Wenn lieben verboten ist... von DarcAngel (Another time, another story) ================================================================================ Entfremdet ---------- Hallöchen. Hier kommt dann endlich der erste Teil dieser FF. Würd mich über Kritik freuen, weil ich so überhaupt nicht weiß, ob die FF euch gefällt. Wenn nicht brauch ich sie nämlich hier nicht weiter hochladen... ciao Darc Angel 1.Entfremdet Neugierig musterte sie sein Gesicht. Alles Kindliche war daraus verschwunden, er war eindeutig erwachsen geworden. ,Wie alt er jetzt wohl sein mag? Er hat sich so sehr verändert. Wo er jetzt wohl arbeitet?', überlegte Virginie neugierig. Die beiden blonden Männer verbeugten sich tief, während die Prinzessin mit ihrem Gefolge an ihnen vorbei schritt. Die Tochter des Pharaos lächelte dem jungen Mann vertrauenswürdig zu, doch dieser sah nicht sie sondern den Fußboden an. Enttäuscht verblich ihr Lächeln und sie ging hocherhobenen Hauptes weiter ohne sich ihre Gefühle anmerken zu lassen. Schon von klein auf hatte sie gelernt, dass es manchmal besser war, wenn sie ihre Gefühle verbarg. In Gegenwart des Volkes war es sogar die Pflicht der Pharaonischen Familie immer zu lächeln und fröhlich zu sein. Virginie hasste das, wie sie es auch oft hasste eine Prinzessin zu sein und in einem Palast zu leben. Dieser kam ihr vor wie ein Gefängnis, aus dem sie mit ihren fast 16 Jahren nicht alleine raus durfte. Sie fühlte sich eingesperrt und allein gelassen. Auf ihrer Miene zeigte sich jedoch keines der Gefühle, die sie in dem Moment empfand, während sie schnellen Schrittes auf den Raum zuging, wo der Schneider schon auf sie wartete. Höflich ließ sie sich von ihm die Hand küssen und betrachten. "Ihr seid wahrlich eine Frau geworden, eure Hoheit!", schmeichelte er ihr grinsend, "der König, der euch zur Frau kriegt, hat sehr viel Glück." "Danke!", sagte sie lächelnd und kletterte mit Hilfe von zwei Dienerinnen auf einen kleinen Schemel. "Ich habe die besten Stoffe aus dem ganzen Raum unterhalb des großen Meeres für euch mitgebracht. Alle Blau-, Grün- und Rottöne. Ich kann Ihnen auch ein Kleid aus mehreren nähen, wenn Sie das wünschen. Am besten probieren Sie zuerst einmal diese hellgrün - rote Kleid an, damit ich ihre Größe besser einschätzen kann!", erzählte der Mann die ganze Zeit lächelnd. In den nächsten Stunden stand Virginie vor sich hinträumend auf dem kleinen Schemel, während der Schneider die ganze Zeit um sie rum rannte, hier und dort an ihrem Kleid zupfte und sie aus allen Richtungen betrachtete. Dann trugen die Dienerinnen wieder die Wand vor sie, bevor sie sie dahinter umzogen und danach die Wand wieder wegtrugen, damit man sie betrachten konnte. Als die Sonne schon hoch über dem Nil stand, hatten sich der Schneider und Ramonnah endlich auf ein Kleid für die Feier zu ihren Ehren geeinigt, sodass Virginie völlig erschöpft von dem kleinen Hocker klettern und zum Mittagessen mit ihren Eltern gehen konnte. Ihr Magen knurrte, als sie langsam und elegant den großen Saal betrat. In der kleinen Halle stand eine lange Tafel, an dem bereits ihre Mutter an dem einen und ihr Vater an dem anderen Ende saßen. Virginie setzt sich auf ihren Platz genau in der Mitte des Tisches, nachdem sie zuerst ihrem Vater und dann ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange gegeben hatte. Kurz darauf ging die Tür der Bediensteten auf, und vier junge Frauen trugen auf silbernen Tabletten ihr Essen hinein. Aber die 15-Jährige stocherte trotz ihres Hungers nur lustlos in ihrem Essen rum, da sie sich einfach nicht darauf konzentrierte, denn ihre Gedanken waren nur bei Draco. ,Wir waren früher so gut befreundet, haben so viel zusammen gemacht. Warum nur hat er mich dann nicht angesehen? Ich versteh das nicht! Er kann doch nicht alles vergessen haben, mich vergessen