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Die Magie der Fantasie

Ein Traum, ein Mädchen, ein Laptop und ein Inu-Daiyokai~ [Sesshomaru x OC]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So weil ich Lust dazu habe und grad gut im Schreib-Flow bin, kommt heute schon das neue Kapitel :) Komplett anzeigen

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Sesshomarus Urteil

Kapitel 34 Sesshomarus Urteil

 

 

Otaku POV

 

 

Es war so einfach gewesen Kyoko zu attackieren und sie anschließend zu erpressen. Einen jeden der etwas hatte was er nicht verlieren wollte musste man nur an der richtigen Stelle erwischen um ihn so gefügig zu machen!

Otaku war ein Meister im manipulieren von Träumen und der Erschaffung von Illusionen bei denen selbst manch mächtiger Yokai Probleme bekam. Selbst Inuyasha und Sesshomaru hatten sein altes Selbst -Byakuya- damals nicht getötet, sondern nur seine Verbannung erwirkt.

Jetzt da er sich mit einem anderen Yokai vereint hatte, war er sogar noch mächtiger geworden als zuvor! Einzig und allein zwei Malusse schränkten ihn noch ein...

 

 

Nun dem wäre auch bald Abhilfe geschaffen wenn sein Plan funktionierte...

Ja... er würde sich am Ende wieder völlig frei bewegen können!

 
 

Als Otaku das erste Mal nach seinem Aufenthalt im Yomi wieder an die Oberfläche kam, war er doch ein wenig überrascht wie schnell sich die Mikos in der Gegend wegen seiner dunklen Energie am Austrittspunkt seines Erscheinens versammelten.

Seine Kraft hatte zugenommen und war weit spürbar, beinahe bis in den Westen Japans. Wenn auch noch nicht perfekt.

Da er nicht viel Zeit hatte spielte er auf volles Risiko und griff einige der Mikos an um seine neue Stärke, seine Macht zu testen.

Es war so wie er dachte.

Er war spielend imstande ihre läuternden Pfeile in der Luft zu fangen und sie mit seinem Yoki zu zersetzen. Und wenn er selbst angriff und er die Mikos mit seinem Miasma infizierte, starben sie wie die Fliegen.

Ja sie waren nicht in der Lage sein Gift zu läutern... Er war einfach zu stark.

Schon bei Naraku war es nur den stärksten Priesterinnen gelungen. Doch jetzt waren ihre Chancen weiter gesunken. Das was sie vor sich hatten war kein Hanyo mehr... sondern ein Daiyokai!

 

 

Auch die Mikos die weiter im Süden lebten waren für ihn keine ernsten Gegner gewesen, egal wie viele von seiner dunklen Energie angezogen wurden und kamen. Eine jede konnte er mit seinen Spinnennetzen aus dunklen Träumen in den Wahnsinn treiben wenn er wollte...

Doch er winkte ab. Das wären lediglich kleine Fische und reine Zeitverschwendung! Spaßig aber doch unnütz für seine weiteren Pläne.

Sie waren nur ein Testlauf!

Lediglich bei einer der Mikos sah er ein gewisses Risiko... 

Kyoko... doch die wäre er bald los, denn die hatte er ja mit seinem Miasma vergiftet...

 

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Der Wind singt kurz ein tröstendes Lied für Sesshomaru und Kyoko, doch drängt er sie alsbald zum weitermachen. Noch immer sind Sesshomaru und die Miko alleine vor dem Tempel.

Der Daiyokai gab ihr durch eine eindeutige Bewegung zu verstehen das sie aufstehen sollte. Die Miko war klug genug, dabei keinerlei Augenkontakt herzustellen. Sie hielt den Kopf weiter demütig nach unten gerichtet und wartete ab. 
 

"Deine letzten Worte?" Erklang der Satz des Hundedämons monoton neben Kyoko. Ob er es zugestand oder es verbat, kam aufs Gleiche raus, das hatte er gelernt.

