Die Magie der Fantasie von Mitsuki-chan (Ein Traum, ein Mädchen, ein Laptop und ein Inu-Daiyokai~ [Sesshomaru x OC]) ================================================================================ Kapitel 41: In den Wäldern -------------------------- Kapitel 41 In den Wäldern   Noch weit hinter dem Bau des Bären und noch weiter entfernt vom krummen Baum indem die Eichhörnchen wohnten, hinter den Zweigen der alten Weide, geschützt durch die beinahe unendliche Undurchdringlichkeit der vielen Bäume, gepaart mit Immergrün, finden wir uns heute.     Lunatic POV     Ein lautes Knarzen welches die Zeit überholt fliegt durch den Wald und als der Baum sich in meine Richtung wendet soweit es ihm eben möglich ist, klingen seine Worte voll und gleichzeitig leise durch die dichte Umgebung des Unterholzes.     "So tritt denn näher, wenn du die Geschichte retten willst."     Noch bevor ich den Befehl hinter seinen Worten realisiere, bin ich bereits vorgetreten und haue mir innerlich die Hand vor den Kopf über meine schnelle Aktion, die mein Herz zu schnell preisgibt. Sein Satz fällt erst nach meiner Handlung wie ein Stein in mein Hirn und sät zugleich wieder Zweifel in mir. ´Ah es ist offensichtlich das er also auch in die Geschichte hineingeschrieben wurde und einiges bereits weiß, sonst würde er nicht so reagieren, oder solche Dinge sagen wie er es gerade tut. Doch was genau steckt dahinter?´   Von meiner impulsartigen Handlung offensichtlich amüsiert, grinst das Gesicht des alten Baumes mir entgegen. Als er seine Aura plötzlich ansteigen lässt wie eine Lampe die das Dunkel erhellt, weiß ich, ich war im letzten Kapitel völlig auf dem Holzweg... Ich habe seine Aura nicht entschlüsselt. Seine Aura, war nicht zu Ende... ich habe sie nie und nimmer in voller Gänze erfassen können. Bokuseno wollte nur, das ich mich nicht vor ihm fürchte und hat sie daher begrenzt...   Ich nehme seine Rücksicht zwar stumm dankend zur Kenntnis, aber meine dämonische Seite ist ein wenig in ihrem Stolz gekränkt und stürzt sich im Drang sich zu beweisen wie ein Jäger auf die Beute.     Na toll Lunatic... denke ich mir. Geiler erster Eindruck!     Noch bevor ich meine Gliedmaßen mäßigen kann, klebe ich praktisch wieder an dem Baum und wittere gierig nach dem Ende seiner Aura und hocke in seinem Geäst. Der Baum reagiert zwar anders als ich es erwartetet habe -er verfällt in schallendes Gelächter aufgrund meiner Aktion... Jedoch ist dies kein gutes Futter für meine dämonische Seite, doch der Rest Menschlichkeit der sich überraschender Weise Hand in Hand mit dieser Aktion in mir regt, freut sich umso mehr darüber.     Alles in allem lässt das die Stimmung zwischen uns zwar insgesamt dann doch besser werden, auch wenn seine Aura mir nun so riesig wie ein schwarzes Loch vorkommt, als er mir immer wieder weitere Schichten von Macht und Magie offenbart als ich auffordernd an ihm schnuppere. Ich lese und lese ihn und komme doch zu keinem Ende wie ich fasziniert feststelle. Irgendwann schließlich, hat meine dämonische Seite einen Drehwurm und völlig die Orientierung verloren in den weiten labyrinthartigen Verschachtelungen seiner Aura. Mir ist schwindelig und bald darauf mir bleibt nichts anders übrig, als mich knurrend aus seiner Aura zurückzuziehen und peinlich berührt auf den Waldboden zu starren.--- Nicht auszuschließen das ich mich jetzt selbst vor Scham töten würde, wenn ich eine echte Dämonin wäre, so sehr wie mein innerer Dämon gerade stumm vor Gram in mir tobt und hinaus will. Mein gesamter Brustkorb fühlt sich an als würde er gleich zerspringen... Ich spüre ebenso die leichte Hitze auf meinen Iriden und bin mir sicher wenn man mir in diesem Moment einen Spiegel vor die Schnauze halten würde, wären meine Augen blutrot.   