The beloved 'Loveless' von LeS ('Loveless' is 'Endless') ================================================================================ Kapitel 2: MEMORYLESS --------------------- "Yuiko, da bist du ja endlich..." Yayoi seufzte, hatte er nun doch schon über eine Stunde auf sie warten müssen. "Macht doch nichts, der Film fängt ja erst jetzt an." Sie lächelte ihm aufmunternd zu, auch wenn sie es bereute, dass sie ihn so lange hatte warten lassen, Soubis Essen war einfach zu gut, um es sich entgehen zu lassen. "Du warst wieder mal mit Ritsuka unterwegs, hm?" Yuiko winkte ab, sie wusste nur zu gut, wie eifersüchtig Yayoi werden konnte. "Ich...na ja, Soubi ist doch heute wiedergekommen, und..." "Du musstest dir natürlich bei ihm den Bauch voll schlagen, hast du Ritsuka überhaupt etwas übrig gelassen...?" "Yayoooooi...!" Sie schniefte leise, machte ihre Begleitung damit etwas nervös, und zog die Blicke der anderen Kinobesucher auf sich. "Es tut mir Leid, Yuiko-chan, es war nicht so gemeint." Beleidigt stapfte sie in den Vorführungsraum, immer noch rannen ihr ein paar kleine Tränen über das Gesicht. "Du tust so, als sei ich ein Vielfrass..." "Und du sagst mir immer, dass ich ein Winzling bin." Ein leises Kichern war nun wieder von dem Mädchen zu hören, das eben noch vorwurfsvoll geweint hatte. "Das ist nur die Wahrheit!" Yayoi schüttelte hilflos den Kopf. >>Hauptsache, sie weint nicht mehr.<< Eine Weile suchten sie nach den besten Plätzen, die noch übrig waren, und setzten sich dann. Der Vorspann hatte schon begonnen, doch dennoch kamen immer weiter Leute in den Kinosaal. Ein Hüne von ungefähr 1,90m suchte sich gerade einen Platz, als die erste Szene begonnen hatte. Welchen Platz er sich aussuchte, war natürlich von vornherein klar. Yayoi rutschte wütend hin und her, aber all das brachte nicht viel. Er bekam von dem Film so gut wie nichts mit, während Yuiko begeistert auf die Leinwand starrte und hin und wieder vor Vergnügen quietschte. >>Immer auf die Kleinen... Wie es Ritsuka wohl gerade geht?<< Der Film endete nach 90 Minuten, ohne, dass Yayoi auch nur ein Bild davon gesehen hatte. Yuiko sprang fröhlich die Treppen hinunter, die zum tiefergelegten Park führten. Die Blumen dort blühten in voller Pracht, selbst im Winter gab es dort einige, die blühten. Es sah dann immer wunderschön aus, wenn die Eiszapfen an den hellen Blüten hingen und sie erstrahlen ließen. "Wieso ziehst du denn so eine Miene, Yayoi?", fragte sie besorgt. Sie ging näher an ihn heran, er stand noch immer auf der letzten Stufe der Treppe, war somit einen halben Kopf größer als sie. "Hast du vielleicht Bauchweh, ist dir schlecht?", musterte sie ihn fragend und legte den Kopf schief. "Yuiko..." Yayoi schlang die Arme um seine Freundin. "Yayoi, was soll denn das jetzt!?!", meinte sie mit reichlich errötetem Gesicht und leicht stotternd. Er seufzte abermals, wie schon so oft, an diesem Abend. Die Sonne war schon untergegangen, die Sterne und der Mond erhellten die Gegend in ihrem sanften Licht, die Straßenlaternen waren schon seit Wochen hinüber und, niemand kümmerte es, dass sie kaputt waren. "Wir sind immerhin zusammen. Darf ich meine Freundin, also dich, denn nicht umarmen, wenn ich es möchte?" Er sprach leise, flüsterte die Worte in ihr Ohr. "Doch, natürlich darfst du." Sie lächelte sanft, schmiegte sich enger an ihn und genoss diese zärtliche Berührung. Yayoi erhob erst nach minutenlangem Schweigen wieder die Stimme, noch immer leise meinte er zu ihr: "Was Ritsuka und Soubi wohl gerade machen...?" Yuiko lachte, und drückte Yayoi einen Kuss auf die kalte Wange. "Schlafen, nehme ich an. Obwohl, vielleicht