Wenn lieben verboten ist... von DarcAngel (Another time, another story) ================================================================================ Geschwister unter sich ---------------------- "Wie ich das verberge? Ganz einfach!", sagte sie geheimnisvoll grinsend. Sie schritt zu ihrem Schrank und zog etwas heraus. "Mit dem hier!", erklärte sie und zeigte ihren Brüdern einen dunkelblauen Hut [AN: Weiß einer wie diese hohen "Hüte" heißen, welche die Pharaoninen immer trugen???]. "Respekt, Schwesterchen!", lächelte Bill, "Mutter wird nicht nur dein kurzes Haar nicht sehen, sie wird sich auch noch darüber freuen, dass du endlich diesen Kopfschmuck trägst!" Char nickte: "Eine wirklich gute Idee!" Sie lächelte glücklich. Dann ging sie zum Spiegel steckte sich ihr kurzes, dunkles Haar hoch und setzte anschließend den hohen Kopfschmuck auf. ,Perfekt! Man sieht nichts mehr!', dachte sie erleichtert. Sie drehte sich zu den beiden jungen Männern um. "Bill, ich glaube, unsere Schwester wird wirklich erwachsen!", stellte der Jüngere der beiden fest. Der Thronfolger nickte mit großen Augen. "Sieht ganz so aus!", pflichtete er ihm grinsend bei. "Wärst du nicht meine kleine Schwester, würde ich deiner Schönheit glatt verfallen!", witzelte Char grinsend. "Mach dich nicht über mich lustig!", beschwerte Virginie sich schmollend. "Das war doch nicht böse gemeint. Aber du hast wirklich die Schönheit unserer Mutter geerbt!", entschuldigte er sich. Sie strahlte und schmiss sich zwischen ihre Brüder auf ihr breites Bett. "Okay, vielleicht ist sie doch noch ein Kind.", mutmaßte Bill grinsend. Der Blick der Prinzessin verdunkelte sich, bevor sie sich rächsüchtig auf ihren ältesten Bruder schmiss und ihn durchkitzelte. "Ey.... Das ist unfair! ... nein, nicht. Das war doch nur ein Scherz...!", quetschte der Mann lachend hervor. Sie ließ von ihm ab. "Wirklich?", harkte sie bedrohlich nach. Er nickte, schwer atmend. Dann setzte sie sich auf und zog sich ihr Kleid zu Recht. "Wir sind eigentlich gekommen, um dich zu fragen, ob du mit uns in die Stadt gehen willst? Es sind einige Händler dort!", fragte Char grinsend, da er sich ihre Reaktion vorstellen konnte. "Oh ja!", freute sie sich. Sie liebte es sich all den Schmuck anzusehen, denn die Händler verkauften. Es gab so wunderschöne Sachen dabei. Außerdem war es mit Bill-Horus und Amun-Char immer lustig. Und noch dazu kam sie endlich mal raus aus dem Palast. "Wann gehen wir?", fragte sie auch sofort voller Elan. "Wenn du fertig bist, jetzt?!", antwortete Bill und setzte sich ebenfalls wieder auf. "Klar. Dann los!", sie sprang auf und eilte wie ein kleines Kind zur Tür. "Ginny, willst du barfuss gehen?", fragte Char grinsend. "Äh? Nein. Hab ich ganz vergessen!", gab sie peinlich berührt zu. Einige Minuten später schlenderten aus dem Angestellteneingang des Palastes drei Personen. Das kleine, zierliche Mädchen trug ein einfaches beiges Kleid, das ihr bis zur Mitte des Schienbeins ging. Ihre beiden männlichen Begleiter trugen ebenfalls beige Gewänder, diese gingen ihnen jedoch nur bis knapp übers Knie, sodass sie wie Soldaten wirkten. Der einzige Unterschied bestand darin, dass alle drei Kapuzen auf hatten. Diese trugen sie so tief, dass ihre Gesichter verborgen vor fremden Blicken im Schatten lagen. Nur ihre Münder waren zu sehen. Denn wer