Was heißt Liebe? von abgemeldet
(Was heißt Liebe?)
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Kapitel 4: Über den Horizont
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"Über den Horizont"
Nachdem Kathy meinen Rucksack geschnappt hatte, machte ich mich auf nach Hause.
Diesmal durfte sie mit hinein. In der Küche drückte ich mir so eine Pille in
ein Wasserglas und schluckte und hoffte das meine Magenschmerzen endlich ein
Ende nahmen. Und Tatsache, die Schmerzen verringerten sich. Ich legte mich mit
dem Rücken auf mein Bett. Kurz darauf tat Kathy das gleiche, jedoch stützte
sie sich neben mir mit den Ellenbogen auf und blickte auf mich herab. Mein Blick
fiel auf ihren Busen. "Wo guckst du hin?" Darauf wanderte mein Blick zurück an
die Decke, "Nirgends.", antwortete ich ihr gelangweilt. "Was denkst du?" "Weiß
nich..." Ich schloss die Augen. "Ich denke ich werde mir morgen meinen freien
Tag gönnen..." "Hast du eigenlich nen Freund?", diese Frage riss mich aus
meinen Gedanken und ich sah sie überrascht an. "Warum fragst du?" "Naja,
irgendetwas muss ich dich doch fragen! Du redest nich viel...also...hast du nun
nen Freund oder nich?" "Nein..." Kath ganz erstaunt: "Echt, warum, ich meine
..du bist doch n hübsches Mädel!" Ihre Worte brachten mich zum Lächeln. "Ich
weiß nich, ich bin NICH gerade hübsch...mich fand noch nie jemand sonderlich
hübsch!"
"Ach was, das stimmt doch garnich! Ich wette Kell mag dich, ich seh doch wie
sehnsüchtig er jede Stunde zu dir rübersieht!" "Schon mal daran gedacht, das
er DICH angafft!", Kath. "Hey, das kann nich sein, das hat er noch nie gemacht,
nur weil er in unsere Richtung sieht...ach egal....ich weiß das er auf dich
steht!" "Woher...?" "Ich hab ihn mal son bischen ausgefragt, nach Dir und den
anderen Mädels, naja un ich bin mir da ziemlich sicher..hehe...!" Kathleens
Finger begannen in meinen Haaren rumzuwuscheln. "Soll ich dich mit ihm
vielleicht verkupp...?" "Nein, bloß nich...ich meine...ich weiß nich..ich
weiß nich was ich will, ob ich es überhaupt will. Eine Beziehung... Manchmal
will ich es schon und dann...wieder nich...!" "Du hattest also noch nie nen
festen Freund...schon mal geküsst worden?" Ich sagte nichts mehr....blieb
stumm. "Also nich..." "Nein.", antwortete ich schlicht und einfach. Kathleen
beugte sich hinunter an mein Ohr und flüsterte mir hinein, das ich meine Augen
schließen solle. Ich hatte unendliche Langeweile und spielte ohne jeden
Hintergedanken mit. Ich wartete und wartete. "Und jetz?" Ich spürte auf einmal
nur noch ihren warmen Oberkörper auf meinem und auf meine Lippen legte sich
eine sanfte feuchte Wärme. Ich riss meine Augen auf. Kathys Lippen küssten
sanft meinen Mund.
Sie lehnte sich zurück. Ich war platt. "Und,...wie war das?", grinste sie mich
an. "Was, wieso...wieso hast du das getan???" Sie legte sich neben mich auf den
Rücken und bestaunte die Wanddecke, "Dein erster Kuss..." "Aber, das ist kein
erster Kuss, das..das, ich meine ein erster Kuss, sollte doch von einem Mann
sein..oder, bei einer Frau!?" "Jetzt blickte Kath durchdringend und sehr ernst
in mein Gesicht. "Sollte es das wirklich? Hast du jemals daran gedacht, eine
Frau lieben zu können. Ich meine, warum hattest du noch nie einen Freund? Ich
hab dir doch vorhin angesehen, was du für eine Angst vor Herrn Petzold hattest,
vor einem Mann. Gut ich meine,...ich kann mich auch irren, schließlich hatt
dich noch nie ein Mann derartig berührt, also , leidenschaftlich, aber...denk
drüber nach...tu es einfach und entscheide dann! In Ordnung"
Ich drehte mich zur Seite und zog mir mein Kopfkissen übers Gesicht, "Was
willst du mir damit sagen, Kath?" Lange kam keine Antwort. "Ich...ich will damit
sagen, das ich dich wirklich sehr mag, schon seit ich dich das erste Mal gesehen
hatte. Was glaubst du warum ich dir an deinem ersten Tag bei uns, wie ne Irre
hinterher gehetzt bin. Ich meine, ich glaube, ich hab mich vielleicht voll in
dich verliebt. Aber...ich weiß nich, tut mir leid!" Ich schluckte, sollte das
jetzt meine erste richtige Liebeserklärung sein...von einer...einer FRAU?
