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Die Magie der Fantasie

Ein Traum, ein Mädchen, ein Laptop und ein Inu-Daiyokai~ [Sesshomaru x OC]
von

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Ein unerwarteter Gast und Inokis Suche

Kapitel 26 Ein unerwarteter Gast und Inokis Suche
 

Heute ist es windig und stürmisch. Aber auf keine angenehme Weise. Es ist komisch, hatte doch der Wind für dich bisher immer nur eins bedeutet.

Freiheit.~

Egal wie wild er wehte. Jetzt ist er wie geteilt...

Kagura winkt dir in deinen Gedanken zu und die Erinnerung wird zusätzlich von einem Schatten gespeist. Eine Sekunde später siehst du Susanoo... Ja zwei Gestalten und zwei Seiten des Windes...

So wie Ying und Yang.

Seitdem Sesshomaru weg war, war es noch einsamer hier im Schloss. Auch wenn du ihn nicht immer jeden Tag gesehen hattest, kamst du dir unter seiner Autorität immer geschützt vor. Der Schutz ist noch da, aber es fühlt sich alles verschieden an. So ohne seine Anwesenheit.

Auch ist die Führungsebene des westlichen Reiches noch dünner besetzt. 

 

 

Sesshomarus General Inoki, ist auf der Suche nach Rin.

Und Jaken, seit zwei Jahrhunderten Sesshomarus treuer Berater und Diener, ist ein Frosch.

Die Führung hatte zurzeit ein Dämon inne, den du nie zuvor gesehen hast. Der nächste Ranghöchste Offizier in Sesshomarus Armee. Wie du mitbekommen hast, haben alle tragenden Befehle des Lords noch Gültigkeit. Doch dies bis auf die Grenzen auszutesten, -ohne einen triftigen Grund- wäre absolut unklug.

 

 

Gerade bist du wie so oft mit Jaken und Gyappu im Außengelände des Schlosses unterwegs. Da dir eine wahre Aufgabe der du Tag für Tag nachgehst noch fehlt. Du denkst intensiv darüber nach, aber bevor dir ein Geistesblitz kommen kann, hörst du plötzlich laute Stimmen am Tor. Verwundert läufst du den kurzen Weg dorthin in den Hof und bekommst die aktuelle Schimpftirade mit.

 

 

"Was ist? Lasst mich ein ihr Stümper! Wenn der Lord erfährt das ihr den fähigsten aller Schmiede ohne Schutz gelassen habt, wird der Lord euch Beine machen!"

 

 

Das was du hörst und daraufhin siehst, zieht dich automatisch noch näher zum Geschehen hin.

 

 

Radau.~

 

 

Deine Augen nehmen alles in Gewahr und erstaunen. Eine lange blutverkrustete Wunde ist auf dem Kopf des alten Schmieds zu sehen, der schon fast unendlich viele Winter und Sommer miterlebt hat. Zumindest wenn man seine Lebensspanne, mit deiner menschlichen vergleicht.

Es erscheint dir fast unmöglich, dass jemand der so lange lebt, so eine große Wunde auf sich haben kann...

Es ist für jemanden wie dich einfach so unglaublich surreal das so ein langes Leben -das deine Vorstellungskraft fast sprengt- von jetzt auf gleich enden könnte und nicht ewig währt...

 
 

Die spitzen Ohren des Alten fahren verärgert und ungeduldig im Wind hin und her, als sie keine Antwort von den Wachen erhalten und unnütz scheinen.

In der einen Hand hält Totosai seinen riesigen Schmiedehammer und seufzt ermüdet. Ob es nur die Umstände sind, oder auch körperlicher Natur lässt, er nicht direkt durchblicken. Aber als du aber seine Kleidung genauer in Augenschein nimmst, wirkt selbst diese matt und verschlafen. Er musste länger unterwegs gewesen sein. Und hatte wahrscheinlich auch eine Flucht und/oder einen Kampf überlebt...

Sein grüner Kimono wirkt zerschlissen: So wie Omis alte Spitzengardinen- und weißt einige Löcher zu viel auf. Als er deinen Blick bemerkt, kratzt er sich verlegen am Kopf und dreht sich ins Seitenprofil. Er setzt erneut zu einer Erklärung an, dabei ist seine Stimme kratzig.