Die schwache menschliche Rasse verlor kurz vor dem Tod peinlichst oft die Nerven. Je furchterregender er rüber kam umso erbärmlicher wurde es meistens. Verachtend rümpfte er dabei die Nase, als er sich zwangsläufig an die schweren Angstgerüche erinnerte die stets Teil des ganzen waren und die Luft verpesteten wie eine Krankheit.

 
 

Ja... normalerweise fing nun das Betteln an...

 
 

Und genau in diesen Momenten lehnte Sesshomaru die menschliche Rasse am meisten ab. Alles taten sie um nicht zu sterben.

Sie warfen Ehre, Stolz und Pflichtgefühl weit von sich -insofern sie diese Tugenden überhaupt jemals besessen hatten- und ließen sie im Dreck liegen. Verrieten sogar Familie und Freunde in solchen Situationen oftmals, wenn sie sich selbst dafür retten konnten. 

Das Sesshomaru Lügen -genau wie alle Hundedaiyokai- riechen konnte, vergaßen diese wertlosen Kreaturen oft dabei. Oder sie wussten es schlicht nicht.

Ihre Angst schien so oder so in solchen Momenten ihren Verstand zu lähmen sobald das letzte Adrenalin aufgebraucht war. Und genau dann ließ er sein Biest durch die Oberfläche tauchen. Es war ihm zuwider sich diesen Lug und Trug anzuhören und so war es bisher nicht selten vorgekommen das er ihnen einfach die Köpfe abriss.

Todesstrafe bei Verrat. Es war ein altes Urteil und Gesetz. Ein normales und gängiges Vorgehen im alten Japan. Und den niedersten Abschaum richtete er oftmals gern persönlich um jeden Krümel ihrer feigen Existenz auszumerzen.

 
 

Da er aber gerade entschieden hatte Kyoko aufgrund der Umstände am Leben zu lassen, musste er hier anders vorgehen als sonst. Er wollte ihre Loyalität gewinnen und dabei möglichst wenig Zeit aufwenden. 
 

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Kyoko POV
 

Leise und bedrohlich wie ein Gift fließt seine Stimme in meine Ohren, bis ich schlucken muss. Zudem offenbart mir seine Aura eine Dunkelheit die mich schier verzweifeln lässt. Salzig und kühl schmecke ich die Finsternis auf meiner Zunge. Ein Gefühl welches für Mikos wie mich umso schlimmer ist.

Diese ganzen Regungen -die er mir da absichtlich zeigt- lassen ein dunkles Loch in mir aufkommen und mich daran zweifeln den morgigen Tag noch zu erleben. Der Widerspruch in sich ist zu stark, doch kann ich die Wucht seiner Aura nicht begreifen. Die Verwunderung die daraufhin folgt ist immens und lähmt mich noch mehr.

So sehr ich meinen Verstand anstrenge, mir bleibt verborgen was er als nächstes tun wird. Sein Charakter ist keine klare Linie die man sehen kann und einem einen Weg weißt, sondern mehr ein dichter Nebel.

Unergründlich... Ein wenig gruselig wenn man zu nah dran ist und wenn man Pech hat geht man darin verloren und findet nicht mehr hinaus.
 

Ich kann nicht sagen, dass ich keine Angst habe.

Und die Versuchung eine schützende Barriere um mich zu schaffen ist unglaublich groß. Doch das wäre sicher mein endgültiges Todesurteil...

Schon als ich nur einen Schritt reflexartig zurückweiche als mehr seines Yoki mich taxiert, nimmt er mich stärker in die Mangel so dass ich mich nicht mehr rühren kann.

Ich weiß wirklich nicht was mich erwartet. Und ich bin so verwirrt als seine nächste Frage typisch menschlich klingt und damit doch ein wenig Entspannung unter der Strafe in mir hervorruft.
 

"Bereust du deine Tat?"

 

 

Meine Wut die aufgrund der Frage anschwillt und unendlich groß ist, übermalt meine Reue. Zumindest etwas. Es ist unfair das er mich bestraft und das ich das tun musste, doch wann ist das Leben schon mal fair?

 
 

Er dreht mir sein seitliches Profil zu. Seine gestaltliche Perfektion rammt sich dabei fest in meine Augen. Ich kann nicht weg sehen. Doch als sein Augapfel plötzlich rot wird erzittere ich innerlich. Erschrocken schnappe ich nach Luft.

