Der Regen von Darius (Der Anfang vom Ende) ================================================================================ Kapitel 1: 1 ------------ Es regnete, ja es regnete schon die ganze Woche. Dicke Nebelschleier umspielten das kleine Küstendorf Sneek Peek. Es hatte schon seit Jahren nicht mehr so stark geregnet und seit Jahren waren die Einwohner nicht mehr so niedergeschlagen. Aufgrund des Unwetters konnten alle Landarbeiter nicht arbeiten gehen und die See war zu Rau, als dass die Fischer ihrer Tätigkeit hätten nachgehen können. Die meisten Läden waren geschlossen und nur wenige Menschen liefen durch die Straßen. Darius, ein junge von 20 Jahren, schritt dem peitschenden Regen trotzig, die leeren Straßen entlang. Er passierte die kleine Allee, in der zu dieser Jahreszeit gewöhnlich viele Menschen unterwegs waren. Doch der Sturm verhinderte dies. In seinen Augen waren die Menschen eine hohle Rasse, deren inneres immer mehr dahin vegetierte. Seine Welt war düster und niemand wollte durch seine Augen sehen. Er war ein verschlossener Junge der aus lauter Verzweiflung diesen Dunklen Pfad einschlug. Er hatte keine Freunde mehr denn jeder hatte ein mulmiges Gefühl wenn er ihm begegnete.... Dies wollte er nicht, nie wollte er dass es soweit kommt.. Immer hat er das beste gewollt, auch wenn er nie viel vom Leben erwartete, so hatte er wenigstens die kleinsten Wünsche gehabt. Doch nie hat sich einer dieser Wünsche erfüllt. Seine Freundin musste sterben, weil er im Regen spazieren gehen wollte. Ja, der Regen... vieles verbirgt sich hinter dem Schleier der Nässe und dem peitschenden Wasser, doch nicht viele wissen oder glauben auch nur daran, dass der Regen den Tod bringen kann, auf so schreckliche Weise..... An jenem Tag vor 4 Jahren verlor Darius jeglichen Lebenswillen. Seine Sarah, wie schön sie doch war. Ihr blondes Haar hing immer als geflochtenem Zopf über ihre rechte Schulter. Ihre Lippen waren so rot wie das Blut, und ihre Augen so blau und wunderschön wie das weite offene Meer. Man würde meinen in ihnen zu versinken und zu ertrinken.... Darius ertrank in ihnen, er ertrank in der Liebe zu ihr. Warum nur war er so verbissen an diesem Tage zur Allee zu gehen? Irgendetwas trieb ihn dorthin.... Dort angekommen regnete es immer noch, Sarah, hatte einen weiten Regenmantel an und einen kleinen Schirm in der Hand. Darius lief neben ihr und hatte seine Normalen Sachen an, einen weiten Fließpulli und eine weite braune Hose. Er liebte den Regen, doch mehr noch liebte er Sarah. Der Regen war an diesem Tage genauso schlimm wie heute.... Darius erinnerte sich immer noch an den Tag vor 4 Jahren... Als wäre es gestern gewesen. Er drehte sich um und blickte die Allee entlang. Sie war genauso wie damals, leer.....doch ohne all das Blut. Damals hörten Sie einen Schrei und eilten zu der Stelle. Doch sie kamen zu spät. Mehrere Jugendliche hatten ihr Opfer bereits mit mehreren Messerstichen getötet. Das Blut wurde von dem vielen Regen weggewischt, doch immer noch blieb der Geruch des Todes. Darius erkannte dass er gegen diese 4 Junge Männer mit Messern nichts ausrichten konnte und zog Sarah fort. Doch die Mörder hatten sie bereits bemerkt und rannten ihnen hinterher. Auf der Straße der Allee holten Sie sie schließlich ein und lachten grausam. Beschützend stellte Darius sich vor Sarah, doch es half nichts. Alle 4 stürzten sich mit ihren Messern nach Vorne und hackten auf beiden ein.... Einen Monat später erwachte er aus dem Koma im Krankenhaus des kleinen Dörfchens.... Die Täter waren gestellt, doch die Nachricht des Arztes brachte ihm keinen Trost. Sarah, seine Sarah wurde bei dem Angriff so schwer verletzt dass sie wohl nie wieder aus dem Koma aufwachen würde.... Ihre Eltern beschlossen den "Stecker" zu ziehen und sie für immer schlafen zu lassen.... Er konnte es damals nicht verstehen und auch heute nicht. Es bestand doch noch die Möglichkeit dass sie wieder erwachen würde, wie konnte Gott nur so grausam sein und ihm alles nehmen was er besaß. Auf der Beerdigung trat Pater Rachus zu Darius und sprach ihm Mut