 

 

"Wie ich schon sagte: Ich weiß nicht wer oder was mich angegriffen hat. Aber mein Haus und auch die Umgebung sehen übel aus. Ich kann froh sein das ich lebend davon kam. Ich kann nicht dorthin zurück. Und als ein Bewohner der westlichen Regionen, ist es die Aufgabe des Lords mich in solchen Fällen zu schützen! Ich will den Lord sprechen. Sofort!"

 

 

Niemand bewegt sich.

Man kann die Unschlüssigkeit der Wachen praktisch spüren.

 

 

Gewähren oder ablehnen?

 

 

Der alte Mann vor ihnen ist eindeutig ein Dämon.

Aber war er wirklich der, der er vorgab zu sein?

Den Namen Totsai -wie er sich ankündigte- kannten alle. Aber der Beschriebene war ein Einsiedler den keiner von ihnen je zu Gesicht bekommen hatte. Der alte Mann könnte den Schmiedehammer auch irgendwo gestohlen haben, um sich so Einlass ins Schloss zu erschleichen... 

Als die Wachen nur mitteilen das der Lord nicht zugegen ist, sacken Totosais Schultern tiefer herab.

Er will schon wieder anfangen zu zetern, doch da trittst du mit Jaken und Gyappu plötzlich vor die Wachen.

Alle umliegenden Augenpaare der Wachen legen sich erst leicht skeptisch, dann mit deutlicher Häme auf dich. Und stigmatisieren dein Menschsein so maximal, das sich dein Überlebensinstinkt automatisch fragt, wie gut diese Idee tatsächlich ist.

Die Wachen wissen, dass Jaken nur zum Teil dein Beweggrund sein kann, weil er die Gabe der menschlichen Sprache verloren hat.

 
 

Bisher hattest du dich immer bewusst zurück gehalten und bist nicht weiter aufgefallen. Außer durch dein ´Mensch sein´ an sich. Das war richtig. Es hatte seine Gründe. Erstens weil du die Etikette und das Hofleben erst still beobachten wolltest um dir selbst ein Bild zu machen. 

Und zweitens, standest du in der Nahrungskette deutlich unter allen hier und als der nächste Happen enden, -weil du ihnen zu respektlos bist-, das fehlte dir grad noch... Gültige Befehle des Lords hin oder her.

Du kennst die Ordnung nicht gut genug um sagen zu können, ob es den Wachen im Affekt -wegen Beleidigung- erlaubt war, einen niederen Menschen zu töten.

 
 

Den "Thron" besaß während Sesshomarus Abwesenheit jemand anders. Jemand der die Interessen des Lords vertrat.

Ob es möglich war -gegebene Befehle des Lords außer Kraft zu setzen- so auch deine Duldung, das wolltest du lieber nicht am eigenen Leib nachprüfen.

Eigentlich gehörte genau das zu den vielen Dingen die du Jaken fragen wolltest. Spätestens seit dem Moment als Rin entführt wurde, brannte dir diese Frage auf der Zunge.

Aber das hatte sich ja bald darauf erübrigt... das Fragen... es sei denn du lerntest froschisch´, oder wie auch immer man das nannte.

Deine Unwissenheit ist ein Umstand den du beschließt sofort zu berichtigen, wenn Sesshomaru wieder da war, oder Jaken wieder normal sprechen konnte. Oder sonst wer dir Auskunft geben konnte, der dies auch wirklich gern tat.

 

 

Und dennoch ist diese Situation die sich hier ergibt, anders.

Du testest die Geduld der Dämonen nicht. Sondern du hast etwas zu sagen. Etwas wichtiges. Du bist hier eindeutig die beste Option die zur Verfügung steht...

Sollten die unwissenden Dämonen ruhig merken, dass du ihnen etwas voraus hattest. Und das als von der Evolution benachteiligte Rasse in ihren Augen. Wenn auch nur in diesem Augenblick.

Das herablassende Gebaren was sie bei allen Menschen -wenn die Etikette es zu ließ- sogar noch übertriebener als ihr Herr an den Tag legten, war gelinde gesagt anstrengend.

Jeden Tag bekommst du seit deiner Ankunft frische Kleider, Nahrung, Wasser und sonst auch alles an materiellen Dingen die ein Mensch braucht um sich wohl zu fühlen. Doch immer mit einer Hetze im Verhalten der dämonischen Diener, dass der stumme Widerwille über ihre Arbeit sich doch klar heraus kristallisiert.

