Überlebenskämpfe und Dreiecksbeziehungen von Dark_Ino (KaixRay) ================================================================================ Kapitel 2: . 6 Blader, eine einsame Insel und jede Menge Trubel --------------------------------------------------------------- Das erste was Tyson feststellte war, dass sie keinen Platz in der ersten Klasse hatten. Zweite Klasse war unser Beyblade Worldchampion eben nicht gewohnt und murrte deswegen immer noch als sie alle schon ihre Plätze eingenommen hatten. ,, Zweite Klasse und dann muss ich noch neben dir sitzen!" Tyson sah Daichi eindringend an, währen dieser immer noch schwer damit zu kämpfen hatte seinen Mageninhalt dort zu lassen, wo er auch hingehörte. Ray schaute auf seine Sitznummer, die 69. Es war ein Gangplatz, was ihn aber nicht weiter störte, da er sowieso etwas schlafen wollte. ,, Oh Ray, wir sitzen nebeneinander. Aber wenn du lieber am Fenster sitzen willst können wir gerne tauschen." Angesprochener drehte sich zu Max um, der anscheinend die Nummer 68 besaß. ,, Nein ist schon gut!" wehrte er ab und ließ Max an das Fenster. ,, Ist das nicht einfach toll, das wir nebeneinander sitzen?" fragte Brooklyn Kai gutgelaunt und ohne einen Ansatz von Aufregung. Dieser knurrte nur und raunte etwas unverständliches, während er sich angewidert von dem Ex Bega Blader wegdrehte. Dieser verstand Kais Absonderung überhaupt nicht und bequatschte ihn einfach unbesorgt weiter. Kai drückte seine Stirn gegen das Fenster, während er vor sich hin fluchte: ,, Hiro, das werde ich dir heimzahlen, verlass dich sich drauf!" Das Flugzeug hob mit einem rumpeln ab und Tyson beobachtete die vorbeiziehende Landschaft, bevor sie in die Wolken abtauchten. ,, Willkommen am Bord und einen wunderschönen Aufenthalt hier im Flugzeug wünscht ihnen ihre Thailand Airlines. An unserem Reiseziel in Thailand sind es wunderbare 35° und am Himmel befindet sich kaum eine Wolke. Das Flugzeug fliegt mit einer Geschwindigkeit von 1000 Stundenkilometern und wir werden ungefähr eine Flugdauer von drei bis vier Stunden haben. Unser Personal wird sich um ihr Wohlbefinden kümmern und sie können sich bei Fragen immer an die Stewardessen wenden. Wir bitten sie noch auf die Sicherheitsvorkehrungen zu achten und wünschen ihnen einen angenehmen Flug, ihre Thailand Airlines." Die selbe Ansage kam noch mal auf Englisch und dann machte sich eine Stewardess daran, ihnen zu erklären wie man eine Schwimmweste anlegt. Doch Ray hörte nicht mehr zu, sondern begann sich jetzt ernsthaft seit ihrer Abreise Gedanken zu machen. Thailand? Wieso ausgerechnet Thailand? Das würde ja ein ganz tolles Selbstständigkeitstraining werden, wo sie alle doch kein Wort Thailändisch konnten. Was hatte sich Hiro nur dabei gedacht? Er war sich sicher die anderen würden sich dasselbe auch gerade fragen. Da hatte er zwar nicht ganz unrecht, doch die Mehrzahl von ihnen schienen jetzt andere Probleme zu haben. Max steckte in seiner Schwimmweste fest, die sich perdu nicht mehr öffnen lassen wollte, Daichi brauchte einen Nachschub an Kotztüten und Kai konnte wegen Brooklyns Redeschwall keinen klaren Gedanken fassen. Nur Tyson schien sich die selbe Frage wie Ray zu stellen. Was bezweckte sein großer Bruder hiermit? Nach drei Stunden Flug ereichten sie endlich den Bangkoker Flughafen, in Thailand. Kaum waren sie mit ihrem spärlichen Gepäck ausgestiegen und hatte sich