Die Magie der Fantasie von Mitsuki-chan (Ein Traum, ein Mädchen, ein Laptop und ein Inu-Daiyokai~ [Sesshomaru x OC]) ================================================================================ Kapitel 35: Mittagsstunde ------------------------- Kapitel 35 Mittagsstunde     Das Feuer spie rote Flut aus. Die tanzenden Zacken wurden an seinem Ende zu fliegenden Funken, die in die Luft übergingen und die Flammen fraßen sich begierig an dem verschiedenen Holz satt. Sesshomaru, Rin und Inoki befanden sich direkt davor und rasteten.     Sesshomarus Augen wurden intensiv vom Feuerschein geküsst als er in die Glut schaute. Gerade hatte er seine jüngsten Erfahrungen mit Inoki und Rin mit knappen Worten geteilt, da stellte der andere junge Inuyokai neben ihm eine Frage. "Sesshomaru-sama, wie ist es möglich das jemand den Geruch von Miasma und damit seine Existenz versteckt? Der letzte der das vermochte, war Naraku." Sesshomaru hatte lange darüber nachgedacht. Mehr durch Instinkt als durch Erinnerung hatte er dann eine Antwort erhalten die nur aus den Tiefen seines eigenen Selbst kam. Fest in seiner DNA verankert. Daher war er sich sicher das seine Vermutung stimmte.     "Eine alte Form der Magie, die schon immer Teil dieser Welt war ist wieder in diese Welt gerückt. Dieser Kraft kommt etwas göttliches nahe, auch wenn man sie nicht mit der Macht der alten Götter vergleichen kann. Jedoch ist sie stark genug um mit Daiyokai mitzuhalten, oder ihre Kraft zu mehren. Man nennt das Fantasie."     Ernst blickte der General seinen Taisho an. Diesmal lag keine Frage in seinen Worten, sondern er stellte kalt und nüchtern fest, sowie es sich für Yokai geziemte. "Der Feind hat also einen Weg gefunden sich diese Art von Magie nutzbar zu machen..."                                                        .                                                     .                                                     .    Die junge Hundedämonin Shiaru lief unter der Mittagssonne zur Heilerstube die nahe des Schlossgartens lag. Von Rin, Inoki oder Sesshomaru war keine Spur zu sehen oder zu riechen. Weder in der Erde noch in der Luft. Vater war also noch immer auf Rettungsmission...     Shiaru schritt durch das Gras, immer näher an die schmale Holztür der Stube heran und öffnete sie langsam. Ein vertrauter Geruch aus unterschiedlichen Kräutern kam ihr aus dem Innern entgegen. Manches roch schwer, manches leichter. Da Shiaru beim dämonischen Heilermeister des Schlosses früher selbst ausgebildet worden war, wusste sie das dieser seit Monaten im Land unterwegs war -so wie jedes Jahr- um Heilkräuter zu besorgen die nur weit weg, bei einem bestimmten Klima, oder nur zu einer bestimmten Zeit an noch weiter entfernten Orten im Jahr wuchsen. Ihr Blick ging kurz aber intensiv durch den Raum. Ansonsten war die Stube völlig leer. Kein Patient und kein Ersatz-Heiler war in Sicht. Es war nur wahrscheinlich das der eingeteilte Ersatz gegenwärtig im Kräutergarten arbeitete wenn kein Verletzter akut seine Hilfe brauchte.      Sie streckte die Hand aus und ging kurz entschlossen an einen bestimmten Schrank und öffnete diesen. Dies stand ihr zu da sie Sesshomarus Tochter -und eine Prinzessin war.