Tisch, nah neben die Lampe, um ausreichend Licht zu haben als es noch später wird. Angestrengt lässt du alle Mühe in deine Finger wandern und erschaffst eine ´gemalte´ Welt. Keine geschriebene. Egal ob in deinem Kopf, auf dem Papier, oder auf deinem Laptop!

 
 

Der Stift bewegt sich nach einiger Zeit wie von allein über deinen Block. Fantasie hat einen Weg in deine Hand gefunden und schenkt dir endlich die wohl ersehnte Ruhe!

Das vertraute Geräusch von Stift auf Papier vor dir -dabei fest als Grundstein als entspannende, harmonische Hymne in deinem Ohr. So gewinnst du nach und nach den völligen Einklang mit dir zurück!

 
 

Die graue stetig wachsende Linie schließt das was offen war, zu einem richtigen Körper zusammen. Es wird offensichtlicher und das Gesicht nimmt mehr und mehr die letzte Form an. Die abschließenden Linien seiner langen Krallen vollenden das Meisterwerk.

Die Streifen in seinem Gesicht und die goldenen Augen, ergeben das Tüpfelchen auf dem i.

Zumindest was den Yokai betraf.

Nun kam der Gegenstand dazu und am Schluss die ´Farbe´ für alles.

 

 

Schwarz-rot-gold ist die Schwertscheide.

Und das Schwert an sich ´Tessen´*3 wie du es nennst- sieht Tessaiga recht ähnlich.

Der Griff, ist der Griff eines Katanas. Das Ende des Knaufs ist golden.

Dort wo man seine Hände platziert um das Schwert zu greifen ist es rot und hat die typische feine rautenförmige Musterung.

Die Klinge an sich schimmert breit und silberfarben und... sie wandert auf einmal aus dem Bild!

 

 

Das Geräusch von Metall auf dem Fußboden neben dir, lässt dein Herz höher schlagen.

 

                                                    ♥

                                                    ♥

                                                    ♥
 

Du schaust wie gebannt auf das Bild- und es ist dabei sich zu leeren!

Die halbe Zeichnung -vor allem der Hintergrund- befindet sich schon auf dem Fußboden.

- Grünes Gras, vermischt mit brauner Erde...

Eine kleine Sauerei... und doch so schön!

 
 

Der andere Stiefel mit dem anderen Bein, steigt gerade aus dem Bild heraus.

Und bevor du einmal mehr gucken kannst, auch der Rest.

Heiter mustert dich deine erste Schöpfung und ruft lässig

"ich denke du kannst wohl einen Helden gebrauchen, was?"

 

 

Dem kannst du nur zustimmen. Akumas Antlitz steht nun voll und in Farbe vor dir. Seine Erscheinung macht dich schon jetzt unglaublich stolz und froh!

Du hoffst nur das Sesshomaru sich mit dem Inuyokai gut verstehen würde...

Besagter Inu vor dir, legt währenddessen gutmütig die Hand auf deine Schulter. Er kann wie viele Yokai die Stimmung von Menschen schnell bestimmen und ist vor allem dir gegenüber sehr nachsichtig und freundlich. Denn du hast ihn schließlich erschaffen. Und das mit viel Liebe!

 
 

"Es wird schon alles werden!" Raunt Akuma dir zu. "Du hast mir so viel Empathie für Sesshomaru mitgegeben, da muss ich ihn ja lieben und als Anführer akzeptieren..." Fasst er deine unausgesprochenen Sorgen kurz zusammen, weil er diese fühlen kann.

Seine Worte beruhigen dich ein Stück weit, hüllen dich aber auch in Amüsement.

„Akuma, du hörst dich eher an wie eine Heldin aus einem tragischen Liebesroman und nicht wie ein knallharter Yokai.“

Den Kopf auf die Seite legend, lässt Akuma bei der Aussage seine Ohren zucken als er antwortet „ich bin halt sehr wandelbar.“

 

 

Das entlockt dir und ihm ein Lachen. Und der Grundgedanke von Akumas Existenz läuft kurz als Bestätigung durch dein Oberstübchen.

`FREUNDSCHAFT´!~

 

 

Und die Schönheit dieses Wortes lässt auch deinen zweiten Gedanken pur vor euch erscheinen: ´Wenn ich jemanden habe der mich beschützt und mir die Welt erklärt- warum sollte Sesshomaru das nicht ebenso haben dürfen?´

... Ja... so dachtest du!

 
 

Zugegeben Schutz brauchte der Lord nicht. Aber ein getreuer Freund und Helfer, -eine treue Seele- war niemals zu verachten. Außerdem konnte Akuma dich sehr gut erklären. Sollte der Daiyokai also deswegen jemals Fragen haben, gab es da jetzt einen direkten Ansprechpartner für ihn.

Du bist dir sicher der selbst überzeugte Lord-Daiyokai würde sich eher die Zunge abbeißen als als Informationsquelle jemals seine Schwägerin zu Rate zu ziehen. Bei dir selbst bist du da nicht sicher... Und ihr seit deines Wissens nun mal die zwei einzigen Wesen aus der Zukunft hier!

 

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Sesshomaru POV

 

 

Manchmal war es nötig seine Macht zu sammeln und zu fokussieren. Das hatte Sesshomaru in den letzten Jahren von seinem Schloss aus getan.

Er hatte geherrscht, Grenzen ausgebaut, war dabei diese zu festigen und übernahm Verantwortung. Etwas wogegen er sich früher gesträubt hatte, wie sein Fell bei einem Regenschauer.

 
 

Als Jüngling hatte er nur die Schwerter seines Vaters begehrt und das nur um der Macht willen. Die Verantwortung die mit dem Titel ´Inu no Taisho´ einher ging, wies er früher stets weit von sich!

Als er noch alleine durch die Lande zog, war alles weitere auch niemals von Belang gewesen. Denn er musste nur sich selbst und sein Leben schützen. Doch diese Zeiten währten nicht ewig.

Als erstes kam Ah-uhn hinzu der damals noch keinen Namen hatte, dann folgte Jaken. Als Rin sich der Gruppe anschloss hatte Sesshomaru den ersten menschlichen Begleiter und die Bedürfnisse der ganzen Gruppe mussten sich dementsprechend anpassen und wurden ´zerbrechlicher´.

Als Rin dann in der Unterwelt dann zum zweiten Mal starb, lernte der stolze Daiyokai auf grausame Weise, das keine Macht der Welt und keine Stärke die er gewinnen würde, jemals Rins Leben aufwiegen konnte. 
 

 

Er ließ seinen Schützling nach Narakus Fall einige Jahre in dem Dorf zurück, in dem auch sein Halbbruder lebte, weil er sie dort sicher wusste. 

Sie sollte dort das Leben mit Menschen wieder lernen und wenn sie alt genug war eine Entscheidung treffen.

Sesshomaru besuchte sie dort regelmäßig und brachte ihr immer Geschenke mit. Niemals fehlte es Rin an irgendetwas.

Doch Rin -schon immer ein kleiner Freigeist- entschied sich als sie erwachsen genug war, wieder dauerhaft bei Sesshomaru zu leben.

 
 

Eigens um die Sicherheit aller seiner Schützlinge zu gewährleisten, hatte Sesshomaru den Titel des Taisho und die damit einhergehende Herrschaft des Westens kurz nach Narakus Tot für sich beansprucht. 

Keiner der anderen herrschenden Lords hatte in der jüngsten Zeit seine Finger nach dem Westen ausgestreckt, da es allgemein bekannt war, das weder die Inu no Kami, noch dessen Sohn bei unziemlichen Ansprüchen Gnade walten lassen würden. Das hatte die Vergangenheit und der Krieg mit den Panthern gezeigt...

 
 

Zwar übertraf die Kami keinen der Lords in roher Kraft, doch in den magischen Künsten, gab es bisher niemanden der das Zepter höher schwang als sie!

Auch wenn Sesshomarus Mutter bedauerte das ihr Sohn die Erde dem Himmel vorzog, wo sie gegenwärtig residierte und die Fäden zu seinen Gunsten zog, so akzeptierte und verstand sie es doch ein Stück weit.

Sesshomaru hatte viel von seinem Vater in sich und sehnte sich nach mehr, als nach einem Leben voller Träume, hoch über den Wolken!

Und in wenigen Monaten und Jahren änderte sich der Westen daher stark. 

 

 

Doch manchmal wenn Sesshomaru abends an einem der offenen Fester seines Schlosses stand und über wichtigen Papieren brütete, vermisste er die alten Zeiten doch...

 
 

Die Zeiten als er nur mit Rin, Ah-uhn und Jaken durch die Lande zog und er nichts weiteres tun musste, außer existieren und stumm die Wildnis genießen, um von seinen Gefährten bewundert zu werden...

 
 

Das spürte er jetzt umso deutlicher, als er mit seinen derzeitigen Begleitern durch den kühlen Abendwind flog und ihn nichts als die kühne Freiheit umflog.

Hier draußen konnte man nie sagen, was einem als nächstes begegnete.

Je weiter man in die wilden Wälder vordrang und auf unbewohnte Ebenen stieß, desto höher war die Chance einem starken Dämon zu begegnen, mit dem man sich messen konnte.

Einige starke Einsiedler gab es immer wieder in den alten Gegenden. Solche die die Zivilisation mieden und nur nach den Gesetzen der Wildnis lebten.

Das hieß, Kämpfe ohne Waffen nur mit der eigenen rohen Kraft.

 
 

Das Adrenalin, den Rausch den solche Kämpfe mit sich brachten, aber auch die Erfahrung und die Stärke die man dabei sammeln konnte, ließen einen wachsen. Wenn man überlebte.

Und Kopf und Nase dabei voll von alter und neuer Natur.

Wunderbar!
 

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Rin POV

 
 

Noch bevor die beiden Daiyokai einen Blick untereinander gewechselt haben wird mir plötzlich übel, als wir die Grenzen zu Sesshomarus Ländereien überschreiten. Die Enge in meiner Brust überkommt mich zu schnell um natürlichen Ursprungs zu sein und eine Geschichte aus dem alten japanischen Volksmund prickelt als Bestätigung auf meiner Zunge.

 

 

"Wenn sie die Augen aufreißen,

sich die Streifen blähen,

es sich so anhört als würde eine unsichtbare Klinge durch gläserne Luft schneiden...

dann sind Groß-Dämonen wahrhaftig erzürnt!

 

 

Die Luft um sie herum ist ein einziger Atem. Man spürt den Puls in der Luft, der die Zeit heraus pressen will.

Man hat das Gefühl es ist Mitternacht...

 

 

Die Iris der hohen Wesen wird blutrot, die Fangzähne pressen sich abrupt auf ihre Kiefer damit die Wut bloß nicht zu früh entweicht.

Die Luft gibt einen ächzenden Laut von sich, als wenn sie vor Schreck zischt, weil sie das viele Yoki in der Atmosphäre nicht mehr halten kann!

Ihre gewaltigen Mähnen, wehen dabei erhaben im Winde.

Und ihr Sehloch fixiert am Ende mit einem todbringenden Blau."

 
 

Sesshomarus Erscheinung ist eine völlig andere als ich sie sonst kenne. Große dunkle Schwaden seiner Energie umgeben ihn und bilden einen Schild aus völliger Dunkelheit um ihn.

Sein sonst so gleichgültiges Gesicht hat sich teilweise zu einer tierischen Fratze verzogen indem die roten Augäpfel mörderisch heraus stechen und unkontrolliert zucken.

Dadurch wirkt sein übriges Gesicht nur umso bleicher. Fast hypnotisch lasse ich mich willig von seinen tief blauen Sehlöchern fangen, obwohl er mich gar nicht ansieht und ich breche in kalten Schweiß aus.

Dann knurrt er den Befehl an uns, mehr als das er ihn spricht. "Ihr wartet genau hier!"

 

 

Kaum kann ich die Botschaft dahinter begreifen. Doch umso glücklicher bin ich, als er den Rest seiner Verwandlung weit weg von uns vollführt.

Mein Körper schlottert so als hätte er ein Eigenleben und will die dunkle Enge loswerden, für dich ich keine Worte übrig habe. Ich bin mehr als froh, als mich Inoki kurzerhand packt und fest in den Arm nimmt.

 
 

Doch meine Frage kommt schnell wie ein Kanonenschuss aus mir heraus, noch bevor ich mich ganz beruhigt habe. "Inoki-sama. Wen hat Sesshomaru-sama da gewittert?"
 

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Shiaru betritt gegen Abend dein Zimmer um nach dir zu sehen. Beide Anwesenden im Raum- Akuma und Shiaru sind dir willkommen! Du bist froh das sie da sind.

Vorstellen musst du die Beiden einander nicht, denn Shiaru ist ein besonderer OC und weiß daher um Akumas Existenz und seine zukünftige Rolle.

Sein Erscheinen freut sie, doch merkt sie ebenso, dass dich der Fantasiegebrauch weiter geschwächt hat. Besorgt hat sie daher eine Weile deine Atmung im Blick.

 

 

Um Schwierigkeiten zu vermeiden würde Shiaru, Akuma als einen Ritter des Himmels ausgegeben, der in ihren Diensten stand. 

So konnte er sich frei bewegen, als wäre er schon immer Teil der Dienerschaft.

Und genau das wolltest du für ihn. Er sollte nun selbstständig die Möglichkeit haben, sein Wesen zu erforschen und dann das tun was er wollte.

Du hattest ihm ja genug gute Eigenschaften mit auf den Weg gegeben um sich ein gutes Leben zu schaffen. Doch weil du ihn so gut kennst weißt du auch, dass er vorerst in deiner Nähe blieben würde, um dich zu schützen.

So steht er auch jetzt an deiner Seite, als du in deinem Bett liegst und langsam weg dämmerst während du dem Gespräch der beiden Yokai lauschst.

 

 

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Akuma und Shiaru- beide spüren die Aura ihres Lords schon bald nahen. Noch bevor dieser voll den Raum betreten hat, erfüllt Kimonorascheln den Raum, da beide Rangniederen demütig auf dem Boden knien. Völlig still und regungslos werden die Zwei perfekte Statuen der Höflichkeit.

Sesshomarus Augen sind derweil zu schmalen Schlitzen geformt, lassen nur erahnen, wie kurz davor er ist die Grenze zu überschreiten und dem Dämon in sich voll nachzugeben.

