The Gravity of Life von Polarstern (Yami x Yugi?) ================================================================================ Kapitel 20: Von süßen Männern und überlaufenden Hexenkesseln ------------------------------------------------------------ Melde mich zurück mir der Fortsetzung ^-^ Viel Spaß beim Lesen *verbeug* Von süßen Männern und überlaufenden Hexenkesseln „Tee?“, fragt mich Yami Athem und reißt mich damit aus meinen schuldvollen, wirren Gedanken. „Ähm ja! - Bitte“, korrigiere ich noch hastig. Auf seinen fragenden Blick hin überlege ich kurz, was ich an dieser Antwort nun schon wieder falsch gemacht haben könnte. Angesicht der Umstände, die mich hergetrieben haben, fühle ich mich mehr als nur unsicher. Ich hoffe, er versteht mich... und mein Verhalten. Aber immerhin hat er mich vorhin hinein gelassen, nachdem ich mich durch die Sprechanlage gemeldet hatte. Ich habe lange hin und her überlegt. Aber ich muss jetzt das offene Gespräch suchen. Das ist das einzige, was sich richtig anfühlt. „Haben Sie noch den vom letzten Mal da?“ Kurz scheint er zu überlegen, nickt dann aber. Anschließend verschwindet er wortlos in der Küche. Bis wir letztendlich gemeinsam nebeneinander auf seiner dunklen Couch sitzen, zwei dampfende Tassen in der Hand. Ich weiß, ich sollte beginnen. Alles andere wäre falsch. Nun liegt es an mir. Doch wo anfangen? Wie sich ausdrücken... Mein Gegenüber ist so talentiert in seiner Wortwahl, er trifft alles mit wenigen Worten immer genau auf den Punkt. „Nun, Yugi. Ich freue mich, dass du doch noch zu mir gekommen bist.“ Verdammt!! Wieder leitet er ein! Das will ich nicht!! Ich bin am Zug! „Das war auch bitter nötig... von mir. Ich weiß, dass ich mich Ihnen gegenüber nicht richtig verhalten habe. Und... auch nicht fair. Dabei wollten Sie nur fair zu mir sein. Es tut mir leid.“ So, das musste nun raus. Vielleicht bin ich ihm nun mit der sprichwörtlichen Tür ins Haus gefallen. Doch ich konnte diesen Satz nicht länger vor mich herschieben. Ein wenig kritisch mustert er mich. Überprüft er nun, ob es mir tatsächlich ernst ist? Nach wenigen Sekunden allerdings wird sein Blick bereits sanfter, seine abweisend wirkenden, angezogenen Augenbrauen glätten sich wieder. „Fairness... Ich kann im Leben schon lange nicht mehr über Fairness oder Gerechtigkeit sprechen. Ich habe mich schon damit abgefunden, dass man sich durch alles, was auf einen zukommt, irgendwie durchkämpfen muss, ohne nach rechts oder links zu sehen und Andere um die Leichtigkeit ihres Lebens zu beneiden.“ „Klingt, als hätten Sie schon eine Menge durchgemacht. Äh, ich meine mehr noch als... als diese Sache mit... mit Ihrem – Ich meine das, was Sie mir bereits erzählt haben“, kann ich mich gerade noch so retten. Mir ist es unangenehm, diese Sache genauer auf den Punkt zu bringen, das Nennen des Namens seines verstorbenen Ex’ erscheint mir gerade reichlich taktlos – auch wenn es nicht so wirkt, als würde es meinen Gegenüber noch schwer erschüttern. „Könnte man so sagen, ja“, Yami stellt seine Tasse zurück auf den Untersetzer, welcher vor uns auf dem Glastisch ruht. Er überschlägt das rechte Bein mit dem linken und bettet seine Hände sorgfältig auf dem Oberschenkel. „Aber was das Thema Mikosch angeht, da habe ich nicht gelogen. Ich möchte dir unbedingt noch einmal sagen, dass ich versuche, mit dieser Vergangenheit abzuschließen. Es wird zwar nicht so einfach möglich sein, aber ich bin fest entschlossen, in dir niemand anderen als dich selbst zu sehen. Auch wenn ich euch zuerst nicht so recht voneinander trennen wollte, sind mir trotz allem hin und wieder kleine, aber feine Unterschiede aufgefallen. Ich bin nun dabei, diese voneinander abzugrenzen und euch jeweils zu eigenständigen Personen werden zu lassen.“ „Natürlich unterscheiden wir uns voneinander! Nicht mal Eineiige Zwillinge sind sich charakterlich identisch“, entgegne ich leise, mit einem höflichen Lächeln auf den Lippen. „Bietet man dem Einen die Gelegenheit eine Rede vor hunderten von Leuten zu halten, wird er freudig annehmen, mit dem Hintergedanken, sich vor dem Volke präsentieren zu können. Der Andere wird sofort ablehnen und verschreckt vor dieser Situation flüchten wollen.“ Ein nachdenkliches, tiefrotes Augenpaar ruht auf mir. Bilde ich es mir nur ein oder ist sein Blick ein wenig irritiert ins Leere gerichtet? Schaut er durch mich hindurch? „Es gab diesen Fall tatsächlich mal, als ich noch in der Unterstufe war – daher fiel mir dieses Beispiel bloß spontan ein“, ergänze ich hastig. Trotz dieser Ruhe im Raum ist mein Körper ganz und gar nicht ruhig. Ich bin angespannt als bestünde mein Körper nicht aus Knochen, sondern aus lauter drahtigen Sprungfedern, alle komplett zusammengedrückt. Ich muss mich dazu zwingen, ruhig und gleichmäßig zu atmen, alles andere würde in dieser stillen Zweisamkeit sofort auffallen. Immer dieses Ungewisse vor Augen, wie ich mich nun am besten und richtig verhalte. Ein weiterer Fehltritt und es könnte wirklich der Letzte sein. Eine lange Zeit bleibt meine Aussage über die Zwillinge einfach unberührt in der Luft stehen, niemand greift danach oder setzt die Unterhaltung fort. Ich schweige lieber bedächtig, immerhin ist es an Yami zu antworten, ich möchte ihn nicht mit einem Redeschwall überschütten. Andererseits wüsste ich sowieso nicht, was ich dem noch hinzufügen könnte. „Erinnerst du dich noch...“ Beginnt er nach einer bestimmt fast fünfminütigen Schweigezeit. Fünf Minuten der grausamen Hölle der Nervosität, des Wartens! Des Hoffens, nichts Falsches gesagt zu haben... Des Wünschens, dass doch all diese Probleme endlich aus der Welt geschafft werden würden. „...an meine Frage mit dem Schlüssel? Ob ich dir diese bestimmte Umkleidekabine für Lehrer aufschließen soll? In der sich irgend ein Paar zur Vergnügung hinein verschanzt hatte?