Das Ende der Hoffnung von Liniya (Ein tödliches Drama) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- "Oh, schau mal Sonoko! Ist das nicht süß?" "Naja...", meinte diese und betrachtete die kleine Figur in Rans Hand mit skeptischem Blick, "Ich weiß ja nicht... Ich würde meinem Freund ja lieber etwas Selbstgemachtes schenken." "So wie den ,selbstgestrickten' Pulli?", erwiderte Ran spöttisch, woraufhin Sonoko lieber nichts mehr sagte. Seit ungefähr zwei Stunden waren die beiden Mädchen in den diversen Einkaufsstraßen Tokyos unterwegs und suchten nach einem passenden Geburtstagsgeschenk für Shinichi. Doch bisher hatten sie nichts gefunden, was Ran wirklich gefallen hätte - und vom dem sie glaubte, dass es auch Shinichi gefallen würde. Schon seit langem war das braunhaarige Mädchen in ihren Freund aus Kindheitstagen verliebt. Und auch wenn es sie schmerzte, dass sie ihn in letzter Zeit kaum noch sah, so hatte sich doch an ihren Gefühlen für ihn nichts geändert. Wenn sie doch nur gewusst hätte, ob er das gleiche empfand! Ran seufzte. Jedes Mal wenn sie sich begegneten, machte er sich früher oder später lustig über sie... aber er meinte es nicht so und kurz darauf vertrugen sie sich wieder. So war es schon seit ihrer Kindheit gewesen. Doch als sie älter wurden, hatte Ran erkannt, dass Shinichi für sie mehr als "nur" einen Freund aus Kindheitstagen war... Aber sie hatte sich nie getraut, ihm das zu sagen... "Hey, Ran! Schau mal da!" Sonokos Stimme riss Ran aus ihrer Tagträumerei. Das alles gehörte der Vergangenheit an. Shinichi hatte in zwei Tagen Geburtstag und er hatte versprochen, zu ihr zu kommen. Noch zwei Tage... dann würde sie ihm alles sagen, ihm all ihre Gefühle beichten... "Ran!" "Jaja, ich komme ja schon..." "Sag mal, wenn du nur dastehst und träumst, wirst du nie etwas finden!" "Entschuldige... Was hast du denn entdeckt?" Sonoko zog ihre Freundin zu einem kleinen Stand, an dem silberne Amulett-Anhänger angeboten wurde. Auf Wunsch konnte man eine eigene Gravur wählen und somit einen ganz persönlichen Glücksbringer kreieren. "Na? Das ist doch das ideale Geschenk, oder?!", meinte Rans Freundin. Diese konnte nur nicken. Das war es wirklich... "Was wirst du eingravieren lassen? ,Ran und Shinichi in ewiger Liebe vereint'?" "Sonoko!" "Ja ja, schon gut", grinste diese, ihre grünen Augen funkelten belustigt, "Mach nur, ich bin solange in dem Klamottengeschäft da drüben. Hol mich ab, wenn du fertig bist." Und mit einem Lachen verschwand sie in der Menge. Verdutzt, aber auch dankbar, blickte Ran ihrer Freundin hinterher. Soviel Taktgefühl hatte sie ihr gar nicht zugetraut. Entschlossen wandte sie sich dem Verkäufer zu und erklärte ihm, welche Inschrift sie für das schlichte, kreisförmige Amulett, welches sie ausgewählt hatte, haben wollte. Nur zehn Minuten später hielt Ran den silbernen Anhänger in der Hand. Ein warmes Gefühl durchflutete sie bei dem Gedanken, wie sie es Shinichi überreichen würde und... ,Nein', schalt sie sich selbst, ,mach dir nicht zuviele Hoffnungen'. Trotzdem lächelte sie glücklich, als sie die schmale Zwischengasse betrat, die sie zur parallel verlaufenden Einkaufsmeile führen würde, wo Sonoko wartete. Sie bemerkte weder die schwarzgekleideten Männer hinter ihr, noch die kurzen Handzeichen die sie sich gaben. Gerade hatte Ran das Amulett an seiner Kette befestigt und sich um den Hals gehängt, als plötzlich jemand von hinten ihren Arm packte und einen feuchten Lappen auf ihre untere Gesichtshälfte presste. Ein seltsamer Geruch stieg ihr in die Nase...Chloroform! Sie versuchte nicht zu atmen, doch es war bereits zu spät. Ihre Lider wurden schwer und die tiefe Schwärze der Bewusstlosigkeit umfing ihre Gedanken... Der größere der beiden Männer fing den Körper des Mädchens auf und trug sie aus der Gasse, zurück zur Shinkan-Einkaufsmeile. Der andere wandte sich an die Leute, die stehen geblieben waren, um zu sehen was passiert war. "Keine Sorge, meine Damen und Herren, sie ist lediglich in Ohnmacht gefallen. Wir werden uns um sie kümmern und in ein Krankenhaus bringen." Sonoko blickte genervt auf ihre Uhr. "Mensch Ran, beeil dich gefälligst. Solange kann das doch nicht dauern!" In diesem Moment vibrierte ihr Handy und zeigte eine neue SMS an: Sorry Sonoko, habe gerade Shinichi gesehen und bin ihm hinterher. Warte nicht auf mich. Ran Der blonde Mann grinste und schob Rans Handy zurück in die Umhängetasche des bewusstlos neben ihm liegenden Mädchens. "Los Wodka, bring uns zurück ins Quartier" *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ So, das war also der Prolog meiner neuen Fanfic ^^ Ich hoffe es hat euch gefallen. ~*~ Liniya ~*~ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- "Verdammt, Ai! Jetzt gib mir doch endlich die Kapsel mit dem Wirkstoff, der mich wieder groß werden lässt!" Ai schüttelte den Kopf. "Nein. Wozu auch? Er hält nur eine gewisse Zeit lang an und es ist ungewiss, ob er nicht doch irgendwelche schädlichen Nebenwirkungen hat." "Aber damals bei der Theateraufführung ist doch auch nichts passiert!" "Na und?", erwiderte die Wissenschaftlerin, ihre blaugrünen Augen funkelten zornig, "Bloß weil es einmal gut gegangen ist, kann man doch nicht einfach davon ausgehen, dass es immer funktioniert. Tut mir leid, aber das kann ich nicht verantworten." "Aber..." "Außerdem ist da immer noch das Zeitlimit. Ich habe es noch nicht geschafft, es soweit zu entwickeln, dass es dauerhaft wirkt." "Egal", meinte Conan entschlossen, "Ich will im Moment ja gar nicht für immer groß werden. Ein Tag... ein paar Stunden reichen voll und ganz! Bitte Ai..." "Nur einen Tag lang?" Ai schaute Conan verwirrt an. Dann kam ihr jedoch ein Gedanke: "Du willst doch nicht etwa..." Conan schwieg. "Ich verstehe. In zwei Tagen hast du Geburtstag, nicht wahr?" "Ja", murmelte Conan und fügte noch leiser hinzu: "Ich habe Ran versprochen, den Tag mit ihr zu verbringen...als Shinichi." "Du hast was?" Nun verlor Ai beinahe doch ihre Fassung. "Verdammt, Conan! Ist dir denn nicht klar, in welche Gefahr du dich - und sie - damit bringst? Als nächstes erzählst du mir noch, dass ihr vorhabt, gemeinsam durch die Stadt zu schlendern und irgendwo Essen zu gehen...!" "Nein, ich..." Aber das dunkelblonde Mädchen ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen: "Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Das kannst du nicht machen! Ist dir denn nicht klar, was du damit anrichten würdest? Genausogut könntest du der Organisation einen Brief schreiben ,Hallo, hier Shinichi Kudo, bringt mich doch bitte um.' Und-" "Sei ruhig!", schrie Conan, der nun ebenfalls in Rage geriet, "Das weiß ich doch alles auch! Aber... ich habe es ihr nunmal versprochen..." Ai schwieg dazu, aber ihr vorwurfsvoller Blick sprach Bände. "Verstehst du denn nicht? Ich lasse Ran sowieso schon viel zu oft alleine... Sie gibt sich zwar nach außen hin stark... Aber ich weiß, dass es in ihrem Innern ganz anders aussieht. Als kleiner Conan bekomme ich viel mit... zuviel. Verdammt! Sie vermisst mich, und ich... ich speise sie immer wieder mit Telefonaten ab und vetröste sie auf später...", seine Stimme klang bitter, "Was meinst du wie ich mich fühle, wenn ich sie abends in ihrem Zimmer weinen höre?" Conan starrte zu Boden. Er hatte mehr von seinen Gefühlen preisgegeben, als er eigentlich gewollt hatte. "Tut mir leid, Conan... Shinichi. Aber das Risiko ist einfach zu groß" Ai sah ihn mitleidsvoll an. Sie konnte seine Gefühle durchaus nachvollziehen und verstand, dass er Ran als Shinichi gegenübertreten wollte, aber... sie hatte Angst. Angst vor einer Entdeckung... Angst Shinichi zu verlieren... "Ich kann es nicht, tut mir leid..." Conan sank der Mut. Verdammt! Er sah ja selber ein, dass sein Vorhaben ein gewisses Risiko in sich barg, doch als ihn Ran bei ihrem gestrigen Telefonat angefleht hatte, ihn endlich wieder zu sehen, hatte es ihm beinahe das Herz gebrochen... Er konnte ihr diese Bitte einfach nicht abschlagen und hatte schließlich ihrem Drängen nachgegeben und ihr versprochen, an seinem Geburtstag zu ihr zu kommen. Er würde dabei ein so geringes Risiko, wie nur möglich eingehen... nur kurz bei ihr vorbeischauen, sein Geschenk in Empfang nehmen (Ran hatte ihm bzw. Conan auf seine Frage hin erzählt, dass sie heute mittag mit Sonoko auf die Suche gehen würde) und dann nach ein oder zwei Stunden wieder verschwinden. Das sagte er Ai auch, doch diese blieb unerbittlich. Niedergeschlagen verließ Conan das Haus von Professor Agasa. Er musste eine dieser Kapseln haben...! Nun... Er würde es morgen noch einmal versuchen... "Hallo Onkel Kogoro, bin wieder da!", rief Conan als er kurz nach drei Uhr die Detektei betrat. Er hatte zusammen mit Genta und Mitsuhiko bei Ayumi zu Mittag gegessen und war nun heilfroh, endlich wieder seine Ruhe zu haben. "Was willst du Knilch denn hier?", schallte es ihm mürrisch entgegen, "Ich hab' schon genug Ärger, da brauch ich nicht auch noch dich neunmalklugen Hosenmatz um mich herum...!" Neugierig geworden, ging Conan in Kogoros Büro. Dort saß Rans Vater hinter seinem Schreibtisch und starrte missmutig auf einen Briefumschlag. "Von wem ist denn der?", fragte Conan so unschuldig wie möglich, "Ist es ein neuer Auftrag?" Wenn Blicke hätten töten können, so wäre Conans Leben in diesem Moment zu Ende gewesen. "Misch dich nicht immer in meine Angelegenheiten ein, du Nervenzwerg!" Diese Reaktion stachelte Conans Neugier jedoch nur weiter an und so griff er zu einer kleinen Notlüge: "Aber Onkel Kogoro! Ich will doch nur irgendwann auch so ein toller Detektiv sein wie du! Bitte bitte, lass mich dir zugucken...." "Naja, wenn das so ist...", lächelte dieser geschmeichelt, "Dann will ch mal nicht so sein..." Conan grinste zufrieden. Man musste nur wissen, wie man ihn anpacken musste. "Es ist aber kein Auftrag... nur ein Brief für diesen Möchtegern-Detektiv Shinichi." Conans Kopf flog ruckartig herum. Ein Brief für Shinichi ?! Wie konnte das sein ?! "Weiß gar nicht, wieso sie den hier abgegeben haben... hätten ihn ihm doch auch einfach direkt zuschicken können. Schon komisch..." "Der Brief wurde abgegeben?", hakte Conan nach und versuchte, sich seine Aufregung nicht anmerken zu lassen. "Ja. Vorher klingelte es an der Tür, aber als ich dranging, lag nur dieser Brief auf dem Fußabtreter", antwortete Kogoro und fügte wütend hinzu: "Da will mich wohl jemand verarschen! Ich