Wolfsblut von Phiore ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Die Dunkelheit in Ihrem Inneren lichtete sich nach schier endloser Zeit und Integra erwachte mit stark schmerzendem Kopf. Sie öffnete die Augen und sah sich um. Erschrocken stellte sie fest, das sie sich in einem dunklen, modrigen Kellerverlies befand und nicht mehr in ihrem Anwesen. Was hatte das alles zu bedeuten? Das letzte, an das sie sich erinnern konnte, war das sie von einem Werwolf angegriffen worden war. Sie hatte es überlebt und nun befand sie sich hier...!Integra sah an sich herunter und bemerkte, das ihre tiefe Wunde fein säuberlich verbunden war. Auch ihr Fieber war vollkommen abgeklungen. Außerdem war nicht zu übersehen, das sie nichts mehr anhatte, bis auf Ihre Hose und ein spärliches Top. Neben ihr auf dem Boden lag eine alte Decke, die sie nahm um sich darin einzuwickeln, da es in diesem Verlies ziemlich kalt war. Langsam ging sie durch ihr Gefängnis. Es sah nicht so aus, als ob es irgendeine Möglichkeit gab von hier zu entkommen. Deprimiert ließ sie sich auf ihre Pritsche zurückfallen. Schritte, die sich von draußen ihrer Zelle nährten ließen sie aufschrecken. Ängstlich wickelte sie sich eng in die Decke ein und starrte die Tür an. Integra hörte wie ein Schlüssel umgedreht wurde und das schwere Schloß ihrer Zelle aufsprang. Lady Hellsing bekam einen gewaltigen Schreck, als sie sah, wer da gerade in ihre Zelle eingetreten war und nun direkt vor ihr stand. Es war kein anderer als Pater Alexander Anderson. Ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen, riß er Integra hoch und schleppte sie mehrere Gänge und Treppen entlang, bis sie vor einer schweren Eichentür zum stehen kamen. Anderson öffnete die Tür und stieß sie hinein. Integra landete unsanft auf dem kalten Marmorboden. Das Zimmer war so von Licht durchflutet, das sie geblendet wurde und nicht merkte, das jemand direkt vor ihr stand und spöttisch auf ihren halbnackten Körper herabsah. "Was für ein wunderbarer Anblick..." Sprach eine kalte Stimme, die Integra mehr als nur bekannt vorkam. Sie blickte auf und sah der Person nun, da sie wieder etwas sehen konnte direkt ins Gesicht. Es war Enrico Maxwell, Leiter der 13. Kongregation des Vatikans, der Division Iscariot. Dieser starrte sie gierig an und ließ seine Augen über ihren Körper gleiten. Integra sah ihn wütend und beschämt an. Schnell griff sie nach der Decke, die ihr durch die grobe Behandlung durch Anderson von den Schultern gerutscht war, und wickelte sich fest darin ein. Enrico betrachtete sie weiterhin mit einem ihr unerträglich spöttischen Ausdruck in den Augen. Verärgert erhob sie sich und sah Maxwell kalt an. Er grinste nur und kam langsam auf sie zu. Integra wich bei dem Anblick seines gierigen Gesichts etwas in Richtung Tür zurück. "Was hast du mit mir vor? Und warum hat mich dieser Werwolf angegriffen? Du hast bestimmt etwas damit zu tun! Antworte mir du...!" Doch Integra kam gar nicht mehr dazu ihren Satz zu vollenden, denn Enrico hatte sie gepackt und grob seine Lippen auf die Ihren gepreßt. Angewidert stieß Integra ihn zurück. "Was fällt dir ein?" Zischte sie wütend. "Nun stell dich nicht so an du Drecksluder, für etwas anderes als zu meinem Vergnügen bist du sowieso nicht zu gebrauchen, schon gar nicht als Leiterin einer Organisation!" Entgegnete Enrico kalt. "Wie kannst du es nur wagen Maxwell! Ich werde den Vatikan davon unterrichten, das wird noch ein Nachspiel für dich haben.!" Schrie Integra Wingates Hellsing. Doch schon hatte er sie erneut gepackt und preßte sie gegen die Wand. "Überlaß mir deine Organisation und du kannst gehen..." Flüsterte er ihr ins Ohr. "Niemals Enrico Maxwell werde ich dir den königlich protestantischen Ritterorden überlassen!" Schrie sie ihn wutentbrannt an. "Nun, wenn das so ist, dann wirst du wohl für eine sehr lange Zeit mein Gast sein!" Mit diesen Worten warf er Integra