Blutrot und blau blickt er gnadenlos auf mich herab. Langsam setzt er sich zu meinem Entsetzen in Bewegung und nähert sich mir wie ein Raubtier auf der Jagd. Er schleicht um mein Reiki und macht mir meine Position nur allzu deutlich. Ich bin das Lamm und er der Löwe!

 

 

Der rote weiter zunehmende animalische wilde Glanz auf seiner Iride vermag mir ein weiteres Mal den Atem zu stehlen.

Quälend langsam bewegt er sich immer noch um mich herum und schürt im Gegensatz dazu meine Panik schnell wie nie!

Ich hebe meinen Kopf und halte seinem Blick stand, doch es kostet mich alles.

Am liebsten würde ich weglaufen!

Weit, weit weg von ihm!

 
 

Dann, als uns kaum noch ein Millimeter voneinander trennt rümpft er in einer Gebärde die vor Abscheu nur so trieft seine Nase. Ob ihn mein menschlicher Geruch nervt oder der Gestank des Miasmas weiß ich nicht. Mein Herzschlag beschleunigt sich als er an seine Seite greift und ein Schwert aus einer schwarzen Scheide heraus zieht.

 

 

Seine Augenfarbe wird dabei wieder zu einem sonnen-gold und er richtet seine leicht vorgelehnte Person wieder stolz auf.

 

 

Ja... natürlich bereue ich es! Rin hatte es nicht verdient so behandelt zu werden!

Ich bin eine Miko -jemand der möchte das es Menschen gut geht und sie vor Schaden bewahren. Und mein schlechtes Gewissen wächst schnell wenn ich über meine Tat nachdenke zu der ich getrieben wurde und die so gar nicht zu mir und meinen Prinzipien passt...

Ich hasse mich selbst dafür! Doch wie soll ich einem Dämon begreiflich machen, was ich fühle?

Wie?

 
 

​Noch während ich überlege und mit mir hadere, trifft mich die Erkenntnis plötzlich wie ein magischer Pfeil und ich weiß was er erwartet!

Ich danke diesem aufgetauchtem kleinen Lichtblitz in mir und lache innerlich das ich so lange gebraucht habe um es zu erkennen. Normalerweise bin ich nicht so langsam und durchschaue schneller!

Doch Todesangst... richtige Todesangst... das ist wahrlich eine harte Bremse fürs Gehirn.

Ich beschäftige mich danach nicht weiter mit meinem Versagen, sondern dünge die Erkenntnis die ich eben erhalten habe mit Zuversicht damit ich mein neu entdecktes Wissen benutzen kann.

Die Blume die daraus erwächst ist schön und stark!
 

 

Je mehr Worte ich sage, desto schwächer wirke ich auf Sesshomaru! Doch er will keine Schwäche sehen, sondern Stärke!

​Also muss ich den Mund halten und etwas anderes tun!

Meine aufsteigende Nervosität kann er sicher riechen. Genau so wie den Wandel der gerade in mir stattfindet... Doch allen Kami-samas sei dank- er lässt mich machen und rührt sich nicht.

 

 

Dann begegne ich dem letzten Mut in mir, der es mir nicht erlaubt zu zaudern und packe ihn! Ich habe keine Wahl!

Ich tue es!

Ich schreibe Geschichte...

 
 

Ich lasse den Schleier des Verborgenen gänzlich fallen und offenbare dem Daiyokai alles von mir und meiner Kraft.

Reiki... Die reine pure Energie mit der wir Mikos gesegnet sind... und so unerreichbar für ihn, wie sein dunkles Yoki für mich.

Meine Wahrheit spiegelt sich mit allen Unbekannten in sich, vor ihm. Vorher versteckt im Schatten, doch jetzt so kristallklar wie pures Wasser umperlt ihn mein Wesen und ich spiegle meine Gedanken, meine Gefühle in seinen Kopf.