Ein wenig kannst du es sogar nachempfinden, dass sie Probleme mit der Anwesenheit von Menschen haben.

Aber solange es keine Verletzung der Regeln deinerseits gab, war es ihnen jedoch nicht gestattet dir ohne Grund etwas anzutun.

So viel weißt du. Das behältst du dir hübsch im Hinterkopf als du näher trittst.

So... It´s all about respect...

 

 

Mit diesem Gedanken auf der Zunge, läufst du vorwärts. Unsicher wie dick die Schutzschicht tatsächlich sein wird. Du kannst nicht verhindern, dass du kurz nervös schluckst bevor du anfängst zu handeln. Obwohl du dir deine nächsten Worte gut überlegst hast, betet eine Stimme in dir

 

 

Bitte, [dein Name]

Vermassel es nicht!

 
 

Du neigst den Kopf vor den Wachen und hoffst auf das Beste. "Edle Wachen. Ich möchte die Identität des Schmieds bestätigen. Jaken hier, ist ebenso dazu in der Lage." Und du deutest schlicht auf Besagten neben dir. "Wenn ihr den Schmied abweist, wird der Lord sicher nicht erfreut sein."

 

 

Es ist Totenstill im Hof. Die Augen der Anwesenden versuchen bereits jetzt, eine Schwäche in meinem Verhalten zu fangen. Um dich in die Schranken zu weisen... Du wirst angeschaut wie eine Persona non grata. Dein Rücken beginnt zu kribbeln vor Nervosität.

Wenn dies ein Film wäre würden jetzt sicherlich diese Laufbüsche aus dem wilden Westen vorbei rollen, von denen du den Namen nicht weißt... und das Lied vom Tod würde einspielen, wie in den klassischen alten Western Streifen...

 

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Der Hase auf der Lichtung wird gejagt. So viele Jäger sind um ihn herum. Alle wollen sie ihn erlegen. Die Trophäe seines Lebens in ihren Klauen halten und es aus hauchen.

Doch Sprung für Sprung weicht der Hase ihnen aus. Schnell und gewitzt muss er sein, sonst ist der Kopf ab!

Du hüpfst und hüpfst. Je mehr Sekunden es dauert, desto größer wird der aufkeimende Widerspruch in dir.

Du hast Angst.

Ja!

Und trotzdem kannst du nicht zurück!

Der Lebenssaft der durch deine Venen läuft, gemischt mit deinem Einfallsreichtum gibt dir in dem Moment die Kraft weiter zu machen und nicht komplett einzuknicken.

Und du hoffst inständig, dass du -dank deiner Worte- nicht in einer Falle endest. Sondern in einem schwarzen Zylinder, der voll mit Überraschungen gestopft ist...

 
 

Dann bewegt sich Jaken.

Der Kappa quakt leise und bricht mit seinem Laut, die Anspannung entzwei... Das Augenmerk liegt nun allein auf ihm.

Ihm.~

Dem langjährigen Berater vom Herrn des Westens... Auch wenn er kleiner und schwächer als andere hier war. Er hatte etwas, was die Anderen nicht wagten zu überwinden. Und ihm einen hohen Rang in der Hierarchie sicherte.

Sesshomarus Gunst.

 
 

Das Jaken ein Frosch war, wusste jeder hier im Schloss. Nur über die genauen Umstände wie es dazu kam, darüber waren die Meisten im Unklaren gelassen worden.

Ein jeder hatte nur die Anweisung erhalten, ihn in Ruhe zu lassen und ihm kein Leid zuzufügen.

Vielleicht war der Gestaltswechsel gar eine Strafe des Lords? Dessen Mutter war schließlich eine sehr zauberkundige Daiyokai...

 
 

Jaken hüpft jetzt von dir auf die Schulter des Schmieds und wird von diesem deutlich gemustert.

Der dünne knochige Finger der auf den grünen Diener zeigt, ergänzt sich perfekt mit Totosais fragendem Gesichtsausdruck. Ein unglaubhaftes

 

 

"...Jaken???"

 

 

kommt schließlich aus dem Mund des älteren Dämons geschossen. Und seine Augen werden noch ein wenig größer. Als wenn auch er es nicht glauben könnte, was aus dem Kappa geworden ist.