“ Aber klar!! Wie könnte ich das vergessen?! Dieser Schock! Diese überaus peinliche Situation – oh nein, die habe ich sicher nicht einfach wegstecken können. Wer weiß was Yami sich dabei nur gedacht hat, als er mich so gesehen hat! Schlagartig spüre ich meine Wangen aufglühen. Mir ist die Situation sofort wieder gegenwärtig, als hätte sie sich erst gestern abgespielt. Dieses Grinsen auf dem Gesicht des jungen Lehrers... Oh, wie überlegen muss er sich da nur gefühlt haben? „Sicher weiß ich das noch. Ich hatte eher gehofft, Sie hätten das vergessen...“ Den zweiten Satz murmele ich nur noch leise vor mich her. Er dagegen lacht nur kurz – anscheinend über diese Aussage belustigt – auf. „Vergessen? Bestimmt nicht! Dein Gesichtsausdruck war wirklich fabelhaft! Du hättest dich da selbst sehen müssen, diese Röte unter den violetten Augen! Richtig – “ Er stockt. So, als hätte er ein Wort vergessen. Oder anders, als hätte er sich in letzter Sekunde selbst verboten, den Rest des ursprünglich geplanten Satzes zu vervollständigen. Frustriert beiße ich die Zähne zusammen. Muss er sich jetzt über mich lustig machen?! Ich weiß verdammt noch mal, dass ich mich damals ziemlich blamiert habe!! Muss er noch in alten Wunden rumstochern, mir ist das ja so verdammt unangenehm!! Er macht mich wütend... „ – süß.“ Meine Kinnlade klappt buchstäblich herunter. Ungläubig starre ich ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Bitte? Habe ich mich jetzt wirklich nicht verhört...? Dieser junge, sonst so wortkarge und gefühlssparsame Mann hier neben mir.... hat das Wort ,süß’ soeben benutzt? Das glaub ich jetzt nicht... Das kann nicht sein, nein.... Und schon gar nicht zu mir. Er hat mir noch nie ein Kompliment gemacht. Zumindest wenn es nicht gerade darum ging dass ich eine Physikaufgabe gut gelöst habe. Nein, niemals. Niemals. Aufgeschlossen lächelt er mich an. Als er jedoch bemerken muss, wie sehr er mich damit aus der Fassung gebracht hat und wohl einsieht, die nächsten – dieses Mal sicher 10 Minuten – keine Antwort auf seine Aussage zu bekommen, beschließt er fortzufahren. „Deine verneinende Antwort hatte mich zwar zunächst überrascht... Aber schon im nächsten Moment war und bin ich sehr froh darüber, wie du reagiert hast.“ Auch nach diesem Satz wollen sich meine Zähne nicht so recht auseinander bewegen. Was wohl auch besser so ist, denn ich wüsste nicht, was ich überhaupt sagen sollte. Mein Kopf ist ein einziges Wirrwarr an Gedankenfäden und Gefühlen. Freude, Eifer, Hoffnung, Überraschung, Ungläubigkeit, Verständnislosigkeit... Und auch Zweifel an der Ernsthaftigkeit dieser einen Aussage schwingen mit. Ich kann kaum klar denken, fühle mich wie im Nebel, in welchem ich mich selbst nicht zurecht finde. Meine Kehle trocknet aus, vor lauter Schreck vergesse ich völlig das Schlucken, kann einfach nur starren. Süß? Er findet mich süß?? Mein Herz hüpft wie verrückt, der Schall trommelt bis in meine Ohren wider. Mir wird heiß und kalt gleichzeitig. „Denn dies ist einer der Punkte, in denen ihr euch unterscheidet. Mikosch hätte sofort zugestimmt, das weiß ich. Auch wenn er gar nicht danach aussah und niemand es ihm zugetraut hätte, aber er hatte Spaß daran Menschen in peinliche Situationen zu manövrieren. Wenn man ihn näher kannte, war er ein kleiner Teufel. Ich sagte ja, er war früher selbst oft Opfer irgendwelcher Gemeinheiten gewesen. Er hat Spaß daran gefunden, ebenfalls irgendwelchen Leuten eins auszuwischen. Nur im kleinen Sinne versteht sich. Alles, was nach einem Versehen aussah, nutze er sofort. Ich war und bin froh, dass es doch so große Unterschiede zwischen euch gibt.“ Wenn ich es während seiner Erklärung irgendwie ansatzweise geschafft haben sollte, das Chaos in meinem Kopf zu besiegen, hat er es mit dieser einen einzigen weiteren Erklärung wieder komplett durcheinander geworfen. Und das während gleichzeitig ein anderer Teil meines Kopfes endlich Klarheit sieht. Und endlich versteht warum er mir diese Frage gestellt hatte! Es war tatsächlich ein Test! Wie ich bereits vermutet hatte... Plötzlich ist alles klar... Die Puzzleteile fügen sich aneinander! Alles ergibt Sinn! Mikosch hätte zugestimmt... DAS war es... „Weißt du.... Du hast daraufhin sogar unbewusst den nächsten Stein bei mir angestoßen und diesen Unterscheidungsprozess weiter ins Rollen gebracht. Nein, sogar eine ganze Lawine ausgelöst.“ „Wie?“, krächze ich heiser und trocken. Erschrocken über meine eigene Stimme greife ich eilig zur Teetasse und befeuchte meine wie ausgedorrte Mundhöhle. „Du hast mich darum gebeten, mit Kacy Gassi gehen zu dürfen.“ ..... Ich hätte nicht fragen sollen. Dieser Tag... diese Sache mit Kacy... Noch jetzt dreht sich mir der Magen herum, wenn ich daran denke, was an diesem Nachmittag passiert ist. Oder vielmehr: Hätte passieren können. Ich glaube dies ist meine Nummer eins auf der Liste der unangenehmsten Themen bei Yami Athem. Wenn man mal die ganze Sache mit Mikosch herauslässt. Aber deswegen bin ich ja heute hier. Ich spüre direkt wieder die eiserne, kalte Faust um meine Eingeweide. „Ich hatte ja vorher schon gesehen, wie sehr du dich mit Kacy verstehst. Ich habe direkt gespürt, dass du Hunde sehr magst. Als du sie das erste Mal getroffen hast, bist du direkt auf sie zugegangen und hast dich über sie gefreut. Das hat mich wiederum erfreut. Ehrlich.“ „Sie ist ja auch eine ganz Liebe. Zwar jung und verspielt, aber das hat sich mittlerweile ja auch schon sehr gebessert.“ Lächelnd werfe ich einen Blick auf die besagte Hundedame, welche friedlich hinter uns in einer Ecke liegt und still an einem Spielzeug kaut. „Schon. Aber nur, weil ich nach ihrem Unfall regelmäßig mit ihr die Hundeschule besucht habe und viel Zeit und Mühe in ihre Erziehung gesteckt habe. Ich wollte ähnliche Vorfälle auf jeden Fall vermeiden. Mir hätte die Situation genauso entgleisen können wie dir, Yugi. Mir ist zu diesem Zeitpunkt einfach bewusst geworden, welche Gefahr für Andere und sich selbst ein unerzogener Hund einfach darstellt. Ich hatte ihren Gehorsam zuvor einfach nicht wichtig genug genommen, hatte selbst zu viel mit dem Studium und der Arbeit zu tun. Ich bin wirklich froh, dass es für Kacy noch nicht zu spät war, noch so viel dazu zu lernen. Sie ist immerhin schon drei Jahre alt.