Die Magie der Fantasie von Mitsuki-chan (Ein Traum, ein Mädchen, ein Laptop und ein Inu-Daiyokai~ [Sesshomaru x OC]) ================================================================================ Kapitel 36: Die ersten Tage der Lunatic --------------------------------------- Kapitel 36 Die ersten Tage der Lunatic     Da war dieser eine Gedanke der einfach nicht verfliegen wollte! Wir gaben ihm Nahrung, dadurch das wir ihn mit Sehnsucht und Zeit speisten. Er wurde voll und voller, bis ein Wort aus ihm geboren war. Und dem einen Wort, folgten viele... Und von da an ward er gesponnen bis hierher.~                                                       .                                                     .                                                     .    Nun... wagen wir einen Sprung vor den eigentlichen Anfang. Sonst kannst du es nicht verstehen! Wir springen weiter... zurück... Dahin wo unser Herz noch vor Sehnsucht brannte und wir noch keinen ganzen Gedanken gefasst hatten... Doch dazu muss erst eine grundlegende Frage geklärt werden: "Wie entsteht denn ein Gedanke?"   Die Beantwortung dieser Frage verlangt, dass wir uns erst einmal darüber verständigen müssen, was ein Gedanke überhaupt ist. Eine kniffelige Frage. Ein Neurowissenschaftler würde vermutlich einfach sagen: Ein Gedanke ist eine neuronale Repräsentation im Gehirn, das sich als Aktivitätsmuster zeigt.    Doch ich sage Gedanken sind etwas anderes. Nämlich... so viel mehr.~ Wasser für einen durstigen, Flügel für die Hoffnungslosen, ein Domizil um sich auszuruhen und Kraft zu schöpfen. Gedanken sind, Wege zu unseren Träumen. Oder einfach... angenehm, wenn man es denn will. Dies ist der helle Part. Es gibt auch einen wesentlich dunkleren Part, doch wenn ich ihn ins Licht zerre, wird mich nur die Schwärze heimsuchen. Deswegen lasse ich es.~     Ich sage Gedanken sind Dinge die uns zeigen das wir am Leben sind. Egal ob gute oder schlechte. Sie heben uns ab von etwas anderem und eröffnen uns Wege und Möglichkeiten. Nicht alle davon werden immer wahr. Aber unsere Gedanken helfen uns existierende Dinge in der Welt zu erkennen und sichern unser überleben. Indem wir versuchen Dinge wieder zu erkennen und zu verstehen. Und genau das wurde hier getan. Also willkommen in meinem hellen Traum.~                                                       .                                                     .                                                     .  Es ist alles noch schwarz! Ich reite auf dem Mondlicht! Zumindest stelle ich mir den hellen Schweif der unter mir ist und mich langsam aber sicher woanders hin zieht, als Mondlicht vor. Es ist toll! Wir erleben die Entstehung eines Traumes hautnah mit! Der erste Gedanke entsteht!     "Warum kein Sonnenlicht?" Fragst du? Ganz einfach: Ich liebe den Mond mehr als die Sonne! Farben im- und explodieren kaleidoskopartig um uns und leuchten in verschiedenen Formen. Eine Weile reisen wir so, doch dann... kriege ich etwas zu fassen. Eine wohl behütete Erinnerung. MEINE Erinnerung! Sie leuchtet vor mir auf und ich erlebe meine ersten Atemzüge IN DIESER GESCHICHTE in der Sengoku-Jidai erneut... Zusammen mit dir...~                                                       .                                                     .                                                     .    Lunatic POV     Wir -eine Frau- waren beim erdenken von neuen Geschichten -wie so oft- vor Erschöpfung und Wonne zu Hause eingeschlafen und schwebten in den Süßen unserer Träume umher und registrierten noch gar nicht wo wir dadurch diesmal gelandet waren...