Es war jetz gegen sechzehn Uhr. Ich war immer noch verwirrt, von dem was meine
einzigste Freundin mir vor einer guten Stunde gebeichtet hatte. Und ich wusste
nicht wie ich mir ihr gegenüber nun verhalten sollte, würden wir noch genau so
voreinander stehen, als Freundinnen. Uns als DIE Freundinnen fühlen, wie wir es
noch heute morgen getan hatten.
Ich rappelte mich auf und beachtete Kathleen nicht weiter. Ich stieß die
Zimmertür mit einem lauten Plauzen auf und trampelte die Treppen hinunter. "Ich
hol uns nur schnell was zu essen!" grölte ich monoton die Treppen hinauf. Ich
bemerkte wie sie mir dennoch hinterher stürzte. "Bist du jetz sauer?", fragte
sie mich. Der Kühlschrank krachte zu, die Milch die ich hinaus genommen hatte,
kleckerte auf den Esstisch. Ich knallte zwei Schälchen mit Müslie und
Cornflakes darauf. Kippte ziehllos die Milch, halb über den Tisch und füllte
teilweise die Schälchen auf. Streute ein wenig Zucker drüber und setzte mich.
"Ich begann zu löffeln und quetschte ein: "Pfetz diff endliff, na lof!" Mein
Mund war leider zu vollgestopft um mich klar auszudrücken aber Kathy verstand
und setzte sich mir gegenüber. "Also bist du doch sauer...!?" Mein Löffel
landete mit Gewalt in der Schale und bespritzte dabei gänzlich den kleinen
Esstisch mit Milchpfützen. Genervt blickte ich drein und guckte sie an. "Was?",
fragte Kath.
Ich schluckte kräftig mein durchgekauten "Brei" hinter und machte ihr etwas
klar. "Hör mal...Ich bin überhaupt nicht sauer...ich bin....ich bin...ich bin
enttäuscht! Enttäuscht das du mir das nich eher gesagt hast. Ich will einfach
nur das wir uns genauso gut wie vorher verstehen, ok!? Naja, ein bischen
verwirrt hat mich das auch...mach dir keine Gedanken drüber...iss endlich!" "Is
gut, tut mir leid, wirklich, aber, "Pfloff!". Um ihren momentanen Wasserfall an
Sätzen und Erklärungen zu stoppen, hatte ich kurzerhand entschlossen, ihr
einen gefüllten Löffel voll Müslie in ihren Mund zu stopfen.
Nachdem wir gegessen hatten stapften wir wieder hinauf in mein Zimmer. "Wann
kommt eigentlich deine Tante?" "Sie kommt heut nich, sie hatt heute
Nachtschicht...im Krankenhaus. Sie is Krankenschwester..." Ihre Hand zupfte
plötzlich nach meinen Shirt, dabei ich drehte mich mit fragendem Blick zu Kathy
um. "Du...", und ihre großen wunderschönen Äuglein waren weit, weit
aufgerissen und starrten mich unschuldig an," Du, kann ich heute nich bei dir
übernachten, sag mal?" "Öhmm...klar..." und ich riss mich von ihr los und
ließ mich abermals auf mein Bett nieder.
An diesem Nachmittag passierte nicht viel, wir erzählten uns dies und jenes,
hauptsächlich fragten wir uns über unsere Familien und so aus. Ich erzählte
ihr, weshalb ich von jetzt an bei meiner Tante wohnte und warum ich die Schule
gewechselt hatte. Gegen einundzwanzig Uhr, schauten wir uns irgendeinen Film an
und Punkt dreiundzwanzig Uhr verklickerte ich Kathleen, das ich zu müde war um
noch länger wach zu bleiben. Dieser Tag war einfach zu stressig für mich
gewesen.
