Paladin Buch 1 von Devalis ================================================================================ Kapitel 80: Kapitel 80 ---------------------- Kapitel 80 Sosuke saß in der Werkstatt zwischen etlichen Kisten mit Munition. Links waren die Schnellfeuergranaten, rechts die Magazine dazu. Sosuke war gerade dabei die Magazine zu befüllen. Er brauchte beide Arme, um die 10 cm Langen Projektile in die Magazine zu drücken. Mit einen lauten Klacken rastete die Halterung ein. „Wieder ein Magazin fertig.“, brummte Sosuke und legte es auf den ordentlichen Stapel vor ihm. Danach griff er sich von links das nächste Magazin und dann eine Hand voll Projektile aus der Kiste rechts neben ihm. „Dein KPA ist nun wieder einsatzbereit.“, sagte Ryo hinter ihm. „Oh, danke.“ „Fließbandarbeit ohne Fließband?“, fragte Ryo und zeigte auf die fertigen Magazine. „Vorbereitung ist alles.“ „Wirst du kämpfen müssen?“ „Wahrscheinlich nicht. Aber lieber geladene Waffen und sie nicht brauchen, als umgekehrt.“ „Gutes Argument. Weißt du schon wo du hin willst?“ „Ja…“, sagte Sosuke. Nach einigen Sekunden fragte Ryo: „Und wohin willst du?“ „Da wo ich den KPA gefunden hab.“ „Und wozu brauchst du dann diese ganzen Bücher?“ „Ich hab nie ne höhere Schule besucht. Und um zu begreifen, was die in den Berichten sagen, muss ich das übersetzen.“ „Ich kann dir ja…“ „Nein.“, sagte Sosuke absolut. „Miau… War doch nur ein Vorschlag.“ „Ich weiß… Aber wir hatten das schon… Es geht einfach nicht.“ „Ja ja…“, sagte Ryo und lies die Ohren hängen. Sosuke war wieder mit einem Magazin fertig und legte es auf den Stapel. Er musste dabei aufstehen, weil er im sitzen nicht oben heran kam. Dann schaute er kurz auf die Armbanduhr. „Ist schon nach 14 Uhr. Was hälst von Mittag?“ Etliche Explosionen zerrissen die Stellungen am Hang, als die Helikopter zurückkamen. Die Panzer an dem Hang brachen aus ihren Positionen und versuchten sich in Sicherheit zu bringen. Da huschte ein Schatten über das Plateau. Blackwell sah hoch und für eine Sekunde hielt er den Atem an. Etliche KPA waren über ihnen abgesprungen. Wohl von einem Flugzeug. Diese rasten nun auf sie zu und schossen. Blackwell zog das Geschütz nach oben und versuchte es als Flakgeschütz zu verwenden. Doch die KPA waren zu schnell. Er erwischte einen, zwei, dann setzten die ersten auf. Sofort nahmen seine KPA-Truppen Verteidigungsposition ein und versuchten ihr Bestes, den neuen Feind abzuwehren. „DAS SIND ZU VIELE!“, brüllte Jansen über Funk. „MELDUNG AN DIE BASIS! DAS WAR EINE FALLE!“ „SIR! 7 Kompanien im schnellen Vormarsch auf unsere Position!“, gab jemand durch. „Verdammt. RÜCKZUG ZU PUNKT B!“, befahl Blackwell, worauf die Soldaten zu den verbliebenen Lkw’s rannten. Da kamen die Helikopter ein drittes Mal. Doch in diesem Moment fuhr ein Panzer auf das Ausgebrannte Wrack eines Anderen, so das seine Kanone nach oben ragte. Mit einem grandiosen Schuss traf er den vordersten Helikopter, dieser zerplatzte in einen Regen aus Schrapnell, der die Helikopter auseinander stauben lies. Doch Blackwell hatte keine Zeit. Da heulte schon die nächste Salve des Zerstörers. Detonationen erschütterten das Schlachtfeld. „AUFBAUEN EINER FEUERLINIE! KPA-TRUPPEN STELLUNG BEZIEHEN!“, brüllte Blackwell, worauf die KPA mit ihm eine Abwehrreihe bildeten. Unter dem feindlichen Feuer fiel Einer nach dem Anderen. Aber genauso fügten sie dem Feind schwere Verluste zu. „JANSEN! LEBEN SIE NOCH?“, fragte Blackwell über Funk. „NOCH!