~   Au! Mein Kopf tut weh und brummt! Ich kann nur vage Konturen um mich herum wahrnehmen als ich mich umschaue, denn es ist dunkel und jedes Licht fehlt. Der unmittelbare Geruch von frischem Laub und Erde in der Luft macht mich neugierig, aber zugleich vorsichtig. Es heißt ich bin nicht mehr in meinem Zimmer... Doch bevor ich mehr denken kann, setzt mich eine immense Kraft Matt, als wäre ich weniger als eine Fliege oder ein Säugling und ich drifte ab ins Land der Träume und falle in tiefen Schlaf. Begleitet von einer fiesen Beule.      Ein Gedanke, war das ausschlaggebende Ereignis warum sich Otaku regen konnte! Und diese Welt wieder ins Licht neuer Ereignisse getaucht wurde und nicht im endlosen Strom der Zeit dahin floss wie vorher. Denn vergessen ward diese Welt nie. Dafür sorgen wir und andere. Tag für Tag. Doch jetzt ist es anders! Eine neue, alte Kraft überzog diese Welt wieder. Belebte die Welt erneut! (Neue), geschriebene, gedachte und zu lebende Fantasie, hält Einzug.~   Das ist die alte Magie -die seit jeher existiert- und aus der Rumiko diese Welt erschuf! Und Otaku, konnte an diesem Tage mehr tun als zuvor, weil Worte und Gedanken zusammenspielten. Und er zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.     Der Bösewicht tat seinem Namen alle Ehre. Er trat in unmessbar schneller Geschwindigkeit ans Geschehen heran und die Welt rückte ihm nah.     Otaku zog sein Schwert aus der Scheide und holte zum Hieb aus, während du selbst noch ausgenockt warst. Fantasie spürte den Diebstahl noch auf ihrem Fell, doch selbst sie hatte nicht mit dem schnellen Verlauf der Geschichte gerechnet und es gelang ihr nicht auszuweichen. Der Schaden war nun bereits angerichtet und die Welt durcheinandergebracht! Sie konnte sich für den Moment nur zurück ziehen um ihre Wunden zu lecken und verschwand.     Otaku hatte ihr ´die Magie der Fantasie´ gestohlen und setzte sie sogleich gegen dich ein!                                                       .                                                     .                                                     .    Unmittelbar traf dich der weiße Strahl der Erkenntnis- eine geballte Menge von Fantasie und Unbekanntem und änderte alles für dich! Das was du als Einzelne erleben wolltest, heil und ganz, solltest du nun von zwei Seiten kennen lernen! Einer hellen und einer dunklen. Der Weg teilte sich und aus dem einen Mädchen- waren zwei geworden!     Otaku griff weiter in DIE GESCHICHTE ein und gab der Einen derer er sich annehmen wollte auch sogleich einen Namen. Lunatic...   Er hob den Körper der jungen Frau an und flog in die Nacht mit ihr. Der Daiyokai setzte sie weit abseits ab, sodass die beiden Mädchen sich nicht über den Weg liefen und sich bereits am Anfang der Geschichte treffen konnten und sich womöglich nahtlos wieder vereinten. Denn das wäre durchaus möglich gewesen, da sie aktuell zueinander passten wie fehlende Puzzelteile. Wenn sie nicht unabhängig voneinander neue Eindrücke sammelten und neue Dinge erlebten und sich dadurch entfremdeten, konnte sein Plan nicht aufgehen. Lunatic sollte die dunkle Seite dieser Welt kennen lernen und ihre eigene mehren, während der andere Teil -Mitsuki- sich automatisch auf den Weg nach ´Licht´ machen würde. So lange bis sie nicht mehr zueinander passten. So war es bei jedem Menschen. Es existierten stets beide Größen in einem Herzen. Gut und Böse. Doch hier war nun etwas grundlegendes verändert worden: Otaku hatte mithilfe von Fantasie dieses Gleichgewicht durcheinander gebracht und eine [Lücke] geschaffen. Und damit wollte er eine neue Welt nach seinen Wünschen formen! Dann verschwand auch er in den Weiten und ließ dem Schicksal und der Geschichte seinen Lauf.                                                       .                                                     .                                                     .    In dieser ersten Nacht teilte der Dämon uns in zwei Teile, ohne das wir die Macht gehabt hätten zu entkommen, oder es zu verhindern. Als ich wieder erwachte fühlte ich mich so allein wie nie zuvor und hatte eine tiefe Traurigkeit im Herzen, ohne zu wissen wieso. Von da an gingen Mitsuki und ich völlig unterschiedliche Wege... Und ihrer war stärker beleuchtet als der meine.~                                                       .                                                     .                                                     .    Ich verfluche die heiße Sonne, die mir auch die letzten Tropfen Flüssigkeit die in meinem Körper existieren noch auf die Stirn treibt. Ich laufe bereits seit der vergangenen Nacht ohne Pause -weil mich die Angst voran treibt- und wenn ich nicht bald Wasser finde bin ich ohnehin verloren... Der Wald der seine Kronen wie ein schützendes Dach über mich hielt, war bald verschwunden und einer zerklüfteten, bergigen Landschaft gewichen, sodass die Sonne leichtes Spiel mit mir hatte.   Als das Sonnenlicht diese Welt gestreift hat und ich die ersten Züge des Tages und die Umgebung erblicken konnte, habe ich nicht lange gebraucht um zu erkennen das dies die Sengoku-Jidai ist, wie ich sie mir vorstelle. Oder auch in meinen Träumen manchmal sehe wenn ich schlafe... Ich habe noch nicht ganz begriffen ob dies Traum, oder Alptraum ist, doch mit jeder weiteren verstreichenden Sekunde kommt es mir eher wie eine Hölle auf Erden vor! Die Jahreszeiten hier sind noch härter, egal ob Sommer, Herbst oder Winter und fordern die Menschheit mehr heraus als die in der Zukunft. Einzig der Frühling verspricht ein wenig Milde. Gerade verfluche ich die Authentizität mit der ich vom Wetter heimgesucht werde immens...   Mein Überlebensinstinkt trifft grimmig auf meinen sarkastischen Humor als ich weiterlaufe. Alles tut mir weh. Ich habe Hunger. Ich habe Durst. Und das UNHEIMLICH. Ich denke mürrisch daran mir wegen des ganzen Irrsinns ein I-Phone mit einer selbst erdachten Wasser-App herbeizuzaubern. Oder es zumindest zu versuchen... Doch natürlich passiert... nichts... als ich dem Versuch verzweifelt eine Chance gebe... Sicher eine Quelle wäre einfacher, oder ein See. Würde sich auch viel besser hier in dem Wahnsinn einfügen und nicht jeglicher Logik widersprechen. Doch das würde dem ganzen den Reiz nehmen. Ich will ein wenig Ärger hinterlassen und Unstetigkeit in dieser Welt, weil ich mich ebenso fühle.  Ich fühle mich scheiße.   Stunden später als ich noch immer durch eine unberührte wunderschöne, aber auch grausame Wildnis laufe, knicken meine Beine plötzlich weg und wandeln sich von verlässlich in unnütz um. Eine gemeine Wurzel die ich übersehe, lässt mich der Länge nach auf den Boden knallen und beschert mir eine unschöne, kurze, Rutschpartie. Kraack!   Ich fluche verärgert einige Kraftausdrücke vor mich hin, während ich stumm mit Kami-sama verhandel er möge doch bitte die Wurzel in eine gefüllte Face-Banane aus Mario Kart verwandeln die ich dann wenigstens essen könnte, während ich versuche aufzustehen. Doch zu meinem Entsetzen muss ich feststellen das es bei einem Versuch bleibt. Denn etwas schiebt mir einen Riegel vor! Oder... nicht? Ich scheuche den absurden Impuls beiseite und verbuche ihn unter ´wahnsinnige Müdigkeit!