The Gravity of Life von Polarstern (Yami x Yugi?) ================================================================================ Kapitel 9: Hunde, Herzen und Blumensträuße ------------------------------------------ Halloha! ^-^ *allen winkz* Es freut mich wahnsinnig, dass diese Story so gut ankommt!! ^.^V Wie angekündigt - wir haben Mitte/Ende August - habe ich meine Sommerpause (die letztendlich doch keine echte war.. XD"" *das Schreiben im Urlaub doch nicht lassen konnte*) beendet... und präsentiere euch mein neuntes Kapitel= ^^= Ich hoffe, das lange Warten hat sich gelohnt und eure Vorfreude wird nicht enttäuscht! ^^;;;; Noch ein Mal möchte ich hier meinen Dank und meine große Freude an/über euch als Leserschaft loswerden! Ich freue mich besonders über eure Kommentare - wow, Sage und Schreibe schon 107! ^-^ Besonders liebe Grüße gehen mit diesem Teil an meine Freunde vom Yami x Yugi Treffen auf der diesjährigen AnimagiC ^_^ ...Die mich ausgelöchert haben, wie es wohl weiter geht... (*ganz unauffällig unter anderem zu Yamichii und Shivers schaut* *muhaha* Außer mir weiß es niemand XD Yugi: Oh.. oh... Das will ja was heißn... X___x Yami: *Köpfchen schiefleg*) - Und mich gleichzeitig damit sehr angespornt haben, wie immer mit ganzer Seele weiter zu schreiben ^^ *alle fest knuddel* Musik beim Schreiben: Eigentlich nur eins.. und das rauf und runter: Lisa Stansfield: "If I hadn't got you" Dann spanne ich euch mal nicht länger auf die Folter.. Viel Spaß! Das Polar ^^ WICHTIG: Das Kapitel wurde komplett überarbeitet und teilweise inhaltlich verändert und nun realistischer gestaltet! Es wäre schön, wenn ihr es noch mal lesen würdet! ^^ Hunde, Herzen und Blumensträuße "Na dann... Kacy... auf geht's!", versuche ich sie zu motivieren und zupfe hilflos und unwissend, wie ich jetzt mit ihr umzugehen habe, an der Leine. Widererwartend gehorcht die Hündin, rappelt sich auf und sieht mich treu aus ihren eisblauen Augen an. "Jaa, schon gut, Mädchen... sei einfach schön brav, ja? Auch wenn du mich nicht kennst.. ich bitte dich..", flüstere ich eher zu mir selbst, da ich genau weiß, dass das Tier mich nicht versteht. Aber irgendwie muss ich mich ja selbst beruhigen.. Noch ein Mal seufzend, kraule ich Kacy ermutigend hinterm Ohr. Genau in diesem Moment ertönt hinter mir leises, aber eindeutiges Gekichere einer Frau. Neugierig drehe in den Kopf leicht und schiele aus den Augenwinkeln, um mich möglichst nicht auffällig umdrehen zu müssen. Zunächst sehe ich gar nichts... Doch dann... jaa!! Das ist doch diese Sportlehrerin von eben - und sie trägt noch immer ihre Sonnenbrille. Nur ihre blauen Haare, die eben noch so ordentlich zu einem Zopf zusammen gebunden waren, hängen ihr nun offen und wellig über die Schultern. Aber sie ist nicht allein... deutlich höre ich weitere Schritte einer anderen Person. Verdammt, diese passt nicht mehr in mein Blickfeld! Ich sehe nur einen Schatten... Geschickt lasse ich den Ball in ihre Richtung fallen, um einen Grund zu haben, mich herum zu drehen und meiner Neugierde nachzukommen. Ein Verdacht keimt nämlich gerade auf... Aaahja! Hausmeister Mikawa... und beide in seehr ausgelassener Stimmung.. Ich beobachte aus meiner gebückten Pose, wie dieser der Sportlehrerin durch ihr offenes Haar fährt, welches nicht gerade ordentlich gekämmt aussieht. Na, wenn das mal nicht unser Pärchen aus der Umkleidekabine ist.. Respekt, man sieht ihnen nichts an - keine typischen, auf links getragenen oder schief zugeknöpften Kleidungsstücke... Zumindest so gut ich es trotz den dicken Jacken erkennen kann... Ein heimliches Liebespärchen auf unserer Schule.. So so.... Na ja... warum auch nicht... unter Lehrern ist das ja auch nicht verboten... Ich seufze, muss meine Gedanken schnell wieder in eine andere Richtung lenken. Schnell schnappe ich mir den Ball und schlage mit Kacy die andere Richtung ein, um dem Pärchen auf jeden Fall zu entkommen. Ich treffe schließlich auf den hinteren Nebenausgang unseres Schulgeländes. Hier bin ich selten, denn hier liegen nur einige Mehrfamilienhäuser an der verkehrsberuhigten Nebenstraße. Sämtliche Busse und Bahnen fahren auf der anderen Seite. Mit Kacy, die auch ganz brav neben mir Schritt hält, laufe ich einfach mal den Bürgersteig weiter hinunter. Ich war zwar noch nie wirklich hier, kenne diese einzelnen Straßen nicht, aber wenn ich ungefähr eine halbe Stunde weiter in diese Richtung gehe, müsste ich in den kleinen Wald am Stadtrand kommen. Und da ich sowieso Zeit ohne Ende habe... ich sogar möglichst lange unterwegs sein möchte, um Kacy so kurz wie möglich im Haus zu haben, setzt sich diese Route auch direkt in meinem Kopf fest. Ein Blick auf meine Uhr folgt. Gleich vier Uhr. Na toll... Ich kann doch nicht vier Stunden lang mit diesem armen Tier spazieren gehen! Obwohl... Wenn ich sie mir so ansehe - da steckt ganz sicher ein Husky mit bei ihr drin! Warum habe ich Athem eigentlich noch nicht gefragt?! Nun ja... vielleicht ergibt sich daraus ja eine Gelegenheit für ein Gespräch nachher.. Ein leichtes Lächeln bildet sich auf meinen Lippen, während ich Kacy durch die Straßen führe und gut aufpasse, sobald wir auf Passanten treffen. Vielleicht ist es irgendwo hinterhältig... mich über seinen Hund in sein Herz zu schleichen - aber Yami Athem kann doch letztendlich selbst entscheiden, wie weit er mich hinein lässt und wie weit nicht, oder?? Also ist das vollkommen in Ordnung. Und ich führe Kacy ja nicht nur wegen ihm aus... ich wollte sowieso schon immer einen Hund! Und sie ist wirklich total süß, ich mag sie wirklich! Es wäre etwas Anderes, wenn ich Hunde nicht leiden könnte und nur so