Die unzertrennlichen Brüder von Lizard (ein Schwertbann und ein Geschwisterproblem) ================================================================================ Kapitel 8: Eine Trennung und eine dunkle Suche ---------------------------------------------- Hallo alle miteinander! Ja, ich weiß, ich habe euch diesmal ziemlich lange warten lassen und das tut mir auch schrecklich leid. Geht leider nicht immer so schnell wie ich gern möchte. Dafür halte ich euch jetzt nicht mit einer langen Vorrede auf, ihr wollt sicher lieber wissen wie es weitergeht. Ich sag nur: auf ins Tal der Nacht... auf ins Nebelgebirge... Wünsche frohes Lesevergnügen! Spät am Abend stand Kagome unentschlossen am Rand des knochenfressenden Brunnens uns sah in die Tiefe hinab. Sollte sie wirklich springen? So ganz sicher war sie sich nicht, ob es momentan eine gute Idee war in ihre eigene Zeit zurückzukehren. Andererseits war sie schon viel zu lange nicht mehr daheim gewesen und eine bessere Gelegenheit als jetzt würde sich in nächster Zeit vielleicht nicht ergeben. Kagomes Gedanken schweiften zurück zu den letzten, vergangenen Stunden. Am Nachmittag war sie mit Shippo ins Dorf zurück gekommen und war sofort zu Kaedes Hütte gelaufen, um Sango und Miroku aus dem Bannschlaf zu befreien. Glücklicherweise hatte die schwarze Miko nicht gelogen, die mitgebrachte Vulkanasche und das Papiersiegel hatten wirklich geholfen und die beiden wieder erweckt. Erleichtert hatte Kagome ihnen erzählt, was seit dem räuberischen Überfall auf das Dorf alles geschehen war und sowohl Sango als auch Miroku waren froh, dass alles einigermaßen glimpflich ausgegangen war. Auch die Menschen im Dorf hatten begonnen die überstandenen Schrecken zu verarbeiten und richteten die verbrannten Häuser wieder her. Überall machte sich wieder eine fröhlichere Stimmung breit. Nach einer kleinen Stärkung bei Kaede suchten Sango, Miroku und Kagome mit Shippo die abseits gelegene Hütte am Rande der Reisfelder auf und warteten dort auf Inu Yasha und Sesshomaru. Je mehr Zeit verging, desto mehr bekam Kagome ein schlechtes Gewissen, weil sie die beiden Streithähne alleine im Moorteich bei der Hütte der schwarzen Miko zurück gelassen hatte. Was, wenn Sesshomaru in seiner wütenden Lust sich abzureagieren zu weit ging und sich die beiden so gegenseitig umbrachten? Erfreulicherweise kreuzten die Hundebrüder schließlich nach einigen Stunden quicklebendig auf. Beide wirkten allerdings ziemlich ramponiert. Die handfeste Argumentation im Moorteich war offensichtlich sehr heftig gewesen bevor sich die Brüder wieder auf einen Waffenstillstand einigen konnten. Doch immerhin herrschte nun einigermaßen Frieden zwischen ihnen und Inu Yasha bekam auch sofort bessere Laune, als er Sango und Miroku wach und munter wiedersah. In der trauten Runde fehlte nun eigentlich nur noch Myoga, der mittlerweile schon den dritten Tag mit Kirara verschwunden war. So langsam beschlich diesbezüglich alle das Gefühl, dass sich der kleine Flohgeist unter dem Vorwand Informationen zu sammeln aus dem Staub gemacht hatte. Aber daran ließ sich vorerst nichts ändern. Inu Yasha erzählte, was er von der schwarzen Miko über die restlichen ,Waffendämonen' erfahren hatte. Als er das Nebelgebirge erwähnte, wo sich der sogenannte ,Fesselmeister' aufhalten sollte, horchte Sango interessiert auf. Diese Gegend kannte sie gut, denn dort war sie früher mehrmals mit ihrem Vater und anderen Freunden unterwegs gewesen. Das Tal der Nacht, in dem sich der vierte der ,Waffendämonen' befinden sollte, war Miroku ein Begriff. Er wusste, dass es sich dabei um eine schaurige Schlucht handelte, von der bisher kein Mensch lebend zurück gekommen war. Auch Sesshomaru hatte schon früher einmal von diesem schluchtartigen Tal gehört und wusste, wo es sich befand, auch wenn er bisher nie dort gewesen war. Angeblich konnten dort wegen giftiger Dämpfe und höllischen Ausdünstungen nur Dämonen und Geister überleben. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren und endlich der Lösung des Fesselbanns näher zu kommen, fasste die Gruppe schließlich den Entschluss sich aufzuteilen und getrennt nach den nächsten zwei ,Waffendämonen' bzw. deren Waffen zu suchen. Inu Yasha und Sesshomaru wollten das für Menschen unbegehbare Tal der Nacht durchstöbern und Sango und Miroku boten an sich im Nebelgebirge nützlich zu machen. Kagome wollte der Dämonenjägerin und dem Mönch helfen, doch Sango hatte bemerkt wie geschafft das Mädchen von den letzten Tagen war und lehnte die Hilfe ihrer Freundin daher freundlich, aber entschieden ab. "Wir werden das schon schaffen, Kagome", meinte sie, "du solltest dich lieber eine Weile erholen." Kagome sah ein, dass Sango recht hatte. Ihre Kräfte waren erschöpft und so entschloss sie sich schließlich zögernd für ein, zwei Tage nach Hause zurückzukehren. Nun stand das Mädchen aus der Neuzeit vor dem Brunnen, dem Tor in ihre Welt. Es war bereits dunkel und ein kühler Nachtwind blies durch Kagomes schwarzes Haar. Das Wetter schien sich zu verschlechtern, am Horizont zog eine dichte Wolkendecke auf und begann die Sterne zu verdunkeln. Nachdenklich blickte Kagome in den Himmel. Sollte sie wirklich gehen? Irgendwie kam es ihr nicht ganz recht vor ihre Freunde einfach im Stich zu lassen. Und würden Inu Yasha und Sesshomaru sich allein vertragen, würde das wirklich gut gehen? Kagome seufzte, es war sicher alles besser so. In ein dunkles Tal, das für Menschen lebensgefährlich war, konnte sie den dämonischen Brüdern nicht folgen und den anderen wäre sie in ihrem müden Zustand nur ein Klotz am Bein. "Hoffentlich geht alles gut, während ich weg bin", dachte Kagome beunruhigt und sprang. Zur gleichen Zeit, als Kagome durch den Brunnen in ihre Zeit reiste, waren Inu Yasha und Sesshomaru auf dem Weg zu dem unheimlichen, breiten Schluchttal, das die wenigen Menschen, die es kannten, furchtsam das Tal der Nacht nannten. Ohne menschliche Begleiter kamen die Brüder ihrem Ziel schnell näher und erreichten den felsigen Taleinschnitt, mit dem sich die Schlucht nach Norden hin öffnete, bereits wenige Stunden nach Mitternacht. Hohe, teils bewaldete Felsenhänge begrenzten das schluchtartige Tal und verhinderten, dass viel Licht hinein gelangen konnte. Daher blieb es auch tagsüber bei Sonnenschein am Grund des Tals düster. Sicher hatte dieser Umstand auch zum Namen des Tals beigetragen. Doch die Dunkelheit bereitete den Hundebrüdern keine Probleme, aufgrund ihrer anderen, gut geschärften Sinne hatten sie keine Schwierigkeiten sich zu orientieren. Schnell