Das Ende der Hoffnung von Liniya (Ein tödliches Drama) ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Titel: Das Ende der Hoffnung Untertitel: Ein tödliches Drama Part: [Prolog+] 5 / ??? Autor: Liniya Fandom: Detektiv Conan Genre: Drama, Darkfic, Romance Pairing: Shinichi Kudo x Ran Mori / Heiji Hattori x Kazuha Toyama Disclaimer: Das übliche halt.... *seufz* Keine der Figuren in dieser Fanfic ist mein Eigentum, sondern gehören Gosho Aoyama... und selbstverständlich verfolge ich auch keinerlei kommerziellen Zwecke damit Kommentar: Hiho, endlich ist es soweit: Das 5. Kapitel von „Das Ende der Hoffnung“ ist fertig! ^---^ Nyo, die Rohfassung war ja schon ein ganzes Weilchen fertig, aber irgendwie bin ich nicht zum Abtippen und Nachbearbeiten gekommen ^^° Scheiß Uni... >__> Aber nun habe ich es endlich (!) auf die Reihe bekommen und ihr erfahrt wie es mit Shinichi, Ran, Heiji und Co. weitergeht ^--^ Viel Spaß beim Lesen ^---^ Würde mich freuen wenn ihr mir weder eure Meinung, Kritik, Lob..... zukommen lassen würdet ^-^ Entweder direkt als Kommentar, aber ruhig auch per ENS oder e-mail, wie ihr wollt ^-^ Ich setz mich derweil wieder in mein Kämmerchen und schreib fleißig weiter XD Das nächste Kapitel ist schon wieder halb fertig und ich hoffe, dass es diesmal nicht ganz so lange dauern wird (hab ja immerhin noch n Weilchen Ferien ^-^) Also dann will ich euch nicht länger zutexten ^^° Viel Spaß mit dem neuen Kapitel ^-^ (Und bringt mich nicht wegen dem Ende um.... das musste so sein ^--^ *mich trotzdem mal lieber versteck* *grins*) Bis dann ^.^/)) Liniya Das Ende der Hoffnung - Kapitel 5 „Unser Meisterdetektiv ist ja auf einmal so schweigsam...?“, wandte sich Gin mit süffisantem Unterton an Shinichi, „Hat es dir plötzlich die Sprache verschlagen?“ Doch der Junge schwieg weiterhin beharrlich, konzentrierte sich statt dessen weiterhin darauf, einen Weg aus dieser vertrackten Situation zu finden. Fieberhaft ging er alle Ereignisse noch einmal durch, rekonstruierte jedes noch so kleine Detail, in der verzweifelten Hoffnung, dass sich doch noch irgendwo eine Lösung abzeichnen würde... Aus irgendeinem Grund hatte das sonst so zuverlässig wirkende Schlafmittel dieses Mal nicht ausreichend seine Wirkung getan und somit seinen ganzen Plan zunichte gemacht. Ob er im Dunkeln vielleicht versehentlich nur den Mantelkragen des blonden Mannes getroffen und folglich die Nadelspitze dessen Haut nur geritzt hatte? ‚Das wäre zumindest eine Erklärung...‘ Dennoch verfluchte er sich innerlich, dass er sich nicht davon überzeugt hatte, ob Gin wirklich bewusstlos war. ‚Verdammt...‘ Sonst unterliefen ihm doch auch nicht solche Anfängerfehler, überprüfte er stets alle Sachen mehrmals. Aber dieses Mal hatte ihn seine sonstige Ruhe mit der er alles mit dem kühlen und analytischen Blick eines Meisterdetektivs fixierte, jede Kleinigkeit in sich aufnahm und durchschaute völlig im Stich gelassen. Oder war er schlichtweg zu selbstüberheblich gewesen, zu sehr von seinem Können verblendet? Shinichi schluckte schwer und versuchte, den unangenehmen Gedanken beiseite zu schieben. War es wirklich seine eigene Arroganz, die ihn nun das Leben kosten würde? Denn auch wenn er in Gedanken weiterhin verbissen nach einem Ausweg suchte, so vergaß er keinen Moment lang seine gegenwärtige - zugegebenermaßen äußerst missliche - Lage. Aufgrund seiner vorigen Fahrlässigkeit befand er sich nun selbst in der Gewalt dieser Verbrecher, die ihn dieses Mal gewiss nicht lebend davon kommen lassen würden. Ein dicker Kloß lag in der Kehle des braunhaarigen Jungen. ‚Und sie werden sich auch kaum erneut auf das Gift verlassen, sondern mir schlichtweg eine Kugel in den Kopf jagen...