konnte Leute schon an ihren Mündern erkennen? Virginie grinste ihre beiden Brüder an. Diese grinsten schelmisch zurück. Schon als Bill-Horus und Amun-Char noch Teenager waren, hatten sich die drei öfter mal heimlich aus dem Palast geschlichen und waren unerkannt durch die Straßen geirrt. Manchmal waren sie auch zu viert gewesen und einmal sogar zu fünft, doch niemals zu sechst.... Aber seit beinahe einmal ein Unglück passiert wäre, waren sie vorsichtiger. Die beiden Erwachsenen hatten, neben ihrem Zauberstab, stets je ein Messer unter ihrem Gewand versteckt, wovon ihre kleine Schwester allerdings nichts wusste. Dicht an dicht, damit sie sich nicht verloren, quetschten sie sich durch die vielen Leute und begutachteten die schöne Ware. Außerdem war es immer interessant sich unter das einfache Volk zu mischen, zu hören worüber sie redeten, zu sehen wie sie gekleidet waren, zu bemerken, dass sie trotz ihrer Armut glücklich waren. Für die drei Adligen war das erstaunlich. Virginie blieb vor einem Stand mit Perlenketten stehen. Im Palast gab es auch jede Menge großer Klunker, doch die waren alle uralt, sehr wertvoll und natürlich total schwer. Außerdem waren sie alle bereits von anderen Frauen getragen worden. Sie sehnte sich nach etwas Neuem, etwas dass vor ihr noch niemand benutzt hatte, etwas das nur ihr gehörte. Mit glänzenden Augen betrachtete sie die Exemplare. Eine Kette aus aneinander gereihten, weißen Perlen gefiel ihr besonders gut. Die kleinen Perlen reflektierten das Licht schwach in alle Richtungen und das Weiß strahlte herrlich rein. Einen Anhänger hatte die Kette auch noch und zwar eine ebenso weiße kleine Muschel. Vorsichtig strich sie darüber. Die Perlen waren so glatt und kalt, während die Sonne heiß vom Himmel schien. "Die Kette würde sehr gut zu Ihrer dunklen Haut passen, Fräulein. Und sie hat ein kleines Geheimnis!", lächelte sie der Verkäufer mit schiefen Zähnen an. Er nahm die Kette in die Hand und drückte leicht auf die Hinterseite der Muschel. Langsam hob sich die obere Hälfte vorne an, immer weiter, bis schließlich eine meeresblaue Perle zum Vorschein kam. "Oh, ist die schön!", murmelte die 15-Jährige entzückt. Der Verkäufer schloss die Muschel wieder. "Wollen Sie sie kaufen?", fragte er Geld riechend. Doch das Mädchen schüttelte traurig den Kopf. Sie hatten kein Gold dabei und ihre Mutter würde ihr die Kette vom Hals reißen, wenn sie sie sehen würde. "Warum nicht?", harkte der Verkäufer hartnäckig nach und kam hinter seinem Stand hervor. "Sie will nicht! Haben sie das nicht verstanden?", meinte Char mit dunkler Stimme und blickte von oben auf ihn herab. "Ja, mein Herr. Das war doch nur eine Frage.", gab der Verkäufer kleinlaut nach. Aber Char wandte sich bereits von ihm ab. "Lasst uns gehen!", sagte er an seine Geschwister gerichtet. Diese nickten. Virginie in ihrer Mitte gingen sie schweigend weiter. Plötzlich rannte ein kleiner Junge zu ihnen und blickte sie von unten aus neugierigen hellbraunen Augen heraus an. Sein dunkelbraunes Haar glänzte leicht in der Sonne und sein kleiner Mund war zu einem Lächeln verzogen. "Na, du kleiner!", lächelte Virginie und bückte sich, damit sie mit ihm auf gleicher Höhe war. Er lächelte und senkte den Blick etwas. Er musste so um die drei Jahre alt sein, schätzte die Prinzessin. "Wo ist denn deine Mami?", fragte