- Normalerweise hätte sie der Höflichkeit wegen trotzdem gefragt wenn sie etwas leihen wollte, doch hier galt es schnell zu handeln. Sie hatte keine Zeit den gegenwärtigen Besitzer auszumachen! Ihr früherer Meister hatte stets mehrere Taschen zur Hand, damit die Vorräte niemals knapp wurden. Ein Fehler der ihn unter Sesshomarus Herrschaft den Kopf kosten würde. Zufrieden lächelte Shiaru und wurde etwas melancholisch als sie an vergangene Zeiten dachte und sich eine der Taschen griff. "Deine Heilertaschen stehen noch immer genau an der gleichen Stelle wie früher Meister!" Murmelte sie dabei leise vor sich hin und machte sich wieder zurück in Richtung Schloss.                                                       .                                                     .                                                     .    Derweil im Innern des Schlosses~     Da du nun weißt wer Shiaru wirklich ist kommst du nicht drum rum eine weitere Tat zu vollbringen. Wenn du es lässt, wirst du nur prompt wahnsinnig werden wegen den ganzen Fragen die darauf noch folgen würden. Und weder du noch Shiaru würden heute froh werden.     ()     Du klammerst die zentralste Frage die dir auf dem Herzen liegt aus. ("Sesshomaru und Shiarus Mutter... Welche Art von Beziehung verband sie wohl?")     Es war eine Frage die dich schwächte und im Moment nicht so recht hier her passte. Zur gegebener Zeit würdest du sie der richtigen Person stellen. Und damit lässt du sie in dir verschwinden und sie legt sich schlafen. Zumindest fürs Erste! Erst danach bist du fähig dich wieder auf das Unmittelbare zu konzentrieren. Und das auch gerade rechtzeitig wie es scheint. Shiaru stellt gerade eine braune Tasche mit viel Allerlei vor dich hin, die Unmengen von Kräutern und Tinkturen enthält.     Sie stellt dir bereits Fragen um deine Vigilanz zu testen, ganz wie ein Neurologe der Neuzeit das wohl tun würde. (Name, Geburtsdatum, Name von Geschwistern, Aufenthaltsort und so weiter musst du nacheinander aufzählen).   Erst wenn man alle Fragen korrekt beantwortete wurde man als ´wach und orientiert´ eingestuft. Doch schnell wird klar das du das nicht kannst und etwas mit dir nicht stimmt.  Shiaru fragt nach früheren chronischen Erkrankungen, doch das kannst du zum Glück verneinen. Du warst immer gesund bis auf ein paar mal Grippe, oder ab und zu mal Rückenschmerzen. Doch bei letzterem half dir Sport gut drüber hinweg. Deine aktuellen Beschwerden kannst du momentan nicht beschreiben, da Shiarus Kuss noch wie ein schmerzstillendes Medikament wirkte.  Ruhig macht diese weiter ertastet deinen Puls und befühlt deine Stirn. Dann folgen weitere Berührungs-, Schmerz-, Temperatur-, Vibrations und Lagetests. Als letztes folgen die Motorik und Reflexe.     Auch wenn du lieber auf der anderen Seite der Medaille sitzen würdest und SELBST untersuchen würdest, so war es doch interessant ihr zuzuschauen. Scheinbar schien sie ein besonderer OC zu sein der auch etwas Wissen aus der anderen Welt mitbrachte. ... So etwas konnte hier also auch existieren...     Shiarus Stimme klingt ruhig während sie dir in die Augen sieht und du dich seltsamerweise direkt geborgen fühlst aufgrund ihrer fürsorglichen Art. Sie stellt ihre abschließende Diagnose.     "Im Moment geht es dir den Umständen entsprechend gut. Wir sollten deinen Zustand aber genauestens überwachen um im Notfall schnell handeln zu können. Menschen können schnell sterben an solch giftigen Bissen."     Sie zieht während sie spricht ein kleines Päckchen mit Kräutern aus dem Koffer hinter sich. "Diese Kräuter werden dich zusätzlich stärken. Zwei Löffel musst du einmal am Abend mit heißem Wasser zu einem Tee bereiten. Trinke ihn solange er noch heiß ist. Die Wirkung ist so am effektivsten. Ob es helfen wird hängt jedoch auch von nicht so leicht beeinflussbaren Faktoren ab wie zum Beispiel deiner körperlichen Konstitution und nicht zuletzt von deinem Lebenswillen..."                                                       .                                                     .                                                     .    Aus Shiaru war ansonsten zur Zeit nicht besonders viel heraus zu bekommen. Dabei beschäftigt sie dich sehr. Je später es wird und je dunkler der Tag, desto mehr klopft die ausgeklammerte Frage wieder bei dir an!     Die fröhliche Seite in dir sagt: Sesshomaru hatte eine Tochter: YAY! Du willst sie am liebsten direkt mit Mikrofon und Aufnahmegerät interviewen. Oder sie abknutschen weil es sie gibt. Doch naja... das lässt du wohl lieber erstmal bleiben... Ein lesbischer-Kuss reichte jawohl erstmal...     Und die dunkle Seite: Ihre Geburt würde ja wohl kaum wie bei Jesus eine unbefleckte Empfängnis gewesen sein? Wer und wo ist deine Mutter?!      Du bist sauer und das nicht zu knapp. Aber gleichzeitig konnte man ja nicht von einem mehrere hundert Jahre alten Dämon erwarten, das er eine eiserne Jungfrau war, oder? Nein konnte man nicht! Denn das wäre irgendwie noch komischer und würde ihm einen Teil seiner Männlichkeit absprechen. Andererseits: Musste es ausgerechnet eine Daiyokai sein? Wie wäre es stattdessen mit einer zweitklassigen Konkubine, oder einer Straßendirne? Damit hättest du eher leben können als mit den gegeben Tatsachen... Oder? Nein. Ja. AAAARRRGGGHHH!!!!   Das was dir da durch den Kopf spukte nannte man wohl Eifersucht... Die Gedanken lassen sich nicht fassen und werden noch im Moment des gedacht-seins so unlogisch und teilweise schlüpfrig tückisch, das du dich ihrer schämst. Obwohl du sie gut verstehst! Und es war verdammt schwer mit diesem Gefühl im Nacken klare Gedanken zu fassen. Egal wie viele Klammern du da drum machtest!     Nun... jammern half hier leider doch nichts, also beschließt du nach weiteren fünf nervenaufreibenden Minuten kurzerhand etwas anderes zu tun um dich abzulenken. Vielleicht würden dir ja andere Infos weiterhelfen. Auf andere Gedanken brachte dich das auf jeden Fall! Und vielleicht könnte und würde dir Shiaru ja ein wenig Einblick gewähren in andere unverfänglichere Facetten...   Shiaru ist Sesshomarus Kind, vielleicht kannte sie ihn besser als andere. Sesshomaru war Perfektionist also hatte er mit Sicherheit dafür gesorgt das Shiaru die ein oder andere kostbare Kindheitserinnerung mit ihm teilte. Deine Wangen werden trotzdem rot als du deine Frage an sie zum ersten Mal offen formulierst. "Sag Shiaru, kann ich etwas tun um... Sesshomaru besser zu... gefallen?"     Die Überraschung in deren Augen währte nur Sekundenbruchteile lang. Shiaru lächelte. Aha. Daher wehte also der Wind! Die junge Dämonin war nicht erbost, denn sie wusste seit Ewigkeiten das die Ehe ihrer Eltern nur aus rein politischen Gründen geschlossen worden war. Außerdem war ihre Mutter lange schon verstorben. Kurz daran denkend, kommt Shiaru nur schwer wieder auf deine gestellte Frage zurück. Sie vermisste ihre Mutter noch immer. Auch nach all den Jahren. Sie räuspert sich kurz in dem Versuch noch eine Sekunde mehr zu haben um dieses Gefühl abzuschütteln und zu verbannen. Und es gelingt ihr schlussendlich.     "Du lebst schon eine Weile hier im Schloss, das weiß ich von den Dienern. Chichi-ue ist ein geheimnisvoller Charakter. Ob es ihm gefällt was du tust oder nicht, erkennst du daran ob er dich daran hindert, oder ob er dich machen lässt. Ich weiß das ist nicht viel Information. Ich könnte dir jedoch noch verraten was damals außer standesgemäßem Benehmen noch auf meinem Lehrplan stand? Wie wäre das? Das ist es doch was du willst, nicht wahr? Hoftauglich werden."     