“, hörte er Hauptmann Jansen antworten, wobei seine Stimme fast von dem Lärm der Kanonen überdeckt wurde. „Da kommt jede Menge die Berge runter. Gemischte Truppen. Ich schätze das wir es mindestens mit 5 Kompanien mehr zu tun haben.“ „Jansen. Wir bauen eine Feuerlinie auf, ziehen sie ihre Truppen dahinter zurück!“ „Jawohl, Sir!“, antwortete dieser. Nach wenigen Sekunden schlugen die Panzer eine harte Kurve, sodass Staub und zermalmter Fels durch die Gegend geschleudert wurden. Selbst wenn sie eine Feuerlinie aufbauen würden, hier draußen auf freiem Feld könnten sie nicht bestehen. „Jeansch! Herkommen!“, rief Blackwell und sah hoch. Jeansch saß in einem Deadhawk und machte mit Schnellfeuergewehren jagt auf die Helikopter. Er zerstörte noch einen Helikopter, ehe er im Sturzflug auf Blackwell zukam. Kurz vor ihm zog er hoch und landete. „Sir?“ „Wir müssen die Zerstörer runter holen.“ „Dafür haben wir bei weitem nicht die Kampfkraft.“ „Ich schon.“ „Und wie wollen sie das anstellen?“ „Trag mich.“ „Was?“ „Trag mich. Du musst mir beim Fliegen helfen, alleine ist das Geschütz zu schwer.“ „Das ist Wahnsinn.“ „Haben sie eine bessere Idee?“ „Nein.“, sagte Jeansch und stellte sich neben Blackwell, dieser hielt ihm das Geschütz hin, das er behutsam griff. „Auf drei starten wir.“ „Jawohl!“ „Koschel, du hältst hier?“ „Bleibt mir was Anderes übrig?“, antwortete dieser gepresst, wobei er mit einem weiteren Strahl Projektile die feindlichen KPA geißelte. „Wir sind gleich zurück.“, versprach Blackwell und wendete sich wieder an Jeansch. „Okay. 1… 2… 3!“, rief Blackwell, und beide zündeten die Düsen. Mit Mühe hoben die beiden Maschinen ab. „Zuerst den Vordersten.“, gab Blackwell durch. Als sie sich den Zerstörern näherten kamen einige Helikopter auf sie zu. Doch da sauste eine Gruppe Raketen an ihnen vorbei. Über die Hälfte schlug in den schnellsten Kampfhelikopter ein und rissen ihn auseinander. „Hilfe gefällig?“, fragte Schenk, als er an ihnen vorbei auf die Helikopter zujagte. Auf dem Rücken hatte sein Deadhawk eine KSR-Lafette montiert. Die Helikopter ließen sich nicht beirren und feuerten auf Blackwell und Jeansch. Dieser hielt schützend den rechten Arm vor das Geschütz, um die Kugeln abzufangen. Die Geschosse des Helis rissen tiefe Löcher in seine Panzerung und beschädigten die interne Struktur. Warnlichter zeigten an, das Kühlleitungen zerrissen und die Struktur schweren Schaden genommen hatte. Nun zog Schenk die Aufmerksamkeit deutlich auf sich, als er mit dem Flammenwerfer im linken Arm einen Helikopter traf. Die Hitze brachte die Raketen zur Explosion. Immer wieder gab er fast 40 m lange Feuerstöße ab, und trieb so die Helikopter auseinander. Blackwell und Jeansch hatten fast den Zerstörer erreicht, als dieser schoss. Die Granaten verfehlten Blackwell, aber Jeansch wurde das rechte Bein seines KPA abgerissen. „JA SCHEIßE!“, fluchte dieser und versuchte seine Maschine auf Kurs zu halten. Da sie sich genau auf der Ebene näherten, kamen sie aus einem für die Abwehr toten Winkel. Faktisch keines der Abwehrgeschütze konnte sie erreichen. „Kannst du noch?“ „Solange ich in der Luft bleibe, ja. Laufen wird schwer.“ „Dann ist gut.“, sagte Blackwell, und beide hatten der Zerstörer erreicht. Sie setzten auf dem Deck des Schiffes auf. Infanteristen mit Gewehren kamen angerannt und versuchten sie zu bekämpfen. Wobei es dem Versuch gleich kam, mit einer Erbsenpistole einen Panzer zu beschädigen. Blackwell legte an und schoss. Die Geschosse seines Geschützes schlugen in den Vorderen der zwei Geschütztürme ein und rissen ein tiefes Loch. Jeansch schwebte hinter ihm und hielt ihm den Rücken frei. „Das ist Unnütz! Machen sie die Brücke kalt!