 

 

Wie ein schweres Kleid aus Eisen streift mir der Dämon im Gegenzug, fast sanft die Stille über meinen Mund. Damit er den ungesagten Dingen besser lauschen kann, als meine Kraft ihn weiter mit Wissen befüllt.

Als der Hund mich zusätzlich ins Visier nimmt spüre ich trotz allem seine stumme Skepsis.

Durch die Schärfe in seinem Blick fühle ich mich

getadelt,

bloßgestellt und...

getrieben mehr zu tun...
 

 

Die dunkle Aura seines Biestes manifestiert sich während meiner Aktion aufgrund des geballten Reiki kurz. Neugierig und vorwitzig schlägt sie ihm wie eine Zustimmung entgegen. Labt sich an seiner Präsenz um ihm zu schmeicheln. Doch Sesshomaru vermag sich ihr zu wiedersetzen.

Er gibt dem Tier nicht nach! Er lässt die Verlockung an sich abprallen. Lässt sie wieder verschwinden und dominiert das Tier in seiner humanoiden Gestalt, bis sie wieder eins werden.

Ich kann nicht anders als ihn stumm dafür zu bewundern und ihn gleichwohl ein wenig für diese Art von Macht zu beneiden...

 
 

Er jedoch lässt sich von meinem Erstaunen nicht im geringsten stören. Meine Bewunderung scheint ihn sogar eher zu verärgern.

Ohne Mühe lässt er eine kleine Prise Verachtung in seine Augen fließen, genau so viel das ich seine Intention mir gegenüber verstehe.

Er schält mühelos einen Teil meines Stolzes ab. Es ist Teil meiner Strafe...
 

 

Doch auch wenn er vielleicht mehr in der Vergangenheit und jetzt anderes von mir erwartet hätte, gänzlich vor ihm einknicken und heulen- so eine Reaktion kann er sich abschminken...

Auch wenn ich mich unwohl fühle wie nie.

Als ich es wage ihm kurz in die Augen zu schauen schlägt er wieder zu. Er lässt mich zappeln und genießt meinen hilflosen Anblick indem er mich, mich wie eine Maus in der Falle fühlen lässt und mich mit seinem Yuki weiter einkreist. Er tut mir nicht körperlich weh, weil er meinen schwachen Zustand genau erkennt. Aber seine eisige Note die nur mir gilt, lässt mein Herz beinahe gefrieren.

 
 

Und auch wenn ich ein gesundes Maß an Furcht vor ihm hege, kann ich meine Entscheidung mich diesem mächtigem Wesen geöffnet zu haben nicht bereuen. Im Gegenteil je mehr er mir von seiner Macht präsentiert desto sicherer bin ich, die einzig richtige Entscheidung getroffen zu haben...

Ich kann nur schief lächeln als mich mein Gefühl nicht im Stich lässt sondern mich noch bestärkt als mir trotz der Kälte, auch warm im Herzen wird.

 

 

Ja... Ich suche Hilfe bei jemandem der stärker ist als wir. Dem Herrn des Westens. Einem Nicht-Menschen...

Und ja, meine Methode war teilweise niederträchtig aber... es bleibt mir nichts als die Schuldgefühle zu schlucken...

Und das ist letztendlich meine Sache und nicht die Seine...

 

 

Und als er sich dreht und seine Augen zu feinen Schlitzen verzieht überrascht er mich erneut...

 

 

Mit einem ausgiebigen, eleganten Finger kreisen lässt er meine und seine Energien verschwinden, die uns eben noch umkreist haben. Dann zieht er sein Schwert. Das Geräusch lässt feine, hässliche Perlen auf meinem Gesicht entstehen. Die Sekunden werden dumpf und unscharf. Drohen erneut meinen Verstand zu verkleben. Ich höre kaum wie er verlangt das ich mich aufrichten soll und doch folgt mein Körper seinem Befehl.

Der glänzende Stahl wirkt beißend scharf als ich auf die Klinge schaue. Das Licht spiegelt sich ohne Makel darauf! Ein perfekter Schliff! Der Schnitt wird wehtun, doch wird es sicher auch schnell vorbei sein, wenn ich mir das so ansehe. Bevor ich mehr als das denken kann, durchschneidet die Klinge vertikal meine Brust.

