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Warum?

von

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Anfang oder Ende?!

Er rannte...rannte so schnell er konnte den Weg hinauf. Ob sein Leben davon abhing? Vielleicht war es so, vielleicht aber auch nicht. Den Weg hoch, ja, das war die einzige Rettung, ab in die Zivilisation. Doch was war das? Seine Augen verengten sich und er hielt einen Augenblick inne in seiner Bewegung. Nein nur getäuscht, da war nichts. Sein Verstand spielte ihm mal wieder einen miesen Streich. Und doch hätte er schwören können, dass sich da etwas bewegt hatte. Dort, dort hinten bei den Büschen. Eilig drehte er seinen Kopf hin und her. Nichts...eisige Ruhe. Nur sein Atem war zu hören. Es war kalt, demnach wirkte es wie Nebel, wenn in die Luft hauchte. Die Bewegung wieder aufnehmend rannte er weiter. Weg wollte er. Alles, würde er dafür eingehen. Plötzlich! Ein gellender Schrei durchriss die Stille der Nacht.

Die Stimme die dort zu hören gewesen war, kam ihm bekannt vor. Langsam öffnete er die Augen. Es war seine Stimme gewesen, die er gehört hatte. Sacht kitzelten die ersten Strahlen der Sonne seine Nasenspitze. Ihm war nicht klar, wo er sich befand.Vor Angst zitterte er. Wenn er nicht gesessen hätte, dann wären seine Beine unter ihm zusammengeklappt.

Er lag nicht wie sonst in seinem Bett. Nein, dies hier war ein Trampelpfad, oder wenn man genau hinsah, dann ähnelte es einer Straße. Doch wohin führte sie? Da ihm nach seinem ermessen keine Gefahr drohte stand er auf, da der erste Schreck überwunden war. Weit und breit war nichts zu sehen. Daher wanderte er einfach der Sonne entgegen.

Ankunft in der Fremde

Die Sonne wanderte ihren alltäglichen Weg über den Horizont. Doch der kleine Beschloss nach einiger Zeit dem Straßenverlauf zu folgen. So manches Mal begann er zu husten, da hier alles so trocken und staubig war. Auf seinem Fußmarsch durch die Fremde drehte er sich ständig um, da ihm noch ein wenig die Angst im Nacken saß. Er blieb stehen, um sich ein wenig ausruhen zu können.

Da hörte er plötzlich Getrappel von Hufen. Sie kamen näher. In der Ferne konnte er dann auch den Streitwagen erkennen, der auf ihn zukam. Streitwagen?! Die Pferde wieherten und galoppierten ihm entgegen. Kurz vor seinen Füßen kam der Wagen zum Stehen. Der Mann sagte etwas...Fremdes Land...fremde Sprache. Leider verstand er nichts.

Diese Person schien sauer zu werden. Denn er packte den Jungen am Kragen und schleuderte ihn auf den Wagen. "Ahhh, nein" Waren die ersten Worte des kleinen, die er hier sprach. Er versuchte sich weg zu drehen, doch da wurden auch schon seine Hände gepackt und mit groben Seilen gefesselt. Von Panik getrieben trat er nach dem Mann. Doch dieser war schneller und der Junge erntete ein paar brutale Tritte in den Magen, worauf er sich unweigerlich übergab. Zitternd lag er nun da.

Der Streitwagen fuhr in die nächstgelegene Stadt. Der Mann, dessen Name Publius war, stieg hinab und begrüßte seinen Freund Markus, welcher ein angesehener Sklavenhändler in Rom war. Seine Augen blitzten, als er hörte, was Publius da für ihn hatte. Lachend ging er auf den Wagen zu und besah sich den Jungen. Er hob ihn auf und schaute ihm tief in die Augen. Sie gefielen ihm sehr und er meinte, dass der Junge einen Batzen Geld einbringen würde. Dankend nahm er das Geschenk seines Freundes an.

