Paladin Buch 1 von Devalis ================================================================================ Kapitel 58: Kapitel 58 ---------------------- Kapitel 58 Blackwells Konvoi bewegte sich einen Bergpass entlang. Es hatte seit drei Tagen in strömen geregnet. Der Boden war aufgeweicht und Schlammig. Immer wieder blieben Fahrzeuge stecken, wobei einige ganz und gar unbrauchbar wurden. Meist waren die Ausfälle bei den Zivilen Fahrzeugen, die für solche Belastungen nicht gedacht waren. Zu alle dem kam nun auch noch die Kälte. Es war knapp über 0 Grat, und der Konvoi hatte sich auf über 1 km in die Länge gezogen. Es Dämmerte schon, da es gegen Abend war. Blackwell steuerte vorsichtig seinen KPA über den Schlammigen Boden. Jedes Mal wenn er auftrat spritzte der Schlamm davon und er sank fast 50 cm tief in den Schlamm ein. Der Regen und die Kälte waren gift für die Moral. Der Regen prasselte auf das Kanzeldach seines KPA „Ich sehne mich nach den sharagischen Wüstenwind.“ Stöhnte Pilot Rehm über Funk. „Willkommen in Halifa. Wenn es nicht Regnet Schneit es.“ Erwiderte Campel. „bei so einen Wetter wundert es mich nicht, das die so gut im Panzerbau sind.“ Stellte Blackwell fest. „Warum?“ fragte Calla. „Schau dich um... die Einziegen die hier gut voran kommen sind unsere Panzertruppen. Unsere schwere Infanterie säuft derweil im Schlamm ab. Und unsere Radfahrzeuge... Welcher Depp kam eigentlich auf die Idee, bei so einen Wetter über diesen Bergpass zu ziehen?“ fragte er in den Raum. „Das waren sie selbst.“ „Ihr solltet euch angewöhnen, mir zu widersprechen...“ scherzte Blackwell, worauf nur ein Räuspern über die Leitung kam. „Ihr hättet mich warnen sollen.“ „Das haben wir.“ Stellte Campel trocken fest. „Egal... jetzt müssen wir hier durch... sonst hätten wir unsere Offensive in den nächsten Frühling vertagen müssen. Wir sind schon wieder weit auseinander.“ Brummte Blackwell und sah auf das Radar. „Eh, Jeansch... Bist du wirklich über einen Kilometer von mir entfernt?“ fragte Blackwell. „Gleich... ich schieb gerade.“ Keuchte dieser. Wenn die Wagen im Schlamm stecken blieben, war das einfachste, wenn ein KPA sie anschob. Somit waren die KPAs über die Gesamte Länge des Konvois verteilt. Blackwell versuchte von seinen Cockpit aus in die Schlucht neben ihnen zu spähen. „Wie tief die wohl ist?“ brummte er. „Schmeißen sie einen Stein rein, und zählen sie bis sie den Aufprall hören.“ Schlug Pilot Koschel vor. „Sehen sie hier einen Stein?“ „Wir nehmen ein Auto.“ „Sie erklären den Insassen, warum sie nu zu Fuß laufen müssen.“ „Okay... Dann definieren wir die Schlucht als tief.“ Gab Koschel darauf zurück. „So, nun Herr Major. Ja ich bin fast über einen Kilometer hinter ihnen. Der Konvoi zieht sich doch ganz schön hin. Die Wagen hier hinten hängen dauernd Fest. Währe Schön wenn mir mal einer Helfen würde... Ach nicht schon wieder. Ich brauch hier dringend mal Hilfe... Ansonsten zieht sich der Konvoi noch länger.“ Gab Jeansch durch. „Schenk... Hilf ihm mal...“ „Ich würde vorschlagen, wir legen eine Rast ein... die Männer sind erschöpft.“ „Mal schauen ob wir ne Herberge finden.“ Sagte Blackwell und schaltete die Frequenz um. „Kommando 1 an Leidstand. Bitte kommen. Hört ihr mich?“ „Hier Leidstand. Was gibt es?“ „Ich brauch nen Telefonat mit Falke 1. Und konnte Nebber endlich Bilder liefern?