Bruderliebe von picco-chan ((Seto x Moki)) ================================================================================ Epilog: New Beginning --------------------- ~ Kapitel 15: (Epilog) New Beginning "Seetoo~o!!" Ungeduldig trat der Schwarzhaarige von einem Fuß auf den anderen, den grauen Rucksack fertig geschultert, einen weiteren halb gefüllten Beutel in den Händen. "Jetzt beeil dich endliii~ich!" Wenige Sekunden später erschien der Angesprochene leise grummelnd in der geöffneten Wohnungstüre. "Verdammt, Mokuba! Bist du nicht langsam zu alt, um so rumzuquengeln?! Ich kann schließlich nicht zaubern." Mit großen, kindlichen Kulleraugen schaute Besagter zu ihm auf, wusste er doch genauestens, dass der Brünette diesem Blick nie lange standhielt. "O~och, Seto *schnief* du... du hast mi... *erste Träne über Wange kullern lass* mich also nicht...*schluchz* mehr... lieb *zweite und dritte Träne aus den Augen quetsch*???" Geschockt sahen Seto und die nette ältere Nachbarin, die sich zufälligerweise dazu entschlossen hatte, ihre Mülltonne just in diesem Moment füttern zu gehen, in das herzerweichende Gesichtchen, über das unablässig große glänzende Wassertropfen kullerten. Mit einem mehr als vorwurfsvollen Ausdruck wandte die älter Dame ihren Blick auf den jungen brünetten Mann, der diese Bewegung in den Augenwinkeln wahrnahm. 'Warum muss dieser Seto den armen kleinen Mokuba immer wieder zum Weinen bringen?!' Mokuba weinte und starrte den anderen aus seinen großen, wässrigen Augen gespielt verletzt an. Ein kurzes heimlich-und-vorsichtig-Richtung-alte-Dame-Schielen und die Ohren Setos färbten sich, peinlich berührt, in einem gesunden Rot-Ton. 'Warum muss dieser kleine Teufel namens Mokuba immer solche Szenen in aller Öffentlichkeit abziehen?!' Mokuba weinte und starrte. 'Jahaa, das nenn ich mal perfektes Timing, Omilein ^.^y' Nur Sekundenbruchteile später öffnete sich die gläserne Treppenhaustür und eine zweite nette ältere Nachbarin, die zu ihrem täglichen Vormittagstratsch mit der anderen netten älteren Dame ein Stockwerk herunter gekommen war, betrat den stillen Hausflur. Mokuba weinte und starrte weiter. 'Muahahaha, das wird ja immer besser XD' Ein zweites Paar vorwurfsvoller, Falten umringter Augen heftete sich auf den großgewachsenen Brünetten. Mokuba weinte und starrte IMMER NOCH! Setos rote Färbung schlich sich langsam über die Wangen gen Nasespitze, der Kehlkopf hüpfte einmal schwer auf und ab. Mokuba weinte und starrte... und das schelmische Funkeln seiner Augen wurde stärker, seine Mundwinkel zuckten minimal Richtung Himmel. 'JACKPOTT!!! XDDDD Sieht der süü~üß aus *lechz*' Die braunen Augenbrauen rutschten mittig langsam tiefer, die eisblauen Augen zogen sich zusammen, durchbohrten den Kleineren mit unsichtbaren Dolchen, die kräftige Röte blieb. 