tun würde, als ob, um Herrn Athem einen Gefallen zu tun - oder? Oh man.. jetzt verfalle ich auch schon ins Zweifeln... Aber nun ist sowieso nichts mehr rückgängig zu machen! Ich sollte mich lieber auf heute Abend freuen.. Oh ja, und wie ich mich freue... Er kommt mich besuchen!! Es dauert sogar fast eine dreiviertel Stunde, bis wir den Waldrand erreicht haben. Einmal habe ich nämlich erst recht spät gemerkt, dass der Weg gar nicht aus der Stadt hinausführt - aber dafür, dass ich diese Strecke noch nie genutzt habe, konnte ich mich doch allein durch meinen Kopf und die Schilder recht gut orientieren! Endlich, ab hier kenne ich mich nämlich aus. Früher bin ich nämlich oft mit Großvater, als er noch ein Auto hatte, hier gewesen. Gleichzeitig habe ich mich nämlich unserem Haus auch ein kleines Stück genähert, welches aber nur in der selben Richtung liegt, jedoch noch gut einige Kilometer entfernt! Mein Opa und ich waren des öfteren hier zusammen spazieren - oder wir sind seinem Lieblingshobby nachgegangen: Pilze suchen! Von daher kenne ich hier viele Schleichwege und ruhigere Plätze. Deshalb fühle ich mich sicher. Verirren ausgeschlossen. Wäre ja auch undenkbar gewesen! Wenn ich mich verlaufen hätte... mit Yami Athems Hund.. Wenn man die Polizei alarmiert hätte und einen großen Suchtrupp nach mir losschicken müsste.. Oh Gott, mir wird bei der Vorstellung echt übel! Und Yami würde natürlich alles mehr oder weniger life mitbekommen.. Was würde er denken über mich! Und überhaupt... sein komplettes Vertrauen hätte ich verloren... Wie ich Kacy nur in so eine Gefahr bringen könnte, in so eine Aufregung stürzen... Er hatte sie mir schließlich im Vertrauen gegeben! Undenkbar, wenn etwas passieren würde... Herr Athem würde mich nicht mal mehr ansehen... und ich würde ihm genauso wenig weiter in die Augen sehen können. Ich würde ihn für immer verlieren... wenn ich nicht so schon ohnehin wüsste, dass meine Tagträumerein eh niemals wahr werden! Er ist ein Lehrer - mein Lehrer! Sechsundzwanzig Jahre alt und in ungreifbarer Ferne! Aber nein, Schüler Yugi Mutou kann ihn sich ja nicht aus dem Kopf schlagen.. Ich schlendere den Waldweg entlang, Kacy läuft artig neben mir her, so als wäre ich ihr Herrchen. Lächelnd sehe ich zu ihr hinunter. "Ja, brave Maus!" Beim Gehen versuche ich ihr so gut ich gerade dran komme, über die Seite zu streicheln. "Bleib so lieb, dann lasse ich dich auch gleich mal von der Leine..", flüstere ich eher zu mir selbst, wobei ich genau weiß, dass ich noch gar nicht bereit für so eine "Mutprobe" bin. Erst möchte ich mich noch ein wenig mehr mit ihr vertraut machen - sie versuchen, besser einschätzen zu können. Mich wundert nur, dass sie bisher noch gar nicht um Aufmerksamkeit gebettelt hat, wovor mich der Referendar gewarnt hatte.. Der Waldweg ist hart gefroren, ebenso wie einige Grashalme an den Rändern, wo niemand entlang geht, noch von Raureif bedeckt sind. Aber nur hier im Wald, wo ein dichtes Zweigdach das Eindringen der wenigen, kraftlosen Sonnenstrahlen auch noch verhindert. Es friert fast jeden Morgen, jedoch von Schnee gibt es nicht mal das geringste Anzeichen. Dabei hätte ich doch soo gerne welchen. Letztes Jahr ist er sogar ganz ausgeblieben.. Wie gerne hätte ich weiße Weihnachten! - Mit Yami. Hör mit dem Unsinn auf, Yugi! Nie und nimmer wirst du Weihnachten mit ihm verbringen! Aber ich werde ihm etwas schenken, das steht fest! Nichts Aufdringliches... nichts Übertriebenes! Nur als eine kleine, nette Geste... Anzu hat mir letztes Jahr erzählt, dass sie ihrer Fahrlehrerin eine Kerze geschenkt hat. Eine besondere, eine Duftkerze aus Bienenwachs. Typisches Geschenk von Frau zu Frau. Ich grinse in mich hinein. Nun ja, immerhin hat sie seit einigen Monaten ihren Führerschein. Und Jonouchi ist auch dran, hat vor kurzem die Theorie bestanden. Nur ich habe mich nicht angemeldet. Nicht, dass ich Angst vorm Fahren hätte, im Gegenteil, ich würde es wirklich gern tun! Jedoch... was soll ich mit einer Fahrerlaubnis ohne Auto? Wir haben auch dafür kein Geld.. Ein Jogger kommt uns entgegen, ich greife instinktiv fester nach der Schlaufe in der Leine, halte Kacy damit fest, die auch just in diesem Moment fest an der Leine zieht und augenblicklich losstürmen will. "Nein! Aus!", versuche ich mich. Meine Stimme versuche ich möglichst tief und energisch klingen zu lassen. Ich merke allerdings eher einen seehr geringen Erfolg - oder besser gesagt, gar keinen. Was die Hündin doch für eine Kraft hat! Sie macht es mir verdammt schwer, mich überhaupt zu halten! Sie zieht mich beinahe mit! "Kacy! Schluss jetzt!", rufe ich, ziehe sie weiter zu mir, indem ich mich ein Stückchen nach hinten lehne. Der Jogger erreicht uns und Kacy wedelt wie verrückt mit der Rute, hebt den Kopf und beginnt freudig zu bellen. Entschlossen nehme ich die Leine kürzer, stelle mich direkt neben sie und greife an ihr dunkelblaues Halsband, an dem ich einen weitaus besseren Griff habe. "Ist ja gut, mein Mädchen! Du bleibst jetzt hier!" Ihre schwarze Schwanzspitze, mit dem langen Fell schlägt immer wieder gegen meine Beine, doch das macht mir nichts. "Guten Tag!", ruft mir der Mann zu und ich erwidere flüchtig den Gruß. Tief atme ich durch, als er uns endlich hinter sich lässt. Kacy will ihm offensichtlich hinterher, doch ich halte sie vorsorglich weiter am Halsband fest - damit hatte ich schließlich schon gerechnet. Ob ich sie wirklich von der Leine nehmen sollte..? Andererseits... was hätte hier gerade passieren sollen, wenn ich sie zu dem Sportler gelassen hätte? Angefallen hätte sie ihn sicher nicht! Kacy würde nie etwas absichtlich Bösartiges tun! Sie