haben! Er hat sich vor mir verbeugt, er muss wissen, dass ich die Prinzessin, dass ich Virginie bin. Er wird mich doch wohl kaum mit meiner Mutter verwechselt haben?! Und sonst gibt es hier nur Männer, vor denen er sich verbeugen muss. Also warum hat er mich nicht angeguckt, nicht gegrüßt, nicht angelächelt? Warum? Ich muss ihn fragen. Vielleicht kann ich ja was mit ihm unternehmen, dann bin ich nicht immer so allein. Er ist ja fast so alt wie ich.', dachte sie hoffnungsvoll. "Virginie? Virginie, hörst du mir überhaupt zu?", fragte ihre Mutter anscheinend genervt. "Tut mir leid, Mutter.", entschuldigte sie sich, "ich habe keinen Hunger. Entschuldigt mich!" Damit stand sie auf und verließ ohne sich noch einmal umzudrehen den Saal. Davor warteten bereits wieder zwei Wachen auf sie, die sie zu ihren Gemächern zurück begleiteten. Sie bat einen der beiden ihre Dienerin zu holen. "Na, was haben Sie, Virginie?", fragte diese, als sie halb außer Atem und noch mit einem Brotkrümel an der Lippe in den Schlafraum der Prinzessin kam. "Kannst du bitte nach Draco schicken lassen?", fragte sie, während sie auf ihrem Bett lag und ihren Baldachin anstarrte. "Draco?", harkte Ramonnah nach. "Ja, Draco. Und jetzt frag nicht weiter nach, schick ihn hier her und geh wieder essen!", meckerte Virginie gereizt. "So sprecht Ihr nicht mit mir, Mädchen!", beschwerte sich diese wütend werdend. Die 15-Jährige verdrehte sich aufsetzend die Augen. "'Tschuldige, Ramonnah. Ich brauch einfach ein bisschen Ruhe. Die Anprobe war anstrengend.", sagte die Jugendliche und lächelte bereuend. "Okay. Also soll ich Ihnen diesen Draco später vorbei schicken?", fragte die Dienerin sanfter gestimmt. "Nein, ich möchte, dass er jetzt kommt!", widersprach Virginie. "Wie Ihr wünscht!", sagte die Dienerin, verbeugte sich kurz und verließ den Raum. Das Mädchen sank wieder zurück auf ihr breites Bett und schloss die Augen. ,Wie er wohl ist? Er wird mich wohl kaum wieder durch meine kompletten Gemächer jagen?!', dachte sie sich lächelnd an die Vergangenheit erinnernd. ,Wie gerne würde ich noch mal so jung sein. Dann hätte ich wenigstens jemanden, mit dem ich meine Zeit verbringen könnte.' Sie seufzte. ,Außerdem müsste ich dann nicht innerhalb der nächsten Wochen mich verloben und dann heiraten. Oh Ra (=Sonnengott, soweit ich weiß)! Wenn ich nur daran denke, wird mir schlecht....' KLOPF, KLOPF ,Das ist er, das ist er!', dachte sie und automatisch setzte sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Sie hatte schon so lange nicht mehr mit ihm gesprochen. ,Es wird mir gut tun, mal wieder mit jemandem zu reden, der mir auch zuhört und der mich kennt!', dachte sie, bevor sie leise zum Spiegel eilte. Sie warf einen Blick auf ihr Spiegelbild und fuhr sich schnell mit einem Kamm durch die Haare. Dann eilte sie zu ihrem Sessel, setzte sich hin, richtete schnell ihr Kleid und sagte: "Ja?" Die Tür wurde langsam aufgeschoben. Zuerst erblickte sie einfach braune Sandalen im Türspalt, in denen braungebrannte Füße steckten und an die sich muskulöse braune Beine anschlossen. Schnell schoss ihr Blick höher, es gehörte sich nicht, anderen Menschen bei der Begrüßung nicht ins Gesicht zu sehen. Trotzdem riss sie die Augen auf, als er schließlich komplett im Türrahmen stand. Die Sonne strahlte ihn von hinten an, sodass sich eine Art goldener Kranz um ihn gebildet hatte. Seine hell blonden Haare glänzten, als beständen sie aus Weißgold. Sein Umriss war beeindruckend, genau wie seine Muskeln und sein markantes Gesicht. Er war nicht länger der kleine Junge von damals, musste sie erschreckt feststellen, er war nun ein Mann. Langsam verbeugte er sich vor ihr, bevor er höflich mit seiner tiefen Stimme, die äußerst differenziert klang. "Was wünscht Ihr?" Seine Stimme und wie er sie ansprach, rissen sie aus ihren Träumen. Wo war