All dies lies der Junge über sich ergehen. Was sollte er auch anderes tun? Auf noch mehr Schmerzen war er nicht scharf. Anfangs beäugte er seinen Führer. Doch mit der Zeit lies er sein Misstrauen sinken. Es brachte ihm ja doch nichts. Mittlerweile waren sie schon 10 Minuten gegangen und ihm schmerzten die Füße, jedoch wollte er das durchhalten, wusste er doch nicht, was als nächstes geschah. Nach einiger Zeit kamen sie schließlich an einem großen Haus an. Sofort stürmte ein Sklave herbei. Diesem wurde befohlen, dass er sich um den Jungen kümmern sollte.

Jemand sagte etwas doch wieder nichts zu verstehen. Hilfe suchend blickte er sich um. Niemand war da, der ihm helfen konnte. Der Sklave nahm in an die Hand und führte ihn ins Bad. Hier zog er ihn aus, was dem kleinen sichtlich missfiel. Er wollte nicht nackt sein vor einem Fremden. Wütend schrie er: " Lass mich! Nimm deine dreckigen Finger weg!" Der Sklave zögerte nicht lange. Sofort klatscht seine Hand in das Gesicht des Jungen und schmiss ihn in die Wanne. Dieser hielt sich schmerzhaft die Wange. Leise fing er an zu weinen. Er wünschte sich nichts mehr, als nach hause zu kommen. Der Sklave fing an, ihn zu waschen damit er nicht schmutzig war, wenn er auf den Markt kam. Der kleine wehrte sich, wie er nur konnte, doch immer wieder schnellte die Hand des Sklaven auf eine empfindliche Stelle dessen Körpers. "Lass mich, hör auf, ich bin schön genug" Brüllte der kleine ab und an. Doch bei jedem seiner Worte erntete er mehr Schläge und Hiebe.

Nach dem Baden wurde der Junge noch anders angezogen. So, wie es sich für einen Sklaven gehörte, der von Markus, dem hoch angesehenen Sklavenhändler verkauft wurde.

"Die scheiß Sachen kratzen, ich will das nicht". Und schon wurde er hinaus geschubst. Ein weiterer Sklave, groß, breite Schultern, nahm den Jungen an sich. Diesem wurden die Hände zusammengekettet. Das heiße Metall brannte auf der Haut und er fing an zu weinen. Das war zu viel gewesen für einen Tag. Seine Beine ließen nach, doch immer wieder wurde er weiter getrieben. Es war zu warm...Kein Wasser da, um den Durst zu stillen. Der Mann packte den Jungen immer wieder und schleuderte ihn weiter nach vorne. Wenn er stehen blieb, so erntete er wieder ein paar Hiebe. Allerdings diesmal mit Stöcken auf seine weichen und empfindlichen Waden. Diese waren rot. Der Teufelskreis begann...Die Beine waren schlapp, er konnte nicht mehr laufen. Jedes mal, wenn er stehen blieb, um sich auszuruhen, bekam er wiederum Schläge mit dem Stock, was seine Beine wiederum schwächte. Diese Prozedur zog sich bis zum Verkaufstand des Markus hin (ahhh mir fehlt ein Verb oder sowas...). Dort angekommen wurden die beiden auch schon vom Leiter empfangen.

"Hallo Syrius! Da hast du mir also den Jungen vorbeigebracht. Ja, schau nur, ein richtiges Prachtstück. Ich hatte mir schon überlegt, ob ich ihn nicht an ein Bordell verkaufen sollte." Während er dies sagte, begrapschte er den Jungen überall, welcher immer wieder zusammenzuckte und beinahe anfing zu weinen. Allerdings bemerkte der Sklavenhändler dies und fing an zu lachen.

"Schau mal, wie süß der ist. Die Leute werden ihre wahre Freude an dem kleinen haben. Und wenn er dann noch winselt, während man ihn nimmt, dann gibt er den perfekten Lustsklaven ab, findest du das nicht auch?"

