Paladin Buch 1 von Devalis ================================================================================ Kapitel 91: Kapitel 91 ---------------------- Kapitel 91 „Herr Polizeidirektor! Herr Polizeidirektor!“ rief Polizeioberrat Maier, als er in das Büro des Polizeichefs von Tandach gestürmt kam. „Ist es so weit?“ fragte dieser trocken. „Jawohl, Es ist soweit. Der Feind hat die Außengrenze der Stadt erreicht und bezieht dort Stellung. Es gab erste Schusswechsel.“ „Nun ja... Erteilen sie hiermit Schussfreigabe auf alle nicht uniformierte Personen.“ sagte der Polizeidirektor kalt und stand auf. „Aber..:“ „Wir sind die letzte Linie. Sicher, wir können den Feind nicht besiegen, dafür fehlt es uns an schweren Waffen. Aber wir können sie Aufhalten, bis unsere Truppen in Stellung sind.“ sagte der Direktor und wischte einen Zettel vom Tisch in den Mülleimer. Dann verließen beide den Raum. Was bis auf den Polizeidirektor nur keiner Wusste, was auf dem Zettel stand: „Es ist nicht Möglich bei den aktuellen Offensiven größere Truppen zu ihnen zu schicken, die sie noch rechtzeitig erreichen. Wir entsenden einige Luftlandeeinheiten zu ihrer Position. Es tut mir leid ihnen mitteilen zu müssen, aber sie sind faktisch auf sich alleine gestellt. Keiner kann von ihnen erwaten, dass sie mit Polizeibeamten gegen Soldaten ankämpfen. Darum überlassen wir es ihnen, zu Kapitulieren oder nicht. Gezeichnet: Kaiser Hartmut der V.“ Sosuke fand sich in einem Bunker wieder. Jedoch konnte er sich nicht bewegen. Es war wie ein Film, den man nicht ändern konnte. Vor ihm kniete ein Mann auf dem Boden und bettelte um Gnade. Plötzlich drehte sich sein Kopf zur Seite. Er sah eine Person in einer schweren Servorüstung. Dieser sah ihn an. „Willst du oder darf ich?“ fragte Sosuke. „Mach du.“ gab Salmar zurück und sah sich um. Zivilisten kauerten in den Ecken und zitterten vor Angst. Sosuke sah wie er eine Pistole zog. „Ich bitte euch... Ich flehe euch an, Ich hab niemanden etwas verraten!! Ich wollte nur meine letzten Tage nicht in der Basis verbringen.“ flehte der Mann auf dem Boden. Doch ohne Reaktion legte Sosuke an und schoss. Die Kugel schlug dicht unter seinem linken Auge ein und zerfetzte alles dahinter Liegende. Sofort fingen etliche Leute an zu schreien. Viele sprangen auf und rannten davon. „Sir, wir haben die Zielperson Eliminiert.“ „Sehr gut.“ „Was ist mit den anderen Zivilisten?“ „Keine Zeugen.“ sagte die Stimme kalt und unberührt. „Aber es sind doch nur Zivilisten.“ „Egal, sie haben euch gesehen, euch und die Maschinen. Das Projekt muss auf jeden Fall geheim gehalten werden. Dieses hat die allerhöchste Priorität.“ Sosuke schwieg kurz und sah zu der Person neben ihn. Diese machte den Flammenwerfer in ihrer Hand bereit. „Dann bitte ich um Wiederholung des letzten Befehls.“ „Keine Zeugen. Eliminieren sie alle Anwesenden, ausnahmslos.“ wiederholte die Männerstimme eiskalt. Darauf sah Sosuke nach unten. Er hielt auch einen Flammenwerfer in der Hand. Die Pistole steckte er schnell ein und griff mit der linken Hand nach dem Flammenwerfer. „Dann lass uns das hinter uns bringen.