etwas von dem langen Flug erholt, kam schon eine Frau auf sie zu gerannt. "Gott sei Dank, da seid ihr ja!" keuchte sie schwer atmend und strich sich erschöpft eine braune Strähne aus dem Gesicht. ,, Ja da sind wir und wer sind sie?" fragte Ray stutzig. Die Frau lächelte, richtete sich auf und streckte Kai die Hand entgegen. ,, Du musst Tyson sein, nicht wahr? Du siehst deinem Bruder wirklich sehr ähnlich! Ich bin übrigens Sarah." Kaum hatte sie das gesagt, fingen Daichi und Max laut stark das Lachen an. Sarah blickte etwas verwirrt und fragte sich fieberhaft warum Kai, von dem sie dachte er sei Tyson, ihr nicht die Hand schüttelte. ,, Äh...also.." druckste der richtige Tyson , wobei er sich verlegen mit der Hand den Nacken kratzte. ,, Ich bin Tyson!" Der Frau schien es für einen Moment die Sprache verschlagen zu haben, während sie Kai und Tyson eingehend musterte. Schließlich zog sie die Hand von Kai zurück und drückte die Tysons. ,, Also du siehst deinem Bruder auch sehr ähnlich!" Ray versuchte sich zu beherrschen nicht loszuprusten. Anscheinend versuchte diese Sarah die momentane Situation zu retten, schien aber nicht zu merken das sie diese noch verschlimmerte. Sie räusperte sich, um die unvermeintliche Pause zu übergehen. ,, Also, ihr seid also die G-Revulotion." Sie wollte weiter reden, doch Kai unterbrach sie. ,, Nicht ganz, der da gehört nicht dazu!" Er zeigte mit dem Finger auf Brooklyn, der das ganze mit einem Lächeln überging. Jetzt hatte Kai sie wirklich aus ihrem Konzept gebracht. Sie schaute hilfesuchend zu Tyson, der aber nur grinsend mit den Schultern zuckte. ,, Äh...gut." versuchte Sarah sich zu fangen. ,, Also ich bin Hiros Freundin und er hat mich..." Abermals wurde sie mitten im Satz unterbrochen, dieses mal aber von Tyson. ,, Sie sind waaaaaaaaaaaaas?" Die arme Frau schien bald den Tränen nahe. ,, Na ja, ich bin nicht direkt seine Freundin, eher indirekt." Brooklyn runzelte nachdenklich die Stirn, bevor es sie fragte: ,, Wie kann man den indirekt jemandes Freundin sein?" Sarah strich sich nervös ihre Haare aus dem Gesicht und steckte sie ungeschickt wieder zurück in ihren Zopf. ,, Ich bin nicht seine Freundin, aber ich wäre es gerne. Und da er mich mit dieser Aufgabe betraut hat, glaube ich das er mich auch liebt." Auf den Gesichtern machte sich allgemeine Gleichgültigkeits- Stimmung breit. Das war wieder mal typisch Hiro! Die arme Frau hielt das ganze für einen Liebesbeweis, dabei war der Herr der Stürme nur zu faul selber bis hierher zu fliegen. ,, Also und was sollen sie uns mitteilen?" fragte Max, der sich sein hämisches Grinsen nicht verkneifen konnte. ,, Also er hat gesagt ich soll euch sagen, dass ihr mit der Maschine 506 zu den Malediven fliegen sollt. Der Flieger geht um 15.55 Uhr." Anscheinend war sie äußerst stolz, das jetzt mitgeteilt zu haben. Als plötzlich ein Schrei von Tyson kam. ,, Wir haben nur noch drei Minuten! Sie verabschiedeten sich schnell und schon konnte man sechs aufgeregte Blader durch den Flughafen hetzen sehen. Dabei wurden sie noch kurz von einer Oma angehalten, die Daichi aus versehen umgerannt hatte, dann kamen sie gerade noch am richtigen Flugzeug an. Es war ein kleines Propeller, in den nur acht Leute Platz fanden. Das ganze war schon recht verwunderlich, da die Malediven ein beliebtes Urlaubsziel waren, aber noch verwunderlicher wurde es als sie bemerkten das dieses