nur diese Entfernung hergekommen, die plötzlich zwischen ihnen lag, diese Fremdheit. "Ähm, ich wollte mit dir reden?!", erwiderte sie verunsichert. "Okay!", antwortete er knapp und setzte sich, nachdem er die Tür wieder geschlossen hatte, einfach auf den Boden. Erschrocken starrte sie ihn dabei an. Früher wäre er einfach auf ihr breites Bett gesprungen. ,Seid wann ist Draco denn so ruhig? Wo ist seine Wildheit geblieben? Ich hätte gedacht, dass er mich damit ablenken und zum Lachen bringen könnte. Doch stattdessen benimmt er sich wie ein einfacher Diener, mit dem ich nie näher etwas zu tun hatte. Was soll das?' "Ist das ein Spiel?", fragte sie auch sogleich nach. Er zog eine Augenbraue irritiert hoch. "Was meint Ihr, ich kann Euch nicht folgen?", sagte er verwirrt. Sie sah ihm eindringlich in die Augen, doch sie konnte einfach nichts erkennen, was darauf schließen ließ, dass er mal wieder scherzte. "Hör auf mit dem Quatsch!", lachte sie. "Entschuldigt, Prinzessin. Aber ich weiß nicht, wovon Ihr redet!", erwiderte er total ernst. Das gab ihr einen Stich und sie hörte augenblicklich auf zu lachen. Langsam fixierte sie ihn, wie er dort in seinem knielangen Gewand und den braunen Sandalen auf dem Boden saß. Sein hellblondes Haar hing ihm glatt bis zum Kinn und sein Gesichtsausdruck zeigte, wie verwirrt er war. "Du spielst kein Spiel, oder?", fragte sie leicht verängstigt nach. "Ich? Nein, Prinzessin!", antwortete er schockiert. Sie sackte tief in den Sessel zurück, während sie spürte, wie ihr die Wärme in die Ohren stieg. ,Wie peinlich! Verflucht, warum muss gerade mir so was passieren?! Ich hätte wetten können, dass er sich einen Scherz erlaubt. Das hat er doch früher so oft getan. Was ist nur mit ihm los? Er hat sich so stark verändert. Es ist fast wirklich so, als wären wir nie Freunde gewesen, als wäre das alles damals nicht passiert. Denn jetzt scheinen wir Fremde zu sein! Was ist nur mit ihm geschehen? Warum verdrängt er alles, was jemals war? Warum verhält er sich so mir gegenüber?' Verschüchtert blickte Virginie auf ihre nackten Füße. Eine bedrückende Stille lag im Raum. Sie wusste nicht mehr, was sie sagen sollte. Sie hatte es bei der Blamage total vergessen, die Gedanken waren aus ihrem Kopf geweht worden. ,Warum sagt er denn nichts? Weil ich mit ihm reden wollte? Ja, wahrscheinlich, das würde zu seinem neuen Verhalten passen. Aber warum fällt mir nichts mehr ein? Sonst sagen doch immer alle, ich hätte ein solches Temperament, aber jetzt? Es ist weg. Verflucht. Sag doch was, Draco! Werd wieder der alte Draco! Bring mich wieder zum Lachen!', flehte sie in Gedanken. Vorsichtig hob sie ihren Blick und sah ihn kurz an. Als sie seinem gefühlslosen Blick begegnete senkte sie schnell wieder ihren Kopf. Nein, ihr fiel einfach nichts ein. Sie fühlte sich bis auf die Knochen blamiert. So etwas war ihr noch nie passiert. Vielleicht war es auch seine veränderte Erscheinung, seine Größe und die Kraft, die er ausstrahlte, die sie einschüchterten. Sie wusste es nicht, doch es verschreckte sie, dass jemand eine solche Wirkung auf sie hatte. Sie schluckte. Was sollte sie nur machen? "Wenn das alles war, würde ich jetzt gerne gehen!", unterbrach Draco plötzlich immer noch höflich die Stille. Sie schreckte hoch und starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an. ,Er will gehen!', realisierte sie langsam seine Worte, ,nein, bitte lass mich nicht schon wieder allein!' Doch ihr fiel kein Grund ein ihn noch hier zu behalten. Weil sie jedoch nichts sagte, rührte er sich wie ein gehorsamer Diener auch nicht von der Stelle. "Entschuldigt, Prinzessin, aber ich muss zum Training!", sagte er also noch mal. Sie nickte nur schwach. Woraufhin er sich rasch erhob und nach einer kurzen Verbeugung das Zimmer verließ. Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)