sie und lächelte ihn sanft an. "Fass ihn nicht an!", fauchte in dem Moment eine Mädchenstimme zwei Schritte neben ihnen, als die 15-Jährige den kleinen Jungen bei der Hand packen und mit ihm seine Mutter suchen wollte. Kurz darauf stand ein ziemlich dünnes, braungebranntes Mädchen vor ihnen. Sie nahm den Jungen auf den Arm und drückte ihn wie ihr Eigentum feste an sich. Böse funkelte sie die drei erstaunten Menschen an. Sie sah aus, als wollte sie den Jungen, wie eine Löwin ihr Junges, mit ihrem Leben verteidigen. "Keine Angst, wir tun ihm nichts!", lächelte Virginie sie dennoch an. Skeptisch blickte das Mädchen von einem zum anderen und sie schien sich nicht sicher zu sein, ob sie der freundlichen Stimme glauben sollte. Denn mit den tief im Gesicht hängenden Kapuzen wirkten alle drei doch ziemlich bedrohlich. Nachdenklich wiegte sie den Kopf hin und her. "Seid ihr fremd hier?", fragte sie schließlich. Bill grinste leicht, denn den Eindruck machten sie mit ihren Klamotten bei den Leuten leicht. "Wir kommen wohl irgendwie aus einer anderen Welt.", erklärte Char philosophisch korrekt. Die Ägypterin wusste aber auch damit nichts anzufangen, denn sie zog nur irritiert eine Augenbraue hoch. "Aha. Ich muss dann mal gehen.", meinte sie, drehte sich weg und verschwand in die Richtung, aus der sie zuvor gekommen war. Der kleine Junge, den sie noch immer auf dem Arm trug, lugte schüchtern über die Schulter seiner Beschützerin. Virginie hob die Hand lächelnd zum Gruß. Genau wie das Mädchen zuvor legte auch er seinen Kopf leicht schief, bevor er langsam zurück winkte. "Was für ein süßer Junge!", stellte sie glücklich lächelnd fest. "Ein seltsames Mädchen!", meinte Char und sah ihr verwirrt hinterher. "Ich befürchte wir können nicht noch mehr Bekanntschaften heute machen - wir müssen zurück.", fiel Bill der tiefe Stand der Sonne auf. Die anderen nickten traurig und drehten sich um. Denn damit näherte sich nicht nur das einfache Leben für sie an dem Tag dem Ende, sondern auch ihre gemeinsame Zeit. Virginie ließ den Kopf hängen. ,Dann hab ich wieder viel zu viel Zeit für mich allein, zu viel Zeit, um an Draco zu denken! Ob er wohl wieder Training hat?' "Hey, Schwesterchen. Zieh doch nicht so ein Gesicht.", lächelte ihr ältester Bruder und legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Was soll ich denn sonst machen? Morgen bin ich wieder alleine. Denn ihr habt keine Zeit für mich!", warf sie ihnen schmollend vor. "Sei nicht unfair. Da können wir doch auch nichts für! Du weißt, dass wir den Bau der Pyramiden beaufsichtigen müssen!", erklärte Char ihr zum zigsten Mal mit ruhiger Stimme. "Na und? Ich will mit!", erwiderte sie trotzig wie ein kleines Kind. Ihre Brüder seufzten. "Wir können ja sehen, was sich da machen lässt!", meinte Bill kurz darauf. "Wirklich?", fragte seine Schwester hoffnungsvoll. Er nickte. "Ihr seid die besten!", jubelte sie. Dann umarmte sie beide auf offner Straße und drückte ihnen jeweils einen Kuss auf die Wange. Dass die anderen Leute sie deswegen nur noch schiefer anguckten, störte keinen, es erkannte sie ja eh niemand. Hand in Hand und glücklich summend gingen und hopsten sie teilweise sogar zurück zum Palast. Sie konnten nicht ahnen, dass sie dort nicht nur von ihren Eltern erwartet wurden. Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)