 

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Kyoko POV II

 

 

Der Tod.

Man sagt er ist endgültig nicht wahr? Und niemanden gibt es der ihm eine Finte schlagen kann.

Ich liege auf dem Boden und tue nichts mehr.

Bin nichts mehr.

Doch als das Yoki vor mir ansteigt und der Hundedämon sein arrogantes Grinsen mehr und mehr in die Breite wachsen lässt als er meinen toten Körper ansieht -ja begafft- und eine Häme zur Schau stellt die jegliche Unhöflichkeit sprengt, melden sich meine Reflexe stark wie nie und ich zucke vor Ärger empört und wütend.

Was glaubt er bitte wer er ist?

 

 

............... Moment...

..............  Ich zucke?

.......... Warum das?~

 

 

Erst als sein jetzt eiskalter Blick dem meinem begegnet und meine Pupille automatisch seine Gestalt anpeilt, scheinen andere Muster in meinem Unterbewusstsein durch und ich erlaube mir zu glauben das ich nicht träume. Diese Mimik passt wesentlich besser zu ihm.

Und allmählich erinnere ich mich. Vorsichtig wie ein frisch geschlüpftes Küken beginne ich meine Extremitäten zu bewegen und aufzustehen. Ich schaue an mir herunter. Der Schnitt den er mir eben zugefügt hat ist verschwunden...

Sowie auch das Miasma in mir, welches keine Miko läutern konnte...

... Es geht mir gut!

Er hat mich gerettet!

 

 

„Dein dämonisches Schwert...“, flüstere ich ihm hauchzart entgegen, und meine Augen werden magisch von der Klinge und ihm gleichermaßen angezogen.

 

 

"Du hast mich mit einer Kombination aus deiner und meiner Energie geheilt."

 

  

Nickend senkt er seine Augenlider kurz. Das er selbst dabei zum ersten Mal eine neue Grenze seiner Fähigkeiten testete und überschritt verschwieg er der Miko dabei.

„Otaku hat dich als Opfer ausgesucht. Das heißt im besten Fall hat er Angst vor dir. Doch wann und ob ich jemanden töte, entscheide ich allein."

 

 

Mit diesen Worten steckt er das Schwert wieder in die Scheide, wendet sich von mir ab und geht. Er lässt das Kuriosum was er eben vollbracht hat verpuffen als wäre es alltäglich und nichts besonderes.

Arrogant und hochmütig... und doch zeugt seine Handlung von Güte.

Ich atme mehrmals verwirrt ein und aus weil ichs noch nicht glauben kann.

 

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Währenddessen nicht weit entfernt in einem kleinen Wald...
 

 

Rin POV

 

 

Inoki ist so ehrenvoll. Er will seine Geschichte so vor mir ausschmücken, das ich mich nicht noch mehr ängstige. Und jetzt will er mich auch noch als Heldin dastehen lassen, als er sagt ohne mein Haarband hätte er mich niemals so schnell gefunden...

Er gibt mir ein gutes Gefühl. Ich weiß es ist die Wahrheit denn keine Lüge schmückte seine Lippen seitdem wir uns kennen. Eine manchmal harte, aber auch verlässliche Eigenschaft von ihm ist seine Ehrlichkeit. Jetzt lässt es mich lächeln. Zumindest einen kurzen Moment.

Stets war ich in den letzten Tagen in Sorge gewesen. Um mich, um meine Zukunft und um die die ich liebe. Doch irgendwann ist der Punkt erreicht, wo selbst Inoki nichts mehr an der weiteren Geschichte beschönigen kann. Der Pfeil und seine Wunden...

Wenn ich daran denke, will ich nur schreien. 

 

 

"Inoki. Meinetwegen wärt Ihr beinahe gestorben..." Der Satz hängt unendlich schwer in der Luft. Doch Inoki überrascht mich indem er eine Leichtigkeit und einen Schalk in seine Worte legt die ich keinem Vollblutdämon jemals zugetraut hätte.

