The Gravity of Life von Polarstern (Yami x Yugi?) ================================================================================ Kapitel 11: Physik am Wochenende -------------------------------- Physik am Wochenende! ~~*~*~*~*~*~~ Freitagmittag, Hörsaal. Der Referendar zog einen dicken Stapel Hefte aus seiner mitgebrachten Stofftasche, auf der die bunte Werbung irgendeines Supermarktes aufgedruckt war und legte sich den Stapel auf den rechten Arm. "Nun... Da wir mit der Klausurbesprechung durch sind.. Werde ich sie euch jetzt austeilen. Ich hoffe, ihr versteht nun, wie die Aufgaben anzugehen waren und was gefordert wurde. Gibt es noch Fragen zu irgendeiner Rechnung?" Wie erwartet herrschte das Schweigen im Walde. Niemand hob den Arm um noch einmal um eine genauere Ausführung zu bitten. Alle schienen die Lösungen ihrer Klausuraufgaben, die nun samt Erklärungen an der Tafel prangten, verstanden zu haben. Im Hörsaal erklangen nur die üblichen Geräusche von ungeduldigen Schülern, die auf ihren Plätzen herumrutschten, mit Stiften spielten, voller Unruhe tuschelten oder auffordernd, endlich zur Sache zu kommen, murrten. Mit einem theatralischen Seufzen trat der junge Lehrer hinter dem Pult hervor und fixierte noch ein Mal den Kurs. "Ich bitte euch, wenn noch etwas unklar ist, meldet euch! Weder ich, noch der Kurs wird lachen. Mir ist es einfach wichtig, euch ein komplettes Wissen zu vermitteln! Ich möchte, dass die nächste Klausur besser ausfällt, dass ihr euch freuen könnt, sie zurück zu bekommen und dass ihr stolz auf eure Leistungen sein könnt! Denn leider hat diese Arbeit hier bewiesen, dass es zum letzten Thema noch ziemlich viele Lücken und Unklarheiten gab. Wie schon bereits erwähnt... der Durchschnitt ist..." Herr Athem gab es auf, noch weiter um Fragen zu betteln. Wenn sich seine Schüler diese Gelegenheit entgehen ließen, dann waren sie selbst Schuld. Er konnte auch nichts weiter tun, als Verständnis zu zeigen, zu beruhigen und sich als Zielscheibe für durchlöchernde Fragen anzubieten. "Für individuelle Probleme zu der eigenen Arbeit stehe ich nach dieser Stunde sowie in den nächsten Tagen noch zur Verfügung. Wer mich nicht erwischt, kann sich auch an Herrn Kisuhara wenden..", fuhr er deutlich leiser fort, dabei stieg er die flache Treppen bis in die vorletzte Reihe hinauf um einem Schüler das erste Heft zu reichen. Yugi derweil knabbertet unruhig an seiner Unterlippe, strich sich nervös mit der Hand durchs Haar und fand kurz darauf eine blonde Seitensträhne, die er sich immer wieder um den Finger zu drehen begann. Verdammt! Jetzt war es soweit! Diese blöde Physikklausur... Er wollte sie gar nicht wieder haben! Schon gar nicht von ihm... Der eigene Schwarm würde ihm 0 Punkte in die Hand drücken! Welch Ironie des Schicksals... Herr Athem kam an die Reihe des Blondgesträhnten und Yugis Herz legte einen Takt zu. ,Oh nein, nicht jetzt schon! Ich will der Wahrheit nicht ins Auge blicken! Außerdem... er wird wissen, welche Note ich habe! Nach den Korrekturen muss er sich das Ergebnis schließlich ebenso notieren, um uns später fürs Zeugnis zu bewerten.. Er.. er wird mich für total dumm halten!' "Noryoku?" "Ja, hier!" Ein Mädchen in Yugis Reihe, etwa drei Plätze entfernt von ihm, streckte ihre Hand aus und machte auf sich aufmerksam. Herr Athem beugte sich am Ende der Reihe ein Stück vor um der Schülerin ihr Heft ein wenig schief und unsanft aufs Pult zu werfen, da sie zu weit weg saß, als dass er es ihr hätte geben können. "Weiter so, das war gar nicht schlecht." Die Angesprochene ergriff sofort das Heft und schlug es auf. Plötzlich ertönte zwischen all dem Gemurmel, den verständnislosen Lauten und den erleichterten Seufzern eine Stimme aus der letzten Reihe: "Haben Sie nach Leistung sortiert? Alphabetisch kann es nicht sein und bisher scheinen keine allzu Schlimmen ausgeteilt worden zu sein.." "Hu? Nach Leistung? Nein... Die Reihenfolge ist völlig zufällig." Verständnislos blieben die Augen des Referendaren noch einige weitere Sekunden auf dem Schüler hängen, ehe er seinen Blick wieder auf die Hefte in seinen Armen schweifen lies. "Mutou?" Yugi schluckte. Oh nein, er war dran! Musste das denn jetzt schon sein?? Er wollte es nicht wissen! Konnte Athem denn seine Arbeit nicht behalten? So als Andenken an ihn..? Wenn es nach ihm ginge konnte sich der Physiklehrer sein Heft über dessen Bett aufhängen.. Als Zierde seiner sowieso ein wenig kahlen Wohnung... "Hier!", machte Yugi unnötiger Weise auf sich aufmerksam, denn der Referendar hatte bereits schon seinen Standort an der anderen Seite der Reihe verlassen und umrundete den halben Saal, um dem Achtzehnjährigen selbst sein Heft zu übergeben. Da dieser auf dem vorletzten Platz der Reihe saß und der äußerste sogar immer frei war, ermöglichte dies dem ägyptischen, jungen Mann, sich genau neben seinen Schüler zu stellen. Yugi versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, dass sein Herz angesichts dieser Tatsache seinen Rhythmus stark verschnellerte und griff nervös mit der Hand zu seinem Kugelschreiber, um diesen zwischen den Fingern zu drehen und so seine Anspannung minimal abbauen zu können. Auge in Auge mit der Wahrheit um die Note war schlimm genug... Aber dasselbe nun mit seinem Lehrer? Sanfte rubinrote Augen betrachteten ihn nachdenklich, während er für den bloßen Zweck allein eine Spur zu langsam nach dem Klausurenheft griff und es seinem Besitzer zurück gab. Dieser versuchte in den Augen des Lehrers zu lesen, war selbst zu irritiert über das unerwartete Schweigen des älteren. Wenn Yugi sich nicht mal wieder völlig täuschte, las er eine gewisse.. Bedrückung darin? Seine Lippen schienen ein lautloses, lediglich geformtes Seufzen von sich zu geben. Dann legte er das Heft vor seinen Schüler, da dieser anscheinend gerade nicht in der Lage dazu war, es ihm aus der Hand zu nehmen. Und schon trat Herr Athem von seinem Tisch und las den nächsten Namen vor. ,Okay, Yugi... Er scheint nicht gerade begeistert... Wahrscheinlich hat er Mitleid mit dir... Also ist sie total in den Teich gerutscht..' Frustriert schob er das Heft von sich weg. Er wollte das Ergebnis gar nicht wissen... oder doch? Er betrachtete den grünen Umschlag vor sich genauer. ,Aufschieben ändert auch nichts mehr!' Seufzend langten seine kalten, aufgeregt zitternden Finger nach dem Physikheft. ,Es ruiniert zwar meine Zeugnisnote... Aber vielleicht gibt er mir ja Nachhilfe...' Blatt für Blatt wurde umgeschlagen - die Seiten waren zwischen der blauen Tinte seines Füllers nicht mit gerade wenig roter Schrift bereichert worden. Ob es nun Athems oder Kisuharas Anmerkungen waren, dafür hatte Yugi jetzt nicht den Nerv dies herauszufinden. Gerade hatte er die vorletzte Seite erreicht. Einmal noch das Papier wenden und er würde der Wahrheit ins Gesicht blicken. Er konnte bereits das Ergebnis durchdrücken sehen - allerdings weder Wort noch Zahl entziffern: Ausreichend minus. Vier Punkte. Yugi erkannte direkt, dass es die Handschrift seines ursprünglichen Physiklehrers Herrn Kisuhara war. Wobei... Unter der kleinen, roten Erklärung für die Note befand sich mit schwarzem Kugelschreiber eine weitere Unterschrift. Athem. Der Achtzehnjährige biss sich selbst auf die Lippen. Vier Punkte.. Er wusste nicht, ob er erleichtert sein sollte, da es immerhin noch vier waren... oder verzweifeln, da er irgendwo tief in seinem Inneren vielleicht auf das Doppelte gehofft hatte.. Nun gab es also Gewissheit. Auch wenn er es mit aller Kraft versucht hatte... Er war bei der Arbeit viel zu abgelenkt gewesen... Die angebliche Frau und Liebhaberin hatte ihn viel zu sehr beschäftigt. Was musste Yami jetzt wohl über ihn denken..? Er hatte ihm doch wenige Tage vor der Klausur bei sich zu Hause alles gut erklärt! Und Yugi hatte es verstanden! Er hatte es wirklich gekonnt, der Referendar selbst war zufrieden gewesen über Yugis Auffassungsgabe! Ja, er hatte ihn sogar gelobt!! Das wusste er noch genau! Wie könnte er auch nur ein Detail von dem Besuch bei seinem Lehrer vergessen haben? Der Schüler seufzte und packte das Heft in seine Tasche. Man musste es ja nicht noch länger ansehen als nötig. Zu Hause würde er sich genauer mit seinen Fehlern befassen... um zu wissen, was denn fürs nächste Mal besser zu machen wäre... Yugi versank in