bin doch kein Laufbursche, sondern der berühmte Kogoro Mori - der Detektiv der seine Fälle im Schlaf löst! Also wirklich-" "Du Onkel", unterbrach Conan dessen Redeschwall, "Wenn du willst, dann bring ich den Brief zu Shinichis Haus und werf ihn dort in den Briefkasten. Vielleicht wusste der Absender bloß nicht seine Adresse..." "Nanu? Plötzlich so hilfsbereit?", wollte Kogoro misstrauisch wissen und blickte zu Conan, der sich alle Mühe gab, wie ein absoluter Unschuldsengel zu wirken. "Andererseits... warum eigentlich nicht? Ich hab' wirklich besseres zu tun und dich Nervensäge bin ich dann auch gleich los. Also gut, hier hast du ihn." Er gab Conan den Brief."Na los, jetzt verschwinde schon...!" Nichts hätte Conan in diesem Moment lieber getan! Und als Rans Vater ihm noch ein "Mach aber ja keinen Blödsinn damit, verstanden?" hinterherbrüllte, war Conan bereits aus der Wohnung draußen und auf halbem Weg die Treppe hinunter. Eiskaltes Entsetzen hatte Conan gepackt. Mit zitternden Händen umklammerte er das lose Papier, das sich in dem Kuvert befunden hatte und starrte fassungslos auf die wenigen Zeilen, die dort mit Schreibmaschine oder Computer geschrieben worden waren: "An den selbsternannten Meisterdetektiv Shinichi Kudo Wir wissen dass du lebst. Du hast deine Spürnase einmal zu oft in Dinge gesteckt, die dich nichts angehen und dich verraten - selber schuld. Wenn du nicht willst, dass deiner Freundin Ran etwas zustößt, dann komm heute um 20 Uhr zum Platz der Verräterin." Diese Zeilen waren echt, daran bestand kein Zweifel. Sein schlimmster Alptraum war wahr geworden: Die Organisation hatte Ran entführt! Verzweifelt schüttelte er den Kopf. Was sollte er jetzt nur tun? Zunächst hatte Conan dies alles für einen geschmackslosen Scherz gehalten - doch wer sollte ihm einen solch üblen Streich spielen? Er hatte sich zur Ruhe gemahnt und erst einmal versucht Ran auf ihrem Handy zu erreichen - vergebens. Auch ein Anruf bei ihr zuhause hatte nichts Neues erbracht. Erst ein Telefonat mit Sonoko hatte ihm Klarheit verschafft. Sie behauptete, Ran habe sich mit Shinichi getroffen - doch das konnte gar nicht sein! Es gab nur eine Erklärung für Rans Verschwinden und die mysteriöse SMS - und die jagte dem jungen Detektiv einen kalten Schauer über den Rücken... Eine halbe Stunde später klingelte Conan erneut bei Professor Agasa. Er hatte eine Entscheidung gefällt. Er konnte und wollte Ran nicht im Stich lassen. Er würde heute abend am verabredeten Treffpunkt erscheinen und seine Freundin aus der Gewalt dieser Verbrecher befreien. Dazu musste er jedoch wieder zu Shinichi werden, weshalb er nun zum zweiten Mal an diesem Tag vor der Haustür des Professors stand. Er brauchte das Gegenmittel und dieses Mal würde er sie auch bekommen. Conans Verstand arbeitete mit ruhiger Präzision und er war fest entschlossen, den von ihm entwickelten Plan exakt durchzuführen... "Oh, hallo. Was willst du denn nochmal hier?", fragte Ai verdutzt als sie die Tür öffnete und Conan erblickte. Dann aber wurde ihr Blick misstrauisch. "Willst du etwa nochmal versuchen, mir eine der Kapseln abzuschwatzen? Vergiss es." Mit diesen Worten wollte sie ihm die Türe wieder vor der Nase zuschlagen, doch Conan hate bereits seinen Fuß dazwischen geschoben und meinte besänftigend: "Nein, nein. Ich will zum Professor." Er drückte die Türe vollends auf und betrat das Haus. "Bei einem seiner Spiele gibt es einen Programmierfehler und ich wollte ihm bescheid geben, damit er ihn beheben kann. "Soso...", erwiderte Ai friedfertiger, ohne jedoch ihr Misstrauen gänzlich fallen zu lassen, "Du hast ihn leider knapp verpasst. Vor zehn Minuten ist er weggegangen, meinte aber, er würde bald wieder da sein...." "Kein Problem. Ich warte solange." Ai blickte noch einmal zu Conan, der freundlich zurücklächelte und es sich auf dem Sofa bequem machte, dann wandte sie sich ab und ging in Richtung Kellertreppe. "Nun gut. Ich bin unten im Labor. Wenn irgend-" Sie kam nicht mehr dazu ihren Satz zu beenden: Die Betäubungsnadel aus Conans Narkosechronometer hatte sich zielsicher in Ais Nacken gebohrt und sie mit sofortiger Wirkung in Tiefschlaf versetzt. "Tut mir leid Ai", murmelte Conan schuldbewusst, "Aber es ging nicht anders..." Er hob ihren schlaffen Körper mit einiger Mühe auf einen der Sessel und begab sich dann ins Labor. Ihm blieben noch ungefähr zwanzig Minuten...Dann würde der Professor begreifen, dass ihn sein Kollege doch nicht am Bahnhof erwartete und nach Hause zurückkehren... Schnell aber systematisch durchsuchte Conan Ais Unterlagen. Sie war mitten in ihrer Arbeit gewesen, sodass ihr PC eingeschaltet und er somit Zugriff auf all ihre Dateien hatte. Schließlich hatte er gefunden was er gesucht hatte und ging zielstrebig auf einen der Wandschränke zu. Nach kurzem Suchen fand er die kleine runde Dose mit der Aufschrift AP48-TX69-2, in der sich drei Kapseln befanden. Zufrieden steckte Conan sie in seine Tasche und kehrte ins Wohnzimmer zurück. Er überzeugte sich noch rasch davon, dass er nichts vergessen hatte, warf einen letzten Blick auf die schlafende Ai und verließ dann das Haus. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* So, das war jetzt also das erste Kapitel ^^ Ich hoffe es hat euch gefallen und werdet auch die nächsten Kapitel lesen ^.^v Nyo, wer meine anderen Geschichte kennt wird sich eventuell über die vielen Absätze gewundert haben. Man hat mir desöfteren nahe gelegt, mehr Absätze zu machen und das habe ich diesmal beherzigt. Ich hoffe es ist okay so. Liniya edit[19. 01. 2006]: Hab noch ein paar Rechtschreibfehler eliminiert, sowie einen kleinen Logikfehler ausgemerzt (ok, eigentlich war es ein Fehler beim Abtippen, aber daraus entstand was Unlogisches... ^^°). Herzlichen Dank an Kaito_1412 für den Hinweis! ^--^ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Hi, hier kommt Kapitel 2! ^-^ Ich hoffe es gefällt euch. Vielen Dank auch an euch für eure lieben Kommis =^.^= Es werden allerdings tatsächlich Personen sterben - welche bleibt geheim ^.~ Insgesamt werden es übrigens 5 Kapitel plus Prolog und Epilog werden. Ihr habt also noch 3 Kapitel und den Epilog vor euch ^-^ Viel Spaß beim Lesen! Würd mich freuen, wenn ihr mich wieder eure Meinung wissen lassen würdet (sprich: Kommis hinterlasst ^^). Liniya edit[21.01.2006]: Habe noch ein paar Rechtschreibfehlerchen elliminiert ^^ Und geplant sind mittlerweile 10-12 Kapitel... Kapitel 2 Als Shinichi wieder zu sich kam, war es bereits 18 Uhr. Mühsam rappelte er sich auf und stieg aus dem Bett. Die Verwandlung war schmerzhaft gewesen und hatte ihn erschöpft. Nachdem er Ai verlassen hatte, war er zu seinem eigenen Haus zurückgekehrt. Unter dem Vorwand, den Brief abzugeben, hatte er den Briefkasten überprüft und einen weiteren anonymen Briefumschlag vorgefunden. Da er nicht wusste, ob das Haus immer noch überwacht wurde, hatte er es jedoch nicht gewagt, nachzusehen ob er tatsächlich die gleiche Botschaft enthielt. Danach war Shinichi unbemerkt durch den Keller eingestiegen - durch einen geheimen Eingang, den er sich extra für solche Fälle, in denen er ungesehen ins Haus gelangen wollte, angelegt hatte. Nach einer raschen Überprüfung der Zimmer hatte er schließlich die erste der drei Kapseln eingenommen und sich dann in sein Zimmer zurückgezogen. Shinichi kämmte sich sein verstrubbeltes Haar, zog ein frisches Hemd und eine Jeans an und ging dann in die Küche, um sich etwas zu trinken zu holen. "Hi Shinichi, auch endlich wach?" Erschrocken wirbelte der Angesprochene herum und starrte alarmiert in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. "Wer...?!" "Naja, zumindest deine Reflexe sind schon mal gut", grinste Heiji Hattori, der junge Detektiv aus Osaka, während er sich vom Rahmen der Verbindungstür zum Wohnzimmer löste und einen Schritt auf den verdutzt dreinblickenden Shinichi zu machte. "Heiji? Was machst du denn hier?" "Ach... ich war zufällig in der Gegend und da dachte ich eben, ich schau mal bei dir vorbei..." "Ich meine, was machst du hier? Warum kommst du zu meinem Haus und nicht zu den Moris?", hakte Shinichi, der sich mittlerweile wieder gefasst hatte, nach. "Was? Du zweifelst meine Aussage an?", erwiderte Heiji übertrieben empört, wurde dann aber wieder ernst. "Heute nachmittag hat mich der Vater deiner Freundin Ran angerufen, dieser Kogoro Mori, und wollte wissen, ob ich wüsste wo du dich zur Zeit aufhältst. Alarmiert hakte ich nach und erfuhr von einem mysteriösen Brief, der für dich abgegeben worden war. Der Kerl mag zwar etwas verkalkt sein, aber das kam sogar ihm seltsam vor. Ich setzte mich also in den nächsten Zug nach Tokio um der Sache nachzugehen. Und was war, als ich die ungefähr die Hälfte der Strecke hinter mir hatte? Mein Handy klingelte... Rate mal, wer dran war?" Heiji sah Shinichi auffordernd an, doch dieser schwieg nur und wandte den Blick ab. "Es war Ai. Sie war völlig aufgelöst und vor Sorge schier außer sich. Klar, ihre Stimme wirkte ruhig und gefasst - aber das war sie nicht. Sie erzählte mir, du habest sie betäubt und das Gegenmittel zu dem Gift, das dich schrumpfen ließ, aus ihrem Labor gestohlen. Sie bat mich um Hilfe, zumal zuvor auch noch Professor Agasa durch einen mysteriösen Anruf von einem angeblichen Forscherkollegen aus dem Haus gelockt worden war..." Er warf erneut einen Blick zu Shinichi, der jedoch immer noch einen unbestimmten Punkt an der Wand anstarrte und weiterhin beharrlich schwieg. "Ihr war klar, dass du dahinter stecken musstest - und das etwas mit dir ganz und gar nicht stimmt. Ich hab natürlich gleich eins und eins zusammengezählt. Mir war klar dass es nur einen Ort geben konnte, an dem du dich verbergen konnstest - und richtig, ich fand dich oben in deinem Zimmer, wo du dich schweißgebadet in Krämpfen gewunden hast..." Er verschwieg Shinichi, dass er erst mal einen Riesenschock bekommen hatte, als er ihn so daliegen gesehen hatte. Für einen kurzen Moment hatte er sogar gedacht sein Freund kämpfe mit dem Tod... Erwartungsvoll blickte Heiji zu Shinichi, doch dieser sagte immer noch nichts dazu. Dann drehte er sich sogar vollends weg von Heiji, öffnete den Kühlschrank, holte sich einen Fruchtsaft heraus, griff sich ein Glas aus dem Schrank, goss sich ein, stellte den Saft zurück, trank einen Schluck und ging dann an Heiji vorbei ins Wohnzimmer, wo er sich auf einen der Sessel fallen