zu Boden und kniete ich über sie. Ein weiteres Mal versuchte er sie zu küssen. Dabei schob er seine Zunge in ihren Mund. Integra wehrte sich mit aller Kraft, doch es brachte nichts. Maxwell war zu stark. Sie hatte nicht die geringste Chance diesem widerlichen Übergriff auf sich zu entkommen. Enrico ließ seine freie Hand über ihren Körper gleiten. Mit der anderen hielt er ihre Arme fest, damit sie sich nicht wehren konnte. Tränen traten in ihre Augen. Was hatte sie nur getan, das sie so gequält wurde? Gerade als Maxwell versuchte ihr das Top auszuziehen klingelte sein Telefon. Er ließ mit einem düsteren Blick von Integra ab. Bevor er jedoch den Hörer abnahm, rief er Alexander Anderson herein und befahl ihm sie zurück in ihr Verlies zu bringen. Anderson riß Integra grob vom Boden hoch und schleifte sie zurück in den dunklen Kellergang. Anderson öffnete die Zellentür und stieß sie hinein, so das sie erneut auf den kalten Boden fiel. Noch bevor sie sich wieder ganz aufrichten konnte war die Tür wieder ins Schloß eingerastet und sie war wieder gefangen. Integra sank zurück auf den Boden. Sie hatte noch mal Glück gehabt, dennoch fühlte sie sich dreckig und gedemütigt. Iscariot behandelte sie wie eine billige Hure. Für den Bruchteil einer Sekunde jedoch überlegt Integra ob es nicht vielleicht besser gewesen wäre Maxwell sein Werk vollenden zu lassen und so eventuell freizukommen ohne die Organisation zu gefährden. Doch diesen abstoßenden Gedanken verwarf sie schnell wieder, schließlich wusste sie genau das sie zu so etwas nicht in der Lage wäre. Ihren Stolz würde Iscariot niemals brechen. Auch wenn ihr dieser Gedanke kurzzeitig etwas Kraft gab übermannte sie doch bald wieder die Verzweiflung. "Warum tut man mir das an? Was habe ich getan?" Schrie sie und Tränen liefen ihr über die Wange. In ihrem Kummer hatte sie nicht bemerkt, das sich jemand ihrem Gefängnis nährte. Erst als die Person schon fast vor der Tür stand registrierte Integra die herannahenden Schritte. Sie wich einige Meter von der Tür zurück. War es Maxwell, der nun kam um sich das zu holen was er beim ersten Versuch nicht erlangt hatte? Die Zellentür öffnete sich erneut. Doch es waren weder Enrico Maxwell noch Alexander Anderson, die soeben den Raum betreten hatten. Es war ein junger Mann, der ihr gänzlich unbekannt war. Integra sah ihn mißtrauisch an. Doch er machte nicht den Eindruck als wolle er ihr Schaden zufügen. Der Mann hatte ein blasses aber nicht abweisendes Gesicht, lange schwarze Haare und eisblaue Augen. Außerdem war er groß und sehr muskulös. Er kam langsam einige Schritte auf sie zu und blieb einen Meter vor ihr stehen. Seine Stimme klang angenehm und sanft, als er begann zu sprechen. "Lady Integra Wingates Hellsing? Kommt mit mir ich bringe euch hier raus, aber wir müssen uns beeilen, Anderson könnte schneller wieder zurück sein als mir lieb ist!" Ohne Integras Antwort abzuwarten packte er sie am Arm und zog sie mit sich nach draußen auf den Korridor. Er führte sie durch mehrere dunkle Gänge, bis hin zu einer eisenbeschlagenen Tür die versteckt in einer Nische lag. Der Fremde öffnete sie und zog Integra mit sich ins Freie. Er hatte sein Wort also gehalten. Sie standen auf der Rückseite des Hauptsitzes der Iscariot Organisation. In einiger Entfernung konnte Integra einen Wald erkennen und genau dorthin zog sie der Mann nun. Sie ließ es sich gefallen. Schließlich hatte er sie sicherlich nicht gerettet um ihr nun etwas anzutun. Sie hatten den Saum des Waldes schnell erreicht und liefen nun immer weiter Richtung Herzstück, denn da wollte der junge Mann anscheinend hin. Es war ihr im Moment ziemlich egal wohin es ging, denn sie fühlte sich sehr sicher an seiner Seite. Langsam bahnten sich die beiden den Weg durch das Dickicht, ohne zu ahnen das sie schon bald nicht mehr alleine im Wald sein sollten... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)