sonne von Parotlett ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Sonne Der Morgen graut, ich bin schon wach. Ich lieg` im Bett und denke nach. Mein Herz ist voll, doch jemand fehlt. Ich hätt` dir gern, noch so viel erzählt. Es wird langsam hell. Hab die ganze Nacht nicht geschlafen. Ich weiß nicht, warum, aber du fehlst mir. Ohne dich macht es keinen Spaß mehr, aber ich hab dir das nie gesagt, und nun? Nun ist es zu spät. Traurig sein macht keinen Sinn, die Sonne scheint auch weiter hin. Das ist ja Grad die Schweinerei, die Sonne scheint, als wäre nichts dabei. Es ist schon eine Woche vergangen und trotz dem Hauch der Trauer, die noch über dem Haus liegt, normalisiert sich langsam alles. Nur für mich nicht. Ich kann ihre blicke auf meinem Rücken spüren, das Getuschel hören. Warum es mich so mit nimmt? Ich weiß es nicht. Wie kann es sein, dass alles normal weiter geht, das niemand dich zu vermissen scheint. Niemand, außer mir... Es wird schon hell, ich fühl` mich leer. Alles ist anders als bisher. Ich wünsche mir, das es nicht so wär. Alles ist anders als bisher. Du stehst nie mehr, vor meiner Tür. Alles ist anders als bisher. Die Sonne scheint, ich hasse sie dafür. Ich sehe dich noch immer vor mir. Nach dem Schuss auf Anubis. Er war schlecht, man sah, das du nicht treffen wolltest. Und dann, Thot...Du hast die Arme ausgebreitet, ihm ein Ziel geboten. Warum? Traurig sein, hat keinen Sinn. Die Sonne scheint auch weiterhin. Das macht den Schmerz ja so brutal. Die Sonne scheint, als wär's ihr egal. Und ob man schwitzt. Und ob man friert. Und ob man den Verstand verliert. Ob man allein im Dreck krepiert. Die Sonne scheint, als wäre nichts passiert. Ich habe es gespürt, gleich als ich dich sah. Ich spürte denn unbändigen Willen in dir. Wohin ist er verschwunden, dass du einfach aufgeben konntest? Ich schirmte mich gegen dich ab, wollte nichts von deinen Gefühlen wissen, doch selbst meine Schilde versagten zum Schluss. Ich konnte deinen Schmerz fühlen, dein Leid, deine Einsamkeit. Und deine Sehnsucht nach Freiheit. Es ist nicht wie im Film, da stirbt der Held zum Schluss, damit man nicht zulange ohne ihn auskommen muss. Es ist nicht wie im Film, man kann nicht einfach geh`n, man kann auch nicht zurück spulen um das Ende nicht zu sehn. Wieder spüre ich dein Fehlen, bemerke es überall. Ich will dich zurück. Zu mir. Ich laufe durch die Straßen, achte nicht auf meine Füße. Dann sehe ich auf, der Park. Du warst oft hier, ich hatte dich gesehen. Ich setze mich auf eine Bank, vergrabe mein Gesicht in den Händen und spüre wieder die Tränen aufsteigen. Traurig sein hat keinen Sinn, die Sonne scheint auch weiterhin. Das ist ja Grad, die Schweinerei, die Sonne scheint, als wäre nichts dabei. Ein Geräusch schreckt mich auf und ich sehe direkt in türkise Augen, halte sie für deine. Erst jetzt bemerke ich, das die Augen einem Vogel gehören. Einem Falken. Er sitzt mir gegen über und starrt mich an. Jetzt muss ich lächeln. Jetzt ist es mir klar, ich habe dich geliebt. Aber es ist zu spät. Der Vogel erhebt sich, breitet seine Schwingen aus und fliegt. Ich weis nicht was, die Zukunft bringt. Und auch wenn das jetzt kitschig klingt. Ich hab heut nacht um dich geweint. Ich wünsch` mir das die Sonne für dich scheint. Ich blicke dem Falke hinter her. Werde von der Sonne geblendet. Nur sein Rufen ist zu hören. Ich hoffe, du bist jetzt frei. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)