Die Magie der Fantasie von Mitsuki-chan (Ein Traum, ein Mädchen, ein Laptop und ein Inu-Daiyokai~ [Sesshomaru x OC]) ================================================================================ Kapitel 24: Angst ----------------- Kapitel 24 Angst Note: Triggerwarnung des Kapitels: Tod, Gewalt.                                          .                                          .                                          . Ein weiterer Tag war vergangen, seitdem Sesshomaru aufgebrochen war.                             Du hattest dir zwar deinen Kopf zerbrochen, aber bisher keinen wirklichen Schritt in die richtige Richtung machen können, die momentan erstrebenswert wäre. Als du nicht mehr weiter wusstest, hattest du Sakura einen Brief geschrieben... Und vor dir lag hier nun -ihre Antwort-     Liebe Mitsuki-chan, danke für deinen Brief. Ich habe bis jetzt leider noch nicht so viele Antworten zusammengetragen, wie ich dir gerne geben würde. Ich halte selbst Ausschau nach Rin so gut ich es kann. Leider nehmen mich meine Pflichten momentan sehr in Anspruch. Hier spielt die ein oder andere Wolke verrückt und noch mehr... Wir sollten als Drahtzieher von Rins Entführung, alle Individuen überhaupt in Betracht ziehen... und damit wir sie nicht aufscheuchen, ist äußerste Diskretion gefragt.   -Meine Mutter sagte, dass Riso-Shugi und Genjitsu -die Eltern von Gyappu- momentan fort sind. Also halte ich es für das Beste, wenn Gyappu erst einmal bei dir bleibt.    Und wegen Jaken: Es ist wirklich erstaunlich, was mit ihm passiert ist. Ich wünschte ich könnte dir etwas nützlicheres zu allem schreiben. Aber ich kann es nicht. Vergiss trotzdem nicht: Du bist nicht allein.   ... Ich bin mir nur in einem sicher: Das ist keine Magie für Anfänger. Wir hören bald voneinander- in Liebe Sakura ~     Du legst den Brief beiseite. Dein Seelenleben schlägt heute mehr Wellen als sonst. Du schaust von der Terrasse herüber auf das grüne Gras, welches frisch duftet. Es biegt sich schon wieder von einer Seite zur anderen, weil es ständig belagert wurde.  Selten war hier Leerlauf... Es gab immer etwas zu tun.  Nur in der Nacht konnte man hier fast keine Seele antreffen. Du siehst viele Diener, die ihrer Arbeit nachgehen. Es kommt immer viel rein und raus aus dem Schloss. Hier eine Möglichkeit zu finden unbemerkt rein zu kommen -erscheint dir beim genauen Betrachten- gar nicht mehr so schwer. Ein kleiner unbeobachteter Winkel und man war drin... Und wie ihr nun wusstet, gab es durchaus effektive Möglichkeiten die Nase der Inuyokais auszutricksen. Wenn auch nur kurz.   - Rin wurde entführt, - Sesshomaru ist nicht da, - Sakura ist in den Wolken - Jaken ein Frosch - Nekoko hatte sich vorerst den Grenzpatrouillen angeschlossen um das umliegende Gebiet mit abzusuchen - und Inuyashas Hilfe und die seiner Freunde hatte Sesshomaru abgelehnt, da er sein Machtmonopol stärken musste und das... allein. Sie waren wieder in ihr Dorf in Musashi zurückgekehrt... Es war Sesshomarus Kampf und jetzt wo er der Herrscher des Westens war würde man es nicht akzeptieren wenn die Brüder zusammen kämpften. Es sei denn Inuyasha ordnete sich gänzlich und offiziell unter. Wofür er aber nicht bereit war... Das alles ließ deinen Freundeskreis ganz schön zusammen schrumpfen...     