Robbed Life von Danshiyoku (Shinigami) ================================================================================ Kapitel 1: Shinigami -------------------- In Hope.~ ~~.~~~~~~.~~~~.~~~~~~~.~~~.~~~~~~~~~.~~~~~ Menschen tun mir Leid. Menschen sind traurige Wesen. Aber ihnen zu helfen ist ein Ding der Unmöglichkeit, wenn sie selbst nicht gewillt sind weiter zu leben. Dann kann selbst ich nicht mehr viel machen ausser ihnen den Tod zu schenken. Ich bin ein Todesengel und ich hasse es. Ich muss mich mit ihrer Psyche auseinander setzen. Ich muss ihre Schmerzen ertragen, weil ich schon fast so etwas wie ein Empath geworden bin. Erst letztens habe ich meinen nächsten Todgeweihten getroffen. Er sah mich an und lachte. "Ach.. kommst du jetzt weil ich es selber nicht schaffe?" Spöttisch lachte er weiter. Der Mensch ging wohl davon aus, dass ich meine "Arbeit" liebte. Das war nicht der Fall. Jeder einzelne von ihnen tat mir Leid. Es war mir zuwider ihnen immer wieder über den Weg laufen zu müssen. Immer wieder spüren zu müssen, dass sie mich einerseits hassten aber andererseits sich doch freuten, wenn ich ihnen endlich das letzte körperliche Stückchen Lebenskraft entzog. Schwankend richtete sich das braunhaarige Mädchen auf. Wenn ich es nach dem Äusseren hätte beurteilen müssen, dann würde ich zuerst ihr wunderschönes Gesicht nennen. Es sprach zwar von Selbstaufgabe, Verzweiflung und Einsamkeit aber man konnte einfach nicht leugnen, dass es dennoch jeder einzelne Gesichtszug mir Röte ins Gesicht jagen würde. Es war ein sehr weiches Gesicht. Ihre Nase war sehr zart. Sie war nicht sonderlich gross aber vergleichbar mit der einer kleinen Katze. Ihre rehbraunen Augen flehten mich nicht an. Sie verspotteten mich nur, doch selbst trotz des Spottes fingen sie mich. Die rundlichen Wangen waren gerötet. Einerseits vor Hass aber andererseits nach Liebe jauchzend aber sie nie erfahren zu haben. Genauso ihre Lippen: Nicht von der Liebe gesegnet, jedoch ein Grinsen formend, welches den Tod anlachte. Wenn ich so daran denke, dann hätte ich ihr gerne die Liebe gezeigt. Hätte ihr gerne etwas Glück verschafft, doch ein Todesengel darf niemanden lieben. Langsam schweifte mein Blick zu ihrem Körper. Manchereiner würde sie als dick bezeichnen. Nicht des Liebens wert. Ich jedoch verabscheue sie nicht einmal wegen ihren Narben.. nicht wegen ihres Selbsthasses... nicht wegen irgendwelchen Haaren... nein.. auch nicht wegen ihrer leichten Fülle. Menschen haben ein seltsames Bild von ihren Traumpartnern. Männer wünschen sich meist dürre blonde silicongefütterte "Frauen", die so aussehen, als wären sie dem nächstbesten Freudenhaus entsprungen. Der weibliche Teil der Bevölkerung will muskulöse männliche Wesen, die sie beschützen und ihnen treu bleiben. Solche Ansichten mag ich nicht. Ich bin ihnen gänzlich abgeneigt, denn sie sind einfach nur einfältig. Die Menschen haben vergessen mit ihrer Seele zu leben. Sie wollen nur noch Gelüste ausleben. Mehr nicht... Deshalb wünsche ich mir an manchen tage das ganze menschliche Leben auslöschen zu können, doch das steht nicht in meiner Macht. Ich kann nur vereinzelt diese Individuen töten. Zudem darf ein Todesengel nur Menschen töten, die nicht mehr des Lebens gewillt sind und seelisch ein untergehendes Frack sind. Ich schritt auf sie zu. Mit geöffneten Armen stand sie zu mir. "JA! Bring mich doch um! Ich habe doch eh' keine Freunde! Ich habe niemanden der mich liebt oder der es jemals tun würde! Es versteht mich eh' keiner!", schrie sie dabei regelrecht, wohl wissend, dass sie nicht vollkommen Recht hatte. Denn einerseits gab