Der Mann schwieg weiterhin, denn es missfiel ihm, was er da hörte. Denn er war Freund des Spartakus gewesen. Somit lies er den Jungen los und machte sich auf den Weg nach hause, um sich um den Garten zu kümmern.

Der kleine Lauschte. Hatte er da nicht gerade eben aus dem Mund des älteren Mannes das Wort "lustrum" gehört? Er wurde bleich. Denn die zweite Bedeutung von "lustrum" war Bordell...Eines der wenigen Wörter, die er auf Latein kannte. So etwas wie Vogelscheuche und Schlampe wusste er auch noch. Das war der Grundwortschatz der Schimpfwörter auf fremden Sprachen. Er bangte um sein Laben. Würde er doch nicht entkommen, wenn es hart auf hart kam.

Der Sklavenhändler bracht ihn in einen kleinen Vorraum um ihm andere Ketten anzulegen. Zudem bekam er noch welche für die Füße, was es ihm unmöglich machte wegzulaufen. So "verpackt" wurde er dann auf die Verkaufsplattform des Handels gestellt. Schön in eine fordere Position, von der aus man den "Neuen" gut sehen konnte.

So stand er denn da und wartete auf sein Verderben.

Das "Verderben"

[Ich denke im unteren Teil des Kapitels ist es schwierig zu verstehen, von wem

ich rede, aber ich sage mal, immer wenn ich "der kleine" oder "der Neue" bzw.

"der Junge auf der Plattform" schreibe, dann meine ich den YGO Chara, also die

Hauptperson in meiner FF]
 

Diese Gluthitze trocknete ihn mehr und mehr aus. Es war mittags, wie er dank des Sonnensstandes erkennen konnte. Die Leute liefen an ihm vorbei. Schauten ihn an. Einige traten näher und beäugten ihn von Nahem. Dem Jungen war dies sehr unangenehm, wagte aber nicht zu widersprechen.

Wie er bemerkt hatte, gab es für jede Art Kommentar Schläge. Vielleicht war es auch so, dass man immer dann geschlagen wurde, wenn man was sagte, ohne aufgefordert worden zu sein. Jemand kam ganz nah ran. Er berührte den arm des Jungen. Dieser zuckte bei diesem unerwarteten Verhalten zusammen. Seine Kehle wurde noch trockener als zuvor.

"Hey Markus, hast du den kleinen hier neu? Der seiht noch so frisch und unbenutzt aus. Meinst du, er passt in mein Sortiment an Sklaven?", meinte der Fremde Mann zum Händler.

Dieser erwiderte lachend: "Zu deinen Sklaven? Nie und nimmer. Die werden doch fast wie Heilige behandelt bei dir. Nein, dieser junge Bursche hier braucht jemanden mit fester Hand, der ihn auch mal ordentlich ran nimmt, weil der kleine nämlich so tut, als würde er das nicht vertragen." Und klatschte ihm einen auf den hintern zum zu verdeutlichen, was er aussagen wollte.

Der andere verstand sofort, was gemeint war und setzte in das schallende Gelächter seines alten Kumpels mit ein. Kurz darauf verließ Claudius den Marktplatz, um seine Frau mit ein paar neuen Sprüchen zu beglücken.

Der Kleine stand nur wie bedröppelt da und lies die Schmach über sich ergehen. Dann fasste er sich Mut und blickte seinen Verkäufer bittend an. Er machte Gesten, dass er gerne etwas zu trinken möchte, verzweifelte aber sofort wieder, weil er nicht die Hoffnung hatte, dass man ihn auch nur ansatzweise verstehen könnte. Jedoch hatte er zu schnell aufgegeben. Der Mann schaute ihn verwundert an. Blickte sich um und fand einen Becher, den er ihm zeigte.

"Meinst du so was hier vielleicht?", fragte er verwundert.