ließ. Alles, ohne ein Wort zu sprechen. "Hey Shinichi! Was soll das? Ignorier mich nicht einfach!" Doch Shinichi beachtete den Detektiv aus Osaka auch weiterhin nicht. Gedankenverloren drehte er das Glas in seinen Händen und grübelte über die neueste Entwicklung nach. Heijis Ankunft hatte seine ganzen Pläne über den Haufen geworfen. Er hatte zwar damit gerechnet, dass Ai das Ganze nicht einfach so hinnehmen würde und eventuell Heiji, als einzigen anderen "Eingeweihten" benachrichtigen würde... doch er hatte nicht damit gerechnet, dass dieser zu diesem Zeitpunkt bereits unterwegs sein und somit rechtzeitig hier eintreffen würde... Von Osaka nach Tokio brauchte man für gewöhnlich mindestens vier Stunden, also hätte Heiji theoretisch frühestens um halb acht hier eintreffen können - viel zu spät um ihn, Shinichi, noch aufhalten zu können... Kurz spielte er mit dem Gedanken, Heiji in alles einzuweihen und ihn in seine Pläne miteinzubeziehen. Doch das verwarf er sofort wieder. Zum Einen durfte er es nicht zulassen, dass auch noch Heiji ins Visier der Organisation in Schwarz geriet, zum Anderen stellte jede weitere Person am Ort des Geschehens ein erhöhtes Risiko für Rans Sicherheit dar. Alles hing von einem reibungslosen Ablauf ab und je mehr Beteiligte, desto höher die Gefahr eines Scheiterns der Verhandlungen und somit der Freilassung Rans. Nein, er konnte nicht... durfte nicht... Ein stechender Schmerz in seiner linken Wange holte Shinichi in die Gegenwart zurück. Heiji hatte endgültig die Geduld verloren und ihm eine schallende Ohrfeige verpasst. Wütend hatte er sich vor Shinichis Sessel aufgebaut, die rechte Hand immer noch drohend erhoben. Seine blaugrauen Augen funkelten zornig. "Verdammt, Shinichi! Hör endlich auf so zu tun, als sei ich nicht da! Ich will dir helfen! Verstehst du? Das kann ich aber nicht, wenn du hier nur da sitzt wie ein Steinklotz und vor dich hin schweigst!" Er senkte die Hand und sein Blick wurde sanfter als er hinzufügte: "Mensch, ich seh doch, dass hier etwas nicht in Ordnung ist! Und es muss schon etwas sehr ernstes sein, wenn du dich so verdammt seltsam benimmst. Wenn du sogar Ai bestiehlst und dich wieder groß werden lässt - mithilfe eines Prototyps des Gegengifts, dessen Nebenwirkungen absolut unbekannt sind." "Du hast also tatsächlich mit Ai gesprochen", meinte Shinichi trocken und lächelte freudlos, "Aber die Predigt kannst du dir sparen, die hat sie mir bereits gehalten." "Dann weiß sie also bescheid?" "Nein. Sie hat sie mir heute... in einem anderen Zusammenhang gehalten", antwortete Shinichi ausweichend. Heiji lächelte innerlich und setzte sich auf einen der anderen Sessel. Ai hatte ihm auch von Shinichis Vorhaben, Ran an seinem Geburtstag zu treffen, erzählt, doch er ließ sich nichts von seinem Wissen anmerken. Das war allein eine Angelegenheit zwischen den beiden und ging ihn nicht weiter an. Zudem war er sich sicher, dass Shinichis plötzlicher Wunsch, wieder groß zu sein, einen anderen Grund hatte. "Was stand in dem Brief?", fragte er daher und blickte seinem Gegenüber fest in die Augen. "Diese Nachricht ist doch die Ursache für all diese überstürzten Aktionen, oder? Was also hat dich dermaßen aus der Fassung gebracht?" Fieberhaft überlegte Shinichi, was er auf diese Frage antworten sollte. "Ich..." Heiji sah ihn mitfühlend an. "Hat es etwas mit Ran zu tun?" Der niedergeschlagene Blick des Meisterdetektivs war ihm Antwort genug. "Ist sie...", begann der Junge aus Osaka, besann sich dann jedoch anders, " Zeig mir am besten mal den Brief." Shinichi zögerte kurz, stand dann jedoch auf. "Ich werde ihn dir holen. Sie liegen beide in meinem Briefkasten. Früher oder später muss ich sie sowieso holen, warum dann also nicht jetzt", meinte er seufzend und fügte mit einem schiefen Lächeln hinzu, "Ausnahmsweise kann ich ihn sogar hochoffiziell als Bewohner dieses Hauses leeren." "Aber wehe du haust jetzt einfach ab, dann..." "Keine Sorge, das werde ich schon nicht tun", erwiderte er und für einen kurzen Moment schien es Heiji, als trete ein berechnender Ausdruck in seine Augen. Gleich darauf wirkte er jedoch wieder wie zuvor und Heiji entschied, dass er sich getäuscht haben musste. "Also warte bitte kurz, bin gleich wieder da." Tatsächlich dauerte es nur wenige Minuten bis Shinichi, zwei Briefumschläge in der Hand haltend, zurückkam. Wortlos reichte er einen davon Heiji und ließ sich wieder in seinen Sessel fallen. Schweigend las der Junge aus Osaka die Nachricht. "Mhh... Das klingt ernst. Weißt du denn, was es mit dem ,Platz der Verräterin' auf sich hat?" Shinichi nickte. "Ich denke schon..." Erneut schien sein Blick kurz zu flackern, doch gleich darauf fuhr er entschieden fort: "Vermutlich ist mit der Verräterin Ai gemeint, die der Organisation den Rücken gekehrt hat." "Und der Platz der Verräterin ist folglich..." "Genau. Der Ort, wo sich früher ihr Labor befand. Die ausgebrannte Ruine steht immer noch." "Klingt logisch", meinte Heiji zustimmend, "In ihren Augen ist Ai eine Verräterin an ihrer Sache. Und da nur wenige Leute überhaupt davon wissen, genaugenommen eigentlich nur ihr beide, konnten sie ziemlich sicher sein, dass nur du die Botschaft verstehen würdest." Nachdenklich knetete er sein Kinn. "Und da sie dort bereits früher einmal einen Stützpunkt hatten, kennen sie sich auch schon in der Umgebung aus und können sich bestens auf das Treffen vorbereiten. Ein idealer Ort also." "Du sagst es", pflichtete Shinichi seinen Ausführungen bei. "Und wie hast du vor, vorzugehen? Du kannst schlecht einfach reinstürmen und Rans Freilassung fordern", meinte Heiji scherzhaft in dem Versuch, die angespannte Atmosphäre etwas aufzulockern. Shinichi raffte sich auch tatsächlich zu einem müden Lächeln auf, wurde dann jedoch sofort wieder ernst. "Ich darf Ran auf keinen Fall in Gefahr bringen. Wenn ihr etwas geschieht, würde ich mir das niemals verzeihen." Ein zutiefst entschlossener Ausdruck trat in seine Augen. "Deshalb werde ich dort zum vereinbarten Zeitpunkt erscheinen und versuchen, mit ihnen zu verhandeln. Denn irgendetwas müssen sie ja von mir wollen, sonst macht die ganze Angelegenheit keinen Sinn." "Hast du denn eine Ahnung was das sein könnte?" "Nein", antwortete Shinichi - ein Spur zu schnell, um wirklich überzeugend zu klingen. Natürlich hatte er eine starke Vermutung... Entschlossen verdrängte er den Gedanken daran und sah zu Heiji, der ihn skeptisch anblickte, die Sache jedoch auf sich beruhen ließ. Wenn Shinichi nicht darüber reden wollte war das seine Sache. Heiji hatte zudem selbst eine recht genaue Vorstellung vom Vorhaben der Männer in Schwarz und bei dem Gedanken daran wurde im ganz flau im Magen. "Ich werde dich begleiten", sagte er darum auch in einem Tonfall, der keine Widerrede duldete. "Aber..." "Nein Shinichi. Es ist viel zu gefährlich, alleine dorthin zu gehen. Keine Sorge, ich werde mich im Hintergrund halten. Niemand wird bemerken, dass ich dich begleite - aber im Ernstfall kann ich dir und Ran helfen...!" Shinichi blickte weiterhin wenig begeistert drein, gab dann jedoch nach. "Also gut. Aber wir gehen getrennt dorthin, um wirklich jedes Risiko zu vermeiden." "Einverstanden." Heiji atmete erleichtert auf. Endlich hatte er ihn überzeugt. "Du solltest mir dann allerdings noch die Adresse geben..." Bereitwillig schrieb Shinichi sie ihm auf einen Zettel. "Falls du mir nicht traust, kannst du ja Ai fragen, sie wird dir die Adresse bestätigen." Heiji grinste schief, nahm sich im Geiste jedoch vor, genau das zu tun. "Und denk ja nicht daran, dich sehen zu lassen...!", wiederholte Shinichi drohend, "Ich schick dir eine SMS wenn alles vorbei ist - oder wenn etwas schief läuft." "Ja, ja. Ich hab's verstanden. Aber was, wenn du gar nicht mehr dazu kommst, weil sie dich überrumpeln?" Gekränkt sah Shinichi Heiji an. "Erstens wird es ihnen nicht gelingen, mich zu ,überrumpeln'! Zweitens werde ich die SMS bereits vorher schreiben, sodass ich im Zweifelsfall nur noch die entsprechende Nachricht abschicken muss, und drittens kann ich im Notfall immer noch die Kurzwahltaste drücken und dich direkt anrufen." Heiji war zwar immer noch nicht restlos überzeugt, doch er sah ein, dass dies das Äußerste an Zugeständnissen war, die Shinichi zu machen bereit war. "Also gut", stimmte er daher zu, "Aber jetzt lass uns erstmal noch was essen, ich sterbe gleich vor Hunger!" "Das geht natürlich nicht", meinte Shinichi grinsend, stand auf und ging in Richtung Küche. "Dann komm." "Bin schon unterwegs." Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Hiho, hat etwas länger gedauert als gedacht, aber jetzt ist Kapitel 3 fertig ^.^ (dafür ist es auch n Stück länger, als die bisherigen ^-^) Erstmal möchte ich mich mal wieder für eure Kommis bedanken, hoffe, das neue Kapitel gefällt euch ebenfalls... Die Geschichte wird übrigens nun doch ein (vielleicht sogar zwei...) Kapitel länger werden. Hoffe, dass ist okay für euch. Habe einfach festgestellt dass ich etwas mehr Platz brauche um die Gefühle und Gedanken besser darstellen zu können, weshalb sich jetzt eben alles etwas ausdehnt... ^^° Sodele, jetzt aber genug gelabert - viel Spaß mit dem 3. Kapitel =^.^= Liniya PS: Hab jetzt auch noch n paar Fehlerchen eliminiert, theoretisch müsstet ihr jetzt also 100% Lesevergnügen haben ^---^ Kapitel 3 Zum wiederholten Male warf Heiji einen Blick auf seine Armbanduhr. 19.53 Uhr - und immer noch war kein Lebenszeichen in dem ausgebrannten Gebäude zu erkennen... Er selbst befand sich etwa fünfzehn Meter entfernt im Eingang einer schmalen Seitengasse und beobachtete das rußgeschwärzte Gebäude seit fast zwanzig Minuten. Ein furchtbarer Gedanke begann in seinem Unterbewusstsein Gestalt anzunehmen. Sollte etwa...? "Nein!", schalt er sich selbst, "Das kann nicht sein!" Zehn weitere Minuten verstrichen und Heiji wurde zunehmend nervöser. Es war bereits acht Uhr und es war immer noch nichts passiert...! Ein weiterer Blick auf sein Handy - vergebens. Das Display zeigte keine neue Nachricht an. Shinichi einfach anzurufen wagte er jedoch nicht, aus Angst den Detektiven durch das Klingeln zu verraten. Erneut meldete sich die leise Stimme aus seinem Unterbewusstsein, doch er weigerte sich auch dieses Mal, ihr zuzuhören - wenngleich es ihn ziemliche Mühe bereitete. Was wenn... Unruhig betrachtete der Detektiv aus Osaka weiter das Gebäude, bis er es schließlich nicht mehr aushielt und sich vorsichtig näher heranschlich. Kein Wagen weit und breit... Kein Licht, das irgendwo die Schatten mehrerer Gestalten an die Wand warf... Keine Geräusche, die von der Anwesenheit mehrerer Leute kündeten... Keine Stimmen, die etwas besprachen... Je näher Heiji dem abgebrannten Haus kam, desto stärker wurde das ungute Gefühl in seinem Magen, bis es schließlich zur Gewissheit wurde, als er die menschenleere Ruine betrat. Es war 20.17 Uhr. "Verdammt...!", murmelte der braungebrannte Junge entsetzt, als ihm die grausige Wahrheit dämmerte. "Er hat mich reingelegt..." Shinichi warf einen Blick auf seine Armbanduhr. 