 

 

"So ist das manchmal Prinzessin. Wenn man sich dazu entschließt junge Mädchen aus brenzligen Lagen zu befreien."
 

 

Sein Gerede was halb-witzig gemeint ist um mich zu beruhigen, bringt mich zum glühen. Innerlich wie äußerlich. Die letzten Tage waren zu viel für mich und unter dem Schirm seines halb-Ernstes fließt die Sorge aus meinen Augen glänzend heraus. 

Ich weine.

Mal wieder. Aber ich schäme mich nicht dafür. Denn meine Tränen galten ihm. Er weiß das natürlich. Aber er ist stark genug um es zu ertragen und sieht nicht weg. Ganz im Gegenteil.

Besorgt schaut er mir ins Gesicht und kommt näher. Und der volle Blick in sein Silber den ich erhasche, lässt mich so viel mehr sehen als sonst. Es ist als würde ich hinter Mauern blicken. In den puren Sonnenschein.

Inoki streicht mit seiner Kralle sanft über meine Wange, um so die nächste Träne aufzufangen. So als wäre sie ein edles Gut.

Als er das tut merke ich -dass dies das erste Mal ist- wo ich mir wünsche das er mich küsst...
 

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Sesshomaru POV

 

 

Fern vom Dorf, in dem dichten Wald fiel das Licht nur spärlich bis auf den Boden herab. 

Doch genau so hatte es der Jäger gern. Er gab dem Tier in sich nach, indem er zum Hund wurde.

Ein stummes aufatmen der Bestie ist zu hören, als würde die Welt einen Moment von seinen Schultern fallen als er der Natur so nahe kommt und beinahe mit ihr verschmilzt. Ein Moment voller Entspannung und des puren Einklangs. 
 

 

Das Zwielicht war sein Freund zu dieser Zeit.

Die Finsternis die ihm den Rücken stärkte genoss er wenn er auf die Pirsch ging. Sie umhüllte ihn wie einen Schild und gab ihm einen Ort zum lauern. Einen Ort um allein zu sein. Er witterte seine Beute schon und ging ihr auf lautlosen Pfoten entgegen. Die Angst der Beute nahm zu, je mehr er von dem Abstand zwischen ihnen kappte. Obwohl er noch verborgen war wie ein Schatten in der Nacht.

Der weiße Hund schlich elegant durch das dichte Dickicht, immer mehr seinem Opfer entgegen und trat ohne Geräusch aus dem Dunkel heraus. Man konnte ihn jetzt sehen. Er war riesig und sein weißes Fell bildet einen schweren Gegensatz zu der Schwärze.

Sein Instinkt treibt das Wesen seinem Ziel weiter entgegen. Sesshomaru erschreckt die Herde mit einem lauten Aufschrei bei dem er seine Schnauze genüsslich verzieht. Seine dämonische Ader schwoll an und das Gefühl seines wallenden Blutes ließ ihn immer klarer sehen und er wurde wild.

Geifer floss ihm vor Vorfreude aus dem Maul und tränkte den Boden unter ihm. 

Ein Rascheln welches ganz nah ist lässt ihn aufhorchen. Dann beschleunigt er plötzlich das Ganze und schaltet auf gigantisch um. Seine roten Augen fixieren das noch lebende Tier und haben sich entschieden. Seine roten Spiegel hängen an der Beute wie Messerspitzen. Bereit zuzustechen.

Und im nächsten Augenblick sieht der Herbivore seinen Tod in der weißen Gestalt nahen.

Der Hund rast auf ihn zu.

Fell auf Fell geht zu Boden.

Geräusche die den Tod voraus schicken wandern gen Himmel. Braun und weiß. Ein Spiel von Macht und Unterwerfung bei dem nur der Stärkere gewinnt und überlebt.

Es ist das Unglück der Beute das sie heute den Meister treffen musste... Den der perfekt tötet.

Dann ist alles schnell vorbei.

Und nur ein kurzes wohlig-raues Knurren schreit seinem Triumph Zeugen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
*verrückt.
Das Wort ´Luna´ ist gleichzeitig das lateinische Wort für Mond. Komplett anzeigen

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