 

 

Auch wenn es etwas makaber ist, das alles regelt die Sache zu euren Gunsten. Du bist den Dämonen entkommen...

 
 

Mit Jaken an deiner Seite beugen sich die Dämonen dem Umstand und behandeln Totosai von jetzt an wie einen Gast.

Du kannst es kaum glauben, da wird er bereits weg geführt, in ein großes Zimmer. Vor der Tür stehen allerdings zwei Aufpasser.

Totosais Wunden werden gesäubert, eine der heißen Quellen für ihn vorbereitet, seine Kleidung ersetzt und Essen für ihn vorbereitet.

Du selbst stehst ein wenig unschlüssig herum. Du hast selbst einen kleinen Erstehilfekasten in deinem Rucksack dabei und würdest selbst gern helfen.

Doch dies würde den Bogen überspannen und möglicherweise wagst du dann zu viel. Stattdessen beschließt du mit einer der Wachen zu sprechen, die vor der Tür stehen.

Etwas perplex schaut dich die Wache an als du vor sie trittst.

Er kann dich mühelos fixieren ohne sich großartig zu drehen und wirkt eher desinteressiert, als herausgefordert. Normalerweise sprichst du nie mit den Wachen. Es erschien dir bisher immer komplett falsch sie mit den Sorgen und Fragen eines Menschen zu belästigen. 

 
 

Nun, jetzt ging es nicht anders. Es war niemand anders greifbar. Alle besseren Gesprächspartner waren Zurzeit unterwegs und die die hier im Schloss noch verkehrten, waren dir keine Rechenschaft schuldig. So konntest du auch den erst besten fragen der dir über den Weg lief. Die Chancen waren -gleich-schlecht-gut- das der dir antworten würde. Oder eben auch nicht...

Wieder verbeugst du dich.

Verwundert schaut dich der Dämon der dir gegenüber steht an. Und antwortet dir, trotz seiner Verblüffung auf deine Frage.

 
 

... Wahrscheinlich weil du dich eben zum Sündenbock gemacht hattest, sollte mit Totosai irgendetwas schief laufen.

Deshalb hattest du dir wohl einige Informationen verdient. 

Oder aber der Dämon vor dir- hat einfach Angst, dass du sein Verhalten bei dem Lord petzen wirst. Falls er sich weigert dir zu antworten. Denn du hattest ihm ja -wie von dir erwartet- eben den nötigen Respekt entgegen gebracht.
 

Du fragst ihn was jetzt mit Totosai passieren wird und gehst in die Defensive. Damit so etwas wie ein Gespräch zustande kommen kann. Du weißt nicht genau was ein dämonischer Schmied an Komfort und Dingen braucht um sich einigermaßen wohl zu fühlen... 

Der Wachmann und du beratschlagt euch eine Weile und dann dämmert es dir.

Totosai war nicht umsonst ein Einsiedler... Sicher würde er weniger Gesellschaft als hier im Schloss mehr zu schätzen wissen... Als du das einwirfst hat die Wache doch tatsächlich eine gute Lösung parat.

 

 

"[Dein Nachname]-san. Weiter abseits am Rande der Wälder steht eine alte Holzhütte. Sie liegt trotzdem noch im unmittelbaren Schutzgebiet des Schlosses. Sie könnte der Schmied vorerst als Unterkunft beziehen, wenn es ihm beliebt.

Sie liegt am Rande des Waldes, sodass er problemlos seinem Handwerk nachkommen könnte wenn er wollte. Auch ein Fluss ist ganz in der Nähe falls er Wasser für seine Arbeit braucht. Und einen geeigneten Stein zum Schmieden könnten wir ihm dorthin transportieren." 

"Ich denke dies ist eine Lösung die den Lord und den Schmied zufriedenstellen werden." Sagst mit gleichmäßiger Stimme an die Wache gerichtet und entlässt ihn mit einem Kopfnicken aus dem Gespräch.

 

 

Schöner konnte der Tag doch gar nicht mehr werden! Denkst du als du den Nachmittag unwissend genießt und dir begeistert in die Hände klatschst.

Du hast nicht nur tatenlos rumgesessen wie sonst, sondern hattest sowas wie eine richtige Aufgabe und konntest sogar jemandem helfen und dabei glänzen.