“, rief Jeansch, als der Turm sich wieder bewegte. „Gute Idee.“, antwortete Blackwell und lief los. Bei jedem Schritt brach er durch das Deck und kam erst eine Ebene darunter zum stehen. Das Metal donnerte laut berstend bei jedem Schritt. Dann hatte er den Kommandoturm erreicht. Er setzte das Geschütz direkt vor den Fenstern der Brücke an. Vor diesen fielen die Schutzwände runter. Blackwell drückte ab. Die Wände hielten fast 5 Sekunden dem Feuersturm aus Projektilen stand, ehe sie nachgaben. Die Projektile sprengten ein Loch in die Schutzwand und etliche Explosionen schüttelten das Schiff. Blackwell schwenkte das Geschütz, um maximalen Schaden zu erzeugen. Als das Loch groß genug war hörte Blackwell auf zu feuern und griff sich eine Handgranate aus einer Halterung an seiner Hüfte. Diese aktivierte er und drückte sie in das ausgefranste Loch. Darauf drehte er sich um und rannte zurück. Wobei es durch das Einbrechen eher wie hastiges Humpeln aussah. Dann explodierte die Granate. Das Schiff erbebte und eine Explosion zerriss die gesamte Kommandosektion und die umliegenden Bereiche. Sirenen ertönten und das Schiff begann sich leicht seitlich zu legen, ehe die Notfallsysteme griffen, und das Schiff stabilisierten. „Schenk, hast du noch ne Rak-Salve?“, rief Blackwell, während er zu Jeansch zurück lief. „Noch zwei.“ „Jag die mal in den Antrieb dieses Zerstörers.“ „Jawohl!“, antwortete dieser und zündete seinen Nachbrenner. Damit schoss er an dem Rumpf vorbei auf das Heck zu. Dort machte er eine harte Bremsung und wirbelte herum. Der Antrieb war abgeschaltet worden, als die Kommandosektion kritischen Schaden erlitten hatte. Dies sollte das Schiff und die Besatzung als Kampfunfähig darstellen. Doch die alten Kriegskonventionen galten schon lange nicht mehr. Schenk feuerte beide Salven in den Antrieb des Zerstörers. Dieser erbebte unter den Einschlägen. „Jeansch, Abflug!“, rief Blackwell und hielt ihm das Geschütz hin. „SIR! WIR KÖNNEN STELLUNG NICHT HALTEN! ES SIND ZU VIELE!“, rief Jansen über Funk. Subcorporal Campel stand im Kontrollturm des Flughafens und sah sich um. Ein Elektrisches Schweigen lag in der Luft. Campel sah auf ihre Uhr. Sie hätten sich schon längst melden müssen. Sie waren nun schon 20 Minuten über dem Maximum. „Gefällt mir nicht.“, stellte Harwell fest. „Ich hab auch ein ungutes Gefühl.“ „Meinst du da ist was schief gegangen?“ „Ich bete nicht. Aber ich ahne das Schlimmste.“ „Eine Falle?“ „Ihn mit seinen Eigenen Mitteln schlagen. Und was wäre die beste Falle?“ „Wenn das Opfer denkt, es lockt den Feind in die Falle.“, antwortete Harwell. „Alarmstufe gelb für den gesamten Stützpunkt. Holen sie mir Nebber her.“, befahl Campel. „Jawohl, Ma’am.“ „Und senden sie Späher aus.“, fügte Harwell hinzu. „Sir… ich empfange eine Nachricht… „Laut!“, befahl Campel. „…den ange… ich wied… wurde… Ange… Kommand… ist zerstö… Wi… sind auf …zug. Funkan… … getroff. Basis, bitte …mmen….“ „Geht das nicht besser?“, fragte Harwell geschockt „Nein, Ma’am. Der Feind scheint den Empfang zu stören.“, meldete der Soldat am Funkgerät. „AUSRÜCKEN DER EINHEITEN! SOFORT!“, befahl Campel. Der tödliche Strahl aus dem Titangeschütz zerfetzte das Bein des halifanischen KPA. Dieser viel zu Boden, wobei sein Torso den Strahl kreuzte. Auch der Torso war der Zerstörungskraft nicht gewachsen. Es zerriss ihn einfach in der Mitte. „RÜCKZUG!