ist nur sehr... impulsiv! Ja, das drückt es aus! Sie freut sich sehr über andere Leute, sie wollte den Läufer lediglich nur begrüßen! Niemand hätte Schaden davon getragen... Sicher habe ich überreagiert mit meiner Vorsicht.. "Na komm, Mäuschen... weiter geht's..", seufze ich und lasse die Lederleine wieder so lang wie sie ist. Der Wald ist kahl, bis auf ein paar immergrüne kleine Gewächse zwischendrin oder die schmarotzenden Kletterpflanzen an den nackten Baumstämmen. Genießerisch hebe ich das Gesicht Richtung Himmel, atme den typischen Waldgeruch ein. * Es wird kälter, ich animiere Kacy zum Anhalten und klappe mit der linken Hand den flauschigen Kragen meines Mantels höher, ziehe mir schließlich die Handschuhe aus den Manteltaschen, während ich Kacy befehle, sich neben mich zu setzen. Diese denkt aber anscheinend nicht mal im Traum daran, mir zu gehorchen! Ich seufze verzweifelt - es war eigentlich klar, dass sie nicht reagieren würde, selbst Yamis Befehle und damit die ihres Besitzers, missachtet sie noch oft genug. "Oh Kacy... Du musst noch eine ganze Menge lernen...", murmele ich eher in mich hinein, bücke mich dann zu ihr und weise mit der Hand Richtung Boden. "Sitz!", befehle ich noch ein Mal, um sie weiter mit dem Wort - oder besser gesagt für Hunde nur den Klang und den Tonfall - vertrauter zu machen. Sie soll sich gefälligst hinsetzen, damit ich mir in Ruhe meine Handschuhe überziehen kann! Da sie mit dem Wort alleine wohl nichts anfangen kann, drücke ich schließlich mit sanftem Druck ihren Po Richtung Erde und wiederhole das Kommando dabei erneut. Ich weiß zwar im Grunde überhaupt nichts über Hundeerziehung, aber es wird sicher nicht falsch sein, rede ich mir selbst ein, um mich ein wenig vom Stress zu befreien, der mir die ganze Situation bietet. Mittlerweile weiß ich auch, was Yami mit den Betteleien meinte. Bisher hat sie es zwei Mal bei mir versucht. Zuerst hatte die Hündin ihre Schnauze ständig gegen mein Bein gestupst. Dann begann sie sanft in mein Hosenbein zu beißen - meine arme Jeans! Was solls... es wird sowieso schon alles an mir voller Hundehaare sein. Mantel und Hose müssen also eh in die Wäsche. Als sie jedoch ein zweites Mal zwickte, und das sogar intensiver und länger, dabei noch versehentlich ihren Eckzahn in mein Bein bohrte, konnte ich nicht anders. Ich blieb stehen und sah sie streng an: "Aus!! Tu' das ja nie wieder!!", keifte ich sie streng an, tatsächlich mit einer gewissen Menge Ärger in der Stimme. Herr Athem hatte zwar gesagt, dass ich ihr somit ihre Beachtung geben würde... aber ich kann mich doch nicht ständig von ihr beißen lassen! Das ist doch auch sicher die falsche Erziehung..? Doch auch damit hatte ich das Falsche getan. Aufgeregt sprang sie mit einem plötzlichen, kräftigen Satz an mir hoch, so dass ich beinahe das Gleichgewicht verloren hätte! Mit ihren Vorderpfoten hatte sie einen Druck auf meinen Bauch ausgeübt, den ich nie und nimmer so stark eingeschätzt hätte. Stürmisch hatte sie dabei ihre Schnauze gegen meine Brust gedrückt, ehe ich sie energisch von mir ziehen konnte. "Jetzt reichts aber!! Ich binde dich gleich an einen Baum an und lasse dich hier!" Als hätte sie mich verstanden, gab sie daraufhin Ruhe - und ich glaubte mir einzubilden, dass sie enttäuscht ihre Ohren hängen lies und traurig neben mir hertrottete. Während ich in meine rechte Tasche nach dem anderen Handschuh greife, stoßen meine Finger zunächst auf etwas Filziges, Erdiges. In der ersten Sekunde verwirrt und verstört, was sich denn da schon wieder in meinen Mantel geschlichen hat, ziehe ich es hervor. Ich brauche es mir jedoch gar nicht vors Gesicht zu führen, schon spüre ich, dass es sich um eine Kugel handelt und die Erinnerung an den Tennisball, Kacys Spielzeug, kommt blitzartig wieder in den Vordergrund. "Na toll... Ich glaube, das mit dem Spielen, lasse ich lieber... Du bist mir ein zuu aufgeladenes Energiebündel." Ich streiche der Hündin, mich etwas verloren fühlend, über den Kopf. "Oh man, Maus... Was tust du mir an...", jammere ich und kraule sie sanft hinter ihrem silbrigen Öhrchen. Muss mich aber sofort selbst korrigieren: Was habe ich mir selbst angetan. Stimmen einer angeregten Unterhaltung tauchen hinter mir auf und wieder greife ich dem Tier vorsichtshalber ans Halsband. Ein älteres Ehepaar ,überholt' uns, beide werfen mir im Vorübergehen ein freundliches Lächeln zu. Ich erwidere es, kraule die Hündin derweil zur Ablenkung weiter am Hals. Wie zum Gruß bellt Kacy plötzlich ein Mal auf, gibt aber sofort wieder Ruhe. Ich versteife mich, erwarte, dass sie losstürmt, jedoch werde ich in dieser Hinsicht enttäuscht. Als wäre nichts gewesen, bleibt sie anständig sitzen, wirft mir gar einen unschuldigen Blick aus ihren eisblauen Augen zu. Sie hat wirklich intensive Augen! Genauso wie ihr Besitzer! Mich beschleicht so das Gefühl, dass sich die beiden ähnlicher sind, als ich vielleicht wahr haben möchte. Auch Yami kann so... unausgeglichen wirken - so... wechselhaft! Plötzlich tauchen so extrovertierte Seiten an ihm auf, von denen er sich sonst nie etwas anmerken lässt! Nachdem ich bereits fast anderthalb Stunden unterwegs bin, erreiche ich schließlich mit meiner Begleiterin eine kleine Lichtung. Rings herum stehen Tannen, die uns weitgehend vom Gehweg abschirmen. Kacy war seit ihrem Sprung auf mich, der sich noch immer an Hand von mehreren, dreckigen Pfotenabdrücken auf meinem beigefarbenen Wintermantel erahnen lässt, außerordentlich lieb und ruhig. Ich habe bereits mehr Vertrauen zu ihr gefunden und kann gar nicht mehr von ihrem weichen Fell lassen! Es ist so schön lang und glatt und glänzt so gesund! Auf der Lichtung hocke ich mich zu ihr und schrubbele ihr die Seiten. Kacy reckt ihren Hals, hebt ihre feuchte Schnauze und schlabbert mir voller Freude durchs Gesicht, während wieder mal ihr buschiger Schwanz hin und her wedelt. "Ja, jaa, Maus! Ich weiß ja, dass du dich freust!", lache ich und drücke den Hundekopf von mir. Ich kann nicht leugnen, trotz allem sehr an diesem Tier zu hängen. Sie ist auf ihre eigene Art so liebenswürdig und verkuschelt! Und soo süß! Nur noch etwas ungestüm.. Ebenfalls in plötzliche Schmuselaune verfallen, drücke ich meinen Kopf an ihren, warmen, flauschigen Hals. Sie riecht gut. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll... nicht nach irgendwelchen künstlichen Duftstoffen oder stinkt auch nicht, wie manche Vierbeiner. Ob Yami sie wohl öfters wäscht? Zumindest riecht es nicht danach... sie riecht einfach nach... Hund! Ich lache über mir selbst, fahre Kacy über die Brust. Zumindest riecht sie nicht wie Yami Athem... denn das hätte ich sofort bemerkt! Ich weiß nicht wieso... aber ich habe seinen Geruch tief in mir gespeichert. Ohne, dass ich ihn mir bewusst habe merken wollen! Wenn auch nur jemand das gleiche Aftershave oder Deo wie er benutzt, drehe ich mich bereits instinktiv nach dieser Person um! Oft weiß ich im ersten Moment gar nicht, was mich dazu bewegt... realisiere meistens immer erst Minuten später, dass er etwas damit zu tun hat! "Okay... Ich mache dich los. Versprich du mir, dass du deine Freiheit nicht ausnutzt, ja?" Ich greife nach dem Karabinerhaken an Kacys Halsband. Es wird schon in Ordnung gehen. Immerhin meinte Herr Athem selbst zu mir, ich dürfte sie mal los machen! Er hätte es mir streng verboten, wenn er eine Gefahr gesehen hätte... Wahrscheinlich denke ich mal wieder viel zu übervorsichtig! Kaum ist die Leine ab, hüpft die Hündin wie verrückt auf der Stelle, setzt sich dann in Bewegung und umkreist immer wieder meine Beine. "Du willst spielen, hm?" Ich ziehe lächelnd ihren scheinbar heiß geliebten Tennisball aus meiner Tasche hervor. Denn kaum erblickt Kacy ihr Spielzeug, stößt sie einen unkenntlichen Laut aus, der nicht wirklich einem Bellen ähnelt und wird immer unruhiger. Ich werfe, ihr zuliebe, den Ball, aber extra mit ziemlich wenig Schwung, damit er in der Nähe bleibt - und wie erwartet saust Kacy wie eine Furie hinter dem gelben Punkt her. Als sie ihn mir wieder bringt, erweist sich die Situation jedoch nicht als ganz so einfach. Statt ihn mir vor die Füße zu werfen, wie ich es von anderen Hunden kenne, behält sie den Ball im Maul und wartet offenbar darauf, dass ich ihn ihr abnehme. Als ich jedoch danach greife, weicht sie mir allerdings geschickt nach hinten aus. Und auch beim zweiten Versuch den Ball wieder zu bekommen, trickst sie mich aus, hält das Stück aus Gummi und Filz fest zwischen ihren Zähnen und erfreut sich daran, wie ich versuche, es ihr weg zu ziehen. Aha! Also wieder ein neues Spiel! "Du dicke Nudel! Ich spiele hier mit dir, nicht umgekehrt! Nun gib es schon wieder her!", fordere ich lachend auf, doch Kacy macht sich über mich lustig und rennt in kleinen Kreisen um mich herum. Ich muss zugeben selten so viel Spaß und Freude gehabt zu haben. Ich jage hinter Yamis Hund her, versuche sie zu locken und gehe vollkommen in ihrem Spiel auf. In ihr steckt eindeutig ein halber Husky! Deutlich spüre ich, wie viel Freude ihr das Laufen bereitet - und überhaupt, wie schnell sie ist! Dieser Hund geht jämmerlich zu Grunde, wenn man ihn in einer Wohnung hält, ohne, dass er hinaus darf! Kacy passt wirklich zu Yami, wie ich erneut feststellen muss. Auch er ist keineswegs ein Stubenhocker! Überhaupt ist er schließlich sehr sportlich und ich wette, in ihm gibt es eine Menge Energie, die nur darauf wartet, frei gelassen zu werden. Er ist genau der Richtige für Kacy, sicher gehen die Zwei oft zusammen laufen! Deshalb hat er sich also für Kacy entschieden! Ein letztes Mal werfe ich noch das Bällchen - ich habe herausgefunden, dass es am leichtesten ist, Kacy auszutricksen, wenn ich mich desinteressiert stelle. Ich brauch nur so zu tun, als sei das Spiel beendet - und schon kommt sie an, wirft mir den Ball vor die Füße und stupst mir auffordernd ans Bein. Aber zu oft darf ich diesen Trick auch nicht anwenden! Die Hündin jagt drauf los, keineswegs Anzeichen von Erschöpfung zeigend und ich hatte nie zuvor so intensiv den Wunsch verspürt, dass sie doch mein Tier sein soll! Ich komme doch nie wieder von diesem chaotischen, verschmusten, liebenswürdigen Hund los! Überhaupt... da ich mir Kacy schließlich aus dem Kopf schlagen muss... wie gern hätte ich doch einen eigenen Hund!! .... Vergiss es, Yugi! - Ermahne ich mich direkt selbst, denn ich weiß, Großvater würde das nie erlauben. Ein Hund bringt Dreck ins Haus, er haart... und er kostet. Hundesteuer, Tierarzt, Futter...All das könnten wir uns auf Dauer gar nicht erlauben. Herr Athem verdient schließlich schon selbst, wenn auch als bloßer Referendar, nicht viel. Aber ich denke, seine Eltern - und auch Mirai - unterstützen ihn da sehr viel. Nie könnten sich die beiden sonst zusätzlich zu ihrer Wohnung auch noch einen Hund, ein Motorrad und ein Auto leisten! Aber vielleicht darf ich Kacy bald noch mal ausführen..? Immerhin hat gerade alles recht gut geklappt! Yami wird mir nachher sicher sehr dankbar sein, ihm diese Aufgabe abgenommen zu haben! Mein Magen kribbelt, wenn ich nur daran denke, dass er mich nachher besuchen kommen wird! Ich sehe auf die Uhr: bereits halb sechs. Schnell sammele ich Kacy ein und nehme sie zurück an die Leine. Zwar noch gute zwei Stunden Zeit, aber ich selbst bin völlig