Paladin Buch 1 von Devalis ================================================================================ Kapitel 43: Kapitel 43 ---------------------- Kapitel 43 „Heute um Punkt 12:36 griff unsere glorreiche Armader Hauptflotte der Nordallianz an. In einen gewaltigen Kraftakt gelang es unseren unerschütterlichen Streitkräften den Feind, der verzweifelt versuchte Landaga zu verteidigen, nieder zu ringen“ berichtete der Nachrichtensprecher, während eine Karte gezeigt wurde, auf der mehrere Länder im äquatorialen Bereich waren, wie diverse Truppenaufmarschzonen. Zwei gewaltige Pfeile trafen sich über dem Gebiet, an dem Landaga stand. „Angeführt wurde die Truppe von Admiral Rikara, dessen militärische Erfolge schon im Konflikt um die Aguraebene beeindruckend waren.“ Dabei wurde ein Portrehfoto eines alten gedarbten Kriegers in Admiralsuniform gezeigt. In seinem Gesicht spiegelten sich die Anstrengungen der vergangenen Kämpfe wieder. „Ebenfalls kamen in dieser Schlacht die neuen Geschütze der Arjunawerften zum Einsatz.“ Dabei sah man gewaltige Geschütze feuern. Riesige Feuerbälle blitzen an der Mündung der Rohre auf. „Diese Geschütze sind unvergleichlich was ihre Treffsicherheit angeht. In Verbindung mit dem neuen Zielsystem ließen diese Geschütze ihren Feinden keine Chance.“ Dabei sah man das Innere eines Geschützturmes, wie zwei Männer am Nachladen des Geschützes arbeiteten, und ein dritter die Ausrichtung des Geschützes einprogrammierte. „Auslenkung minus 95,3795°, 27,3432° Neigung, 1268 Entfernung“ wiederholte der Soldat in ein Mikrofon, das er sich an das Ohr drückte. „Koordinaten bestätigt“ rief er ins Mikro, während einer der Ladeoffizier laut: „GESCHÜTZ KLAR!“ rief. Darauf sprangen alle einen Schritt zurück. Auch der Kameramann machte einen Schritt zurück. Der Zieloffizier drückte auf das eine Ohr den Kopfhörer, das andere hielt er mit der Hand zu. Mit einen lauten Donnern knallte das Geschützrohr nach hinten. Das ganze Schiff erbebte. Sofort sprang die Luke am Ende des Rohres auf und die Ladeoffiziere machten sich daran das Geschütz neu zu beladen, während der Zieloffizier die Granate verfolgte. „EINSCHLAG! Mittschiffs. Panzerungsdurchschlag!“ rief er als er seine Anzeigen ablas. „Mit vereinter Kraft und Unnachgiebigkeit gelang es unseren Truppen der Nordallianz 26 Großkriegsschiffe zu vernichten 32 Zerstörer und 62 Begleitschiffe. Selbst erlitten unsere Truppen nur minimalen Verlust. Bereits eine Stunde danach kapitulierte Landaga vor unseren Truppen. Mit diesem Sieg wurde eines klargestellt, selbst die Nordallianz ist unseren Truppen nicht gewachsen. Derweil schlugen die 2.Panzerlegion und das 23. sowie die 12.Infanterielegion in Katorea vernichtend die Truppen von Otala. Dabei handelte es sich um das 11. „Todesbringer“ das 16., 19., 26. und 27. Regiment. Aber auch von unserer Wüstenlegion „Sandteufel“ ist zu berichten.“ sagte der Nachrichtensprecher in einen propagierenden Tonfall. Darauf sprang das Bild auf Gefechtsaufnahmen aus einen Wüstengebiet. Es war ein Sandwüstengebiet. Man sah mehrere BMT’s auf Ketten, in Sandfarbe bemalt, über die Dünen springen. Auch etliche Panzer kamen bis zur Kuppe der Düne und feuerten auf einen unsichtbaren Feind. Es waren alles Golempanzer. „In einer nun mehrere Tage andauernden Verfolgung wurden die Truppen von Bosia eingeholt und umzingelt.