 

 

Seine Erscheinung ist geladen. Eine dunkle Aura ohne Lücken und ohne jeglichen Horizont hat sich um seine Gestalt gebildet. Die Düsternis lässt sein helles Gesicht beinahe zerbrechlich wirken, wäre da nicht der starke Kontrast zwischen dem vielen Alabaster und seinen deutlich geschwollenen roten Augäpfeln. Seine blauen Seelenspiegel mildern das Bild nicht ab, sondern geben allem nur noch mehr Schärfe in sich. 

Die Hundenasen ihm gegenüber bauschen sich auf, als man unmittelbar in der Luft den Geruch von totem Tier und Fäulnis, wie aus dem Nichts heraus wahrnehmen kann.

Die Atmosphäre ist aufgepumpt vom dunklen Yoki des Daiyokai und wäre es Nacht, wäre der Begriff ´Nightmare´ mehr als angemessen.

 

 

Langsamen Schrittes kommt er auf dich zu und riecht lange an dir!

Er weiß er wird keinen Täter mehr hier antreffen, was ihn übel stimmt!

Die Adern seiner Augäpfel ziehen sich verräterisch durch die rote Regenbogenhaut und krampfen. Allein der Klang seiner Seide und ein leises schnauben verraten, das der Lord sich noch immer unter Kontrolle hat.

Doch das Rot bleibt in den Augen stehen als er wissend den Namen des Täters wispert.

"Otaku!"

Neumond

Kapitel 39 Neumond 

 

 

Lunatic POV

 

 

Es ist spät.

Ich sollte schlafen.

Doch ich kann nicht...

Aber warum nicht?...

 
 

Ist es die klare Neumondnacht die den Himmel schmückt, die mich davon abhält?!

Nachdenklich fixiere ich die Stelle am Himmel wo normalerweise der Mond sein sollte...

Mein Puls beschleunigt sich während ich atme und ich den Fleck ins Visier nehme. Die Schwärze schwappt über! Und sucht meine Augen heim!
 

Da stimmt etwas nicht!...
 

Die Geschichte fängt an nach einem schlechten Witz zu schmecken und ich entlarve so die Lüge!

Mein Herz schmerzt mit einem Mal und eine böse Vorahnung nach ´ich weiß nicht was´ lähmt kurz all mein denken.

 
 

´Verdammt! Ich kann nicht atmen.~´ Ist das Einzige was mich noch umschweift. Ansonsten ist da nur völlige Leere in mir...

 
 

Warum fühle ich mich gerade so, als würden dunkle Schatten meinen letzten sicheren Hafen überrennen?

... Warum fühle ich mich plötzlich trauriger als jemals zuvor?

Warum kriecht die bittere Angst, so voll, direkt aus meinem Herzen in mir hoch empor?

 

 

WAS ZUR HÖLLE IST DAS???

 

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Von Entsetzen durchdrungen trete ich aus meiner Bleibe hinaus ins Freie als die Wallung noch weiter zunimmt. Das komische Gefühl ebbt nicht ab, als ich unter dem herbei illusionierten Himmel in der Hölle stehe. Das Unbehagen in mir nimmt weiter zu und zwingt mich beinahe körperlich und psychisch völlig in die Knie. Dann sehe ich wie Otaku mit seinem dunklen Yoki förmlich den Himmel aufreißt und mit seinen Kräften etwas in diese Welt zieht.

Ich kneife meine Augen zusammen, da sich in der nahen Ferne beginnt eine Gestalt abzuzeichnen, die ich kenne.

Es ist die blaue Hündin die ich auch schon in vergangenen Tagen hier getroffen habe und die sich mit Fantasie ein Duell geliefert hatte.

Und fies, terrorartig, hundsgemein trifft mich dann schon die Attacke der Hündin mit voller Wucht aus dem Hinterhalt einer anderen Welt, als sie ihre Pfoten dauerhaft in diese Welt setzt.

 
 

... Ich gehe nicht zu Boden, sondern werde in den Boden gezogen und tauche unter.

Auf eine andere Ebene der Machtunterlegung. Gegen die mir kein Kraut gewachsen scheint.

Ich habe ihren ersten Schlag an sich noch nicht einmal verdaut, da kommt auch schon der nächste Hammer meiner Gegnerin in Form von einer Nachricht, mit der sie mir aber zugleich endlich ihren Namen verrät.

 

 

»Hanyo no Yashahime: Sengoku Otogi Soshi«

https://www.anime2you.de/news/384997/yashahime-neuer-inuyasha-anime-befindet-sich-in-arbeit/*

 

 

Realität wandelt sich noch während du davon ↑ erfährst zu einer Verräterin und hat sich mit dieser Tatsache aus deiner Geburtswelt, letztendlich einen permanenten Weg hierher gebahnt.

Und DAS, macht alles nur noch schlimmer!

 
 

Geschickt trennt die Nachricht vom neuen Inuyasha-Anime kurz dein Herz von deinem Körper und schockt dich mehr als abgrundtief!

Und niemals hättest du gedacht, dass ein Ereignis welches der realen Welt entspringt, die Quelle großen Übels hier sein kann und einen Charakter auf den Plan ruft! Doch diese Nachricht ist der Beweis dafür!

 

 

Heute siehst und erfährst du die Realität hier in der Geschichte, am eigenen Leibe und auch sie erhält schließlich ihr Kapitel-Debut in dieser FF! Wenn auch nicht auf deinen Wunsch hin!

 

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Meine Muskeln zucken noch von der Attacke der Hündin und versteifen sich unter dem Neumond, als ich einen Befehl von Otaku bekomme der sich für mich nicht von einem Fluch unterscheidet. Währenddessen zieht sich Realität zurück, eilt an Otakus Seite und macht ´sitz´.

 
 

Mein Kopf brummt und Otakus Wörter sind scharf wie eine Klinge für mich. Sie sind so schlimm, das mir sogar die Anwesenheit meiner neuen Feindin für einen Moment entgleitet wie ein chinesischer Papierdrache dem Wind.

Auch wenn man es nicht sieht, schneiden die Phrasen meines Meisters tief in mein Herz, so das meine ganze Welt wankt und droht zu fallen.

Die Gefühle liegen jenseits von allen Sinnen.

Es ist ein Tritt unter die Gürtellinie direkt aus Schatten geboren- den wohl niemand hat kommen sehen! Nicht einmal ich selbst...

 
 

... Was Otaku jetzt von mir verlangt, ist weitaus schlimmer als jeder körperliche Schmerz den man mir zufügen könnte und den ich bisher hier erlebt habe.

Überhaupt ist der körperliche Schmerz mir zweitrangiger denn je geworden. Ich bin hier eine Yokai und meine Wunden heilen schnell. Mit seelischem Schaden sieht das ganz anders aus.

... Diese Furchen spürt man selbst als Yokai genau so wie ein Mensch. Der Hall ist sogar noch größer, weil Wut und Stolz jeglicher Freundlichkeit spinnefeind im Weg stehen. Und trotzdem darf man nicht stolpern, nie eine Schwäche zeigen...

 

 

 

Und genau diesen Satz greift Otaku sich, um mich an meine Grenzen zu erinnern!

 

 

Er richtet sich zu voller Größe auf und ergießt sein Yoki direkt über mein Herz, bis es innerlich zittert.

Es ist die Attacke eines gemeinen Biests, voll auf meine schwächste Stelle. Nicht dazu da um mich zu töten, sondern um mich leiden zu lassen und zu formen.

Dazu da, um mich zu zermürben, damit die Dunkelheit in meinem Herzen ansteigt und benutzt werden kann!

 
 

Es ist ein Angriff, der mich auf eine Weise härter trifft, als es die Ankündigung meines eigenen Todesurteils es jemals tun könnte...

Des Daiyokais Verlangen, bringt mein Herz zum stolpern und stößt es in dunkle Gefilde, denen ich alleine nicht entkommen kann!

 
 

Die Welt kratzt an meinem Traum -der Vorstellung meiner Welt- und droht alles für immer zu zerbrechen und in Scherben zu legen!

 

 

"Sag es jetzt!" Ertönt es erneut neben mir, als ich zu lange brauche um seinen Befehl auszuführen.

Die Stimme des Daiyokai gleitet über meine Schulter wie giftiges Miasma und der Befehl ist zu hart um von mir gebrochen zu werden! Ich habe wirklich keine Chance! Und auch keine Idee!

Als wäre das nicht genug, drückt mir mein Meister als Warnung dominant sein dunkles Yoki in den Nacken bis meine Haut unangenehm zischt.

 
 

Dann breche ich einen Zauber von mir entzwei, der bisher wie ein unsichtbarer Schild um diese Welt lag! Und eine Gegebenheit die ich mir vor langer Zeit ausdachte -der ich aber bewusst Raum zum atmen ließ um sie eventuell um zu schreiben, oder wachsen zu lassen- wird als ich die Wörter spreche, zum geschriebenen, unveränderbaren Gesetz erhoben und meißelt sich in Stein!

 

 

"The gap between idealism and reality

Is so very cutting

And as we cannot cut them off, they are opening up."

 

 

Mein Herz zieht sich zusammen wie Espenlaub unter Wind, als ich gezwungen werde den für mich heiligen Satz zu sprechen und ihn den Lesern offenbare!

Verschiedene Impulse schütteln mich und ich fühle mich weder in der richtigen Umgebung dafür, noch erhaben genug, um solche Macht zu entfalten!

Denn ich fühle mich mies.

 
 

Aber... trotzdem: DAS IST ER!

DER SATZ, der mit dem ersten Gedanken ausschlaggebend für die Entstehung dieser Geschichte war!!!

Ich verdanke ihn Ayu- eine der größten Songwriterinnen aller Zeiten für mich!*1

 
 

Niemals wollte ich das dieser Schatz Unheil anrichtet oder ähnliches.

Doch was hier in der FF geschieht und nicht geschieht, das liegt schon lange nicht mehr allein in meiner Hand!

 
 

Und ich weiß: Dadurch das ich die Entstehung der Geschichte hier Stück für Stück mehr und mehr ans Licht zerre, nehme ich ihr einen Teil Mysteriösität was niemals gut ist...

Ein ungutes Gefühl ergreift erneut von mir Besitz, als ich an die unbekannten Folgen denke, die dadurch entstehen könnten...

Ich balle meine Faust vor Wut und muss vor Gram kurz die Augen schließen, weil ich keine unmittelbare Möglichkeit sehe wie ich mich gegen all das wehren kann...
 

 

Otakus unheilvolles Lachen in meinem Rücken, lässt mich die Ernsthaftigkeit dieses Augenblicks noch überdeutlicher spüren...

 
 

Er gewinnt immer mehr an Macht. Lange wird es nicht mehr dauern, bis wir im nächsten Level des Krieges angekommen wären...

 

 

Wie ernst ihm das alles ist, zeigt sich nur einen Augenblick später, als er Genjitsu -die Realität- mit einem Befehl vollgepackt fortschickt...

Und auch dann überkommt mich eine Kälte der anderen Welt, als die blaue Hundedame sich in Bewegung setzt und Otakus Befehl folge leistet.

 

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Meine imaginären Flügel, die ich allein meiner Fantasie verdanke, fühlen sich gestutzt an und mein Herz ist wie leer gefegt, als ich mich auf den Weg zurück in meine Räume mache um mich zu erholen.

Ich lasse mich aufs Bett fallen und tue nichts.

Zu deprimiert bin ich heute um meine Freiheit als Dämonin voll auszunutzen. Ich kann dank meines erhabeneren Körpers weitestgehend hin gehen wohin ich will. Es sei denn ein Befehl steht mir im Weg...

Doch das bringt mir alles nichts!

Ich bin ruhelos wie nie!

Ich kann mich nicht beruhigen und auch wenn ich schon von Anfang an ahnte, das Otakus und meine Wünsche sehr verschieden sind, so werden die Begebenheiten für mich immer klarer, als würde ich einen Blick in einen frisch geputzten Spiegel werfen.

... Seine und meine Bedürfnisse stehen sich entgegen wie das Schwarz dem Weiß und können nicht nebeneinander koexistieren...

 
 

Adrenalin pur fließt mir bei dieser Erkenntnis und bei jedem weiteren Atemzug dick die Schultern herunter und lässt sie schwer werden.

 
 

Es ist nicht das erste Mal das du das 1/2 sein und die Schwäche die sich daraus ergibt innerlich verfluchst... Du spürst schon jetzt wie sich abertausende, Millionen Szenarien aufgrund der neuen Ereignisse in dir entwickeln und in dir drehen.

Deine grenzenlose Fantasie war und ist schwer zu kontrollieren! Und als Halbe Portion ist das erst recht eine wahre Herausforderung!

Normalerweise kommst du auch ganz gut ohne Mitsuki zurecht, doch die Nachrichten dieses Kapitels haben dich für den Augenblick Schachmatt gesetzt.
 

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´...Was ist, wenn meine schlimmsten Befürchtungen jetzt alle wahr werden?´ 

Oder... NOCH SCHLIMMER?

Was, wenn der neue Anime über all das hinaus wächst, wie ein giftiges Gewächs und meinen Himmel damit gänzlich verdunkelt?

 

 

-Was wird dann in mir zerbrechen?

-Und was übrig bleiben?...

-Wird mir diese Erfahrung zum Nachteil werden?...

-Bin ich überhaupt fähig dazu, aus dem neuen Anime etwas gutes zu ziehen, wenn ich ihn hassen sollte?

 
 

´Inuyasha´ ist deine erklärte Sternschnuppe in der Nacht!

Immer wenn es dir schlecht geht, du erschöpft bist, oder sonst irgendwie abschalten möchtest, reist du in diese Welt, weil das der Ort ist, den DU wunderschön findest! 

 
 

Doch was ist wenn jemand diesen Platz plötzlich... verändert...?

SO OFFIZIELL?

Was ist, wenn jemand diesem Platz etwas von seiner Erhabenheit unwiderruflich stiehlt, weil der falsche Weg und zu unmagische Wörter eingeschlagen und gesprochen werden?

 

 

Also jemand der NICHT RUMIKO IST, ganz OFFIZIELL die Geschichte weiter schreibt?

Was wird das aus deinem sicheren Hafen machen?

Wird er einstürzen oder schrumpfen?

Dünner an Fantasie werden?

Hässlich?

Ungenießbar?

Dem Original nachträglich alle Wunderbarheit abknöpfen wie ein mieser Dieb, so als hätte die Urgeschichte niemals existiert?