“ „Chef will ne Leitung zu den Spähern... schaufel ihm eine frei. Und Judit... Was ist mit diesen scheiß Bilder?“ Hörte Blackwell den Offizier zu jemand anderen sagen. „Ähm... Leidstand an Kommando 1, Nebber hat immer noch keine brauchbaren Bilder liefern können... Das Gewitter macht es ihnen faktisch unmöglich. Und die Verbindung zu Falke eins wird aufgebaut... er ist gerade nicht am Funk... Wir melden uns wieder...“ sagte der Offizier, als er wieder die Hand auf das Mikro legte. „Schaufel doch dein Schlamm alleine! Ich hab hier den Major und den ganzen Rest in der Leitung.“ ... „Das ist mir doch Scheiß egal. Ich muss hier sämtlichen Funk leiten, wir haben keine verwendbaren Funkprotokolle. Ich bin nur im Stress. Und nu lass mich in Ruhe!“ ... „NEIN! Lass dir doch von den Schlammspringern Helfen.“ Fauchte der Offizier und nahm die Hand wieder von dem Mikro. „Verzeihung, aber hier ist es etwas stressig.“ Entschuldigte er sich bei Blackwell. „Soldat... das nächste mal klapp das Mikro nach oben an dein Ohr... dann hört man dich nicht fluchen.“ „Oh Schande... Das haben...“ stotterte der Offizier, als Blackwell ihn unterbrach. „Egal. Wir suchen jetzt ein Platz zu ausruhen. Dann könnt ihr auch Funkprotokolle einführen.“ Beruhigte Blackwell den Offizier. „Danke Sir.... Was? Oh sehr gut. Major, So eben haben wir Kontakt zu Falke 1 bekommen, ich schalte durch.“ Sagte der Offizier. Darauf war ein kurzes knarren zu hören. „Hier Kommando 1 an Falke 1, bitte Melden.“ gab Blackwell über den Funk durch. Zuerst war nur ein Prasseln zu hören. „Falke 1 hier. Bitte wiederholen.“ „Hier Kommando 1 an Falke 1.“ „Ah. Major...“ antwortete der Soldat am anderen Ende. „Ist die Verbindung so schlecht?“ Fragte Blackwell. „Ne... das ist das Wetter. Der Regen Hämmert wie Wild auf meine Späher. Wir haben noch keinen Feindkontakt, oder hinweise darauf.“ Antwortete der Späher, da er glaubte Blackwells frage zu kennen. „Schön... Haben sie einen Platz zum Rasten parat?“ „Ein Rastplatz? Sieh schlecht aus... Das sind noch mindestens 20 Kilometer, eh der Pass breiter wird. Und das Wetter scheint nicht besser zu werden.“ „Okay, Falke 1... ich überleg mir was.“ Sagte Blackwell und schaltete wieder die Frequenz um. „Du bist so ein Idiot Nico.“ Hörte er Calla über Funk. Ja, was die Funkprotokolle anging war es ein Chaos. Beim Anlanden hatte es die gesamte Mobile Funkausrüstung erwischt. Dabei waren auch sämtliche Funkprotokolle mit versunken. Wenigstens hatte nun jeder Trupp eine eigene Frequenz. Nur keiner wusste die Frequenzen der anderen. „So... Sieht schlecht aus mit ein Rastplatz... Auf 20 Kilometer bleibt es so schmal. Und hier ist es mir zu gefährlich. Außerdem, wenn wir jetzt anhalten, kommen wir nie wieder in Fahrt, weil alles in dem Schlamm feststecken wird.“ Erklärte Blackwell. „Ein glück, das wir nicht bei der Infanterie sind.“ Stellte Pilot Koschel fest. „Du sagst es, Compadre.“ Sosuke lag in seiner Hängematte in Ryo’s Werkstadt. Ryo Werkelte an einen Wagen. Sosuke döste vor sich hin, während Ryo sich in dem Motor des Wagens vergrub. „Ryo?“ fragte Sosuke plötzlich. „Ja?“ „Warum bist du eigentlich zu mir gekommen?“ fragte Sosuke wie geistig abwesen. „Wie?“ „Vor drei Tagen... bei dem Einbruch... Warum?“ „Weil...“ setzte Ryo an und stockte gleich wieder. Sie kam unter dem Auto vor und Stand auf. Ihr Gesicht war mit Schmiere befleckt. „Wieso Fragst du?