kuscheln sie auch." Yayoi hielt sich verwundert die Wange, die eben noch von Yuikos Lippen berührt worden waren. Sanft lächelte er sie an. "Ich würde es ihnen ja wünschen, dass sie irgendwann einmal glücklich werden. Sie haben es verdient." Yuiko staunte nicht schlecht, war sie doch sonst anderes von ihrem Freund gewohnt. "Du bist erwachsen geworden...", lächelte sie ihn an, woraufhin er ebenso zurücklächelte, allerdings verlegen. "Ach, so ein Quatsch." "Doch, früher warst du immer nur eifersüchtig auf Ritsuka-kun." Er legte ihr eine Hand in den Nacken und kraulte diesen sanft. "Wir werden alle erwachsen, irgendwann... Du hast dich immerhin auch sehr geändert." "Ja, meinst du, Yayoi!?!" Sie strahlte ihn an, schmiegte sich dann noch etwas näher an ihn. "Ja, das meine ich." Vorsichtig hob er ihr Kinn an, zog ihren Kopf zu seinem empor, und küsste sie auf die zarten Lippen. Langsam schloss Yuiko die Augen, erwiderte den Kuss zärtlich. Wie schön Liebe sein konnte, jegliches Leid konnte sie vergessen machen. ~ "Ritsuka, ich liebe dich." "DAS IST KEINE ANTWORT AUF MEINE FRAGE!!!", schrie er aus vollem Hals. Doch seine Lippen wurden schnell von denen Soubis verschlossen. Er wehrte sich zunächst dagegen, doch schon bald gab er auf. Wollte er das denn nicht im Grunde auch? Hatte er all das, und so viel mehr, nicht die ganze Zeit vermisst, in der Soubi nicht bei ihm sein konnte...? Nach einer Weile löste sich Soubi von ihm, sah ihm tief in die traurigen Augen. Sie blickten ihn vorwurfsvoll an, warteten noch immer auf eine Antwort, und zeigten, dass sie den Tränen nahe waren. "Ritsuka... Was möchtest du hören? Was soll ich tun?" Er strich dem ihm sanft über die Wange, wartete auf den nächsten Befehl. "Beantworte mir einfach nur meine Frage... Aber ehrlich... Bitte...", flehte er Soubi an. Die Tränen rannen ihm nun ungewollt über das Gesicht. "Nicht weinen, ich liebe dich, Ritsuka..." "Nein, nein, nein, nein!!!" Er versuchte mit aller Kraft Soubi von sich zu schieben. "Doch. Es gibt nichts Wichtigeres, als dich, in meinem Leben." Ritsuka fragte sich insgeheim, ob Seimei, Soubi den Befehl gegeben hatte ihm das zu sagen. Der alleinige Gedanke daran, ließ ihn noch bitterer als zuvor weinen. Er fühlte sich schwach, und hilflos, wie ein Tier, dass in die Enge gedrängt worden war, von allen Seiten belagert wurde. Er hatte keine Chance dem zu entfliehen. "Bekomme ich jetzt noch eine Antwort, oder nicht?", er schluckte schwer bei diesen Worten, war erschöpft vom Weinen, und unendlich müde. "Ob ich auch das tue... Ob ich auch das tue, was du nur denkst, dass ich es tun soll...?" "Das war meine Frage, antworte endlich... Bitte, Soubi..." Er flehte ihn an, fühlte sich dabei erbärmlich und schloss aus Scham die Augen. Sein Gesicht glühte, er fühlte Soubis Atem, der immer wieder gegen sein Gesicht schlug, und Soubis Körper, der sich inzwischen auf Ritsukas gerollt hatte, schwer auf ihm liegen. Doch diese Schwere war ihm nicht unangenehm, er fühlte sich merkwürdigerweise sicher, beschützt vor allem Bösen. "Ich tue alles, was du willst, dass ich es tue." Ritsukas Atem stockte kurz, bevor er wieder einsetzte und dann immer schneller wurde. Soubis Hand war unter sein Hemd geglitten, streichelte über die weiche Haut Ritsukas Brust, seine Augen waren auf Ritsukas Gesicht gerichtet. Langsam öffnete dieser wieder die Augen, sag Soubi mit leicht verschleiertem Blick an, und wollte sie gleich wieder schließen, doch Soubis Blick hypnotisierte ihn. "Jetzt zum Beispiel...", meinte Soubi in sanften Worten. Er schob Ritsukas Hemd hoch, bis zu dessen Hals, und küsste sanft seine Brust. "...Ich denke, das