“ Jetzt erst merkte man, dass der Kameramann selber auf einen Fahrzeug saß. Als der BMT auf dem er saß sich in Bewegung setzte sah man durch das Wackeln kurz die Spitze des BMT’s. Dann wurde wieder der Konvoi gezeigt. Mehrere Panzer und Transporter bewegten sich im Schutze einer großen Düne durch die Wüste. Dabei ertönte die Halifanische Hymne. Die Kamera schwenkte auf die Dünenkuppe links vom Konvoi, wo etliche Golempanzer standen und einen Feind unter Sperrfeuer setzten. Plötzlich lies etwas den Kameramann die Kamera herum reißen. In die Kuppe der rechten Düne war eine Panzergranate eingeschlagen, und hatte einen gewaltigen Krater geschlagen. Sand wurde aufgeschleudert und bildete eine Wolke. Die Wagen vor dem Kameramann verschwanden in der Wolke. Kurzzeitig fing die Kamera nur dichten Nebel aus Sand auf. Da brach der BMT wieder aus der Sandwolke. Der Konvoi hatte beschleunigt. Die Ketten wirbelten den Sand nach oben, als ein Offizier aus einer der Luken des BMT’s kam. „250 m rechts von uns ist der Feind! Wir umgehen ihn und versuchen in seine Flanke zu fallen!“ rief der Offizier dem Kameramann zu. „Immer gut draufhalten Junge! Heute bekommst du deinen besten Sieg vor die Linse!“ rief er noch, eh er sich wieder ins Innere des Fahrzeuges verzog. „Die Ganze Schlacht bekommen sie am Sonntag zu sehen, wenn die Militärs das Material frei gegeben haben. Aber eines kann schon gesagt werden. Die Raffinerien von Bosia sind nun fest in unserer Hand und haben ihre Produktion wieder aufgenommen. Somit ist auch auf lange Sicht die Versorgung unserer Truppen mit Treibstoff gesichert. Unser Vormarsch ist in allen Gebieten ungebrochen. Keine Armee kann uns widerstehen. Halifania wird siegen!“ rief der Nachrichtensprecher laut, als Esteban den Fernseher aus schaltete. „Glorreiche Propaganda... Wenigstens die läuft ungebrochen...“ brummte Esteban und drehte sich um zu seinen Offizieren. Diese sahen ihn fragend an. „Wenn unser Krieg nur halb so gut laufen würde wie DIE behaupten“ sagte Esteban uns zeigte auf den Monitor, „dann bräuchten wir uns keine Sorgen machen...“ scherzte Esteban. Da kam sein erste Offizier Felix Zinke zu ihm. „Hat man dich wieder diensttauglich erklärt?“ fragte Esteban. „Ja.“ sagte Zinke. „Glaub ich zwar nicht, aber egal.“ „Ich hab den Flottenstatus... Alles in allen hatten wir Glück im Unglück, es sind nur mittlere Schäden, nichts was wir nicht selbst wieder beheben könnten.“ „Glück ist was anderes. 15 Großkampfschiffe, 24 Zerstörer und 30 Begleitschiffe sind zerstört. Ein weit aus größerer Teil der Flotte ist schwer beschädigt. Nennst du das Glück?“ fragte Esteban bitter „Es hätte schlimmer kommen können.“ „Es hätte gar nicht passieren dürfen. Wir versuchen zu reparieren was geht. Aber etliche Schiffe werden nur noch durch andere Schiffe in der Luft gehalten. Aktuell warten wir auf Order der Admiralität. Müsste gleich kommen.“ sagte Esteban und sah sich auf der Kommandobrücke um. Schmerzhaft erinnerte ihn die ausgebrannte Kommandokonsole an Fähnrich Miller. Er war mittlerweile seinen Verletzungen erlegen. Das Blut hatte auch keiner weg gewischt. Andere Konsolen waren auch zerstört. Er stand auf und ging nach vorne zu den Fenstern. Eine der Scheiben war gesplittert, doch die Folien haben das Glas am zerspringen gehindert. Auf dem Oberdeck der Leviatan war man emsig damit beschäftigt die Schäden des Kampfes zu beheben. „Sir. Meldung von der Admiralität.“ sagte die Commoffizierin. „Auf den Schirm.“ antwortete Esteban und ging zu einer Kommandokonsole rechts von ihm, die noch intakt war. Als er vor der Konsole stand ging der Bildschirm an und das Gesicht eines Admirals war zu sehn. „Admiral Rikara wie sind ihre Befehle?