Doch die kühle Luft verbunden mit meinem Rückzug, lässt das Biest in mir nach längerem Warten und einiger Mühe schließlich weniger penetrant werden. Ein strenger Blick Bokusenos setzt dem allem dann ein Ende. Ich nehme an das passiert wenn die Rangfolge geklärt oder akzeptiert wurde. Passend dazu wandern meine spitzen Ohren automatisch nach unten, während ich weiter denke... So gesehen macht mein vorheriger Gedanke mit dem ´töten´ wenig Sinn. Doch meine dämonische Wut war so hochgekocht in mir, das ich hätte schwören können mein Biest will MIR den Gar aus machen...     Daher bin ich umso glücklicher, als die Ruhe nach und nach wieder in den Wald und in mein Gemüt einkehrt und Raum für neue Fragen schafft, denn eine wird Bokuseno mir beantworten müssen, bevor ich mich noch weiter auf ihn einlassen kann.   "Wieso bist du hier?"     Zwar ist es möglich das er sich dank Mitsuki in die Geschichte einwebt, doch als wir noch eins waren tauchte er in keiner unserer Notizen auf, oder war auch nur im Gespräch oder ein Gedanke... Das es ihn gibt/ oder gab ist klar, denn er ist ein OC, aber sein Auftauchen hier und jetzt erschließt sich mir dennoch nicht. Auch wenn ich keine pure Angst mehr vor ihm verspüre, so bin ich vorsichtig und muss doch sehen das auch ich so viele Informationen für mich beschaffe wie möglich, damit ich eben MEINE Möglichkeiten voll ausschöpfen und nutzen kann... Da ich momentan weder Zugriff auf mein Notizbuch habe das sich noch in den Händen von Otaku befindet, oder auf Mitsukis Laptop, liegt die Zukunft vor mir in völliger Dunkelheit. Ich kann das aktuelle Kapitel nicht lesen, sondern nur erleben. Ich bin praktisch blind. Es ist eine Art von Schwachstelle die ich glücklicherweise bisher nicht allzu häufig die Meine nennen musste, doch gerade in diesem Moment erscheint mir dieses Handicap besonders kritisch. Es beängstigt mich etwas, doch gleichzeitig lässt es meine dämonische Seite beinahe wieder in eine Art Rausch verfallen. Doch bevor ich dem erneut nachgeben kann, durchbricht der Baum ein weiteres Mal das Schweigen und beansprucht all meine Aufmerksamkeit, allein mit seiner Stimme.   "Menschenkind. Meine Wurzeln reichen weit bis in die Erde hinein und erstrecken sich beinahe über ganz Japan. Zudem habe ich eine Reihe treuer Verbündeter in den Landen. So tragen sich mir selbst Informationen aus weiter Ferne rasch zu... Die Geschichte ist inzwischen so von Gefühlen, verschiedenen Wünschen und verschiedenen Willen durchlöchert das ich aus der Geschichte selbst Kraft ziehen kann und aus eigenen Stücken wählen konnte in ihr vorzukommen. Niemand anderes außer mir, hat mir im Gegensatz zu allen anderen vorgeschrieben hier zu sein."   Bei seinen Worten lässt er seine Wurzeln noch tiefer ins Erdreich gleiten und er untermalt das eben Gesagte visuell und mustert mich dabei genau. Er nimmt ebenso mein überraschtes schlucken wahr, als mir die Macht dieses Yokai bewusst wird. Dieser Yokai hat meinen menschlichen Ursprung direkt durchschaut. Und er ist aus purem Willen hier! Das hat wohl noch kein anderer geschafft. Als er weiter erzählt spitzen sich meine Ohren wie von selbst um ihm zuzuhören.   "Auf diese Weise wurde ich noch stärker als zuvor und sicherte mir einen Titel den ich nun lebe ´Wächter der Sagen´. Und genau das tue ich nun. Dich beobachte ich schon seit geraumer Zeit, doch in der Hölle konnten meine Wurzeln dich aufgrund der feurigen Bannkreise nicht erreichen. Die Frage die sich mir nun stellt ist: Bist du Freund, oder Feind?"                                                       .                                                     .                                                     .    Noch bevor mein Mund das erste Wort ausspuckt bremse ich mich selbst und der Druck in meinen Ohren nimmt zu, als ich meine Fangzähne knirschend aufeinander presse. Woher... soll ich wissen was ich bin? Eine Lüge und sei sie auch nur aus versehen gesprochen, kommt mir gerade an einem friedlichen Ort wie diesem wie ein Sakrileg vor... und auch in Gegenwart eines Yokai bei dem die Fülle der Macht scheinbar meine Vorstellungskraft übersteigt, wäre es nicht ratsam Raum für Zorn zu schaffen...     