war Antwort...Ah, genug...Hör auf." "Nein, denn das möchtest du nicht." Ritsuka wand sich unter Soubi, der weiterhin seine Brust mit Küssen bedeckte. Leise stöhnte er auf, schloss verlegen die Augen, und drückte den Rücken durch. "Soubi... Hör auf. Bitte, ich bin müde..." "Ich liebe dich, Ritsuka." "Nein... Hör auf Soubi... Bitte, hör auf..." Er packte Soubis Hände und hielt sie eisern, so gut es eben ging, fest umschlungen. "Das ist ein... Befehl. Du sollst aufhören. Ich möchte schlafen. Bitte." "Hm..." Soubi rollte sich wieder von ihm, legte sich still neben Ritsuka. Ritsuka wartete, bis sich sein rasender Atem wieder normalisiert hatte, und sein Herzschlag ihm nicht mehr das Gefühl hab, sein Herz würde gleich zerspringen. Dann wand er sich an Soubi, der ihn sogleich in eine Umarmung zog. Ritsuka wehrte sich nicht dagegen, wusste er doch, dass er sich nur selbst belügen würde. Widerwillig drückte er sich an ihn, schloss langsam die Augen, und sank schon bald in einen tiefen Schlaf, der von Soubi mit lächelndem Blick bewacht wurde. "Ich liebe dich, Ritsuka." Er küsste noch kurz die Stirn des Kleinen, und fiel dann ebenso in einen tiefen, ruhigen Schlaf. ~ "Yayoi! Aufstehen, Aufstehen!!!" Yuiko sprang aufgeregt in der Wohnung herum, sie war schon vor einer knappen Stunde aufgewacht, um das Frühstück zu machen. Yayoi dagegen hatte, bis eben, noch tief geschlafen. Er stand murrend und grummelnd auf, und verzog sich ins Badezimmer. Er starrte lange in den Spiegel. "Sieht gewöhnungsbedürftig aus..." "Daran gewöhnt man sich sicher!", meinte Yuiko, die sich hereingeschlichen hatte, und Yayoi von hinten fest umarmte. Er lächelte sie, oder besser ihr Spiegelbild, glücklich an. "Ich liebe dich." "Ich dich auch, Yayoi-chan." Sie küsste ihn kurz in den Nacken, und verschwand dann schnellstens wieder, um den Toast aus dem Toaster zu holen. Yayoi erledigte eine kurze Wäsche, und kam dann nach, setzte sich an den reich gedeckten Tisch, und überlegte, was er denn essen sollte. Yuiko sprang weiterhin aufgeregt durch die Wohnung. Etwas ungläubig betastete sie immer wieder ihren Kopf, um sicher zu gehen, dass ihre Ohren nun verschwunden waren. Sie kam sich mit einem Schlag vor, wie eine erwachsene Frau. Yayoi lachte, zog sie zu sich, und küsste sie zärtlich. "Warum denn so euphorisch? Komm, lass uns frühstücken." Sie nickte ihm zu, und setzte sich nun auch. Unschlüssig starrte sie auf den Tisch. "Was nehme ich denn bloß!?" "Du hast doch so viele verschiedene Sachen draufgestellt!" Sie grummelte leise, nahm sich dann das nächstbeste Brötchen, und die Erdbeermarmelade. "Du bist gemein, Yayoi-chan!" ~ "Soubi?" Ritsuka sah sich verwirrt um, im Schlafzimmer war die gesuchte Person schon mal nicht vorzufinden. Er ging etwas enttäuscht ins Bad, und duschte sich ausgiebig. >>Er muss wahrscheinlich arbeiten... Natürlich...<< Er seufzte, musste er sich doch eingestehen, dass er ihn bei sich haben wollte, genau jetzt, in dieser Minute. Kurz nachdem Ritsuka aus dem Bad kam, klingelte auch schon sein Handy. Aufgeregt nahm er ab. "Soubi!?!" Am anderen Ende hörte man ein leises Kichern. "Oh, ah, Yuiko, du bist es." "Ja, ich bin es. Ich wollte dich fragen, da Soubi ja heute arbeiten muss, ob du nicht vielleicht zu uns, zum essen, kommen möchtest...?" Ritsuka war sich einen Moment unsicher, bejahte dann aber doch. Besser, als den ganzen Tag allein zu sein, und an den gestrigen Abend denken zu müssen, war es allemal. "Ja, gerne." "Dann komm doch gleich! Oh, ich muss die unbedingt was zeigen und erzählen!!!" ~ Yayoi öffnete die Tür, als Ritsuka klingelte. Höflich begrüßte er ihn, bat ihn herein, und