Dein "oh ja bitte" klingt hell und freundlich während du automatisch nach ihrer Hand greifst. Und eine halbe Stunde später wusstest du immerhin was du in nächster Zeit so alles lernen wolltest außer mehr höfische Manieren... Aufgeregt schaust du auf dein beschriebenes Papier auf dem du dir alles notiert hast und gehst gedanklich die einzelnen Punkte durch.     Hm. Schöne Künste. Du bist Autorin also dürfte die Dichtkunst wohl das kleinste deiner Probleme sein... Malen konntest du auch ganz gut und Kalligraphie war erlernbar. Das waren alles keine endlos Hürden. Bildung konnte man sich mit Fleiß aneignen, es würde nur etwas dauern bis du genug Bücher gelesen hattest und das Wissen verinnerlicht! Das Kriegerhandwerk hingegen würde eine harte Nuss werden! Und zudem aufgrund deiner momentanen körperlichen Verfassung erst einmal nicht machbar--- Das war blöd, aber nun mal nicht zu ändern. Immerhin hattest du ja für die Notfälle deinen Fächer...     Dein Leben und den Alltag hier zu organisieren -das heißt- im Mittelalter -auch allein- zurecht zu kommen, das war wohl die wahre Herausforderung weil zwischen dieser und deiner Zeit wörtlich Welten lagen...     Doch die Vorstellung -etwas neues- eigenständig, mit bloßen Händen und Augen zu erlernen stimmt dich ungemein froh. Es würde etwas sein was dir niemand mehr weg nehmen konnte. Egal wo du warst. Das fühltest du einfach! Denn es würde nur deines sein! Diese Erfolge würden nicht ´gelöscht´ werden können. Schließlich verfügtest du trotz deiner fehlenden Erinnerungen an frühere Menschen, doch noch über das Wissen der Neuzeit. Wenigstens das war dir geblieben! Und nur diese Erkenntnis lässt dich im Moment nicht verzagen. Sonst hätte der Verlust -das VERGESSEN- all der Menschen die du kennst und liebst... sicher deine Welt gedreht! So ist es eher wie ein... verschobenes Wiedersehen. Und du ein Gefäß welches mit neuen Eindrücken gefüllt werden kann... Diese neuen Kenntnisse würden sicher dein Selbstbewusstsein stärken und du kämst dir weniger wie ein Parasit oder die Made im Speck vor. Nicht zu arbeiten und das High-live genießen... das bist auf Dauer einfach nicht du.   "Sag es lebt doch bestimmt ein Waffenmeister im Schloss der mich trainieren würde wenn ich wieder gesund bin, oder?"                                                     .                                                     .                                                     .    Es wird langsam Abend und noch immer seit ihr beide beieinander. Ihr beide sitzt gegenwärtig draußen und genießt die kälter werdende Luft und die urige Natur um euch herum. Die Stimmung war weiter aufgeblüht, als Shiaru merkte das du ihr -obwohl du es so gerne wolltest- erstmal keine persönlichen Fragen über die Verbindung ihrer Eltern stellst. Das Zusammenleben der beiden Yokai mit Worten zu beleuchten... es stand aus Shiarus Sicht nur einem zu das zu tun! Das du dem Impuls nicht nachgegeben hattest dir Wissen zu erbetteln, oder es zumindest versuchtest, das beeindruckte Shiaru nachhaltig, -Menschen taten das oft- auch wenn es offensichtlich war das ihr Gegenüber lieber schweigen wollte, doch sagte sie dir das nicht.   Du fixierst die junge Schönheit neben dir sanft und bestätigst dir das was sie ist -eine ganz besondere Daiyokai- indem du den Sichelmond auf ihrer Stirn beäugst.   