19.43 Uhr. Noch siebzehn Minuten bis zum vereinbarten Treffen. Er war bereits seit fast zwanzig Minuten vor Ort und hatte die Umgebung in Augenschein genommen. Doch bisher war alles ruhig. Anscheinend hatten die Männer in Schwarz vor, erst kurz vor der angegebenen Zeit zu erscheinen. Leise zog er sich wieder in den Schatten zwischen zwei ausgedienten Containern zurück, die in der stillgelegten Lagerhalle zurückgelassen worden waren. Ansonsten war die Halle bis auf einiges Gerümpel und einen ausgeschlachteten Kleinlaster leer. Eine schmale Metalltreppe, eher schon eine Leiter, führte etwa drei Meter rechts von Shinichis Versteck zu einer kleinen Galerie, die einmal um die gesamte Halle herumführte. Nur einige wenige Öffnungen im Dach ließen das schwache Licht der Abenddämmerung herein, wodurch alles in ein fahles Zwielicht getaucht wurde. Da der Strom in dem ausgedienten Gebäude schon lange abgestellt war, würde bis zur vereinbarten Zeit fast völlige Dunkelheit in der Lagerhalle herrschen. Zum wahrscheinlich tausendsten Mal seit er hier eingetroffen war, überprüfte der junge Meisterdetektiv die eingebaute Taschenlampe an seiner Armbanduhr, sowie das Narkosechronometer. Auch die Fliege mit dem Stimmenimitator trug er bei sich. Nervös warf Shinichi einen Blick auf sein Handy. Immer noch keine Nachricht. Erleichtert atmete er auf. Heiji schien noch nichts bemerkt zu haben. Kurz kamen ihm Zweifel, ob er richtig gehandelt hatte... Ihm war gleich als er die Nachricht zum ersten Mal gelesen hatte, klar gewesen, dass mit der Umschreibung "Platz der Verräterin" die Lagerhalle gemeint sein musste, in der Akemi Miyano, die Schwester von Ai, ermordet worden war. Die Schlussfolgerungen die er Heiji dargelegt hatte, klangen zwar im ersten Moment logisch, wiesen bei einer näheren Betrachtung jedoch einen großen Haken auf: Die Männer in Schwarz konnten gar nicht über einen eventuellen Zusammenhang zwischen ihm und Ai Bescheid wissen, oder auch nur etwas davon ahnen. Offiziell war es nie zu einem Kontakt zwischen ihnen gekommen. Zudem war Shinichi lange vor Ais Austritt aus der Organisation "gestorben". Nein, die einzige, die mit Verräterin gemeint sein konnte, war Akemi. Eiskalt war sie von Gin und Wodka umgebracht worden, da sie angeblich die Organisation betrügen wollte. Damals war er zu spät gekommen um sie noch retten zu können, doch sie hatte den Gangstern ein Schnippchen geschlagen und ihnen den falschen Schließfachschlüssel gegeben. Den richtigen hatte sie kurz vor ihrem Tod dem kleinen Conan anvertraut, mit dem Auftrag, ihn der Polizei zu übergeben. Dies hatte er auch getan, nachdem er zuvor mit Shinichis Stimme die Beamten zum Tatort gerufen hatte. Und da die Organisation sogar Akten aus dem Polizeigebäude entwendet hatten, war es gut möglich, dass sie auch von diesem Anruf erfahren hatten... Ja, in Shinichis Augen gab es nur diese eine Deutung der Botschaft. Er hatte Heiji ganz bewusst angelogen, um ihn aus dieser Sache herauszuhalten. Er wusste, dass es sein Freund aus Osaka nur gut meinte und ihm helfen wollte - doch er durfte nicht noch mehr Leute in Gefahr bringen. Leise seufzte Shinichi auf. Ob Heiji ihm das wohl jemals verzeihen würde? Das Geräusch einer zuschlagenden Wagentür ließ den Detektiv aus seinen Gedanken aufschrecken. Ein rascher Blick auf seine Uhr sagte ihm, dass es nur noch sechs Minuten bis acht Uhr waren. Vorsichtig lugte er aus seiner Deckung hervor. Er hatte sich nicht geirrt, da kamen sie. Sie betraten die Halle durch die Stahltür an der Seite der Halle, nicht durch das große Haupttor an der Vorderseite. In der Mitte ging Ran, rechts und links von ihr die beiden Männer in Schwarz, die ganze Zeit aufmerksam um sich blickend. Gin hielt Ran, deren Hände auf den Rücken gefesselt zu sein schienen, mit einer Schusswaffe in Schach, während Wodka einen hellen Handscheinwerfer trug. Auch er war bewaffnet. Langsam ließ er den Lichtkegel hin und her wandern, sein Blick schweifte durch die gesamte Halle. Besonders aufmerksam besah er sich die von einem niedrigen Gitter umgebene Galerie. Mit angehaltenem Atem presste sich Shinichi soweit wie nur irgendwie möglich in den Schatten zwischen den Containern. "Er scheint noch nicht da zu sein", ertönte kurz darauf die Stimme Wodkas. "Keine Sorge, er wird schon noch kommen", erwiderte Gin und fügte mit kalter Stimme hinzu: "Oder seine Freundin hier wird sterben..." Angstvoll riss Ran die Augen auf, wagte aber nicht, etwas zu sagen. "Aber das wird dein Freund bestimmt nicht zulassen, oder?!" Ran nickte. Zu mehr war sie im Moment nicht fähig. "Gut", lächelte der blonde Mann böse, "Setz dich jetzt da hin und wag' es bloß nicht, dich ohne Aufforderung zu bewegen. Verstanden?" Das braunhaarige Mädchen nickte erneut und ließ sich dann mit zittrigen Beinen in eine sitzende Haltung sinken. Wie so oft in den letzten Stunden, wanderten ihre Gedanken zu Shinichi... Ran war sich sicher, dass er sie niemals im Stich lassen würde... Aber was, wenn der Brief ihn nicht rechtzeitig erreicht hatte, den diese Männer ihm hinterlegt hatten? Nein! So durfte sie nicht denken! Bisher hatte Shinichi immer aus der Ferne über sie gewacht. Er würde wissen, dass sie sich in Gefahr befand und ihr zu Hilfe kommen! Vorsichtig ließ sie ihren Blick zwischen den beiden schwarzgekleideten Männern hin und her schweifen. Mit grimmiger Miene hatten sie sich links und rechts von ihr aufgebaut, die Waffen gezückt. Ein kalter Schauer überlief sie, als sie die dunklen, kalt glänzenden Schusswaffen sah. Die Männer schienen durchaus bereit zu sein, sie auch zu benutzen... Wo war sie da nur reingeraten? Und was hatte Shinichi mit all dem zu tun? Angst überkam sie bei dem Gedanken daran, was geschehen könnte, wenn der Detektiv tatsächlich hier auftauchen würde... Was wollten diese Männer von ihm? Und warum hatten sie sie entführt? Die letzte Frage konnte sich Ran recht schnell beantworten, auch wenn ihr der Gedanke nicht gefiel: Um Shinichi aus der Reserve zu locken. Aber warum? Immer wieder kreisten ihre Gedanken um diese eine Frage. Was hatte Shinichi mit diesen Männern in Schwarz zu tun? Das Mädchen zerbrach sich regelrecht den Kopf über diese Frage, kam aber zu keiner zufriedenstellenden Lösung. "Shinichi... Bitte komm bald...", betete Ran im Stillen, "Aber pass auf dich auf..." Shinichi warf einen allerletzten Blick auf seine Armbanduhr. Noch zehn Sekunden, dann war es soweit... Er schaltete sein Handy aus, um nicht zu riskieren, dass der Vibrationsalarm ihn verraten oder ablenken würde, überprüfte ein letztes Mal seine Ausrüstung und nahm anschließend entschlossen den Stimmenimitator zur Hand. Ein letztes tiefes Durchatmen, dann hob er die Stimme und sagte: "Ich bin hier, wie verlangt. Was wollt ihr von mir?" Mit einem zufriedenen Lächeln registrierte er, wie sich die Männer in Richtung des Kleinlasters wandten, von wo seine Stimme ertönt war. Wieder einmal leistete ihm der kleine, nur knopfgroße Minilautsprecher hervorragende Dienste. Rasch konzentrierte sich der junge Detektiv jedoch wieder auf sein Vorhaben. Er durfte jetzt nicht leichtsinnig werden und sich zu früh freuen. Es war ein äußerst gefährliches Spiel, das er hier trieb und er durfte sich dabei keinen Fehler erlauben. "Sagt schon, was wollt ihr von mir?", fuhr Shinichi darum fort, " Und weshalb müsst ihr dafür extra eine Freundin von mir entführen?" Ganz bewusst vermied er es, von Ran als seiner Freundin zu sprechen. Das hätte ihnen nur bewusst gemacht, wie wertvoll und wichtig sie für Shinichi war... "Komm doch erst einmal aus deinem Versteck heraus!" "Damit ihr mich besser erschießen könnt?", gab Shinichi höhnisch zurück, "Denn das ist es doch, was ihr wollt, nicht wahr?! Euren Fehler von damals wieder gut machen, als ihr dabei versagt habt, mich zum Schweigen zu bringen! Doch diesmal-" Das laute Knallen zweier Schüsse unterbrach seine Rede und hallte in der darauffolgenden Stille nach... Erschrocken blickte Shinichi zu Ran und erkannte erleichtert, dass sie wohlauf war. Für einen kurzen Moment hatte er schon befürchtet, das Ganze zu weit getrieben zu haben... doch Wodka hatte gottseidank nicht auf das hilflose Mädchen, sondern auf die Schatten bei dem Kleinlaster gezielt. Erneut stahl sich ein leichtes Grinsen auf Shinichis Gesicht. Sein Plan lief wirklich wie geschmiert. Doch jetzt durfte er keine Zeit mehr verlieren. "Verdammt!", zischte er leise in das Mikrophon an seiner Fliege und gab ein gequältes Stöhnen von sich. Sollten Gin und Wodka ruhig glauben, dass sie ihn getroffen hatten... Shinichis List schien aufzugehen, denn nach einer kurzen, aber heftigen Diskussion im Flüsterton, gab der offensichtlich verärgerte Blonde Wodka ein Zeichen, der daraufhin den Halogenscheinwerfer zur Hand nahm, ihn auf halber Strecke zwischen seinem Partner und dem Kleinlaster abstellte und ihn auf das Fahrzeug ausrichtete. "Mist", durchfuhr es den im Schatten lauernden Detektiv, "Ich hatte gedacht, er nimmt das Licht mit sich...!" Auf diese Weise wären Gin und Ran in beinahe völliger Dunkelheit zurückgeblieben, während sie nun in ein düsteres Zwielicht getaucht waren, in dem man dennoch ohne weiteres die Gestalten erkennen konnte. Verdammt! Er hätte daran denken müssen, dass die Männer nicht das Risiko eingehen würden, im Dunkeln zurückzubleiben, auch wenn der Gegner augenscheinlich schwer verletzt und geschlagen war. Das waren schließlich Profis! Shinichi presste die Zähne fest aufeinander. Am liebsten hätte er sich selbst geohrfeigt... dass ihm solch ein Fehler unterlaufen war... Wie auch immer, nun war es zu spät um noch einen Rückzieher zu machen. Er würde es nun vollends durchziehen müssen - und zwar sofort, wenn er nicht jegliche Chance auf Erfolg vertun