erschöpft von dem Rennspielchen und es ist bereits etwas dunkel geworden - ich möchte den Wald nun wirklich verlassen! Von dort aus bis zu unserem Haus habe ich schließlich auch noch eine Stunde zu laufen. Ich bin schon jetzt völlig fertig und erschöpft. Meine Füße fangen an zu schmerzen. Egal... Ich kann darüber hinwegsehen - habe ihn vor mir, als ständiges Ziel vor Augen! Und wieder bin ich gedanklich bei seinem Besuch, während ich die Lichtung verlasse. Ich werde ihn nachher auf jeden Fall noch hinein bitten! Sicher möchte er noch etwas trinken.. Wenn er erst mal mein Zimmer betreten hat....werde ich dafür sorgen, dass er noch eine Weile bleibt! Ich habe schließlich noch genug Fragen an ihn.. Mein Herz klopft schneller - ich kann es kaum noch abwarten! Ich werde ihm unmittelbar gegenüber sitzen... in seine strahlenden Augen sehen - von ihm angelächelt werden! Ich spüre nur noch einen plötzlichen Ruck, ich werde blitzschnell nach vorne gerissen, kann mich gerade noch selbst abfangen und ausbalancieren, um nicht zu fallen. Schon habe ich die Hundeleine aus der Hand verloren und ich sehe nur noch Kacy durch die länger werdenden Schatten davonrennen. "Kacy!!", schreie ich erschrocken und hechte ihr hinterher. Sie hatte aus heiterem Himmel an der Leine gezogen - und das Tier hat nicht gerade wenig Kraft! Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht mehr auf sie geachtet habe! Ich stolpere den Hügel mit dem dichten Tannenwuchs hinunter, zurück zum Hauptweg. Verdammt!!! Wahrscheinlich hat sie irgendetwas gewittert... ein Kaninchen oder sonst etwas. Im nächsten Moment beginnt sie auch schon mehrmals zu bellen. Außer Atem, habe ich klare Sicht auf den Hauptweg und mein Herz bleibt erschrocken stehen! Mein ganzer Körper fühlt sich an, als wäre er mit einer Eisschicht überzogen - mir wird schrecklich schlecht! Meine Luft wird knapper, ich jappse regelrecht nach Atem Mein Magen dreht sich herum: NEIN!!! Mit weit aufgerissenen Augen muss ich wahrnehmen, wie Kacy unmittelbar in zwei ankommende Radrennfahrer hineinrast! Oh Gott!!! OH GOTT!!! Ich brauche gar nicht weiter nachdenken - kann es auch gar nicht! Mein Gehirn schaltet sich ab, wie von allein heben sich meine Füße, werden schneller und schneller und hasten Kacy hinterher. Scheiße! Scheiße!! - ist das Einzige, was durch meinen Kopf spukt und ich werde von blanker Panik beherrscht, die sich wie eine eiserne Hand um meine Kehle schlingt und sie beginnt, zuzudrücken. Ich bekomme kaum noch Luft, der Boden unter meinen Füßen beginnt sich zu drehen und zu wanken! Mir wird schwindelig, richtig schlecht! "HAAAALT!! STOPP!!!!! PASSEN SIE AUUUF!!!", schreie ich los, unwissend, was das bringen soll - denn die Radfahrer werden Kacy bereits gesehen haben. Der Abstand ist jedoch viel zu klein, als dass sie rechtzeitig anhalten könnten! Kalter Schweiß bricht aus sämtlichen meiner Poren hervor und ich stürze einfach weiter vorwärts, die letzten drei Meter überwindend - in der Hoffnung, noch irgendetwas retten zu können!! Der Schwindel nimmt zu, ich kann kaum noch aufrecht laufen - alles dreht sich! Ich zwinge mich jedoch zum Durchhalten! Verdränge das Rauschen in meinen Ohren, blinzele öfter, um wieder ein klares Bild vor den Augen zu erhalten. Doch zu spät. Kacy steht bereits seitlich genau auf dem Radweg, die Männer sind gerade fluchend auf die Bremsen getreten, doch der Vordere der beiden rutsch durch seinen Schwung mit dem Vorderrad genau in Kacys Flanke! Diese jault schmerzhaft auf, setzt zum ausweichendem Sprung in meine Richtung an, doch die Schlaufe ihrer Leine verfängt sich just in diesem Moment in den bremsenden Speichen des zweiten Fahrrads. Alles passiert innerhalb von Bruchteilen von Sekunden! Ich weiß selbst nicht, was ich tue! Panik und Entsetzen steuern mich wie von selbst, ich nehme kaum selbst wahr, was ich unternehme! Ich mache einen riesigen, letzten Schritt auf den zweiten Fahrer zu, bekomme ihn an der Jacke zu fassen und will ihn einfach anhalten!! Nur flüchtig und aus den Augenwinkeln bekomme ich mit, wie Kacy seitlich an der verfangenen Leine mitgeschleift wird. Dann verlieren wir beide durch mich das Gleichgewicht und wir kippen samt Fahrrad zur Seite. Das Schwindelgefühl wird erdrückend stark, ich kann kaum noch dagegen ankämpfen!! Der andere Mann, der direkt neben uns mit seinem Rad steht, wird ebenfalls mitgerissen und mit drei ersticken, geschockten Schreien gehen wir alle zu Boden. Die blanke Panik und der Schock rasen schneller, als das Blut durch mich hindurch, alles in mir erfriert und ich spanne aus Reflex sämtliche Muskeln an, um dem Schmerz irgendwie entgegen zu wirken. Ich weiß nur noch eins: Jetzt fällst du! Der hart gefrorene Boden kommt immer näher! Kacy hat Schmerzen! - Du hast versagt!! Ich spüre noch, wie sich die Lenkerstange hart in meinen Bauch eingräbt, der Schmerz ist einfach überall!! Tränen schießen unmittelbar hervor und mir bleibt die Luft weg - habe Höllenpanik zu ersticken!! Ich will los schreien, doch stattdessen bringe ich nur ein krampfhaftes Würgen zu Tage. Dann übergebe ich mich richtig, ehe alles um mich herum schwarz wird und ich nichts mehr mitbekomme. *** Als ich wieder zu mir komme, nehme ich zunächst nichts weiter als ein unheimliches Schädelbrummen wahr. Es braucht einige Versuche, bis ich meine Augen öffnen kann, künstliches, grelles Licht macht mich beinahe blind. Wieso liege ich hier herum? Das ist doch gar nicht mein Bett...? Gar nicht mein Zimmer..? Was ist passiert?? Wo bin ich?? Wie bin ich hierher gekommen? Habe ich etwas verpasst? - Eine Gedächtnislücke?? Eine erste Welle Angst rollt an, die ersten