entdeckten sie einen schmalen, steilen Pfad, der vom Taleinschnitt aus in die Schlucht hinunter führte, und folgten ihm. Der Weg schlängelte sich die Felswände entlang und brachte die Brüder langsam in die Tiefe. Alle Nachtgeräusche wie das Zirpen von Grillen oder das Rascheln herumhuschender Tiere verstummte. Auch Pflanzen schien es immer weniger zu geben. Stattdessen nahm Inu Yasha einen unangenehmen, schwefelartigen Geruch wahr, der umso stärker wurde, je tiefer sie sich in das Tal hinab wagten. "Wuäh", schimpfte der Halbdämon, "wie widerlich, diese komische Schlucht könnte mal etwas Frischluft vertragen. Das stinkt ja fast so grässlich wie dieser betäubende Qualm, mit dem dich die schwarze Miko außer Gefecht gesetzt hat." Sesshomaru vor ihm blieb ruckartig stehen, so dass Inu Yasha beinahe gegen ihn geprallt wäre, und bedachte seinen Halbbruder mit einem eisigen Blick. Ups, dachte Inu Yasha, daran hätte ich ihn vielleicht nicht gerade erinnern sollen. Glücklicherweise stand Sesshomaru momentan wohl nicht der Sinn nach einer weiteren Prügelei. Wortlos drehte er sich um und ging zügig weiter. Inu Yasha hatte Probleme ihm auf dem steilen, zunehmend rutschig werdenden Pfad zu folgen. Immer wieder geriet er in Schlittern und konnte sich schließlich auf einmal nicht mehr halten. Die Füße rutschten unter ihm weg, er knallte auf den Hosenboden und sauste mit blitzartiger Geschwindigkeit auf seinen vier Buchstaben den Pfad hinab. Unglücklicherweise war ihm bei dieser, plötzlichen, ungewollten Rutschpartie Sesshomaru im Weg. Hart aufprallend rodelte Inu Yasha seinem Bruder von hinten in die Beine. Der überraschte Hundedämon konnte nicht mehr schnell genug reagieren, strauchelte und plumpste dem weiter rutschenden Halbdämonen in den Schoß. Unfreiwillig übereinander sitzend schlitterten die beiden weiter den Pfad hinab bis der Weg kurz darauf eine enge Kurve machte und vor beiden ein ins Nichts hinabführender Steilhang auftauchte. Sesshomaru rollte sich seitwärts von seinem Bruder runter, krallte sich in den Boden und konnte sich so kurz vor der Hangkante abbremsen. Inu Yasha allerdings gelang keine Bremsung mehr, schwungvoll schoss er weiter und flog den Abhang runter. Bodenlose Schwärze war das einzige, was Inu Yasha sah, als er in die Tiefe stürzte und sich fragte, ob eine Schlittenfahrt ins Jenseits wirklich einen würdigen Abschluss seines Lebens darstellte. Doch dann stoppte sein Fall nach etwa zehn Metern plötzlich und er hing kopfüber und regungslos in der Luft. "Du überdämliches Halbblut", fauchte eine grimmige Stimme von oben herab. Danach riss es den in der Luft baumelnden Halbdämonen wieder nach oben und er landete unsanft auf felsigem Untergrund. Sesshomaru war in die Höhe gesprungen und hatte den an ihn Gefesselten dadurch wieder hochgezogen. Benommen schüttelte Inu Yasha sich, raffte sich mühselig auf und blickte in die goldenen, wütend funkelnden Augen seines Bruders. "Du bist wirklich das Erbärmlichste, was mir je untergekommen ist," grollte Sesshomaru. "Diesmal kannst du dich wirklich glücklich schätzen, dass du an mir hängst. Ohne die unsichtbare Fessel zwischen uns wäre das für dich eine äußerst ungemütliche Landung geworden. Meinetwegen nur recht. Noch so eine Aktion von dir und ich bring dich