wollte. Ihm blieben nur wenige Minuten, bis der Mann in Schwarz erkennen würde, dass hier etwas nicht stimmte... Zur Sicherheit ließ Shinichi noch ein weiteres gedämpftes Stöhnen verlauten, dann trat er vorsichtig aus den tiefen Schatten der Container hervor und bewegte sich katzengleich an der Wand entlang auf Gin und Ran zu, das Narkosechronometer schussbereit in der Hand haltend... Rans Herz drohte schier zu bersten, so heftig klopfte es in ihrer Brust. Erleichtert hatte sie Shinichis Stimme vernommen, nur um dann mit zunehmenden Entsetzen seinen Worten zu lauschen. Was erzählte er denn da? Diese Männer hatten schon einmal versucht ihn umzubringen? Aber warum? Hatte er sich deshalb in letzter Zeit so selten bei ihr blicken lassen? Und warum provozierte Shinichi die beiden schwarzgekleideten Männer auch noch, indem er ihnen ihre Fehler vorhielt und sie verspottete? War er denn völlig wahnsinnig geworden? Vezweifelt hatte Ran darum gebetet, dass er wieder zur Vernunft kommen möge... oder dass all das nur ein böser Traum war... oder... Das laute Krachen der zwei Schüsse hatten sie auf grausame Weise wieder zurück in die Realität geholt. Ihr Herz krampfte schmerzhaft zusammen. "Nein! Shinichi!" Tränen stieg ihr in die Augen, als sie das geqälte Stöhnen vernahm und nur der eiskalte Blick des Blonden hielt sie davon ab, laut aufzuschreien oder gar aufzuspringen und zu der Stelle zu rennen, wo sie Shinichi vermutete. So musste sie sich darauf beschränken stumme Tränen zu vergießen und zu hoffen. Immerhin schien er noch am Leben zu sein... Die Männer stritten über irgendetwas, doch das Mädchen konnte nicht verstehen, um was es dabei ging. Es war ihr auch egal. Sie wollte nur, dass Shinichi nichts geschah. Ihre eigene bedrohliche Lage verdrängte sie völlig aus ihren Gedanken. Stumm sah sie zu, wie der größere der beiden Männer schließlich zu dem Fahrzeug ging, und dabei den Scheinwerfer ein Stück weit mit sich nahm... Nein! Sie wollte nicht wissen, was gleich geschehen würde! Krampfhaft kniff sie die Augen zu und hätte sich am Liebsten auch noch die Ohren zugehalten, doch die Handschellen verhinderten dies. "Aber, aber...", drang eine kalte Stimme mit einem spöttischen Unterton zu ihr herunter, "Willst du denn deinen Freund gar nicht wiedersehen?" Ran öffnete die Augen einen Spalt weit und blickte direkt in die höhnischen Augen des blonden Manns. Sie schwieg. "Dann halt nicht", erwiderte er und wollte sich gerade wieder vollends aufrichten, als sich der boshafte Ausdruck in seinen Augen in Verwirrung und Überraschung verwandelte und sein Körper schlaff vor Ran zusammenbrach. "Ran? Alles in Ordnung mit dir...?", vernahm das Mädchen gleich darauf eine ihr wohlbekannte Stimme am Ohr. "Shinichi?" "Pssht! Nicht so laut!", raunte dieser alarmiert und legte einen Finger auf ihre Lippen. Erleichterung, Verwirrung und Glück durchströmten Ran. "Du darfst jetzt keinen Laut von dir geben, damit der andere nicht misstrauisch wird." Ran nickte. "Gut. Ich werde derweil versuchen, das Schloss der Handschellen zu knacken..." Shinichi nahm seinen Finger wieder weg und begann, sich an Rans Fesseln zu schaffen zu machen. Dabei hielt er mit einem Auge weiterhin Wodka im Blick. Die falschen Blutspritzer würden ihn hoffentlich noch ein paar wertvolle Momente lang ablenken... Ran atmete derweil erleichtert auf. Shinichi war anscheinend doch nichts geschehen...! Sie verstand zwar immer noch nicht, was hier eigentlich genau passiert war, doch jetzt war Shinichi bei ihr. Ein wohliges Gefühl breitete sich im Magen des braunhaarigen Mädchens aus und neue Zuversicht erfüllte sie. Ja, jetzt würde bestimmt alles gut werden... Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Hiho, es ist soweit, ich habe endlich (!) das neue Kapitel fertig !!! ^.^v Nyo, die Hälfte hatte ich ja schon, aber irgendwie kam dann total n Hänger und es ging einfach net weiter an der einen Stelle... *seufz* Aber jetzt hab ich die Krise überwunden und es geht weiter ^.^ Das Kapitel ist glaub wieder ein bisschen länger als das Letzte... *seufz* Dafür nähern wir uns jetzt aber unaufhaltsam dem Finale des ersten Handlungsbogen ^-^ Insgesamt werden es zwei Handlungsbögen à jeweils 5 Kapiteln sein. (Zumindest isses so geplant *drop* Kann nicht dafür garantieren, dass es nicht doch mehr werden... -.-°) @Ranmausi: Danke, sowas baut mich doch gleich wieder auf ^.^ Shinichi ist übrigens tatsächlich wieder groß (siehe Kapitel 1 und 2). Wegen der Todesopfer werd ich mal nix sagen, will euch ja net die Spannung verderben ^^° Oh, und zum Thema Heiji: Eigentlich sollte er ja gar nicht soviel auftreten. Zumindest in dem Kapitel hier zum Beispiel war er gar nicht eingeplant - taucht aber trotzdem auf *seufz* Jaja... wenn Charas ein Eigenleben entwickeln... Aber ich mag Heiji ja auch, von dem her... *lach* @Pitri-chan: Danke, dein Lob freut mich umso mehr, da es von jemandem kommt, der selber Super-Stories schreibt *verbeug* Hoffe mal, dass ich es diesmal mit der Spannung net übetrieben hab... @shiwase: Danke für deinen Kommi, hier kommt die Fortsetzung, hoffe es gefällt dir ^.^ @Lilly_Vanilli: Danke auch dir für deinen Kommi, um deine Frage zu beantworten, lies am Besten einfach das Kapitel *gg* @stiloki_kudo: Bin schon gespannt was du von diesem Kapitel hier hälst ^.^ @astharoth: NEIN! Du kennst das Ende definitiv nicht !!! Also lass diese Andeutungen... *grml* Hoffe aber trotzdem, dass dir das Kapitel gefällt, mal sehen, was du davon hältst ^^ Also dann, genug gelabert ^^° Viel Spaß beim Lesen !!! Würd mich wie immer über Rückmeldung (-> Kommis *smile*) von euch freuen ^.^ bye Liniya Kapitel 4 Fieberhaft stocherte Shinichi mit seinem Dietrich im Schloss der Handschellen herum und versuchte verzweifelt, es zu knacken. ,Verdammt!', schalt er sich selbst. Das war doch sonst eine seiner leichtesten Übungen! Er zwang sich, tief durchzuatmen und für einem Moment nicht an die Gefahr zu denken, in der sie beide sich gerade befanden. Nur auf das Schloss konzentrieren... alles andere ausblenden... Erneut schob er das gebogene Metallstück in den Schließmechanismus, ruckelte ein wenig hin und her... Ein leises Klicken und das darauffolgende kaum hörbare Klirren, als die Metallringe sich öffneten und Rans Handgelenke freigaben, zeugten davon, dass Shinichi Erfolg gehabt hatte. Dankbar und voller Erleichterung wollte Ran den Jungen umarmen, stockte jedoch mitten in der Bewegung, als genau in diesem Moment Wodkas Stimme ertönte: "Hey Gin! Alles klar bei dir? Macht die Kleine Spirenzchen?" Erschrocken zuckten der Junge und das Mädchen zusammen, wagten nicht sich zu rühren. Doch gleich darauf hatte Shinichi sich wieder gefasst und griff geistesgegenwärtig zu seinem Stimmenimitator. "Nein!", erwiderte er mit Gins Stimme, was Ran erneut erschrocken zusammenfahren und einen furchtsamen Blick auf den bewusstlosen Mann neben ihr werfen ließ. "Kümmere dich um deinen eigenen Kram - hast du denn Bengel denn immer noch nicht gefunden?!" Wodka blickte finster in ihre Richtung, schien für einem Moment versucht, zu Gin zurückzukehren und ihm die Meinung zu sagen - wandte sich dann jedoch wieder ab, ohne etwas zu erwidern. Erleichtert atmeten Shinichi und Ran auf und der junge Detektiv dankte im Stillen dem Schicksal, welches Wodka den Scheinwerfer hatte hinstellen lassen... Auf diese Weise wurde der schwarzgekleidete Mann von dem Licht geblendet und konnte aller Wahrscheinlichkeit nach lediglich ein paar wage Schemen erkennen - weshalb er auch nicht gemerkt hatte, dass es keineswegs sein Kumpan gewesen war, der ihm geantwortet hatte... ,Dennoch... wir sollten unser Glück lieber nicht überstrapazieren!', ermahnte sich Shinichi selbst, griff schweigend nach Rans Hand und bedeutete ihr, ihm so leise und so schnell wie möglich zu folgen. Mit einem leichten Druck auf seine Hand bedeutete ihm das Mädchen, dass es verstanden hatte. So schnell sie es wagten, schlichen sie auf die Stahltür zu, durch die die Männer, und zuvor auch Shinichi, das Gebäude betreten hatten. Dort angekommen, griff Ran sogleich zu der Klinke und wollte sie bereits herunterdrücken, als Shinichi ihren Arm sanft aber bestimmt zurückhielt. "Warte noch kurz", bat er sie im Flüsterton. "Was ist denn, Shinichi?", gab das Mädchen ebenso leise mit verwunderter, aber auch ängstlicher Stimme zurück, "Bitte, lass uns ganz schnell von hier verschwinden...!" Ihre Augen sahen Shinichi flehend an. Sie wollte diesen furchtbaren Ort so schnell wie nur irgend möglich verlassen! "Ich verstehe dich ja...", murmelte der Detektiv schuldbewusst, "Aber hör mir bitte kurz zu...Da draußen brennen die Lateren bereits, das bedeutet, der Mann dort hinten wird ganz bestimmt mitbekommen, dass wir sie öffnen. Daher gibt es nur eine Möglichkeit: Sobald ich die Tür aufmache, rennst du sofort los und-" "Aber was ist mit dir?", unterbrach ihn Ran besorgt. "Ich werde ihn ablenken und dafür sorgen, dass er dir nicht folgt! Irgendwie werde ich ihn schon hinhalten können, keine Sorge... Du musst während dessen der Polizei bescheid geben - diese Verbrecher müssen hinter Schloss und Riegel gebracht werden!" "Nein!" Energisch schüttelte Ran den Kopf. "Das ist viel zu gefährlich!" "Nicht doch... keine Sorge... mir passiert schon nichts!" Im diesigen Zwielicht konnte sie Shinichis Gesicht nur schemenhaft erkennen, doch sein zuversichtliches Lächeln machte ihr Mut. Trotzdem konnte sich das braunhaarige Mädchen einer unguten Ahnung nicht erwehren. ,Was wenn...' Ihre düsteren Gedanken wurden abrupt unterbrochen, als Shinichi sie plötzlich fest in den Arm nahm und sie an sich drückte. "Keine Sorge Ran...", raunte er ihr leise zu, wobei sein Atem ihr im Ohr kitzelte, "Es wird alles gut werden, das verspreche ich dir...!" Dieser wurde ob der ungewohnten Fürsorge Shinichis ganz warm ums Herz, doch gleichzeitig überkam sie eine ungeahnte Angst... Sie waren immer noch in Gefahr! Auch Shinichi war dies schmerzlich bewusst und dennoch wollte er diesen Moment der Zweisamkeit am Liebsten ewig währen lassen... Zum ersten Mal hatte er sich getraut, Ran seine Gefühle so offen zu zeigen... Als sie da so gestanden hatte... voller Besorgnis und doch auch voller Vertrauen in ihn... da hatte ihn einfach das Bedürfnis gepackt, sie zu umarmen, ihr Trost zu spenden... Und ehe er es sich versehen hatte, hielt er sie bereits im Arm, spürte ihren warmen