Wogen reißen mich bereits mit sich. Ruhig, Yugi... ganz ruhig... Ich fasse mir mit der Hand an die Stirn, versuche, mir selbst zu erklären, was geschehen ist und warum ich hier liege. Ist es etwa schon der nächste Morgen? Wurde ich von Großvater geweckt, ist es Zeit zum Aufstehen? Ist es etwa die all morgendliche Verschlafenheit, die mir gerade schwer in den Knochen hängt? Irgendetwas beunruhigt mich aber... Die Angst steigt weiter... alles scheint so anders als sonst!! Hm, welchen Wochentag haben wir? Kurz denke ich nach, dann weiß ich es wieder: Montag! Montag.... - Montag! Ich hatte heute Aufbaudienst! Wie eine Reihe von Verkettungen fällt mir ein Detail nach dem nächsten ein. Tanzstunde, Badmintonmatch, Gespräch am Parkplatz, Kacy, Spaziergang..... und... Ein Blitz von Schock durchfährt mich. Der Unfall!!!! Im selben Moment setzt etwas über meinem Kopf ein störendes Piepsen ein. Angst und Schreck kriechen höher, nehmen mich unmittelbar in Besitz. Alles um mich herum weiß.... Ich bin in einem Krankenhaus! Oh mein Gott... Was ist mit mir?? Warum hat man mich direkt hierher gefahren? Wurde ich operiert? Habe ich mir irgendwelche schlimmen Verletzungen zugezogen?? Was piepst hier so grässlich?? Maschinen... Geräte..? Was macht man mit mir?? Was.. Was passiert hier?? Ich bin alleine...? Ich will, dass jemand kommt! Redet mit mir!! Aber... das kann doch gar nicht sein! Ich habe mich ins Fahrrad geworfen... Habe ich denn nicht nur die Lenkerstange in den Bauch bekommen? Es kann doch gar nichts soo Schlimmes passiert sein!! Erneute Panik durchströmt mich: Was ist nach dem Sturz geschehen? Wie bin ich hier her gekommen? Ich weiß gar nichts mehr! Habe ich mir womöglich noch etwas gebrochen? Ich konzentriere mich auf meinen Körper, kann jedoch außer einem heftigen Ziehen in der Magengegend, meinen Kopfschmerzen und einer schummrigen Übelkeit nichts feststellen. Achja... ich bin ja auf die verdammte Lenkstange geflogen, weil ich Kacy- Kacy!! Oh Gott! Was ist mit Kacy geschehen??! Hat man ihr geholfen? Ihr überhaupt noch helfen können??! Herr Athem wird...!! Scheiße.... das... das muss doch einfach nur ein schrecklicher Alptraum sein... ein schrecklicher Alptraum.... oh scheiße.. Das Piepsen über mir wird lauter, unerträglicher, treibt mich in den Wahnsinn! Was - In dem Moment wird die Tür aufgerissen, zwei Schwestern stürmen hinein, werden aber sofort wieder ruhiger, als sie mich sehen. "Ah, du bist endlich wach! Wie geht es dir?", lächelt die Eine mit braunrötlichen, etwa schulterlangen Haaren, die sie zu einem einfachen Zopf zusammen gebunden hat. "Es geht... Mir ist nur schlecht...", antworte ich knapp, "Aber.. Was ist mit mir?! Was ist passiert??!", frage ich panisch. "Also...", wiederholt die Schwester, sieht mich seufzend an. "Sie können übrigens auch reinkommen! Er hat sich wohl nur beim Aufwachen erschrocken!", ruft die Blonde von der anderen Seite meines Bettes die ebenfalls einen, jedoch geflochtenen Zopf hat, auf die ich erst jetzt meinen Blick wende. Und eine Sekunde später in der Tür steht - Großvater. Misstrauisch sieht er mich zunächst an. Nervös lächele ich ihm zu, hoffe, von ihm nun alles zu erfahren! "Yugi...", flüstert er schließlich, tritt in mein Zimmer hinein und zieht sich einen Stuhl von der Wand an mein Bett. "Was hast du uns für einen Schrecken eingejagt, mein Junge... Wie geht es dir?!" Wie es mir geht?? Ich weiß es nicht! Ich weiß ja nicht mal, was mit mir überhaupt los ist! Man liegt ja nicht grundlos im Krankenhaus!! Und außerdem - wie steht es um Kacy??!! Was ist mit Herrn Athem?! Weiß er Bescheid? Mein Herz wummert, ich habe so schreckliche Angst! Ein so furchtbar schlechtes Gewissen! Solche Schuldgefühle... "Ganz in Ordnung..", bringe ich gezwungenermaßen hervor. Am liebsten hätte ich Großvater nun angeschrieen, mir endlich alles zu sagen, was er weiß! Doch er hat es nicht verdient, das Ventil für meine aufgestaute Angst zu werden... Ich muss mich zurückhalten, erst auf ihn eingehen... so schwer es mir auch fällt. Aber ändern werden die Informationen, auf die ich so brenne, auch rein gar nichts mehr.. "Hey, was ist denn los?" Die blonde Schwester beugt sich lächelnd zu mir hinunter, "Du brauchst doch nicht so nervös zu werden! Mit dir passiert doch gar nichts... Bitte beruhige dich... Das Elektrokardiogramm misst viel zu hohe Werte... Wir versichern dir, dass du keine Angst zu haben brauchst." Bei dem letzten Satz wandte sie sich vor allem an meinen Großvater, der daraufhin verständnisvoll nickte. "Elektro-?", wiederhole ich verwirrt, muss aber abbrechen, da mir der Rest schon wieder entfallen ist. "-Kardiogramm. Kurz: EKG", erklärt die andere Schwester und langsam wird mir klar, woher das laute, nervende Gepiepse herkommt! Erst jetzt werde ich auf die Stöpsel auf meiner Brust aufmerksam, ich verfolge das Kabel bis zu einem kleinen Kasten, auf dessen Bildschirm unregelmäßige und hohe Kurven aufgezeichnet werden. Doch jetzt hält mich nichts mehr: "Opa! Was ist geschehen? Wie komme ich hierher? Warum liege ich hier?? Wie steht es um Kacy? Was ist mit ihr??" Das stechende Piepsen wird lauter - kontinuierlich lauter, dröhnt mir mit jedem Schlag meines Herzens gleichzeitig in den Ohren. Herz - das ist es!! Das EKG misst meine Herzfrequenz. Meine Augen reißen sich auf. Das tut man nicht einfach so!! Großvater schüttelt jedoch nur den Kopf, legt eine seine Hände auf meine Bettdecke. "Einer der Radfahrer hat über Handy sofort den Notarztwagen verständigt und der hat dich zur Sicherheit ins nächstgelegene Hospital gefahren. Du bist unterwegs noch mal kurz zu dir gekommen, weißt du das denn gar