persönlich in Hölle, auch wenn ich dich dann begleiten muss!" "Selbst schuld", schimpfte Inu Yasha zurück, "wenn du mir auf dem glitschigen Weg davonrennst, als ob du Feuer im Hintern hast. Da brauchst du dich nicht darüber zu beschweren, wenn ich ausrutsche. Und ich kann auch nix dafür, wenn ich gegen dich knalle, weil du zu lahm beim Ausweichen bist." Sesshomaru knurrte nur kurz, drehte sich um und ging weiter den Pfad hinab. Mit einem befriedigenden Grinsen bemerkte Inu Yasha, dass er nun etwas langsamer und achtsamer ging. Das erneute Risiko einer unfreiwilligen Rutschpartie wollte er offensichtlich nicht eingehen. Zwei Stunden später erreichten die beiden schließlich den Grund des schluchtartigen Tals. Es wurde langsam Morgen, doch davon war in der Tiefe der Schlucht nichts zu merken. Hier blieb es unverändert duster und still. Nur der unangenehme Geruch hing weiterhin in der Luft. Im Gegensatz zu Inu Yasha, der unter diesen für Menschen wahrscheinlich tödlichen Gasen ziemlich litt, schienen Sesshomaru die Dämpfe nichts auszumachen. Ein Umstand, den er sichtlich genoss, wie Inu Yasha verärgert feststellte. Vorsichtig erkundeten die Brüder das Tal. Es war öde und leer. Kaum vorstellbar, dass sich überhaupt irgendjemand hier aufhalten sollte. Sofern der gesuchte ,Waffendämon' nicht eine Schwäche für triste und trostlose Orte hatte, hätte sich Inu Yasha an seiner Stelle schon längst eine andere Bleibe gesucht. Schließlich tauchte vor ihnen in einer Felswand ein dunkler Höhleneingang auf. Eine deutliche, dämonische Ausstrahlung ging davon aus. Das erschien schon weitaus vielversprechender. Neugierig und auf der Hut gingen Inu Yasha und Sesshomaru in die Höhle hinein und sahen sich um. Drei weitere Höhlengänge zweigten von dem kuppelartigen Felsenraum ab, den sie betreten hatten. Die Gänge schienen tief in den Felsen hinein zu reichen. Nach kurzem Zögern wandte sich Sesshomaru nach links und folgte einem der Höhlengänge. Inu Yasha kam ihm hinterher und bemerkte überrascht, dass sich auch dieser Höhlengang nach einer kurzen Wegstrecke wieder in mehrere Gänge aufgabelte. "Ein Labyrinth! Na toll, genau das hat uns gerade noch gefehlt. Wohin jetzt?" Sesshomaru antwortete nicht, wieder entschied er sich für links und ging weiter. Grummelnd folgte sein Bruder ihm. "Bist du dir sicher, wo du hin willst?" fragte Inu Yasha zehn Abzweigungen später. Keine Antwort. "Bist du dir sicher, dass wir nicht schon mal hier waren?" fragte Inu Yasha weitere zehn Abzweigungen später, "Irgendwie schaut das alles so gleich aus." Keine Antwort. "Bist du dir sicher, dass wir uns nicht schon längst verlaufen haben?" fragte Inu Yasha nach noch zehn Abzweigungen. Wieder keine Antwort. "HEY, ich habe dich was gefragt!!!" Sesshomaru ging wortlos weiter und stand auf einmal in einer riesigen, von mächtigen Säulen getragenen Felsenhalle, die von zahllosen Fackeln erhellt wurde. Verblüfft betrachtete Inu Yasha den gewaltigen Raum. "Hey, wow", staunte er, "was ist das? Und wie hast du so zielstrebig durch das Labyrinth hierher gefunden?" "Das wüsste ich allerdings auch gerne", sagte eine dumpfe Stimme und hallte dröhnend von den Wänden wieder, "bisher hat kaum jemand den Weg durch meinen Irrgarten gefunden. Fast alle sind elend darin zugrunde