“ „Ich glaube, dass auch alte Hunde etwas lernen können. Es wird zwar länger dauern, doch zu spät würde ich es nie nennen.“ „Wahrscheinlich hast du recht“, lächelt er mich an. „Ich habe Kacy auch schon seit sie von ihrer Mutter entwöhnt wurde. Sie ist ein Geschenk meiner Gasteltern in den USA gewesen, die züchten Australian Shepherds. Bevor du fragst – ja, mein einjähriger Aufenthalt dort ist schon länger als drei Jahre her, ich habe sie mitgenommen, nachdem ich die Familie mal wieder besucht hatte. Ich schreibe dem Sohn der Familie hin und wieder noch eMails.“ „Wie süß! Ich hätte Kacy gerne als Welpen gesehen! Sie ist also ein Australien Shepherd? Ich hatte mich immer gefragt, was sie wohl ist! Ich dachte eher an eine Mischung mit einem Husky, wegen dieser leuchtend blauen Augen.“ Es beruhigt, ein wenig von den ernsten Themen abzulenken und in den Smalltalk zu verfallen. Auch wenn ich weiß, dass sich dadurch keine Probleme lösen oder Situationen ändern. Aber könnte ich denn überhaupt durch pures Reden etwas an der Gesamtsituation drehen? Im Grunde nicht... Yami hat bereits eingesehen, dass er nun ein neues Leben lebt – und zwar ohne Mikosch. Nur ob ich weiter darin vorkommen werde.... steht noch offen. Der junge Lehrer schüttelt nur den Kopf. „Nein, sie ist reinrassig! Erzähle das ja nicht ihren Züchtern!“, kichert er. Auch er scheint deutlich lockerer als zuvor – und zufrieden über den Gesprächsverlauf. „Mikosch hasste Hunde.“ Wumms. Der schwere Stein fällt aus dem Nichts des Himmels auf mich nieder. Wieder beim Thema. „Er konnte Kacy nicht leiden?“, forsche ich nach. „Genau. Er war alles andere als erfreut darüber, dass ich mir einen Hund aus Amerika mitgebracht hatte. Und dass, obwohl Kacy noch ein Welpe war. Das Problem war nämlich, dass er panische Angst vor Hunden hatte, egal welcher Größe. Seitdem hatte er mich kaum noch besucht, stempelte mein Tier als Monster ab, weil sie schließlich auch keine kleine Rasse ist und schnell wuchs. Darum freue ich mich ganz besonders, dass du das so anders siehst.“ Trocken nicke ich. Mein Kopf sucht wieder die zufriedene, vollkommen glückliche Kacy, welche offenbar nicht mal den Hauch einer Ahnung hat, wie schwer mir dieses ganze Gespräch fällt. Aber nicht aus Interesse an ihr, sondern allein um Yami Athems Blick auszuweichen. Irgendwie ist mir das unangenehm.... so verglichen zu werden. Auch wenn es nur zum Positiven tendiert, dass er uns unterscheiden lernt. „Es gibt viele Kleinigkeiten, die euch unterscheiden. Aber ich... ich suche immer noch... Nach einem weiteren Punkt. Einem Konsequenteren. Ich warte darauf, dass mein Bauchgefühl mir ein reines Gewissen lässt, wenn ich dich sehe und dich Yugi nenne. Dass diese Trennung nicht nur in meinem Kopf stattfindet... Im Zentrum des Denkens, in dem nur Fakten zählen. Sondern auch überall sonst. Ich möchte dir endlich eine Antwort geben können, Yugi. Mit gutem Gewissen. Mit jeder Faser meines Körpers. Ich bin schon mitten im Verarbeitungsprozess... und er wird weiterhin andauern. Ich kann dir leider nicht sagen, wann ich meine Gefühle klar genug sortiert habe, um eine Entscheidung zu fällen... aber du lässt mir doch die Zeit, oder?“ „Na- natürlich...“, flüstere ich völlig überwältigt. „Es wäre eh... sowieso klüger... zu warten. Bis du nicht mehr mein Schüler bist. Das hast du doch nicht etwa vergessen?“, bohrt er mit ernstem Blick nach. Nein. Vergessen nicht. Nur ist es mir nach den neuesten Erkenntnissen irgendwo in der Wichtigkeitsskala ungewollt nach unten abgefallen. Aber er hat recht, vollkommen recht... Selbst wenn ich meine Schule erfolgreich beendet habe... mir kann noch bis zu zehn Jahren nach der Prüfung das Abitur nachträglich aberkannt werden. Wenn mich jemand mit Herrn Athem öffentlich erwischen würde und dies meinem – zu diesem Zeitpunkt dann schon – ehemaligem – Schulleiter mitteilen würde, könnte dies für uns beide reichhaltige Konsequenzen mit sich führen. Es würde schwer, bis nahezu unmöglich zu beweisen, dass diese Beziehung erst nach meinem Abschluss begonnen hat. Schlagartig laufe ich kalkweiß an, darüber hatte ich mir bisher nie wirklich Gedanken gemacht. Aber selbst wenn sich Yami demnächst für mich entscheiden sollte.... Könnten wir dies nie in der Öffentlichkeit zeigen, in der Angst, von ehemaligen oder aktuellen Schülern meiner Schule erkannt zu werden... Oh oh... „Das.... ist mir bewusst“, hauche ich leise und enttäuscht. „Das ist richtig. Man sollte seine Probleme nicht aus den Augen verlieren und ständig für neue Lösungsvorschläge offen sein.“ Nickt er mir ernst zu. „Allerdings sollte man die Schwierigkeiten auch nicht allem Anderen voran stellen. Das Leben ist zu kurz, als dass man sich nur mit seinen negativen Seiten befassen sollte. Es ist wichtig, dass beste aus dem Hier und Jetzt zu machen. Ich glaube dies ist eine der wichtigsten Erkenntnisse, welche ich aus meiner Beziehung mit Mikosch gelernt habe. Ich wäre wohl schon längst eingegangen, wenn ich dies nicht immer wieder versucht hätte.“ Er schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln. Fast im selben Moment hebt er seine linke Hand an, die Seite, zu der ich sitze. Ein kalter Schauer jagt mir über den Rücken - Was kommt jetzt? Wird er mich anfassen? Oh bitte.... Ich brauche Unterstützung, brauche Halt. Von seiner warmen, anschmiegsamen Hand.... - Und legt diese auf die Meinige, welche sich angespannt in die Sofakante gekrallt hatte. Diese zarte Geste ist so einfühlsam. Hitze steigt in mir auf. Doch kann ich es nicht vollkommen genießen. Mir ist dieses Thema mit seinem Ex so unangenehm. Ich werde wohl noch lange brauchen, um es als eine Tatsache in seiner Vergangenheit zu akzeptieren und neutral damit umzugehen. Doch andererseits... gibt mir diese Berührung Kraft. Zögernd wende ich den Kopf, sehe ihm tief in die Augen. Nicke dann ebenfalls. „Ja, Sie haben Recht. Man darf seine Probleme weder verdrängen, noch dürfen sie einen beherrschen. Ich... wäre einfach nicht mehr ich selbst, wenn ich nun krampfhaft versuchen würde, Ihnen zu beweisen, dass ich eine eigene Persönlichkeit bin. Genau diese geht dadurch verloren.