es viele Leute, die sich vor einiger Zeit um sie Sorgen gemacht hätten, doch sie hat sie selbst von ihr weggeekelt. Andererseits hatte sie immernoch einen Menschen, der ihr zuhörte. Doch das würde sie sich nie eingestehen. Besonders mein Blick ist ihr wohl aufgefallen. Was für ein schlaues Mädchen sie doch war. "Du doch auch nicht!", setzte sie noch dazu, meine Gedanken schon ahnend. Meine Beine stoppten. Sie konnten sich mit dieser Gegenwehr verbaler Art nicht anfreunden. Eigentlich müsste das mein Geist doch gewöhnt sein, denn schliesslich ist doch jedes Mal so etwas in der Art. Ein Todesengel darf sich nicht durch verbale oder physische Abwehrreaktionen egal welcher Art ablenken oder sogar stoppen lassen. Innerlich den Kopf schüttelnd setzte ich mich wieder in Bewegung. Das war ja nicht das ursprüngliche Thema. Es dauerte nicht lange und ich stand nur einen Schritt von ihr entfernt. Erneut fing sie an sich lautstark zu beschweren. "Warum willst du immer Recht behalten?! Wieso redest du immer so auf mich ein?!" Zwar konnte ich mich nicht daran erinnern, dass ich dieses Mal ein einziges Mal mit ihr gesprochen hätte. Mein Mund war trocken, wohl wissend, dass mir selbst dieses letzte Treffen als Lebende nicht zusagte. Die Lippen waren wie verschweisst. "Schenk' mir wenigstens einen schmerzlosen Tod!", folgte ein Wunsch ihrerseits. Mit einem weiteren Kopfschütteln lehnte ich ab. Sie wusste doch, dass ich nicht die Mittel hatte, jemanden sanft oder geschweige denn schmerzlos umzubringen. Ich hob meine Hand. Sie wich augenblicklich zurück. "Wage es nicht deine Hand an mich zu legen! Das hast du schon zu oft gemacht!" Die Hand verharrte in ihrer gehobenen Position. Sie rührte sich nicht in Richtung ihres Gesichts oder Körpers oder zurück an ihren vorherigen Platz. Ich konnte in ihren Augen Angst erkennen. Angst vor dem Schmerz. Deshalb lehnte sie es nun ab zu sterben. Bei mir hinterliess es eine weitere Wunde im Herzen. Doch nun gab es kein Zurück mehr. Jetzt nicht mehr... "Du bist erbärmlich! Nicht ich! Du bist tief gesunken! Tiefer als alle Selbstmörder! Du bist nur noch ein hoffnungsloser Mörder! Du..!" Sie verstummte. Sie schien bemerkt zu haben, wie ich ihr mein blutrotes Messer in den zitternden Körper gerammt habe. "Wie.. wie... wie.. kannst du nur..?" Kalt und emotionslos erwiederte ich ihre verzweifelten Blicke. Tränen des Schmerzes entrannten ihren Augen. Langsam riss ich das Messer aus ihren Körper um es erneut in ihn zu rammen. Mit diesem Mal traf ich ihre Lunge. Verkürzte ihre Lebenszeit dramatisch auf einige Sekunden, vielleicht noch wenige Minuten. "Ich.." Blut lief an ihren wundervollen Lippen entlang. "..ich dachte .. du ..." Sie brach zusammen. Stille. Ich kniete mich zu ihr. Mit einem verzweifelten Lächeln strich ihr die Haare aus dem Gesicht, einredend, dass ich ihr was Gutes getan hätte. Dann fuhr dieselbe Hand zu einer ihrer noch geröteten Wangen. Sie streichelnd verharrte sie dort. "Ich liebe dich..", keuchte ich. Zog dabei ihr das Messer wieder aus dem Körper und legte es neben mich und sie. Als wollte ich meine Worte ergänzen gab ich ihr einen Kuss. Ihr hatte ich mein Leben geschenkt, deshalb sollte sie nun erfahren, wie sehr ich sie begehrte. Darum liebte ich zu diesem Augenblick ihren toten Körper... Nackt verharrte ich nach dem Akt neben ihr. Schenkte ihr mein sanftestes Lächeln und fügte meinem Herz den Todesstoss zu... ... Mich selbst hat nie jemand Todesengel genannt. DAS war ich selbst. Ich habe mir selbst mein Leben geraubt... Stolz war ich nie darauf... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)