“, befahl Blackwell und hörte auf zu feuern. „NOTFALLPUNKT B!“ rief er dem KPA neben ihm zu. Da brach eine Lanze durch den Torso des KPA. Blackwell lies mit der linken Hand das Geschütz los und griff nach der Pistole an seiner Hüfte. Noch eh der feindliche KPA reagieren konnte hatte Blackwell mit der Pistole angelegt und sprengte ein tiefes Loch in den KPA. Dieser schwankte zurück und stürzte auf den Felsen. Schnell steckte er die Pistole zurück und bückte sich nach der Lanze. Am liebsten hätte er das Titangeschütz abgeworfen, aber sie hatten nur diese Zwei gehabt. Und er war nicht bereit, diese Feuerkraft zu opfern. Noch nicht. Die Funkleitungen waren ein einziges Chaos. „ZURÜCKFALLEN AUF PUNKT B! DANN FORMATION WIEDER AUFBAUEN!“, brüllte Blackwell ins Mikro, während er durch eine Schlucht rannte. Da heulten hinter ihm Raketen. Mit einer ausladenden Bewegung schlug er mit der Lanze nach den Geschossen. Zwei verfehlten in, eine erwischte er mit der Spitze. Die anderen 3 Schlugen in seinen Deadhawk ein und rissen Panzerung vom Torso. Blackwell kämpfte an den Kontrollen, um auf den Beinen zu bleiben. Sie waren vor zwei Stunden in die Falle getappt, der Feind war mindestens doppelt so stark wie seine eigenen Truppen. Es dauerte nicht lange ehe seine Truppe zerstreut durch die Schluchten flüchteten. Er hatte die Kontrolle über seine Truppen verloren. Wie damals. In der Schlucht lagen etliche Wracks seiner Truppe. Überall waren Tote. Und nun war er alleine. Blackwell stemmte sich gegen die Explosionswucht und zog das Geschütz nach oben. Seine Sensoren spielten verrückt, aber Blackwell feuerte Trotzdem. Erst eine Explosion die den Rauch um ihn vertrieb zeigte, dass er den Helikopter erwischt hatte. Dieser trudelte als Feuerball zu Boden. Da rollten einige Panzer durch die Schlucht, sie waren auf der Flucht vor zwei KPA, die einen nach dem Anderen mit gewaltigen Flammenwerfern einäscherten. Blackwell legte kurz an und schoss. Die Torsi platzten regelrecht auf. Da brach bei einem der KPA der Reaktor. Ein gleißender Feuerball brach aus dem Körper des KPA und verzehrte ihn und seinen Kollegen. Etliche Panzer wurden umgeworfen. Vor ihm hielt ein Golempanzer. „MAJOR?“, rief ihn jemand über Funk. „STATUS!“ „Sir… Das halten die Maschinen nicht lange aus.“ „EGAL!“, brüllte Nebber. Er saß an Bord der Satanus. Der Zerstörer jagte mit maximaler Geschwindigkeit durch die Wolken. „Schon Kontakt mit der Einsatztruppe gehabt?“ „Nein, Sir. Die Frequenzen werden gestört.“, antwortete der Kommoffizier. „Bastarde… Das war eine riesige Falle. Geben sie mehr Energie auf die Triebwerke. Wir müssen zu ihnen stoßen.“, befahl Nebber. Zögernd reagierte der Steuermann, worauf das Donnern des Triebwerkes noch lauter und unharmonischer wurde. „Sowie wir bei Punkt B sind, springen die KPA ab und sichern das Gebiet. Sie werden sich sicherlich dort hin zurückziehen.“, sagte Campel, die neben Nebber stand. Sie hatte ihren Pilotenanzug an und den Helm in der Hand. „Wir versuchen euch so viel Rückendeckung wie möglich zu geben. Du solltest dich bereit machen.“, sagte Nebber ernst. „Für den Major.“, sagte Campel und drehte sich um. „Für den Major.“, antwortete Nebber. Campel lief durch die Gänge des Schiffes. Da trat Harwell zu ihr. „Geht es los?“, fragte sie, und hatte Mühe mit ihr mit zu halten. „Ja. Wir sind in Kürze über dem Kampfgebiet. Was wir auffangen ist alles Andere als ermutigend. Keiner hat Kontakt zu dem Major. Jansen versucht sein bestes um die Truppen zusammen zu halten.