“ sagte Ryo und sah ihn mit ihren große Augen an. Er musste Schmunzeln, als er ihr verschmiertes Gesicht und die Fragend aufgestellten Ohren sah. „Warum fragst du?“ „Weil es mich Interessiert? Woher wusstest du, das ich noch da bin? Und warum bist du das Risiko eingegangen, und dort hin geeilt?“ fragte Sosuke und musterte sie kurz von oben bis unten. „Weil... Die Flammen waren von hier sogar zu sehen. Und da hatte ich ein ganz schlechtes Gefühl bekommen.“ Sagte Ryo leicht verlegen. Da nahm Sosuke ein Taschentuch und wischte ihr die Schmiere aus dem leicht roten Gesicht. „Ich hab mich nämlich noch gar nicht dafür bedankt. Ohne dich währe ich kaum nach Hause gekommen.“ Sagte Sosuke. Ryo lächelte ihn kurz an. „Ich weiß nicht, was ich Täte wenn dir das Passiert währe.“ Sagte Ryo, während sich Sosuke aufrichtete, damit Ryo neben ihm sitzen konnte. Ryo setzte sich neben ihn. Doch durch die Hängematte rutschten sie zusammen. „Und das nächste mal höre ich auf deinen Rat. Wenn du wüsstest. Das war Pfusch noch und nöcher. Die Wände waren Rehgipswende. Nichts mit Brandsicher. Am Ende wurde es wirklich Knapp.“ Sagte Sosuke und zog das Linke Hosenbein Hoch. Ryo schaute kurz drauf und grinste. „So kann man sich die Beine auch Rasieren.“ „War klar das so was kommen musste. Aber ich hab es geschafft. Ich hab die Daten besorgt. Und ich hab im Mann gegen Mann Kampf einen Ork besiegt.“ Sagte Sosuke stolz. „Das Glück ist auf Seiten der Narren. Also konnte dir nichts passieren.“ „Wahrscheinlich.“ Lachte Sosuke. Dabei genoss er die Wärme, die von Ryo ausging. Am liebsten hätte er sich angelehnt. Das wagte er nun aber doch nicht. „Du Sosuke...?“ „Ja?“ „Woher wusstest du, das dieser Hornstein ein solcher Mistkerl ist? Du hast ihn ja von vornherein gehasst.“ „Oh... Na ja... Er kam mir gleich irgendwie schleimig vor. Ich kann mir nicht vorstellen, das jemand wie du auf so was steht.“ „Wie?“ „Na diese dauernden Komplimente. Dieser unechte Akzent. Und generell sein Auftreten.“ Sagte Sosuke. In Gedanken fügte er noch etwas hinzu, was er nicht auszusprechen traute. „Warum sollte ich keine Komplimente hören wollen?“ fragte Ryo verwundert. „Das ist es doch nicht. Er hatte ja auch nicht gelogen, nur... Es siffte aus ihm heraus, wie Öl aus einer kaputten Ölkanne. Und dann dieses Dauernde „Oh meine Liebste, Oh Chérie. Und den ganzen Kram.“ „Warum sollte ich das nicht mögen? Denkst du ich hätte keine Gefühle? Oder das ich es nicht verdient hätte?“ fragte Ryo bedrückt und wendete sich ab. Dabei klappten ihre Ohren nach unten. „Nein... Ich dachte du würdest auf so was geheucheltes nicht reinfallen. Wer so was so oft wiederholt, der heuchelt doch nur. Und so einen hast du absolut nicht verdient. Du verdienst was besseres.“ Sagte Sosuke und sah sie vor Verlegenheit nicht an. „Meinst du das ernst?“ fragte Ryo, wobei sich ihre Ohren wieder sprungartig aufrichteten. „Warum sollte ich dich anlügen?“ sagte Sosuke ohne sie anzusehen, jedoch sah Ryo ihn mit großen strahlenden Augen an. „Was Besseres?“ fragte sie vorsichtig. „Ja... Was besseres, als einer, der dich nur in seiner Liste verewigen will.“ Antwortete er. Plötzlich fasste Ryo seine Hand und lehnte sich an seine Schulter. Sosuke sah sie kurz überrascht an. „Jemanden wie dich?“ hauchte sie in sein Ohr. Sosuke wusste nicht was er darauf sagen sollte. Ryo gefiel diese Sprachlosigkeit von Sosuke. Er sah sie mit einer Mischung aus Überraschtheit und Verlegenheit an. „Das einzige was wirklich schade ist, das ich dich wohl nun nicht im Anzug zu sehen bekomme.