seinen Gedanken. "Sooo! Nun... damit hätten nun alle ihr Ergebnis..", Herr Athem stand ein wenig verloren vorne zwischen Lehrerpult und Tafel. Niemand beachtete ihn, sämtliche Schüler diskutierten aufgebracht mit ihrem Nachbarn über die angeblich ungerechten Benotungen, wechselten die Plätze um deprimierten Freunden tröstende Worte zuzusprechen oder versanken in nachdenkliches Schweigen. "Ich hoffe, dass ihr euch alle schnell wieder aufrappelt und euch nicht entmutigen lasst! Ich..." Seufzend brach er ab, wissend, dass sämtliches autoritäres Auftreten jetzt ziemlich fehl am Platze wäre, wenn er auf ihre gemeinsame Mitarbeit für Dienstag hoffte. "Ich gebe euch noch zehn Minuten, die Aufregung zu verdauen! Dann möchte ich bitte fortfahren!" Yugi beobachtete den Referendar, der daraufhin kopfschüttelnd nach dem Tafelschwamm griff um mit diesem ans Waschbecken zu treten, bevor er sich daran machte, die Tafeln zu wischen. * "Des weiteren möchte ich euch bitten, am Dienstag pünktlich zu sein! Unsere Stunde beginnt um 9.55 Uhr! Nicht erst um 10.00 Uhr! Es wäre schön, wenn ihr sogar zwei Minuten früher da sein könntet, um eure Plätze einzunehmen. Sollte es aus iiirgendwelchen, nicht abänderbaren Gründen zur Verspätung kommen und jemand eintreffen, nachdem die Tür bereits geschlossen ist, der bleibt auch bitte für den Rest der Stunde fern! Kein Anklopfen und verspätetes Hereinplatzen, bitte! Legt mir einfach am Freitag ein normales Entschuldigungsformular vor, ich werde es unterschreiben. Ich kann schließlich nicht prüfen, wer tatsächlich krank war und wer die Stunde auf dem Flur oder woanders verbracht hat. Es ist eure Sache, ob ihr Unterricht verpasst und die Anzahl der Fehlstunden auf eurem Zeugnis hochschrauben wollt oder nicht." Schweigen ging durch den Raum, einige nickten verständnisvoll, andere gähnten gelangweilt. Wen interessierte schon diese Prüfung von irgend einem angehendem Lehrer? Wenn er durchfiel, konnte er sie doch sicher wiederholen, oder? "Ach ja und die letzte Reihe bleibt bitte frei, da wird der Prüfungsausschuss sitzen! Ihr drei da hinten sucht euch bitte für diesen Tag andere Plätze", der junge Lehrer lies seinen Blick kurz durch den Raum gleiten, "zwei Stühle sind schließlich immer frei, so wie ich das sehe. Ich gehe mal nicht davon aus, dass in der nächsten Stunde auf wundersame Weise keiner fehlen wird, von daher dürfte das kein Problem werden. Ich verlasse mich darauf, dass ihr euch alle gut zu Hause vorbereitet! Außer den Korrek-" Das Schellen, welches das Stundenende signalisierte, ertönte und wortlos wurden bereits sämtliche Schals und Jacken angezogen. Herr Athem räusperte sich markant, warf scharfe Blicke durch die Menge und Yugi war heilfroh, dass er keines dieser imaginären Messer abbekam. "- Korrekturen gibt es keine sonstigen Hausaufgaben! Bis Dienstag!" Dies ließ sich der Kurs nicht zwei Mal sagen - fast alle stürmten hinaus, bis auf eine kleine Hand voll, die sich zu dem jungen Mann ans Pult stellten und ihn mit ihren Klausurenheften und einer Frage nach der Anderen bombardierten. Yugi packte wie paralysiert seine Sachen zusammen, quetschte alles irgendwie in seinen Rucksack und stieg die Seitentreppen des Hörsaals hinab. Verdammt... eine Minderleistung... Das hatte ihm gerade noch gefehlt... Nachhilfe hin oder her... es war frustrierend! Und seinen Gesamtdurchschnitt würde das auch ziemlich massiv nach unten drücken.. Zu alle dem würde ihn sein Großvater auch noch über seine Klausurnoten auslöchern! Okay, für heute konnte er es ihm noch verschweigen.. aber Großvater wusste, dass in diesen Tagen sämtliche Klausuren zurück gegeben wurden... Er würde Fragen stellen... und verdammt enttäuscht sein... Aber wohl noch lange nicht so enttäuscht, wie Yugi gerade selbst war. Und überhaupt stieg der Druck, unter dem er nun stand, um ein Vielfaches.. ~~*~*~*~*~*~~ Es ist Samstagmorgen, endlich kann ich ausschlafen! Aber was spukt stattdessen in meinem Kopf herum und lässt mir keine Ruhe? Meine verblödete Physikklausur... und die großen, sanften und leicht betrübten Augen meines Lehrers.... Nargh... warum lässt mich dieses Ereignis von gestern bloß nicht in Ruhe? Ich seufze unzufrieden und schäle mich aus der Bettdecke und meinen Stofftieren. Woher Yami bloß wusste, dass ich in meinem Alter noch welche besitze? Und nicht nur das.. ich habe einige in meinem Bett, die ich hin und wieder der Einsamkeit wegen kuschele und nicht gerade wenig an ihnen hänge. Ein paar habe ich auch schon verdammt lange... Geschenke, die ich bei meiner Geburt von meinen Verwandten erhalten habe. Mein Blick fällt auf das Schäfchen, welches die letzten Nächte einen Ehrenplatz auf meinem Kissen erhalten hat. Es ist ja soo verdammt süß... Ich strecke mich noch einmal am Bettrand, ehe ich endgültig aufstehe, mein Wecker am Nachttisch verrät mir 10.39 Uhr, und ins Badezimmer gegenüber meines Zimmers tapse. Erst mal duschen und diese blöden Gedanken über Physik wegspülen! Ich muss heute und morgen für Mathe lernen! Es ist beinahe vierzehn Uhr und ich brüte am Schreibtisch über diesen verdammten Vektoren. Das rechte Bein über das Linke geschlagen streiche ich beiläufig mit der linken Hand über den flauschigen Stoff meines türkisfarbenen Pantoffels. Ausgerüstet mit einem großen Becher Orangen-Honig Tee verbringe ich nun schon zwei Stunden lang über diesen Aufgaben. Meine letzte Matheklausur ergab 8 Punkte (1) - für mich nichts Schlechtes, aber gerade in diesem Fach bei mir auch nichts Gutes! Aber um diese verdammte Minderleistung aus Physik wieder hoch zu reißen, bräuchte ich mal wieder 11 oder besser... Aus diesem Grunde wiederhole ich noch ein weiteres Beispiel für das Skalarprodukt und tippe die Werte gerade in meinen Taschenrechner ein, als es an der Tür klopft. Wie erwartet ist es Großvater, der mich zum Essen ruft. Meine Stäbchen lassen perplex das Stück Fleisch, welches sie gerade noch gehalten hatten, wieder sinken, als mein Opa ein Thema anschneidet, das ich eigentlich mehr oder weniger bereits abgehakt hatte. "Hatte ich dir schon gesagt, dass heute morgen dieser Fragebogen von der Versicherung mit der Post gekommen ist?" "Nein?", antworte ich eher als Gegenfrage um ihn aufzufordern, mehr zu erzählen. "Ich möchte ihn nach dem Essen zusammen mit dir ausfüllen, Yugi. Schließlich bist du mit unter meinem Namen versichert, da du noch kein Geld verdienst!", er lacht leise und schlürft von seiner Suppe. "Achso... uhm... ja, wir können uns gleich um den kümmern.. Was will die Versicherung denn so wissen?" Mir vergeht schon direkt wieder der Appetit, wenn ich daran denke, alles noch einmal vorm geistigen Auge durchleben zu müssen. Mein Magen zieht sich zusammen, der Schreck sitzt einfach noch zu tief. Großvater steht auf, läuft zur Anrichte und greift nach einem Brief, den ich bisher noch gar nicht gesehen hatte. "Hier..", er zieht das Blatt aus dem Umschlag und faltet das Schreiben auf. "Erst mal natürlich meine persönlichen Daten und deine, dann die Namen und Adresse des Geschädigten sowie der Zeugen und eine genaue Beschreibung vom Unfallhergang. Unsere Haftpflichtversicherung wird sich dann mit den genannten Leuten in Verbindung setzen." Die Unfallzeugen? Es gab doch gar keine! Außer... die Radfahrer? Aber von denen habe ich nie wieder etwas gehört!! Schnell frage ich Großvater danach. "Ihre Daten haben die Männer freundlicherweise dem Fahrer des Krankenwagens vor Ort mitgeteilt, so dass ich ihre Namen und Adressen im Hospital erfahren habe. Das ist nicht das Problem. Du müsstest nur im Telefonbuch nachschlagen, wo dein Lehrer wohnt, Yugi." Ach, so war das... Ich hatte mich nach dem Unfall nur für Kacy und Herrn Athem interessiert. Und wo der wohnt weiß ich schließlich genauer, als ich als Schüler überhaupt sollte... Darum nicke ich einfach nur mechanisch, zwinge mir dann noch einige Nudeln und ein paar Löffel Suppe hinunter, um nicht zu zeigen, dass mich etwas beschäftigt und helfe Großvater dann beim Abräumen des Tisches. Anschließend wäre ich beinahe ohne das Telefonbuch zurück nach oben gestürmt, wenn mich Opa nicht noch einmal daran erinnert hätte. Ich setze mich zusammen mit diesem Formular auf meinen blaugrünen Teppichboden und blättere nach der Seite, die ich vor einigen Wochen schon einmal gesucht hatte. Ich weiß