zu. "Komm zu uns und bete für ihre Seele.. sei tapfer und lasse los... oder ihr Tod wird dich dein Leben lang verfolgen.", doch seine Worte kamen ihm vor wie Gift. Warum musste Sarah sterben, wohl nur weil ich nicht stark genug war sie zu schützen... Diese Worte schallen ihm auch heute noch durch den Kopf... Seine Haare fallen ihm in nassen Strähnen ins Gesicht und seine nicht versiegten Tränen schreien in seiner Seele nach Rache. Doch er war vernünftig genug diese Rufe zu ignorieren. Das wäre nicht das gewesen was Sarah gewollt hätte. "Ich werde nun gehen..", wisperte Darius die weite Allee entlang und nahm somit Abschied von Sarahs Geist. Sein Ziel war die Stadt Allegra, eine Stadt die mehr als nur ein Ausweg war. Er musste sein jetziges Leben hinter sich lassen und wieder nach vorne blicken. Sein Schwarzer Mantel flackerte im Regensturm, während er seine Schwarzen Augen zu schlitzen verengte und die Straße verließ. Er ging hinüber zu der kleinen Strandbar, öffnete die Tür und trat ein. Die Gäste warfen sich skeptische Blicke zu, doch keiner von ihnen wagte es aufzustehen und ihn direkt anzusprechen. Sie hatten Angst vor dieser unnatürlichen Finsternis die von ihm ausging. Langsam im fließendem Schritt, ging er zur Theke und bestellte sich ein kleines Wasser. Seine Stimme war dunkel und kalt, und man hörte keine wärme aus ihm heraus. Ein weiterer Gast betrat die Taverne und setzte sich genau neben Darius. Auch er bestellte ein Wasser... staunend blickten Sie den Fremden an... sie hatten ihn zwar noch nie hier im Dorf gesehen, doch allein sein Erscheinungsbild war sonderbar. Er war das exakte Ebenbild von Darius, seine Weiße Robe und golden Verzierungen ließen auf eine Art hohen Priester schließen. Darius bemerkte die Anwesenheit des alten Mannes, doch er schenkte ihm weder ein Blick noch ein Zeichen der Beachtung. Der Priester jedoch musterte Darius von der Seite, es schien als würde er etwas in ihm suchen, doch ehe er zu einem Gespräch ansetzen konnte, erhob sich Darius und ging zur Tür. Von der Reaktion nicht entmutigt stand der Priester auf und ging ihm hinterher. "Was wollt ihr von mir?" Darius Stimme klang gewohnt kalt und von tiefer Trauer begleitet. Er wandte sich dem Priester nicht zu und hatte bereits die Hand auf die Türklinke gelegt. "Ich bin hier um dir von deinem Weg abzuraten. Was geschehen ist... das was mit deinem Weib geschehen ist..", die Worte des Priesters schienen eine Regung durch Darius Körper fahren zu lassen. "Weib? Wer bist du dass du so abfällig von ihr redest?", scharf erklang seine Zurechtweisung während er seinen Kopf soweit zur Seite wand, dass er ihn mit seinen Augen fixieren konnte. Der Priester, immer noch nicht sichtlich beeindruckt fuhr unbekümmert fort: "... das war gut. Sie musste sterben. Sie wäre so oder so gest..", doch weiter kam er nicht denn Darius war schneller bei ihm als es irgendeiner der Gäste ihm zugetraut hatte. Er packte den Priester, und schob ihn mit starkem Drängen gegen die Theke. Ein kaum hörbares Stöhnen entwich dem Priester als in seinem Rücken einige Knochen knacksten. Darius führte sein Gesicht nahe an das seinige und starrte ihm in die Augen.. "Hüte deine Zunge Pseudo Priester oder du wirst deinem Gott Gesellschaft leisten!" Mit einer plötzlichen Miene der Unbekümmertheit ließ er von ihm ab und ging zur Tür. Noch ehe der Priester wieder das Wort ergreifen konnte, war er auch schon aus der Bar und im Schleier des Regens verschwunden. Ein grausames Lächeln huschte über das Gesicht des Priesters während er ebenfalls die Bar verließ. Niemand der anwesenden Gäste wusste was sich dort abspielte, doch es war ihnen auch fast gleich. Hauptsache diese trauernde Gestalt, Darius, würde endlich verschwinden. Vieles sagte man ihm nach, doch eines war ausschlaggebend für seine Missachtung. Es heißt er hätte sich mit dem Teufel verbündet um Sarahs Seele zu retten und seitdem herrsche das Unglück in dieser Stadt. Darum wunderte es auch niemanden dass ein Priester hier war und ihn aufhalten wollte.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)