nicht mehr?" Ich schüttele nur mit dem Kopf, was sich aber als äußerst schlechte Idee herausstellt, denn es verstärkt die Kopfschmerzen bloß. "Nein... ich erinnere mich nur noch wie der hart gefrorene Boden immer näher kam... Danach ist alles weg.. Mir ist so schlecht.." Eine der Krankenschwestern reicht mir ein Glas Wasser, wonach ich dankbar greife und schon die Andere mit ihren Händen in meinem Rücken spüre, wie sie mir beim Aufrichten hilft. "Du hast zum Glück nur einen leichten Schock erlitten, Yugi. Vermutlich hast du außerdem noch eine Gehirnerschütterung eingefangen. Ein Arzt wird gleich noch nach dir sehen und einige Fragen an dich haben." Ich nicke nur irritiert, schlucke hektisch das Wasser hinunter. Alles in mir beginnt sich wieder zu beruhigen. Ich hatte schon das Schlimmste befürchtet.. Ich bin froh, dass der Unfall zumindest mitten auf dem Hauptweg passiert ist und so der Krankenwagen gut - Oh Gott!!!! Ich bin sicher... aber was ist mit Kacy??! Großvater hat sie bisher ausgelassen! Mit Absicht..?! Panisch fällt sie mir wieder ein, wie konnte ich sie nur vergessen?? Wie so egoistisch sein??! Wie es ihr geht? Was ist bloß mit ihr geschehen?! Augenblicklich verschlucke ich mich heftigst an meinem Wasser. Huste, spuke, versuche die restlichen Tropfen krampfhaft zu schlucken. Ich atme schmerzhaft, bekomme beinahe keine Luft mehr! Meine Luftröhre drückt und brennt. Verdammt! "Yugi! Was hast du??", schaltet sich Großvater sofort ein. "Opa!! Was ist mit Kacy?? Was ist mit ihr passiert??!" Auf seinen fragenden Blick hin, füge ich schnell etwas leiser hinzu: "Ähm.. dem Hund von... von... meinem... Lehrer...", stammele ich peinlich berührt, erinnere mich wieder daran, dass Großvater schon beim letzten Mal keine besonders hohe Meinung von Herrn Athem hatte. Außerdem klingt dieser Satz echt bescheuert... Was habe ich auch mit dem Hund eines fast Fremden zu schaffen?? "Das würde ich von dir gerne wissen..", stellt mein Großvater die Gegenfrage. "Was in aller Welt tust du Abends im Wald - noch dazu mit einem fremden Hund? Dir hätte sonst etwas passieren können! Damit meine ich nicht nur die Radfahrer! Du hättest mir doch wenigstens Bescheid geben können.. Ich habe mir doch Sorgen gemacht, wo du bleibst!", vorwurfsvoll und mit deutlichem Entsetzen im Blick sieht er mich an. Mein Puls beschleunigt sich weiter, ich spüre mein Herz gegen meine Rippen schlagen. Das EKG wird wieder lauter. "Jii-san, bitte!", flehe ich beinahe, die Angst schnürt mir die Kehle zu, erste Tränen aus purer Verzweiflung steigen in mir auf, rauben mir die Möglichkeit des klaren Schluckens. "Sie sollten ihn nicht weiter aufregen. Sein Herz, sie wissen doch..." Sugoroku senkt den Kopf kurz, betrachtet den Boden, ehe er langsam nickt. Daraufhin verlassen die beiden Schwestern leise den Raum. "Dir ist der Hund also so wichtig? Nun.. Genaueres ist mir unklar, man hat ihn sofort zu einem Tierarzt gefahren, er.. sie wird noch operiert." Mir stockt der Atem. Oh Gott!! Auch das noch... operieren! Was ist mit Herrn Athem?! Weiß er Bescheid? Er wird mir den Kopf abbeißen!! Mir nie wieder in irgend einer Weise vertrauen!! Mein Herz wummert, ich habe so schreckliche Angst! Ein so furchtbar schlechtes Gewissen! Solche verdammten Schuldgefühle... Wenn Yami.. Mir wird wieder richtig schlecht, ich schnappe nach Luft und der Bildschirm des EKGs schreibt wie verrückt hohe Kurven auf der Anzeige. Großvater wird im selben Moment ein wenig bleicher, hebt dann beschwichtigend die Hände. "Ein Pfotenbruch und einige Rippenquetschungen. Außerdem hat sie wohl eine der Rippen bei dem Aufprall kurz in den Magen gebohrt... Das Organ ist verletzt und man musste sofort die Blutung stillen. Aber der Besitzer meinte, sie hätte nochmal Glück im Unglück gehabt. Es wäre nichts, was der Tierarzt nicht spurlos beheben könnte. Yugi, ich...", betreten bricht er ab, fährt sich mit der Hand durchs graue Haar an den Seiten. "Der... der Besitzer??!", wiederhole ich zutiefst erschrocken. Herr Athem... Er weiß Bescheid! Er weiß alles! Man hat ihn also direkt informiert. Kein Kunststück, wozu trägt Kacy auch eine Hundemarke. Er wird aufs Tiefste enttäuscht und wütend auf mich sein... Habe nun sämtliches Vertrauen bei ihm verspielt.. Ich werde ihm in der Schule doch nie wieder in die Augen blicken können! Ich beiße mir auf die Lippen, es ist, als würde gerade die Zimmerdecke auf mich hinunterfallen und mich unter Trümmern begraben. Ich glaube, das wäre mir auch gar nicht so unlieb.. verschüttet... oder im Koma... warum nicht beim Unfall ums Leben gekommen? Dann müsste ich Yami nicht wieder begegnen! Wäre ihm kleine Erklärung schuldig... müsste mich nicht 100 Mal bei ihm entschuldigen und um Verzeihung bitten... Doch da wird mir auch schon etwas klar. "Du hast mit ihm gesprochen..?" "Ja, sogar zwei Mal. Mir wurde die unangenehme Aufgabe zu teil, dem jungen Herrn zu berichten, was vorgefallen ist. Und, dass sein Hund unterm Messer liegt...", Großvater seufzt resignierend. "Und vorhin hat er mich aus der Tierarztpraxis noch ein Mal angerufen, sich nach dir erkundigt und hat mir das mit dem Knochenbruch erzählt." Sich nach mir erkundigt?? Verständnislos sehe ich ihn an. "Er hat nach mir gefragt..? Überhaupt - was hat er zu all dem gesagt?? Ist er sehr böse? Oh man... ich hab ja so ein schlechtes Gewissen.." "Ach Yugi... Das ist doch egal... Ich habe keine Ahnung, was er denkt und fühlt! Er hat es nur relativ gefasst aufgenommen - er schien aber doch deutlich schockiert. Anscheinend habe ich wirklich Glück gehabt mit dem Zeitpunkt, er sagte, er wollte gerade zu uns fahren, er war nur für zwei