zwar, wo er wohnt, finde mühelos zu ihm, aber ich kenne den genauen Straßennamen nun doch wiederum nicht und seine Telefonnummer, nach der gefragt ist, weiß ich erst recht nicht auswendig. Athem, Yami u. Mirai Ich schmunzele automatisch beim Anblick dieses Eintrags. Ach ja, was hatte mir dieser simple Name hinter ihm für einen Schrecken eingejagt.. Aber mittlerweile habe ich seine Schwester auch besser kennen gelernt und bin sogar ab und zu ganz froh, dass es sie gibt.. Sie hat nicht nur ein Mal die Situation zwischen uns aufgelockert und mich im Krankenhaus gut beruhigen können. Ich ziehe mir ein Heft als Schreibunterlage heran und trage seine Daten auf den Bogen ein, nachdem ich die meinigen bereits eingefügt habe. Dann schreibe ich seine Telefonnummer in die dafür vorgegebene Spalte und mein Stift wird beim Schreiben jeder Zahl stetig langsamer. Wie von allein blicke ich auf und meine Augen finden rasch die Fensterbank, auf der die Aufladebasis samt Telefon steht und friedlich scheinbar nur darauf wartet, endlich wieder benutzt zu werden! Ich habe schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr mit Jonouchi und den Anderen telefoniert... Ob ich..? Mein Blick gleitet gesteuert von dieser Idee zwischen Telefon und dem Zettel mit der Nummer vor mir hin und her. Wie gerne würde ich... seine Stimme hören! Wieder mit ihm reden! Ganz allein... völlig ungestört! Vorausgesetzt, er hat überhaupt Zeit! Seine Prüfung ist doch schon am Dienstag! Aber er wird doch auch nicht 24 Stunden am Tag nur lernen... Und ich möchte doch gar nicht lange... Vielleicht nur zehn Minuten... Nur.. Ja, was möchte ich überhaupt von ihm? In Wahrheit einfach wissen, wie es ihm geht! Ob er ausgeschlafen genug ist, fitt und auch guter Laune? Oder ob er sich selbst sehr viel Stress macht..? Ich hatte schon das letzte Mal das Gefühl, ihm ein wenig Rückendeckung gegeben zu haben... Ein kleines Glücksgefühl breitet sich in mir aus, als ich mich daran erinnere, dass er sich sogar bei mir für die Ablenkung bedankt hat! Jaa, ich hatte das Gefühl, ihm gut getan zu haben! Vielleicht braucht er ja wieder ein paar aufmunternde Worte? Ich möchte soo gerne für ihn da sein - ihm helfen! Und schon bin ich auf die Beine gesprungen und mit wenigen Schritten habe ich mir auch schon das Telefon gegriffen, lege mich diesmal zurück auf dem Teppichboden, allerdings mit dem Bauch voran. Soll ich... oder soll ich nicht..? Mein Herz beginnt schneller zu schlagen, meine Atmung wird lauter, als ich einfach mit mir selbst ringend das Telefon bestarre. Aus welchen Grund soll ich bitte vorgeben, anzurufen? Doch nicht bloß für einen Smalltalk! Obwohl...warum ist Yami überhaupt bei mir im Krankenzimmer gewesen..? War das nicht im Grunde und letztendlich... auch nur das Interesse daran, wie es dem Anderen wohl geht..? Er sagte, er wolle mich mit dem Stofftier und ein wenig Gesellschaft aufheitern.. Ich spüre meinen Puls in den Ohren rauschen - es macht mich ja so glücklich!! Mit vor Aufregung schwitzigen Fingern fahre ich vorsichtig über die Tasten am Telefon, extra mit viel zu wenig Druck, als das ich wählen würde. Ich kann nicht grundlos anrufen! Ich bin mir sicher er fragt, was mir auf dem Herzen liegt! Soll ich Kacy nennen? Ach ja richtig! Ihr werden doch heute die Fäden gezogen! Ob er dann überhaupt zu Hause ist..? Und wenn er doch keine Zeit für mich hat und mich abwimmelt? Wenn er überhaupt nicht zu Hause ist und Mirai abnimmt?! Mit einem Seufzen lasse ich den Kopf hängen. Mein Bauch brodelt und kribbelt, ist besessen von dem Wunsch, ihn jetzt anzurufen! Ich will seine verdammte, wunderschöne Stimme jetzt hören! Ich habe es mir nun einmal in den Kopf gesetzt! Und ich weiß, wenn ich mich jetzt nicht traue... Dann werde ich die nächsten Stunden voller Wut auf mich selbst sein!! Ich atme tief durch, versuche meinen hohen Puls zu regulieren und das flaue Gefühl im Magen niedriger zu dämmen. Yugi, du hast schon so oft mit ihm gesprochen! Du weißt schon so vieles über ihn! Also.. Ich nehme einen letzten Schluck von meinem Orangentee, den ich mir schon vorhin als ich zurück ins Zimmer kam auf den Boden gestellt hatte und wähle die ersten beiden Zahlen, die zur Vorwahl von Sanjo gehören. Als ich bei seiner Durchwahlnummer ankomme, stocke ich erneut. Welcher Schüler ruft auch bitteschön seinen Lehrer grundlos am Wochenende an?? Doch... es gibt so vieles, was unser normales Schüler-Lehrer-Verhältnis bereits schon hat aus der Rolle fallen lassen... Habe ich das verursacht...? Weil ich mich in ihn verliebt habe... und ihm... hinterher laufe...? Meine Hände sind bereits wieder trocken und kalt, jegliches Blut scheint aus ihnen gewichen zu sein, als ich den Daumen über die Sieben lege, die letzte Ziffer seiner Nummer, und die Augen zusammen presse, als würde ich mit diesem Knopfdruck als Fernbedienung eine Bombe zünden und einen lauten Knall erwarten, statt ein Frei- oder Besetztzeichen am anderen Ende der Leitung. Dann halte ich den Atem an und presse mir das Telefon, welches ich wohl ebenfalls eine Spur zu stark umklammert halte, ganz dicht an mein Ohr. ,Eventuell ist ja gar keiner zu Hause...', hoffe ich gedanklich., als bereits das dritte Freizeichen verklingt. Und ein Viertes... "Athem?" Er ist es! Fast wäre mir mein Herz vor Schreck aus der Brust gesprungen! Es rast wahnsinnig, als würde es tatsächlich vor etwas davon rennen und meine Gedanken überschlagen sich, wirbeln durcheinander oder drehen sich im Kreis. Plötzlich fühlt sich alles wie leergefegt in meinem Inneren an! So dauert es einige Sekunden, bis ich zum Sprechen ansetzen kann. "Hallo??", ertönt es bereits seine verständnislose Stimme. "Guten Tag, Herr Athem. Hier spricht Yugi!", schießt es mir ganz plötzlich und in einem Atemzug heraus. "Oh, Hallo, Yugi!" " ähm... jaa... Hallo.. Ich... äähh... Haben Sie gerade Zeit...?" Wirklich ein toller Einstieg, Yugi! Aber dennoch besser, als wenn er mich nach einer Minute abwürgen müsste, weil er zu lernen hat.. "Ich denke schon, was gibt es denn?" Deutlich sind Verwunderung und Überraschung im Ton zu hören und meine linke, freie Hand zupft wie verrückt vor Nervosität an einer blonden Haarsträhne. Und zusätzlich... glaube ich, dass seine Stimme anders als sonst klingt! Nun ja... zumindest anders, als wenn wir alleine sind und privat miteinander reden. Er klingt so distanziert, als würde er einem anderen Schüler irgend etwas erklären... Aber was es gibt..? Das ist es doch! Eigentlich nichts! "Also... Da Sie Zeit haben... Sind Sie bereits gut auf Ihre Prüfung vorbereitet?" "Weitestgehend schon, ja. Ich muss am Montag nur alles noch ein Mal wiederholen, zur Sicherheit... Ich nehme an, du rufst wegen deiner Physikklausur an? Wie konnte das passieren? Ich hatte bei den Übungsaufgaben das Gefühl, dass du es verstanden hattest." Ich ziehe scharf die Luft ein, halte sie an und spüre mein Herz gegen meine angespannte Brust hämmern. Wie kommt er darauf, dass ich wegen meinen vier Punkten anrufe?? "Hatte ich ja auch!", verteidige ich mich direkt, "ich weiß selbst nicht, wie das passieren konnte... Wahrscheinlich war ich einfach zu nervös.." Prüfungsstress ist doch immer eine gute Ausrede. "Mhhmm.. Da solltest du an dir selbst arbeiten, es wäre schade, wenn du dein Wissen so verschwenden würdest. Ich habe noch im Kopf, dass du Aufgabe zwei völlig falsch verstanden hattest! Weißt du denn nun nach der Besprechung gestern, wie es hätte sein sollen?" " äähh... indirekt... zumindest so ungefähr! Ich denke schoon.. jaa, doch, habe ich!" Viel zu perplex und zu irritiert, warum er plötzlich über Physik redet, bin ich zunächst nicht im Stande zu lügen. Denn ich muss mir selbst eingestehen, gestern nicht wiiirklich aufgepasst zu haben. Erstens war ich selbst zu nervös wegen meiner Note und zweitens hat Athems Auftreten den Rest meiner Gedanken in Anspruch genommen. Ein Seufzen vom anderen Ende der Leitung. "So etwas kenne ich schon. Es wäre besser, ich gehe mit dir die Aufgaben noch mal durch und du hakst sofort ein, wenn etwas unklar ist, okay? Ich habe immerhin gesagt, ich stehe für individuelle Fragen zur Verfügung." Ehe ich protestieren kann fordert er mich auch schon dazu auf, meine Klausur aus der Schublade, in die ich sie verbannt hatte, zu holen und auch ihn höre ich kurz rascheln, während