“ „Genau. Richtig erkannt. Sei einfach du selbst – und lebe dein Leben, Yugi. Denn du bist stark, das hast du mir bereits bewiesen. Schaffe deinen Schulabschluss – und wir sehen weiter.“ Er wiederholt sich. Er hatte bereits bei unserem letzten Gespräch gemeint, ich wäre stark... Aber bin ich das wirklich? Ich möchte es sein, ja! Ich wäre es gerne... Ich werde mir mehr Mühe geben. Ich darf nicht immer ständig an mir zweifeln. Ich werde bald neunzehn, ich bin erwachsen. Tief atme ich durch. Und wenn das mit Yami nicht klappen sollte.... dann geht es halt nicht. Aus welchen Gründen auch immer. Ich muss damit fertig werden. Immerhin verlange ich das Gleiche nun auch von ihm. Dass er ebenfalls mit einer alten Liebe abschließt. Auch wenn es schwer wird... sehr schwer, sehr, sehr schwer.... bis unmö- Schluss jetzt! Noch ist gar nichts entschieden! Positiv denken, Yugi. Positiv! „Danke...“ Ein wenig zu hastig ziehe ich meine Hand unter seiner hervor. Solange nichts entschieden ist, möchte ich mich lieber nicht zu sehr an diesen innigen Körperkontakt gewöhnen. An diese angenehme, schützende Nähe, die er ausstrahlt. Diese zärtliche Wärme... und ich darf mich schon gar nicht an diese unheimlich guten Küsse gewöhnen.... Argh! Es ist zum Haare raufen! So gewinne ich niemals Abstand von ihm. „Gerne.“ Schon steht er auf und sammelt unsere Tassen samt Untersetzer vom Tisch, stapelt diese auf der Hand. Man merkt schon, dass er nebenher noch kellnert. „Es gehört leider zum Erwachsenwerden dazu, dass man sich seinen Problemen stellt, irgendwie versucht, sie zu bewältigen und sich trotzdem nicht von ihnen bewältigen zu lassen. Wenn man das schafft, fühlt man sich stärker.“ Dann fügt er noch nach einer kurzen Pause hinzu: „Auch ich bin nicht so stark, wie viele vielleicht meinen. Aber oft hilft es auch schon, dass es nur danach aussieht... verstehst du?“ Seine Augen funkeln mich freundlich, aber dennoch bestimmend an. „Jaah, ich denke schon. Allerdings finde ich schon, dass Sie eine sehr starke Person sind. Es wäre mein Ziel, auch soweit zu kommen.“ Er dagegen schüttelt nur sanft seinen anmutigen Kopf, so dass mir sein Gesichtsausdruck vor lauter blonden Strähnen verborgen bleibt. „Sag... Hast du auch Hunger? Ich zumindest habe heute noch nichts zu Abend gegessen.“ „Hunger??“, entkommt es mir irritiert. Wie kann er jetzt ans Essen denken? „Ähm nein, nicht wirklich. Na ja... höchstens ein Bisschen vielleicht.“ Misstrauisch hebt er eine Augenbraue. „Nun, ja oder nein?“ Eigentlich habe ich keinen Appetit. Aber wenn ich nicht mitesse, werde ich ja wohl höflicherweise gehen müssen, wenn er sich nun anderen Dingen widmen möchte. „Ich glaube etwas zu essen könnte mir nicht schaden, ich habe bisher kaum etwas hinunter bekommen.“ Weil ich ganz einfach vor lauter Anspannung zugeschnürt war. Diese hat zwar mittlerweile ein wenig nachgelassen, aber ein Hungergefühl empfinde ich eher nicht. Doch aus Erfahrung weiß ich, wie schön und aufmunternd es ist, mit ihm in der Küche zu stehen. Als hätte er meine Gedanken gelesen, grinst er leicht vor sich hin. „Keine Sorge, ich habe keine Spagetti da – die hat Mirai schon alle verspeist.“ Zaghaft stimme ich in sein Lachen ein. Er kennt immer genau mein Innerstes. Bei ihm fühle ich mich so wohl, so verstanden. „Okay! Wir finden schon etwas Anderes!“ **** „Ich hoffe, ihr seid alle für Dienstag gut vorbereitet?“, tönt die forsche Stimme von Herrn Kisuhara durch den Hörsaal. Der Schulalltag bricht über mich herein. Aber nicht ganz, denn wenn eine erdrückende Prüfung immer näher rollt, kann man schlecht von Alltag reden. Die Zeit ist unaufhaltsam vorwärts gerast – irgendwie habe ich sie kaum zu etwas anderem als zum Lernen nutzen können. Nächsten Dienstag wird es die erste Kostprobe dessen geben, was auf mich zukommt. Das Vorabitur steht an. Eine letzte Klausur, bevor es endgültig ernst wird, unter exakten Prüfungsbedingungen. Die leider als die Hälfte der echten Prüfung gewichtet wird. Gut vorbereitet fühle ich mich eigentlich schon. Ich habe mich irgendwie dazu gezwungen, mich zu konzentrieren. Und ich habe Vertrauen zu mir selbst, schließlich war ich nie ein schlechter Schüler. Bis auf diese eine Physikklausur mit der vier minus... diese geht aber auf Yamis Konto. Er hatte mich am Prüfungstag völlig gedanklich gefesselt.... Dafür war die Klausur danach, in welcher ebenfalls einige Aufgaben von Yami dabei gewesen waren, deutlich besser und ergab für mich stolze 11 Punkte.(1) Damit hatte ich unter den Umständen, unter denen ich diese Prüfung abgelegt hatte, nie gerechnet. Doch es bekräftigt mich in meinem Können. Es hilft halt, wenn man sich zwingt zu lernen, statt mit dem Kopf im Nil - Pardon, in den Wolken zu hängen. Und Herr Athem.... Tja, er ist wieder in der Schule. Nachdem er eine Woche neulich komplett gefehlt hatte. Ich hatte mir solche Sorgen und Gedanken gemacht, dass ich ihn sogar zu Hause besucht hatte – und es stellte sich beim gemeinsamen Kochen heraus, dass er bloß ein einwöchiges Seminar gehabt hatte. – Mal wieder. Man merkt tatsächlich extrem, wie unabdinglich der Abschluss näher rückt. Alle sind angespannt und leicht reizbar – sogar die Lehrer geraten in Stress. Und da soll man glauben, dass es bloß für sie ein alljährig wiederkehrender Zyklus ist. Zwei Tage später ertönt direkt zehn Minuten nach Stundenbeginn die Nachricht per Lautsprecher, dass sich alle "Dreizehner" bitte in der großen Pause in der Aula für die letzten Prüfungsinformationen versammeln sollen. „Hi Jou! Anzu! Hierher!