Aber gerade in solchen Zeiten, war es wichtig durchzuhalten. Auch wenn es einen nach guten Ereignissen dürstete. Noch war nichts entschieden, oder verloren. Ihr musstet einfach alles versuchen. Und als du einen Moment so da stehst und einfach nur atmest... kommt dir der Gedanke~ Was soll ich tun? Das du die Geschichte -bis zu einem gewissen Grad- beeinflussen konntest das wusstest du. Aber... was wäre nun am sinnvollsten von allem zu tun? Einen Freund backen konntest du dir schließlich nicht. Da fehlte wirklich nur noch die Sense und die lilafarbenen Fingernägel und dann wärst du (schon fast) Urasue. Nun... danke. Aber doch eher- nein danke...                                                       .                                                     .                                                     .   Es riecht nach feuchtem Moos und Tau. Die schweren Pfoten drücken sich verwegen ein, in dem aufgeweichten Boden. Leichter Nebel steigt von der Erde auf und macht sich rar, noch bevor er die Bäume richtig umgaukeln kann. Selbst der Raureif der fast unsichtbar ist, kann sich nicht unbemerkt in den Blättern verstecken, ohne das er bemerkt wird. Sesshomarus Schnauze ist auf dem Waldboden. Er nimmt und nimmt und zieht an der Welt. Jede einzelne fremde Zelle lässt er zum Diener seiner Angelegenheiten werden für einige Sekunden. Genau so lange, bis er sie wieder aus seiner Nase heraus prustet und sie von dannen ziehen lässt. Weil er das hat, was er will. Der Dämon filtert die Umgebung schneller als er sprinten kann. Er sieht die Welt mit den Sinnen des Hundes. Sein Geruchssinn treibt ihn vorwärts. Aber auch unter seinen Pfoten brennt das Feuer, bereit los zu rennen.   Jedoch... seine Nase -ist seinen Beinen- einen Schritt voraus und sie kontert. Sie sieht das, -was Rin erlebt und gefühlt hat- vor sich und führt es in Sesshomarus Kopf und erschafft Rins Erinnerung. ~     Rin POV     ... Am Anfang war da meine Stimme gewesen. Die Angst blockierte meinen Körper, aber meine Stimme gehorchte mir. Doch je länger diese fremden Hände das Tuch auf meinen Mund drückten, umso leiser wurde meine Stimme. Bis sie nicht einmal mehr ein flüstern war. Ich sank unfreiwillig ins Land der schwarzen Träume und war verschwunden.     Erst viel später war es mir vergönnt zu erwachen... Es dauerte große leere Momente lang, bis ich merkte, dass meine Welt sich gewandelt hatte. Mein Sein musste erst erwachen und wollte nicht begreifen, weil es den Gegebenheiten entfliehen wollte. Voller Trotz stemmte sich meine Seele dagegen. Aber es brachte nichts. Die Realität brach mich durch...   Die fließenden Bewegungen schmissen mich unsanft zurück in diese Welt.   Tap, tap, tap machte es.   Ich konnte hören wie sich jemand fortbewegte. Aber es waren fremde Schritte. Niemals hatte mich vorher jemand mit dieser Schrittfolge getragen... Es knirschte unter uns... Es schien ein Pfad zu sein auf dem wir liefen... oder? Jemand trug mich auf seinem Rücken- immer weiter. Und mit jedem Schritt den wir von meinem zu Hause fort liefen, wurde die Finsternis größer in mir... und meine Angst nahm zu. Ich konnte meine Augen vor Angst nicht öffnen.     So sehr ich es auch wollte, ich konnte nichts beeinflussen. Die Angst die erst einige Tropfen ausmachte, wurde immer größer und bald regnete es in mir...   Soweit ich anhand der Geräusche sagen konnte -waren da noch weitere Jemande drumherum, was mir noch mehr Unbehagen bereitete, weil ich sie in der Schwärze nicht sah. Als einige Stunden vergangen waren, änderte sich meine Lage und ich konnte nicht mehr so tun, als schliefe ich.     