er sich seine Notizen zusammensucht. Die weiteren 20 Minuten sprechen wir ausschließlich über Physik, Herr Athems Stimme ist wieder die des Lehrers, emotionsarm, dunkel und ruhig. Auch diesmal kann ich mich jedoch nicht wirklich konzentrieren.. Ich fühle mich irgendwie übergangen und in etwas hineingedrängt, was ich gar nicht wollte! Gut, ich muss zugeben, es schadet mir nicht.. und ich mache mir eine Menge Notizen für die Korrektur, er erklärt wirklich fast alles sehr ausführlich... Ich beiße mir auf die Unterlippe und spüre die Unruhe in mir brodeln. Ich kann ihm so schwer folgen.. Als wir endlich durch sind und ich sogar noch einige Fragen gestellt habe, klappe ich erleichtert mein Heft zu. Anstandshalber bedanke ich mich jedoch trotzdem für sämtliche Mühe. "Gern geschehen. Ich helfe gerne. Dann sehen wir uns am Dienstag wieder - und bitte denke daran, was ich euch gesagt habe, Yugi! Ich wünsche dir noch ein schö-" "Halt!", platzt es mir hervor, ehe ich vor Schreck über diese unhöfliche Handlung beschämt knallrot anlaufe. Ein Glück kann er es nicht sehen... "J-ja?", kommt es offenbar nicht minder überrascht von ihm. Ich könnte mich selbst ohrfeigen! Was hat mich da schon wieder geritten?? Ich habe doch gar keinen Grund, ihn noch länger aufzuhalten.. Und doch.. mein Gefühl hat es so verlangt! Mein Mund hat ganz von allein gesprochen... denn meine Physiknote war nicht der Grund meines Anrufes... "Wie geht es Kacy? Hat sie das Ziehen der Fäden gut überstanden?", nervös schlucke ich trocken, greife dann hastig zu meinem Tee und nehme einige Schlucke um meine Kehle feucht zu halten. Ein kurzes Schweigen vom anderen Ende der Leitung. Was..? Stimmt mit der Hündin etwa etwas nicht?? Ist das der Grund, warum er die ganze Zeit schon so.. merkwürdig kühl klingt?? Angst kriecht in mir hoch. Gab es Nebenwirkungen? Hat der Unfall doch Spuren hinterlassen?? Schuldgefühle kommen aufs neue ans Tageslicht. Yami gibt schließlich ein leises, für mich undeutbares Seufzen von sich. "Es geht ihr gut. Die störenden Nähte und der ätzende Trichter sind endlich verschwunden...." Plötzlich klingt seine Stimme wieder einen Hauch leiser, emotionaler und vor allem persönlicher. Unwillkürlich entspannt sich meine Körperhaltung wieder, meine Muskeln entkrampfen sich. "Sie streunert mir schon die ganze Zeit während des Telefonats hier um die Beine und wartet auf ihr Mittagessen", er lacht kurz auf, "aber soo schnell wird sie schon nicht verhungern. Sie hat ihr Frühstück sowieso heute erst später als sonst bekommen, erst, als wir vom Tierarzt zurück kamen. Also füttere ich sie jetzt auch erst später." Und in diesem Moment weiß ich, was mir vorher an unserem Gespräch gefehlt hatte. Seine lockere Art, sein freundliches, offenes Wesen... diese Wärme, die er sonst immer ausstrahlte. Und dass er stets den Anschein machte, sich gerne mit mir über relativ unbedeutende Dinge zu unterhalten, statt nur über das Nötigste zu reden. Ich gebe ein leises und befreiendes Lachen von mir. "Wohl auch noch ein sehr gefräßiges Tier? Aber ich bin heilfroh, dass nichts passiert ist...", ich stoppe kurz, mein Blick fällt dabei auf das Formular vor mir, "ich habe übrigens vorhin das Formular für unsere Haftpflichtversicherung ausgefüllt. Sie wird Ihnen dann ihre ganzen Unkosten erstatten. Es... es tut mir wirklich leid, dass Sie bisher alles aus eigener Tasche bezahlen mussten!" "Das geht schon in Ordnung, Yugi. Dein Großvater hat mir bereits am Telefon alles erklärt. Ich kann warten, ich bin wirklich der Letzte, der euch da Druck macht!", höre ich ihn schmunzeln "Danke, das ist wirklich sehr li- freundlich von Ihnen! Wie... war eigentliche ihre Schulung an dem Abend? Und wie hat Großvater Sie bloß erreicht? Er sagte, sie waren zu Hause? Ich dachte -" "Ja, das war wirklich Zufall", unterbricht er mit forscher Stimme. "Ich habe nämlich zwei Kartons voll gestapelt mit Kopien für die pädagogische Funktion und Rolle des Lehrers bekommen, welche ich durcharbeiten muss...", er seufzt theatralisch. "Da meine Wohnung von der Schulung aus zu dir nicht wirklich ein Umweg war, bin ich noch schnell zuerst zu mir gefahren und habe die Kartons hoch gebracht, ehe die wohl von eurem Spaziergang dreckige Kacy sich auf die Zettel setzt! Unser Auto ist ansonsten nämlich voll gestopft... Denn die Rückbank - vielleicht hattest du es ja schon selbst am Montag gesehen - hat Mirai nämlich mit Illustrierten, für die sie schreibt, ausgepolstert... Hoffentlich sammelt sie diese bald mal ein..", grummelt er leise vor sich hin und in mir keimt das Bedürfnis auf, ihn einfach nur umarmen und drücken zu wollen! Er ist ja sooo süß... Und so lieb... Ich kann es immer noch nicht fassen, dass er mir keinerlei Schuld am Unfall gegeben hat! Und dass er so geduldig auch im Nachhinein ist... Sicher hat er eine Menge für die Operation, die neue Leine und alles mögliche ausgegeben... "Kacy, lass das! Aus! Weg vom PC!" Leises Gepolter und Geklapper dringt an mein Ohr und ich kichere leise. "Bitten Sie doch Ihre Schwester, ob sie mit Kacy solange spazieren geht?", schlage ich vor. "Sekunde mal, Yugi. - Verschwindest du jetzt sofort vom Computer?!", zischt er und dann höre ich ihn in die Hände klatschen. "Na also.. geht doch...", höre ich ihn murmeln und setzt dann wieder zu einer Antwort an, "Mirai? Nein, die ist doch gar nicht da. Außerdem darf Kacy die nächsten zwei Tage nicht hinaus, wegen dem eventuellen Dreck an der frischen Wunde. Und die Tage darauf sollten wir sie nicht von der Leine nehmen, damit sie nicht zu viel rennt und die Wunde wieder aufreißt. Schonfrist ist nicht wirklich ein Wort, welches man mit Kacy zusammen in einem Satz nennen sollte...", er seufzt leise. "A-achsoo. Aber ja, dass habe ich ja selbst zu spüren bekommen, welches Energiebündel in ihr steckt." "Ganz genau. Meine Schwester meint sowieso immer, ich solle sie besser erziehen und zähmen... Sag, hast du eigentlich Geschwister, Yugi?" Verwundert hebe ich eine Augenbraue und schüttele den Kopf - bis mir einfällt, dass er dies überhaupt nicht sehen kann! "Nein, ich bin Einzelkind und lebe allein mit meinem Großvater im Haus. Deshalb hätte ich auch so gerne einen Hund oder eine Katze.. ich liebe Tiere! Aber Opa hat etwas dagegen und ich verstehe ihn größtenteils... Nun ja, was er mir mal vor einigen Jahren vorgeschlagen hat sind Fische als Haustiere.. Aber das wollte ich nicht. Die kann man nicht wirklich anfassen oder streicheln und mit ihnen spielen schon gar nicht. Die hängen den ganzen Tag einfach nur blöd vor der Scheibe, starren dich an und formen ihre Mäuler so langweilig O-förmig. Ich hätte lieber etwas mit Fell!" Etwas beschämt über meinen plötzlichen Rededrang spüre ich meine Wangen erröten. Was erzähle ich ihm hier auch von Fischen? Das interessiert ihn doch sicher nicht die Spur! Doch der Referendar lacht für seine sonst so dunkle Stimme hell und belustigt in sich hinein: "Hey, sag nichts gegen Fische! Mein Vater hat ein riesiges Aquarium zu Hause! Er züchtet irgend so eine exotische, bunte Rasse... frag mich aber nicht, wie die heißen. Ich halte nämlich selbst auch nicht so viel von diesen Tieren. Ich wollte auch schon immer einen Hund, da kann ich deinen Wunsch gut nachempfinden... Ich kenne das, wenn man in einem relativ riesigen Haus wohnt und sich irgendwie allein fühlt.." Yami Athem ist besonders begabt darin, die passenden Gefühle und echtes Verständnis über Worte und Stimmlage zu vermitteln. Ich fühle mich sofort richtig wohl... könnte stundelang mit ihm reden! Er strahlt solch ein Vertrauen aus... ich kenne ihn kaum - und auch noch nicht lange. Und doch... würde ich ihm fast sämtliche Geheimnisse anvertrauen.. "Was aber noch lange nicht heißt, dass du all deine Freizeit alleine verbringen musst", fährt er nach einer kurzen Pause fort. "Wenn ich mal neugierig sein darf... Was unternimmst du so dieses Wochenende?" Der leichte Rotschimmer auf meinen Wangen verstärkt sich plötzlich bei dieser Frage. Wieso interessiert es ihn?? " -hm... e-eigentlich nichts... Also... ich muss für Mathe lernen.. ich habe doch am Montag diese Klausur." "Achjaa! Na dann bin ich wenigstens nicht der Einzige, der das Wochenende mit Lernen verbringt. Worum geht es denn?" "Um Vektoren. Kennen Sie sich denn mit Mathe aus?", frage ich