Wolfsblut von Phiore ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Selas blickte auf die Uhr ... kurz nach Mitternacht! Wo Walter nur wieder blieb? Er wollte sie doch über den Ermittlungsstand aufklären. Sie erinnerte sich was ihr Herr und Meister Alucard gesagt hatte, es ginge ihr gut und sie sei irgendwo in Rom, aber da war noch immer die Sache mit dem Werwolf, die geklärt werden musste. Am wichtigsten war diese Bestie so schnell wie möglich zu beseitigen. All diese Dinge gingen ihr durch den Kopf, als sie in Integras Büro auf Walter wartete. Jedoch wurde ihr Gedankengang abrupt beendet, als es an die Tür klopfte und der Erwartete eintrat. "Bitte verzeihen sie mir die Verspätung, aber es gab noch ein paar wichtige Dinge zu klären." Entschuldigte sich Walter. Selas blickte ihn erwartungsvoll an. Doch anstatt ihr Bericht zu erstatten, setzte er sich an Lady Hellsings Schreibtisch und begann in irgendwelchen Papieren herumzuwühlen. Selas beobachtete ihn ungeduldig. "Walter, nun sagen sie schon was mit Integra ist." Nörgelte Selas. "Es tut mir leid, Fräulein Viktoria, aber ich habe im Moment keine Zeit für lange Gespräche, suchen sie doch bitte Meister Alucard auf, er wurde bereits von allem unterrichtet." Mit diesen Worten widmete er sich wieder seinen Papieren. Gereizt verließ die junge Vampirin das Büro und machte sich auf zu den Kellerräumen. Auf dem Weg dorthin überlegte sie krampfhaft, ob es wirklich so eine gute Idee wäre sich mit Alucard alleine in den unteren Räumen zu treffen. Zumindest würde es bestimmt wieder auf irgendwelche Annäherungen hinauslaufen. Selas fühlte sich zwar nicht sonderlich wohl bei ihrem Vorhaben, betrat aber dennoch die untere Ebene des Herrenhauses der Familie Wingates Hellsing. Gerade als sie den ersten Korridor des Kellers verlassen hatte, spürte sie eine kalte Hand auf ihrer Schulter. "Was führt euch in meine Gefilde Fräulein Polizistin?" Raunte Alucard ihr mit seiner dunklen aber anziehenden Stimme ins Ohr. "Oh, Meister ich habe euch gesucht, Walter hat gesagt, das..." Doch sie kam nicht mehr dazu ihren Satz zu vollenden. Alucard hatte sie gegen die Kellermauer gedrückt und seine Lippen auf die Ihren gepreßt. Selas war so perplex, das sie sich gar nicht wehren konnte. Sie wollte noch gegen diese Behandlung protestieren, doch sie spürte, wie ihre Gedanken vernebelten und sie nicht mehr Herrin ihrer Sinne war. Animalische Begierden stiegen in ihr auf und sorgten dafür, das sie Alucard hörig wurde. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, hatte sie schon seit ihrer Verwandlung durch ihn davon geträumt ihm so nahe zu sein. Alucard spürte dies und wusste, das seine Kontrolle über Selas nun nicht mehr zu brechen war. Langsam löste er seine Lippen wieder von den ihren und blickte in Selas forderndes Gesicht. "Meister, ich bin bereit alles für euch zu tun..." Sagte die junge Vampirin wie in Trance. Alucard grinste finster. "Sehr gut..." Er hob sie hoch und trug sie in das nächstgelegene Zimmer und legte sie dort auf das Bett, welches das einzigste Möbelstück im Raum darstellte. Alucard setzte sich neben sie und begann genüßlich ihre Bluse aufzuknöpfen. Selas schloß die Augen. Sie spürte wie die kalten Hände ihre Herren über ihren Körper glitten. Zwar nahm sie seine Nähe war, doch ihr Herz spürte