‘ Genaugenommen fragte sich der junge Detektiv ohnehin, warum sie das nicht schon längst getan hatten, wo doch jeden Moment die Polizei eintreffen konnte... Denn dass Ran diese so schnell wie nur möglich herbeirufen würde, musste auch Gin und Wodka klar sein. Statt dessen hatten sie sich bisher damit begnügt, ihn mithilfe der Handschellen, die sie bereits Ran angelegt hatten, an den Fensterrahmen der Vordertür des ausgeschlachteten Kleinlasters zu ketten. Und hier stand er nun, die Hände über dem Kopf gefesselt, zwei Waffen auf ihn gerichtet, in den Händen von Männern, die nicht zögern würden, sie bei der kleinsten Bewegung seinerseits auch zu benutzen... Langsam aber sicher machte sich zunehmends Verzweiflung in seinem Innern breit, war er den beiden Männern in Schwarz im Moment doch schlichtweg völlig ausgeliefert. Dennoch durfte er nicht aufgeben, musste um jeden Preis einen Weg finden sich zu befreien. Schließlich hing nicht nur sein eigenes Leben davon ab... Nein, auch Ran schwebte weiterhin in Lebensgefahr, ließ die Organisation doch für gewöhnlich keine Zeugen am Leben, wie er bereits schmerzlich hatte feststellen müssen. Immerhin war Ran wenigstens für den Moment in Sicherheit, mit etwas Glück saß sie sogar bereits in einem Polizeiwagen und war auf dem Weg nach Hause. ‚Oder zumindest in der Gegenwart von Polizeibeamten, die nicht zulassen werden, dass sie sich der Halle noch einmal nähert bevor nicht alles genau abgesichert und für gefahrlos erklärt wurde...‘, fügte er gedanklich im Wissen um Rans gelegentliche Sturheit hinzu. Dennoch kam er nicht umhin Erleichterung bei dem Gedanken zu verspüren, dass wenigstens das Mädchen, das er liebte vorerst in Sicherheit war. ‚Und ich werde dafür Sorge tragen, dass das auch so bleibt!‘ Mit neuer Entschlossenheit blickte Shinichi Gin in die kalten Augen. „Was wollt ihr von mir? Wenn ihr mich hättet töten wollen, dann hättet ihr es doch schon längst getan...!“ Der junge Detektiv wusste, dass er ein riskantes Spiel spielte, doch er versuchte sich nichts von seiner inneren Unsicherheit anmerken zu lassen. „Was also wollt ihr?“, wiederholte er und machte sich bereits auf eine schmerzhafte Reaktion gefasst, doch der blonde Mann blieb wider Erwarten völlig ruhig. „Nur keine voreiligen Schlüsse...Du wirst diese Halle nicht mehr lebend verlassen“, erwiderte Gin. Ein eisiges Lächeln umspielte seine schmalen Lippen als er hinzufügte: „Auch wenn deine kleine Freundin mittlerweile bestimmt die Bullen gerufen hat, so wird es für dich dennoch zu spät sein.“ Nach außen hin ließ Shinichi sich nichts anmerken, bewahrte eine unbewegliche Miene, doch sein Magen krampfte sich fast schon schmerzhaft zusammen. Zu wissen, dass man vermutlich getötet werden würde war eines. Es jedoch mit solch kalter Endgültigkeit direkt ins Gesicht gesagt zu bekommen, etwas ganz anderes... Der Junge mit den zerzausten braunen Haaren schluckte schwer, erwiderte jedoch weiterhin den Blick des Schwarzgekleideten. „Es liegt jedoch ganz an dir, ob du ein schnelles Ende findest oder langsam und qualvoll verreckst...