“ sagte Salmar und drehte sich um. Die anderen Menschen waren aus dem Raum gerannt. Er trat als erster aus dem Raum und sah in einen kleinen anderen. Dort hin hatten sich fast 20 Zivilisten gerettet. Sie kauerten auf dem Boden und sahen mit angstblassen Gesichtern zu ihm auf. Sosuke tobte, er wollte schreien, wollte den Flammenwerfer fallen lassen, doch nichts der gleichen geschah. Sosuke hob den Flammenwerfer und drückte ab. Aus dem Angstgewimmer wurde ein markerschütterndes Schreien der Sterbenden. Sie wanden sich unter dem Flammen. Sosuke sah, wie sie verbrannten. „AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!“ brüllte Sosuke und schreckte auf. Sein Herz raste, seine Adern platzten fast, so hoch war sein Blutdruck. Er Versuchte zu atmen, doch er hatte das Gefühl, er bekäme bei weitem nicht genug Luft. Er sah sich panisch um. Langsam erkannte er wo er war. Er war in seinen KPA Irgendwo in der Wüste von Bosia. Tränen standen ihm in den Augen. Dieser Traum quälte ihn nun schon seit Monaten. Und mit jedem Mal wurde er deutlicher. Sosuke sah sich langsam um, doch er fand nichts... Die kalte starre Steuerung des KPA ragte stumm auf. Er wünschte sich das Ryo nun doch hier wäre. Seine Hände zitterten stark, als er das Kissen zu sich heran zog. Er war alleine. Und Selbst wenn Ryo hier gewesen währe, er hätte es ihr nicht sagen können. Er konnte es kaum selbst erfassen, oder gar verkraften. Doch er wusste, es war Real. Aber gerade das lies ihn vor Angst zittern. Oberst Blackwell stand auf einem Beobachtungsposten und schaute mit dem Fernglas über die Stadt. Die Sonne war vor kurzem aufgegangen, jedoch war das Thermometer schon auf 30 °C gestiegen. Ein Flimmern lag über der Stadt. Neben ihm standen Campel und anderen Offiziere. Blackwell war wie Campel schon im Pilotenanzug. An etlichen Stellen der Stadt stiegen Rauchsäulen empor. Die Flieger von Nebber hatten mit einem plötzlichen Angriff aus Westen die Verteidiger von hinten überrascht und eingegrabene Stellungen ausgebombt. Blackwell sah zu dem neuen Artillerieoffizier. Ein Hauptmann namens Lun. Er war von der Liga. Der Name verriet, dass er weit aus dem Osten stammen müsste. „Bereit?“ fragte er den Hauptmann. „Jawohl Oberst, wir warten auf ihren Befehl.“ antwortete dieser. Darauf Wand Blackwell sich an Corporal Campel. „Haben wir eine Antwort?“ „Ja. Sie fordern uns auf, uns zurück zu ziehen. Eine Kapitulation wird Abgelehnt.“ Antwortete Campel. Darauf hob Blackwell eine Hand. „Willst du das wirklich tun?“ „Sie haben Nadorra eingeebnet. Zusammen mit über 5 Millionen Einwohnern. JA ich will.“ sagte Oberst Blackwell kalt und zog die Hand nach Unten, das war das Zeichen für die Artillerie. Ein gewaltiges Todesstakkato donnerte hinter ihm los. Die Geschütze warfen ihre todbringenden Granaten auf die Stadt. Sie würden die Stadt fast 10 Minuten unter Sperrfeuer nehmen, eh die Truppen vormarschieren würden. „Für Nadorra.