“ Sagte sie scherzhaft. „Anzug?“ „Ja... du hast dir doch einen Anzug gekauft.“ „Silvia...“ „Na ja... Ab und an muss man auf das offensichtliche auch mal gestoßen werden. Auch wenn der Stoßer es nicht freiwillig macht.“ Erklärte Ryo mit Verlegenheitsröte im Gesicht. „Das heißt, du weißt auch von...“ setzte Sosuke stotternd an. „Ja... und ich finde es verdammt lieb von dir. Hätte ich mich doch von dem nicht so einlullen lassen.“ Sagte Ryo bedrückt. „Mach dir doch keine Vorwürfe. Ich meine, du bist doch nicht die erste. Der weiß was er machen muss, um die Frauen zu begeistern.“ Sagte Sosuke und umarmte Ryo. Ihr weiches Fell schmiegte sich sanft an seiner Haut. Auch Ryo genoss die Umarmung. „Sosuke...?“ fragte Ryo. „Ja?“ „Ich hab dich eines noch nie gefragt.“ Fing Ryo leise an. „Du hast mich vieles nie gefragt...“ stellte Sosuke mit einen kurzen Kichern fest. „Ja... Aber eines... Das mir eigentlich wichtig ist...“ stotterte Ryo und sah Sosuke an. Er spürte ihr Herz klopfen und ihr Gesicht war rot. Sosuke sah sie Freundlich an. Auch sein herz raste. „Ich... Ich... Wegen damals... In Yve...“ „Hm?“ „Damals... der... Der Kuss...“ Brachte Ryo schwer heraus. Der Kuss. Jetzt bekam Sosuke eine Ahnung was Ryo fragen wollte. Er hatte ab und an selbst damit gespielt, sie zu fragen. „Wie... Wie fandest du ihn?“ fragte Ryo schon rot glühend vor Verlegenheit. Sie konnte nicht mehr und schaute vor Verlegenheit nach unten. Für Ryo verging gerade mal 2 Sekunden, eh er antwortete. Doch für Sosuke war es viel länger. Alle möglichen Sachen schossen ihn durch den Kopf. Doch eine Stimme war am lautesten. Sie schrie regelrecht: „Das ist die Gelegenheit, auf die du seit damals gewartet hast! Nu beweg dich schon!“ Sosuke warf das Zweifeln und die Längst überwundenen aber wieder hochgekommenen Aversionen beiseite. „Ryo.“ Sagte er leise und strich ihr sanft über das Kinn. Dabei drückte er es leicht nach oben, so das sie ihn wieder an sah. Noch eh sie etwas sagen konnte küsste er sie. Das war die Antwort, die sie hören wollte. Wie ein Stein viel ihr die Sorge, das er diese Gefühle nicht erwidern würde, vom Herzen. Das nachdem sie ihn so schändlich behandelt hatte, er nichts mehr von ihr wissen wollte. Sie umarmte ihn und drückte sich an ihn, ohne das sich ihre Lippen lösten. Zum Glück hatte Sosuke damals die Hängematte mit zusätzlichen Leinen gesichert, so das sie sich nicht drehen konnte. Dadurch konnten sie sich hinlegen, ohne das die Matte sich verdrehte und sie raus warf. Als sie dicht an dicht in der Hängematte langen trennten sich ihre Lippen wieder voneinander. „Reicht das als Antwort?“ fragte Sosuke leise. Sein Herz raste, und es schien das ihm gleich die Adern platzen würden. Ryo drückte sich an ihm. Sie genoss es seine Wärme zu spüren. Sosuke suchte derweil nach einer Einordnung seiner Gefühle. Das muss wohl Liebe sein. Er überlegte, seit wann er dieses Gefühl schon hatte. Ja, es war schon damals da, als er im Wald erst richtig ihr Gesicht gesehen hatte. Doch in diesen Moment war Zeit Irrelevant. War Zeit unerwünscht. Er hatte so oft gehofft, Ryo so in den Armen zu halten. Ihr Wärme zu fühlen. Er hoffte, das dieser Moment nie zu ende gehen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)