“ Begleitend zu seinen Worten ließ Gin den Lauf seiner Pistole vielsagend von Shinichis Kinn zu seinem Bauch wandern, wobei er kurz an der Stelle seines Herzens verharrte. „Erzähl uns einfach wie es dir gelungen ist das Gift zu überleben und ich verspreche dir, dass es kurz und schmerzlos wird. Wenn nicht...“ Anstatt den Satz zu beenden, stieß er den Lauf seiner Waffe schmerzhaft in Shinichis rechte Seite. Eine Geste die der junge Detektiv nur zu gut verstand. Ein oder mehrere Schüsse in den Bauch wären ebenfalls tödlich, aber mit einem langsamen qualvollen Sterben verbunden... Shinichi schluckte schwer. Was sollte er jetzt nur tun? Er konnte seine Freunde nicht verraten, konnte den Männern nicht sagen, dass er geschrumpft und im Körper eines Sechsjährigen weitergelebt hatte. Nein... Das würde nicht nur Ai, sondern auch alle anderen die je mit Conan zu tun gehabt hatten, in Gefahr bringen: Kogoro, Professor Agasa, Heiji, Kazuha, Ayumi, Genta, Mitsuhiko, seine Eltern, ... die Liste ließe sich beliebig erweitern. Und Shinichi hegte keinerlei Zweifel, dass die Organisation sie gewissenhaft bis zur letzten Person abarbeiten würde. Nein, die Wahrheit zu sagen, kam einem Todesurteil für alle jene Menschen gleich. Doch antworten musste er, wenn er auch nur eine winzige Chance haben wollte bis zum Eintreffen der Polizei zu überleben. Aber so angestrengt er auch nachdachte, ihm wollte keine zufriedenstellende Lösung einfallen... Die Wahrheit schied aus, doch eine Lüge musste wohl durchdacht sein und plausibel klingen - oder Gin würde sie sofort als solche durchschauen. „Ich... Wie haben Sie eigentlich herausgefunden, dass ich überlebt habe?“, versuchte er eine endgültige Antwort hinauszuzögern, ganz bewusst das höfliche "Sie" benutzend. „Da will wohl jemand Zeit schinden, wie?“, grinste Gin kalt und verstärkte den Druck der Waffe auf Shinichis Brust. „Aber das wird dir nichts nützen... Die Polizei wird frühestens in sieben bis zehn Minuten hier eintreffen - angenommen deine kleine Freundin hat auf Anhieb eine Telefonzelle gefunden. Denn ihr Handy hat sie ja nicht. Nicht mehr“, fügte er mit einem kalten Lächeln hinzu, wohlwissend, dass dieses zusammen mit Rans Tasche auf dem Rücksitz seines schwarzen Porsches lag. Doch im nächsten Moment war seine Miene wieder undurchdringlich und sein Blick wirkte nur noch eisig. „Es bleibt also mehr als genug Zeit um dich in die nächste Welt zu schicken...“ Ein kalter Schauer rann Shinichi über den Rücken. Dieser Mann meinte es ernst. Todernst. Jetzt wünschte er sich fast er hätte Ran doch sein eigenes Handy mitgegeben, statt sie - um ihrer eigenen Sicherheit willen - auf die Suche nach einer Telefonzelle zu schicken. Doch er hatte sie lieber ein gutes Stück von der Halle entfernt wissen wollen... Shinichi seufzte innerlich tief auf. Wenn sein Plan aufgegangen wäre, wäre die daraus resultierende geringfügig längere Wartezeit kein Problem gewesen. Doch es war schief gegangen... gründlich schief gegangen. Wie so vieles heute. Irgendwie schienen heute alle seine Entscheidungen die falschen zu sein. Hätte er Heiji eingeweiht, so hätte dieser die Polizei verständigen und sich