Wird die Originalserie dadurch so schwach werden, das sie in der Zukunft echte OOCs erschafft und dich nicht mehr verzaubern kann?

 

 

Vor all dem... hast du echte Panik und es macht dich auch wütend!

 
 

Hättest du doch nie gedacht, dass die Autorin deiner Liebesgeschichte so handeln würde! In solchen Momenten ist das ´warum´ laut und beinahe ohne Hoffnung in dir und du willst sie kräftig schütteln! Auch wenn du vielleicht nicht das Recht dazu hast! Die Gefühle gehen mit dir durch wie ein toller Gaul und lassen dein Herz Gift spucken.

 

 

´Rumiko, nur Supervisor bei einer Inuyasha-Fortsetzung? Konnte das anders enden als in einer totalen Katastrophe?´

 
 

Du betest inständig dafür das du dich irrst und das es so nicht sein wird! Doch auch wenn deine Hände zur Abwechslung still halten und nicht vor Nervosität zittern, als du zu Kami-sama betest, wird das Gebet von deinen schlimmsten Befürchtungen heimgesucht wie ein Kind vom Schrecken der Nacht und das miese Gefühl bleibt.

 

 

... Jedoch... die Hoffnung ganz aufgeben kannst du auch nicht, da Rumiko für dich die höchste Magierin mit Worten ist! Es gibt niemand anderen den du so sehr bewunderst wie sie!

Sie war Diejenige die die Tür zur Fantasie für dich geöffnet hat. Das ist Fakt!
 

 

Wie Ferngesteuert übernimmt deine Fantasie bei diesen Worten und du denkst intuitiv an eine andere Geschichte, die du lieb gewonnen hast. Und die mit ihrer Fortsetzung förmlich aus dem Himmel gerissen wurde!!!

 

 

Harry Potter...~

 
 

Das wunderbare Urwerk der Geschichte, -HARRY POTTER- liest du immer wieder gerne, jedoch wurde deine Fantasie nach dem lesen von the cursed child arg verwundet und lag zumindest für diese Geschichte sterbend in der Ecke, weil dir die ergänzende Geschichte nicht ein bisschen gefiel...

 
 

Zu anders, zu jenseitig zu deinen Erwartungen, -deinen Wünschen und Vorstellungen-, waren Geschichte, Ereignisse, Handlungen und Charaktere aufgebaut worden.

Die neue-alte Welt fügte sich nicht so vielversprechend ein, wie du es dir erhofft hattest und das hatte zur Folge das du nicht warm mit der Geschichte werden konntest...

Mit jeder Seite die du last, wandelte sie sich vom ´Märchen´ immer mehr in ´Schund´ um, was dich traurig machte.

 

 

Es gibt Tage da lässt du the cursed child bedingungslos existieren, doch ebenso gibt es Momente wo du die Geschichte am liebsten aus dem Harry Potter Universum heraus reißen möchtest und sie mit einem Radiergummi, oder einem Tintenkiller vernichten willst, wegen der oben genannten Gründe!

 
 

Noch bis heute ist deine Fantasie oft damit beschäftigt, die Existenz der Geschichte zumindest für dich zu übermalen, zu übertünchen, auszumergeln und zu löschen, oder mit Blumen zu verschönern, wenn dich die bloße Existenz der Geschichte zu sehr abnervt!

 
 

Damit zumindest der Urkern der Geschichte Harry Potter FÜR DICH nicht gänzlich in sich zusammenfällt und sie so magisch und schön bleibt wie es mit diesem Tand einer Fortsetzung nur möglich ist, musst du the cursed child von Zeit zu Zeit einfach leugnen... Das war wie mit der 8. Staffel von Game of Thrones...

 
 

Und oft ertappst du dich noch bei dem Wunsch, das du dir wünscht da wäre NICHTS...
 

All deine Synapsen und Wünsche aktivierst du flehend als du flüsterst ´Bitte, bitte, bitte... tu das INUYASHA nicht an!´

Doch ebenso weißt du- die Fortsetzung wird kommen!

Den Zeitpunkt um zu wünschen und zu beten, der war unbemerkt an dir vorbeigezogen. Während du hier warst.

 

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Deine Teufelsspirale an Gedanken wird erst unterbrochen als es an deiner Tür pocht. Akumu- der Alptraum steht in der Tür und reicht Otakus nächsten Befehl an dich weiter.

Nickend nimmst du diesen an und als du dich wieder deinen Gedanken zuwendest ist Akumu längst wieder verschwunden. Doch selbst ein Alptraum konnte dir heute Nacht nicht soviel Unbehagen bereiten, wie Realität und Otaku es getan hatten...

Ein ´Alptraum´ wäre absolut überflüssig. Den DAS HIER war gerade nichts anderes! Nur eben in wachem Zustand!

Du musst dir schleunigst etwas einfallen lassen!

 

 

Mit einem geflüsterten ´Colloportus´*2 sperrst du die Geschichte des Zauberlehrlings schließlich in eine der vielen Nischen in deinem Innern weg und stellst dich der unüberwindbaren Tatsache und hoffst das dir das Zauberwort ein bisschen Aufwind verschafft!

Denn wenn du jetzt nicht weiter machst, wird das nur deinen riesigen Sesshomaru-Komplex auf den Plan rufen und der würde dann die Leser entweder zu Tode nerven und die wenigen Überlebenden sicher dann noch erfolgreich in den Wahnsinn treiben! Und davon würde dir sicher jeder Storyteller abraten, denn dann hat die Geschichte nicht nur wenige Leser und Kommi-Schreiber, sondern GAR KEINE mehr!!!

 
 

So gesehen waren das richtig blöde Aussichten!

Du verlierst keine Zeit mehr und optimierst den Moment. Zwar kannst du als halbe Portion nicht so gut ´zaubern´ wie sonst, doch auch dir gelingen ab und an kleine Dinge wenn du dich konzentrierst. Und die Panik die du gerade fühlst, war ein guter Auslöser dafür. Der perfekte Trigger...

Deine Beine gleiten auf die Erde. Du setzt dich in perfekter Yoga-Pose auf den Boden bis der Moment kurz aufatmet. Dann schließt du selbst die Augen und verbannst alles was dich davon abhält zu handeln nach und nach in dein Inneres.

Bereits als deine Hände sich berühren fühlst du schon wie der Friede einer stillen Meditation auf dich zu wirken beginnt. Die Hektik der Welt tangiert dich nicht mehr.

Du atmest aus.

Und ein.

Und stellst dich der Stille.

Du lässt alles geschehen und ergreifst nichts als die geräuschlosen Wahrheiten neben dir, als du wieder aufstehst.

 
 

Du betrachtest die Welt und dein Schlachtfeld die eins sind, jetzt stattdessen völlig nüchtern und gestehst dir unter den neuen Entwicklungen des Kapitels etwas ein: Es ist kritisch! Wie sollst du nur mit der neuen Situation umgehen? Und wie viel mehr kannst du selbst noch aushalten an schlechten Nachrichten? Bevor du endgültig zerbrichst?

 

 

Bei Inuyasha -deiner absoluten Lieblingsgeschichte- und als halbe Portion wird dir die Rettung deiner Geschichte niemals gelingen. Und genau da, hört der Spaß auf!

 
 

Das was dir da mittlerweile gegenübersteht ist zu stark für dich! Du brauchst mächtige Verbündete die zumindest deine Beweggründe respektieren und dich im Notfall schützen können...

Doch wo sollst du die nur her bekommen? 

Die wuchsen ja wohl kaum auf Bäumen...

 

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Deine Füße regen sich schwerer als sonst, als du dich in Richtung Musashi begibst. Zwar setzt du dich letztendlich in Bewegung um den Befehl deines Meisters auszuführen, doch leise klingt der Widerwillen in deinen Schatten hinein.
 

 

´Was zur Hölle soll ich jetzt bloß tun?...´

Waldgeflüster

Kapitel 40 Waldgeflüster 

 

 

Lunatic POV

 

 

Neben dem zersplitterten Baumstamm, lag in in den Ritzen versteckt, der letzte Hauch von Morgentau. Ein Blatt nahe des Stammes bewegte sich, während eine Maus ihren Kopf gierig danach reckte.

 

 

Die Sonne durchbrach hie und da das Geäst und kitzelte das Haupt des braunen Laubes welches die äußere Schicht des humusreichen Erdreichs bildete. 

 

 

Vögel wurden aufgeschreckt und stoben in die blaue Weite davon, als Lunatic sich mit langsamen Schritten der Lichtung näherte. Instinktiv hatten sie ihre dämonischen Sinne an diesen Ort geführt, doch war sie noch zu neu in diesem Körper, als das sie dessen Sprache schon vollständig verstehen könnte.
 

 

Neugierig spannten sich die Muskeln ihrer spitzen Ohren, als die Natur aufs Höchste mit ihren Sinnen spielte und das Öffnen einer Blüte als sanfter blobb an ihren Lauschern vorbeizog und in einer ganzen Symphonie von ploppen endete.

 
 

Völlige Ruhe legte sich über den Wald, bis eine Symphonie von weiterem ploppen folgte. An den moosbewachsenen Ästen fluppte Knospe um Knospe zur schönen Blüte auf.

Die jungen Augen verfolgten wie gebannt das rosa Farbenspiel das sich meeresartig vor ihr ausbreitete und ihr unermessliche Anmut darbot.

Ganz hingerissen von diesem Schauspiel, vergaß das junge Mädchen einen Moment ihre Sorgen und folgte dem Weg der Blüten weiter, der sie dichter hinein in die artenreichen Gefilde -genauer gesagt in das Herz des Waldes führte. 

 

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Der Wald wurde vom zirpen der Grillen gestreckt, bis Nachmittag am Himmel stand und das immer währende Grün einen neuen Teil der Welt offen legte, für alle Fantaholics.*

 

 

Leises flüstern erfüllte die Luft. Geheimnisse der Zeit erzählten sich im Hort der Blätter eigene kleine Geschichten und zeugten von der hohen Magie die in der Luft lag.

Äste bewegten sich, schüttelten die Welt und die Jahreszeiten durcheinander.

 
 

Die charakteristischen Nebelschwaden die in jedem Wald zu Hause sind, verdichteten sich, je mehr die Schritte Lunatic nach Westen zogen.

Als die Äste die den Weg noch immer bekleiden, beginnen dicker zu werden, zeigt sich gepaart mit einer schwingenden dämonischen Aura plötzlich mit Gefühl ein Puls in der Luft.

Und unten, oben, rechts und links wissen nicht genau wo hin.

Der Geruch um dich herum, ändert sich abrupt, sodass ? entstehen.

 
 

                                                  ???

 

 

Bevor du das neue Erlebnis vor dir erschnüffeln kannst, zieht diese Kraft genau so schnell wie sie auftauchte wieder in Richtung Boden und du spürst wie diese Macht die Erde stattdessen tränkt.

Dann taucht direkt vor dir ein Baum wie aus dem Nichts auf.

Tau zu vielen sickert von den Furchen der heiligen Rinde gen Boden und reichert das Erdreich so mit noch mehr Fülle an.

 

 

Dem Zauber des Waldes kannst du dich jetzt nicht mehr entziehen und dein eigentlicher Auftrag rückt in den Hintergrund. Deine Beine stoppen wie unter Befehl. Etwas großes bannt dich an diesen Ort und gibt dir ein, diese Darbietung der Natur, bis zum Ende anzusehen.

 
 

Die Aura der Natur zuckt, legt sich über dich, belauert dich nun von gefühlt überall.

Du hast im Sinn, 1000 Augen auf dir zu haben, fast so als würde man dich explizit durchleuchten. Ein warnendes kribbeln schüttelt deinen Körper massiv. 

Dein erster Impuls ´lauf´ wird deinen Gedanken förmlich entrissen, als dir durch Gründe die dir noch verborgen sind, warm im Herzen wird.

 
 

Erschrocken springst du jedoch in einem hohen Satz rückwärts, als etwas von oben deine Schulter sanft berührt.

Wie von der Tarantel gestochen brichst du nach hinten aus, ohne einen Blick nach oben riskiert zu haben. Deine Augen bleiben an Ort und Stelle, die Umgebung vor dir, genau im Visier.

Unfähig dich zu bewegen.

Wie unter Zwang.

 

 

Erst ein nahes knacken löst die unsichtbare Bevormundung die sich über deinen eigenen Willen gelegt hatte wieder. Sofort schaust du in die Höhe und schüttelst das Gefühl ab.

 

 

Sogleich ist dir klar, die Sekunden die du verloren hast, werden dir nun nicht gut Freund. 

Mehrere Äste schießen bereits auf dich zu!

 

 

Nur der letzte Fetzen einer Nanosekunde lässt dich den braunen Fesseln noch entkommen. Nervös bringst du mehr Entfernung zwischen dich und das wabernde Geäst, das jedoch den gleichen Weg wie du nimmt.

Immer wieder tänzelst du weg. Weichst deren Griffen geradeso noch aus.

 

 

Doch dann taucht Fantasie auf und dreht einfach so dein ʞɔǝnlƃ.

 

 

Deine aufmüpfige Energie fließt aus dem Augenblick heraus und an dessen Stelle rücken Mühe und Unbehagen.

Dein Katz und Maus Spiel mit dem Baum wird plötzlich spürbar auf deiner Haut, denn jetzt sticht die Luft schmerzhaft in deine Lungen und lässt deine Glieder vor Anstrengung beben! Dann wird die Zeit zu deinem Feind!

 

 

Du spürst den Sog des Astes eher als das du ihn siehst.

Und dann hat er dich!

Deiner Freiheit beschnitten erschlägt dich das Yoki wie ein zu dicker Wälzer! Dein Körper und Kopf drehen sich überrascht um 180 Grad und überfordern dich kurz mit ihrer Präsenz.

 
 

Auch wenn die Aura vor dir stärker als die deine ist, würde dich solches normalerweise herzlich wenig tangieren.

Es war und wird mit Sicherheit nicht die letzte Begegnung dieser Art bleiben und bisher hattest du alle mit Witz, Humor, Einfallsreichtum, Glück, schlechter Laune, oder auch einfach mit schnellen Füßen immer wieder überlebt...

Doch in Hochform bist du heute keineswegs. Das zu denken, oder auch zu schreiben wäre schlicht und ergreifend gelogen. Viele Erlebnisse sitzen dir heute lauernd im Nacken und leider sind nicht allzu viele schöne dabei...