Ich schlurfte ins Badezimmer, zog mir meinen Pyjama an und watschelte mit
zugekniffenen Augen zurück in mein Zimmer. Kathy war nach mir dran. Draußen
war Stille, einige Grashüpfer zirpten leise vor sich hin und ich drückte meine
Nasenspitze an die Glasscheibe meines Fensters. Meine Gedanken lösten sich von
dem heutigen Tage und flossen in einen Traum, einen Tagtraum. Ich weiß nicht
mehr was ich geträumt hatte, ich wusste es noch nicht mal in diesem kleinen
winzigen Moment, als ich es tat. Ich versank darin und fühlte Freude und Angst,
Liebe und Hass zu gleich. "Wo schlaf ICH!?", Kathy riss mich mit ihrer lauten
Stimme aus meinen Gedanken und ich drehte mich um und da stand sie. In einem
roten Slip und ihrem kurzen Top. Ich sagte nichts, wanderte an meine Bett, legte
mich drauf, zog die Decke über mich drüber weg und war im Begriff endlich
einzuschlafen. Ich hörte nur noch wie Kathleen ans Bett ranschlurfte und
spürte wie sie unter die Bettdecke kroch. Sie rückte näher an mich heran und
fing an etwas zu flüstern, was ich erst nicht verstand. "Du, "Jose"! Ich will
kuscheln..., kann ich dich festhalten?" Ich wusste nicht was jetzt kommen
sollte, ich fühlte mich irgendwie unwohl und dachte im falschen Film zu sein.
Inzwischen war Kathy noch näher an mich heran gekrochen, sodass sich ihr
Körper an meinen legte. Ihre warmen weichen Brüste pressten sich fest an
meinen Rücken und dieses Gefühl das dadurch in mir entstand, lähmte mich.
Mein Puls wurde schneller als sie noch ihren linken Arm um meine Hüfte schlang.
Drei Minuten später schlief Kathleen und ich versank in meine etwas
eigenwilligen Träume.
Noch in dieser Nacht, wurde ich munter. Noch immer spürte ich ihren Körper an
meinem, noch immer ruhte ihr Arme auf meiner Hüfte. >Soll ich mich umdrehen?>
Ganz langsam drehte ich mich zur Seite, bis ich Ihr Gesicht vor mir erblicken
konnte. Sie schlief tief und fest. Ich beobachtete sie. Konnte sehen das sie
wohl träumen musste. Es sah richtig niedlich aus, wie sie so dalag und wie ein
Murmeltier vor sich hin schlummerte. Plötzlich riss sie sich herum und blieb
auf ihrem Rücken liegen. Ihr linker Arme war von meiner Hüfte verschwunden und
ich kroch nahe genug an sie heran, um ihren Atem zu spüren. Ich hatte das
Gefühl, nicht mehr einsam zu sein. Sonst, fürchtete ich mich jede Nacht vor
dieser unendlichen und einsamen Dunkelheit, nicht weil ich Angst vor dem Dunkeln
hatte, so wie sie kleine Kinder hatten, nein. Ich hatte Angst vor dieser
einsamen Stille, dieser halben Ewigkeit des Alleinseins, aber dieses eine Mal,
verspürte ich kein Fünkchen dieser Furcht. Vor dem Fenster, "spielten"
weiterhin die Insekten ihre Lieder. Ich liebte diese Geräusche.
Mein Blick wanderte wieder auf Kathleens Brust. Ich wusste nicht warum, aber
irgendwie fand ich ihren Körper sehr anziehend. Ich konnte sehen wie sich ihr
Brustkorb auf und ab bewegte. Konnte sehen wie sie atmete. Ich wollte sie hier
und jetzt berühren. Unsinn!
Dachte ich mir, schließlich schlief sie tief und fest also hob ich meine Rechte
und legte meine offene Handfläche auf ihre rechte Brust. Ich konnte ihre
Brustwarze durch ihre Klamotten deutlich spüren. Ich fühlte wie mich wieder
dieses eine Kribbeln durchfuhr, das was ich verspürt hatte, in dieser einen
Nacht. Nun krochen meine Finger unter ihr Top, unter ihren BH. Meine Hand lag
jetzt auf ihrer nackten Haut, nackten Brust. Ich war total erregt. Ich konnte
nicht anders. Ich spürte das Kathy unruhig wurde, ich wollte meine Hand
zurückziehen aber meine Armbanduhr hatte sich irgendwie in ihrem BH verfangen.
Ich bekam Panik! Was, wenn sie jetzt aufwachen würde und mitbekam was ich hier
trieb, mit IHR! Sie räkelte sich...
Ein AUFSCHREI!