´  Ich atme tief durch um mich zu beruhigen. Panik ist hier völlig fehl am Platz. Ich versuche mich zu rühren. Meine Muskeln scheinen durch den Sturz und der daraus entstandenen kurzen Pause immens an Gewicht zugelegt zu haben! Sie pochen unangenehm in der Hitze. Sie gehorchen mir nicht mehr, als mein Gehirn ihnen befiehlt... Nein! Keine Chance! Ich kann mich nicht mehr rühren!   Meine Oberschenkel zittern vor Erschöpfung und nehmen sich ohne meine Erlaubnis eine Ruhepause. Miesepetrig drehe ich mich geschlagen auf den Rücken und strecke die Arme weit von mir. Sogar das Atmen kostet mich mit jeder weiteren Sekunde mehr und mehr an Kraft. Ich hechle einige Momente wie ein Hund der am Boden liegt und die immer kratziger, trockener werdenden Atemzüge die ich nur machen kann, fühlen sich allmählich an wie Nadelstiche! Wasser---- Ich brauche unbedingt Wasser! Denke ich noch, bevor mich die Dunkelheit anzieht wie der beste Freund den ich nur haben kann.~                                                       .                                                     .                                                     .    Das nächste Mal als ich erwache fühlt es sich nicht besser an. Tot bin ich nicht das kann ich sicher sagen, denn dazu fühle ich mich zu elend... Es zeigt sich das meine Lippe aufgesprungen und rissig ist, als ich mit der Zunge drüber fahre. Als ich mich bewegen will verliere ich prompt das Gleichgewicht aufgrund (m)einer unnatürlichen Position. Meine Arme kann ich nicht als rettendes Ruder benutzen, denn sie sind gefesselt, wie ich nun feststellen darf. Meine Angst die ich deswegen habe wird vorerst von meiner Genervtheit beiseite geschupst! Was sollte das hier bitte? Denke ich während ich mich umschaue. Wer war in der Sengoku-Jidai bitte so uncool und fürchtete sich vor einem Mädchen?   Dann gehen meine Gedanken tiefer und ich bete... Bitte bitte bloß keine Banditen...   Als die Tür der Hütte geöffnet wird in der ich mich befinde und ich flüchtig einen Blick nach draußen erhaschen kann, bemerke ich das ich mich wohl in einem Menschendorf befinden muss. Ich registriere sofort das das Glück mir trotzdem nicht so hold ist wie damals Kagome, bei der eine weise Kaede zu deren Schutz herbeieilte. Seufzend stelle ich fest das mir wohl nichts anderes übrig bleibt als mir selbst zu helfen... Meine Erscheinung ist mir dabei keine große Hilfe. Die Menschen die eingetreten sind, betrachten mich voller Argwohn.   Jaha... ich trage keinen traditionellen Kimono- so wie ihr! Das weiß ich! Schreien ihnen meine Augen trotzig entgegen. Zu meiner Verteidigung war zu sagen sowas befand sich aber auch (leider) nicht zu Hause in meinem Kleiderschrank! Ich sitze also hier vor ihnen in Sneakers, Jeans und einem Oberteil mit Knöpfen... Oh oh... Nun immerhin besser als ein kurzer grüner Schulrock und ich denke mit schmalen Lippen an Kagomes -für diese Zeit- eindeutig zu freizügige Kleidung.     Als die Leute vor mir anfangen zu sprechen spüre ich zuerst Erleichterung, denn ich kann sie verstehen! Es ist japanisch was sie sprechen und auch wenn ich in meinem ganzen Leben nie auch nur eine einzige Japanisch-Stunde hatte, gelingt es mir zuzuhören als wäre dies meine Muttersprache. Nun... auch wenn ich nur mutmaßen kann das ich diesen Umstand [Fantasie] verdanke, freue ich mich umso mehr und hinterfrage den Umstand nicht weiter.  