Und letztendlich ist es der Gedanke an den neuen Inuyasha-Anime der deine Welt stoppt

 
 

Das weiß der Baum zu nutzen. Noch immer hat er seinen Fang um dich gelegt und kriecht nun, wie von einem Startsignal angetrieben, zu mehren immer weiter an deiner Gestalt nach oben. Auch wenn das Gefühl das die Zweige auf deiner Haut hinterlassen nicht schmerzt, keineswegs unangenehm ist, ist dein Körper so verwirrt von den ganzen Eindrücken der letzten Tage, das deine Reaktion explosionsartig ausfällt, wie bei einem zu voll gestopftem Gefäß das barst!

Alles was du nicht weißt, nicht kannst, legt sich für eine Sekunde auf deinem Gemüt nieder und knabbert an deiner ohnehin schon geschrumpften Hoffnung für ein Happy Ending.

"Scheiß Realität" murmelst du nur.

 

 

Dein markerschütternder Schrei zerreist die Stille des Waldes, treibt den Ort von der Wahrheit weg und lässt den Boden beben!

 

 

"AAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHH!"

 

 

Hektisch versuchst du dich von den Ästen zu befreien die inzwischen einen guten Teil deines Körpers umhüllt haben. Deine Fäuste schlagen auf das Holz ein und mehr denn je kommst du dir wie ein dummer Welpe vor. Deine Krallen verursachen nicht den geringsten Kratzer an der Rinde...

Alles drücken und schieben hilft ebenfalls nichts. Ein letzter rettender Funke schießt dir in dein Hirn als deine Gedanken wild auf der Suche nach einer adäquaten Lösung für diese Situation sind.

Diesmal gehst du anders vor.

Das du nicht so gut im neu-schaffen bist wie dein anderes ich hast du dabei fest im Hinterkopf!

Diesmal nimmst du also nicht deine Krallen als Retter, sondern dein Maulwerk!

 

 

All deine Scham und deine roten Wangen unterdrückst du vehement und schiebst die Gefühle noch hinter dein Herz. Du ziehst die Luft notgedrungen in deine Lungen ein und es gelingt dir die Leidenschaft des japanischen Seiyu auf deiner Zunge zu schmecken als wäre es die deine.

Dein Erinnerungsvermögen ist klar wie Eis, als du die Originalstimme Inuyashas laut und schroff wie Live in deinen Ohren hörst und eine Szene in deinem Inneren abläuft.

Die gesprochenen Silben sind so stark das du ihnen folgst, obwohl sie für westliche Ohren immer mit etwas zu viel Inbrunst behaftet sein werden.

Ganz im Gegensatz zum sonst so verschlossenen asiatischen Charme.
 

Es klingelt in deinen Ohren als der Hanyou das ersehnte Wort nach dem du suchst, endlich ausspricht, und dann traust du dich selbst heran!

Du schnappst es dir und kotzt es mit voller Wucht wie einen Schrei aus deinem Mund. So wie er!

 
 

"San-

-kon

-tes

-sou!"
 

Ertönt die geliehene Technik von deinen Lippen! Deine Gedanken überholen den Triumph und Worte pressen sich zusammen, noch bevor deine Erinnerung endet.

´Das ist Inuyashas-Standardattacke! Also so wie bei Pokémon das Tackle! DAS sollte ich doch wohl hinbekommen, oder?!´

 

 

Dein Gedankengang verwandelt sich zusammen mit deiner Spannung in eine wahre Gegebenheit und landet im hier und jetzt.

Als dein Vordergrund schwarz-golden erstrahlt, man nur die zerfetzenden Krallen sieht, und dir wie im TV kurz die Sicht auf alles andere versagt bleibt, weißt du du hast Erfolg!

Erinnerung, Gegenwart und Gefühl sprengen die Zweige des Baumes auf und entschwinden im Wind, als ein neuer Moment aus der Zeit geboren wird.

 

 

Unsanft landet du auf dem Boden, ohne das du dein Glück fassen kannst.

Und mit einem ´Plopp´ gehörst du wieder dir!

Nichts was nicht zu dir gehört ummantelt noch deinen Körper oder ist in unmittelbarer Nähe. Die Zweige haben sich gar plump auf den Boden fallen lassen und sich schließlich ins Erdreich zurück gezogen...
 

Doch eine neue Überraschung erlebst du als sich die Wunden oberhalb am Stamm, die du dem Baum mit deiner Attacke großflächig zugefügt hast in sekundenschnelle wieder schließen...

Nun bist du baff!

Es ist so, als hättest du den Baum nie verwundet!

Mit großen Augen inspizierst du die eben getroffenen Stellen aus der Ferne und kannst dir ein "Wow!" nicht verkneifen.

Am liebsten würdest du nun die Rinde begrapschen, denn das jemand sich von einem Angriff so schnell erholen konnte, ohne irgendwelche verbleibenden Zeichen an sich zu haben, das konnte selbst ein Daiyokai deines Wissens nicht in dieser Schnelle bewerkstelligen! Selbst Sesshomaru, der sich noch im Kampf mit Magatsuhi selbst geheilt hatte, war da nicht ganz so schnell wie dieser Baum gewesen, oder?

 

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                                                    .

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Die Welt steht einen Moment still. Nur den Wind hörte man durch die Blätter pfeifen. Die Zeit wurde just von Fantasie aus der Vergangenheit in die Gegenwart gestupst und so konnte die Szene fort laufen. Wie ein neues Blatt geben dir alle Anwesenden die Gelegenheit, dir ein eigenes Bild zu zeichnen und die Situation neu zu beurteilen.

 

 

Die Höhle des Löwen, die sich aufgrund der Gefahr, in deinen Gedanken breit gemacht hatte, bröckelt mit jeder ruhigen Sekunde die dein Herz durchdringt und du fragst dich ´warum greift der Baum mich jetzt nicht mehr an?´

Als genug Zeit in Ruhe vergangen ist, stürzt deine absurde erdachte Vorstellung schließlich ein und das Bild vor dir- der schöne üppige unvergleichlich reiche Wald- übernimmt wieder die Oberhand.
 

 

Das kochende Adrenalin in dir legt sich wieder nieder, sobald dieser Ort als wahr verifiziert wurde und du wirst ruhig.

Die Schönheit die du für diesen Ort empfindest wird wieder zum tragenden Gefühl deines Herzens, mit jedem Herzschlag den du in Stille hier verbringen darfst.

Eine sichere Umgebung ist keinesfalls selbstverständlich für dich.

... Dann horchst du tiefer in dich hinein und stellst fest ´Ja... ich fühle mich hier sicher...´

Egal ob du deinem Insinkt nun trauen kannst oder nicht, deine Feststellung hat zur Folge, das deine Angst vor dem Wesen vor dir, langsam aus deinem inneren Horizont herunter fällt und sich auflöst.

 

 

Es vergehen weitere zehn Minuten ohne das etwas nennenswertes passiert und so schafft es der Baum letztendlich dich mit seiner neuen Taktik -seiner Untätigkeit- wieder näher an das Geschehen heran zu locken.

Zwar bist du noch wachsam, als sich deine Füße der großen Pflanze nähern, doch die Neugierde siegt am Ende, als zusätzlich noch ein Geräusch aus der Stille geboren wird.

 

 

Ein Laut, welchen es in deiner Welt nicht gibt, klopft mit edelmütiger Unvergleichbarkeit an deine Pforten und gibt dem Wesen vor dir, Charakter, zusätzliche Linien, wie einen endgültigen Geruch als sich die Rinde zu regen beginnt.

Das Yoki was vor dir fließt, wird endlich als dieses von dir voll erschnüffelt und so lesbar für dich. Die dämonische Energie legt sich nun offen wie ein Buch vor dich und ist mit aller Magie des Waldes und dieser Welt gespickt. 
 

 

Die Zweige, angefüllt mit den Blüten die dir den Weg hieher zeigten, schieben sich nun zusätzlich wie ein neuer Haarschnitt zur Seite und entblößen auch den letzten Rest des Gewächses sichtbar.

Vor dir steht ein Baum! Das war dir schon vorher klar!

Doch dem sind plötzlich zusätzliche Linien gewachsen. Genauer gesagt, hat die verholzte Rinde nun ein Gesicht.

Deine Überraschung ist kaum in Worte zu fassen, als du das Wesen vor dir korrekt betitelst.

 

 

"Bokuseno?!"

 

 

Die Aura des Baumgeistes fächert sich nach der Namensnennung sogar noch weiter auseinander. Doch der Sinn das zu sehen ist dir abhanden gekommen. Deine Lippen beginnen zu zittern, deine Kehle krampft und dicke Tränen kullern deine Wangen hinab. Dein ganzer innerer Druck entlädt sich förmlich wie ein Wasserfall. Schniefend und auch ein wenig unsicher blickst du zu deinem Gegenüber auf und hauchst leise in den Wind.
 

"Bitte hilf mir!"

In den Wäldern

Kapitel 41 In den Wäldern
 

 

Noch weit hinter dem Bau des Bären und noch weiter entfernt vom krummen Baum indem die Eichhörnchen wohnten, hinter den Zweigen der alten Weide, geschützt durch die beinahe unendliche Undurchdringlichkeit der vielen Bäume, gepaart mit Immergrün, finden wir uns heute.

 

 

Lunatic POV

 

 

Ein lautes Knarzen welches die Zeit überholt fliegt durch den Wald und als der Baum sich in meine Richtung wendet soweit es ihm eben möglich ist, klingen seine Worte voll und gleichzeitig leise durch die dichte Umgebung des Unterholzes.

 

 

"So tritt denn näher, wenn du die Geschichte retten willst."

 

 

Noch bevor ich den Befehl hinter seinen Worten realisiere, bin ich bereits vorgetreten und haue mir innerlich die Hand vor den Kopf über meine schnelle Aktion, die mein Herz zu schnell preisgibt.

Sein Satz fällt erst nach meiner Handlung wie ein Stein in mein Hirn und sät zugleich wieder Zweifel in mir.

´Ah es ist offensichtlich das er also auch in die Geschichte hineingeschrieben wurde und einiges bereits weiß, sonst würde er nicht so reagieren, oder solche Dinge sagen wie er es gerade tut.

Doch was genau steckt dahinter?´

 
 

Von meiner impulsartigen Handlung offensichtlich amüsiert, grinst das Gesicht des alten Baumes mir entgegen. Als er seine Aura plötzlich ansteigen lässt wie eine Lampe die das Dunkel erhellt, weiß ich, ich war im letzten Kapitel völlig auf dem Holzweg... Ich habe seine Aura nicht entschlüsselt. Seine Aura, war nicht zu Ende... ich habe sie nie und nimmer in voller Gänze erfassen können. Bokuseno wollte nur, das ich mich nicht vor ihm fürchte und hat sie daher begrenzt...

 
 

Ich nehme seine Rücksicht zwar stumm dankend zur Kenntnis, aber meine dämonische Seite ist ein wenig in ihrem Stolz gekränkt und stürzt sich im Drang sich zu beweisen wie ein Jäger auf die Beute.

 

 

Na toll Lunatic... denke ich mir. Geiler erster Eindruck!

 

 

Noch bevor ich meine Gliedmaßen mäßigen kann, klebe ich praktisch wieder an dem Baum und wittere gierig nach dem Ende seiner Aura und hocke in seinem Geäst.

Der Baum reagiert zwar anders als ich es erwartetet habe -er verfällt in schallendes Gelächter aufgrund meiner Aktion...

Jedoch ist dies kein gutes Futter für meine dämonische Seite, doch der Rest Menschlichkeit der sich überraschender Weise Hand in Hand mit dieser Aktion in mir regt, freut sich umso mehr darüber.

 

 

Alles in allem lässt das die Stimmung zwischen uns zwar insgesamt dann doch besser werden, auch wenn seine Aura mir nun so riesig wie ein schwarzes Loch vorkommt, als er mir immer wieder weitere Schichten von Macht und Magie offenbart als ich auffordernd an ihm schnuppere.

Ich lese und lese ihn und komme doch zu keinem Ende wie ich fasziniert feststelle.

Irgendwann schließlich, hat meine dämonische Seite einen Drehwurm und völlig die Orientierung verloren in den weiten labyrinthartigen Verschachtelungen seiner Aura.

Mir ist schwindelig und bald darauf mir bleibt nichts anders übrig, als mich knurrend aus seiner Aura zurückzuziehen und peinlich berührt auf den Waldboden zu starren.---

Nicht auszuschließen das ich mich jetzt selbst vor Scham töten würde, wenn ich eine echte Dämonin wäre, so sehr wie mein innerer Dämon gerade stumm vor Gram in mir tobt und hinaus will.

Mein gesamter Brustkorb fühlt sich an als würde er gleich zerspringen...

Ich spüre ebenso die leichte Hitze auf meinen Iriden und bin mir sicher wenn man mir in diesem Moment einen Spiegel vor die Schnauze halten würde, wären meine Augen blutrot.

 
 

Doch die kühle Luft verbunden mit meinem Rückzug, lässt das Biest in mir nach längerem Warten und einiger Mühe schließlich weniger penetrant werden.

Ein strenger Blick Bokusenos setzt dem allem dann ein Ende.

Ich nehme an das passiert wenn die Rangfolge geklärt oder akzeptiert wurde. Passend dazu wandern meine spitzen Ohren automatisch nach unten, während ich weiter denke... So gesehen macht mein vorheriger Gedanke mit dem ´töten´ wenig Sinn.

Doch meine dämonische Wut war so hochgekocht in mir, das ich hätte schwören können mein Biest will MIR den Gar aus machen...

 

 

Daher bin ich umso glücklicher, als die Ruhe nach und nach wieder in den Wald und in mein Gemüt einkehrt und Raum für neue Fragen schafft, denn eine wird Bokuseno mir beantworten müssen, bevor ich mich noch weiter auf ihn einlassen kann.
 

 

"Wieso bist du hier?"

 

 

Zwar ist es möglich das er sich dank Mitsuki in die Geschichte einwebt, doch als wir noch eins waren tauchte er in keiner unserer Notizen auf, oder war auch nur im Gespräch oder ein Gedanke...