“, berichtete Campel. „Berichte das er gefallen ist?“, fragte Harwell. Darauf hielt Campel plötzlich an, drehte sich um und griff Harwell am Kragen. „Der Major lebt. So schnell ist der nicht klein zu bekommen. Da brauchen sie schon eine Atombombe, und solche Spekulationen will ich nicht mehr hören!“ „VERDAMMT, DAS IST NE SACKGASSE!“, brüllte Leutnant Wiseman und brachte seinen Golempanzer zum stehen. „SCHEIßE!“, fluchte Blackwell. Sie saßen in der Falle. Sein Geschütz hatte kaum noch Munition. Sie saßen in der Falle und der Feind war ihnen weit überlegen. „Stellung beziehn! Wir verkaufen uns so teuer wie möglich!“ „Sir. Als Kommandant sollten sie fliehen.“, warf Gefreiter Loss ein. „NEGATIV! Ich lasse meine MÄNNER NICHT ZURÜCK! Wir kämpfen hier bis zum Ende! Also Position beziehen und bereit machen!“, befahl Blackwell wütend. Was mit dem Rest seiner Truppe war, wusste er nicht. Der Feind störte alles was über 100m Funk war, oder es waren diese Felsen. „Stellung aufbauen. Die schweren Panzer hier in einer Linie. Pilot Gars, sie nehmen hier im Bogen Stellung. Da leben sie länger.“, befahl Blackwell zu dem KPA-Piloten. Doch dieser bewegte sich nicht. Da schlug Blackwell gegen den Torso des KPA „PILOT GARS! BEWEGEN SIE SICH!“, brüllte Blackwell. „Ja… Jawohl, Sir!“, antwortete dieser und bewegte sich zögerlich. Blackwell hörte die blanke Panik in seiner zittrigen Stimme. „FÜR SCHARAGA!“, rief er, um das letzte bisschen Kampfgeist zu wecken. Auch um seine eigene Angst zu überdecken. Ein kurzer Blick auf den Munitionsstand verriet nichts Gutes. Maximal 30 Sekunden Dauerfeuer hatte er noch. Das war nicht viel… das war ein Witz. „Loss, wie siehts mit eurer Munition aus?“ „Drei schmeißen schon mit Steinen.“, antwortete Gefreiter Loss mit entspannendem Galgenhumor. „Dann sucht euch Spitzkantige. Der Feuerdrachen wird uns nicht im Stich lassen.“, sagte Blackwell, mehr um sich selbst zu überzeugen, als Loss. Dann kamen sie. Das Kurzstreckenradar zeichnete mehrere Ziele ab. „Sie kommen.“, sagte Blackwell und legte an. Da Bogen die ersten Panzer um die Ecke. Die drei Golempanzer eröffneten das Feuer. Da erschien auch der erste KPA. Blackwell gab einen kurzen Feuerstoß ab und riss den Arm des KPA und Teile des Torsos ab. Dieser machte einen Satz nach hinten. Doch schon kam der zweite KPA und eine Flut an Infanteristen. Blackwell versuchte möglichst kurze Feuerstöße abzugeben, doch nach weniger als zwei Minuten war seine Munition erschöpft. Mit einem kurzen Seitenblick sah Blackwell auf das was von seiner Truppe geblieben war. Sie schossen verzweifelt den letzten Rest Munition den sie noch hatten. Gars wurde am Bein getroffen und stürzte auf die Knie. Doch er fing sich mit dem Linken Arm ab und feuerte weiter. Da schlug ein Geschoss in der rechten Schulter seines Deadhawks ein und zertrümmerte fast das Gelenk. Ohne hinzusehen entriegelte Blackwell das Titangeschütz und lies es auf den Boden fallen. „FÜR SCHARAGA!