Flugzeug keine Sitzplätze hatte. Sie waren die einzigen Passagiere und konnten deswegen zügig starten. Jetzt war es an Ray, dem schlecht wurde. Propellerflugzeuge waren schon was ganz anderes als Jumbojets. Dafür erfreute sich Daichi bester Gesundheit. Die Blader dachten jetzt schon das dies hier ein absoluter Höllenflug war, aber richtig Angst bekamen sie erst, als der Pilot ihnen mitteilte sie sollen doch bitte die Fallschirme, die sich an der Decke befanden, anschnallen. ,, Wir sollen was? Warum sollten wir das tun?" Die Frage von Tyson war berichtigt, doch der Pilot erklärte ihnen, dass sie auf der Zielinsel nicht landen konnten und sie deswegen abspringen mussten. Mittlerweile hatten alle sechs den Drang Hiro den Hals umzudrehen. ,, Aber ich habe Höhenangst!" versuchte Max dem Pilot verzweifelt zu erklären, doch diesem war das kurz gesagt ziemlich egal. Die Türe des Flugzeuges öffnete sich automatisch und heftige Windstöße überraschten die Blader. Tyson befestigte zusammen mit Ray und Daichi den Fallschirm an Max, der sich noch immer zu weigern versuchte. ,, Ich kann das nicht! Ich habe Angst!" schluchzte er immer wieder. Die Gruppe schaute sich verunsichert an. Ray konnte Max nur zu gut verstehen. Er fand die Idee aus einem Flugzeug, gut 2.000 Kilometer über dem Boden, zu springen auch nicht gerade prickelnd. Aber er wusste auch, dass es wohl keine andere Lösung gab als zu springen. Er wagte einen Blick nach unten, stolperte jedoch gleich wieder zurück und sein Magen zog sich ängstlich zusammen. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Tyson versuchte währenddessen seine Freunde aufzumuntern. ,, Kommt Leute! Wer wird denn gleich den Sand in den Kopf stecken!" ,, Das heißt den Kopf in den Sand stecken, Tyson!" verbesserte ihn Brooklyn grinsend. Den Typen brachte anscheinend wirklich nichts aus der Ruhe! ,, Ihr müsst jetzt springen, sonst landet ihr möglicherweise nicht richtig!" teilte ihnen der Pilot energisch mit. Ray fragte sich sowieso, ob sie lebendig landen würden und vor allem wo. Kai sprang als erster. Er hatte als einziger kein Wort zu dem ganzen gesagt und jetzt sprang er so einfach, als ob das die leichteste Übung wäre. Aber es schien, als hätte er damit den anderen einen Ruck gegeben und ihnen ein wenig die Angst genommen. Nur Max zitterte noch am ganzen Körper. Als zweites war Daichi an der Reihe. Das heißt er wurde kurzerhand von Tyson hinausgeworfen ohne das er Zeit hatte etwas einzuwenden. ,, Komm Maxi!" munterte Tyson ihn auf und streckte seine Hand nach der von Max aus. ,, Wir springen zusammen!" Der blondhaarige Junge griff nach Tysons Hand und wenige Sekunden später waren sie gesprungen. Zwar hörte man Max Schreie noch eine Minute später, aber immerhin hatte er sich überwunden. Nun waren nur noch Brooklyn und Ray übrig. ,,Hast du Angst?" fragte Brooklyn den Chinesen leicht besorgt. Ray schüttelte den Kopf. ,, Ich bin nur ein wenig aufgeregt, das ist alles." Brooklyn nickte und die beiden machten sich bereit. ,,Denk einfach du wärst ein Vogel!" schlug Brooklyn Ray vor. Das war das letzte woran Ray jetzt gedacht hatte, aber er lächelte dem anderen Jungen trotzdem dankend zu. Unter ihnen waren nur Wolken zu sehen und der Wind peitschte mit voller Kraft ihn ihre Gesichter. Auf drei sprangen sie. Ray konnte einen leichten Schrei nicht unterdrücken. Der Wind fuhr kalt in seine Klamotten und zerzauste