“ sagte Blackwell, als er an Campel vorbei zu seinem neuen Luboket lief. Endlich war er fertig gestellt worden. Schon alleine das Aussehen war deutlich anders. Generell war dieser Luboket um einiges massiver als die üblichen. Dazu hatte er massive Schulterpanzerungen, an denen stählerne Dornen befestigt waren. Angeblich war dieser Luboket fast doppelt so stark wie ein konventioneller. Die Panzerung war fast dreimal so Dick. Zudem hatte er einige Sonderfunktionen. Eine waren die Nahkampfklingen. Auf den Unterarmen waren fast 2m lange Klingen Montiert, die auf Knopfdruck herausgeschossen kamen. Im Bedarfsfalle konnten sie auch als Harpunen abgefeuert werden. Auch Speziell für Nahkämpfe hatte der Luboket Flammenwerfer in den Armen und auch auf dem Rücken. Diese waren dafür gedacht, um aufdringliche Gegner fern zu halten. Sosuke stapfte mit seinem KPA durch die glühend heiße Wüste von Bosia. Soweit er sehen konnte war nichts als Sand und Dünen. Sein KPA war notdürftig geflickt. Zum Schutz gegen den Wüstenwind hatte er einen gewaltigen Mantel an seinem KPA befestigt, den er nun um den KPA geschlungen hatte. Das Thermometer zeigte eine Außentemperatur von 53,7°C an. Die Lebenserhaltung im Inneren tat ihr möglichstes, um das Cockpit auf einen erträglichen Wert zu kühlen. Das Loch in der linken Seite des Cockpits war dabei jedoch nicht sehr hilfreich. Zudem wehte es immer wieder Sand herein. Er suchte nun seit fast 3 Tagen nach der Zweigstelle A. Er hatte kaum noch Wasser. Aber er wollte nicht aufgeben. Und dies hier war immer noch Kriegsgebiet. Er konnte also nicht einfach mal mit seinem KPA Einkaufen gehen. Wenigstens hatte er dieses Weib abgeschüttelt. Wie genau er aus dem Sturm raus kam wusste er nicht. Der Schmerz hatte ihn Ohnmächtig werden lassen. Als er wieder aufgewacht war lag er am Rande des Sturmes, aber er zögerte nicht lange und suchte das Weite. Diese Frau war einfach zu gut für ihn. Er konnte sie nicht besiegen. Wobei, wenn er nicht aufpasste, würde diese Wüste ihn auch besiegen. Er konnte maximal noch diesen Tag hier suchen, dann müsste er zurück. Er hatte nur eine alte Karte mit einem Punkt in der Wüste, Aber irgendwie war hier nichts zu finden. Nur Sand, Sand und noch mehr Sand. Sosuke beschloss erst mal eine Pause zu machen. Schweiß rann ihm in Strömen den Körper hinunter. Dazu kam, dass das laufen in diesem weichen Wüstensand extrem anstrengend war. Doch plötzlich fixierte etwas Sosukes Aufmerksamkeit. Ein Richtsignal. Ein Imperiales Richtsignal. Es war kaum zu Orten, aber es war da. Sosuke vergaß die Pause, die Hitze und den Durst. Stattdessen stapfte er mit seinem KPA weiter durch den Wüstensand. Er sank bei jedem Schritt fast 1m ein, doch das war nun egal. Er hatte anscheinend gefunden, was er suchte. „AAARG!“ schrie der Soldat neben Sanders, als er von einer Kugel getroffen zu Boden ging. Sanders zog ihn mit einem anderen Soldaten in den Schutz des BMT’s. „Das sind doch nur Polizisten!“ fluchte er und sah auf die Karte. Sie waren kaum vorangekommen. Immer wieder lagen Scharfschützen in den Häusern und schossen auf sie. Bisher hatten sie kaum Polizisten direkt zu sehen bekommen. Sanders lief in den BMT und griff sich das Funkgerät. „Sanders an Missionskommando, bitte Melden!“ rief er, während hinter dem BMT ein Panzer schoss. „Leutnant, lassen sie den Konvoi hier Stellung beziehen!“ brüllte er seinem Adjutanten zu. Dieser Nickte und verlies den BMT. Da meldete sich die Missionszentrale. „Hier Missionskommando, Corporal Sanders?“ „Ja, ich brauche dringend eine Leitung zu Oberst Blackwell.