“, strahle ich meine Freunde an, als sie mich endlich in der großen Menge entdecken und zu mir in die Reihe auf die freigehaltenen Plätze setzen. Genervt verdreht das Mädchen die Augen: „Was haben sie denn nun schon wieder vergessen uns mitzuteilen? Wie oft wurden wir nun schon in der Aula zusammen getrommelt? Das ist nun schon etwa das vierte Mal... ist denn immer noch nicht alles gesagt? Ich kenne nun wirklich alle Regeln und Vorschriften in- und auswendig... Hat sich doch sowieso nicht verändert...“ „Hat es sich auch nicht“, seufze ich zustimmend, „die Schulleitung will uns bloß den Gefallen tun und uns unsere Pause abnehmen – davon haben wir ja viel zu viel, nicht wahr? – Da kommt Honda! Hierher, Kumpel!!“ „Ach, ihr spinnt doch.“ Freundlicherweise zeigt uns unser blonder Kumpel den allbekannten Vogel. Anzu und ich grinsen uns an. „Lass mal sehen, was für Vorschriften gibt es denn so?“, ich spreize meine rechte Hand, während sich unser braunhaariger Freund zu uns gesellt. „Also als erstes genügend Punkte für die Zulassung zur Prüfung überhaupt. Ist bei uns allen der Fall“, nicke ich und knicke den Daumen ein. „Pünktlichkeit am Prüfungsmorgen!“, wirft Anzu mit tadelnder Stimme und sieht Jou dabei mit einem sehr auffälligem, unauffälligem Blick an. „Das sowieso...“, mein Zeigefinger knickt ein, „ebenso wie die Sache mit dem Pfuschen. Wer erwischt wird, der verliert den Kopf...“ „Im Abitur würde selbst ich mich das nicht trauen!“, wirft Honda ein. „Und wahrscheinlich erklären sie uns dann gleich zum zweihundertsten Mal die Abweichprüfung....“, gähnt Jounochi. „Vielleicht stelle ich mich dann statt dem Direktor an das Rednerpult. Er stellt gekonnt die Stimme tiefer: „Wenn ihr in einem Prüfungsfach mehr als eineinhalb Noten mit dem Prüfungsergebnis zu der Note des letzten Zeugnisses abweicht, müsst ihr in eine mündliche Sonderprüfung. Abweichprüfung genannt. Diese zählt – “ „Es reicht! Es reicht, Jou!“, winken wir genervt ab. *** Gelangweilt stecke ich den Schlüssel ins Schloss und öffne unsere Haustür. Welch ein ereignisloser Tag. Bevor ich ganz hinein gehe, werfe ich noch schnell einen Kontrollblick in unseren Briefkasten. Zwei normale Briefe stecken darin. Sicher für Großvater. Ich fische sie heraus, was mir mit meinen kurzen Armen immer ein wenig Mühe kostet, da der Briefkasten nicht gerade niedrig montiert wurde und werfe einen Blick auf den Empfänger. Der eine ist tatsächlich für Opa – der andere... für mich? Ein kleiner Umschlag? Kein großer, breiter, welcher mir meine Bewerbungsunterlagen zurückbringt? Normal bekomme ich ständig Absagen von Instituten, an denen ich mich beworben habe. Ich hatte zwar schon einige Vorstellungsgespräche in den letzten Wochen, doch stets waren meine Konkurrenten offenbar überzeugender als ich. Hastig prüfe ich den Absender. Eine Bank in Sanyo? Aufgeregt reiße ich das Papier auf. Und – Yuhuu, eine weitere Einladung zum Bewerbungsgespräch! Eine neue Chance! Und dann auch noch in Sanyo! Ausgerechnet in Sanyo! Das dürfte nicht allzu weit von Yamis Wohnung entfernt sein... Das hieße also... wenn sich da tatsächlich etwas zwischen uns ergeben sollte... könnte ich ihn abends nach der Arbeit besuchen, so oft ich möchte! Okay – und so oft er möchte und Zeit hätte... Und vielleicht bei ihm übernachten, dann habe ich’s am nächsten Morgen nicht weit. Waahh.... welch Wahnsinn! So ein riesiger Zufall! Jetzt darf ich nur bloß dieses Gespräch nicht in den Sand setzen. Ich muss mir noch mehr Mühe geben als bei den vorherigen Einladungen. Und das auch aus zwei Gründen. Nicht nur, weil diese so nah bei Yami ist, sondern auch, weil mir die Zeit langsam wegläuft. Mit einem breiten Lächeln schließe ich den Briefkasten und stürme direkt zu Großvater in den Laden, um ihm diese erfreuliche Neuigkeit zu übermitteln. Ich nehme mir außerdem vor, Yami bei nächster Gelegenheit davon zu berichten. Als sich diese dann ergibt, leider erst am Montagmorgen bei seiner Hofaufsicht, kommentiert er mit einem freundlichen, leichten Lächeln, dass ich bald vielleicht nicht allzu weit von ihm entfernt arbeiten darf. Doch weniger seine Lippen bewegen sich... nein, das was mich am meisten anspricht sind vorrangig seine Augen. Das Licht bricht sich so intensiv in ihnen, dass ich das Gefühl hätte, sie würden richtig glänzen. Es ist so schön, ihn nachdem er durch seine Erzählungen seine Zeit mit Mikosch mental noch einmal durchleben musste, wieder freier lächeln zu sehen. Sagen tut er zu der Tatsache allerdings nichts. Wahrscheinlich weiß er selbst nicht, was er nun darauf antworten dürfte, ohne, dass ich versuchen würde, an seiner Resonanz etwas über den momentanen Stand unserer Beziehung hinein zu interpretieren. Womit er auch vollkommen Recht hätte. „Na, wie fühlst du dich, wenn du an morgen denkst? Hast du dich genügend vorbereiten können?“ Natürlich, er wechselt das Thema. Ich hätte es kommen sehen müssen, wäre ja nicht das erste Mal, dass er so reagiert. Vielleicht war es etwas früh, ihn mit solch einer Information zu überraschen. Nun ja... passiert ist passiert. Und er hat nicht Unrecht, für mich sollte nun erstmal die morgige Vorprüfung eine Rolle spielen, ehe ich mich damit befasse, bei wem ich eventuell mal wohnen könnte... „Jah... denke schon, dass ich genug gelernt habe. Irgendwie packe ich das schon.“ „Ich hoffe, meine Zusammenfassung der letzten Stunde hat noch mal die letzten Fragen geklärt?“ „Zusammenfassung?“ „Na die ganzen Zettel! Die mit der Themenübersicht, der Formelsammlung und den Übungsaufgaben. Das ist aber schon etwas her... Dass war noch bevor ich zu diesem Seminar musste.“ „Ähh.... Davon weiß ich nichts?“ Fieberhaft überlege ich, wieso ich davon nichts mitbekommen haben könnte. War ich etwa so in einem Tagtraum versunken? Nein – niemals! „Achjaa, ich weiß es wieder! Das muss der Tag gewesen sein, an dem ich gefehlt habe für die Vorbesprechung zu meiner Herzoperation. Ich hatte doch ein Entschuldigungsschreiben eingereicht?“ „Richtig, ich erinnere mich. Moment.... - Ich habe Nadeshiko die Blätter mitgegeben. Ich hatte in den Raum gefragt, wer mit dir am nächsten Tag einen Kurs hat, so dass die Unterlagen an dich weiter gereicht werden würden. Weil ich dich vor dem Seminar nicht mehr sehen würde. Außerdem... warst du auch zu der Zeit nicht ganz so gut auf mich zu sprechen...