“, brüllte er und zündete die Düsen. Doch nicht nach unten sondern nach hinten waren sie gerichtet. Ohne Schusswaffen, ohne Nahkampfwaffe stürzte sich Blackwell auf den Feind. Wenn es nun sein muss, dann würde er den maximalen Blutzoll fordern. Blackwell beendete den Satz, indem er mit beiden Händen auf einen Sturmpanzer der Halifaner schlug. Dieser zerbarst einfach unter der kinetischen Energie. Sofort sprang er auf und rannte weiter. Eine Rakete riss einen Krater in seine linke Beinpanzerung, als er sich auf den nächstgelegenen KPA stürzte. Diesen griff er am Torso und warf ihn zu Boden, in der Hoffnung möglichst viel an Infanterie mitzunehmen. Er schaffte es den KPA auf den Boden zu werfen. Blackwell landete auf den Knien seines Deadhawk. Mit einer schnellen Bewegung zertrümmerte er die Brust des KPA, indem er sie mit dem Ellenbogen einschlug. Da traf eine Salve Granaten seine rechte Torsoseite. Ohne auf die Schäden zu achten sprang Blackwell auf, unterstützt durch einen kurzen Schub seiner Düsen. So wirkte es, als würde Blackwell einen fast 30 m hohen Sprung machen, und auf dem KPA landen. Diesen drückte er wie eine Konservendose zusammen. Blackwells Deadhawk war dem KPA um fast 30t an Masse überlegen. Zudem waren die Deadhawk genau für so was konzipiert gewesen. Der KPA knickte ein und Blackwell stürzte nach vorne. Fast ungebremst schlug er hart auf dem Boden auf. Noch ehe er sich aufrichten konnte trat ihm etwas auf den Rücken. Mit einem ausladenden Schlag fegte Blackwell den KPA vom Bein, sodass er zur Seite kippte. Blackwell drehte sich herum und wollte aufstehen, doch die Düsen versagten. In einem Inferno. „FÜR SCHARAGA!“, brüllte Blackwell als er aufsprang. Da schlug etwas gegen sein linkes Bein und lies ihn einknicken. Ein Blick sagte ihm was geschehen war. Die Muskeln waren zerfetzt. Blackwell wuchtete seinen Deadhawk herum und griff nach dem Gewehr des KPA, den er eben umgeworfen hatte. Dieser zog es jedoch schnell genug weg, das Blackwell es nicht erreichen konnte. Darauf schlug eine Raketensalve in seine rechte Seite ein und warf ihn auf den Rücken. Noch ehe er aufstehen konnte zertrümmerte eine Granatensalve seinen rechten Arm. Funken flogen durch das Cockpit und Bildschirme platzten. Blackwell fluchte aus Leibeskräften den halifanischen KPA an. Dieser setzte erneut mit dem Gewehr an, er hielt den Lauf genau vor die Brustpartie des Deadhawk, so wie Blackwell es oft gemacht hatte. „Ihr Dämonen, ich komme zu euch!“, brüllte Blackwell und schloss die Augen, als Geschosse den KPA über ihm zerrissen. Etliche Detonationen waren zu hören. Blackwell öffnete die Augen. Seine Systeme waren fast alle ausgefallen, ein Hilfsmonitor zeigte noch ein Wärmebild, als ein lautes Scheppern neben seinem Torso ihn zusammenzucken lies. Dann wurde der Kampflärm leiser. Nur ab und an von dem tiefen Wummern von Schiffsgeschützen unterbrochen. „Sie wollen mich lebend.“, brummte Blackwell und griff unter seinen Sitz. Er zog eine Pistole hervor. 6 Schuss. 5 für den Feind, eine für ihn.“ Da klopfte es an der Luke. „Major Blackwell?“, hörte er eine Stimme. „Ich hab eine Pistole. Und eh sie die mir abnehmen, hab ich mindestens einen von ihnen und mich selbst erschossen. Sie sollten es von Draußen zu Ende bringen. Lebend bekommt ihr mich nicht!“, brüllte Blackwell und überprüfte die Pistole. Leer. Wo hatte er sein Messer? „Major, ich bin es, Loss! Unsere Truppen haben den Feind in die Flucht geschlagen!“, rief die Stimme von außen. Blackwell schnallte sich los und kletterte zur Luke. Als er sie entriegelt hatte, wurde sie aufgerissen. Gefreiter Loss griff nach ihm um ihn heraus zu ziehen. Tatsächlich, die Halifaner waren tot oder weg. Blackwell saß auf dem Rand der Einstiegsluke und lies die Beine ins Innere baumeln. Vor ihm stand ein Deadhawk. Auf dem Arm stand groß „Elina“ geschrieben. Blackwell begann zu lachen. „Ich hab wieder einen zu Schrott gefahren.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)