Das es ihn gibt/ oder gab ist klar, denn er ist ein OC, aber sein Auftauchen hier und jetzt erschließt sich mir dennoch nicht. Auch wenn ich keine pure Angst mehr vor ihm verspüre, so bin ich vorsichtig und muss doch sehen das auch ich so viele Informationen für mich beschaffe wie möglich, damit ich eben MEINE Möglichkeiten voll ausschöpfen und nutzen kann...

Da ich momentan weder Zugriff auf mein Notizbuch habe das sich noch in den Händen von Otaku befindet, oder auf Mitsukis Laptop, liegt die Zukunft vor mir in völliger Dunkelheit. Ich kann das aktuelle Kapitel nicht lesen, sondern nur erleben. Ich bin praktisch blind.

Es ist eine Art von Schwachstelle die ich glücklicherweise bisher nicht allzu häufig die Meine nennen musste, doch gerade in diesem Moment erscheint mir dieses Handicap besonders kritisch.

Es beängstigt mich etwas, doch gleichzeitig lässt es meine dämonische Seite beinahe wieder in eine Art Rausch verfallen.

Doch bevor ich dem erneut nachgeben kann, durchbricht der Baum ein weiteres Mal das Schweigen und beansprucht all meine Aufmerksamkeit, allein mit seiner Stimme.
 

 

"Menschenkind. Meine Wurzeln reichen weit bis in die Erde hinein und erstrecken sich beinahe über ganz Japan. Zudem habe ich eine Reihe treuer Verbündeter in den Landen. So tragen sich mir selbst Informationen aus weiter Ferne rasch zu...

Die Geschichte ist inzwischen so von Gefühlen, verschiedenen Wünschen und verschiedenen Willen durchlöchert das ich aus der Geschichte selbst Kraft ziehen kann und aus eigenen Stücken wählen konnte in ihr vorzukommen. Niemand anderes außer mir, hat mir im Gegensatz zu allen anderen vorgeschrieben hier zu sein."

 
 

Bei seinen Worten lässt er seine Wurzeln noch tiefer ins Erdreich gleiten und er untermalt das eben Gesagte visuell und mustert mich dabei genau.

Er nimmt ebenso mein überraschtes schlucken wahr, als mir die Macht dieses Yokai bewusst wird.

Dieser Yokai hat meinen menschlichen Ursprung direkt durchschaut. Und er ist aus purem Willen hier!

Das hat wohl noch kein anderer geschafft.

Als er weiter erzählt spitzen sich meine Ohren wie von selbst um ihm zuzuhören.
 

 

"Auf diese Weise wurde ich noch stärker als zuvor und sicherte mir einen Titel den ich nun lebe ´Wächter der Sagen´.

Und genau das tue ich nun. Dich beobachte ich schon seit geraumer Zeit, doch in der Hölle konnten meine Wurzeln dich aufgrund der feurigen Bannkreise nicht erreichen.

Die Frage die sich mir nun stellt ist: Bist du Freund, oder Feind?"

 

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Noch bevor mein Mund das erste Wort ausspuckt bremse ich mich selbst und der Druck in meinen Ohren nimmt zu, als ich meine Fangzähne knirschend aufeinander presse.

Woher... soll ich wissen was ich bin?

Eine Lüge und sei sie auch nur aus versehen gesprochen, kommt mir gerade an einem friedlichen Ort wie diesem wie ein Sakrileg vor... und auch in Gegenwart eines Yokai bei dem die Fülle der Macht scheinbar meine Vorstellungskraft übersteigt, wäre es nicht ratsam Raum für Zorn zu schaffen...

 

 

Offiziell und laut Otaku bin ich ein wandelnder Feind -so vollbepackt wie ich dank ihm mit negativen Emotionen bin. Ich bin eine wandelnde Gefahr, eine SCHWACHSTELLE für diese Welt!

Das Bindeglied für Otakus Pläne die Welt noch mehr durcheinander zu bringen und keinen Platz für friedliche Grünflächen und schöne üppige Wälder übrig lassen werden wie diese hier. Er will die Welt erobern und sie allein für sich haben.

Da Bokuseno der Fürst dieser Wälder ist, wird er gegen Otaku agieren wenn er kann... und somit auch gegen mich?

 

 

Meine Lippe erzittert unter dem Dilemma indem ich mich befinde.

Meine spitzen Eckzähne reißen vor Anspannung mein Fleisch ein, ich schmecke den metallenen Geschmack von Blut auf meiner Lippe und weiß dennoch keine Antwort.

... Ich weiß nicht was ich in Zukunft tun kann oder will.

Ich kenne meinen Weg nicht.

Ich weiß nur ich mag diesen Wald, diese Umgebung... doch mehr vermag ich nicht zu sehen.

Natürlich habe auch ich Hoffnungen und Wünsche, doch einer davon wurde mir bereits erfüllt indem ich aus dem Geltungsbereich von Otakus Aura gelangen konnte um mich von diesem schieren Hass zu erholen.

 

 

Auch wenn ich erschöpft bin und nach wie vor Angst vor Otaku habe, tut es meinem Herzen gut vernab der Hölle zu sein und hier neue Eindrücke zu sammeln.

Sie sickern praktisch wie von selbst in mein Herz und füllen es.

Doch wie es weitergeht... das weiß ich einfach nicht!!!

 

 

Der weise Baum scheint das zu spüren denn plötzlich erstrahlt es gleißend weiß um uns rum und ich werde direkt in seine Aura gezogen und höre ihn geheimnisvoll in einer fremden Sprache wispern.

 

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Wie lebendige Schlangen greifen die warmen Äste des Baumes nach meiner Haut und erobern mehr und mehr von meiner Fläche.

Ich japse auf.

Es ist nach wie vor ein komisches Gefühl jemand anderen außer einen Geliebten so nahe zu spüren, doch etwas in mir drängt mich dazu, diese Nähe weiter zuzulassen.

Es ist schwierig meine eigene Bewegungsfreiheit mehr und mehr Flöten gehen zu sehen, je mehr die Wucht der Zweige meinen Köper umhüllt. Doch mein Wille ist dem seinen zugetan.

Und das ist der Unterschied zu vorher!

Jetzt will ich sehen an welche Pforte mich diese Aktion bringt!

Vielleicht vermag Bokuseno die Wahrheit ohne Worte zu sehen... und gewährt mir dennoch etwas anderes als seine Missgunst...

 

 

Wie zuvor, überkommt mich eine kurze Ahnung wie ein Lichtblitz als Bokuseno seine Aura mächtig werden lässt und ich jegliche Bewegungsfreiheit verliere und wie gelähmt bin.

Doch diesmal gehe ich nicht gegen den Willen des Baumgeistes vor, sondern ich warte ab und versuche mein Herz was unter der immensen Aura vermehrt pumpt im Rahmen meiner Möglichkeiten zu halten.

 

 

Die Rinde des alten Baumes erzählt mir dann einen Teil seiner Geschichte und er beginnt ebenso mein Leben zu lesen, als wir uns körpernah umfassen und sich unsere Herzen öffnen und es offensichtlich wird, das wir das Selbe wollen.

 

 

´Ein Happy End.´
 

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Das Rascheln der Blätter nimmt zu und hallte wie 10.000 Geschichten in meinen Ohren wieder.

 

 

Ein heftiger Ruck fährt durch meinen Körper als ich die Anwesenheit des Baumes am Zentrum meines Herzens spüre und er heftig an meinem Körper zieht.

Seine Äste verlieren in meinen Gedanken die Eigenschaft von Holz und ich dichte ihnen Stahl an, denn genau so hatte sich die Berührung des Baumes eben für mich angefühlt.

Wie ein gewaltiger Hammer der auf einen Amboss trifft und etwas schmiedet...

 

 

Als könne er meine Gedanken lesen, zieht sich die Präsenz des Baumes nun physisch und psychisch voll aus mir zurück. Ich bin wenig später wieder auf dem Boden und in der Welt angekommen und rieche das frische Gras zu meinen Füßen. Und dann höre ich auch schon die Stimme des Baumes nahe bei mir.

 

 

"Es ist vollbracht. Öffne nun deine Augen und sag mir was du siehst."

 

 

Die Sonne strahlt wie eh und je als ich blinzle.

Ähm--- was die Beschreibung meiner Umgebung nun zur Rettung der Welt beitragen soll, darauf kann ich mir keinen Reim machen.

Ich finde es komisch und kann den tieferen Sinn dahinter ohne Hilfe nicht erkennen, also gebe ich dem vorerst nach, betrachte meine Umgebung und sage das Erste was mir in den Sinn kommt.

 

 

"Ich sehe Bäume." 

 

 

Naheliegend, oder?

Es klingt dumm und dämlich, aber das ist nun mal das Erste was man sieht wenn man sich in einem Wald umschaut, nicht wahr?

Unsicher blicke ich nach oben, zum König dieses Waldes und werde zu meiner Verwunderung weiter ermutigt, werde jedoch zeitgleich auch hochgehoben und in eine andere Perspektive gedreht?

Ich bin dankbar für mein dämonisches Sein, denn ich bin nicht sicher ob mein menschlicher Magen die schnelle Drehung um 180 Grad ebenso einfach weggesteckt hätte.

Meine Welt steht nun Kopf...

 

 

"Nur weiter."

 

 

Der Himmel ist ´unten´, die Wiese ´oben´ und ich sehe mich erneut um.

"Ich sehe Blätter.

Ich sehe Vögel.

Ich sehe Gras und Erde."

 

 

Dann wandert mein Blick zu meiner Linken zu meiner Hundefreindin und ich sage "Ich sehe Fantasie."

 

 

Ich nenne beinahe inbrünstig noch einige andere Dinge, bis meine Neugierde fast unerträglich heiß meine Kehle versengt, doch noch bevor mir die Utensilien zum aufzählen ehrlich karg werden oder ich in die Not komme mir japanische Pflanzennamen aus dem Hirn zu dichten, oder Langeweile aufkommt, werde ich durch einen Wink mit Bokusenos Ästen unterbrochen.

 

 

Ich sehe den Blick den er und Fantasie sich zuwerfen, doch bevor ich ernstlich pikiert werden kann das sie mich nicht aufklären, passiert es zu meinem Glück auch schon. Jedoch benutzt der weise Baum dafür keine Worte sondern vielmehr ein Gefühl.

 

 

Die triefende Macht die mit seinem Tun einher geht, gleicht einem reifen Pfirsich der vor Reife über tropft.

Seine Macht überfloss mich wie ein sommerlicher Regenschauer und das in der Aura liegende Yoki, kribbelt mir erfrischend über die Haut.

Dann öffnete der Baum mir mit seiner Weisheit wirklich meine Augen und ich begriff das die ewige Tanzerei auf zwei Hochzeiten zumindest teilweise ein Ende hatte, indem er mir einen Überblick über das aktuelle Kapitel gibt.

Seine Rinde beginnt zu leuchten und das Kapitel wird in goldenen Schriftzeichen sichtbar auf seiner Rinde für mich.

Sanft nutzt er einen seiner Zweige, dirigiert mich nahe an seinem waldigen Geruch entlang, seiner großen Fläche entgegen und fordert mich auf zu lesen, damit der Fortschritt auch meinen Verstand erreichen kann... und während ich mehr und mehr Wörter lese, weiß ich, ich sehe die pure Wahrheit vor mir! Es ist kaum zu glauben! Ich stehe hier -live und in Farbe- und lese DAS Kapitel!

 
 

Bokuseno... Er hat tatsächlich etwas bewirkt! Er hat die Geschichte an sich heran gezogen! Und ich bin mehr als nur ein bisschen beeindruckt. Doch nicht nur das!
 

 

Meine Perspektive hat er auch verändert. Diese scheint gefestigt und dauerhaft gedreht!

Ich war niemand mehr der zwischen dem ´du´ und ´ich´ wandeln konnte, so wie in manchem Kapitel zuvor, sondern meine Existenz stand stramm!

Niemand ist mehr fähig mich vom du ins ich hinein zu schubsen, wie einen Spielball...

Ich spüre der Baumyokai hat dem irgendwie einen Riegel vorgeschoben mit seiner Macht.

 
 

Bei dieser Erkenntnis kommen mir glatt die Tränen.

 

 

Zusammen mit der kristallenen Flüssigkeit die meine Wangen runter rinnt, spürte ich die Umgebung, die Gerüche, die Geräusche und auch die Personen um mich herum auf eine andere, vollere Art und Weise.

Es scheint als wäre eine Welt die ich vorher nur in schwarz-weiß kannte plötzlich bunt geworden.

Ich fühle, dass nun nicht ein Blatt mehr, zwischen mich und die Geschichte passt.

Und das macht mich glücklich!

 
 

Erschrocken aber auch beglückt atmete ich auf, als ich der neuen Situation gegenüberstehe.

Ich bin der Geschichte näher, als ich es jemals zuvor gewesen war...
 

Ja... ich kann es nicht leugnen aber das... fühlt sich gut an.

So unglaublich gut...

Eine Lektion im Zaubern

Kapitel 42 Eine Lektion im Zaubern

 

 

Der Regen der sich im Geäst und auf dem Boden bricht, schwingt leise und besinnlich in die Herzen. Der Nebel der sich aus allem ergibt, umgibt uns wie eine warme schützende Decke. Der Wald um mich herum wird immer magischer je länger ich in ihm verweile. Ich kann es kaum erwarten mehr davon zu erleben und auch zu sehen...

 

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Je länger ich in dem Wald bin, desto mehr Pflanzenvielfalt und Tiefe fällt mir nach und nach auf. Meine Anwesenheit hier, zaubert automatisch Bilder in meinen Kopf die dann real werden.

 

 

Eine Eulenfamilie,

Bambus,

Steineichen,

einen kleinen Wasserlauf und mehrere Nadelbäume habe ich unter Bokusenos Anleitung heute so schon geschaffen!

 

 

Zufrieden werden Bokuseno und ich Zeuge wie eine Weide aus dem Zauber des Waldes geboren wird und instinktiv ihren Platz in der Welt einnimmt, während sie sanft ihre Blätter im Wind wiegt.
 

Es ist toll das tun zu können! Bisher waren ich und meine Kleinmädchenvorstellungen immer nur an Neumond oder in Verbindung mit meinem Notizbuch stark genug gewesen um neue Dinge zu erschaffen.

Ich musste oft genug Dinge tun die ich nicht wollte. Meine eigenen Wünsche und meine Geschichten hinten anstellen.