Kathy schreckte hoch und meine Hand baumelte noch immer unter ihren Klamotten in
ihrem BH. Ich schämte mich ja so! Ich konnte ihr nicht mehr ins Gesicht schauen
und starrte voller Angst und Wut über mich selbst, auf das Bettlaken. "Josy,
was!?...Was machst du da!?" Ich riss meine Hand schließlich los und rannte
tränenentbrannt aus meinem Zimmer. Da saß ich nun. Ich hockte auf den kalten
Fließen des Badezimmers und heulte wie eine Wahnsinnige vor mich hin. Ein
leises knackendes Geräusch der Dielen. "Klonk, klonk!", Kathy klopfte leise an
die Türe. "Jose!? Josy!? Hallo...ich weiß das du da drin bist! Ich mach jetz
das Licht an, einverstanden!?" In meiner Eile hatte ich vergessen den
Lichtschalter des Bades zu betätigen, aber es war mir auch seltsamerweise ganz
gleich gewesen. "Nein!!!", brüllte ich schluchzend heraus, sodass Kath das
Licht gleich wieder ausschaltete. "Darf ich denn, dann wenigstens zu dir
reinkommen?" Auch diese Frage beantwortete ich mit einem deutlichen: "Nein!!!".
Kathy rutschte an der Wand hinunter. "Du,...Josy!? Es macht mir nichts! Ich
meine , ich verzeihe dir, für das was du getan hast. Schließlich kannst du ja
nichts dafür,...also, naja, schon hehe...aber...ich bin mit Schuld dran....
Bitte hör auf zu weinen und komm da endlich raus! Du erkältest dich bloß
noch!" Ich wimmerte immer noch und schniefte: "Ich...ich kann nich, verdammt!
Es...es tut mir so leid, bitte verzeih mir! Ich weiß auch nich, warum ich auf
diese dämliche Idee gekommen bin!" Kathy verstand mich sicherlich nich
wirklich, da ich mit hysterischem Gejammer versuchte einige Sätze zu bilden,
aber ich glaubte das sie den Inhalt schon mitbekam. "Ich hab doch gesagt, ich
verzeih dir! Und jetz komm endlich da raus, Mensch!"
Ich kam nicht raus. Ich schämte mich zutiefst und konnte ihr, wollte ihr
einfach nicht mehr unter die Augen treten.
Sekunden vergingen. Minuten vergingen. Eine Stunde. Zwei Stunden, drei Stunden.
Gegen vier Uhr schlief ich endlich ein.
Morgens.
Nachdem ich wenigstens eine Stunde gepennt hatte, wachte ich um 5Uhr mit
eiskaltem Hinterteil, wieder auf. Die Sonne spiegelte sich auf den
türkisglänzenden Fließen. Ich hoffte das Kathy noch nicht wach war. Ich
entriegelte vorsichtig und leise die Türe, schielte hindurch und erschrak
beinahe. Kathleen grunzte genau neben der Tür.. Ihr Kopf lehnte an der Wand.
Auf Zehenspitzen stakste ich in mein Zimmer, schnappte mir meine Bettdecke. Ganz
still und leise, um sie nicht aufzuwecken.
Ich deckte sie zu, krallte mir noch einige Klamotten, zog mich schnell um und
kroch sachte hinunter in die Küche.
Der alte Holzstuhl knarrte, als ich mich darauf setzte. Draußen unterhielten
sich die Vöglein, dagegen war der nächtliche Gesang der Grashüpfer
verklungen. Ich starrte Löcher in die Luft, fragte mich nach dem Sinn des
Lebens, nach dem Hier und Jetzt. War ich geboren um alles falsch zu machen,
konnte ich jemals lieben oder, konnte ich wirklich jemals geliebt werden?
Irgendwann, vielleicht? Ich kannte die Antwort. Sie lautete in diesen Momenten:
Es kann alles passieren! Aber ich wusste das dies keine wirkliche Antwort auf
diese Frage war. Ich machte mir nur wenig Hoffnung, an der Liebe. Und an dem
Leben. An meinem...Leben.
Ich entschied mich. Ich entschied mich dafür, von hier zu verschwinden,
jedenfalls für ein paar Stunden. Also schrieb ich einen kleinen Brief, nicht
lang. Eine halbe Seite. Er roch nach Patschouli. Ich liebte diesen Geruch! Naja
und dann, dann legte ich ihn neben der schlafenden Kathy ab, schnappte mir meine
Tasche und zog los.
Ich versuchte zu vergessen, was letzte Nacht passiert war. Und ich machte mir
nicht weiter unnötige Gedanken. Ich schlenderte die Mainestreet entlang,
Richtung der großen Stadtbibliothek.