sein Haar. Er flog durch eine Wolkenschicht und er schloss für einen Moment seine Augen. Das war irgendwie ein tolles Gefühl. Als er die Augen wieder öffnete bemerkte er das er viel langsamer als Brooklyn fiel. Es stieg Panik in ihm auf. Mit aller Kraft versuchte er auch schneller zu fallen, bis er bemerkte das, das was er hier fabrizierte ziemlich lächerlich aussehen musste. Nach ungefähr einer Minute konnte er eine Insel entdecken, sie schien sehr klein und Ray fragte sich ob er es wohl schaffte auf ihr und nicht neben ihr zu landen. Mit einem Ruck zog er an seiner Reißleine und der Fallschirm faltete sich mit einem "Wupp" auf. Ray war ziemlich erleichtert das es so einfach klappte. Was er nicht wusste war, dass auf der Fallschirm knall pink war und darauf folgender Satz stand: Der Herr der Stürme ist unschlagbar. Eben wieder einer von Hiros Scherzen. Der Wind trieb Ray etwas vom Kurse ab und er machte verzweifelt irgendwelche Schwimmübungen um wieder richtig zu fallen. Die Insel kam immer näher und Ray rangen trotz des eisigen Windes Schweißperlen von der Stirn. Hoffentlich landete er nicht im Meer, hoffentlich fiel er nicht auf irgendetwas schmerzhaftes. Er holte noch einmal tief Luft und landete sanft auf etwas weichem. Das weiche würgte sich einen schmerzhaften Laut heraus und bevor Ray bewusst wurde auf was er da gelandet war, legte sich der Fallschirm wie eine Decke über ihn. Jetzt konnte Ray auch diesen besonderen Satz lesen und schüttelte ungläubig den Kopf. ,, Könntest du bitte die Güte haben und von mir runter gehen?" fuhr ihn eine wütende Stimme an. Ray erschrak und schaute an sich herunter. Ein violettes Augenpaare funkelten ihn zornentbrannt an und Ray bemerkte nun das er seine weiche Landung wohl Kai zu verdanken hatte. ,,Tut mir echt leid, Kai!" entschuldigte er sich schnell und versuchte aufzustehen, was jedoch ziemlich missglückte. Er verfing sich in dem Fallschirm, stolperte rückwärts und landete mit seinem Gesicht genau zwischen Kais Beinen. Das ganze war ihm oberpeinlich, doch noch peinlicher war, dass er sich drehen und wenden konnte wie er wollte, er kam aus dieser Stellung nicht mehr heraus. ,, Hey Leute, geht's euch gut?" konnten sie plötzlich Tyson fragen hören. Er bewegte sich um das Bündel unter den Fallschirm herum und Ray betete still das Tyson diesen jetzt nicht hochheben würde. Doch Ray hatte wohl nicht so viel Glück wie er sich erhofft hatte und mit ein wenig Kraftaufwand von seitens Tyson waren sie freigelegt. Mitten in seiner Bewegung hielt der Beybladechampion inne und starte sie geschockt an. ,, Was macht ihr da?" Seine Stimme hörte sich heißer an. Ray richtete sich so schnell wie möglich auf und kletterte von Kai herunter. Es war nicht nur Tyson der sie so gesehen hatte, anscheinend hatten auch Max und Brooklyn das ganze verfolgt. ,, Wie sieht es denn aus, was wir hier machen?" fragte Ray mit gereizter Stimme. Urplötzlich verfärbten sich die Gesichter der drei Beyblader rot und Ray erahnte, was sie dachten. Eine peinliche Stille trat ein. Schließlich erhob sich auch Kai und versuchte das Schweigen mit einer Frage zu übergehen. ,, Wo ist eigentlich Daichi?" Die anderen drei zuckten mit den Schultern, bis sie plötzlich durch lautes Gebrüll aufmerksam gemacht wurden, wo besagter steckte. ,, Ich bin hier!" ertönte es aus den Gipfel einer Palme zu ihnen hinunter. Daichi hatte es also