“ Peinlich berührt denke ich an die Szene mit meinem Physikbuch, welches er sich ausgeliehen hatte. Wie kindisch ich reagiert habe.... „Hmm... Nadeshiko ist in meinem Kunstkurs. Ich denke schon, dass wir uns an dem Tag gesehen haben. Es sei denn, sie war da krank, das weiß ich natürlich nicht, auf sie habe ich nicht geachtet. Aber dann hätte sie mir die Zusammenfassung auch noch ein oder zwei Tage später geben können...“ „Sie wird es vergessen haben...“, murmelt mein Gegenüber. Ich sehe auf, und sehe seine Augen blitzen. Vor Ärger blitzen, ich kann deutlich spüren, wem sein Ärger am meisten gilt. Und das ist nicht die schusselige Schülerin. „Ach... Ich hätte mich persönlich darum kümmern sollen, dass du auch alles bekommst. Ich bin einfach zu naiv gewesen... Das ist doch sonst nicht meine Schwäche!“ „Sie können doch nichts dafür. Sie haben sich einfach drauf verlassen, dass Nadeshiko mir alles übergibt.“ Schon merkt man wieder seine wenige Erfahrung, gepaart mit diesem Ehrgeiz, den ein Junglehrer noch mit sich rumschleppt, unbedingt seine Schüler zu belehren. Und muss dabei schmerzlich auf die Nase fallen und sehen, dass so viele Schüler gar nicht belehrt werden wollen und Schule nur als nötiges Mittel benutzen, um noch nicht arbeiten gehen zu müssen und möglichst lange jung zu bleiben. Nun ja gut, ich muss mir selbst auch eingestehen, dass ich in anderen Fächern bei Weitem nicht so arbeitswütig bin wie bei ihm... Aber wenn ich für andere Schüler etwas mitnehme, habe ich auch genug Verantwortungsgefühl, es ihnen im guten Zustand auch zukommen zu lassen. „Also für die Vorprüfung morgen kommen die Unterlagen auf jeden Fall zu spät... Aber wenn Sie diese jetzt dabei hätten, könnten Sie mir die dann bitte jetzt kopieren? Dann könnte ich wenigstens heute Nachmittag noch wenige Stunden einige der Übungsaufgaben rechnen.“ „Tut mir leid, Yugi. Die habe ich heute nicht bei mir. Die liegen zu Hause... " Ich seufze geschlagen. Nicht zu ändern... Bis zu den echten Prüfungen dauert es immerhin noch zwei Wochen... auch wenn das im Grunde gar nichts ist... Aber ich könnte zumindest diese zwei Wochen noch mit den Unterlagen üben. Ich hoffe nur, morgen wird kein allzu großes Desaster. Bleib ruhig, Yugi. Du hast gut gelernt, du bist sicher im Stoff, das wird schon! Auch wenn die anderen den Vorteil haben, das wichtigste noch mal durchgearbeitet zu haben... Aber du schaffst das trotzdem! „Du könntest höchstens heute Nachmittag eben bei mir vorbeikommen. Dann drucke ich dir noch mal das Original aus meinem PC aus.“ „Ähm... also... das müssen Sie nicht tun, wirklich nicht. Ich komme schon so klar. Es reicht, wenn sie es mir morgen oder übermorgen mitbringen... Bitte keine Umstände!“ Erschrocken taumele ich einen Schritt rückwärts. Plötzlich spüre ich seinen warmen Atem auf meiner Wange. Er hat sich vornüber gebeugt, zu mir hinunter und seine entschlossenen Augen funkeln mich an. „Ich will dir aber helfen, Yugi! Verstehst du das? Ich mag dich! Und ich hasse Ungerechtigkeit! Ich ärgere mich so dermaßen über diese Unzuverlässigkeit...“ „Uhm... ja klar... verstehe...“ Feuer kriecht wie ein rankendes Gewächs in mir hoch. Bauch und Kopf brennen gleichermaßen. Er hat gesagt, er mag mich... Schon zum zweiten Mal hat er so was geäußert. Vielleicht ist ja doch mehr dran... mehr noch, als das Aufflammen einer alten Liebe... Hektisch sehe ich mich um, das war wahrlich unvorsichtig von ihm. Doch niemand scheint uns großes Interesse beizumessen. Der rauchfreie Schulhof ist auch eher unbeliebt bei den älteren Generationen. Nicht nur die Mehrzahl aller Oberstufenschüler ist Raucher, sondern zusätzlich gesellen sich auch viele Freunde der Raucher mit auf den abgetrennten Raucherhof, um die Cliquen nicht auseinander zu reißen. Auf diesem Hof hier befinden sich eher die jüngeren Schüler und die wenigen Cliquen, die komplett aus Nichtrauchern bestehen, so wie meine, oder den Leuten, denen frische Luft hin und wieder wichtiger ist als Freundschaft. „Ich habe gleich um zwölf Uhr Schluss hier an der Schule. Dann muss ich zu Hause Unterricht vorbereiten. Komm einfach direkt nach Schulschluss, so früh wie möglich. Aber bitte vor 18.30 Uhr, denn da muss ich losfahren zur Schulung.... und nun ja... vorher wollte ich mit Kacy unbedingt noch eine Runde rausgehen, sonst gibt’s ein Unglück in meiner Wohnung. Also du siehst... bitte möglichst früh.“ Er setzt ein Lächeln hinterher. Ich seufze erneut. Warum er sich das antut.... Aber gesagt, getan. Ich schwänze sogar die letzte Stunde an diesem Tag, was sonst eigentlich gar nicht meine Art ist, um möglichst früh bei ihm zu sein. Es war sowieso nur Englisch, in dem Fach lege ich keine Prüfung ab, also ist es nur halb so schlimm. So kommt es, dass ich schon um kurz vor zwei bei ihm sein kann. „Ah, gut, dass du es so früh geschafft hast!“ Begrüßt mich der junge Ägypter, während er mich hineinbittet. „Ja, ich möchte Ihnen doch nicht noch mehr Umstände bereiten…“, nuschele ich kleinlaut und ziehe mir die Schuhe aus. Darüber scheint sich Kacy wohl am allermeisten zu freuen, kaum habe ich mich aus der Hocke erhoben, streift auch schon das buschige Fellbündel um meine Beine und ihre neugierige Nase verschwindet augenblicklich in meinem Schuhinneren. „Urgh… na dann viel Spaß, Mäuschen…“, kopfschüttelnd tätschele ich ihr den Rücken. Yami ist bereits ins Wohnzimmer vorgegangen und startet den PC. Ich folge ihm, aber da es an seinem schmalen Arbeitsplatz nur einen Stuhl gibt, setze ich mich in einigem Abstand auf die Couch. Genüsslich strecke ich die Beine aus, verschränke die Arme hinterm Kopf und lehne diesen zusammen mit meinem Oberkörper nach hinten. Irgendwie… hat diese Wohnung bereits etwas Heimisches für mich an sich. Ich war jetzt schon so oft hier. Beinahe schon etwas gruselig, wenn man bedenkt, dass ich hier gar nicht hingehöre. Aber ich fühle mich hier wohl. Hier. Bei ihm. Ein Lächeln huscht mir über die Lippen. „Ab nächster Woche sind Frühlingsferien.