um Ran kümmern können. Oder ihm selbst Rückendeckung geben, sodass er erst gar nicht überwältigt worden wäre... Statt dessen sah er nun vor seinem inneren Auge sein Leben wie in einer Sanduhr verrinnen... Wieviel Zeit war wohl schon seit seiner Gefangennahme vergangen? Würden vielleicht jeden Moment bewaffnete Männer das Gebäude stürmen? Oder war Ran noch nicht einmal bei einer Telefonzelle angelangt? Wie lange stand er schon hier? Er wusste es nicht. Seinem Gefühl nach befand er sich schon seit einer halben Ewigkeit in der Gewalt der zwei schwarzgekleideten Gestalten die ihn mit ihre kalten Blicken regelrecht zu durchbohren schienen. Doch vermutlich waren nur wenige Minuten vergangen... Wenn er doch nur auf seine Uhr hätte blicken können! Doch seine Hände waren ein gutes Stück über seinem Kopf gefesselt und er wagte es nicht, so auffällig hinauf zu sehen... „Doch ich will dir diese eine Frage beantworten“, durchbrach die kalte Stimme Gins seine düsteren Gedanken. Überrascht blickte Shinichi den anderen an, in dessen Augen nun wieder ein höhnischer Glanz innewohnte. „Du sollst doch schließlich wissen, wer oder was an deinem Tod die Schuld trägt. Das ist es doch schließlich, was euch Detektive...“, er spuckte das Wort regelrecht aus, "... immer so sehr interessiert, nicht wahr?" Eine kurze Pause folgte, als wolle der blonde Mann seiner Verachtung noch ein wenig mehr Gewicht verleihen, bevor er mit einem süffisanten Lächeln hinzufügte: “Und diesmal bist du der Täter, bist du der Mörder, Shinichi Kudo.“ ‘Was..?!’ Irritiert sah Shinichi den Blonden an. Was meinte er damit? Worauf wollte er hinaus? Gin blieb Shinichis Verwirrung keineswegs verborgen und so fuhr er mit einem kalten Lächeln fort: „Du hast richtig gehört. Du selbst bist schuld an deinem Tod.“ Es folgte eine weitere Pause, bevor der Schwarzgekleidete in fast nachdenklichem Ton weitersprach: „Wärst du ruhig geblieben und hättest dich irgendwo verkrochen, so hättest du uns, hättest du der Organisation eventuell entkommen können. Aber du konntest es ja nicht lassen, deine Nase weiter in die Dinge zu stecken die dich nichts angehen, musstest dich unbedingt erneut ins Rampenlicht rücken, du Meisterdetektiv. Und das auch noch im wahrsten Sinne des Wortes!“ Shinichi schwieg, doch seine Gedanken rasten. Wovon sprach der Mann? Wieviel wusste die Organisation? Und vor allem: Wo hatte er sich verraten? Er hatte doch stets unter dem Deckmantel von Kogoro Mori gehandelt. Oder wussten sie etwa auch darüber Bescheid? Nein... das konnte nicht sein, selbst Vermouth wusste lediglich seine Identität, nicht seine Vorgehensweise... so hoffte er zumindest. Zumal er bezweifelte, dass sie ihn verraten hatte. Nein... es musste an etwas anderem liegen. Doch was...? Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf, und er wurde schlagartig ein Stück bleicher. „Das Schulfest...“, murmelte der Junge mit den zerzausten braunen Haaren tonlos. „Exakt“, bestätigte ihm Gin mit einem spöttischen Zug um die schmalen Lippen, während Wodka weiterhin schweigend und mit emotionsloser Mine neben ihm stand. „Einer unser Agenten hat dich beobachtet und die interessante Neuigkeit sofort weitergeleitet.