geschafft sich in einen Baum zu verfangen! ,, Warte wir helfen dir!" versprach Max mit einem breitem Grinsen im Gesicht. ,, Vielleicht sollten wir ihn da einfach oben lassen. Da ist er wenigstens aufgeräumt!" schlug Tyson in einem Tonfall vor, so dass die anderen glaubten er meine es wirklich ernst. Während sich Max, Ray und Brooklyn daran machten den jammernden Daichi zu befreien, schwor dieser Hiro bei der nächsten Gelegenheit den Kopf abzureisen. Ihr Coach wurde von Minute zu Minute unbeliebter. Eine gute halbe Stunde dauerte es bis sie Daichi aus dem Gewirr befreit hatten. ,, Mir reicht es langsam wirklich! Ich geh nach hause!" verkündete der rothaarige Junge wütend. ,, Wenn du ein paar tausend Kilometer in die Richtung schwimmst, bist du vielleicht in neun Jahren da!" erklärte ihm Tyson. Daraufhin verkündete Daichi, er finde diese Insel eigentlich doch gar nicht so schlecht. Die sechs einigten sich darauf die Insel genauer zu betrachten. Viel gab es da jedoch nicht zusehen. Sie war ungefähr einen Kilometer breit und 600 Meter lang und lag mitten im blauen Ozean. Man konnte vom Strand nur das weite Meer sehen und die Sonne die begonnen hatte unterzugehen. Keine anderen Inseln, kein Festland, nichts als Wasser. Ansonsten war auf diesem Eiland nur ein kleiner Wald, denn die Blader auch gleich durchforsteten. Mit Glück! Hiro hatte anscheinend nicht erwägt sie im freien schlafen zu lassen, sondern ihnen ein großes Haus zur Verfügung gestellt. ,, Was hab ich nicht für einen tollen Bruder!" rief Tyson glücklich über ein Dach über dem Kopf aus. Die anderen schauten ihn mit missbilligten Blick an und signalisierten ihn damit, dass sie da nicht ganz Tysons Meinung waren. Für sie war Hiro der Grund allen Übels. ,, Lasst uns rein gehen!" schlug Max schließlich vor und erklomm die Stufen bis zu der riesigen, hölzernen Eingangstüre. Die anderen folgte seinem Beispiel und Tyson öffnete die Türe. Sie knarrte und gab ihr inneres frei. Vorsichtig betraten die Beyblader das Haus und fanden sich in einer alten Villa wieder. Eine Wendeltreppe führte in das obere Stockwerk und eine andere einen Stock tiefer. Tyson und Kai beschlossen zuerst die untere Etage zu durchsuchen, während Ray und Brooklyn sich der oberen zuwanden und Daichi sich mit Max dem Keller widmete. Sie verabredeten sich in zehn Minuten wieder hier, als ob sie sich verlaufen könnten. Tyson stieß mit aller Kraft eine Tür auf und stolperte in ein recht gemütlich eingerichtetes Wohnzimmer. ,, Na hier lässt sich's aushalten!" verkündete er strahlend, während er sich auf dem blauen Sofa niederließ und den großen Kamin begutachtete. Kai nickte nur zur Antwort und zog die himmelblauen Vorhänge auseinander, um einen Blick nach draußen werfen zu können. Man konnte von dem Wohnzimmer auf das Meer schauen, welches jetzt eine orangerote Farbe angenommen hatte. ,,Ach das ist ja gar nicht so schlecht!" verkündete Brooklyn gutgelaunt, während er und Ray die oberen Zimmer begutachteten. Hier oben waren nur Schlafräume und ein kleines Bad, alles äußerst edel eingerichtet. Was Ray allerdings Sorgen machte war die Anzahl der Schlafräume, nämlich genau drei. Das teilte er auch Brooklyn mit und fragte ihn ob er noch andere Schlafmöglichkeiten gesehen hätte. Der EX Bega Blader schüttelte leicht den Kopf und ließ sich auf einem rotem Bett sinken. ,, Wir könnten uns doch ein Zimmer teilen!" schlug Brooklyn