rief Yuiko, dass Ritsuka nun angekommen wäre. "Du...?" Ritsuka starrte verwirrt auf Yayoi, und auch auf Yuiko, die nun den Raum betreten hatte. Ihm stieg unwillkürlich die Röte ins Gesicht. Er überlegte, ob er etwas dazu sagen sollte, schwieg aber. "Schau doch, schau, Ritsuka! Meine Ohren sind weg!!!", meinte Yuiko übermütig. "Ich sehe es, Yuiko-chan." Er stotterte mehr, als das er sprach, und sah verlegen zu Boden. Was sollte man in so einer Situation denn nun sagen? Wenn es nach Yuiko ging, wäre ein ,Herzlichen Glückwunsch' sicher nicht verkehrt. Das aber verkniff er sich gründlich, wirklich angepasst war es auch nicht. "Heute gibt es Pizza, Yuiko hat sogar den Teig selber gemacht." Yayoi versuchte die Situation auf ein anderes Thema zu lenken, denn Yuiko war schon kurz davor Ritsuka dazu zu drängen, etwas zu sagen. Man merkte diesem aber an, dass er zu dieser Sache, lieber schweigen würde. "Oh, Pizza, welche Sorte denn?" "Ich hab einfach mal alles draufgemacht, was da war!", strahlte Yuiko. Das Ablenkungsmanöver war also geglückt. Yayoi seufzte erleichtert, und setzte sich neben Ritsuka. Dieser fühlte sich auf einen Schlag sehr klein, als ob er in Windesweile wieder Jahre jünger geworden wäre. Immerhin, jetzt war er der einzige unter seinen Freunden, der noch immer nicht `erwachsen´ war. "Möchtest du etwas trinken?", versuchte Yuiko die Stille zu überwinden, die auf einmal eingetreten war. "Ja, gerne." Umso länger er Yayoi und Yuiko betrachtete, desto mehr wurde ihm bewusst: Hätte er Soubi am gestrigen Abend nicht zum Stoppen bewegen können, dann würde er jetzt wahrscheinlich genau so aussehen. Ihm lief ein kalter, aber angenehm kribbelnder, Schauer über den Rücken. Der Gedanke daran Soubi so spüren zu können, so nahe sein zu können, gefiel ihm, auch wenn er das lieber nicht wahr gehabt hätte, es war so. "Hier, du magst doch Multivitaminsaft?" "Hm? Ja, danke." Er nippte kurz an dem Glas, und starrte dann in die, leicht vibrierende, Flüssigkeit. Eigentlich wollte er jetzt nicht an Soubi denken, war er doch extra hergekommen, um eben diese Gedanken loszuwerden. Doch immer wenn er einen der beiden seiner Freunde ansah, dachte er wieder an Soubi. Er seufzte, und wand sich, etwas gequält lächelnd, an Yuiko. "Wann ist die Pizza denn fertig?" Yuiko, die eben noch besorgte Blicke mit Yayoi ausgetauscht hatte, warf einen Blick in den Ofen. "Ah, in wenigen Minuten ist es soweit!" ~ Der Tag bei Yuiko und Yayoi war schnell vergangen und, als Ritsuka die Tür zu seinem Zuhause aufschloss, erwartete ihn Soubi schon. Er zog ihn an sich, umarmte ihn, und strich ihm durchs Haar. "Soubi, lass mich los." Sofort wurde er wieder freigelassen. Er sah hinauf, in das sanft lächelnde Gesicht, und konnte es sich nicht verkneifen zurückzulächeln. Schüchtern stellte er sich auf die Zehenspitze, und hauchte Soubi einen Kuss auf die Lippen. "Mhm... Kalt..." Ritsuka überrascht musternd, zeigte er auf ein Schälchen, dass auf dem Esstisch stand. "Ich hab... Eis gegessen, eben." Ritsuka konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. Dass Soubi auch ein mal aus der Fassung war, kam selten genug vor. Doch die Verwunderung, wich schon wieder einem Lächeln. Ritsuka lehnte sich erschöpft an Soubis Brust. "Ich habe... Heute viel nachgedacht. Ich dachte, ich könnte mich bei Yayoi und Yuiko etwas ablenken aber..." Er seufzte, drückte sich noch etwas mehr an Soubi. "Ich musste die ganze Zeit an... Uns denken." Soubi strich ihm beruhigend über den Rücken, denn er spürte, dass Ritsuka nervös war. "Und, zu welchem Schluss bist du gekommen?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)