gegangen." Irritiert sah Inu Yasha sich um, konnte jedoch niemanden sonst entdecken. "Dein Versteckspiel nützt dir nichts", sagte Sesshomaru ruhig, "zeig dich!" Ein Lachen erfüllte die Felsenhalle. "Ihr Hunde seid ganz schön dreist. Glaubt ihr, ihr könnt einfach so bei mir hereinspazieren und Forderungen stellen? Wenn ihr einigermaßen klug seid, verschwindet ihr schnell wieder." "Kein Problem", rief Inu Yasha, "wenn du einer von den komischen ,Waffendämonen' bist, brauchst du uns nur deine Waffe zu geben und wir sind gleich wieder weg." Wieder lachte der Unsichtbare. "Also deshalb seid ihr hier. Der Bann von einem meiner Geschwister hat euch getroffen? Wie schön für euch. Doch das ist euer Problem, ich werde euch ganz bestimmt nicht aus der Patsche helfen." "Hör auf zu quatschen und komm aus deinem Versteck, du feige Dumpfbacke", wetterte Inu Yasha, "ohne deine Waffe gehen wir hier nicht weg. Um uns loszuhaben, musst du uns schon töten." "Na schön", lachte die dröhnende Stimme höhnisch, "ganz wie ihr wollt. Ich habe euch gewarnt." Während Inu Yasha und Sesshomaru im Tal der Nacht das Höhlenlabyrinth durchquerten und schließlich in der felsigen Säulenhalle auf den gesuchten Dämonen stießen, erreichten Sango und Miroku das Nebelgebirge. Shippo hatten sie im Dorf bei Kaede zurückgelassen, damit dem Kleinen lieber nichts passiert. Da Myoga mit Kirara verschwunden war, hatte Miroku seinen alten Freund und Helfer Hachi gebeten sie für ein kleines Entgelt ins Gebirge zu fliegen. Der gutmütige Waschbärdämon erfüllte ihnen die Bitte und setzte die beiden nach mehreren Stunden Flugzeit in den Bergen nahe eines abgelegenen Klosters ab. Sango kannte das Kloster von ihren früheren Touren im Nebelgebirge und hoffte hier mehr über den gesuchten ,Fesselmeister' und seinen genauen Verbleib zu erfahren. Glücklicherweise war mittlerweile der Tag angebrochen und innerhalb des Klostergebäudes machte sich schon Geschäftigkeit breit. Als die beiden an die Türe klopften, hörten sie die wohlklingenden Gesänge der Betenden. Miroku blickte verzückt in den Himmel. "Es geht doch nichts über die wunderbare Atmosphäre einer geheiligten und frommen Stätte!" raunte er. Sango sah ihn schräg an und spöttelte: "Und es geht nichts über ein kostenloses Frühstück, oder? Du willst mir doch nicht weismachen, dass dich nur die Gesänge der Mönche so in Hochstimmung versetzen?!" "Also wirklich", sagte Miroku gekränkt, "wie kannst du mich nur so falsch einschätzen. Das Streben des Geistes nach Erleuchtung ist stets mein erstes und höchstes Ziel. ...uhm, natürlich sollte man dabei bedenken, dass ein gestärkter Geist in einem gestärkten Körper weitaus leichter auf den Pfaden der Erleuchtung wandelt als ein hungriger, der schon seit Stunden nichts mehr gegess..." "Jaja, schon gut, halt bloß die Klappe", meinte Sango und brummelte grinsend vor sich hin: "so ein frommer Heuchler!" Die Tür öffnete sich und ein junger, gerade dem Knabenalter entwachsener Bursche mit kahlgeschorenen Kopf schaute heraus: "Ja bitte? Was wollt ihr?" Sango und Miroku stellten sich höflich vor und baten darum den Abt sprechen zu dürfen. "Er frühstückt gerade", sagte der junge Bursche. "Oh, das macht gar nichts", entgegnete Miroku leichthin, "wir leisten ihm gerne dabei Gesellschaft