Körper an den seinen geschmiegt, atmete den Duft ihrer Haare ein... Doch die Zeit drängte. Auch wenn nur wenige Augenblicke vergangen waren, so mussten sie nun handeln, oder es wäre zu spät...! Schon hörte er Wodka leise vor sich hinfluchend in Richtung seines Partners schreiten... Mit einem entschlossen Ruck löste er sich daher von dem Mädchen, dass ihm mehr bedeutete als alles andere, stieß noch in der selben Bewegung die Türe auf und gab Ran einen sanften, aber nachdrücklichen Stoß in den Rücken. "Los Ran! Lauf!" ,Verdammt!' Niedergeschlagen lauschte Heiji der freundlichen Frauenstimme, die ihm zum wiederholten Male mitteilte, dass der gewünschte Gesprächspartner zur Zeit leider nicht erreichbar sei. "Verdammt, Shinichi!", fluchte der Junge aus Osaka mit gedämpfter Stimme vor sich hin, "Warum tust du das?" Mittlerweile war es bereits 20.20 Uhr und Heijis Nerven lagen zunehmend blank. Nach langem Ringen mit sich selbst hatte er sich schließlich doch dazu entschlossen, Shinichi auf seinem Handy anzurufen - nur um festzustellen, dass dieser es ausgeschaltet hatte. ,Hat er das etwa die ganze Zeit schon geplant gehabt? Bestimmt...Und ich bin ihm auch noch total auf den Leim gegangen... Verdammt!' Fieberhaft überlegte Heiji, was er nun tun sollte. Wenn er doch wenigstens wüsste, wo sich sein Freund befand! Was verbarg sich hinter dem Begriff "Platz der Verräterin"? Ais Labor war damit ja augenscheinlich nicht gemeint... Aber halt! Vielleicht... Aufgeregt begann der Detektiv aus Osaka, eine Nummer in sein Handy zu tippen. Vielleicht konnte ihm Ai weiterhelfen - immerhin steckte sie die ganze Zeit mit Shinichi alias Conan zusammen. Möglicherweise hatte er ihr gegenüber einmal etwas verlauten lassen oder etwas im Zusammenhang mit ihrer Recherche über die Organisation in Schwarz erwähnt... Zugegeben, es war eine schwache Hoffnung, an die er sich da klammerte, zumal Shinichi auch Ai einiges verschwiegen hatte... aber es war immerhin einen Versuch wert! Bereits nach einem Klingeln ging die junge Wissenschaftlerin an ihr Handy. "Ja?", meldete sie sich mit angespannter Stimme, "Was gibt es Heiji? Ist alles gut gegangen?" "Das weiß ich eben nicht...!" "Was meinst du damit? Ich dachte, ihr seid gemeinsam...?" "Nun, nicht ganz..." Mit knappen Worten schilderte er Ai was passiert war. "Wie bitte? Die Organisation steckt hinter alledem?!", rief diese daraufhin aufgebracht, "Warum hast du mir das nicht schon heute nachmittag gesagt?!" Daraufhin schwieg Heiji. Was hätte er ihr auch sagen sollen? Dass Shinichi und er übereingekommen waren, sie nicht mehr als unbedingt nötig zu beunruhigen, da sie sowieso schon in ständiger Angst vor der Organisation lebte? Nein, das würde das stolze Mädchen nur verletzten... "Ai, ich brauche deine Hilfe", kam er daher auf den eigentlichen Grund seines Anrufes zu sprechen, "Weißt du, was mit ,Platz der Verräterin' gemeint sein könnte? Ich dachte eigentlich, damit wäre dein Labor gemeint, aber hier ist niemand." "Mhh... die einzige andere Person die mir sonst noch einfällt und die sowohl mit Shinichi, als auch mit der Organisation zu tun hatte, ist meine Schwester Akemi. Sie..." "Wirklich? Und hat sie die Organisation verlassen? Wo ist sie jetzt?" "Sie ist tot..." Ai schwieg kurz und fuhr dann in bitterem Tonfall fort: "Gin und Wodka haben sie eiskalt beseitigt. Shinichi... Er wollte sie retten, aber es war zu spät. Bei seiner Ankunft lag sie bereits im Sterben..." "Das tut mir leid. Aber was hilft uns das jetzt weiter?! Verdammt, Ai! Shinichi und Ran befinden sich vielleicht, nein mit Sicherheit, in Lebensgefahr!", rief Heiji aus, "Ich muss ihnen helfen! Bitte, versuch dich zu erinnern, was damit gemeint sein könnte! Ich-" "Ist ja schon gut!", unterbrach ihn Ai barsch, "Lass mich doch erst einmal ausreden! Akemi wurde in einer stillgelegten Fabrik in der Nähe des östlichen Industrieparks erschossen..." Sie nannte ihm die genaue Adresse, die sich ihr seit jenem Tag unauslöschlich ins Gedächtnis gebrannt hatte, sowie eine knappe Wegbeschreibung. Noch ein rasches "Danke", dann legte Heiji auch schon auf und eilte zu dem Motorrad, das er sich nach dem Treffen mit Shinichi aus einer Laune heraus gemietet hatte. Eigentlich hatte er ja mit dem Gedanken gespielt, die Männer in Schwarz zu verfolgen, nachdem sie Ran befreit hätten. Doch auch so, würde ihm die Maschine nun gute Dienste leisten... Das Gespräch mit Ai hatte gerade mal drei Minuten gedauert und dank dem Motorrad würde es ihm vielleicht noch gelingen rechtzeitig einzutreffen. Aber rechtzeitig wozu? Das Bild, wie sich Shinichi bei seiner Ankunft wie im Todeskampf auf dem Boden gewunden hatte, drängte sich in Heijis Gedanken... Nein! So wollte und so durfte er nicht denken...! Schnell ging er im Geiste noch einmal die Route durch, die er nehmen würde, dann stieg er auf und startete den Motor. Wenn er schnell fuhr und nichts dazwischen kam, würde er ungefähr eine Viertelstunde benötigen, mit viel Glück auch etwas weniger. Erneut zog sich sein Magen voll unguter Vorahnung zusammen - wenn er nur nicht zu spät kam! Trotzallem konnte der braungebrannte Junge aus Osaka ein bitteres Lächeln nicht unterdrücken, als er das Visier seines Helmes zuklappte und losfuhr. Wer hätte gedacht, dass er mit dem Motorrad keine Verbrecher verfolgen, sondern seinem eigenen Freund nachjagen würde...?! Das Gefühl von kaltem Stahl, der sich unangenehm an seine linke Schläfe presste, sowie das leise, aber durch Mark und Bein gehende Klicken, als der Sicherungshebel gelöst wurde, überzeugten Shinichi davon, dass seine gegenwärtige Situation alles andere als rosig war - vorsichtig ausgedrückt. Dabei hatte alles so gut angefangen... Nachdem er Ran zur Flucht verholfen hatte, hatte der junge Detektiv die Türe rasch geschlossen und sich, Wodka mithilfe des Stimmenimitators ein weiteres Mal ablenkend, auf die Galerie zurückgezogen. Denn obwohl der schwarzgekleidete Mann genau wissen musste, dass sich der von ihm Gesuchte nicht bei dem Lastwagen befand, drehte er sich doch reflexartig herum, als er Geräusche aus jener Richtung vernahm. Dieser kurze Augenblick wiederum reichte Shinichi um die schmale, leiterartige Treppe zu erklimmen und sich im toten Winkel am Boden direkt unter der Wand zu verbergen. Tatsächlich war es ihm sogar gelungen, Wodka noch einige weitere Minuten hinzuhalten, doch dann hatte der Schwarzgekleidete Shinichis Trick endgültig durchschaut und war ebenfalls auf die Galerie empor geklettert. Zwar war es dem Detektiv geglückt noch etwas mehr Zeit für Ran rauszuschinden, indem er immer gerade außerhalb des Lichtkegels blieb, Wodka aber dennoch wissen ließ, dass er da war. Aus irgendeinem, ihm unbekannten, Grund verzichtete Wodka seit Rans Flucht auf den Gebrauch seiner Schusswaffe - was Shinichi zwar nicht nachvollziehen konnte, aber dennoch voll ausnutzte. Und wieder dankte er im Stillen dem Schicksal, da es ihm auf diese Weise eventuell tatsächlich möglich war, die beiden Verbrecher - von denen einer immer noch bewusstlos irgendwo dort unten im Dunkeln lag! - bis zum Eintreffen der Polizei hinzuhalten. Dennoch hatte sich Shinichi schließlich gezwungen gesehen, sich aus der direkten Gefahrenzone zu begeben, da Wodka trotz seines außer Gefecht gestzten Partners nichts an Entschlossenheit oder Zielstrebigkeit verloren hatte. Im Gegenteil, zeigte sich seit ungefähr einer halben Minute ein beunruhigend siegessicheres Lächeln auf dem Gesicht des Mannes... doch darüber konnte der Junge nun nicht länger nachdenken. Entschlossen hatte er sich über das Geländer geschwungen, sich mit den Händen am unteren Ende der Geländerstangen festgehalten und sich dann anschließend vollends zu Boden fallen lassen - direkt vor den triumphierend auf ihn herabblickenden und seine Handfeuerwaffe auf ihn richtenden Gin. "Alles klar, Wodka. Ich hab ihn!" Mit schnellen, weit ausgreifenden Schritten eilte Ran durch die Straßen. Wo zum Teufel befand sie sich nur? Und wo war die nächste Telefonzelle? Verdammt! Es kam ihr vor, als seien bereits Stunden vergangen, seit sie die Lagerhalle - und Shinichi - verlassen hatte... dabei konnten höchstens fünf oder sechs Minuten verstrichen sein. Verzweifelt wandte sich das Mädchen nach rechts in die nächste Seitenstraße. Wo war sie hier nur? In irgendeinem Industrieviertel, soviel war sicher. Doch in welchem? ,Bin ich überhaupt noch in Tokio?', fragte sie sich, fand jedoch keine wirkliche Antwort darauf. Sie vermutete es, doch die meiste Zeit war sie bewusstlos gewesen und erst kurz vor ihrer Ankunft in der Halle wieder zu sich gekommen... Seit sie unterwegs war, hatte sie zwar das ein oder andere Straßenschild gesehen, doch die Namen sagten ihr nichts und auch die anonymen Fassaden der Fabriken und Bürogebäude halfen ihr nicht weiter. Dennoch prägte Ran sie sich so gut es ging ein, um der Polizei möglichst genau die Lage der Halle beschreiben zu können. Warum befand sich das Gebäude auch nicht in einem Wohnviertel? Dort hätte sie einfach an einer Haustüre klingeln können... Sie hoffte nur, dass Inspektor Megure erreichen konnte! Er würde ihr gewiss ohne langes Zögern glauben und alles Notwendige in die Wege leiten um ihr und Shinichi zu Hilfe zu kommen...! Ein tiefer, sorgenvoller Seufzer entrang sich Rans Brust, als sie an Shinichi dachte... Wie er sie umarmt hatte... sie beruhigt hatte... sein Atem in ihrem Ohr... Wenn ihm nur nichts geschah! Doch genau jetzt war er ganz alleine mit den beiden schwarzgekleideten Männern...! Das Mädchen mochte sich gar nicht ausmalen, was alles geschehen könnte und beschleunigte ihre Schritte, als könne sie damit die dunklen Gedanken vertreiben, die sie plagten. Shinichi... der braunhaarige Junge mit den blau funkelnden Augen, die so oft spöttisch glänzten, deren Blick ihr gegenüber aber stets sanft wurde, wenn er glaubte, dass Ran nicht bemerkte, wie er sie beobachtete... Shinichi... alleine mit zwei bewaffneten Männern, die schon einmal versucht hatten ihn umzubringen... die in der Halle bereits auf ihn geschossen hatten... Nein! Es würde alles gut werden! Das hatte er ihr schließlich versprochen! ,Shinichi hat bisher jede Situation gemeistert und das wird auch dieses Mal nicht anders sein!', versuchte Ran sich selbst zu beruhigen. Doch ihre Stimme zitterte, als sie diesen Satz wie ein Mantra immer wieder vor sich hin murmelte, und irgendwo in ihrem Inneren beharrte etwas weiterhin darauf, dass überhaupt nichts gut werden würde, sondern alles in einer einzigen Katastrophe münden würde... In diesem Moment tauchte endlich eine Telefonzelle in Rans Gesichtsfeld auf und verhinderte, dass das Mädchen völlig in ihren trüben Gedanken versank. So schnell sie konnte rannte das Mädchen darauf zu, riss den Hörer von der Gabel und lauschte gebannt. Ein kurzer Moment des Bangens, dann die Erleichterung, als sie das gleichmäßige Tuten vernahm, dass ihr aus der Hörermuschel entgegen tönte. Noch nie in ihrem Leben war Ran so froh gewesen, das Freizeichen zu hören! "Bitte... lass es nicht zu spät sein...", flüsterte sie leise vor sich hin, während sie noch ganz außer Atem die Nummer des Tokioter Polizeipräsidiums wählte und darauf wartete, dass jemand am anderen Ende der Leitung abnehmen und sie mit dem Inspektor verbinden würde. "Bitte... Shinichi... halte durch!" Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Titel: Das Ende der Hoffnung Untertitel: Ein tödliches Drama Part: [Prolog+] 5 / ??? Autor: Liniya Fandom: Detektiv Conan Genre: Drama, Darkfic, Romance Pairing: Shinichi Kudo x Ran Mori / Heiji Hattori x Kazuha Toyama Disclaimer: Das übliche halt.... *seufz* Keine der Figuren in dieser Fanfic ist mein Eigentum, sondern gehören Gosho Aoyama... und selbstverständlich verfolge ich auch keinerlei kommerziellen Zwecke damit Kommentar: Hiho, endlich ist es soweit: Das 5. Kapitel von „Das Ende der Hoffnung“ ist fertig! ^---^ Nyo, die Rohfassung war ja schon ein ganzes Weilchen fertig, aber irgendwie bin ich nicht zum Abtippen und Nachbearbeiten gekommen ^^° Scheiß Uni... >__> Aber nun habe ich es endlich (!) auf die Reihe bekommen und ihr erfahrt wie es mit Shinichi, Ran, Heiji und Co. weitergeht ^--^ Viel Spaß beim Lesen ^---^ Würde mich freuen wenn ihr mir weder eure Meinung, Kritik, Lob..... zukommen lassen würdet ^-^ Entweder direkt als Kommentar, aber ruhig auch per ENS oder e-mail, wie ihr wollt ^-^ Ich setz mich derweil wieder in mein Kämmerchen und schreib fleißig weiter XD Das nächste Kapitel ist schon wieder halb fertig und ich hoffe, dass es diesmal nicht ganz so lange dauern wird (hab ja immerhin noch n Weilchen Ferien ^-^) Also dann will ich euch nicht länger zutexten ^^° Viel Spaß mit dem neuen Kapitel ^-^ (Und bringt mich nicht wegen dem Ende um.... das musste so sein ^--^ *mich trotzdem mal lieber versteck* *grins*) Bis dann ^.^/)) Liniya Das Ende der Hoffnung - Kapitel 5 „Unser Meisterdetektiv ist ja auf einmal so schweigsam...?“, wandte sich Gin mit süffisantem Unterton an Shinichi, „Hat es dir plötzlich die Sprache verschlagen?“ Doch der Junge schwieg weiterhin beharrlich, konzentrierte sich statt dessen weiterhin darauf, einen Weg aus dieser vertrackten Situation zu finden. Fieberhaft ging er alle Ereignisse noch einmal durch, rekonstruierte jedes noch so kleine Detail, in der verzweifelten Hoffnung, dass sich doch noch irgendwo eine Lösung abzeichnen würde... Aus irgendeinem Grund hatte das sonst so zuverlässig wirkende Schlafmittel dieses Mal nicht ausreichend seine Wirkung getan und somit seinen ganzen Plan zunichte gemacht. Ob er im Dunkeln vielleicht versehentlich nur den Mantelkragen des blonden Mannes getroffen und folglich die Nadelspitze dessen Haut nur geritzt hatte? ‚Das wäre zumindest eine Erklärung...‘ Dennoch verfluchte er sich innerlich, dass er sich nicht davon überzeugt hatte, ob Gin wirklich bewusstlos war. ‚Verdammt...‘ Sonst unterliefen ihm doch auch nicht solche Anfängerfehler, überprüfte er stets alle Sachen mehrmals. Aber dieses Mal hatte ihn seine sonstige Ruhe mit der er alles mit dem kühlen und analytischen Blick eines Meisterdetektivs fixierte, jede Kleinigkeit in sich aufnahm und durchschaute völlig im Stich gelassen. Oder war er schlichtweg zu selbstüberheblich gewesen, zu sehr von seinem Können verblendet? Shinichi schluckte schwer und versuchte, den unangenehmen Gedanken beiseite zu schieben. War es wirklich seine eigene Arroganz, die ihn nun das Leben kosten würde? Denn auch wenn er in Gedanken weiterhin verbissen nach einem Ausweg suchte, so vergaß er keinen Moment lang seine gegenwärtige - zugegebenermaßen äußerst missliche - Lage. Aufgrund seiner vorigen Fahrlässigkeit befand er sich nun selbst in der Gewalt dieser Verbrecher, die ihn dieses Mal gewiss nicht lebend davon kommen lassen würden. Ein dicker Kloß lag in der Kehle des braunhaarigen Jungen. ‚Und sie werden sich auch kaum erneut auf das Gift verlassen, sondern mir schlichtweg eine Kugel in den Kopf jagen...‘ Genaugenommen fragte sich der junge Detektiv ohnehin, warum sie das nicht schon längst getan hatten, wo doch jeden Moment die Polizei eintreffen konnte... Denn dass Ran diese so schnell wie nur möglich herbeirufen würde, musste auch Gin und Wodka klar sein. Statt dessen hatten sie sich bisher damit begnügt, ihn mithilfe der Handschellen, die sie bereits Ran angelegt hatten, an den Fensterrahmen der Vordertür des ausgeschlachteten Kleinlasters zu ketten. Und hier stand er nun, die Hände über dem Kopf gefesselt, zwei Waffen auf ihn gerichtet, in den Händen von Männern, die nicht zögern würden, sie bei der kleinsten Bewegung seinerseits auch zu benutzen... Langsam aber sicher machte sich zunehmends Verzweiflung in seinem Innern breit, war er den beiden Männern in Schwarz im Moment doch schlichtweg völlig ausgeliefert. Dennoch durfte er nicht aufgeben, musste um jeden Preis einen Weg finden sich zu befreien. Schließlich hing nicht nur sein eigenes Leben davon ab... Nein, auch Ran schwebte weiterhin in Lebensgefahr, ließ die Organisation doch für gewöhnlich keine Zeugen am Leben, wie er bereits schmerzlich hatte feststellen müssen. Immerhin war Ran wenigstens für den Moment in Sicherheit, mit etwas Glück saß sie sogar bereits in einem Polizeiwagen und war auf dem Weg nach Hause. ‚Oder zumindest in der Gegenwart von Polizeibeamten, die nicht zulassen werden, dass sie sich der Halle noch einmal nähert bevor nicht alles genau abgesichert und für gefahrlos erklärt wurde...‘, fügte er gedanklich im Wissen um Rans gelegentliche Sturheit hinzu. Dennoch kam er nicht umhin Erleichterung bei dem Gedanken zu verspüren, dass wenigstens das Mädchen, das er liebte vorerst in Sicherheit war. ‚Und ich werde dafür Sorge tragen, dass das auch so bleibt!‘ Mit neuer Entschlossenheit blickte Shinichi Gin in die kalten Augen. „Was wollt ihr von mir? Wenn ihr mich hättet töten wollen, dann hättet ihr es doch schon längst getan...!“ Der junge Detektiv wusste, dass er ein riskantes Spiel spielte, doch er versuchte sich nichts von seiner inneren Unsicherheit anmerken zu lassen. „Was also wollt ihr?“, wiederholte er und machte sich bereits auf eine schmerzhafte Reaktion gefasst, doch der blonde Mann blieb wider Erwarten völlig ruhig. „Nur keine voreiligen Schlüsse...Du wirst diese Halle nicht mehr lebend verlassen“, erwiderte Gin. Ein eisiges Lächeln umspielte seine schmalen Lippen als er hinzufügte: „Auch wenn deine kleine Freundin mittlerweile bestimmt die Bullen gerufen hat, so wird es für dich dennoch zu spät sein.“ Nach außen hin ließ Shinichi sich nichts anmerken, bewahrte eine unbewegliche Miene, doch sein Magen krampfte sich fast schon schmerzhaft zusammen. Zu wissen, dass man vermutlich getötet werden würde war eines. Es jedoch mit solch kalter Endgültigkeit direkt ins Gesicht gesagt zu bekommen, etwas ganz anderes... Der Junge mit den zerzausten braunen Haaren schluckte schwer, erwiderte jedoch weiterhin den Blick des Schwarzgekleideten. „Es liegt jedoch ganz an dir, ob du ein schnelles Ende findest oder langsam und qualvoll verreckst...“ Begleitend zu seinen Worten ließ Gin den Lauf seiner Pistole vielsagend von Shinichis Kinn zu seinem Bauch wandern, wobei er kurz an der Stelle seines Herzens verharrte. „Erzähl uns einfach wie es dir gelungen ist das Gift zu überleben und ich verspreche dir, dass es kurz und schmerzlos wird. Wenn nicht...“ Anstatt den Satz zu beenden, stieß er den Lauf seiner Waffe schmerzhaft in Shinichis rechte Seite. Eine Geste die der junge Detektiv nur zu gut verstand. Ein oder mehrere Schüsse in den Bauch wären ebenfalls tödlich, aber mit einem langsamen qualvollen Sterben verbunden... Shinichi schluckte schwer. Was sollte er jetzt nur tun? Er konnte seine Freunde nicht verraten, konnte den Männern nicht sagen, dass er geschrumpft und im Körper eines Sechsjährigen weitergelebt hatte. Nein... Das würde nicht nur Ai, sondern auch alle anderen die je mit Conan zu tun gehabt hatten, in Gefahr bringen: Kogoro, Professor Agasa, Heiji, Kazuha, Ayumi, Genta, Mitsuhiko, seine Eltern, ... die Liste ließe sich beliebig erweitern. Und Shinichi hegte keinerlei Zweifel, dass die Organisation sie gewissenhaft bis zur letzten Person abarbeiten würde. Nein, die Wahrheit zu sagen, kam einem Todesurteil für alle jene Menschen gleich. Doch antworten musste er, wenn er auch nur eine winzige Chance haben wollte bis zum Eintreffen der Polizei zu überleben. Aber so angestrengt er auch nachdachte, ihm wollte keine zufriedenstellende Lösung einfallen... Die Wahrheit schied aus, doch eine Lüge musste wohl durchdacht sein und plausibel klingen - oder Gin würde sie sofort als solche durchschauen. „Ich... Wie haben Sie eigentlich herausgefunden, dass ich überlebt habe?“, versuchte er eine endgültige Antwort hinauszuzögern, ganz bewusst das höfliche "Sie" benutzend. „Da will wohl jemand Zeit schinden, wie?“, grinste Gin kalt und verstärkte den Druck der Waffe auf Shinichis Brust. „Aber das wird dir nichts nützen... Die Polizei wird frühestens in sieben bis zehn Minuten hier eintreffen - angenommen deine kleine Freundin hat auf Anhieb eine Telefonzelle gefunden. Denn ihr Handy hat sie ja nicht. Nicht mehr“, fügte er mit einem kalten Lächeln hinzu, wohlwissend, dass dieses zusammen mit Rans Tasche auf dem Rücksitz seines schwarzen Porsches lag. Doch im nächsten Moment war seine Miene wieder undurchdringlich und sein Blick wirkte nur noch eisig. „Es bleibt also mehr als genug Zeit um dich in die nächste Welt zu schicken...