Und das als Mensch! Dein Stolz sonnt sich voller Wonne in den guten Gefühlen. Und es fühlt sich fabelhaft an. Das du schon bald alles und jeden in Frage stellen wirst ahnst du nicht.
 

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Inoki POV

 

 

Der Wind frischt auf. Bevor alles weg geweht wird kann man die Welt stärker riechen. Es ist als würde die Welt im Zenit der Nase stehen. Teil für Teil wird alles zusammengefügt wenn man ein bisschen Glück hat. Man muss nur im rechten Moment schnuppern.

 

 

Inoki macht sich bereit.

... Ja da war die Fährte... Fein und filigran.

Die zu hübsche Schnauze für die Erde wandert in den Boden in den braunen Morast. Zentimeter für Zentimeter. Bis der Dämon weiß welche Richtung er einschlagen muss.

Es war keine Sekunde zu früh. Er war seit dem Tag an dem Rin verschwand immer in Bewegung gewesen. Geruht hatte er nicht. Und das seit einigen Tagen nicht.

Das wäre auch normalerweise kein Problem, aber weil er verletzt war, fing die Welt mit der Zeit immer heftiger vor ihm zu tanzen an.

Etwas frustriert blickt er an sich herab. Die Wunde hatte keine Gelegenheit gehabt sich ganz zu schließen. Dafür hätte er ruhig liegen müssen.

Und das... zumindest eine Zeit lang.

Die anderen Dämonen hatten ihn im Schloss verwundet. Es war ein dicker Holzscheit gewesen, der sich in seinen Körper gebohrt hatte.

Er hatte jemand anderen geschützt. Nur deshalb war es passiert. Wen wusste er nicht genau, aber es war eh einerlei. Grob und ohne auf Verluste zu achten riss er sich das Holz heraus, als er Rins Schrei gehört hatte. 

 

 

Plitsch.

 

Verdammt. Das war ein Tropfen.

 

Platsch.

 

Und noch einer.  
 

 

Die Wolkendecke verdichtet sich und gießt sich aus. Das kalt-warme Lied des Regens erklingt.

Inokis Atmung geht schneller als er nach oben schaut und wieder anfängt zu rennen.

Bald... bald hatte er Rin eingeholt, das spürte er ganz deutlich.

Ein Wettlauf mit der Zeit begann. Der Geruch würde in wenigen Minuten ganz weggespült sein. Dann hatte er nichts mehr. Aber das konnte er weder Rin, Sesshomaru oder sich selbst antun.

Mit seinen Krallen stößt er die dichter werdenden Äste hastig zur Seite. Peitschend fährt der ein oder andere dabei über seine Haut.

Als er sich im Zentrum eines Waldes befindet stockt er. Zwei Auren kommen auf ihn zu und fordern ihn heraus.

 

 

Sein Atem wird schwerer. Wie Blei drücken die Auren auf ihn ein. Er weicht kurz zurück um Luft zu holen und zieht sein Schwert. 

Zwei giftgrüne Augenpaare mustern ihn stechend. Das Yuki der Anderen frisst sich in seine Seele. Kalt wie edles Eis will es sein Herz gefrieren lassen.

Die einzige Chance die er hat, ist sie vorher zur Strecke zu bringen. Und das bevor ihn die Kälte erstickt.

Die zwei Waldgeist-Yokai legen ihre Aura um sich wie einen Panzer. Die Schale ist hart und dick wie die Rinde eines alten Baumes.

Kurz zögert Inoki ob ein Kampf wirklich von Nöten sein wird.

Aber als die gegnerischen Auren noch dunkler werden, hat er seine Antwort. Diese Zwei würden nicht mit sich reden lassen. Er war sich nicht mal sicher, ob sie das konnten.

Reden...

 
 

Im Westen gab es nur wenige Waldgeister, aber die meisten waren eher friedlich. Diese hier schienen anders zu sein. Ihre Aura war durchdringender und hart. 

Vielleicht handelte es sich hier um eine Abart, die sich im laufe der Jahre im Süden entwickelt hatte?
 

 

Inoki muss mehrmals auf sie einschlagen damit der Panzer bricht. Die Geister fügen ihm eine weitere Wunde zu.

Und immer wieder verschwinden sie im Schutz des Waldes. Verschmelzen mit ihm und sind weg. Diese Art konnte sich zweifellos unsichtbar machen.