neugierig. Wieder ein amüsiertes Lachen: "Jaa, schon! Wie sagte mein Professor für Physik an der Uni? Jeder Physiker kann automatisch auch Mathe. Aber umgekehrt beherrscht noch lange nicht jeder Mathematiker die Gesetzte der Physik..." (2) "Stimmt, das ist einleuchtend. In Physik rechnen wir schließlich auch sehr viel." "Verstehst du denn alles über Vektoren? Ich bin sicher, ich könnte dir dabei das ein oder andere erklären, auch wenn ich kein Mathematiklehrer bin. Ich würde dir nämlich zumindest in anderen Fächern eine bessere Note wünschen..." Verlegen starre ich auf die Teetasse vor mir. Soll ich annehmen? Hilfreich wäre es... aber ich möchte nicht mit ihm am Telefon über Mathe reden! Überhaupt... Sollte ich nicht langsam mal auflegen? Schließlich verbrauche ich Telefonkosten! Obwohl... ich muss ehrlich sagen, dass ich sehr selten telefoniere - und wenn dann nur für etwa zehn Minuten. Da darf ich mir dieses eine Mal erlauben und genießen! Yami führt schließlich noch einige Argumente auf und ich spüre förmlich wie gerne er mir helfen würde! Mit rosaroten Wangen muss ich schmunzeln und nippe an meinem Tee, ehe ich einwillige und mit ihm fast eine halbe Stunde über Vektoren diskutiere. "... Und damit hast du die Beweisführung beendet und die oben genannte Behauptung bestätigt.... Alles klar?", höre ich ihn allein an der Stimmlage lächeln. Schnell führe ich den letzten Schritt auf meinem Schmierblatt durch und notiere mir die errechneten Zahlen, ehe mir buchstäblich eine Glühbirne im Gehirn angeschaltet worden zu scheint. "Jaaa! Ahh, ich habs! Soo einfach ist das? Unser Mathelehrer hat uns das auf viel zu kompliziertem Wege beigebracht! So ist das völlig einleuchtend!", freue ich mich über meinen eigenen Erfolg. "Das freut mich. Wie ich sehe konntest du mit meinem fachfremden Kenntnissen von der Uni noch etwas anfangen. Wenigstens kann ich dir hier alles ausführlich und völlig legal erzählen, als wenn es um Physik ginge.... Ich bin ja zum Glück nicht dein Mathelehrer..." Im ersten Moment ist mir danach, direkt einzuhaken und irritiert nachzufragen, was er damit nun schon wieder gemeint hatte. Illegal...? Doch ich schlucke erstmal und versuche mir direkt selbst die Antworten zusammen zu reimen. Aber dann unterbricht er mich bereits: "Ich nehme dich gerade mal mit in die Küche und stelle auf Lautsprecher um, damit ich Kacy füttern kann, ja? Also wundere dich nicht, wenn der Klang schlechter wird oder meine Stimme leiser." "Jaa, tun Sie das...", bestätige ich ein wenig verwirrt und stehe dann selbst vom Boden auf, um meine Mathesachen in die Schublade zurück zu räumen. Durch das Telefon höre ich im Hintergrund das Geklapper von Blech und das leise Kratzen auf Metall. "Sitz!!", bekomme ich daraufhin mit. "Nein, Kacy... Sitz!", versucht er es wohl noch einmal, dieses Mal energischer. Er füttert Kacy also in der Küche? Ich habe damals gar keinen Napf gesehen? Und überhaupt in der ganzen Wohnung nichts, was an einen Hund erinnern würde... Wo hat sie bloß ihr Hundekörbchen? "Aach verdammt, es ist schrecklich, sie beim Fressen zu beobachten und selbst Hunger zu haben!", höre ich ihn schließlich wieder lauter und klarer und der Nähe des Hörers wohl zu mir murmeln. "Sie haben noch nichts gegessen? Dann kochen Sie sich doch was, Sie haben doch sicher den Kühlschrank voll und können wählen", kichere ich und wie von allein wandern meine Gedanken zu unserem Kochabenteuer in seiner Küche, bei dem er sogar das Glas Tomatensoße noch hatte fallen lassen... kleiner Tollpatsch. Ja natürlich!! Die silbernen Schalen bei ihm im Küchenschrank, die ich gesehen hatte, als ich etwas zum Aufwischen suchte... das waren Kacys Näpfe! Oh man, ja natürlich... Ich Idiot... wieso habe ich damals nicht einfach 1 und 1 zusammen gezählt?? "Meine Schwester hat nicht eingekauft...", mault er und es folgt ein geknicktes Seufzen. Aaachjaaa... also immer alles auf Andere schieben... Ich grinse in mich hinein. "Was ist denn dein Lieblingsessen, Yugi?" Die Frage schreckt mich regelrecht aus meinen heiteren Gedanken und verwirrt mich weiterhin. "Mein Lieblingsessen?", wiederhole ich dementsprechend irritiert und warte, bis er bestätigt. "Ich sterbe für Hamburger!", offenbare ich ihm leicht lächelnd, ohne daran zu denken, dass dieses ihm verborgen bleibt. "Aaah, Hamburger! Die habe ich damals in den Staaten auch oft und gerne gegessen." "Sie waren schon mal in Amerika?", greife ich auf. "Ein Jahr. Das war zur Überbrückung, bis ich in Japan einen Studienplatz bekam. - Und bevor du fragst - mein Englisch ist nicht sonderlich gut", höre ich ihn schmunzeln, "ich wollte einfach die Zeit an einem anderen Ort auf der Welt verbringen, also keine Sprachreise... Und die USA hat mich schon immer von der Atmosphäre und der Art zu Leben her gereizt... Land der Freiheit, und was man so alles hört.." Über Amerika kann ich ihm eigentlich so gut wie gar nichts erzählen. Ich war noch kein einziges Mal dort... Wenn er doch nur über seine Heimat Ägypten reden würde! Dazu wüsste ich einiges. Nicht umsonst war mein Großvater bis zu seiner Pension ein erfolgreicher Archäo- bzw. Ägyptologe! Er weiß nicht nur sehr viel über das alte Reich, sondern war schon oft genug zu Ausgrabungen in Ägypten, so dass er auch das moderne Land recht gut kennt.. Sogar ich war einmal mit ihm dort! Aber damals war ich erst 4 Jahre... Ich erinnere mich fast an gar nichts mehr.. Genau das erzähle ich auch einige Minuten später Yami Athem, als das Thema überraschender Weise doch auf sein Heimatland umschwenkt. Er kommt aus einer Stadt einige Kilometer südlich von Kairo! Daraufhin knüpfe ich an seine ursprüngliche Frage von zuvor an und erkundige mich nach seinem Lieblingsessen, wobei ich mit dem schnell gesprochenem ,Shiesch Tawhouk' absolut nichts anfangen kann und ihn um genauere Erklärung bitten muss. (3) Ich bin viel zu sehr gefangen von unserem entstandenen Gespräch, es macht mir zu viel Spaß und meine Nervosität verliert sich von Satz zu Satz immer mehr, als das ich weiter darüber nachdenken würde, was ich ihm erzähle und was nicht. Die Worte fließen einfach von allein, ich habe nichts zu befürchten. Er genießt bereits fast mein gänzliches Vertrauen. Er strahlt so eine innere Ruhe und ein tiefes Verständnis aus. Er scheint so eine ehrliche Person zu sein - er würde mich sicher nicht hintergehen... Ich könnte ihm jedes Geheimnis anvertrauen... Nun ja... bis auf Eines... So kommt es auch, dass ich die Zeit völlig vergesse. Erst, nachdem wir uns verabschiedet haben und ich nach dem Auflegen tief, zufrieden und vor allem glücklich ausatme, werfe ich einen Blick auf das Display meines Telefons. Es zeigt mir den 16. November um 18.19 Uhr an. Waaaas?? Schon?? Tatsächlich, ein Blick aus dem Fenster bestätigt mir dies - es ist bereits ziemlich dunkel. Schnell versuche ich mich zu erinnern, wann ich ihn bloß in etwa angerufen habe? War das nicht so gegen viertel vor drei...? Wir haben dreieinhalb Stunden telefoniert?? Ungläubig betrachte ich das Telefon vor mir. Dreieinhalb Stunden... dreieinhalb Stunden! Die Kosten völlig ignorierend, führt diese Erkenntnis nur noch stärker dazu, dass meine gute Laune unglaublich anschwillt. Es hat so gut getan! Es war so ein schönes Gefühl!! Seine Stimme so lange zu hören... ihm zuzuhören... und ihm selbst einiges zu erzählen! So habe ich einiges Neues über ihn erfahren.. Deshalb ist er also bereits sechsundzwanzig... er war ein Jahr in Amerika! Und vielleicht hat er irgendwann mal ein Jahr wiederholt oder kam später in die Schule.. damit ist einiges klarer geworden. Das unglaubliche Höhegefühl hält für das gesamte restliche Wochenende und sogar den schmerzlichen Montag, der Tag der Matheklausur, an. Mit diese komme ich relativ gut klar, ich liege gut in der Zeit und bekomme zu jeder Aufgabe ein ansehnliches Ergebnis heraus - in wie weit es richtig ist, wird sich zeigen... hoffentlich auch dies nicht so schnell... Und als sei es meine eigene Prüfung, steigt die Aufregung, je näher die Zeit auf Dienstagmittag vorschreitet, wahrscheinlich genau wie seine stetig an. Um ihn zu beruhigen und noch ein letztes Mal Mut und vor allem viel Glück zuzusprechen, packe ich am Ende der Philosophiestunde am besagten Dienstagmorgen schnell wie sonst nie zuvor, meine Sachen ein, stürme durch das