Meine Gedanken verfingen sich wieder und wieder in der Vergangenheit der letzten
Nacht und verloren sich, je länger ich den Duft der frischen warmen Briese
einatmete. Am Ende der langen Straße, erstreckte sich die riesige Bibliothek.
Ich kam langsam auf sie drauf zu, mit beiden Händen umfasste ich den Knauf
silbernen Knauf der Türe. Mit aller Macht, die ich hergeben konnte, zog ich
daran. Kurz darauf schlüpfte ich schnell hindurch, eh sie wider schweratmend
zuflog. Der Saal war riesig und weit. Er erstreckte sich über zwanzig mal
fünfundzwanzig Metern. Sonnenlicht flutete die einzelnen Durchgänge und ließ
diese in unendlich vielen goldenen Variationen schillern. Ich erinnerte mich an
einige Szenen irgendwelcher Jugendfilme mit Teenagern die ihr ganzes Leben noch
vor sich hatten. Welche das genau waren...wusste ich nicht mehr. Auf dem
dunkelblauen Teppich lagen einige mehr und andere weniger definierbare
Krümelchen, wie Brötchenkrümel oder sonst irgendetwas. Hier und da waren
Kaffeespritzer und weitere seltsame Flecken verteilt. Ich schlurfte mit dem Kopf
nach unten, suchend, durch den Saal. Nach ein paar Minuten machte ich Halt und
tastete nach einigen Büchern. Das Bücherregal, was sich weit über fünf
Meter erstreckte, war mit dem Themennamen, "Fabeln, Sagen, Magie und Hexerei",
betitelt. Ich suchte nicht nach etwas bestimmten, nein! Ich suchte einfach
etwas, das mir alt, rätselhaft und schön zu gleich, erschien. Wenn es so was
geben sollte und ja, das gab es in der Tat! Ganz vorsichtig umfassten meine
Finger, den Rücken eines sehr alt wirkenden Buches. Der Titel " Zauberkunst und
Schwarze Magie", hatte es mir angetan. Obwohl ich mich eigentlich nicht wirklich
dafür interessierte und auch nicht an die Macht der Zauberei glaubte, fand ich
es irgendwie reizvoll es in Händen zu halten. Erpicht machte ich mich daran,
darin rumzublättern. Ich schlug die erste Seite auf. Die Seiten waren gelblich,
bräunlich und schon ganz schön abgegriffen. Naja, wer weiß. Und Tatsache,
das Datum wies auf Mitte des Siebzehnten Jahrhunderts. Welch ein Glück!
Eigentlich war ich keine Diebin oder gar Kriminelle, aber ich dachte mir in
diesem Moment einfach, das es besser wäre es nicht an dem "Tresen" ausleihen zu
lassen. Denn, vielleicht sollte dieses Buch ja wirklich nicht hierher gehören.
Wie ich so nachdachte, dachte ich in dem Augenblick wohl überhaupt nicht nach,
und ich ließ es schnell in meinem Rucksack verschwinden. Danach näherte ich
mich der Abteilung "Soziales", "Psychologie" und ähnlichem und blieb bei
einigen Büchern hängen die Titel wie, " Wer bin ich?" oder " Auf der suche
nach mir Selbst", trugen. Weitere Titel lauteten "das erste Mal", "Mein erstes
Date", Homo oder Hetero" etc. Ich lieh mir einige wenige die mir interessant
erschienen, davon aus. Neun Uhr morgens. Der Blick auf meine Armbanduhr verriet
mir, das die anderen jetzt schon dabei waren, dem unterricht zu folgen. Ich
fühlte mich ein bisschen müde, kein Wunder nach dieser Nacht. Also machte ich
mich auf um wieder Heim zu kehren. Die Tür lag vor mir, ich stolperte...und ein
paar Bücher fielen mir im hohen Bogen herunter. , ich rieb mir den
Kopf, schließlich lag ich noch fast in voller Länge auf dem Teppich. "Mein
erstes Mal...mhmm, "Auf der Suche nach mir Selbst?...interessante Titel....Alles
in Ordnung?" Eine mit kräftigen Adern durchzogene Hand streckte sich mir
entgegen. "Man sieht sich, Josy!", antwortete er noch schnell , dabei
erschrak ich, weil er JosY und nicht Jose, sagte. Woher konnte er das wissen!?
, überzeugte ich mich selbst .
Ende, Teil 2
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