'O~oh, Mokuba!! DAS wirst du bereuen!!! DAS BüßT DU MIR!!' Unverständliche... Worte?... brabbelnd, schob er den Langhaarigen unter den rügenden Blicken der netten alten Damen ins Treppenhaus und dieses hinunter. Außer Sichtweite der Frauen, prustete der Jüngere lauthals los. Oh, wie liii~iebte er doch diesen Ausdruck auf Setos Gesicht... Selbst an dem bedrohlichen Knurren in seinem Nacken störte er sich nicht. Noch immer leicht glucksend drehte er sich beim Verlassen des Hauses zu dessen Verursacher um. "Strafe muss sein, Onii-chan. Trödel halt nicht immer so rum, dann muss ich so was auch nicht machen *kilomeeeterbreitgrins*." Da Seto noch immer böse vor sich hin grummelte, näherte er sich ihm, um seine Lippen sanft auf die des Älteren zu legen - alles ganz langsam und behutsam. Schließlich wollte er ihn nicht verschrecken, jetzt, wo der Größere seine Nähe, sogar seine Küss nach so schmerzlich langer Zeit wieder zuließ. "Du sollst mich doch nicht mehr 'Onii-chan' nennen..." nuschelte Seto ergeben gegen die Lippen seines Gegenübers, bevor er die seinen erneut, allerdings fester, darauf presste. Er sog seufzend an der fremden Unterlippe, biss zärtlich hinein und entließ sie dann nachdem er ein letztes mal darüber leckte. "...Seto..." war alles, was Mokuba in diesem Moment hauchen konnte, zu glücklich war er über die Tatsache, dass dieser zweite Kuss von Seto ausgegangen war. In den letzten Tagen und Wochen kam solche Initiative von Seiten Setos immer häufiger vor, wie er bereits mehrfach fröhlich festgestellt hatte, und es sorgte für ein unbeschreibliches Glücksgefühl in seinem Herzen. Gestern, beispielsweise, war der Brünette ganze fünf mal auf ihn zugekommen. Erst ein Gutenmorgenkuss, dann nach dem Mittag beim Spülen zwei, vor dem Fernsehen auch einer... wobei bis auf den Morgenkuss keiner weniger als vier Minuten dauerte. Und zum krönenden Abschluss hatte sich der Ältere beim Schlafengehen auch noch zu ihm ins Bett gelegt und sich bei ihm angekuschelt. Etwas, worauf der Kleine in den letzten 3 1/2 Monaten komplett hatte verzichten müssen. Der Schwarzhaarige hoffte fest darauf, dass die schwerste Zeit sowohl für Seto als auch ihn selbst nun endlich hinter ihnen lag. Während er seinem Bruder dabei zusah, wie er das Topcase des Motorrads belud, drifteten seine Gedanken ab. Anfangs war es einfach nur grausam gewesen. Seto verschloss sich vor ihm, schreckte vor seinen Berührungen zurück, wie ein verängstigtes Kind, am ganzen Körper heftig zitternd. Und das Schlimmste war, dass er, Mokuba, zu Beginn nicht die leiseste Ahnung hatte, warum! Als der 15-Jährige an dem Morgen nach Setos Rückkehr auf dem Boden liegend aufgewacht war, hatten den anderen schlimme Angstkrämpfe geschüttelt. Mokuba war furchtbar erschrocken, hatte den unter ihm Liegenden so lange an den Schultern gerüttelt, bis dieser die Augen öffnete und ihn mit einem entsetzten Schrei von sich stieß. Der Anblick des Größeren, wie er rückwärts von ihm wegrobbte, hatte sich tief ins Gedächtnis des Schwarzhaarigen gebrannt -sein sonst so beherrschter, kühler Bruder in einer solch panischen Verfassung... Als er seine Arme beruhigend nach dem zitternden Bündel Mensch ausstreckte, fauchte dieses ihm nur ein schrilles "FASS MICH NICHT AN!!!!" entgegen, um sich einen Wimpernschlag später in dem gemeinsamen Zimmer der Brüder einzuschließen. Diesen Tag, sowie die zwei Folgenden, verbrachten die beiden Kaibas getrennt, in ein und derselben der Wohnung, ohne einander zu sprechen oder zu sehen. Am dritten Tag siegte jedoch der Hunger über die Berührungsängste des Älteren. In der Küche trafen sie aufeinander und betrachteten minutenlang den jeweils anderen stumm. Zwei in ihrer Bewegung erstarrte Körper mit blasser Gesichtsfarbe und geröteten, verquollenen Augen. Ihr