Einer der Männer kommt näher auf mich zu und hält mir einen Krug Wasser an den Mund. Ich trinke gierig und er löst dabei langsam meine Fesseln. Es missfällt mir zwar das uns kaum ein Millimeter voneinander trennt und er mir doch unverschämt lange ins Gesicht schaut, doch daran kann ich nichts ändern. Erst da bemerke ich Schritt für Schritt eine neue Regung in seinen Augen... Eine die mir aber ganz und gar missfällt! Langsam schaut er mir in meine Iriden und scannt diese nahezu. Erst als sich meine Seelenoberflächen in dem Wasserkrug der noch immer unter mir ist, spiegeln verstehe ich es! Es ist meine Augenfarbe! Die fast vollständig grünen Regenbogenhäute mit einem kleinen Tupfer braun innen...   Das Grün-braun ist in Japan nicht normal! Fast alle Japaner haben braune, oder schwarze Augen! Och nööööööööööööö!!!!   Liebe Fantasie solche Hürden wollten wir aber anders umschiffen, weißt du noch? Schreie ich in Gedanken kurz meine Vorstellungskraft an. Dabei stelle ich mir spaßeshalber vor ich wäre tatsächlich in (m)einer FF. Dann wird mir plötzlich wohlig-warm... Eine innere Wärme die mir vertraut ist, obwohl ich sie so nie als festes Gefühl gespürt habe, öffnet sich in mir wie eine Blume unter der Sonne. Es fühlt sich so gut an, als würde ich nach einer langen Wanderung endlich nach Hause kommen. Wie eine Umarmung schmiegt sich das Gefühl um mich, umwiegt mich sanft und sicher und ich schöpfe neue Kraft! Es ist als würde ich etwas bewirken können, die Welt ein wenig drehen... und das mit meinen Gedanken und Gefühlen.   ... Und dann weiß ich endlich sicher, wo genau ich bin!                                                       .                                                     .                                                     .  Die Leute vor mir stieren immer noch... Halten sie mich jetzt etwa für einen Dämon? Eigentlich war ich stolz darauf gewesen zu Hause nicht der Versuchung erlegen zu sein, mir mit Schminke wie ein Indianer -oder ein Yokai- Streifen im Gesicht verpasst zu haben... ... Wenn ich das aus Jux heraus wirklich getan hätte, wäre jetzt sicher schon aller Tage Abend gewesen. Vor allem wenn ich wasserfeste Schminke, oder Edding verwendet hätte...     Der Mann vor mir dreht sachte meinen Kopf von der einen in die andere Richtung und wirft mir Salz ins Gesicht. Ein Erkennen blitzt in mir auf und ich werde ruhiger als ich neue Fragmente zum Denken bekomme.     Das hatte Kaede damals doch auch bei Kagome gemacht... Etwa ein Dämonen-Schnelltest in dieser Welt? ​Auf jeden Fall besser, Gewürz im Gesicht zu haben, als die Wasserprobe wie eine europäische Hexe ablegen zu müssen... Denke ich mir schnell. Wie gut das ´Inuyasha´ im japanischen Mittelalter spielt... Als die Miene des Mannes sich kurz aufhellt und er mich loslässt und ich schon innerlich aufatme, reißen meine Gedanken vor Glück ab. Mein Glück detoniert! Es platzt wie eine zu heiß gekochte Wurst! Und zur gleichen Zeit passiert parallel aber noch etwas weitaus schlimmeres. Ein dumpfes Geräusch ertönt neben mir und mein Rucksack taucht ohne Vorwarnung aus dem Nichts vor mir auf! Ich hatte ihn zu Hause zum Spaß so gepackt als wenn ich wirklich in die Sengoku-Jidai reisen würde. Doch mein Schabernack endete in dieser Sekunde! Ein anderer Mann öffnet die Tasche und für diese Menschen -unbekannte Dinge- landen auf dem Boden: College-block, Mäppchen (mitsamt Stiften), ein paar Hygieneartikel, Brillenputztuch, Brillenetui (mit Brille drin), Kontaktlinsen, Haustürschlüssel, Taschenkalender, Regenschirm, ein Buch, Laptop und ein frisches Set-Klamotten landen auf dem Boden...   ...Verständlicher Weise starrten sie die Sachen voller Verwirrung an. Sowas hatten sie nie gesehen. Nur was sollte ich jetzt bitte sagen? Es war schon kurios das der Rucksack -der zwar schon meiner war, den ich aber nicht mehr bei mir hatte als ich erwachte- nun wieder da war und hier einfach auftauchte!  Und als der eine Mann dann auch noch mein Buch in die Hand nahm, sah ich schon mein Todesurteil zielsicher auf mich zurollen! Ich könnte mich innerlich ohrfeigen das ich mich bilden wollte und ausgerechnet ein englisches Buch eingepackt hatte... Ich war mir nicht 100%ig sicher wie das hier mit deutsch-japanisch, japanisch-deutsch funktioniert, aber das ihnen englisch nicht gefällt verstecken sie nicht besonders gut in ihrer Mimik! Sie scheinen es regelrecht zu hassen! Und als dann auch noch leise das Wort Spion in den Raum fällt, sehe ich keinen anderen Ausweg mehr! Ich renne und greife mir schnell wie nie meinen Laptop, der auf Standby steht und zum Glück noch Akku hat! Das Adrenalin verleiht mir kurzzeitig eine Superman-Geschwindigkeit! Meine Hände geben wie von Sinnen etwas ein, in der Hoffnung das es in dieser seltsamen, antiken Welt klappt! Wenn nicht... dann war es hier und jetzt zu Ende!     GADUSCHHH.👊 U+1F44A, [ALT]+ [C].~~~~~~~~   Der Unicode rettet mich! Sogar das Schlaggeräusch klingt authentisch und ich spitze überrascht meine Ohren!      Eine weiße Faust schießt aufgrund meines Befehls aus dem Bildschirm heraus und setzt einen jeden der Männer außer Gefecht! Auch wenn ich diese Entwicklung überschwänglich begrüße, vertrödel ich keine unnötige Zeit! Ich musste hier abhauen und das schnell! Mit diesen Dorfbewohnern würde ich wohl nie wieder auf einen grünen Zweig kommen! Als ich neben mich greifen will sind meine Sachen samt Rucksack zu meinem Bedauern genau so schnell wieder verschwunden wie sie gekommen waren... War das lediglich eine Illusion gewesen, oder purer Überlebenswille? Ich hätte es gerne gewusst! Es ist richtig sch@#%$ das die Sachen weg sind, doch leider nicht zu ändern! Wenn ich hier seelenruhig auf ihr erneutes Erscheinen warte, wachen nur die Dorfbewohner wieder auf. Und die wären dann ganz sicher nicht begeistert mich zu sehen. Ein letztes Mal schweift mein Blick daher eilig über das Innere des Raumes und die Menschen darin. Und ein letztes Mal hebe ich den Wasserkrug an und trinke ausgiebig. Ich verwandel mich in einen Dieb und das Wort ´Kaito´ erscheint als Bestätigung in meinem Kopf. Ich schäme mich dafür als ich näher an sie heran rücke und ihre Taschen durchsuche. Leider ist nichts brauchbares dabei und ich habe meiner Würde umsonst einen Knick verpasst... Ich hatte gehofft Essen zu finden, doch leider sind das hier keine fetten europäischen Männer mit Snickers oder Twix in ihren Taschen.      Als ich so leise wie möglich aus der Hütte trete, sehe ich fast nichts, so dunkel ist die Nacht um mich herum. Nun... keine perfekten Bedingungen, aber ich musste hier erstmal weg und mein Leben retten! Leise setze ich einen Fuß vor den anderen und sage der trügerischen Sicherheit des Dorfes lebewohl als ich in die dunkle Wildnis eintauche und auf Nimmerwiedersehen verschwinde.                                                       .                                                     .                                                     .    