Und wenn ich dann an Neumond, oder des Nachts, doch mal ein paar Zeilen in ein Kapitel einfügen konnte, saß mir stets Otaku im Rücken und kontrollierte mich!

Einzig und allein einmal und zwar als ich Geek* erschuf, bin ich in den Genuss gekommen eine eigene Geschichte zu schreiben, die allein aus meiner fantastischen Feder stammt!

Doch auch da bin ich mir sicher, Otaku hatte die Geschichte durch mein Notizbuch voll im Blick. Er hat mich gewähren lassen und besaß keine Unkenntnis darüber.

Andererseits... es ist kein Wunder das er mich machen ließ. Schließlich hatte er von Anfang an nur das Eine im Blick: Die Verschiebung der aktuellen Ordnung und die Mehrung seiner eigenen Macht. Blöd für mich, dass ich eine der Schlüsselfiguren dazu bin...

 
 

Die positiven Gedanken in mir beginnen zu verschwimmen, als ich an die schlechten Dinge denke, die ich bereits in dieser Welt erlebt habe.

Doch mit viel Wille gelingt es mir diesmal, sie weg zu drücken!

 

 

Egal wie das alles für mich am Ende ausgehen mag, schneller als ich es bemerke schält sich ein leises "danke" von meinen Lippen als ich Bokuseno anblicke um wieder etwas Sicherheit zu bekommen.

Ich bin mir sicher der Baum weiß um meine innere Zerrissenheit!

Er macht seinem dämonischen Sein alle Ehre als er kein Wort dazu sagt, mein danke aber ehrt, indem er kurz den Wind durch seine Äste pfeifen lässt und die Laute sich wie ein gesungenes Lied anhören. Ein Klang der mein Inneres zum tanzen bringt!

Ganz der Stolz eines Dämons... Keine Worte fallen, die seine eigene Ehre schwächen würden. Aber ein kleines Schlupfloch für jemanden wie mich, der trotzdem etwas mehr als Schweigen braucht ist da.

Mein Gesichtsausdruck wird aufgeschlossener als ich mich ins Gras setze und wieder nachdenke. Automatisch fange ich derweil an mit Bokuseno zu reden.

Es ist unglaublich! Doch je mehr ich dem Ki-Yokai erzähle, desto mehr wird die Geschichte voran getrieben und lebendig!

 
 

Bokusenso selbst, scheint alle Wörter in sich aufzunehmen wie Sonnenstrahlen die ein Baum nun mal zum wachsen braucht und seine Aura gewinnt an Stärke.

Die Wörter der Geschichte schlängeln sich Reih um Reih auf seiner Rinde...

 
 

Es ist ein spektakuläres Gefühl, Teil dieses magischen Prozesses zu sein, indem sich die Geschichte auf dem Baum verewigt.

Ich trete näher an ihn -ein wahres Wunder der Schöpfung heran.

Das Holz des Baumes ist nur so von Kraft durchzogen. Meine gesamte Hand fährt ehrfürchtig über seine Rinde als die Lettern bei meinem Gedanken zustimmend aufleuchten... und dann... verschwinden!!!

Aufgebracht blicke ich Bokuseno an, als nach meiner Berührung die gesamte Rinde wieder völlig leer ist.

Doch auch als ich demonstrativ die Augen zukneife und sie nach einigen Sekunden wieder öffne, ist die Rinde vor mir immer noch völlig leer!

 

 

´Mist... Die Geschichte ist weg!!!! Müssen wir nun etwa wieder von vorn beginnen?!´
 

"Wa... was hab ich getan?" Schreie ich schon fast panisch durch den Wald...

 

 

An meiner Stimmfarbe, die leicht zittert, ist klar zu erkennen das ich wie ein kleines Kind eine Strafe erwarte. Doch der Baumyokai beruhigt mich, indem er ein wenig seiner Macht anwendet und die Wörter wieder sichtbar werden lässt.

"Du hattest einen ehrfürchtigen Moment. Du hast nur umgeblättert um Raum für neues zu schaffen. Deine Hand war und ist ein Bindeglied zwischen deinen Gefühlen und der Geschichte. Du hast gezaubert.

Wenn auch eher unbewusst. DAS ist es was ich meine, wenn ich sage, einzelne Wesen können hier in der Geschichte etwas bewirken und Dinge verändern."
 

 

Wow... Die Macht die noch über meine Finger kribbelt benebelt mich schon fast, als der Baum die Gegebenheit mit seinen Wörtern untermalt. Dieses Gefühl ist ganz anders, ja so viel mehr als das bloße Schreiben einer Geschichte mit Worten, was ich ja sehr wohl kenne.

Das Glück durchzieht meine Haut plötzlich angenehm vielversprechend und gibt mir Hoffnung das all meine Wünsche wahr werden!

Zwar weilt es nur kurz in mir, bis es wie ein ungenutzter Moment wieder verpufft, doch selbst diese kurze Präsenz gibt mir Auftrieb. 

Doch der plötzliche Schatten auf Bokusenos Gesicht der darauf folgt, nimmt mir zugleich alles wieder... Besorgt stehe ich auf und greife nach einem seiner Äste wie nach einer Hand.

Habe ich ihn etwa irgendwie verletzt mit meiner Aktion?

Aber bevor ich nachfragen kann, lässt dieser das "Danke" was sich auch auf seiner Rinde verewigt hatte, bewusst wieder von seiner Oberfläche wandern.

Das Wort steht jetzt zwischen ihm und mir.

Und ich begreife sein Gesichtsausdruck rührt anders her als von meinem Tun.

 

"Den Dank an mich, richtest du verfrüht. Zwar habe ich dir geholfen aus einem Dilemma zu entkommen, aber es ist möglich das weitaus schlimmeres auf dich warten wird."

Wieder einmal zu unerfahren in der dämonischen Seite dieser Welt, kann ich nicht wirklich erfassen was er mir damit sagen will, außer der Existenz einer unbekannten Zukunft. Doch der Dämon in mir, teilt mir instinktiv mit, da ist noch mehr... Meine goldenen Augen lassen die Fragezeichen nur so tanzen.

Doch als der Baum antwortet, verstehe ich.
 

 

"Ich habe dich der Geschichte nahe gebracht, das ist richtig! Doch das hat dich auch verletzlicher gemacht! Vorher warst du hier nur Gast.

Jetzt bist du in der Geschichte angekommen. Du bist Teil dieser Welt geworden. Ich habe dein Sein gefestigt... Das macht es für dich einfacher diese Welt zu verstehen und zu erleben, dich zu entwickeln aber... es macht dich auch verwundbarer..."

 

 

Wieder gebe ich mir einen Moment, bis seine Worte mein Herz und meinen Kopf voll ausfüllen.

 

 

... Seine Einwände sind berechtigt, aber es besteht kein Zweifel daran, das ich mich im Moment so Pudelwohl fühle, wie schon lange nicht mehr. 

Als ich aus der Hölle heraus geschritten bin mit Otakus Befehl in Händen, hat Bokuseno wie ein Schmetterling seine Aura nach mir ausgestreckt und mich mit seinem Zauber hier her geführt, weil er schon lange spürte etwas stimmt in dieser Welt nicht!

Und mir nichts dir nichts, bin ich in völlig andere Lebensumstände gelaufen, die ich nie gekannt hätte, hätte mich der Baum nicht hier her geholt.

Und durch ein kleines bisschen Zuspruch und den Willen etwas neues auszuprobieren und durch den Glauben an etwas anderes als Hass, fühlt sich die Welt so ganz anders an! Und sieht auch ganz anders aus!

 

 

"Aber was ist, wenn ich genau das will? Diese Welt dauerhaft als ein echtes ´ich´ zu erleben? Wie geht es dann nun weiter?" Frage ich das weise Gewächs vor mir, als mir bewusst wird, dass ich diese Seite der Welt nicht mehr missen will.

 

 

"Nenne mir den Befehl, den Otaku dir gegeben hat."

Vertrauen

Kapitel 43 Vertrauen

 

 

Wohltätiges Waldgrün liegt um mein Herz. Und lässt mich atmen und singen. Doch mein Friede wird gerade von ein und der selben Person gestört, die mich sowohl lehren als auch schützen will. Der Riss dieser Aktion ist groß und ich weiß nicht was ich will... Weiß nicht was ich tun soll.

 

 

Das Zögern was ich aufgrund von Bokusenos Aufforderung empfinde ist immens und kämpft sich wie in Trance aus meinen Gedanken heraus.

Es tänzelt unsichtbar in die Welt hinein und während ich noch immer nicht begreife wo denn jetzt die Grenze zwischen Realität und Wahrheit liegt, wendet sich mein Kopf automatisch in eine andere Richtung, als ein lautes rascheln von links her tönt, aus eben diesem Grün, was gemeinsam den Wald bildet.

 
 

Mit jedem Geräusch wird die Luft stark erschüttert und da kommt eine Macht herbeigeeilt, die zwar präsent ist, mir aber nicht wie gewöhnlich wie bei anderen Yokai sofort den Boden unter den Füßen weg reißen will. Sofort schnuppere ich um mehr zu erfahren denn, das was mir da begegnet, ist neu und... anders! Es steckt viel mehr Defensive in dieser Aura als Offensive! Ungewöhnlich für einen Dämon.

Doch genau das reist mich mit und offenbart meine Neugierde wie ein Nadelstich!

 
 

Das Rascheln schüttelt das Gesamtbild durcheinander, kämpft mit der Stille, verbannt diese und entweiht schließlich das Ganze, sodass jetzt mehr einzelne Pflanzen sichtbar werden und zaghaft aus der Natur hervor treten.

Die Bewegung die ein Busch macht, der sich aus allem Grün schält, ist keineswegs als ´normal´ zu bezeichnen und als ich eine spitze Klinge hinterdrein huschen sehe, der eine Gestalt folgt, die einen Tackt vorzugeben scheint, ziehe ich überrascht die Luft ein! Da ist eindeutig dämonische Magie mit im Spiel.

 

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Noch immer wabert der kleine Wald voller Aktion und kommt nicht zur Ruhe. Getier und Pflanzen erwachen und man hört das Leben! 

Das ist Wonne für die Seele! Doch meine Aufmerksamkeit ruht jetzt einzig und allein auf dem Geschöpf was nun ebenfalls in diesem Wald angekommen ist und ihn durchschreitet als kenne er alle Wege, Ecken und Kanten ganz genau!

 

 

Augen brauner als die Erde, schauen in die meinen, während der Neuankömmling und ich, uns gegenseitig mustern.

 

 

Die Botschaft in dessen Iriden ist weder freundlich, noch böse, doch voller Wissen. Das Gewicht von seinem Sein spüre ich wie einen Stempel in seiner Aura die mich an zähe Wildblumen denken lässt. Ich bin noch unschlüssig ob ich mich fürchten sollte oder nicht.

 
 

Mein Blick wandert weiter zu seinen kupferroten Haaren und den nicht menschlichen Ohren und bleibt an seiner Hand kleben, mit der er mit seinem Messer ein Stück des Busches abschneidet aus dem er eben getreten ist und in einen ledernen Beutel steckt.

 
 

Gekleidet ist der Neuankömmling, wie alle japanischen humanoiden Männer dieser Zeit, die keine Rüstung tragen. Mit einem Kimono, der jedoch aufgrund seiner stofflichen Beschaffenheit sofort erkennbar macht, das der Dämon eine höhere Stellung als der Durchschnitt bekleidet. Die Stoffe sind edel und in den Farbtönen der Natur gehalten. Braun, Grün und blau. So wie Erde, Wald und Wasser. 

 

 

"Bokuseno. Du verlangst dem Mädchen zu viel ab. Sieh Sie dir an, sie ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bereit Otaku gänzlich zu verraten.

Sie schlottert innerlich wie Espenlaub."

 

 

Jetzt wo er das sagt fällt es auch mir stärker auf! Das Unwohlsein wegen Bokusenos Forderung hatte ich von Anfang an gespürt, doch wie tief es wirklich reicht, bis in die tiefsten Schatten meiner Seele- das kann ich erst nach den Worten dieses Mannes zu 100% sehen und fühlen! So als hätte ich eigens meine eigenen Gefühle vorher runter geschluckt, nur um Bokuseno zu gefallen.

Von da an zeichnet es sich nur umso stärker ab: Dieser andere Yokai ist stark! Er hat besondere Gaben!

Und ich will wissen: ... Wer bist du?! 

 

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Die non-verbale Kommunikation die zwischen ihm und Bokuseno jetzt abläuft bemerke ich wohl, auch wenn ich vorerst nicht zu diesem stillen Gespräch geladen bin. Blätter und Wind tanzen derweil unter ihrem Austausch. Ihre Auren berühren sich, teilen sich so mit.

Als der Fremde minimal den Kopf schüttelt, faltet sich dessen Autorität weiter auseinander und wird vom Baum letztendlich als final akzeptiert. Bokuseno lässt ab von seinem vorherigen Begehr und stellt mir stattdessen eine andere, für mich leichtere Aufgabe.

 
 

"Los versuch dein Glück." Ermutigt er mich jetzt und deutet mit einem Ast in die Richtung des Fremden.

Erst als Bokuseno diesen Satz als ´Entwarnung´ gesprochen hat, entspanne ich mich wieder voll und meine Konzentration verlagert ihren Fokus wieder in den Ruhemodus wenn keine Gefahr droht.

Wieder fällt mein Blick auf den Mann mir gegenüber und ich weiß nicht so recht was ich denken soll. Selbst wenn der von Mitsuki kommt, seitdem wir getrennt wurden, teilen wir nicht mehr jeden Gedanken und vieles was von ihr kommt, ist mir daher fremd.

Mit ein Grund, warum ich seit dem Verlust meines Notizbuchs noch vorsichtiger geworden bin. Denn ich erinnere mich noch daran, was es heißt MITSUKI zu sein.

Es heißt, in unserer Fantasie kann einfach alles lauern!
 

 

Der Unbekannte neben mir, scheint mehr zu wissen als ich, denn nun übernimmt er die Führung und bereitet mir den weiteren Weg:

"Lass deine Leser selber mal arbeiten. Kurble Ihre Fantasie an, kitzle sie, sodass du mit nur einem Wort ein Bild von meiner Gestalt in ihre Köpfe zauberst. Das lässt dich und deine Leser im Gebrauch der Fantasie besser werden. Es ist eine gute Übung. Für jeden von euch!"