Treppenhaus und nehme Kurs auf das Lehrerzimmer, vor dessen Tür ich auf ihn warte um ihn abzufangen, da ich nicht weiß, aus welcher Richtung er nun kommen wird oder besser gesagt, welchen Kurs er in den ersten beiden Stunden unterrichtet. Ich schrecke wie ein Kaninchen zusammen, als jemand plötzlich seine Hand auf meine rechte Schulter drückt. "Naa? Was stehst du denn hier unten wie bestellt und nicht abgeholt herum?" Ich wirbele verstört herum und blicke genau in die frechen, braunen Augen meines besten Freundes. "Mensch Jonouchi! Erschreck mich nie wieder so!", keife ich ihn an, atme zur Beruhigung einmal durch. Ich muss ehrlich sagen, ich bin verdammt hibbelig, leicht aufgekratzt und vor allen Dingen nervös!! Ich wünsche Yami doch soo das Alles klappt und er sich gut behaupten kann! Außerdem habe ich mir in den Kopf gesetzt, ihm auf jeden Fall zu helfen... auch wenn ich noch nicht weiß, wie genau ich das anstellen werde... "Ich?? Och... Ich öhm... Ich wollte nur.... Ich warte auf..." "Auf unseren.. Physiklehrer, habe ich Recht?", grinst er und knufft mich freundschaftlich in die Seite. "Ich wusste, dass ich dich jetzt hier finden würde! Du bist ganz schön durchschaubar!" Auf der Stelle spüre ich sich einen Schleier von rosa Farbe über meine Wangen legen. Was sollen diese blöden Sprüche von ihm?? Hätte ich ihm bloß nie erzählt, dass Herr Athem heute geprüft wird... Aber das habe ich wohl mehr als nur einmal getan... "Mir war klar, dass du ihm noch Mal viel Glück wünschen würdest... Nachdem du uns allen gestern so mit seiner Prüfung in den Ohren lagst..." Das zarte Rosa verfärbt sich in ein wunderschönes Pink. "D-Das stimmt doch gar nicht!!" "Nicht..? Habe ich dann etwa schon ein Diktiergerät auf Endlosschleife gestellt im Ohr stecken, welches immer wieder von ihm redet..? Sag, was hast du so am schulfreien Wochenende ohne ihn getan, Kumpel?! Schon erste Entzugserscheinungen gehabt??" "Jonouchi!!" "Schon gut, schon gut... Wie läufts denn so zwischen euch?" Frech grinsend zupft er an einer meiner längeren, blonden Haarsträhnen, greift dann nach meinem rechten Arm und zieht mich an die Wand - wohl um besser reden zu können und den Durchgang nicht zu behindern. Kopfschüttelnd beuge ich den Kopf hinunter zu meiner Umhängetasche und suche mir mein Marmeladenbrot heraus. "Als ob du nicht genau wüsstest, dass da absolut nichts zwischen uns läuft.... Er ist doch mein Lehrer! Was glaubst du denn, was passiert sein soll, seit du das letzte Mal gefragt hast? Ein Kuss??!" "Hätte ja sein können... Ich weiß ja nicht, was er bei dir im Krankenzimmer letzte Woche noch getan hat..." Beinahe verschlucke ich mich an dem Bissen meines Brotes, ich huste und muss mich krampfhaft zum Schlucken zwingen. "Woher zur Hölle...??" Ich habe mich doch extra bemüht, vor Freitag nicht vor meinen Freunden über seine Prüfung zu reden! Schließlich weiß ich es seit Freitag erst offiziell.. "Oooch... so groß ist ein Krankenhaus auch nicht, Yugi. Honda hat die beiden Athem-Geschwister gerade in den Aufzug einsteigen sehen, als wir drei die Treppen hinunter kamen. Ich hab mich zuerst extrem gewundert, wieso er aus heiterem Himmel darüber zu reden beginnt, dass wir vier mal wieder etwas zusammen unternehmen sollten... Wir sind im Krankenhaus, du liegst dort mit Herzklappenfehler und er schlägt plötzlich einen Diskobesuch vor! Aber er hat mir hinterher erklärt, dass er nur Anzu von Herrn Athem ablenken wollte. Es würde nur Probleme und Fragen bei ihr geben, warum er dich, als seinen Schüler, auch noch besucht.." Automatisch drehe ich meinen von Pink ins Rote wechselnden Kopf zur Seite. "Er hat mich ganz normal besucht ... Er hatte Schuldgefühle wegen seinem Hund...Und dann hat er-", mit stockendem Atem fällt mir blitzschnell ein, dass es keine besonders gute Idee wäre, Jou von dem Lämmchen zu erzählen!! Damit ist für ihn die Sache wieder mal klar und ich werde monatelang mit dieser Geste aufgezogen.. Mental mit den Armen rudernd ringe ich um Ersatz: "Also... dann.... am Samstag meinte er, dass er der Letzte wäre, der uns..." Eine Schreckwelle schlägt über meinem Kopf zusammen. Auch das hätte ich nicht sagen dürfen!! "Ich wusste ja gar nicht, dass wir Samstags Schule haben, Yugilein..." Hochrot starre ich ihn an, hebe dann die Arme und fuchtele abweisend mit den Händen. "Nein, nein!! Du..." "Schon gut, lass stecken, Kumpel. Du brauchst dir keine Ausrede einfallen zu lassen. Was du am Wochenende tust und lässt ist schließlich allein deine Sache. Sieht wohl so aus, als bräuchtest du meine Hilfe nicht mehr...", murmelt er, schließt die Augen und stößt sich von der Wand ab. Wild gestikulierend schüttele ich erschüttert den Kopf, presse mir dann beide Handflächen hilflos auf die Brust. "Jonouchi, ich -!" "Es ist okay, wirklich. Ich bin eigentlich eher gekommen um zu fragen, wann du mal wieder Zeit hast? Honda hatte schon ganz recht damit, als er scherzeshalber meinte, wir sollten mal wieder etwas zusammen unternehmen! Damit hat er mich überhaupt erst darauf aufmerksam gemacht, dass wir im Moment viel zu wenig gemeinsam machen!" Völlig überrascht über den plötzlichen Themenwechsel blinzele ich zwei Mal, ehe in klar denken kann. "Jaa, das ist schon richtig.. Aber im Moment ist es doch höchst unpassend - die Klausurenphase hat doch wieder angefangen!" "Du wirst doch wohl einen Freitag- oder Samstagnachmittag bis Abend opfern können, oder? Schau in deinen Terminkalender und gib mir dann einfach Bescheid! Und du solltest dir mit überlegen, wo wir denn hingehen könnten!" Meine Augen erfassen die hinterste Tür des Ganges, die just in diesem Moment geöffnet wird und aus der Herr Athem, zwei Männer und eine Frau austreten. Alle vier scheinen ins Gespräch vertieft und kommen auf uns zu. Instinktiv presse ich mich weiter an die kalte Mauer hinter mir, halte die Luft an. Alles um mich herum lärmt, Schüler rennen durch die Gänge, andere stehen rum, unterhalten sich, lachen oder schimpfen über diese ungerechte Welt. Doch mir ist, als hätte jemand diese Geräuschkulisse einer Pause habenden Schülermenge um mich herum abgeschaltet und ich sehe nur noch wie bei einem stumm geschalteten Fernseher die Bilder. Yami Athem geht ohne ein weiteres Wort zu verlieren an mir vorbei, würdigt mich keines Blickes und starrt stur gerade aus, wirft den anderen Personen hinter ihm bloß ab und zu ein Wort zu, ehe sie durch die großen Glastüren ins Haupttreppenhaus verschwinden und Richtung Naturwissenschaftstrakt abbiegen. Kein Gruß... Keine guten Worte zu mir... Ich lasse die Schultern geknickt hängen. "Meinst du, das waren bereits die Prüfer..?", wende ich mich nach hinten. Da alles still bleibt, wende ich den Kopf, um zu registrieren, dass mein bester Freund bereits verschwunden ist... * "Nachdem wir uns das bisherige Halbjahr differenziert mit der Elektrizitätslehre auseinander gesetzt haben, werden wir nun mit der Rückgabe der Klausur einen Schlussstrich unter dieses Thema setzen. Zumindest vorerst - das Abitur ist nicht weit." Mit diesen einführenden Worten beginnt Herr Athem nach der Vorstellung des Prüfungskomitees den Unterricht. Er lächelt uns alle ein wenig verloren an, kann dies aber wiederum gut verstecken - jedoch erkenne ich deutlich seine Aufregung an dem Stück Kreide, welches er zwischen seinem linken Daumen und Zeigefinger ständig ein wenig hin und herrollt. "Das neue Thema, welches ich heute mit euch anfangen möchte, wird die Wärmelehre sein. Dazu bitte ich euch die Bücher auf Seite 78 zu öffnen. Naima, liest du bitte den einleitenden Text vor?" Die Stunde beginnt mit dem Einstieg ins neue Thema, zu dem wir erst einige Abschnitte aus dem Buch durcharbeiten und der Referendar nebenbei den Text erläutert und hier und da noch ergänzt. Herr Athem fixiert uns mit festem Blick, wenn er uns zuhört oder mit uns spricht und zeigt ein deutlich offenes Ohr, lobt bei bereits vorhandenem, richtigen Wissen oder bemüht sich aufkommende Fragen möglichst deutlich und so einfach wie möglich zu erklären. Dabei läuft er relativ viel im vorderen Teil des Raumes herum, ist ständig in Bewegung - und wenn er mal still am Rednerpult stehen bleibt, stützt er mit einem gewissen Druck seine gespreizten Fingerkuppen auf das weiß lackierte Metall. Seine Körpersprache ist einfach nur all zu deutlich und