nichts...Die lange Vampirzunge ihres Meisters glitt über ihre Brüste und dann hinauf zum Hals, wo seine Fänge Kratzer in ihre zarte Haut rissen, aus denen sich ihr warmes und jungfräuliches Blut ergoß. Sie wusste nicht genau wieso, doch es steigerte ihre Lust um ein vielfaches, als Alucard das Rinnsal von Hals und Brüsten ableckte...diese Empfindung gehörte also auch zu ihrem Dasein als Untote. Selas erkannte immer weniger Verbindungen zwischen ihrem jetzigen Ich und ihrem früheren Leben als Mensch. Doch zum ersten mal in all der Zeit machte ihr dies nichts aus. Sie hatte es akzeptiert. Alucard preßte erneut seine Lippen auf ihre und schob ihr verlangend seine Zunge in den Mund. Selas schmeckte das warme Blut, ihr Blut. Plötzlich löste sich Alucard von ihr und erhob sich. Selas starrte ihn völlig perplex an. "Wie werden das hier ein andermal zu ende bringen müssen, es gibt Arbeit." Sagte er, verschwand ohne ein weiteres Wort aus dem Raum und ließ sie dort auf dem Bett zurück. Selas Viktoria brauchte noch einige Minuten um sich wieder zu sammeln, denn seine Hypnose verlor nur langsam ihre Wirkung. Nun erhob auch sie sich und machte sich auf den Weg zu Integras Büro, sie wollte näheres über Alucards plötzlichen Auftrag in Erfahrung bringen und mit Walter über das merkwürdige Verhalten ihres Meisters ihr gegenüber besprechen. Sie fühlte sich beschämt und ausgenutzt. Hatte Alucard nur mit ihr gespielt um eine seiner Launen zu befriedigen? Was war hier nur los? Alles schien seit Integras verschwinden völlig aus den Rudern zu geraten. Sie hatte so intensiv über diese Dinge nachgedacht, das sie erschrak, als sie sich auf einmal vor dem Büro wiederfand. Unsicher klopfte Selas an die Tür und trat ein. Es war dunkel, nur auf dem Schreibtisch brannte eine kleine Lampe, davor saß Walter, er hatte den Kopf auf seine Arme gelegt. "Er schläft..." dachte Selas enttäuscht. Dennoch ließ sie sich nicht davon beirren und trat an den Tisch heran um Walter zu wecken. Sie wollte unbedingt mit ihm reden, also versuchte sie ihn vorsichtig wachzurütteln, doch nichts geschah. Sie versuchte es erneut, aber auch diesmal war keine Reaktion zu erkennen. Als sie ihn genauer betrachtete, stellte sie erschrocken fest, das er nicht schlief. Sein Gesicht war schmerzverzerrt und Blut tropfte aus seinem Mund. Selas war entsetzt. "Oh mein Gott Walter!" Sie dachte nicht lange nach, sondern nahm das Telefon und alarmierte den Notarzt. Jede Sekunde konnte sein Leben retten, denn er war nicht tot, zumindest noch nicht ganz. Selas konnte noch einen schwachen Herzschlag wahrnehmen. Der Arzt traf schnell ein und konnte nach einigen Infusionen Entwarnung geben. Walter hatte durch die anstrengende Arbeit einen Herzanfall erlitten, ist aber nun außer Lebensgefahr. Er ließ Walter in den Wagen bringen und verabschiedete sich mit den Worten: "Wie gut das sie uns so schnell gerufen haben, das verbessert seine Chance auf vollständige Genesung um einiges." Selas betete verzweifelt, das er wieder gesund werden möge. Was sollte sie jetzt bloß tun? Die Organisation war nun ohne Führung, wenn das irgend jemand in Rom mitbekäme, sähe es für Hellsing bald mehr als finster aus. "Integra"...schoß es Selas durch den Kopf, "Integra muss zurückkommen, um jeden Preis!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)