Wolfsblut von Phiore ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Selas ging langsam durch die düsteren Kellergewölbe, die ihr Zuhause darstellten. Während der Mission vor einigen Tagen hatten sich einige seltsame Dinge ereignet. Die Truppen der Hellsing Organisation wurden in ein kleines Dorf nahe London gerufen. Es sollte sich laut Bericht ein Monster in den Wäldern rumtreiben, die das Dorf umgaben. 3 Tage suchten sie vergebens nach ihm. Das einzigste, das darauf hindeutete, das es wirklich existierte, waren Leichenteile, die kreuz und quer auf dem Waldboden verstreut lagen und tiefe Wunden, die so ziemlich jeden Baum im Wald zierten. Es wurden nicht identifizierbare Fellreste gefunden und die Kratzer an den Bäumen sahen aus als seine sie von zwei mächtigen Klauen hineingerissen worden. Niemand wusste damals so genau, womit sie es eigentlich zu tun hatten, doch als dann auch noch Lady Hellsing brutal verschleppt wurde, konnte sie den Gedanken nicht länger unterdrücken...sie hatten es mit einem Werwolf zu tun. Einfach alles deutetet darauf hin, die Fellfasern, die Leichen und...der Vollmond. Es konnte einfach nicht anders sein, Selas lief ein kalter Schauer über den Rücken, als sie daran dachte, das Lady Hellsing nun ganz alleine und vermutlich schwer verwundet einem Werwolf gegenüberstand. Sie wollte ihr helfen, doch wo sollte sie anfangen zu suchen, es gab keinerlei Hinweise auf den Verbleib der Bestie. Und so dumm, weiterhin in den Wäldern um London zu jagen, konnte sie nicht sein, sie würde wissen, was passiert, wenn man sie fände, Werwölfe sind hoch intelligent, das macht sie so extrem gefährlich. Der Tag wich langsam der Nacht und die Beamten des MI 5 räumten das Gelände, die Ermittlungen würden sich wohl noch etwas hinziehen. Selas öffnete die schwere eisenbeschlagene Tür ihres Gemachs und trat ein. Alles war dunkel doch sie konnte den Raum deutlich wahrnehmen. Sofort registrierte sie, das sie nicht alleine war. Ein Mann saß auf dem Stuhl mitten im Raum und hatte die Füße auf den Tisch gelegt. Er beobachtete sie durch die gelben Gläser seine Sonnenbrille. Sie erkannte ihren Meister, der da so lässig saß und sie belauerte wie ein Raubtier. "Meister wo wart ihr die ganze Zeit? Lady Integra wurde verschleppt, ihr müsst ihr helfen!" Sprudelte es aus der jungen Vampirin heraus. Alucard erhob sich mit einer geschmeidigen Bewegung und stand nun direkt vor ihr. "Nicht nötig, Integra geht es bestens." Sagte Alucard. "Aber woher wißt ihr das und wo ist sie jetzt?" Fragte Selas ungläubig. "Fräulein Polizistin, ihr vergeßt, das Lady Integra und meine Wenigkeit in einer engen psychischen Verbindung leben. Momentan befindet sie sich in Rom, was genau das allerdings mit dem Werwolf zu tun hat und vorallem, was sie dort tut, entzieht sich meinem Wissen..." Alucard schloß die Augen. Er hatte seine Herrin nach ihm schreien hören, doch er war nicht gekommen um ihr zu helfen, er hatte das Gefühl gehabt, das es falsch sei. Seit jener Zeit hatte sich in der Aura seiner Herrin etwas gravierendes verändert. Nun bereute er seinen Entschluß. Würde Integra jemals zu ihm zurückkommen? Und wenn ja, wie sehr wird sie sich nach diesem Erlebnis verändert haben? Selas besorgte Stimme riß ihn aus seinen Gedanken. "Meister...Alucard, was ist mit euch?" Er betrachtete seine Dienerin eingehend, sie war sehr hübsch...und noch so jung...! Alucard stand so dicht vor Selas, das sie seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte. Selas war sich sicher, das wenn sie noch eine Herzschlag hätte, ihr Herz jetzt rasen würde. Ihr Meister beugte sich zu ihr herunter und legte seine Hand auf ihre Schulter. Selas Viktoria wusste nicht wie sie auf diese Geste reagieren sollte und errötete leicht. Sie schlug die Augen nieder um seine Blick zu meiden. Alucard amüsierte es sehr zu sehen, das die ansonsten so temperamentvolle junge Vampirin nun peinlich berührt den Boden anstarrte, doch das machte sie nur noch attraktiver für ihn und seine Jagdinstinkte erwachten. Warum weckte gerade dieses Mädchen sein Interesse? Ausgerechnet jetzt, wo seine Herrin nicht mehr da war. Hatte die Veränderung Integras solche Ausmaße, das auch er durch diese Bindung verändert wurde? Alucard schüttelte diese Überlegungen wieder von sich ab, es war auch sonst nicht seine Art sich über solche Belangen Gedanken zu machen. Alucard blickte in das beunruhigte Gesicht von Selas, scheinbar hatte er sie unsicher gemacht. Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und zog sie zu sich heran. Selas wollte protestieren doch Alucard hatte bereits seine Lippen auf die ihren gepreßt und Selas wurde von einem Gefühl überwältigt, das sie innerlich mit Wärme füllte. Sie hatte diese Art von Empfindungen schon so lange nicht mehr gespürt...war es etwa Liebe? Hatte sie sich in einen Vampir verliebt? Ihren Meister? Als er sich wieder von ihr löste, ergriff sie die Angst ihn zu verlieren und sie klammerte sich ängstlich an ihn. Alucard war über ihre Reaktion sehr überrascht. Es war angenehm sie so im Arm zu halten. Hatte er aufrichtige Gefühle für Selas Viktoria entwickelt oder war dies nur eine seiner Launen? Schließlich war sein stolz sehr verletzt worden, indem sich Integra ihm entzogen hatte...seit der Veränderung ihrer Aura war ihr geistiger Kontakt mit ihm zusammengebrochen. Alucard sah auf die immer noch in seinem Arm liegende Vampirin hinab. Er verspürte keinerlei Gewissensbisse irgendwelche Hoffnungen in der Kleinen geweckt zu haben, schließlich war sie seine Untergebene und er konnte mit ihr machen was er wollte. Plötzlich löste sich Selas von ihm, stolperte ein paar Schritte rückwärts und sah ihn beschämt an. "Es ist nicht richtig, was wir hier tun,...wir müssen Lady Hellsing retten..." Mit diesen Worten wandte sie sich ab und rannte aus dem Verlies. Alucard sah ihr nach. Es war anscheinend nicht so leicht ihr Gewissen zu besiegen, Selas Pflichtbewußtsein war stärker als ihr eigenes Verlangen...! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)