“ fragte Esteban und salutierte. „Das Oberkommando hat entschieden, das sie mit der Flotte zu den Arjunawerften zurück kommen, und dort Instand gesetzte werden. Aufgrund der Dringlichkeit werden die Besatzungen die Schiffe räumen sowie sie fest gemacht haben. Die Arbeiter brauchen Platz um die Schiffe zu reparieren. Nach den Berichten werden sie gut 3 bis 4 Wochen im Dock bleiben, dann sind sie wieder einsatzbereit. Wir erwarten sie in 2 Tagen bei den Werften. Sonst noch etwas?“ fragte er im zackigen Befehlston. „Äh Sir, bei allen Respekt, aber in 2 Tagen schaffen wir es nicht bei den Werften zu sein. Immerhin haben wir Schiffe die geschleppt werden müssen...“ „Das ist nicht mein Problem KAPITÄN.“ betonte Rikara und unterbrach die Verbindung. „Arrogantes Arschloch.“ fluchte Esteban laut. Darauf sahen alle auf der Brücke ihn schweigend an. „Was? Wer von den hier anwesenden hält Admiral Rikara nicht für ein Arschloch? Wir sollen in 2 Tagen bei den Arjunawerften sein. Soll ich Befehl geben die ausgefallenen Schiffe abwerfen zu lassen? Und zu dem. Offiziell ist dieser Sieg Admiral Rikaras Verdienst. Während wir nach MEINEN Schlachtplan UNSEREN Arsch in den Granatenhagel gehalten haben, saß er im Hauptquartier und polierte seine Orden!“ fluchte Esteban laut. Daran schloss sich eine Minute betretenes Schweigen an, dann stand Rothel, seine Commoffizierin auf. „Sir. Mag sein das er in den Medien der Held ist, doch in der Truppe erwähnt nicht mal einer seinen Namen. SIE sind der Kommandant der 1 Armader. Sie haben uns diesen Sieg gebracht. Die Flotte vertraut ihnen Blind, nachdem sie selbst in das Herz der feindlichen Formation vorgestoßen sind. Und glauben sie mir, dieses Vertrauen ist mehr wert als alle Orden, die sich Admiral Rikara an die Brust heften kann.“ erklärte Rothel „Wenigstens ihr seit auf meiner Seite. Das in Berghöh wird für mich noch ein Nachspiel haben. Ein bitteres wie ich vermute.“ sagte Esteban und sah weder aus den Fenster. „Dann informieren sie die Truppe und setzen Kurs auf die Arjunawerften.“ befahl Esteban ohne sich um zu sehen. „Sosuke!“ rief Ryo als er nicht aus seinen KPA stieg. Doch da öffnete sich langsam die Luke. Mit vorsichtigen Bewegungen verließ er das Cockpit des KPA und stieg auf das heran geschobene Gerüst. „Ich hab das Ding GERADE repariert, und du machst SOFORT ein Haufen Schrott aus der Panzerung. Macht dir das Spaß?“ fragte Ryo als er nach unten geklettert war. Langsam drehte er sich um. „Schau dir die Rückwand an... und dann halt mal die Klappe.“ sagte er genervt und wollte gehen. Aber Bühler fing ihn ab. „Das war ein verdammt gutes Manöver um die los zu werden.“ lobte er ihn. „Das war Panik.“ betrog er sich selbst. Ja, er hatte Angst gehabt, aber er handelte wie ferngesteuert. Er hatte noch die gegen Salamanderanzüge gekämpft, wusste aber genau was zu tun sei, um sie los zu werden. Auch konnte er das Gefühl nicht wirklich klar definieren, was er in diesen Moment empfand. War es nun Angst? Panik? Oder Spaß? Ja sogar als Freude hätte er es interpretieren können. Er wusste nur eins, so lebendig wie jetzt, hatte er sich seit langen nicht mehr gefühlt. „Die Helikopter haben sich gemeldet Sir.“ rief ein Soldat, als sich Sosuke abwenden wollte. „Wie lange noch?“ „Gut 1 Stunde. Wir sollten zusammen packen was geht.“ schlug der Soldat vor. Sosuke wandte sich wieder ab und ging zu einen Stapel Kisten. Er setzte sich auf eine und betrachtete seinen KPA. Da kam Ryo zu ihm. „Du hast verdammtes Glück gehabt mit dem Kerl in deinen Rücken. Egal was du gemacht hast, sein Arm hängt noch dran. Das wird wieder dauern bis ich das geflickt hab.“ sagte Ryo, während Sosuke seinen Gedanken nach hing. „Hörst du mir zu?