Warten... von Lysha ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ein Leuchten in der Nacht. Der Automotor dröhnt vor dem Haus. Doch es ist sicher nicht deines, denn es fährt vorbei. Immer noch sitze ich am Fenster und starre in das Dunkel. Wartend auf dich. Wo bleibst du nur? Du kommst doch sonst nicht so spät. Mein Handy liegt griff bereit neben mir, doch es bleibt stumm. Warum meldest du dich nicht? Langsam wird es kalt, doch ich bleibe sitzen. Du hast gesagt dass du kommst. Du hast es mir versprochen. Aber wenn du mich vergessen hast? Das würdest du doch nicht, oder doch? Du bist schon so lange fort... Ich stehe nun doch auf. Schließe das Fenster aber nicht, vielleicht kann ich dich so besser hören, wenn du endlich kommst. Die Wohnung sieht noch immer so aus, seit du das letzte Mal hier warst. Ich habe nichts verändert. Sogar deine Zigaretten liegen noch da. Neben dem Aschenbecher, das Feuerzeug darauf. Eigentlich wolltest du ja aufhören, aber du hast gesagt du brauchst sie zum Abschalten. So hast du es mir immer gesagt. In der Küche ist das Essen schon fertig. Gedeckt habe ich auch schon, das einzigste was fehlt bist du. Die Kerze, die auf dem Tisch steht, zünde ich jetzt schon an. Du magst den Kerzenschein ja so sehr. Ich setze mich. Doch das Essen rühre ich nicht an, ich warte auf dich. Auf der Küchenuhr zeigt sich jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde die ich schon auf dich warte. Warum kommst du nicht? Ich fühle mich so allein... Die Kerze ist herunter gebrannt, und in der Wohnung ist es dunkel. Von dem Essen habe ich nichts angerührt. Ich habe sowieso fast keinen Appetit seit du mich immer so lange allein lässt. Dir gefällt das nicht, dass ich so wenig esse, es tut mir leid, aber ich kann es nicht ändern. Du fehlst mir einfach zu sehr. Ich stehe auf und gehe wieder zu dem Fenster, diesmal schließe ich es. Es ist zu kalt ohne dich. Leise klopfen erste Regentropfen an das Glas. Du hast mal gesagt, dass wenn es regnet, ein Engel weint. Die Augen schließend lehne ich mich an das kühle Fenster. Ich lausche dem immerstärker werdenden Regen. Warum bist du nicht da? Lässt du mich jetzt doch allein? Aber du hast doch versprochen mich nicht allein zu lassen. Aber warum kommst du dann nicht? Habe ich etwas getan was dich verärgert? Stumme Tränen treten mir aus den Augen, ich kämpfe nicht mal gegen sie. Mir fehlt die Kraft dazu. Zu lange halte ich sie schon zurück. Ein sanfter Windhauch streicht meine Wange. Wohlige Gänsehaut breitet sich in mir aus. Mir ist nicht mehr kalt. Du bist endlich da. Die Tränen verstummen. Ein Lächeln erscheint wieder auf meinen Lippen. Ich bin nicht mehr allein. Das leise Wispern von dir, das wir endlich wieder vereint sind. Ich schließe die Augen und folge dir, meinem Engel, meinem Geliebten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)