Die Augen des Jungen blitzten, als ersah, was ihm hingehalten wurde. Er griff nach dem Becher und wart einen kurzen Blich hinein. Freudig deutete er ins Innere, damit der Mann begriff, dass er etwas trinken wollte. Zu seinem Glück verstand er auch. Dieser rief ein kleines Mädchen von der Straße heran und sagte ihr, sie möge doch bitte 2 Eimer mit Wasser vom Brunnen herholen. Zudem versprach er ihr noch ein bisschen Geld dafür. Sie lachte und lief los, um das, was ihr aufgetragen wurde zu holen. Der Mann warf ihr das versprochene Geld zu. Dem kleinen schüttete er dann das wohl verdiente Wasser in den alten Becher.

"Hier, mein kleiner. Du sollst mir ja nicht verdursten in dieser Hitze. Und essen musst du nachher auch noch was, sonst fällst du mir noch vom Fleisch"

Gierig trank er den Becher leer. Der Durst war damit nicht gelöscht, aber er fühlte sich wesentlich wohler als vorher.

//Na toll...Wasser...aber immer besser als gar nichts und hier zu verdursten ...//, ging es ihm nach dem Trinken durch den Kopf.

Beruhigt setzte er den Becher ab und stellte sich mit dem Gesicht zur Menge gewand hin. Da er Zeit hatte, schaute er sich die Leute an. Er empfand sie als eher klein. Die meisten hatten dunkle oder Alters bedingt graue Haare. Kaum welche mit Hellerem Haar. Die, die hellere Haare hatten schienen alle samt Sklaven zu sein. So viel hatte er schon verstanden. Was sollte er denn sonst mit anderen Männern oder Frauen auf einer Plattform die, wie es schien, zum Verkauf da standen.

Ab und an sah er, wie Leute gekauft wurden. Meistens kräftige Männer oder hübsche und junge Sklavinnen und Sklaven. Die kräftige Version war wahrscheinlich fürs Arbeiten, die andere um Gelüste zu befriedigen.

Seufzend beobachtete er weiter. Die meisten trugen hier weiße Togas oder Tunicas. Einige aber auch am Rand mit einwenig purpur rot bestickt. Er war der Auffassung, dass dies hohe Gevolksleute waren. So meinte er, es im Geschichtsunterricht vor einiger Zeit gehört zu haben. Diesem war er zwar nie aufmerksam gefolgt, aber es wäre für ihn besser gewesen, nun in der Schule zu sein, als an diesem für ihn grauenvollen Ort zu verweilen. Denn in Rom konnte er nicht aufsteigen, er würde bis zu seinem Lebensende ein missachteter Sklave bleiben, den keiner wollte oder den jeder missbrauchte, ganz nach belieben.

Er zuckte erneut zusammen und schrie auf. Jemand hatte ihn am arm angefasst. Dieser jemand blickte ihn nun ein wenig verlegen an.

"Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Aber du solltest dich ein wenig zu mir umdrehen, damit ich dich besser betrachten kann."

Der Unbekannte hatte blaue Augen und schöne hellbraune Haare. Somit musste er auch ein Sklave oder der Sohn eines Sklaven sein. Er blinzelte ihn verlegen an und wurde rot um die Nasenspitze.

Auch der Junge auf der Plattform war rot, aber weil er sich schämte, einem Jungen so nah zu sein. Dieses Gefühl war so unbekannt. Doch noch bevor er sich daran gewöhnen konnte wurde der Junge schon weggerissen.

Der "neue" schaute ihm gekränkt nach. War dieser Unbekannte nicht jemand, der auch ein solches Schicksal traf? Keine Freunde...keine Familie. Nur er. Der Junge wollte nicht mehr. Er fing unweigerlich an zu weinen. Die tränen rannen nur so über seine von der Sonne verbrannten Wangen. Es schmerzte sehr und dies trieb ihm immer mehr Tränen in die Augen. Das wiederum brachte ihm noch mehr Schmerzen. So stand er nun da. Spürte, wie er wieder begann aus zu trocken und fühlte dass ihm nun auch die Metallketten an Händen und Füßen scheuerten. Alles war so furchtbar. Seelischer Schmerz, der ihm auch weiter zu körperlichem Schmerz trieb, brachte ihm fast in den Wahnsinn. Er wollte nicht mehr. Sein "Leben" war nicht mehr lebenswert, nur der Tod konnte ihm in seiner Verzweiflung noch helfen. Doch hierzu war er nicht stark genug. Feige, wie er sich selber sah. Und...