Offiziell und laut Otaku bin ich ein wandelnder Feind -so vollbepackt wie ich dank ihm mit negativen Emotionen bin. Ich bin eine wandelnde Gefahr, eine SCHWACHSTELLE für diese Welt! Das Bindeglied für Otakus Pläne die Welt noch mehr durcheinander zu bringen und keinen Platz für friedliche Grünflächen und schöne üppige Wälder übrig lassen werden wie diese hier. Er will die Welt erobern und sie allein für sich haben. Da Bokuseno der Fürst dieser Wälder ist, wird er gegen Otaku agieren wenn er kann... und somit auch gegen mich?     Meine Lippe erzittert unter dem Dilemma indem ich mich befinde. Meine spitzen Eckzähne reißen vor Anspannung mein Fleisch ein, ich schmecke den metallenen Geschmack von Blut auf meiner Lippe und weiß dennoch keine Antwort. ... Ich weiß nicht was ich in Zukunft tun kann oder will. Ich kenne meinen Weg nicht. Ich weiß nur ich mag diesen Wald, diese Umgebung... doch mehr vermag ich nicht zu sehen. Natürlich habe auch ich Hoffnungen und Wünsche, doch einer davon wurde mir bereits erfüllt indem ich aus dem Geltungsbereich von Otakus Aura gelangen konnte um mich von diesem schieren Hass zu erholen.     Auch wenn ich erschöpft bin und nach wie vor Angst vor Otaku habe, tut es meinem Herzen gut vernab der Hölle zu sein und hier neue Eindrücke zu sammeln. Sie sickern praktisch wie von selbst in mein Herz und füllen es. Doch wie es weitergeht... das weiß ich einfach nicht!!!     Der weise Baum scheint das zu spüren denn plötzlich erstrahlt es gleißend weiß um uns rum und ich werde direkt in seine Aura gezogen und höre ihn geheimnisvoll in einer fremden Sprache wispern.                                                       .                                                     .                                                     .  Wie lebendige Schlangen greifen die warmen Äste des Baumes nach meiner Haut und erobern mehr und mehr von meiner Fläche. Ich japse auf. Es ist nach wie vor ein komisches Gefühl jemand anderen außer einen Geliebten so nahe zu spüren, doch etwas in mir drängt mich dazu, diese Nähe weiter zuzulassen. Es ist schwierig meine eigene Bewegungsfreiheit mehr und mehr Flöten gehen zu sehen, je mehr die Wucht der Zweige meinen Köper umhüllt. Doch mein Wille ist dem seinen zugetan. Und das ist der Unterschied zu vorher! Jetzt will ich sehen an welche Pforte mich diese Aktion bringt! Vielleicht vermag Bokuseno die Wahrheit ohne Worte zu sehen... und gewährt mir dennoch etwas anderes als seine Missgunst...     Wie zuvor, überkommt mich eine kurze Ahnung wie ein Lichtblitz als Bokuseno seine Aura mächtig werden lässt und ich jegliche Bewegungsfreiheit verliere und wie gelähmt bin. Doch diesmal gehe ich nicht gegen den Willen des Baumgeistes vor, sondern ich warte ab und versuche mein Herz was unter der immensen Aura vermehrt pumpt im Rahmen meiner Möglichkeiten zu halten.     Die Rinde des alten Baumes erzählt mir dann einen Teil seiner Geschichte und er beginnt ebenso mein Leben zu lesen, als wir uns körpernah umfassen und sich unsere Herzen öffnen und es offensichtlich wird, das wir das Selbe wollen.     ´Ein Happy End.´                                                     .                                                     .                                                     .    Das Rascheln der Blätter nimmt zu und hallte wie 10.000 Geschichten in meinen Ohren wieder.     Ein heftiger Ruck fährt durch meinen Körper als ich die Anwesenheit des Baumes am Zentrum meines Herzens spüre und er heftig an meinem Körper zieht. Seine Äste verlieren in meinen Gedanken die Eigenschaft von Holz und ich dichte ihnen Stahl an, denn genau so hatte sich die Berührung des Baumes eben für mich angefühlt. Wie ein gewaltiger Hammer der auf einen Amboss trifft und etwas schmiedet...     Als könne er meine Gedanken lesen, zieht sich die Präsenz des Baumes nun physisch und psychisch voll aus mir zurück. Ich bin wenig später wieder auf dem Boden und in der Welt angekommen und rieche das frische Gras zu meinen Füßen. Und dann höre ich auch schon die Stimme des Baumes nahe bei mir.     "Es ist vollbracht. Öffne nun deine Augen und sag mir was du siehst."     