 

 

Die Hundeaugen wandern, bis die Geister dann ohne Vorwarnung aus einer anderen Ecke springen und angreifen.

Sei es aus einem Busch voller Blätter, oder aus einem Geäst von den vielen Bäumen hier.

Der General merkt wie sein Nachteil immer weiter wächst.

 
 

Er sucht die Waldgeister erneut.

Er fahndet ungeduldig die grüne Umgebung ab. Mittlerweile hechelt er vor Anstrengung.

Mit jedem weiteren schnaufen wird das Gewicht auf seiner Lunge schwerer. Atemzug für Atemzug will ihn die Schwäche bezwingen.

Er presst das letzte Bisschen Kraft aus sich heraus. Seine Augen werden rot und er schaltet in den Überlebensmodus. Noch immer hat er die Geister nicht finden können. Er rennt jetzt ziellos drauf los, denn die Auren scheinen plötzlich überall zu sein.

Er kann sie nicht mehr gezielt ausmachen.

War das etwa seine Schwäche?

Oder auch eine Eigenart von Ihnen? Er wusste es nicht...

 

 

Inoki geht noch einen Schritt und das Aroma der Luft wird einladender.

Erheiternd und fröhlich schmiegt sich ein Geruch um seinen Körper und grüßt ihn. Die Intensität nimmt langsam weiter zu.

Der Hauch der lieblichen Pfingstrose.

Ja... das war eindeutig Rins Duft der ihn umgab.

 

 

Mit dämonischer Geschwindigkeit lässt er das Unterholz hinter sich zurück und nimmt ihren Haargummi auf. Er musste nur wissen, ob es der Prinzessin gut ging. Vor ihm die Weite des großen Meeres liegend. Dort draußen musste sie irgendwo sein!

Die Dämonen würden ihm entweder hinaus auf die See folgen oder nicht, das würde er sehen und entsprechend reagieren.

Die letzten Tage war er aufgrund seiner Wunden nicht geflogen. Um Energie zu sparen. Doch nun ließ es sich nicht mehr vermeiden.

Er springt auf die unsichtbare Leiter der Luft auf und reitet diese wie immer gekonnt.

Er entkommt den Waldgeistern auf diese Weise. Es war nicht seine Art zurückzuweichen, doch die Prinzessin war im Augenblick wichtiger. Vielleicht würde er eines Tages die Gelegenheit haben den Kampf mit Ehre zu beenden. 

 
 

Er fliegt eine Weile über das Blau bis sein Instinkt ihn warnt. Es ist eine kleine Insel die in sein Blickfeld rückt. Als er sie weiter betrachtet, verstärkt sich das Gefühl. In den letzten Tagen hatte er mehrere ähnliche Regungen erlebt, die er nicht einordnen konnte.

Zum Beispiel verschwand der Geruch der Dämonen die Rin entführt hatten einfach. Deswegen hatte er so lange suchen müssen und war teilweise im Dunkeln getappt.

Die einzige Erklärung die er dafür hatte, war jedoch zu unglaublich als das sie wahr sein könnte.

 
 

Inoki hatte als letzten Fetzen den er wahrnahm -bevor sie alle wie hinter einer dicken Wand verschwanden- und er sie nicht mehr fühlte, eine Änderung ihrer Aura gespürt.

Wahrscheinlich waren seine Sinne einfach durcheinander geraten, wegen der Wunden die ihn noch immer plagten. Ja so musste es sein. Und jetzt dachte er wirr. Der Kampf mit den Waldgeistern hatte ihn zusätzlich erschöpft.

Er flog grübelnd weiter und seine Gedanken wurden leiser.

 
 

Je näher er der Insel kam, desto mehr fühlte er einen Druck auf sich lasten. Er beginnt erneut zu hecheln. Ein weiterer Meter und ihm wird unsichtbar gegen die Brust geschlagen wie mit einem Fäustel. Es schmerzt sehr und reibt ihn bis ins Innerste auf. Und zu seiner Überraschung wirft es ihn sogar ein wenig zurück.

Als er weiter fliegen will realisiert er es.

... Er hängt fest... und kann sich nicht mehr bewegen...

 

 

Tz... ein Bannkreis...

 

 

Das hatte ihm gerade noch gefehlt.



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