Swore dei Luna von DARK_Jeanne (Auf der Suche nach der Legende) ================================================================================ Kapitel 1: Hilflos ------------------ Kapitel 2: Hilflos Ohne nachzudenken, sondern voller Panik, lief sie in den kalte Regen hinaus. Sie war immer noch stark geschwächt, doch das merkte sie nicht, da sie von der Sorge um ihren Bruder getrieben wurde. Ihr Vater rannte Naomi nicht hinterher, da er die Trauer und den Zorn seiner Tochter nachvollziehen, da er sich genauso gefühlt hatte, als er den Brief vom König gelesen hatte. Diese Empfindung war allerdings nach einiger Zeit dem Gefühl von Machtlosigkeit gewichen. Sie rannte die ganze Zeit immer weiter in den Wald, weil sie in der Richtung das Lager der Armee vermutete. Zwar wusste sie tief in ihrem Inneren, dass sie die Soldaten nicht erreichen könnte, da sie mit dem Pferd unterwegs sind, doch sie wollte es nicht akzeptieren. Niemals würde sie Keils sicheren Tod akzeptieren. Das sie weiterlief bedeutete für sie, dass sie ihren kleinen Bruder noch nicht aufgegeben hatte. Also lief sie... Ach wie süß. Ein so hübsches junges Mädchen lief allein durch den Wald. Aber warum weint sie? Hat wohl Kummer die Kleine. "Was meint ihr, Jungs? Sollen wir die Süße dort etwas trösten?" Das Jaulen und Lachen seiner fünf Männer wertete er als Zustimmung. Tja Mädel... Wir werden dir mit deinen Problemen helfen. Du wirst sie vollkommen vergessen... wenn du von uns getötet wirst! Vor ihr tauchten auf einmal sechs merkwürdige Gestalten auf und versperrten ihr den Weg. "Was wollt ihr? Lasst mich passieren!" Einer der Sechs zog sein Schwert und die anderen lachten wieder. "Natürlich, gnädiges Fräulein, lassen wir euch weiterziehen!", ein hämisches Grinsen erschien auf seinem Gesicht, "ins Reich der Toten!" Er griff sie mit dem Schwert an, doch Naomi schaffte es zurückzuspringen, wobei sie sich jedoch den Knöchel verstauchte. Sie wollte den Dolch nehmen, den sie immer zu ihrer Verteidigung mitnahm, wenn sie aus dem Haus ging, doch sie konnte ihn nicht finden. Einfach vergessen hatte sie ihn, als sie völlig überstürzt aus dem Haus gelaufen war. Wie sollte sie diesen Kampf gewinnen ohne Waffe, auf sich allein gestellt und gegen sechs widerliche Mörder? Er kam mit gezogenem Schwert auf sie zu und machte sich zum letzten Schlag bereit. "Das war's dann wohl, Schätzchen!" Um ihre letzten Augenblicke nicht mehr mit ansehen zu müssen, schloss sie die Augen. Doch anstatt die Klinge auf ihrem Hals zu spüren, hörte sie das klirren zweier Schwerter. Als sie die Augen wieder öffnete stand ein junger Krieger mit wehendem schwarzen Umhang vor ihr. Sie konnte ihn wegen der Dunkelheit nicht genau erkennen, doch sie wusste, dass wenn er nicht gewesen wäre, sie schon tot wäre. So verletzlich hatte er Naomi noch nie gesehen. Sie war vollkommen durchnässt, kniete wehrlos auf dem Boden und weinte. All die Tapferkeit und ihr Frohsinn waren nicht mehr zu erkennen. Es schmerzte Ian sie so zu sehen. "Los, verschwinde Junge! Oder willst du, dass wir dir ebenfalls die Kehle aufschlitzen?", sprach einer der anderen Männer. Der Erste attackierte wieder, doch es war ein Leichtes seinen Angriff abzublocken und ihm die eigene Waffe in den Bauch zu rammen. Daraufhin griffen die weiteren fünf wütend an. Allerdings wussten sie sich noch schlechter gegen den Sechszehnjährigen zu wehren, als der Erste. Zwei erlitten schwere Verletzungen an der Schulter, einem wurde das Bein durchstochen und der Rest floh. Eigentlich waren das nur sechs halbstarke Kerle, die sich für überlegen hielten, mit dem Schwert aber nicht mehr als rumfuchteln konnten. Da der Kampf nun vorbei war, drehte sich Ian um, damit er Naomi helfen konnte aufzustehen. Sie konnte es nicht glauben, ihr Retter hatte ale sechs Männer allein in die Flucht geschlagen. Wer war er bloß? Konnte er ihr vielleicht helfen Keil aus den Fängen des Königs zu befreien? Da drehte er sich um und sie konnte endlich sein Gesicht erkennen. "Ian, du bist es! Was machst du hier und wie konntest du..." "Reg dich bitte nicht wieder auf, okay? Ich hab dich gesehen, als du weinend aus dem Haus gelaufen bist. Ich hab mir einfach nur Sorgen gemacht, dass war alles! Deswegen bin ich dir nachgerannt und dann hab ich diese Kerle gesehen, die dich angegriffen haben, also bin ich dazwischen gegangen. Wahrscheinlich hättest du sie auch selbst besiegt, doch ich wollte dir helfen." Naomi konnte es immer noch nicht glauben, der Junge, der seit zwei Jahren keinen vollständigen Satz mehr herausgebracht hatte, wenn sie ihn ansprach, hatte ihr heldenhaft das leben gerettet. Sie konnte nichts weiter sagen als "Danke". Er konnte es nicht fassen. Kein Zorn war in ihrem Gesicht zu erkennen. Es war das genaue Gegenteil von dem, was er erwartet hatte. Naomi, diese normalerweise sture, selbstbewusste und aggressive Person, war ihm dankbar. Was war passiert? Und warum hatte sie geweint? Er legte ihr jetzt einmal seinen Mantel über ihre Schultern und brachte sie nach Hause. Was war bloß los mit ihr? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)