Mein Hunger trieb mich in andere Sphären. Und die Frage aßen meine Entführer denn jemals? Drängte sich mir auf, so sehr knurrte mein Bauch. Er fing an vor Hunger weh zu tun. Der schiere Hunger war sogar imstande meine Angst -für kurze Zeit- zu verdrängen. Was mich um ehrlich zu sein in diesem Moment glücklich machte. Das war wohl das Schlimmste an alledem. Nicht die Hilflosigkeit, sondern die nackte reine Angst, die mir lachend meinen Rücken rauf und runter rutschte und mich nicht in Ruhe ließ und mir immer wieder in ekligen Impulsen versicherte... dass sie da war.   Doch sie erdrosselte mich nicht -nein, denn das wäre ja gnädig- sie drang in mich, gerade so tief, dass ich überleben konnte und nicht verrückt wurde. So ging es. Hoch und unter. Und meine Persönlichkeit war der Ball bei dieser ungemütlichen Ping Pong Partie...     Als wir am Abend rasteten, schnitten meine Entführer meine Fesseln endlich durch und gaben mir Essen. An diesem Zeitpunkt musste ich notgedrungen meine Augen öffnen, wenn ich nicht verhungern wollte... ~   Es war kein tolles Essen -aber ich hätte alles genommen- selbst wenn sie die Essensreste von einer alten Schuhsohle abgekratzt hätten. So hungrig war ich inzwischen. Ich aß schweigend und niemand sprach mit mir... Ich fühlte mich allein.   Der Eintopf den sie zubereitet haben, ist karg, ein wenig versalzen und ohne Fleisch. Aber er ist warm und füllt den Magen. Mein Instinkt sagt mir prompt -sobald mein Hunger gestillt ist- ich solle etwas gegen die Situation hier unternehmen. Aber ich weiß nicht was. Um mich herum sitzen mehrere Personen. Sofort fangen meine Augen an -alles akribisch abzusuchen und zu untersuchen. Es sind mindestens sechs. - Von den Dämonen die uns im Schloss überfallen hatten, fehlte jedoch jede Spur. Ich hatte schon einmal gehört, das es Dämonen gab, die ihre Gestalt wandeln konnten -aber bis auf Naraku- war mir kein solches Wesen begegnet... aber wo waren die Dämonen denn dann hin verschwunden? Hatten sie sich wohl möglich aus dem Staub gemacht, während ich geschlafen hatte?     Mein Blick untersucht die Punkte um mich rum weiter... Es sind Männer und Frauen. Einige sehen recht verschlagen aus und das bremst meinen ohnehin schon wankenden Mut. Denn ich bin nur ein Mädchen... Zugegeben: Ein Mädchen mit einem Inudaiyokai als Schutzengel -okay-, der aber momentan nicht zugegen ist. Also sieht meine Bilanz finster aus. Es ist nicht das erste Mal das ich mir wünsche, ich wäre eine Kriegerin und könnte eigenständig kämpfen.   Der Schein des Feuers zeigt die Profile der Personen nicht ganz eindeutig und am Tage tragen sie immer tiefe Kapuzen, als würden sie sich darunter verstecken...  Ein Rascheln aus der Nähe lässt mich plötzlich herum fahren. Eine riesige undefinierbare Gestalt kommt auf uns zu. Blitzschnell ziehen die Leute ihre Waffen. ~     Das Feuer spiegelt sich facettenreich auf den Schuppen eines Schlangenyokais und enthüllt seine große Gestalt, die im Feuer erscheint.   -Es konnte wirklich ein Weg zur Hölle werden, wenn man nicht aufpasste... Genau so, sah es zumindest für mich aus. Die Schuppen glänzen rot wie das Feuer selbst und werden lebendig im Wechsel von Glut und Schatten. Und sie erzählen eine Horrorgeschichte...     Und ich fürchte mich~ Das Klirren von Rüstung und Waffen habe ich schon öfter gehört. Aber heute lässt es das Adrenalin vergoren durch meine Finger schießen -wie ein faules Gut. Weil ich mich nicht sicher fühle...     