Aber wie sie wohl sonst so ist? So außerhalb von allem? Du kannst es ehrlich gesagt kaum erwarten das heraus zu finden wenn die Zeit reif dafür war! Und sofort melden sich wieder positive Vibes in dir. Bis es in dir anfängt zu pochen... Die Dunkelheit frisst etwas zusätzliches auf und der Schmerz kehrt zurück! Es knallt und zieht einen Moment lang bis du klägliche Schmerzenslaute nicht mehr verhindern kannst. Verängstigt blickst du in Shiarus Richtung und sie handelt sofort.   Wie viel Zeit dir wohl noch blieb um Shiaru kennen zu lernen? Denkst du sichtlich bedrückt, als dich die Wunde an deinem Hals wieder unangenehm daran erinnert, das deine Zeit nicht endlos zu sein scheint.     Die roten Bissmale wirken gar nicht mal so tief. Doch von Zeit zu Zeit fühlst du wie das Gift nach dir greift, mehr von dir in Besitz nehmen will... Es ist ein fremder Puls der da in dir webt. Und unangenehm wie ein schnalzendes Gummiband.  Nicht der Puls deines Herzens. Vorsichtig fährst du mit deinen Fingern über die rote Stelle. Und bereust es sofort. Kommt die Wunde in Kontakt mit Haut, brennt sie wie Feuer. Du ziehst deine Finger rasch wieder zurück. Kannst aber einen zischenden Laut nicht zurück halten.     „Lass mich sehen." Vorsichtig pustet dir Shiaru über die Haut und als sie es tut ist der Schmerz sofort weg. Dankend nickst du ihr zu. "Jetzt hast du zumindest keine Schmerzen mehr. Komm ich bring dich in dein Zimmer. Du solltest jetzt ruhen."     Als ihr von draußen ins Schloss eintretet, ist es als würde das Schloss eine Wandlung durchmachen. Alle Diener die Shiaru erblicken, verbeugen sich tief und ehrfurchtsvoll vor ihr. Ganz genau so wie vor Sesshomaru. Du spürst direkt das die Dienerschaft sie ohne wenn und aber als Autoritätsperson nicht nur akzeptiert, sondern respektiert. Denn da liegt dieser kleine Hauch ´Verehrung´ in der Luft... Und noch ein wenig mehr... Sie wird geliebt.   Ihr lauft langsam über den Flur und du merkst das deine Beine immer unsicherer werden. Eine Pause wäre jetzt nicht schlecht. Doch da kommt auch schon der Korridor in Sicht wo dein Zimmer sich befindet. Ihr betretet den Raum -der ordentlich aufgeräumt von den Dienern wurde- so wie immer. Ein wenig aus der Puste setzt du dich auf dein Bett und atmest durch. Froh das Shiaru dir geholfen hat. Doch eine weitere Frage kannst du dir schlicht nicht verkneifen.     "Sag mal Shiaru... du hast keine Probleme dich einem Menschen zu nähern. Wieso nicht?"      //Närrisches Kind... Es ist sinnlos die Art zu hassen die dich geschaffen hat.//     Die Daiyokai zuckt dir mit den Schultern zu und murmelt bloß "Eigennutz" und mehr sagt sie nicht. Ihre teilweise verschlossene Art kommt dir einstudiert vor, so als wäre sie in Wirklichkeit ganz anders... Doch hast du jetzt nicht die Kraft diese Fügung zur Zeit weiter zu erkunden. Als du dich nieder legst in dein Bett wird deine Atmung aufgrund deiner waagerechten Lage, schwerer und auch flacher. Du bekommst plötzlich richtig Angst. Beim Laufen war alles bereits ein wenig zu spüren gewesen, doch nun kommst du dir wie ein Tier in der Falle vor, welches sich zum sterben hinlegt... Mit jedem Atemzug scheint sich nun etwas zu ändern, du weiter weg zu rücken. Doch wohin? Gleichzeitig wird das ´hierbleiben´ schwerer. Als du in dein Herz hinein lauscht kannst du zu deinem Erschrecken keine Antworten finden... Nur die kühlen Laken unter dir fühlst du.   "Werde ich... sterben?" Fragst du leise in den Raum als die Hoffnung dir auszugehen droht, wie eine Kerze im Wind. Du weißt nicht mal an wen du die Frage richtest, doch natürlich ist niemand anderes als Shiaru im Raum, also antwortet sie dir. Ihre Antwort folgt zwar prompt, doch kam dir das Warten darauf wie eine Ewigkeit vor.    "Ich weiß es nicht." Und ihre Stimme versteckt die dunkle Ahnung nicht ganz vollständig.     Bei dem Wort sterben kam dir unweigerlich dir die Person in den Sinn die für unveränderliche Liebe steht...   ... Kikyo- ist dies der Punkt wo sich unsere Geschichten überschneiden, parallelisieren und zum gleichen Ende kommen?   Du kannst Kikyos letzten Wunsch Inuyasha noch einmal zu sehen, so unglaublich gut verstehen. Sie war schlicht und einfach verliebt. So wie du. ... Doch auch wenn dies gleich an euch sein mag, gibt es doch zwischen dir und der verstorbenen Priesterin doch so viele grundlegende Unterschiede als du weiter denkst.   //Kikyos und mein Wunsch mögen ähnlich sein... und doch sind sie so verschieden wie Tag und Nacht. Ich wünsche mir auch bei Sesshomaru sein zu können... aber... ich möchte nicht das Leben desjenigen verkürzen den ich liebe, indem ich verlange das er etwas geringeres wird, als er jetzt ist. Ein Mensch...   Und doch wünsche ich mir das wir gemeinsam eine Zukunft haben. In der wir zusammen sein können. Und das so lange wie möglich. Ist das so schlimm?     Egoistisch? Vielleicht. Aber Sünde...?//                                                       .                                                     .                                                     .    Lunatic POV (Zeitangabe: Diese Nacht)     Dunkelheit. Das bin ich. Ich bin gefangen zwischen Realität und Traum. Wenn die Realität dich in die Knie zwingt ist das wohl der beste Schutzmechanismus den es gibt. Es ist besser als aufzugeben. Es ist besser als lebendig und doch tot zu sein, sich eine Weile in eine Welt zurück zu ziehen, die dein Herz dir malt. Ich kann verstehen warum ´Mitsuki´ in diese Welt wollte. Man kann in Ruhe aufatmen und ein wenig der Hektik der Welt entkommen. Zumindest eine Weile. Auch mein Herz ist jetzt hier. ... Denn hier fühle ich mich mutig.~     Einsam schlugen die abgelösten Splitter deines Traumes auf in der Dunkelheit bis sie von jemandem gefunden wurden. Lunatic besah sich einen jeden einzelnen davon als sie durch das schwarze Nichts schritt. Ein merkwürdiges Gefühl ergriff sie kurz, als sie sie berührte und einsteckte. Es verschwand jedoch genau so schnell wieder.  Gut! Ein Auftrag ihres Herrn -Otaku- wäre damit erledigt gewesen! Sie hatte die Splitter von Mitsukis Traum ingesammelt.     Anmutig lief Lunaic weiter und streichelte die Dunkelheit fast so süß wie einen Liebhaber. Sie lief und lief und lief. Lange schon suchte sie danach, doch es war schwerer zu finden als erhofft! Sie glaubte nicht daran es niemals zu finden, aber den Zeitpunkt konnte sie leider nicht eigenständig bestimmen! Auch wenn sie spürte das er endlich nah war! Vieles was du kannst, konnte sie nicht und so war es auch umgekehrt. Die Eine konnte dies, die Andere das. Überschneidungen gab es zwar hier und da, doch war es nie nur eine gerade Parallele. Sondern eher unstet und wild wie noch nicht entdeckte Zick Zack Linien.    Nicht zu vergessen Fantasie. Sie war auch mit von der Partie und hatte ihren eigenen Kopf!... Ohne sie und Otaku und zugegebenermaßen -auch ohne dich- würde Lunatic gar nicht in diesem Schlamassel stecken! Doch es half ja alles nichts.     