(2) Fliegen Sie wieder nach Ägypten?“ Die Antwort dauert mir einige Sekunden zu lange, in denen ich bereits befürchte, dass er diese Frage für zu indiskret hält. „Nein.“ Hu? Was ist denn jetzt los? Bin ich ihm etwa zu sehr damit auf die Füße getreten? Erstaunt drehe ich mich zu ihm herum. Er sitzt noch immer am PC – und wird offenbar mit Fehlermeldungen überschüttet. Oh jeh. Aber für ihn als Informatikstudent dürfte das ja nicht das allzu große Problem darstellen. Leise grummelnd steht er auf, zieht sich den Tower unterm Tisch hervor, dreht diesen herum und beginnt, irgendwelche Kabel umzustecken. Aus irgendeinem Grund stört mich dies gerade überhaupt nicht. Im Gegenteil. So kann ich noch etwas hier sitzen bleiben. Ich fühle mich eh' gerade ziemlich müde und erschöpft. Bleiern und schwer sind meine Augen von dem wenigen Schlaf zurzeit durch die ganze Lernerei. Gerade einfach zu gut gelaunt, erweitere ich meine Hemmschwelle und lasse mich seitlich einfach ins Liegen gleiten. Ganz von allein verlagert sich mein Gewicht Richtung Bauch und schwupps – liege ich bäuchlings auf dem weichen Sofa. Ich schließe die Augen und träume still ein wenig vor mich her. Das Rascheln von Papier auf meinem Haar lässt mich ein wenig erschrocken mit dem Kopf hochfahren. Eilig hole ich meine Gedanken zurück, sortiere sie sorgfältig und versuche mir nichts anmerken zu lassen. Bloß nicht rot werden, Yugi. Ein bisschen schäme ich mich ja doch… wenn ich jetzt so in seine so signalfarben roten Augen sehe… Hatte ich mir doch gerade vorgestellt, wie es wohl wäre, wenn er sich jetzt ein wenig zu mir auf die Couch kuscheln würde. Nur schmusen, nicht mehr… Ich fühle mich gerade so nähebedürftig und verschmust wie selten. Aber davon darf er nichts mitbekommen! Denn Yami hockt unmittelbar vor meiner Nase hinter der Sofalehne, eine Papierrolle bestehend aus mehreren Blättern in der Hand, mit welcher er mir soeben sachte auf den Nacken geklopft hatte. „Guten Morgen, Schlafmütze!“ Aus seiner Stimme ist jeglicher Frust über den nicht funktionierenden PC gewichen. Stattdessen tanzen amüsierte Funken in seinen Augen, vor denen ich beinahe schon Angst bekomme, sie mögen sehen, was in mir gerade vorgeht. Aber vielleicht weiß er das auch bereits so. Seinem leicht belustigtem Blick zu Folge zumindest schon. Verdammt. Automatisch färben sich meine Wangen rosa und ich krieche einige Zentimeter rückwärts. „Das sind also die Ausdrucke?“, lenke ich ab und nehme ihm die Papierrolle aus der Hand. Ich brauche gar nicht hochzusehen, ich spüre haargenau, wie mich seine aufgeweckten, geradezu frech leuchtenden Augen beim Ausrollen der Unterlagen beobachten. Kein Zweifel… er weiß, wo meine Gedanken bis eben waren. Seine Mundwinkel deuten den Hauch eines spöttischen Grinsens an, welches er nur zu gut dabei ist, vor mir zu verbergen. Wie er da vor mir hockt…die Hände auf der Armlehne, mit dem Gesicht genau auf meiner Augenhöhe – und situationstechnisch wiederum in diesem Moment trotzdem so weit über mir steht. So dass ich mich völlig klein und wie bei etwas Verbotenem erwischt fühle. Verdammt Yami! Du weißt doch, wie ich für dich fühle! Da kommen solche Gedanken manchmal wie von allein… Das müsstest du doch verstehen. „Lies es dir durch und schau, ob du alles verstehst. Ich habe in der Stunde, als ich die Zusammenfassung verteilt habe, den Anderen auch noch einige Fragen beantwortet.“ Skeptisch schnellt eine meiner Augenbrauen nach oben. „Dir steht genau das gleiche Recht zu“, lächelt er. Doch es ist kein normales Höflichkeitslächeln. Seine warme Aura strahlt eine gewisse Art von Zufriedenheit aus. Auch er ist gerade völlig ruhig, hat sämtliche Art von Arbeitsstress offenbar gerade zur Seite gelegt. Es ist mal wieder einer dieser Momente, in dem es nur uns beide gibt. Nur er… und ich… und ein ansonsten völlig leeres, aber warmes und gemütliches Zimmer. „Okay…“, flüstere ich. Mein Blick gleitet statt zur ersten Zeile noch einmal über den Rand des Zettels… hinein in seine tiefen, anziehenden Augen. Täusche ich mich, oder ist er gerade tatsächlich ein ganzes Stück näher gekommen? Bestimmt nicht! Sein Kopf ist jetzt plötzlich genau über der Armlehne! Dort wo meiner vorhin noch war. Wie hypnotisiert lasse ich beinahe im Zeitlupentempo die Physikunterlagen sinken. „Lies es“, fordert er mich erneut ganz ruhig auf. Mit einer so sanften, tiefen, gelassenen Stimme, wie ich sie nur selten von dem dauergestressten Herrn Athem kenne. Ich schlucke verkrampft. Zwinge meine Augen zurück auf den Text. Dieser verschwimmt völlig vor meiner Nase, ich kann kaum die Buchstaben sinnvoll aneinander reihen. Nicht mal die ersten drei Wörter wollen Sinn in meinem Kopf ergeben. Genauer gesagt: Sie möchten gar nicht erst rein. Prallen wie vor eine Wand. Eine Barrikade, errichtet aus Teilen von mir, die gerade etwas ganz anderes wollen, als sich mit Physik zu beschäftigen. Ich blinzele zwei Mal mit den Augen, um die schwarze Druckertinte endlich verständlich entziffern zu können. Doch mein Bauch ist der reinste Hexenkessel. Es blubbert irgendeine warme, teuflische Substanz darin. Und genau in diese, hat wohl soeben jemand eine falsche Zutat hinein geworfen… denn diese schäumende Masse beginnt allmählich, sich selbstständig zu machen. Außer Kontrolle zu geraten. – Wo ist mein Verstand hin, der mich zur Besinnung bringt? Ich genieße es… diese prickelnde Atmosphäre… diese interessierten Blicke, welche wir austauschen. Ich fühle mich so… so… begehrt. Oder ist das pure Einbildung? Egal, darüber will ich nicht nachdenken, es fühlt sich viel zu berauschend an! Jetzt kann ich es deutlich sehen. Sein fieses Grinsen! Es schleicht sich wie ein Schatten aus einer Höhle, in welcher er gut versteckt war. Seine Mundwinkel zucken weiter, im vergeblichen Versuch, es wieder unter Kontrolle zu bringen. „Verstehst du den Text nicht?