 

 

´Aha! Denke ich! Du bist also WIRKLICH einer von jenen Personen, die ehrlich mehr wissen als der Durschnitt hier!´ Meine nach oben gekrümmten Mundwinkel verraten meine Heiterkeit und mein Wohlwollen...
 

Seine Aufforderung ist viel schöner, als die Bokusenos und ich kann auch viel besser mit ihr umgehen. Ich verkneife mir augenblicklich jedes weitere Wort um das Aussehen dieses Yokai weiter zu beschreiben und überlege. Ich atme tief ein, führe meinen Herzschlag fast in den Tiefschlaf hinein und lege meine Hände ineinander um meine Konzentration zu stärken und will eins mit meiner Umgebung werden.

 

 

Auch wenn es hier im Wald nicht wirklich laut ist, das heißt, wenn man dessen Geräuschpegel mit dem der Zivilisation vergleicht, dringt jedes Geräusch der Natur nun wesentlich lauter in mich und stört mein denken.

Ich bin verwundert über mich selbst, denn eigentlich liebe ich sonst

die Musik des Waldes so sehr, wie ich die Töne hier gerne nenne, doch diesmal scheine ich von den aktuellen Gegebenheiten wohl einfach zu erschöpft zu sein.

Die Hymne der Natur greift nicht wie sonst stürmisch auf mich über.

Ich bin ein wenig verärgert über meine Unfähigkeit und schließe meine Augen um besser für mich sein zu können. 

 

 

Das klappt dann auch gleich viel besser! Ich kann erkennen wie sich in der Schwärze hinter meinen Augen, beginnt ein Bild des Mannes abzuzeichnen.

Doch immer wieder wird dieses von Pflanzen zerschnitten und die Schwärze kehrt an den bereits bemalten Platz zurück.

... Ich verstehe mein Freund! Doch so nicht! 

 
 

Der Yokai hat seine Aura unterdrückt und spielt in meinen Gedanken herum! Die Pflanzen und meine Uneinheit mit der Natur, sendet er!

Er manipuliert meine Vorstellungskraft nicht, legt mir aber mit seinem Yoki Steine in den Weg die es mir schwerer machen, ihn final darzustellen. 

All das empfinde ich als sehr beeindruckend, doch vergesse ich nicht, was ich dort vor mir sehe! Er und ich stehen in meinem Geist...

 

 

Doch seine Gestalt regt sich nicht. Er greift mich nicht an. Er verweilt an Ort und Stelle! Er testet mich also nicht so, wie Bokuseno es einst getan hat.

Er testet mich zu SEINEN Konditionen, die ich noch nicht zu lesen gelernt habe... 

Ich bin mir zwar sicher das der Yokai vor mir mächtig ist, doch wie ausgeprägt seine Gaben genau sind, das ist hier noch nicht geschrieben. Und ich will ihn nicht verletzen! Doch ans Ziel kommen muss ich trotzdem, wenn ich weiter kommen will!

 

 

Aber die Lösung liegt nicht wie damals in einem herbeigezauberten Sankontessou was ich auf ihn schleuder...

... Was genau könnte mir hier helfen?

 

                                                    .

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Ich setze mich auf den Boden in meinem Sein und grüble. Die Pflanzen meines Gegners haben die Schwärze bereits gänzlich wieder zurückkehren lassen und nicht ein Tropfen Licht oder Farbe ist mehr zu sehen!

Ich setze mich wie immer selbst stark unter Zeitdruck, denn das hier kann nicht ewig so weiter gehen.

... Nun... wahrscheinlich kann eben genau das doch passieren, wenn ich keine Lösung finde... Doch welcher Autor will das schon?!

Und vor Schreck ändert sich die Perspektive.

Dein ´ich´ verfällt ins ´du´, als die Unsicherheit dich zu fest packt!

 
 

Du spürst schon die ´Goodbyes´ deiner Leser eintrudeln, wenn du in zwei Kapiteln immer noch hier hockst und einen inneren Monolog bestreitest!!!

-Aaaahhhhhh!
 

 

Doch da du genau das nicht willst, kreist die Aura des Yokai dich Stück für Stück weiter ein und dein Kopf wird immer mehr zu Watte. Bald kannst du in deinem Kopf keine klaren Linien mehr erkennen und siehst wie der Dämon dich ausknocken will. Er hat deine Schwäche vom ich und du früh verstanden und nutzt sie für sich!

Doch auch dein eigener Konter sitzt gut, als du dein Yoki aus deinen Poren spritzen lässt und dich gegen seinen Angriff zur Wehr setzt. Du hältst dagegen und eroberst so, dein ´ich´ mit einer Kombi aus Yoki und mentaler Kraft vorerst zurück, ohne deinem Gegner ein Haar zu krümmen.

 

 

Irgendwas in dir, hindert dich daran, diesen Mann frontal und mit all deiner Kraft anzugehen.

Nicht das es sicher ist, dass du in diesem Moment all deine Kraft überhaupt abrufen kannst, aber... du wirst nur dieses Gefühl nicht los, das er nicht so stark ist wie er tut...

 

 

Wie trunken komme ich mir allmählich vor und immer schwerer fällt es mir die Augen geschlossen zu halten um mich auf einer psychischen Ebene mit ihm zu duellieren.

 
 

Doch oh Wunder und Mist Mist Mist, mir ist noch nichts gutes eingefallen, wie ich diesen Pflanzenliebhaber matt setzen kann!!! 

 

 

Die grünen Gerüche die sich aufgrund der Pflanzen die hier immer mehr hoch wachsen manifestieren, stellen mich und meine Nase auf eine harte Probe! Immer mehr gewinnen sie an Intensität und brennen sich in meine Nasenflügel wie heiße Eisen. Das sind keine angenehmen Gerüche wie ich sie sonst aus meinem Lieblingswald kenne. Das hier ist ein Odeur so schlimm das es gar beinahe unbeschreiblich ist!

Beißend, zwickend, zu viel Raum einnehmend und zu krass, erobern die Gerüche auf einen Schlag meine gesamte Nase und marschieren ein!

Der Gestank ist bestialisch, bereitet mir Kopfzerbrechen und lässt meine Sinne wüten!

Das Gemisch erinnert mich an eine Kombi aus verfaultem Fisch und zu stark riechenden Heilkräutern! 

... Mit einem Wort: ´BÄH!´

 

 

Ich merke wie ich genervter werde und der Yokai sich herausfordernd an meinem Geduldsfaden wetzt!

Gedanklich werfe ich ihm derweil die am wenigsten schmeichelhaftesten Emojis an den Kopf um Dampf abzulassen!!!

Grrrrrrrrrr!!!  Doch befriedigt mich das in keinster Weise, wie ich feststellen darf!

 
 

Ich laufe schnell weiter durch meine Möglichkeiten die immer begrenzter werden, je länger ich alldem ausgesetzt bin und überlege...

 

 

´Hmm... die Leser könnten mir Kraft geben mit ihren Kommentaren. Doch dazu ist das Kapitel noch zu neu.´

Und dann schlägt der Yokai erneut zu und ich rutsche wieder ins ´du´, als die Wucht seiner Aura mich trifft.

 

 

Oft vermisst du den aufmunternden Flair die dir die positiven Worte deiner Leserschaft auf dein Gemüt zaubern. Sie sind selten und rar. Doch jedes einzelne ist kostbar für dich!

 
 

Du wünscht dir wie jeder Autor, dass deine Geschichte geliebt und miterlebt wird von deinen Lesern. Das sie leiden wenn ihre Helden leiden, dass sie glücklich sind, wenn ihre Helden glücklich sind! Das sie einfach dieses Gefühl von Unantastbarkeit haben wenn sie deine Geschichte lesen und ein Teil davon werden und sich darin wohl fühlen! Durch die Geschichte durch fliegen wie Engel!

 
 

Blöderweise ist hier nun weit und breit kein aufmunterndes Kommentar zu sehen... Wie denn auch, denn das Kapitel ist ja noch in der Mache... 

 
 

Ich schleppe mich zwar mühsam weiter, mir gelingt es sogar mich selbst wieder ins ´ich´ zu versetzen, doch dann passiert es!

Nach ein paar weiteren Metern gebe ich dem Fall nach und kann nicht mehr! Der Gebrauch des Yoki, die wilde Fahrt von ´ich´ nach ´du´ und wieder zurück, fühlt sich an als hätte der Yokai aus meinem mentalen ich einen Schweizerkäse gemacht.

 

 

Der Punkt an dem meine Nase sich an den Gestank gewöhnt kommt einfach nicht und die Nase will einfach nicht abstumpfen... Die Lektion, dass dämonische Sinne auch mal ein Hindernis sein können, lerne ich heute auf die harte Tour! Und die Summe aus beiden Ereignissen lässt mich scheitern.

 
 

Ich wäge blitzschnell ab, ob ich dem Dämon vor mir nicht doch einfach eine scheuern soll, um hier raus zu kommen...

Doch meine friedliche -menschliche- Seite die noch zum Teil in meinem Herzen wohnt, bleibt an der Macht! Ich will ihn nicht auf diese Weise verletzen und bleibe meinen Prinzipien treu! Und kehre damit dem Erfolg endgültig den Rücken!

 

                                                    .

                                                    .

                                                    .

 

Als sanfte Geräusche wieder meine Ohren füllen, das Licht wie ein alter Freund meine Augen streift und ich wieder Farbenpracht sehe, weiß ich, ich habe verloren.

Ich habe die an mich gestellten Erwartungen nicht erfüllt. Das lässt blitzartig ein Meer von Trauer in mir entstehen, denn ich will doch nichts anderes als mir hier einen Platz zu schaffen und die Geschichte retten!

Wieder einmal kann ich nicht anders und gebe der Schwäche in mir nach und weine. Denn keine Worte beschreiben mein Gefühl so klar wie Tränen. Ich kann nicht jede Brücke die zwischen Dämonen und Menschen nötig ist, alleine bauen. Es ist ein utopisches Unterfangen und wenn mir keine Hand gereicht wird zudem auch völlig sinnlos!

... Wenn keiner am anderen Ende auf einen wartet, ist der Weg auch so viel schwerer! Ja vielleicht sogar vergebens!
 

Doch als mich die Hoffnungslosigkeit droht zu übermannen bewegt sich der Schatten der in jedem natürlichen Wald zu Hause ist und jemand der die ganze Zeit da war, von dem man es aber vielleicht nicht erwartet hätte, macht sich sichtbar, tritt vor und haucht mir einen Kuss auf die Wange. Die Berührung kitzelt, ist mir keineswegs unlieb. Sondern frisch und vital. Sie gibt mir Kraft und vertreibt die schwere Trauer.

 

 

Etwas irritiert starre ich dann doch die holde Hundedame an und meine Wangen werden etwas rot.

´Fantasie hat mich geküsst´... und ihr Kuss zeigt direkt eine Wirkung!

Da sie eigentlich ein Teil von mir ist, ist es, wie das nach Hause kommen, als diese Kraft mich begrüßt und erfüllt. Und dann kann ich einen Moment mehr tun!

Es ist das erste Mal seitdem ich hier bin, dass ich kurz so etwas wie eine Verbindung zu Mitsuki fühlen kann. Weit weg in der Ferne, spüre ich ihre Anwesenheit. Und komischerweise gibt mir das ein wenig Trost.

 

 

Ich schließe erneut die Augen, laufe auf diesen Umstand zu -das Mitsuki DA ist- und das Licht ihres Daseins, was mich kurz umarmt, ist vertraut und warm.

Ich folge meinem Herzen und lasse es von dieser Wärme fluten und schmecke SEINEN Namen im Zentrum dieses Lichts, luxartig auf den Lippen, als sich aufgrund von meinem ´Vertrauen´ ein neuer Weg auftut.

Ich kann fühlen wie die Niederlage in meinem Herzen schrumpft und mein Puls sich beruhigt.

Meine Laune dreht sich endgültig wieder in ein lächeln um, als ich die Augen wieder öffne, den Dämon wissend fixiere und sage:

 

 

"Vulpix! Du bist Heilermeister Vulpix!" 

 

                                                    .

                                                    .

                                                    .

 

Klapp, klapp klapp.

 

 

Das Klatschen des Kitsune-Yokai* umarmt mich verhalten, bevor es verklingt. Von meiner Niederlage ist keine Spur zurück geblieben.

Nein, dank Fantasie ist der Sieg eingetrudelt und ich fühle mich nicht gut, sondern phänomenal!

Dieses Ereignis hat mich und Fantasie schon jetzt einander näher gebracht und auch Mitsuki und ich, stehen von meiner Seite her, auf einem anderen Blatt als zuvor. Was immer das auch heißen mag...

Ich werde das Gefühl nicht los, dass dies genau das ist, was Vulpix-sama im Sinn hatte. Er wollte das ´Vertrauen´ an sich in mir schüren...

damit ich weiter die Welt mit anderen Augen sehen kann!

DAS ist wohl seine Form der Unterstützung! Er wollte gar nicht sehen, dass ich maximale, pure Gewalt anwende um ihn zu schlagen. Er wollte wissen ob ich in der Lage bin, einen anderen Weg zu finden um seine Herausforderung zu bestehen.

Die frisch geernteten Lorbeeren gehören zwar offensichtlich nicht nur auf meinen Kopf, sondern auch auf den von Fantasie und Mitsuki... Doch den Stolz zu teilen, dafür bin ich mir bei guten Kampfgefährten nicht zu fein für!

 
 

Ich danke Vulpix-sama für seine Lektion mit einem kurzen nicken, was der Yokai erwidert.

 

 

"Nun zu dir alter Freund." Sagt Vulpix-sama dann, während er eine gefüllte Phiole aus einem großen Beutel kramt, der einem Rucksack ähnelt. Diesen Wink verstehe ich nicht. Denn es heißt ich habe etwas übersehen, von dem die Beiden wissen!

Doch als es knarzt, die Erde sich aufwühlt wie Wellen und der Ki-Yokai seine Wurzeln aus dem Erdreich heraus zieht und sie uns präsentiert eröffnet sich mir ungutes.

 

 

Die Sekunde bevor meine Augen es sehen konnten, wusste ich es bereits! Der schnappende Geruch von Rauch, der einen nur schwer loslässt, flitzte an die Oberfläche und gierte zu stark nach Freiheit. Wie eine Momentaufnahme nimmt mich die Situation voll ein.