"Ahhh"

Er begann geschockt zu schreien. Und schon wieder hatte ihn jemand in seinen Gedanken erfasst. Wieder dieser Jemand...dieser Junge! Der kleine freute sich, wunderte sich immer wieder, was geschehen war, dass er und, ja und sein Herr gekommen waren.

"Wie viel willst du für ihn haben? Mein Iustus hat mich davon überzeugt, dass er noch ein wenig Hilfe im Garten braucht."

Iustus, schaute den kleinen glücklich an. Dieser Blick sollte bestätigen, dass er es war, der dies verursacht hatte. Da wurde der Junge auch schon von den Fußketten befreit und von der Plattform geschubst. Der Junge und Iustus schauten sich an. Die Erwachsenen fingen an zu labern.

So verweilten sie, noch ein wenig über andere Leute redend, bis der neue Herr sich dann entschloss, aufzubrechen und dem kleinen sein neues zu Hause zu zeigen.

Der Schrecken der 1. Nacht

[In diesem Kapitel kommt dann die Erlösung. Irgendwann in der Mitte dieser Seite nenne

ich den Namen des YGO Charas, der durch eine Raum-Zeit-Verschiebung oder so was in

der Art in die Zeit des alten Roms katapultiert wurde. Viel Spaß beim Lesen euch]
 

Der kleine hatte Glück, diesmal musst er nicht so weit laufen, denn das Haus seines neuen Herren lag keine 500 Meter vom Stand des Sklavenhändlers Markus entfernt.

Erschöpft trat er durch das große Eingangstor ein. Seine Beine waren immer noch schlapp von der ganzen Anstrengung. Beim Betreten des großen Vorhofes kam ihnen auch schon die junge Frau des Hausherren entgegen, Cornelia war ihr Name. Freudig küsste sie ihn. Sie mochte Mitte 20 sein. Ihre Lippen waren voll und die Figur schlank. Allerdings war sie eher von zierlich kleiner Gestalt. Sie empfing den neunen Sklaven herzlich und zeigte ihm seine Kammer im Bedienenstetenhaus, das er mit Iustus teilte. Das Lager war auch schon für ihn hergerichtet worden. Es war die Arbeit einer Sklavin gewesen, die sich inzwischen im Waschraum befand.

Erschlagen ließ sich der Neue auf sein Lager niedersinken, um sich von der ganzen Aufregung zu erholen. Iustus blickte ihn an und lächelte freundlich. Ihm war bewusst, dass, wenn er versuchte mit dem anderen Jungen zu reden, nicht dabei rauskommen würde, weil dieser weder seine, noch die Amtssprache dieses Landes sprach. Deshalb musste es wohl so gehen: Er nahm seinen Finger und deutete auf sich selber.

"Iustus, Iustus"

Der neue blickte ihn verwirrt an, denn er verstand nicht, was sein Gegenüber von ihm wollte. Enttäuscht und ein wenig bedrückt ließ Iustus seine Schultern hängen, da erblickte er etwas in dem Heu seines Kammerpartnern. Der kleine Stock, der sich darin verfangen hatte brachte ihn auf eine neue Idee.