“ Ein kalter Schauer rann Shinichi über den Rücken. Dieser Mann meinte es ernst. Todernst. Jetzt wünschte er sich fast er hätte Ran doch sein eigenes Handy mitgegeben, statt sie - um ihrer eigenen Sicherheit willen - auf die Suche nach einer Telefonzelle zu schicken. Doch er hatte sie lieber ein gutes Stück von der Halle entfernt wissen wollen... Shinichi seufzte innerlich tief auf. Wenn sein Plan aufgegangen wäre, wäre die daraus resultierende geringfügig längere Wartezeit kein Problem gewesen. Doch es war schief gegangen... gründlich schief gegangen. Wie so vieles heute. Irgendwie schienen heute alle seine Entscheidungen die falschen zu sein. Hätte er Heiji eingeweiht, so hätte dieser die Polizei verständigen und sich um Ran kümmern können. Oder ihm selbst Rückendeckung geben, sodass er erst gar nicht überwältigt worden wäre... Statt dessen sah er nun vor seinem inneren Auge sein Leben wie in einer Sanduhr verrinnen... Wieviel Zeit war wohl schon seit seiner Gefangennahme vergangen? Würden vielleicht jeden Moment bewaffnete Männer das Gebäude stürmen? Oder war Ran noch nicht einmal bei einer Telefonzelle angelangt? Wie lange stand er schon hier? Er wusste es nicht. Seinem Gefühl nach befand er sich schon seit einer halben Ewigkeit in der Gewalt der zwei schwarzgekleideten Gestalten die ihn mit ihre kalten Blicken regelrecht zu durchbohren schienen. Doch vermutlich waren nur wenige Minuten vergangen... Wenn er doch nur auf seine Uhr hätte blicken können! Doch seine Hände waren ein gutes Stück über seinem Kopf gefesselt und er wagte es nicht, so auffällig hinauf zu sehen... „Doch ich will dir diese eine Frage beantworten“, durchbrach die kalte Stimme Gins seine düsteren Gedanken. Überrascht blickte Shinichi den anderen an, in dessen Augen nun wieder ein höhnischer Glanz innewohnte. „Du sollst doch schließlich wissen, wer oder was an deinem Tod die Schuld trägt. Das ist es doch schließlich, was euch Detektive...“, er spuckte das Wort regelrecht aus, "... immer so sehr interessiert, nicht wahr?" Eine kurze Pause folgte, als wolle der blonde Mann seiner Verachtung noch ein wenig mehr Gewicht verleihen, bevor er mit einem süffisanten Lächeln hinzufügte: “Und diesmal bist du der Täter, bist du der Mörder, Shinichi Kudo.“ ‘Was..?!’ Irritiert sah Shinichi den Blonden an. Was meinte er damit? Worauf wollte er hinaus? Gin blieb Shinichis Verwirrung keineswegs verborgen und so fuhr er mit einem kalten Lächeln fort: „Du hast richtig gehört. Du selbst bist schuld an deinem Tod.“ Es folgte eine weitere Pause, bevor der Schwarzgekleidete in fast nachdenklichem Ton weitersprach: „Wärst du ruhig geblieben und hättest dich irgendwo verkrochen, so hättest du uns, hättest du der Organisation eventuell entkommen können. Aber du konntest es ja nicht lassen, deine Nase weiter in die Dinge zu stecken die dich nichts angehen, musstest dich unbedingt erneut ins Rampenlicht rücken, du Meisterdetektiv. Und das auch noch im wahrsten Sinne des Wortes!“ Shinichi schwieg, doch seine Gedanken rasten. Wovon sprach der Mann? Wieviel wusste die Organisation? Und vor allem: Wo hatte er sich verraten? Er hatte doch stets unter dem Deckmantel von Kogoro Mori gehandelt. Oder wussten sie etwa auch darüber Bescheid? Nein... das konnte nicht sein, selbst Vermouth wusste lediglich seine Identität, nicht seine Vorgehensweise... so hoffte er zumindest. Zumal er bezweifelte, dass sie ihn verraten hatte. Nein... es musste an etwas anderem liegen. Doch was...? Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf, und er wurde schlagartig ein Stück bleicher. „Das Schulfest...“, murmelte der Junge mit den zerzausten braunen Haaren tonlos. „Exakt“, bestätigte ihm Gin mit einem spöttischen Zug um die schmalen Lippen, während Wodka weiterhin schweigend und mit emotionsloser Mine neben ihm stand. „Einer unser Agenten hat dich beobachtet und die interessante Neuigkeit sofort weitergeleitet.“ Shinichi schluckte. Heiji hatte damals zwar alle dazu aufgerufen Stillschweigen über die Angelegenheit zu bewahren und er selbst hatte auch Inspektor Megure darum gebeten, seinen Namen aus dem Bericht herauszuhalten... doch es waren einfach zu viele Menschen dort gewesen. Theoretisch hätten sich selbst Gin und Wodka höchstpersönlich in der Halle aufhalten können, ohne dass er es bemerkt hätte. Shinichi seufzte. Hatte Ai also mit ihren Befürchtungen doch richtig gelegen, die sie ihm im Anschluss vorgehalten hatte. Wenigstens war er dort zeitgleich mit „Conan“ aufgetaucht, sodass zumindest die Hoffnung bestand, dass sie über jenes Detail seines mysteriösen Überlebens nicht Bescheid wussten. Oder zumindest keine Beweise hatten... Mit einem erleichterten Seufzen hängte Ran den Hörer des Telefons wieder zurück auf die Gabel und verließ die enge Telefonzelle. ‚Geschafft...‘ Die Polizei war unterwegs und Inspektor Megure hatte dem braunhaarigen Mädchen versprochen, höchstpersönlich am Tatort zu erscheinen und die Aktion zu leiten. Sie selbst sollte solange an der Telefonzelle warten, wo einer der Polizeiwagen sie in Kürze aufnehmen und nach Hause bringen sollte. ‚Nur gut, dass er meinen Anruf zurückverfolgen konnte...‘, atmete das Mädchen innerlich erleichtert auf, während es sich an das kühle Glas der Kabine lehnte. Auf diese Weise hatte der Inspektor ihren Standort bestimmen können und hatte mithilfe von Rans Wegbeschreibung und eines Stadtplans die betreffende Lagerhalle mit ziemlicher Sicherheit identifizieren können. ‚Ja... Jetzt wird wirklich alles gut..‘ Aber so oft das Mädchen sich diese Worte n Gedanken immer wieder vorsagte, es half nichts.... Sie konnte sich einer unguten Ahnung nicht erwehren. Wieso hatte sie nur das beklemmende, fast schon erdrückende Gefühl, als bahne sich eine furchtbare Katastrophe an? ‚Nicht... so darf ich nicht denken!“, schalt Ran sich selbst, ‚Shinichi hat mir versprochen, dass alles gut ausgehen wird und er hat seine Versprechen bisher immer irgendwie eingehalten...!‘ Unbewusst wanderte ihre Hand zu der Kette um ihren Hals. ‚Ich muss ihm einfach vertrauen...‘ Ihre Hand schloss sich enger um das silberne Medaillon, welches sie am Nachmittag gekauft hatte. Fast schon krampfhaft klammerten sich ihre Finger um den kleinen Gegenstand. ‚Bitte Shinichi... Pass auf dich auf!‘ „Doch nun genug geredet...“, fuhr Gin fort und blickte den jungen Meisterdetektiven mit kaltem Glanz in den eisblauen Augen an. „Entscheide dich: Ein schneller, sauberer Tod? Oder ein langsames, qualvolles Sterben?“ Ein böses Lächeln kräuselte seine Lippen bei den Worten und das matt schimmernde Metall der Schusswaffe in seiner Hand wanderte derweil beinahe gedankenverloren ein wenig auf und ab, blieb jedoch ständig auf die tödlichen Punkte gerichtet. ‚Verdammt...! Verdammt, verdammt, verdammt!‘ Wieder einmal verfluchte Shinichi seine eigene Dummheit und Unachtsamkeit, die ihn überhaupt erst in diese missliche Lage gebracht hatten. Unangenehm kühl lag der Stahl der Handschellen an seinen Handgelenken und der Rahmen des Kleinlasters presste sich in seinen Rücken. Nein... aus dieser Situation würde er sich nicht so ohne weiteres befreien können. Das einzige was er im Moment noch tun konnte, war weiterhin auf Zeit zu spielen - und zu hoffen. Hoffen, dass die Polizei rechtzeitig genug eintraf um nicht nur noch seinen leblosen Körper vorzufinden... Entschlossen atmete Shinichi noch einmal tief ein und zwang sich , direkt in die eisblauen Iriden zu blicken, die ihn mit zunehmender Ungeduld fixierten. „Ich... werde reden.““ Ein weiteres Flackern durchlief die Gesichtszüge des Blonden und wenn Shinichi sich nicht sicher gewesen wäre, dass der andere viel zu stolz war um solch eine Regung zu zulassen, dann hätte er es für ein triumphierendes Grinsen gehalten. Doch bereits im nächsten Augenblick war die Miene seines Gegenüber erneut völlig unbeweglich, als er Shinichi mit einem Nicken zu verstehen gab, dass er fortfahren sollte. „Aber versuch nicht, uns hinzuhalten. Du hast exakt eine Minute, nicht mehr.“ Ein weiterer kalter Blick aus den unerbittlichen, eisblauen Augen. „Verstanden?“ Shinichi schauderte bei diesen Worten, nickte jedoch zu Zeichen dass er verstanden hatte und tat wie ihm geheißen. In groben Zügen berichtete er wie es ihm seit seiner ersten Begegnung mit den Männern in Schwarz im Tropical Land damals ergangen war - ohne dabei jedoch sein Schrumpfen auf Kindergröße oder das Mitwissen von Heiji, Professor Agasa und seinen Eltern zu erwähnen. Auch seine Bekanntschaft mit Ai Haibara alias Shiho Miyano verschwieg er. Gin beobachtete ihn dabei die ganze Zeit mit regungsloser Miene, lediglich als Shinichi seine Geschichte beendete kräuselten sich seine Lippen ein weiteres Mal zu einem höhnischen Lächeln. „Soso...“ Aber sein Blick blieb undurchdringlich und er äußerte sich auch nicht weiter zu dem Gehörten, ließ sich in keinster Weise anmerken, ob er Shinichi glaubte oder nicht. ‚Bitte... Lass es ihn glauben..!‘, flehte Shinichi innerlich. Wenn er schon sterben musste, so wollte er zumindest seine Freunde so gut es ging schützen. „Dann verabschiede dich von deinem Leben, du Meisterdetektiv“, drang in diesem Moment die kalte Stimme Gins an sein Ohr und der eisige Stahl der Schusswaffe presste sich an seine Schläfe. „Du darfst dich wahrlich glücklich schätzen, immerhin ersparen wir es dir, den Tod deiner Freundin und deiner Familie mitanzusehen....“, grinste der Blonde und Shinichis Herz krampfte sich noch ein weiteres Stück zusammen, wusste er doch, dass dies keine leere Drohung war. Diesem Mann würde es im Gegenteil ein teuflisches Vergnügen sein, einen nach dem anderen aus dem Weg zu räumen. Shinichi blieb nur zu hoffen, dass sie alle sofort unter Polizeischutz gestellt würden und so der Organisation entkommen konnten... In Erwartung des tödlichen Schusses schloss Shinichi die Augen. Er wollte dem Verbrecher nicht auch noch die Genugtuung geben, seinen angsterfüllten Blick im Angesicht des Todes zu sehen. Denn Angst hatte er. Eisig und unerbittlich hatte sie ihn gepackt als Gin ihm das Ultimatum gestellt hatte und hatte seither nicht nachgelassen - ganz im Gegenteil hatten sich ihre kalten Klauen immer tiefer in seine Seele gebohrt, bis er glaubte, völlig von ihr erfüllt zu sein. Nur das letzte bisschen Verstand und vor allem sein Stolz hielten ihn davon ab doch noch um sein Leben zu flehen und zu betteln - zumal es völlig vergebens gewesen wäre. Der Zeigefinger des blonden Mannes mit den eisigen Augen schien sich wie in Zeitlupe um den Abzug zu krümmen, ein leises, aber dennoch eindeutig triumphierendes Grinsen lag auf seinen Lippen. „Leb wohl, Shinichi Kudo.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)