Geübt formieren sich die Leute, bis der Dämon in der Mitte steht und sie einen Kreis um ihn gebildet haben. Empört lässt er seine Aura austreten und zischt. Ein Geräusch welches einem tief bis ans hinterste Ende des Gehörganges gepresst wird. Das ist Grusel in Geräuschform.     Finstere Gedanken tränken meine Seele... Hatten meine Begleiter eine wirkliche Chance gegen den Dämon? Oder würden wir alle gleich gefressen werden? Und wenn ja:... Wie weh wird es wirklich tun wenn er uns gierig die Haut von den Knochen reißt?   Angstschweiß läuft meinen Körper herunter, während ich mich diese Dinge frage... ich kann es nicht verhindern. Die Welt ist dunkel für mich in diesen Tagen... Ich fahre blitzschnell herum, nur etwas zu tun zu haben und mich abzulenken.     Ich betrachte alles erneut und bemühe mich die Furcht für eine Millisekunde runter zu schlucken. -Es sieht zumindest so aus, als würden sich die Gegner von dem Dämon nicht beirren lassen. Sie haben zumindest eine einigermaßen erhabene Haltung, soweit ich das sagen kann.   Der Erste rennt los und schwingt sein Schwert. Es gibt ein dumpfes Geräusch, als er den Dämon an der Seite erwischt. Bevor der Soldat das Schwert heraus ziehen kann, wirft der Dämon eine Schuppe ab. Schneller als man mit menschlichen Augen sehen kann, fliegt sie durch die Luft. Sie trifft einen anderen Soldaten -rasiermesserartig- an der Halsschlagader und nach einem kurzem Gurgeln fällt er um und ist nicht mehr. Man kann es nicht glauben, so schnell ging es.     Er ist tot...     Unsere Augen und Gehirne bekämpfen sich, weil sie auf der Suche nach der Realität sind. Was ist wahr und was Alptraum? Der metallene Geruch von Blut erfüllt die Luft und malt die aktuelle Situation vor uns. In Form eines traurigen Bildes.   Ich erfahre unfreiwillig, dass der Name des Mannes Diego gewesen ist, als seine geschockten Kameraden auf seinen Körper schauen -seinen Namen rufen- und das Geschehene noch immer nicht fassen können...   Sie sehen den toten Körper mit eigenen Augen, aber eine Tatsache "was davor gewesen ist" können sie sich nicht ins Gedächtnis rufen -und werden es auch niemals können. Ganz einfach... weil sie es nicht sehen konnten. Genau wie ich. Es ist grotesk. Unsere Augen sind nicht dafür gemacht worden... und die Kameraden von Diego werden damit leben müssen, das ihnen ein Stück von Diegos letztem Moment einfach fehlt. Zumindest visuell. Sie werden dafür wahrscheinlich -für lange- eine unangenehme Audioschleife seines letzten Momentes in ihren Träumen hören. Gepaart mit der schwärzesten Schwärze überhaupt. Der Dämon greift erneut an. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Umstehenden zucken sehe, da passiert etwas anderes. Spannung und ~ ich frage mich ob meine Augen erneut versagen, oder mir einen Streich spielen einfach weil ich "Leben" will?   Ein Summen erfüllt die Luft. Der rosa umhüllte Pfeil zerfetzt den Dämon, bevor er weitere Schuppen, von seinem Körper lösen kann. Schneller als es gut für mich ist, sage ich daraufhin zu der Person die den Pfeil geschossen hat     "Du bist eine heilige Miko!"                                                     .                                                     .                                                     .   Als der Daiyokai die Erinnerung leer gerochen hat, rennt er noch schneller in Richtung des Geruchs. So war das also... eine Miko... ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)