Er nahm sich diesen und malte zwei Strichmännchen vor dem Neuen auf den Boden. Unter dem linken schrieb er in großen Lettern den eigenen Namen. Nun zeigte er auf den Namen, das Strichmännchen und sich selber, während er immer wieder seinen Namen laut sagte. Nun war dem kleinen klar, was der auf dem Boden hockende von ihm wollte. Lachend nahm er den Stock an sich, den Iustus ihm entgegenhielt und schrieb ordentlich seinen Namen darunter. Glücklich legte er nun den Stock weg und Gab Iustus die Hand. Dieser nahm sie dankend an und versuchte zu lesen. Schwerfällig sprach er den Namen aus:

"Ryou"

Noch nein wenig holperig, aber es klang fast, wie ein original. Sie schüttelten einander die Hände und Iustus war begeistert darüber, dass er es geschafft hatte jemandem, mit dem er sich nicht über Sprache verständigen konnte, klar zu machen, was er von ihm wollte. Irgendwie fühlte der Junge sich so glücklich, dass er Ryou umarmte. Dieser wusste nicht, wie er mit dieser Situation umgehen sollte, wagte aber nicht, das zu unterbinden, da sie sich nicht richtig kannten und er Iustus nicht schon am ersten Tag verletzen wollte. Er war es schließlich gewesen, der den Herren dazu gebracht hatte ihn zu kaufen.

Dennoch löste sich Ryou nach kurzer Zeit, weil ihm die Situation ungewohnt war. Urplötzlich sprang die Tür auf. In dunkler Gestalt stand der Herr im Zimmer, hinter ihm kicherte eine Frauenstimme, wie eine Hexe. Der Mann stand da. Stumm und unheimlich. Über seinen Augen lagen tiefe Schatten. Man konnte nur erahnen, was in ihm vorging.

Mit einem Satz stand er dann neben Iustus, packte ihm am Kragen und schlug mit einem knüppelartigen Stock auf ihn ein. Der kleine Schrie wie am Spieß vor Schmerz. Immer und immer wieder donnerte das Teil erbahmungslos auf ihn nieder. Währenddessen schnauzte der Mann ihn an. Erst, als Iustus heftige Wunden am Rücken hatte hörte er auf und schmiss ihn zu Boden.

Ryou hatte Angst, er zitterte, weinte und befürchtete, dass ihm das gleiche widerfahren würde... Doch nichts geschah. Erneut stand der Mann da, so bedrohlich wie vorher. Ryou schaute auf. Auf einmal fing der Herr an einen Leuten Schrei von sich zu geben. Der kleine war geschockt und brüllte vor Furcht. Die Magd und der Herr lachten sich schlapp und verließen das Zimmer.

Wimmernd kauerte Iustus auf dem Boden. Von wunden übersäht lag er da. Jemand klopfte nach kurzer Zeit an die Tür, welche sich sofort darauf öffnete. Es war Cornelia, welche eine Schlüssel mit Wasser bei sich hatte. In ihr lag ein alter Lappen. Langsam trat sie näher und beäugte den Jüngeren. Sie legte ihn sacht mit dem Bauch auf sein Lager. Dann fing sie an, behutsam seine Wunden zu waschen. Er zuckte bei jedem Tupfer zusammen, weil ihm diese große Schmerzen bereiteten.

Nach einiger Zeit nahm die die Verbände, die sie in ihrer Tasche hatte hervor und verband Iustus. Immer noch weinte er leise vor sich hin. Doch Ryou konnte in dieser Situation nichts machen. Als alles getan war ging Cornelia wieder, ohne ein Wort des Abschiedsgrußes.

Ryou sah, dass es nur eine Decke in diesem Raum gab. Und die lag auf seinem Bett. Für beide wäre sie zu kurz gewesen, darum deckte er mit ihr Iustus zu. Dieser Blickte ihn an und stand mit Schmerz verzerrtem Gesicht auf. Er konnte nicht dazu bewegt werden, sich hinzusetzten. Schwerfällig bückte er sich nieder und wischte die Kritzeleien weg. Ryou bemühte sich, ihm zu helfen. So ging es schneller und Iustus konnte sich eher wieder hinlegen.