Der Wald ist gruselig bei Nacht. Wie ein großes verzaubertes Alptraum-Wesen indem sich bei Nacht alle Ängste und seltsamen Gestalten versammeln, um zu etwas noch größerem zu verschmelzen... Es ist sicherlich nicht gerade förderlich das mir ausgerechnet jetzt alle möglichen Horror-Szenarien von Jigsaw bis Es in den Kopf schießen! Fantasie ist nicht gerade mein Freund zu dieser Tageszeit...   Ich zwinge mich starr die Bäume anzusehen und mich nicht vom Geraschel der Büsche in der Umgebung lähmen zu lassen.  Doch selbst die Bäume werden irgendwie immer lebendiger und schauriger je mehr man sie anglotzt. So als hätten sie Gesichter... Was würde ich nur geben für ein wenig mehr Licht, einen Ausschalter für meine sehr lebhafte Vorstellungskraft, oder einen treuen Begleiter an meiner Seite! Ich setze meine Schritte so geräuscharm wie möglich auf den Boden, doch einfach ist es keinesfalls so ganz ohne Mond! Andererseits ist dies ja nicht die erste Wanderung die ich hier bei Nacht absolvieren muss... Doch auch die zweite Wanderung bei Nacht, gestaltet sich als schwierig so ganz ohne Mondstrahlen und Licht...     Mehrmals stolpere ich und kann einen erneuten Fall gerade so verhindern. Gerade als ich ein weiteres Mal aus einem Mix aus glitschigen Blättern und Matsch auszurutschen drohe, geht alles ganz schnell. Da wo vorher nichts war, starren mich plötzlich zwei körperlose graue Augen an. Direkt frontal vor mir! Das Herz rutscht mir in die Hose und geradeso kann ich den Krallen die aus dem Schatten dringen ausweichen. Und das auch nur wegen eines Missgeschicks, denn ich falle erneut hin bei dem Versuch zu flüchten! Hilflos und erschreckt, komme ich auf dem Boden an und es kann von eleganten Bewegungen meinerseits keine Rede mehr sein. Ganz im Gegenteil! Ich plumpse auf den Boden wie eine schwangere Elefantenkuh! Dann, als eine weitere Attacke erfolgt, kommt nochmal alles anders als ich dachte! Mein Überlebensinstinkt der heute schon mehr als einmal strapaziert wurde reagiert trotzig, als mich ein anderer Yokai dem vorherigen einfach in sekundenschnelle wegschnappt als wäre ich ein schönes Spielzeug. Er fliegt weg mit mir und hat mich fest im Griff seines Mauls.   Boah! Wenn das bloß ein Traum wäre, dann mit Sicherheit der beschissenste den ich je hatte! Nicht nur die Freak-Show von vorhin und die Tatsache das man wegen des Neumondes kaum etwas sieht... Nein! Zum krönenden Abschluss bin ich in den Fängen eines -wahrscheinlich- ziemlich schleimigen Aal-Yokai gelandet, der mich jetzt wegschleppt... Bei meinem Glück -egal ob FF oder nicht- wird er mich fressen, feststellen das ich nicht schmecke und mich wieder auswürgen!                                                       .                                                     .                                                     .    Doch so war es nicht. Wenig später traf ich das erste Mal in wachem Zustand auf Otaku und seinen Diener den Alptraum (den ich fälschlicherweise für einen schleimigen Aal gehalten hatte)... Otaku erzählte mir sogleich von allen Ereignissen die ich zuvor verschlafen hatte. Weil ich eine der Schlüsselfiguren war. Er wollte das ich das Konstrukt verstehen lernte und gab mir mit eisigen Worten und knackender Klaue genau zu verstehen, was er von mir erwartete damit er mich am leben lies. Selbst wenn ich gewollt hätte, aktuell hatte ich keine Möglichkeit zu fliehen.   Und selbst wenn... es war gefährlich da draußen in der Wildnis, das hatte ich gerade mehrmals live erlebt. Wo sonst, sollte ich hin? Leider kam kein dämonischer Prinz vorbei der mich rettete. Und alleine würde ich hier als Anfängerin keine Woche überleben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)