strahlt wieder und wieder ein Wort aus: Nervosität. Doch mir geht es nicht anders, auch ich fiebere mit ihm mit, halte ihm mental beide Daumen gedrückt - nach außen hin wäre dies wohl ein wenig zu auffällig. Ich steuere bereits selbst meine Atmung, versuche sie möglichst gleichmäßig klingen zu lassen und versuche mein Herz zu beruhigen, welches ebenso voller Aufregung und Anspannung für ihn gegen meine Rippen hämmert. Bitte, bitte mach jetzt nichts falsch, Yami.. Bisher stimmt alles an seinem Auftreten... Bitte kipp nicht gleich von dieser schönen, geraden Schiene.. Nach zwanzig Minuten werden die ersten Arbeitsblätter zum neuen Thema ausgegeben. Während wir Schüler eine Tabelle ausfüllen müssen und mit ihrer Hilfe dann einige Beispielaufgaben durchrechnen, steht Yami Athem ruhig am Pult, blättert seine eigenen Unterlagen durch und sieht hin und wieder auf, ob es Meldungen für Fragen oder Probleme gibt. Diese gibt es tatsächlich - einige werden laut angefragt, Andere, die einer längeren Antwort bedürfen, werden im Flüsterton am Tisch des jeweiligen Schülers besprochen, vorausgesetzt, er hat einen günstigen, eher am Rand gelegenen Sitzplatz. Die Stillarbeit nimmt einige Zeit in Anspruch und da ich mich selbst kaum konzentrieren kann, da ich ihm ständig mit den Augen folge, den Prüfern abschätzende Blicke zuwerfe oder mich auch einfach nicht konzentrieren kann, bin ich einer der Letzten, der fertig wird. Alle anderen tuscheln bereits oder sind etwa in ein Stadt-Land-Fluss-Spiel vertieft. Unser Lehrer jedoch hält sich noch immer bei einem Schüler schräg hinter mir auf und erklärt ihm scheinbar noch immer etwas. Merkt er denn nicht, dass wir alle bereits fertig sind?? Soo aufwändige Aufgaben waren das ja nun auch wieder nicht.. Ich drehe mich herum, versuche ihm mit Blicken oder unauffälligen Gesten mitzuteilen, dass sich alle langweilen und er weiter unterrichten muss! Ihm läuft so doch auch die Zeit davon! Yami hat die 45 Minuten doch sicher zu Hause sauber verplant... er wird sein Konzept zerstören! Doch er steht mit dem Rücken zu mir, ist völlig in eine Diskussion mit Takeshi vertieft. Ich seufze innerlich. Was kann ich bloß tun?? Oder besser gesagt... Was darf ich tun? Wie weit kann ich gehen? Wie auffällig wäre es, wenn ich durch den halben Raum schreie, dass er bitte fortfahren solle!? Alle Anderen um mich herum sind froh, eine kleine Auszeit bekommen zu haben. Ich warte noch eine weitere Minute, ehe mir einfach der Geduldsfaden reißt. Ich habe außerdem mir selbst versprochen, ihm zu helfen, verdammt! Was bin ich für eine Hilfe, nur auf glühenden Kohlen zu sitzen und abzuwarten, bis er seinen Fehler selbst bemerkt?? Der Geräuschpegel des sich langweilenden Kurses steigt zwar... aber er scheint dies gar nicht so richtig wahr zu nehmen! Nervös beiße ich mir auf die Unterlippe, als ich meinen Entschluss fasse und mich dann zu ihm herum drehe. "Herr Athem? Könnten Sie bitte auch mal zu mir kommen? Ich habe eine Frage zu Aufgabe vier...", versuche ich es halblaut, um sicher zu gehen, dass mich der Prüfungsausschuss auch ja gehört hat. So erhoffe ich mir ihre Meinung, dass alle schon fertig mit den Aufgaben sind, zusätzlich, noch abfedern zu können. Augenblicklich hebt er den Kopf, nickt, sieht sich dann im Hörsaal um und scheint selbst zu realisieren, dass sich fast jeder eine bessere Beschäftigung gesucht zu haben scheint. Schnell wirft er Takeshi noch einen abschließenden Satz zu, steigt dann die zwei Stufen zu mir hinab und beugt sich zu mir herunter. "Was gibt es denn, Yugi? Aber bitte beeil dich..." Hastig werfe ich noch einen Seitenblick zu den drei Prüfern und hebe dann das Buch an, um nach außen hin so zu tun, als deute ich auf eine gewisse Stelle. "Jaa... Ich... Das wollte ich Ihnen eigentlich auch nur gesagt haben...", stottere ich aufgeregt und möglichst leise hervor. "Alle sind bereits fertig, wir können den Zettel jetzt besprechen!" "Jaah", beginnt er genauso wie ich zuvor, "das habe ich auch gerade gemerkt... Danke dir." Ich nicke nur, schenke ihm dann ein möglichst warmes Lächeln und deute dann extra fürs Prüfungskomitee, deren Blicke mir nun sicherlich im Nacken sitzen, ohne dass sich mich bei der Geräuschkulisse hören könnten, noch einmal auf unser Arbeitsblatt, wofür mich Yami nur noch einmal fragend ansieht. "Gehen Sie schon...", raune ich ihm zu und schon läuft er an mir vorbei zurück zum Rednerpult. Als hätte ich bei meiner Notlüge hellseherische Fähigkeiten besessen, lassen sich die Aufgaben eins bis drei problemlos vergleichen - erst bei Aufgabe vier gibt es einige Unstimmigkeiten und beinahe jeder hat ein unterschiedliches Ergebnis berechnet. Nachdem Herr Athem seine eigene, richtige Lösung eröffnet, muss auch ich feststellen, völlig falsch gelegen zu haben. So kommt es, dass Yami die Aufgabe mit unsere Unterstützung - immerhin sollen wir etwas lernen und nicht er - an die Tafel anschreibt. Auch hier schleicht sich deutlich seine Nervosität wieder ein: Yami steht recht steif und unnatürlich mit dem Rücken zu uns, hält die Kreide scheinbar eine Spur zu fest umklammert und schreibt deutlich unkonzentriert. Des öfteren verschreibt er sich mit den Zahlen oder den Kürzeln und Formelzeichen, was er auf der Stelle wieder weggewischt und sich selbst korrigiert. So kommt es, dass er auch hier weitere Zeit verschenkt.. Oh verflucht... so muss er sich am Ende doch nur abhetzen! Eine korrekte Zeiteinteilung stelle ich mir aber auch extrem schwierig vor... was bei den alteingesessenen Lehrern so selbstverständlich aussieht, muss ein Neuling wie Yami Athem wohl erst schmerzlich durch Versuch und Misserfolg erlernen.. Aber ich möchte ihm doch trotzdem sooo gerne zu einer guten Bewertung verhelfen! "Entschuldigen Sie? Herr Athem, Sie gestatten, dass ich kurz eingreife und mir eine Frage erlaube?!" Alle Köpfe wirbeln herum - in die letzte Reihe zu einem Mann, der uns zu Beginn der Stunde als Herr Hiwatari vorgestellt wurde und der Prüfungskommission angehört. "Na-Natürlich..?", stammelt Angesprochener, keineswegs minder überrascht als der gesamte Kurs. "Sie sprachen gerade noch von der Temperatur... Sie haben allerdings hinter die Zahl ein großes ,J' geschrieben... Sind Sie sicher, das dies so richtig ist?" Erschrocken wird sein dunkelhäutiges Gesicht eine Spur blass und sein Gesicht wirbelt zurück zu seiner Tafelanschrift und prüft die letzte Zeile. "Ohh... Ich... ähm... habe mich verschrieben! Selbstverständlich meinte ich Kelvin..." Ein Griff zum Schwamm folgt und schon ersetzt er das ,J' durch ein großes ,K'. Lächelnd blickt er daraufhin zurück in die Runde. "Ich bedanke mich, dass Sie mich darauf aufmerksam gemacht haben." "Aaachso, verschrieben. Gut. Gut. Das kann ja mal passieren... Dann erzählen Sie mir doch bitte dafür, wofür denn das ,J' steht, welches Sie uns gerade fälschlicher Weise angeboten hatten." Scharf ziehe ich die Luft ein, ernte dafür einen irritierten Blick des Mädchens neben mir. Es war wirklich ein nicht gerade leichter Fehler, die Einheiten zu verwechseln.. Aber er ist nun mal nervös, da passiert so etwas schon mal! Es ist schrecklich gemein von diesem Typen, ihn nun so zu prüfen und noch weiter aus dem Konzept zu bringen!! Das was der da fragt, ist doch jetzt überhaupt nicht Thema! Auch wenn mir der Buchstabe irgendwo schon mal in meinem Physikunterricht begegnet ist... Ich wüsste doch in dieser Situation nicht, wofür er steht! "Das Formelzeichen ,J' steht für die Einheit Candela", ertönt die wohlbekannte, dunkle, diesmal wesentlich ruhigere Stimme von vorne und sorgt bei mir für ein erleichtertes Ausatmen. "Das ist völlig richtig. Und nun sagen Sie uns bitte noch, was man denn überhaupt in Candela misst?" Ausdruckslos bleiben seine Augen auf dem aufdringlichen Herrn in der letzten Reihe haften, sein Körper verrät keine Regung. Und genau das ist es, was mir Angst macht. Es dauert einige Sekunden, dann erscheinen minimale Falten auf seiner Stirn und auch sein Lidschlag erhöht sich ungewöhnlich oft. "Das... ist mir leider gerade entfallen...", gibt er nach fast über einer Minute schließlich zu, sein Blick richtet sich zu Boden. Ooohh, wie ich diesen Kerl schlagen könnte!! Er stellt Yami total bloß und lässt ihn sich völlig vor den anderen Prüfern und dem Kurs blamieren!! Man kann doch