Die Sonne strahlt wie eh und je als ich blinzle. Ähm--- was die Beschreibung meiner Umgebung nun zur Rettung der Welt beitragen soll, darauf kann ich mir keinen Reim machen. Ich finde es komisch und kann den tieferen Sinn dahinter ohne Hilfe nicht erkennen, also gebe ich dem vorerst nach, betrachte meine Umgebung und sage das Erste was mir in den Sinn kommt.     "Ich sehe Bäume."      Naheliegend, oder? Es klingt dumm und dämlich, aber das ist nun mal das Erste was man sieht wenn man sich in einem Wald umschaut, nicht wahr? Unsicher blicke ich nach oben, zum König dieses Waldes und werde zu meiner Verwunderung weiter ermutigt, werde jedoch zeitgleich auch hochgehoben und in eine andere Perspektive gedreht? Ich bin dankbar für mein dämonisches Sein, denn ich bin nicht sicher ob mein menschlicher Magen die schnelle Drehung um 180 Grad ebenso einfach weggesteckt hätte. Meine Welt steht nun Kopf...     "Nur weiter."     Der Himmel ist ´unten´, die Wiese ´oben´ und ich sehe mich erneut um. "Ich sehe Blätter. Ich sehe Vögel. Ich sehe Gras und Erde."     Dann wandert mein Blick zu meiner Linken zu meiner Hundefreindin und ich sage "Ich sehe Fantasie."     Ich nenne beinahe inbrünstig noch einige andere Dinge, bis meine Neugierde fast unerträglich heiß meine Kehle versengt, doch noch bevor mir die Utensilien zum aufzählen ehrlich karg werden oder ich in die Not komme mir japanische Pflanzennamen aus dem Hirn zu dichten, oder Langeweile aufkommt, werde ich durch einen Wink mit Bokusenos Ästen unterbrochen.     Ich sehe den Blick den er und Fantasie sich zuwerfen, doch bevor ich ernstlich pikiert werden kann das sie mich nicht aufklären, passiert es zu meinem Glück auch schon. Jedoch benutzt der weise Baum dafür keine Worte sondern vielmehr ein Gefühl.     Die triefende Macht die mit seinem Tun einher geht, gleicht einem reifen Pfirsich der vor Reife über tropft. Seine Macht überfloss mich wie ein sommerlicher Regenschauer und das in der Aura liegende Yoki, kribbelt mir erfrischend über die Haut. Dann öffnete der Baum mir mit seiner Weisheit wirklich meine Augen und ich begriff das die ewige Tanzerei auf zwei Hochzeiten zumindest teilweise ein Ende hatte, indem er mir einen Überblick über das aktuelle Kapitel gibt. Seine Rinde beginnt zu leuchten und das Kapitel wird in goldenen Schriftzeichen sichtbar auf seiner Rinde für mich. Sanft nutzt er einen seiner Zweige, dirigiert mich nahe an seinem waldigen Geruch entlang, seiner großen Fläche entgegen und fordert mich auf zu lesen, damit der Fortschritt auch meinen Verstand erreichen kann... und während ich mehr und mehr Wörter lese, weiß ich, ich sehe die pure Wahrheit vor mir! Es ist kaum zu glauben! Ich stehe hier -live und in Farbe- und lese DAS Kapitel!   Bokuseno... Er hat tatsächlich etwas bewirkt! Er hat die Geschichte an sich heran gezogen! Und ich bin mehr als nur ein bisschen beeindruckt. Doch nicht nur das!   Meine Perspektive hat er auch verändert. Diese scheint gefestigt und dauerhaft gedreht! Ich war niemand mehr der zwischen dem ´du´ und ´ich´ wandeln konnte, so wie in manchem Kapitel zuvor, sondern meine Existenz stand stramm! Niemand ist mehr fähig mich vom du ins ich hinein zu schubsen, wie einen Spielball... Ich spüre der Baumyokai hat dem irgendwie einen Riegel vorgeschoben mit seiner Macht.   Bei dieser Erkenntnis kommen mir glatt die Tränen.     Zusammen mit der kristallenen Flüssigkeit die meine Wangen runter rinnt, spürte ich die Umgebung, die Gerüche, die Geräusche und auch die Personen um mich herum auf eine andere, vollere Art und Weise. Es scheint als wäre eine Welt die ich vorher nur in schwarz-weiß kannte plötzlich bunt geworden. Ich fühle, dass nun nicht ein Blatt mehr, zwischen mich und die Geschichte passt. Und das macht mich glücklich!   Erschrocken aber auch beglückt atmete ich auf, als ich der neuen Situation gegenüberstehe. Ich bin der Geschichte näher, als ich es jemals zuvor gewesen war... Ja... ich kann es nicht leugnen aber das... fühlt sich gut an. So unglaublich gut... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)