“ „Ich… ich ähm… Ich…“ „So schwer ist der Anfang doch gar nicht…. Es sei denn…“ Als wäre das nicht schon genug, kommt er mir mit dem Gesicht noch ein ganzes Stückchen näher. „ ... du bist unkonzentriert...“, stellt er mit relativ nüchterner Stimme fest. „Könnte… könnte sein…jahh…“, hauche ich ihm in einer Art Traumzustand zurück. Mir wird immer heißer, das Blut in meinen Adern scheint zu kochen, mein gesamter Körper kribbelt. Wie von allein knickt mein Hals ein wenig nach rechts ein. Er ist mir so nahe gekommen. Ich spüre seinen heißen Atem auf meinen Wangen. Meine Nackenhärchen stellen sich auf, intuitiv rutsche ich ein winziges Stück nach vorne. Ich will hier und jetzt! „Ist es das… Was du dir eben vorgestellt hast, Yugi…?“ Ist das Letzte, was ich irgendwo noch bewusst wahrnehme. Dann ist es passiert. Wie genau es dazu nun kam, weiß ich hinterher nicht mehr. Der Rest ging so schnell und wurde von mir wohl nie bewusst aufgenommen. Plötzlich treffen unsere Lippen aufeinander und spielen sofort so vertraut miteinander, als gäbe es nichts Selbstverständlicheres auf der Welt. Ich erkenne diese warmen, zärtlichen Berührungen wieder. Meine Augen fallen zu und ich gebe mich ganz diesem Moment hin. Vergessen ist, ob nun Lehrer oder Schüler, ob legal oder nicht. Vergessen ist auch Mikosch – zumindest für eine ganze lange Weile, in der es sich einfach nur richtig anfühlt. Es ist ein sehr langsamer Kuss, aber auch ein sehr romantischer. Tausende von Schmetterlingen flattern und toben durch Kopf und Bauch. Obwohl ich kaum Erfahrung habe, reagiere ich intuitiv richtig. Ich überlege gar nicht, lasse meinem Körper die Führung und genieße nur. Es ist herrlich… wie lange habe ich auf so etwas gewartet… So könnte ich den ganzen Tag verbringen, es macht süchtig! Im Takt meines rasenden Herzens versuche ich, den Kuss allmählich im Tempo zu steigern. Nur ganz minimal. Mein Gegenüber scheint keine Einwände zu haben, auch er passt sich meinem Rhythmus an. Schon kurz darauf spüre ich seine linke Hand in meinem Nacken. Zufrieden seufze ich. Da kommt mir eine Idee. Neugierig war ich ja schon immer. Vorsichtig öffne ich meinen Mund einen Spalt und schiebe meine Zunge hervor, taste damit vorsichtig nach seiner. Wieso ich mich das plötzlich traue, ist mir selbst ein Rätsel. Vielleicht gibt es auch nur diese eine Erklärung: Irgendjemand muss vergessen haben, die Flamme unter dem Kessel tief in mir rechtzeitig zu dämmen…. Denn das Hexengebräu kocht offenbar haltlos über die Ränder. ******** (1) 11 Punkte entsprechen der Note einer glatten 2 (2) Da wir ja in Japan sind, lasse ich den Begriff Osterferien hier mal raus. Ich weiß durch japanische Kontakte, dass es zwar einige Familien gibt, die Weihnachten feiern, aber von Ostern habe ich noch nie etwas gehört. Das ginge hier selbst für ne FF zu weit *g* (Und selbst Weihnachten wird von vielen Japanern, eher der jüngeren Generation, sowieso als „Fest der Liebe“ als eine ganz eigene Tradition ausgelegt. Viele nutzen es als eine Art Pärchentag, um dem Partner mal wieder die Liebe zu beweisen – und dabei sind alle Wege erlaubt. *grins* Quelle: Meine Japanischlehrerin, geborene Japanerin) Yeeaaaah, chakka!! Endlich ist es fertig!! (Hab den Schluss mit dem neuen Word 2007 verfasst… darin schreibt es sich gleich viel besser X3) Und zwar so fertig, dass ich auch damit zufrieden bin, was lange nicht der Fall war… Habe mal wieder ziemlich viel an diesem Kapitel herumexperimentiert, geändert und ganze Absätze oft umgeschrieben. Das Einzige, was ich die ganze Zeit über so habe unverändert stehen lassen, ist die Kussszene hier. (Liegt am neuen Word! XD) Die habe ich mir nämlich genau so schon lange vorgestellt. Nun, es mag jetzt sicher wieder verschiedene Meinungen geben, ob dieses plötzlich veränderte Verhalten zu meinem bisher dargestellten Charakter Yami Amun Athem passt. Ich habe all die Zeit über versucht, in so originalgetreu wie möglich der Serie anzupassen. Und in dieser sieht man immerhin einige Male durchaus durchscheinen, dass sich auch der starke ehemalige Pharao sich hin und wieder von seinen Gefühlen überwältigen lässt. Also ich habe mir wieder große Mühe mit dem Kapi gegeben,.. Von daher hoffe ich, dass es gut rüber gekommen ist ^^ Und jaaah, ich weeiiiiiß, ich habe euch eeeeewig warten lassen!! *ganz schuldbewusst ist* Irgendwie kam dauernd was anderes dazwischen… *drop* Erst Schule, dann Ferien, da war ich viel weg und viel draußen… Dann als ich wieder tippen wollte hatte ich ne Zeit lang mit einer Schreibblockade zu kämpfen… Und dann gönne ich mir endlich von meinen Ersparnissen nen neuen PC… und der spinnt dann nur rum =.= Der stürzt nämlich dauernd ab… Aber da ich trotzdem so eine verdammte Lust zum Schreiben hier dran hatte, hab ichs einfach trotzdem irgendwie gemacht. Sozusagen mit Zwischenspeichern nach jedem zweiten Satz ^^“““ (Und das neue Word is eh toll… der macht fast immer eine Notspeicherung beim Absturz, so dass mein Text irgendwie doch noch wieder da war! Njan, aber das soll hier keine Werbecampagne für Word werden… *hust hust*) Was ich eigentlich sagen will: Entschuldigt bitte vielmals die ganzen Monate!!! X__x Ich hoffe, der Kuss macht vielleicht ein Bisschen wieder gut ^^ Das ist nun die endgültige Überleitung ins Finale – zum Ende von Yugis Schülerleben *g* Eeehh jaaa – und bevor ich nun ganz meine Unterschrift unter dieses Kapitel setze, möchte ich mich noch einmal ganz, ganz herzlich bei Michael-san bedanken!!! Dieser spricht alle 4 Wochen ein weiteres Kapitel dieser FF über seinen online-Radiosender!! Ich finde diese Vertonungen immer wahnsinnig faszinierend, wie er meinen geschriebenen Texten noch mehr Leben durch seine Stimmlage einhaucht! Dankeschön! Ich fühle mich ehrlich geehrt, dass du meine FF dazu ausgesucht hast!!! ^___^ Und Dank Nummer 2 geht an Yuugi-Mutou fürs Zeichnen eines so passenden Covers!! ^___^ Danke!!! Auch dies ist mir eine große Ehre!!! Ähhh… noch was vergessen? Hoffe nicht! Doch halt! DANKE AN ALLE LESER!!!! Eure Polarstern ^-^’ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)