“ fragte sie ihn und beugte sich zu ihm runter, um ihm ins Gesicht zu schauen. „Nö.“ sagte er trocken. „War ja klar. Was hast du nun wieder?“ „Lass uns abhauen.“ „Was?“ fragte Ryo und sah ihn erstaunt an. „Wenn wir bei ihnen bleiben wirst du noch viel zu tun bekommen. Glaub mir. Ich will nicht mehr kämpfen.“ erklärte er. Zuerst schwieg Ryo einige Sekunden und musterte ihn. „Als ob wir vom kämpfen weg kommen könnten.“ „Ich muss. Glaub mir einfach, ich muss.“ sagte Sosuke leise. „Und Silvia?“ „Die nehmen wir mit. Wir gehen nach Gehenna. Dort kann jemand wie ich gut was verdienen. Die Stadt liegt in der Chaoszone. Da traut sich auch keine Armee hin. Wir sind also doch recht sicher dort. Und es ist auch nicht weit von uns entfernt.“ „Na ja. Ich weiß nicht…“ zögerte Ryo. „Du kannst gerne mit denen mitkommen. Aber glaub mir. Ich hab ein verdammt ungutes Gefühl im Bauch.“ „Was hast du?“ fragte Ryo ungläubig. „Ich weiß nicht wie ich es sagen soll… Aber eines glaube mir. Wenn wir weiter mit ihnen mitkommen, wenn ICH weiter mit ihnen mitkomme wird ein Unglück geschehen. Ich spüre es. Mir ist jemand im Nacken.“ erklärte Sosuke ernst. „Mir ist es faktisch gleich. Gut, im Krieg kann man viel Geld machen. Aber was nützt ein Geld wenn man tot ist. Nur wann willst du abhauen und was ist mit Silvia?“ „Silvia nehmen wir besser mit… Die geht hier sonst kaputt. Und das abhauen… wenn die eingeschifft haben. Ich mach die letzte Wache. Ihr kommt dann schnell zu mir in den KPA, und dann hauen wir ab. Immerhin sind wir ja frei und können gehen wohin wir wollen.“ sagte Sosuke und blickte auf. „Und was ist mit dem Kerl dort? Willst den zurück lassen?“ fragte Ryo und zeigt auf seinen KPA. „Natürlich nicht. Ich kenne aber jemanden in Gehenna, der kann uns weiter helfen den KPA zu verstecken. „Du besorgst uns was zu essen, ich schau was ich in der Stunde mit deinen KPA machen kann. Okay?“ sagte Ryo. „So schnell entschieden mit zu kommen?“ fragte Sosuke nach. „Sagen wir so… Mir sind die nicht ganz Koscha. Wenn die so Nobel wären, warum haben die keine Skrupel so einfach diese Söldner abzuschlachten?“ „Du sagst es. Ich geh mich jetzt erst mal Duschen.“ sagte Sosuke und stand auf. „Wir sind fast durch mit dem Einschiffen. Mach dich mal bereit auch an Bord zu kommen Natzuyama.“ gab Bühler durch. „Ja.“ antwortete Sosuke kurz und sah sich um. Neben ihm auf dem Boden waren zwei Rucksäcke voll mit Essen und Kleidung, was er sich greifen konnte in den paar Minuten. Er schloss die Augen und überlegte. Ja er war bereit abzuhauen. Nun waren die Zivilisten ja in Sicherheit und brauchten seinen Schutz nicht mehr. Und er hatte es satt den Abzug zu betätigen… Er hatte jetzt in einen Monat mehr Leute getötet als andere in ihren ganzen Leben. Damit musste nun Schluss sein. Sosuke winke Ryo und Silvia zu sich, während er seinen KPA hin kniete. Die beiden Kletterten schnell in das Innere und drängten sich dann an Sosuke vorbei nach hinten. Ryo hatte extra ein zweites Sitzbrett eingebaut, damit beide sitzen konnten. „Eh Natzuyama, was machst du da?“ fragte Bühler ihn über Funk. „Ich möchte mich noch mal für alles bedanken, aber nun trennen sich unsere Wege. Die Zivilisten brauchen meinen Schutz ja nicht mehr.“ „Aber du kannst doch nicht so einfach abhauen… ich dachte du wolltest ebenfalls ein Paladin werden?“ fragte Bühler verwirrt. „Ja… Da sagte ich… aber der Kampf ist nichts für mich. Ich verschwinde. Leben sie wohl.“ sagte Sosuke und zündete die Düsentriebwerke seines KPA. Er wusste, damit hatte er eine große Möglichkeit ausgeschlagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)