Gespräch dauerte bis spät in die Morgenstunden. Danach begann ihr langer Weg zurück zu Alltag und Vertrauen. Der Umzug nach Nagoya [1] war zum Glück problemlos verlaufen, ebenso das endgültige Sorgerechtverfahren und Setos Namensänderung. Er hatte den Namen seines Vaters angenommen und hieß jetzt Seto Reizouko [2]. Seto Kaiba existierte nicht mehr! Der Grund? Offiziell, damit die Menschen in ihrer neuen Heimat ihn nicht mit dem 'Fall: Seto Kaiba', der es nicht nur in die Lokalnachrichten Dominos geschafft hatte, in Zusammenhang brachten. Für die Beiden hieß das jedoch, dass niemand von ihren Blutsbanden erfuhr und sie somit eine 'öffentliche' Beziehung führen konnten. "...uba!! MOKUBA!" Erschrocken, und gerade 'ein wenig' desorientiert, blickte der Schwarzhaarige in die blauen Seelenspiegel, die sich keine zehn Zentimeter vor seinem Gesicht befanden. 'Huh?! Wann ist der denn so nah gekommen?....Na, egal.' Reflexartig küsste er die vor ihm schwebende Nasenspitze, schlenderte um den Brünetten herum und griff breit grinsend nach seinem Helm. "Können wir dann endlich??" Der verdutzte, Sekunden zuvor noch extremst genervte, Blick Setos entging ihm allerdings beim Aufsetzen seines in Lila gehaltenen Helms. "Seto? Was ist denn jetzt?" Kopf schüttelnd zog sich der Angesprochene Sturmhaube und Helm über, knöpfte die obersten Verschlüsse seiner Lederjacke zu und schlüpfte in die Winterhandschuhe. Es war zwar erst Ende September und für diese Zeit noch erstaunlich warm, aber bei gut 46 Kilometern Fahrt an der Küste entlang, würde es doch frisch werden. Geschmeidig schwang er sich auf die Sitzfläche seiner, nach dem Unfall vor gut 4 Monaten wieder zusammengeflickten, Yamaha um sie abzubocken. Der Kleinere stand bereits hibbelig daneben, was dem anderen ein breites Lächeln entlockte. Ja, seine Entscheidung war richtig gewesen. Er wusste, wie sehr die Distanz zwischen ihnen Mokuba belastet hatte. Aber heute wollte er ihm einfach nur einen wunderschönen Tag schenken, mit einem krönenden Abschluss, wie er sich vorgenommen hatte. Der Schwarzhaarige sollte für seine engelsgleiche Geduld und seine Fürsorge schließlich auch mal belohnt werden. Über den ganzen Stress der letzten Wochen, hatte er scheinbar sogar seinen eigenen Geburtstag vergessen! Aber ihm sollte das jetzt nur zugute kommen, würde sich der nun 16-Jährige nur noch mehr über den heutigen Ausflug freuen. "Alles startklar, da hinten?... Hast du die Handschuhe an, Nierengurt, Halstuch...?" So gut es mit Helm eben ging, schielte er über seine rechte Schulter zu seinem Bruder, der mittlerweile ebenfalls auf dem Motorrad saß. "Hey, ich fahr doch nicht zum ersten Mal bei dir mit..." Augenverdrehend knockte der Kleinere ihn scherzhaft gegen den Hinterkopf, legte die Hände aber anschließend an die Hüften des Brünetten. "Jaja *schmoll*" 'Da macht man sich Sorgen, und dann so was. Pöh!' Er drückte den Starter und gab dabei ein wenig Gas, einen letzten Blick über die Schulter und auf die Straße werfend. "Dann halt dich mal gut fest, es geht los!" Sprach's, haute den ersten Gang rein und brauste von dannen. ~tbc~ [1] XD schaut mal im Atlas nach!! Ein Stückchen östlich von Nagoya gibt es eine Stadt mit dem Namen ‚Seto' *lol* [2] reizôko = Kühlschrank Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)