Lag es daran, dass er geschlagen wurde? War es ihnen nicht gestattet, den Boden der Kammer so zu benutzen? Es war der Boden des Herren, deshalb durfte wahrscheinlich nur er bestimmen, ob etwas darauf gemalt wurde oder nicht. Ryou hatte dies Mal Glück gehabt, aber das nächste mal, so wusste er, würde er nicht einfach nur mit dem Schrecken davon kommen. Zwar wäre die Bestrahfund vielleicht nicht ganz so hart, aber es würde schmerzhaft werden. So viel war klar.

Iustus wimmerte noch immer, als er sich bereits hinlegte. Auch wenn Ryou Mitleid für ihn empfand, so wusste er dennoch nicht, wie ihm zu helfen war. Aber eines wusste er. Nie würde er seinen kleinen Freund im Stich lassen. Nach einer Weile legte er sich ebenfalls zur Ruhe, denn er erwartete Anstrengung am kommen Tag. Der erste Tag seines Lebens, den er nicht in Freiheit beginnen würde. Nicht in Freiheit? Jetzt wurde es ihm erst bewusst.

Er war nicht mehr der freie Ryou Bakura. Er war ein Sklave. Hatte er einen Namen? Hatte er eine Identität? Braucht ein Sklave eine Identität? All dies und vieles mehr schoss ihm durch den Kopf. Er drehte sich zur Seite und begann bitterlich zu weinen. Er schloss seine Augen, doch er sah immer nur den Raum um sich herum. Klein, stickig, ein vergittertes Fenster dem Eingang gegenüber und zwei Lager. An der von der Tür aus gesehenen Wand links, das von ihm und auf der anderen Seite das von Iustus, der vor Schmerzen nicht einschlafen konnte.

Die beiden redeten kein Wort. Nicht, weil sie sich eh nicht verstanden hatten, sondern aus Scharm. So war es zumindest bei Iustus. Denn der kleine wurde immer röter um die Nasenspitze, je mehr er an seinen neuen "Freund" dachte, der den für ihn unbekannten Namen Ryou trug. Was war Ryou doch ein hübscher Junge. So schöne Augen und diese Kacke Nase.

Zu seinem Leid dachte Ryou nicht an so was, wenn ihm Iustus in dem Kopf kam. Er dachte vielmehr an das Leid, das ihm zugefügt wurde, nur weil er versucht hatte herauszufinden, wie denn der Neue Sklave seines Herren hieß.

Irgendwann übermannte dann aber doch die beiden Jungs die Müdigkeit und sie schliefen ein.



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von: abgemeldet
2007-08-14T13:36:00+00:00 14.08.2007 15:36
Das hört sich alles ziemlich düster an.
Machst du mit der Geschichte weiter?
Von:  Schokoladentod
2005-08-12T14:48:32+00:00 12.08.2005 16:48
endlich weiß man wer gemeint ist
x-x
*gelesen hat wie sau*
*wollte das nich überfliegen*
Von: abgemeldet
2005-05-13T14:14:56+00:00 13.05.2005 16:14
Das war eine coole Idee, die du da aufgeschrieben hast^^
Schreib weiter und sag mir bei einem neuen Kappi Bescheid, ja? ^.~
Von: abgemeldet
2005-05-12T16:31:32+00:00 12.05.2005 18:31
Bis jetzt ist die FF richtig cool und der Stil gefällt mir auch. Und die Idee mit den Römern gefällt mir auch, mal was Neues. Mach schnell weiter!!
Von: abgemeldet
2005-05-08T17:02:41+00:00 08.05.2005 19:02
Hi^^
ich finde den Prolog toll, er sagt etwas zu der Umgebung aus und doch weiß man nicht, um wen es geht und seine Charakterzüge sind noch nicht deutlich.
Dein Prolog interessiert andere Leser, daher auch mich^^
Möchte schnell mal weiter lesen, schreib mir doch eine ENS wenn ein Kapi on ist ^.~
~Dat Baku


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