und..." Sango hielt dem Mönch schnell den Mund zu und warf ihm einen giftigen Blick zu. Freundlich erklärte sie: "Wir warten solange. Dürfen wir rein kommen?" Der Junge ließ sie herein und führte sie in einen schlichten Raum, wo er ihnen Tee servierte und sie dann allein ließ. "Also echt", schimpfte Sango ihren Gefährten aus, "du benimmst dich unmöglich. Und so was nennt sich Mönch. Du hast wohl noch nie etwas von der Tugend Bescheidenheit gehört?" Miroku ignorierte sie geflissentlich, trank ruhig seinen Tee und setzte ein heilig wirkendes Gesicht auf. Sango hätte ihm am liebsten eins mit ihrem Hiraikotsu über den Kopf gezogen. Schließlich öffnete sich die Türe. Ein alter, gebeugter Priester betrat den Raum und setzte sich mit einer freundlichen Begrüßung der Dämonenjägerin und dem Mönch gegenüber. "Wobei kann ich euch helfen?" fragte er. Miroku erklärte ihm, dass sie zur Lösung eines Banns hergekommen wären und dafür einen Dämonen, der sich der ,Fesselmeister' nennt, finden müssten. "Oh", sagte der Priester nachdenklich, "ihr sucht einen der fünf ,Waffendämonen'? Von denen habe ich schon einmal gehört. Seid vorsichtig, soweit ich weiß, sind sie sehr gefährlich und Menschen keineswegs wohlgesonnen." "Das können wir uns vorstellen", meinte Sango, "wisst ihr etwas genaueres über den ,Fesselmeister'? Wir müssen ihn unbedingt finden." "Nun," erwiderte der Priester, "es gibt hier oben in den Bergen einen dunklen Hain, den alle Reisenden meiden. Dort geht Unheimliches vor sich. Vor einigen Jahrzehnten wollte eine Gruppe Mönche aus unserem Kloster diesen Hain erkunden und das Böse, das sich dort eventuell versteckt, austreiben. Doch sie sind niemals wieder zurückgekehrt. Ich rate sonst jedem sich von dieser Gegend fernzuhalten. Möglicherweise findet ihr den gesuchten Dämonen dort. Wenn ihr unbedingt da hingehen wollt, werde ich euch den Weg beschreiben. Es ist nicht sehr schwierig, von unserem Kloster aus führt ein alter Bergpfad dorthin." Sango und Miroku sahen sich freudig an. Das klang alles ziemlich gut, meinten sie. Mit ein bisschen Glück würden sie den ,Fesselmeister' rasch finden und könnten ihre Mission erfolgreich beenden. Noch ahnten sie schließlich nicht, was sie in dem geheimnisvollen Hain erwartete. _ _ _ _ _ Jau, das war es für heute. Im nächsten Kapitel geht es dann wieder so richtig zur Sache. Dann dürfen sich alle mal wieder ein wenig austoben. Tja, wer ist wohl Inu Yashas und Sesshomarus mysteriöser Gegner? Was werden Sango und Miroku in dem unheimlichen Hain in den Bergen finden? Und werden alle heil aus der ganzen Geschichte herauskommen? Ich bemühe mich diesmal auch schneller weiter zu schreiben. Bitte, bitte wieder ein paar Kommentare hinterlassen! Ach ja, wer übrigens noch etwas anderes (zur Abwechslung mal etwas Ernsteres) von mir lesen mag, darf sich auch gerne meine zweite FF zu Gemüte führen. (*Schleichwerbung mach*) Sie heißt "Anfang aller Feindschaft" und es geht darin um Inu Taisho, Sesshomaru, Koga und so einiges mehr. Würde mich sehr freuen, wenn ihr auch da mal vorbei schaut. Denjenigen, die diese Story eh schon entdeckt haben und mir zudem auch dort lieb Kommis geschrieben haben, danke ich an dieser Stelle ganz herzlich. Bis bald! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)