Der Apfel der plötzlich über ihr auftauchte damit sie den Eingang fand kam sicher von ihr. Er fiel nicht senkrecht, sondern waagerecht, als würde er nicht mehr von der Erde angezogen werden und die Schwerkraft wäre außer Kraft gesetzt. Seitwärts neigte er sich, drehte sich verspielt um die eigene Achse und glänzte. Zum Schluss flog er aufwärts und verschwand dann wieder. So, so. Ihr Babysitter war also kurz vor dem Ziel endlich eingetroffen und hatte sich Newton zunutze gemacht. ... Gar nicht so dumm.     "Fantasie" benenne ich ihren Körper und daraufhin zeigt sie sich mir in ihrer Hundeform. Das sie sich mir offenbart kann viele Gründe haben. Doch ich glaube kurzzeitig meinem Instinkt trauen zu können, der mir sagt, sie soll diesmal für meine sicherere Reise sorgen! Ärgerlich... und doch tröstlich zugleich... Ich schrecke bei diesen Empfindungen kurz vor mir selber zurück: Warum fühle ich nur so? Ist es weil sie bei mir ist, oder hat es andere Gründe? Es ist verrückt. Auch jetzt unterliege ich ihrer Macht, obwohl ich sie nicht einmal berühre. Eine Macht die ich nur bedingt beeinflussen kann. Fantasie befiehlt mir nicht direkt, und weder ich ihr und doch musste ich gerade eben vom "du" in die "ich"-Perspektive wechseln, weil sie es wollte. Was bezweckt sie nur damit?... Schnell errichte ich einen Schild um mich und denke ein bestimmtes Wort um es ihr schwerer zu machen Kontrolle über mich auszuüben. Ich lasse das Schild angreifen, als sie sich nach weiteren Sekunden noch immer nicht aus mir zurück zieht und mich weiter voll ausfüllt.     "Gyappu!"     Schreie ich ihr entgegen und die kleine Lücke hallt unendlich groß in dieser schwarzen Leere wider. Doch der Effekt wirkt! Fantasie fliegt aus meinen Gedanken raus wie ein besoffener aus einer Bar. Schadenfreude erfasst mich kurz als sie wieder sehen kann und sie wankend vor mir steht, die Pfoten noch leicht zitternd. Es ist das einzige Schlupfloch welches ich in dieser Situation kenne. Doch meine Gedanken gehören nur mir! Fantasie nimmt den Versuch schweigend zur Kenntnis und lässt aus dem ich wieder ein du werden...~     Als Lunatic weiter lief und die Gravitation irgendwann zunahm wusste sie sie war hier richtig! Der Apfel zeigte sich erneut und lag nun auf dem Boden. Erwartungsvoll ging die Frau weiter, an ihrer Flanke die Hündin wissend und näherte sich dem einstigen Fluch Narakus der dahinter auf sie wartete und trat ein. Das schwarze Loch. Kazaana. Ein Punkt wo sich die ´Sengoku Otogizōshi Inuyasha´* und die Realität hallo sagten und sich zuwinken konnten.   Die junge Frau öffnete den Rucksack von dem sie gerade die Besitzerin war. Spätestens wenn die Nacht vorbei war müsste sie den wieder zu dir zurück bringen, damit du keinen Verdacht schöpfst... Lunatic zögerte nicht lange, holte den Block heraus -zeichnete- und verlieh dem Dehnungsband auf dem Blatt eine Seele und griff danach. Sie schlug die Enden des Bandes um die Enden des schwarzen Loches weil sie sich diese vorstellen konnte und dehnte das Loch damit und mit ihrer Imagination aus.   Für kurze Zeit hauchte sie dem toten Stern wieder Leben ein.*1 Die Schichten die vorher noch abgestoßen waren, bildeten sich wieder und alles wurde größer. Die gesamte Dichte veränderte sich. Dehnte sich aus. Es entstand wieder eine Welt.  Lunatic betrat diese schnell um zu holen was erforderlich war. Sie konnte dieses Level von ´Magie´ nicht ewig halten. Dazu war sie nicht stark genug. Bald schon würde sich alles zurückbilden und dann war es... vorbei...     Sie musste sich also beeilen! Schnellen Schrittes wandelt sie daher über Wiesen, Felder und mehr.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)