nicht alles wissen! Und schon gar nicht in einer eindeutigen Stresssituation!! Auch ich wüsste jetzt diese bescheuerte Antwort nicht... Candela... Candela... Was verbindet man damit noch mal?? Herr Athem halt lediglich eine Abkürzung verwechselt... Trotz einiger Entfernung spüre ich regelrecht Missmut und Enttäuschung durch seinen Körper pulsieren. Die angespannte Haltung lässt nach, seine Schultern sinken ein Stück in sich zusammen und er wendet sich langsam wieder zurück zur Tafel, um das Kreidestück dort abzulegen. Dann stellt er sich wieder ans Pult und blättert in seinen Papieren, sucht offenbar den erneut verloren gegangenen roten Faden. Da die Aufgabe an der Tafel damit zu Ende vorgeführt wurde, würde nun also der nächste Punkt auf seiner Liste für diese Stunde anstehen. Ein markantes Räuspern. Der Physikreferendar sieht auf und seine linke Hand greift und umklammert seine Kaffeetasse, welche er sich vorhin zu Stundenbeginn mitgebracht hatte, ganz und gar und überdeckt so das das Muster aus schwarzer, goldener und grüner Farbe, welches ich von hier aus nicht näher erkennen kann und hebt sie so ein Stück an, anstatt dies an dem dafür vorgesehenem weißen Henkel zu tun. "Die Einheit Candela, werter Herr Athem, misst die Lichtstärke. Dies wiederum fällt unter die sieben SI - Einheiten und gehören zum absoluten, physikalischen Grundwissen." Der junge Lehrer hebt seine tiefen, dunkelroten Spiegel der Seele allerdings bei dieser Information jedoch nicht von seiner Tasse, die er sich gerade bei diesen Worten an die Lippen gesetzt hatte und einfach trinkt, als wolle er sämtliche damit verbundenen, aufschäumenden Gefühle einfach herunter schlucken. Ich dagegen drücke die Miene meines Kugelschreibers vor Wut so fest aufs Papier, dass in diesem ein Loch entsteht, als ich erneut die Stimme des Prüfungsvorsitzenden ertönen höre: "Nach dieser offenbaren... Wissenslücke bei einem mehrjährigen Physikstudenten... halte ich es für besser, wenn wir die Prüfung nun hier beenden. Ich halte es nicht für ratsam, noch weiter fort zu fahren..." Beinahe wäre ich von meinem Platz aufgesprungen und diesem Mistkerl an die Gurgel gegangen! Er soll sein verfluchtes, unfaires, idiotisches Maul halten!! Er kann Yami doch nicht so einfach die Prüfung beenden!! Doch nicht deswegen! Das... das war doch nur purer Zufall.. Yami Athem dagegen stellt einfach nur ruhig seine Kaffeetasse weg - ich vermute wieder dieses süße Zeug darin - und halte wie versteinert inne, als mich seine großen, traurigen und deutlich Schmerz ausstrahlenden Augen treffen. Er sieht mich an - nur mich. Er sucht den Blickkontakt zu mir.. Automatisch wird das Feuer der Wut, welches in mir emporgelodert ist, geringer, es dämmt sich ein und macht stattdessen Platz für eine Welle der Traurigkeit die mir sein Blick gerade zu schicken scheint. Verzweifelt und hilflos sehe ich zurück, weiß nicht, wie ich mich verhalten soll! Ihn ermutigend anzulächeln erscheint mir ebenso unpassend wie nun vor lauter Ungerechtigkeit laut loszuschreien! Doch dann blinzelt er einmal, jedoch relativ lange und als er die Augen wieder öffnet, ist Entschlossenheit und Kampfesgeist darin zu lesen. "Ich würde darum bitten, noch zu Ende unterrichten zu dürfen, auch wenn es nichts mehr an meiner Bepunktung ändern wird." Auf dem Gesicht der Frau aus der hinteren Reihe, die bisher genau wie der dritte Mann der Runde schweigend alles hatte geschehen lassen, erscheint plötzlich ein falsches, aber freundlich wirkendes Lächeln. "Natürlich sollten Sie das. Ich fände es angebracht, wenn Sie das, was Sie begonnen haben, auch zu Ende führen würden. Was sagen Sie dazu, Herr Itano?" Dieser nickt nur mit einem undefinierbaren Laut und so hilft auch das unzufriedene Gestikulieren des mittig Sitzenden und sich somit in der Minderheit befindenden Herrn Hiwatari nichts. Ich lege den Kopf einfach auf den Tisch um ein wenig meine Gedanken driften zu lassen. Yami dagegen dreht sich zurück zur Tafel und schreibt einige wichtige Informationen zum neuen Thema an, die ich sicherlich auch notieren sollte, jedoch habe ich gerade anderes im Sinn. Ich bewundere ihn, dass er darum gebeten hat, die Stunde noch beenden zu dürfen... Diese Stärke, die er in diesem Moment hatte aufbringen müssen. Stände ich da vorne... und mir wäre in diesem Moment gesagt worden, ich hätte versagt... Ich hätte aufgegeben. Mich selbst aufgegeben. Meine Sachen gepackt und wäre mit eingezogenem Kopf und hängenden Schultern aus dem Raum geflüchtet.. Und würde mich wohl am liebsten nie wieder vor den Schülern blicken lassen... Ich bewundere diesen Mut an ihm, dieses Durchhaltevermögen... seine Kraft, die er trotz des Rückschlags noch aufbringen kann.. Ich beneide ihn um diese Stärke, direkt nach dem Sturz sich wieder aufrappeln zu können.. Vor allem... das ist doch kein Grund... ihn durchfallen zu lassen? Er ist doch durchgefallen - oder?? Er hatte eine wunderbare Struktur, hat gut erklärt, sich richtig verhalten... Okay, da war zuvor noch diese Sache mit der Fehleinschätzung der Zeit... Aber ansonsten..? Herr Athem führt seinen Unterricht weiter, doch ich denke ein jeder im Raum spürt die Veränderung der Atmosphäre. Als würde der gesamte Kurs an dieser Ungerechtigkeit teilhaben, ist es unnatürlich bis erdrückend ruhig im Raum geworden. Keiner scheint es zu wagen, sich noch mit etwas Anderem zu beschäftigen.. es wirkt so, als wolle mein Physikkurs ihren Lehrer dadurch trösten, dass er plötzliche sämtliche, uneingeschränkte Aufmerksamkeit genießt. Der Referendar beendet schließlich die Stunde, räumt seine Tasche ein und verlässt mit den Dreien vom Prüfungsausschuss den Hörsaal. Es dauert nur wenige Minuten, bis unser ursprünglicher Physiklehrer, Herr Kisuhara, in der Tür steht und uns alle lächelnd begrüßt. Da Referendare immer nur eine Stunde ihres Unterrichts präsentieren müssen, wussten wir bereits, dass wir mal wieder das Vergnügen mit Herrn Kisuhara haben würden. Doch genau diese Stunde zieht sich schier eeendlos dahin und meine Gedanken kreisen nur um Yami Athem! Ob er wohl noch bestanden hat? Und wenn ja - dann wird seine Prüfungsnote sicher im Keller sitzen! Er wollte sich doch verbessern.. Ich muss direkt nach dieser dämlichen Physikstunde hier nach ihm suchen.. Sicher muss er aufgeheitert werden! - Er braucht mich! Tut er doch... oder..?? Er... er mag mich doch...? Ich beiße mir bitter auf die Lippe als eine kleine Welle der Enttäuschung in mir aufschwappt, da er mich beim Hinausgehen keines Blickes mehr gewürdigt hatte... Dabei hatte ich mit einem indirekten, versteckten Verabschiedung gerechnet... ***** (1) Eine glatte Drei (2) Ein Zitat von meinem Mathelehrer aus der 13 XD (3) Pikantes Geflügel mit pikanter Soße in einem Sandwich ^^ - Ein liebes Dankeschön an Hazard, die erst mal ne ganze Palette arabischer Speisen für mich aufzählen musste! *lachz* Sorry! XD"" >____<""" Sooooorry für dieses Überbrückungskapitel... *dropz* Ich weiß selbst wie das is, wenn man soo lange wartet, dass etwas passiert und dann ist es nur so ein Lückenfüller.. ^^""" Aber das musste sein... Denn jetzt kann ich eeendlich das schreiben, was ich schon soo lange für diese FF im Kopf habe ^__- Das will heißn: Jaa, im nächsten Chap passiert mehr als hier ^^ Ich brauchte das halt als Übergang.. Um nicht von einer Aktion in die Nächste zu stürzen und um die Zeit ein wenig vorwärts zu treiben.. Schließlich soll meine FF nicht in einem Zeitraum von beispielsweise nur einem Monat spielen... ô.ô Musik beim Schreiben: AudioSlave "Be yourself" Tom Novy "Take it" ; Tatu "All about us" Und noch ein Anderes... welches aber geheim bleibt da ich es für diese FF noch für später geplant habe.. es passt so herrlich zu einer gewissen Szene ^.^ - Und damit ist es nicht das Einzige XD *euch neugierig macht* ^^ Gelobt sei der Unterrichtsausfall... hatte 2 Mal diese Woche früher Schluss und kam dadurch zum Schreiben ^.^ Polarstern ^^ P.s.: Dieses Kapitelchen bekommt mein Kagulein mit nem speziellen Gruß gewidmet! * lachz* *die duuuurchschruuuublz!!* Du weißt schon wieso, Süße!! ^o^ - Was aber wiederum nicht heißt, dass ich die Widmung der gesamten FF etwa ändern würde!! *das mal schnell hinterher schiebt, um Missverständnissen vor zu beugen!!* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)