Die Wunden die ich rieche, rochen wie meine eigenen Wunden die mir Otaku in der Hölle selbst zugefügt hatte um mich nach seinem Willen zu formen und zu stärken.

Nach jedem Kampf -er gegen mich- roch ich fast genau so!

Niemals werde ich diesen Geruch vergessen!

Schwefelig. Nach heißem immer brennenden Feuer! Das sich bis in deine Seele frisst! Und wo selbst noch der Rauch zu schwer auf einem haftet. Eine Pein schwer wie Blei...

 
 

Meine Nase zuckt angewidert aus Protest. Doch ich kann olfaktorisch nicht zurück weichen. Die Geruchsspur ist da und egal ob ich will oder nicht, ich rieche sie und schnüffle sie aus Reflex leer. Egal welches Grauen mir die Erinnerung die mich im gleichen Moment heimsucht auch bereitet.
 

Der einzige Unterschied an dieser Geruchsspur ist, weil nicht ich es bin die die Wunden auf dem Körper trägt, wird der Geruch von verbrannter Haut durch verbranntes Holz ersetzt.

Mir gelingt es nicht die Situation schön zu reden. Wieder einmal kriege ich brutal vor den Latz geknallt, wie nötig es ist, in der Geschichte aufzuräumen, damit so etwas nicht mehr passieren kann!

Ernüchtert schaue ich auf die Wurzeln Bokusenos, die deutlich in Mitleidenschaft gezogen aus dem Erdreich lugen und von einer weiten Reise zeugen.

 

 

"Wieso hat Otaku dich so verbrannt?" Sage ich aufgebracht an den Baum gerichtet.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So... ich hoffe damit hat jetzt SO niemand gerechnet :D Ich wollte ein unvorhersehbares Kapitel schreiben und ich hoffe das ist mir gelungen.
Den Satz "Was bist du für ein Wesen" habe ich aus Inuyasha (dem Anime) übernommen weil es mir so gut gefallen hat, als Sesshomaru diesen damals zu Kagome gesagt hat ;D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*Honigdachs Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
P.s: Die Idee "Sakura no Kaze" kam mir als ich diese Woche jene besagte Handcreme (Sakura) für eine Freundin zum Geburtstag kaufte xD Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Song: Dive ="tauchen"
Artist: Maaya Sakamoto
Lyrics: Chris Mosdell/Maaya Sakamoto Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
* Siehe One Shot Sakura Sakura Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
* Siehe Kapitel 16 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*Grenouille aus "das Parfum" Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
* Das ist natürlich der Text aus dem zweiten deutschen Inuyasha-Opening :D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So hier gibts leider einen cut. Sonst wird das Kapitel zu lang :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*perfekter Tod
**Seele Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*ich beziehe mich auf den griechischen Ur-Begriff der "Wahl" oder "Auswahl" bedeutet. Ich gebrauche es nicht im kirchlichen Zusammenhang nur das das klar ist :)

Und zum Schluss noch eine Frage: Warum erinnern wir uns an die Freundin wenn wir doch alle (wichtigen) Menschen aus der anderen Welt, angeblich vergessen haben? Bald werdet ihr es erfahren :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*Nerd Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*verrückt.
Das Wort ´Luna´ ist gleichzeitig das lateinische Wort für Mond. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*Der lange Originaltitel der Geschichte.^^
*1 So nun findet sogar die "schwarze Loch" Theorie einen Platz in der Geschichte. Hätte ich selbst nicht gedacht aber es passt so schön zum weiteren Verlauf! Da ich euch aber nicht mit zu viel "wissenschaftlichem Gefasel" langweilen will, hab ich dann doch vieles "der Fantasie" überlassen was ich aber ab und an ganz gerne mag :)
LG

Quelle zum schwarzen Loch: https://www.google.de/search?ei=so8hXqeyMMG3kwWb4L6QDQ&q=wie+entsteht+ein+schwarzes+loch&oq=wie+ents&gs_l=psy-ab.1.0.0i67j0l2j0i67j0l6.2455.3412..4719...0.2..0.67.239.4......0....1..gws-wiz.......0i71.​KDeiA4INhYo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Zitat: https://www.dasgehirn.info/aktuell/frage-an-das-gehirn/wie-entsteht-ein-gedanke
Und auch Wortweise der Abschnitt danach!

P.s: Auch eine Sidestory zu Lunatic ist die letzten Tage (ungeplant) noch nach diesem Kapitel erschienen. (Sonst hätte ich sie angekündigt).^^ Lest doch mal rein :)
https://www.animexx.de/fanfiction/391913/?js_back=1

LG Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*Hauptcharakter einer Romanreihe von Cody McFadyen
*1 Auraya: Aus dem Zeitalter der Fünf von Trudy Canavan
*2 Elisabeth: Aus Stolz und Vorurteil von Jane Austen
*3 Scarlett: Aus Vom Winde verweht von Margaret Mitchell
*4 Ich beziehe mich auf Elton Johns´Snikers Werbung´ :) Es ist nicht rassistisch gemeint. Aber die Dunkelheit ist nun einmal schwarz und nicht weiß :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Meine Ideen zum Pageturner habe ich teilweise von dieser Seite: http://christinepepersack.de/pageturner-checkliste/

* und *1 Siehe Sidestory Sakura, Sakura und O-Hanami.
https://www.animexx.de/fanfiction/375231/1193945/default/#complete
https://www.animexx.de/fanfiction/387186/1250636/default/#complete

*2 Siehe Sidestory Zauberstunde mit Lunatic
https://www.animexx.de/fanfiction/391913/1277492/default/#complete

*3 Eisenfächer.

Ps. Es ist heute mal wieder eine kurze ungeplante Sidestory erschienen.^^
Lest gerne mal rein!
 ♥
https://www.animexx.de/fanfiction/392402/1280276/default/#complete Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
* Der Titel des neuen (kommenden) Inuyasha-Anime
*1 Der Satz ist ein Teil von Ayumi Hamasakis Song ´Step you´
*2 Ein Zauberspruch aus Harry Potter der Türen verriegelt

Nachwort: Wie man liest bin ich überhaupt nicht begeistert von der Tatsache von https://www.anime2you.de/news/384997/yashahime-neuer-inuyasha-anime-befindet-sich-in-arbeit/.
Sorry aber jeder Fan hat da wohl seine eigene Meinung. Dies ist meine.^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*Bei mir sind das Leute die die Fantasie lieben. Und gerne Lesen und imstande sind sich in Geschichten hinein zu träumen ;D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Es war mal wieder ein reines ´Lunatic´- Kapitel ohne Sesshomaru und Mitsuki. Das kommt daher das auch ihre Geschichte voran getrieben werden muss, sonst passt am Ende alles nicht so richtig. Und wenn ich Sess und Mitsuki da auch noch reingepackt hätte, wäre es zu voll geworden. -.-
Ich hoffe ihr hattet trotzdem Spaß :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*Siehe Sidestory Eine Zauberstunde mit Lunatic: https://www.animexx.de/fanfiction/391913/1277492/default/#complete Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*Fuchs-Yokai Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (50)
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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2021-02-02T04:16:17+00:00 02.02.2021 05:16
Oke 6 Personen. Das gibt einen großen Eintopf wenn Sesshomaru sie erwischt mit VIELLLLLLLLLL FLEISCH UND EINGEWEIDE.

Ich würde sagen Sesshomaru sollte Rin das kämpfen beibringen.

Oooo schade einer ist schon tot das ist gemein Sesshomaru wollte mit im spielen.
Eine Miko was zum Tartaros ist hier los ????
Antwort von:  Mitsuki-chan
05.02.2021 19:56
xD.
Ich sag mal so in dieser Geschichte ist nichts unmöglich. Aber lass dich überraschen. Es kommt noch die eine oder andere Wendung :)
GLG
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2021-02-02T03:49:23+00:00 02.02.2021 04:49
Funktioniert das auch mit weiblichen Fröschen? Ich meine Wand werfen und in eine PRINZESSIN verwandeln 😂🤣🤭🤫🤫🤫🤫🤫🤫

Jaken tut mir leid ABER nur ein ganz klein bisschen. Jaken als Frosch 🤣😂🤣 einfach zum tot lachen.

Wo ist Rin nur und wer hat sie entführt????

😈😈😈😈
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2021-01-30T02:24:05+00:00 30.01.2021 03:24
Jaken ist jetzt ein richtiger Frosch 🤭🤭sorry 😂😂😂😂🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣 ich schmeiß mich weg vor lachen.
Sango ist wider da 😁😁😁😁 und der Frosch im Teich. 🤭🤭🤭🤭.

Arme Rin alleine, hungrig und voller Hoffnung das Sesshomaru sie rettete.

Wenn Sess die Entführer zwischen seine Krallen bekommen dann ☠💀☠💀 gibt es frisches Gulasch.

😈😈😈😈
Antwort von:  Mitsuki-chan
30.01.2021 07:15
Hi Vigeta schön das du wieder mit an Bord bist :)
Hmmmm vielleicht macht der Lord des Westens auch Hackfleisch aus den Entführern ;) Aber der Plot steht ja schon du kannst also einfach weiter lesen dann erfährst du es ;)
LG
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2021-01-30T01:59:53+00:00 30.01.2021 02:59
Das ist jetzt nicht war 😱😱😱😱 welcher Hirn verbrannte Lebens müde idiot hat Sesshomaru Schloss angegriffen und ist so wahnsinnig und ENTFÜHRT RIN 🤯🤯🤯🤯🤯🤯.
O OHHH.

Verhandlungen abgebrochen. Die Lords gehen. Sesshomaru ist stink sauer.
AUTSCH.

Grinsekatze, Schatz, Vogel Käfig????
Sorry ich stehe auf der Leitung.

😈😈😈😈
Antwort von:  Mitsuki-chan
30.01.2021 07:24
Hello :) Glaube mir du wirst das alles noch verstehen.^^ Es dauert aber noch ein bisschen bis alles aufgeklärt wird :P Hab noch ein bisschen Geduld.^^ Bin gespannt was du schreibst wenn du alles weißt :)

GLG
Von:  Boahencock-
2020-12-07T05:35:58+00:00 07.12.2020 06:35
mein Biest will MIR den Gar aus machen, mal sehen ob er es wirklich macht.

Bist du Freund, oder Feind?
Das würde mich auch interessieren? Ich denke eher Freund.

´Ein Happy Ending das muss sein.

180 Grad ebenso wie ein Nichts weggesteckte, ich hätte mich schon lange übergeben.🤢🤢🤮

Das macht sie überglücklich.
Wie wird es weiter gehen?

Klase Kapitel.😊

😼😉😼



Antwort von:  Mitsuki-chan
07.12.2020 17:42
Hallo Boahencock- danke für deinen Kommentar.
Du hast mir damit den Abend versüßt :)

Tjaa.... ich sag nur ich als Autor sollte nicht spoilern ;)))

Ja mal sehen was noch kommt ich hab da schon einiges noch im Kopf für das Ending.

Ich hätte mich wahrscheinlich auch übergeben.^^

Dankeschön :))))
Lob bekommt man immer gerne. :)

Ich wünsch dir einen schönen Abend.
LG Mitsuki
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-04-01T02:24:32+00:00 01.04.2020 04:24
Sakura wird von ihrer Mutter gerufen. Himmelsprinzessin mit Pflichten.

Du versuchst ihr zu folgen und wirst erwischt und aufgehalten.

Audienzen na toll . Wasssssss Sango ist auch verschwunden ????
Antwort von:  Mitsuki-chan
01.04.2020 15:43
Ja es geht wieder Schlag auf Schlag :D
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-04-01T01:40:21+00:00 01.04.2020 03:40
Sakura war mal in Susano verliebt Armes Mädchen.

Sakura und Sesshomaru und du konnten im ihn deinen Traum einfrieren.
Antwort von:  Mitsuki-chan
01.04.2020 15:44
Ja mal sehen wo das noch alles endet :D
Oh je habe ein wenig den Überblick verloren über deine Kommentare. (Aber VIELEN dank das du so fleißig kommentierst). Verzeih mir bitte falls ich was übersehe. Ist keine Absicht! :D
GLG
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-03-29T16:40:43+00:00 29.03.2020 18:40
Ich hasse Azuma und wenn er nicht AUGENBLICKLICH die Augen von Sakura lässt reise ich im bei lebendigem Leibe die Eingeweide heraus 🤬💀☠ Grrrrrrrrrrrrrrrr. Der Typ bringt mich zum 🤢🤢🤢🤢🤮🤮🤮🤮 kotzen.

Wieso ????? Morgen. Werden wir ein Geschenk an Lord
!!!!! " Kita " !!!!!!
übergeben. ?????

Und was ist mit Sesshomaru???? Los ???,
Antwort von:  Mitsuki-chan
29.03.2020 18:50
Hihi. Sakura scheint dir ja sympatisch zu sein :D. Gut.
Na sie können ja auch nicht alles an einem Tag erledigen :)
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-03-29T16:21:48+00:00 29.03.2020 18:21
Azuma ist ein Neko Yokai. Kein Wunder das Sesshomaru und er wie Hund und Katze sind.
Was wird Sesshomaru im schencken. 🤭🤭🤭🤭 ein Katzen Spielzeug 🤣😂🤣😂🤫🤫🤫🤫

Nekoko eine Neko Jokay 🤔🤔🤔🤔 da fällt mir was ein 🤫🤫🤭🤭

Houko Kuwashima

und Kagome.

😈😈😈😈
Antwort von:  Mitsuki-chan
29.03.2020 18:49
Stimmt :D
Houko :3 Die mag ich total gerne :D Hab sogar eine CD von ihr.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-03-29T15:57:09+00:00 29.03.2020 17:57
Sesshomaru und Azumas schlag Abtausch war gewaltig. Und nicht von schlechten Eltern.

Ein Geschenk 🤔🤔🤔🤔 bedeutend aber auch nicht zubedeutend 🤔🤔🤔🤔.

Mir schwant Böses. 😱😱😱😱.

Alice im Wunderland???? Wassssss oooookkkkkeeeeee???????
Antwort von:  Mitsuki-chan
29.03.2020 18:47
Ja mit dem Kapitel bin ich noch immer nicht so ganz zufrieden aber gut^^

Du errätst es sicher nicht ;D Der Gegenstand kam nämlich noch nicht vor^^

Jupp einfach weiterlesen. Etwas Verwirrung ist normal :D


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