“ Shinichi schluckte. Heiji hatte damals zwar alle dazu aufgerufen Stillschweigen über die Angelegenheit zu bewahren und er selbst hatte auch Inspektor Megure darum gebeten, seinen Namen aus dem Bericht herauszuhalten... doch es waren einfach zu viele Menschen dort gewesen. Theoretisch hätten sich selbst Gin und Wodka höchstpersönlich in der Halle aufhalten können, ohne dass er es bemerkt hätte. Shinichi seufzte. Hatte Ai also mit ihren Befürchtungen doch richtig gelegen, die sie ihm im Anschluss vorgehalten hatte. Wenigstens war er dort zeitgleich mit „Conan“ aufgetaucht, sodass zumindest die Hoffnung bestand, dass sie über jenes Detail seines mysteriösen Überlebens nicht Bescheid wussten. Oder zumindest keine Beweise hatten... Mit einem erleichterten Seufzen hängte Ran den Hörer des Telefons wieder zurück auf die Gabel und verließ die enge Telefonzelle. ‚Geschafft...‘ Die Polizei war unterwegs und Inspektor Megure hatte dem braunhaarigen Mädchen versprochen, höchstpersönlich am Tatort zu erscheinen und die Aktion zu leiten. Sie selbst sollte solange an der Telefonzelle warten, wo einer der Polizeiwagen sie in Kürze aufnehmen und nach Hause bringen sollte. ‚Nur gut, dass er meinen Anruf zurückverfolgen konnte...‘, atmete das Mädchen innerlich erleichtert auf, während es sich an das kühle Glas der Kabine lehnte. Auf diese Weise hatte der Inspektor ihren Standort bestimmen können und hatte mithilfe von Rans Wegbeschreibung und eines Stadtplans die betreffende Lagerhalle mit ziemlicher Sicherheit identifizieren können. ‚Ja... Jetzt wird wirklich alles gut..‘ Aber so oft das Mädchen sich diese Worte n Gedanken immer wieder vorsagte, es half nichts.... Sie konnte sich einer unguten Ahnung nicht erwehren. Wieso hatte sie nur das beklemmende, fast schon erdrückende Gefühl, als bahne sich eine furchtbare Katastrophe an? ‚Nicht... so darf ich nicht denken!“, schalt Ran sich selbst, ‚Shinichi hat mir versprochen, dass alles gut ausgehen wird und er hat seine Versprechen bisher immer irgendwie eingehalten...!‘ Unbewusst wanderte ihre Hand zu der Kette um ihren Hals. ‚Ich muss ihm einfach vertrauen...‘ Ihre Hand schloss sich enger um das silberne Medaillon, welches sie am Nachmittag gekauft hatte. Fast schon krampfhaft klammerten sich ihre Finger um den kleinen Gegenstand. ‚Bitte Shinichi... Pass auf dich auf!‘ „Doch nun genug geredet...“, fuhr Gin fort und blickte den jungen Meisterdetektiven mit kaltem Glanz in den eisblauen Augen an. „Entscheide dich: Ein schneller, sauberer Tod? Oder ein langsames, qualvolles Sterben?“ Ein böses Lächeln kräuselte seine Lippen bei den Worten und das matt schimmernde Metall der Schusswaffe in seiner Hand wanderte derweil beinahe gedankenverloren ein wenig auf und ab, blieb jedoch ständig auf die tödlichen Punkte gerichtet. ‚Verdammt...! Verdammt, verdammt, verdammt!‘ Wieder einmal verfluchte Shinichi seine eigene Dummheit und Unachtsamkeit, die ihn überhaupt erst in diese missliche Lage gebracht hatten. Unangenehm kühl lag der Stahl der Handschellen an seinen Handgelenken und der Rahmen des Kleinlasters presste sich in seinen Rücken. Nein... aus dieser Situation würde er sich nicht so ohne weiteres befreien können. Das einzige was er im Moment noch tun konnte, war weiterhin auf Zeit zu spielen - und zu hoffen. Hoffen, dass die Polizei rechtzeitig genug eintraf um nicht nur noch seinen leblosen Körper vorzufinden... Entschlossen atmete Shinichi noch einmal tief ein und zwang sich , direkt in die eisblauen Iriden zu blicken, die ihn mit zunehmender Ungeduld fixierten. „Ich... werde reden.