vor. Ray wusste das ein Zimmer teilen auch in diesem Falle heißen würde ein Bett teilen und war sich deswegen seiner Antwort nicht sicher. Er zögerte und trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. Plötzlich senkte sein gegenüber den Kopf, so dass Ray dessen Gesicht nicht mehr sehen konnte. ,, Verstehe!" antwortete Brooklyn in einem holen Lachen. ,, Du vertraust mir also auch nicht. Was hab ich mir nur wieder eingebildet! Coach Hiro meinte ich würde euch näher kommen, wenn ich hier mitfahren würde. Doch dem ist nicht so. Ihr hasst mich!" Ray starrte geschockt auf Brooklyn, dessen Worte für ihn sehr überraschend kamen. ,, Aber, aber!" versuchte er abzuwehren. ,, Keiner hasst dich! " Auf einmal stand Brooklyn mit einem Ruck auf und schrie ihn zornentbrannt an. ,, Was weißt du schon? Keiner hasst dich?! Das ich nicht lache, ich wurde mein Leben lang gehasst und jetzt kommt so ein Neunmalklug, wie du, daher und will mir das Gegenteil erzählen? Ich wurde mit dem Talent zu beybladen geboren und deswegen hatte ich nie Freunde. Weil ich perfekt war wurde ich gemieden und ihr seid da genauso! Ihr habt doch alle keine Ahnung!" Eine schwarze Wolke umgab Brooklyn und eine rote Substanz glimmte in seinen türkisen Augen auf. Es sah aus, als würde er durchdrehen. Ray wich einen Schritt zurück und hielt sich die Hand vor den Mund. Ihm war plötzlich furchtbar schlecht. Was zum Teufel ging hier ab? Das war doch nicht mehr normal! Die Wolke um Brooklyn breitete sich immer weiter aus und erfüllte jetzt schon das halbe Zimmer. Dazu kam noch ein ziemlich hysterisches Lachen und Ray machte sich jetzt ernsthafte Sorgen um Brooklyn. Er versuchte einen Schritt durch die Wolke auf seinen Gegenüber zuzugehen, doch sobald er mit der Wolke in Berührung kam, wurde ihm wieder Übel. Er konnte keine klare Gestalt mehr erkennen und die Wolke raubte ihm seine ganze Kraft. Erschöpft ließ er sich auf den Boden sinken und ein Hustschwall überkam ihn. ,, Brooklyn! Hör auf!" keuchte er, mit aller Kraft dagegen ankämpfend nicht in die Ohnmacht abzudriften. Brooklyn antwortete ihm, doch die Worte kamen nicht mehr bei ihm an. Er rang nach Atem, doch der Sauerstoff wurde ihm knapp. Sollte das jetzt das Ende sein? Ray wollte schreien, doch fehlte ihm jegliche Kraft dazu. Nein, er wollte nicht sterben. Mit allen Kräften kämpfte er gegen den Schmerz in seinem Körper an. Immer wieder überkamen ihn Schwindelgefühle und er war schon knapp davor aufzugeben, als ihn plötzlich jemand am Arm packte und aus der Wolke zog. Er konnte nicht erkennen, wer dieser jemand war, wusste nur, dass er ihm sehr dankbar war. Seine Lungen fühlten sich wieder mit Luft und er spürte wie sein Körper von einem warmen Schauer überzogen wurde. Seine Augen tränten noch, doch wusste er das er außer Lebensgefahr war. Langsam beruhigten sich seine Augen wieder und die Gegenstände nahmen wieder Form an. Ray richtete sich auf, wobei seine Beine ihn kaum tragen mochten. Brooklyn saß zusammengekauert in der Ecke und ein leichter, schwarzer Vorhang umgab ihn noch. ,, Das ging ja gerade noch mal gut!" verkündete jemand hinter Ray. Der Chinese zuckte zusammen. Konnte das etwa? Aber das war doch nicht möglich. Langsam drehte er sich um und seine Augen weiteten sich. Also doch, er hatte sich nicht verhört. Aber was hatte das alles zu bedeuten? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)