“ „Das könnte schwer werde...“ „Das ist egal, tun sie es, verdammt das ist wichtig!“ fauchte Sanders den Funker an. Nach kurzen knacken war er auf der Frequenz von Blackwell. „Was gibt’s?“ fragte Blackwell nüchtern. „Vergiss es. Hier ist kein Durchkommen. Überall sind Heckenschützen. Ich hab schon 23 Leute verloren. Etliche sind Verletzt.“ „Ich weiß. Mein Trupp hat auch etliche Probleme. Und Pass auf Gullideckel auf. Die Schweine können Bomben darunter angebracht haben. Jansen ist so ein Transporter in die Kanalisation gestürzt.“ „Verdammt.“ „Genau. Ich denke... DECKUNG! FEINDBESCHUSS!“ brüllte Blackwell und es war das schwere Donnern der Flammenwerfer zu hören. „Noch dran?“ fragte Blackwell. „Ja. Was war los?“ „Sie meinten uns aus einem Haus unter Beschuss zu nehmen. Jetzt sind sie Feuer und Flamme. Grab dich mit deiner Infanterie ein. Das übernehmen meine mechanisierten Anzugtruppen. Wir Marschieren aufs Rathaus. Gegen diese haben die Scharfschützen wenigstens keine Chance. Also, eingraben und das mal die großen Jungs machen lassen.“ „Okay, wir halten hier die Stellung.“ antwortete Sanders und sah aus dem Heck des BMT’s. Ein leichter Panzer feuerte immer noch auf ein Ziel vor dem BMT. Sanders steckte den Kopf aus einer Luke des BMT’s, und sah noch, wie ein Flugzeug eine Bombe in das große Hochhaus vor ihnen schleuderte, das darauf in sich zusammen viel. Sanders hob Schützend die Hand vor das Gesicht. In einigen hundert Metern ragten einige Felsen aus dem Wüstensand. Hohe Dünen mit tiefen Tälern. Mehr war hier nicht zu sehn. Ein heißer Wind blies durch die Dünentäler. Sandiger Wind wehte durch das Loch in der Hülle und lies den Sand an Sosukes verschwitzter Kleidung kleben. Er müsste genau am Ausgangspunkt des Signals sein. Zumindest sagten ihm das die Sensoren. Plötzlich bekam er ein anderes Signal. Eine Autorisationsabfrage. Sosuke sendete das Identifikationssignal des MgÜKPA. Sekunden geschah nichts. Plötzlich bebte der Boden unter ihm. Nach einem kurzen panischen Blick zündete Sosuke die Düsen. Der Boden unter ihm sackte weg, und der MgÜKPA begann zu fallen. Im letzten Moment hob er ab, eh der Sand in ein Loch fiel. „WIE DÄMLICH WAREN DIE DENN?“ fluchte Sosuke. Diese Bewegung hatte die Notdürftig reparierten stellen beschädigt. Sosuke versuchte die Verbindung mit dem MgÜKPa so gering wie möglich zu halten. Langsam landete er in dem Loch. Die Scheinwerfer erleuchteten einen Hangar. An den Wänden waren unzählige Wartungskokons. Aber sie waren alle leer. Hier war es viel verlassener als in der anderen Basis. Nichts lag wild rum. Alles war Ordentlich verstaut und verlassen worden. Sosuke stand immer noch in dem scharf begrenzten Lichtkegel, der durch die Luke in der Decke schien. Ohne sein Zutun schloss sich die Decke wieder. Sosuke stand in dem dunklen Hangar auf dem Sandberg und wusste nicht was nun geschehen würde. Da erfolgte eine weitere Identifikationsabfrage. Diesmal wollten sie eine Piloten ID. Sosuke sah auf das Textfeld, und ohne wirklich darüber nach zu denken, tippte er einen 10-Stellingen Zahlencode ein. Mit einmal sprangen die Lichter an. „Willkommen zurück.“ stand auf dem Display. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)