““ Ein weiteres Flackern durchlief die Gesichtszüge des Blonden und wenn Shinichi sich nicht sicher gewesen wäre, dass der andere viel zu stolz war um solch eine Regung zu zulassen, dann hätte er es für ein triumphierendes Grinsen gehalten. Doch bereits im nächsten Augenblick war die Miene seines Gegenüber erneut völlig unbeweglich, als er Shinichi mit einem Nicken zu verstehen gab, dass er fortfahren sollte. „Aber versuch nicht, uns hinzuhalten. Du hast exakt eine Minute, nicht mehr.“ Ein weiterer kalter Blick aus den unerbittlichen, eisblauen Augen. „Verstanden?“ Shinichi schauderte bei diesen Worten, nickte jedoch zu Zeichen dass er verstanden hatte und tat wie ihm geheißen. In groben Zügen berichtete er wie es ihm seit seiner ersten Begegnung mit den Männern in Schwarz im Tropical Land damals ergangen war - ohne dabei jedoch sein Schrumpfen auf Kindergröße oder das Mitwissen von Heiji, Professor Agasa und seinen Eltern zu erwähnen. Auch seine Bekanntschaft mit Ai Haibara alias Shiho Miyano verschwieg er. Gin beobachtete ihn dabei die ganze Zeit mit regungsloser Miene, lediglich als Shinichi seine Geschichte beendete kräuselten sich seine Lippen ein weiteres Mal zu einem höhnischen Lächeln. „Soso...“ Aber sein Blick blieb undurchdringlich und er äußerte sich auch nicht weiter zu dem Gehörten, ließ sich in keinster Weise anmerken, ob er Shinichi glaubte oder nicht. ‚Bitte... Lass es ihn glauben..!‘, flehte Shinichi innerlich. Wenn er schon sterben musste, so wollte er zumindest seine Freunde so gut es ging schützen. „Dann verabschiede dich von deinem Leben, du Meisterdetektiv“, drang in diesem Moment die kalte Stimme Gins an sein Ohr und der eisige Stahl der Schusswaffe presste sich an seine Schläfe. „Du darfst dich wahrlich glücklich schätzen, immerhin ersparen wir es dir, den Tod deiner Freundin und deiner Familie mitanzusehen....“, grinste der Blonde und Shinichis Herz krampfte sich noch ein weiteres Stück zusammen, wusste er doch, dass dies keine leere Drohung war. Diesem Mann würde es im Gegenteil ein teuflisches Vergnügen sein, einen nach dem anderen aus dem Weg zu räumen. Shinichi blieb nur zu hoffen, dass sie alle sofort unter Polizeischutz gestellt würden und so der Organisation entkommen konnten... In Erwartung des tödlichen Schusses schloss Shinichi die Augen. Er wollte dem Verbrecher nicht auch noch die Genugtuung geben, seinen angsterfüllten Blick im Angesicht des Todes zu sehen. Denn Angst hatte er. Eisig und unerbittlich hatte sie ihn gepackt als Gin ihm das Ultimatum gestellt hatte und hatte seither nicht nachgelassen - ganz im Gegenteil hatten sich ihre kalten Klauen immer tiefer in seine Seele gebohrt, bis er glaubte, völlig von ihr erfüllt zu sein. Nur das letzte bisschen Verstand und vor allem sein Stolz hielten ihn davon ab doch noch um sein Leben zu flehen und zu betteln - zumal es völlig vergebens gewesen wäre. Der Zeigefinger des blonden Mannes mit den eisigen Augen schien sich wie in Zeitlupe um den Abzug zu krümmen, ein leises, aber dennoch eindeutig triumphierendes Grinsen lag auf seinen Lippen. „Leb wohl, Shinichi Kudo.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)