Minuten in seiner Wohnung, um seine Unterlagen eben noch wegzulegen. Na ja... bei uns hätte er jedenfalls vor verschlossener Tür gestanden..." Ich nehme den Blick von ihm, sehe aus dem Fenster. Ich muss irgendwo in einem der oberen Stockwerke liegen. Ich sehe draußen nur Dunkelheit und der Himmel lässt sich vage anhand von dichten Wolken erkennen - es wird wohl Morgen regnen.... Nun ist es stockfinster, es - "Großvater! Wie spät ist es..?" Mein Kopf wendet sich sofort wieder ihm zu. "Das ist doch jetzt unwichtig...", seufzt er und das Gefühl, dass etwas nicht wirklich in Ordnung zu sein scheint, was ich jedoch bisher einfach auf den Schreck der ganzen Situation geschoben hatte, verstärkt sich. Ob er mir noch etwas verschweigt..? "Wir haben kurz nach acht Uhr." "Oh...", kommentiere ich bloß. Als ich das letzte Mal im Wald auf die Uhr gesehen hatte, war es doch erst halb sechs!! War ich zweieinhalb Stunden bewusstlos?? Schmerzlich zuckt mir die Erkenntnis durch die Glieder. Acht Uhr. Eigentlich wäre jetzt das Treffen mit Yami... Wir würden in meinem Zimmer sitzen... nur wir beide... ich würde ungestört mit ihm reden können... Ach, verdammt!!! Verzweifelt schlage ich mir die Hände vors Gesicht. Stattdessen sitzt Yami jetzt wahrscheinlich in irgend einem Wartezimmer eines Tierarztes und wartet, dass er Kacy wieder mitnehmen darf. Er wird sich schrecklich über die Warterei ärgern und sicher nach dem anstrengendem Tag und dem Schulungskurs einfach nur völlig genervt und geschafft sein! Außerdem- "Yugi...", beginnt mein Großvater, greift nach meiner linken, die Seite, an der er sitzt, kalten Hand und umschließt sie besorgt. Deutlich spüre ich wie traurig und gequält er aussieht. Selbst müde, aber eher auf Grund meiner erdrückenden Schuld und der Traurigkeit, gewürzt mit einer Prise Hass auf mich selbst, sehe ich ihm in die verweinten, ebenfalls violetten Augen. Verweint? Aber warum?? Man sagte doch, ich müsse nicht operiert werden! Alles ist doch in Ordnung... Nur eine Gehirnerschütterung... oder..?? Rasend schnell checke ich mich selbst durch: Meine Beine spüre ich noch, Arme sind auch noch dran... Mir ist nur verdammt übel... kann aber auch zusätzlich von dem Stoß in den Magen kommen.. Ich werde völlig nervös und kribbelig. Was habe ich?? Warum belügt man mich zuerst?! "Man hat dich, nachdem die Männer mit den Fahrrädern, in die du gestürzt bist, den Krankenwagen gerufen hatten, hier gründlich auf den Kopf gestellt. Nach inneren Verletzungen oder sonstigem gesucht.. Dabei.." Die Verwirrung wird größer, weitere Angst kriecht hoch - was?? Was denn nur?? "Bitte erschrick jetzt nicht, ich... bin nicht so gut darin, solche Nachrichten zu überbringen. Dir wird geholfen, ich verspreche es dir!" Er lächelt mich ermutigend an, streicht mir mit der anderen Hand über meine aschfahle Wange. Reflexartig greife ich mit meiner anderen Hand an seine, lege sie darauf. "Was ist denn bloß...?", flüstere ich schwach, kann all die Lasten auf meinen Schultern nun kaum noch halten. *** Es gibt nichts Langweiligeres, als einen Krankenhausaufenthalt! Man ist eingesperrt in diesem Haus, kann hier drinnen nicht einmal etwas Vernünftiges unternehmen! Und das Essen hier ist auch nicht wirklich toll... Der Reis gestern Abend war total matschig... Schlecht gelaunt blättere ich meine Zeitschrift um, die mir Großvater heute Morgen vor der Arbeit noch gebracht hat. Er hat sie mir extra am Kiosk gekauft, damit ich etwas zu lesen habe. Immerhin muss ich noch bis heute Abend zur Beobachtung hier bleiben. Ich werfe einen Blick nach rechts - wenigstens bin ich nicht ganz allein auf diesem Zimmer, auf welches sie mich gebracht haben. Ein dreizehnjähriger Junge, dem die Mandeln heraus genommen wurden, leistet mir mehr oder weniger Gesellschaft. Zumindest hat er das den heutigen Morgen über - seit gut einer Stunde ist er draußen. Er ist ja eigentlich ganz nett, mit ihm kann man sich richtig gut über Spiele unterhalten! Seine Eltern kamen vorhin zu Besuch und wollten diese kahlen vier Wände verlassen. Ich könnte genauso hinaus, ich bin keineswegs an mein Bett gefesselt... aber mich zieht einfach nichts nach draußen... Vielleicht ist auch noch immer der Vorfall von Gestern schuld... Ich blättere langsam meine Illustrierte um, habe nicht wirklich gelesen, eher nur überflogen... Kann mich auch gar nicht richtig auf die Worte konzentrieren... keinen zusammenhängenden Text erfassen! Ich verstehe jedes einzelne Wort... nehme es auf.. aber habe schon wieder die Wörter von zuvor vergessen - den Satz nicht behalten. Der Text zerfliest vor meinen Augen.. Ich weiß gar nicht, was ich überhaupt gelesen habe... Und alles nur... Verdammt, verdammt, verdammt!! Ich will hier raus!!! Ich will rennen.... schreien!! Irgendwas... nur hier weg.... von Yami Athem weg.. ihm nicht wieder unter die Augen treten... Angst verfolgt mich, ein zermarterndes Gewissen... Die Schuld... Ich habe zugelassen, dass Kacy etwas passiert... Ich weiß nicht, was ich eigentlich bin... ob wütend, traurig oder ängstlich... irgendwie alles... Die Zeitung rutscht mir einfach aus der Hand - ich habe versucht, durchs Lesen auf andere Gedanken zu kommen... aber ich scheitere kläglich.. Oh Himmel... und dann gibt es da noch etwas, tief in mir... diesen Defekt... wieso habe ich nie Verdacht geschöpft..? Ich lehne mich zurück ins Kissen, lege mir meine Hände hilflos aufs Gesicht. Versuche so, wenigstens symbolisch von der Bildfläche zu verschwinden... unterzutauchen... Unsichtbar für Jedermann... Ein Klopfen an der Tür. Nanu? Die Schwestern kommen doch einfach so hinein? Großvater wollte doch erst heute Abend wieder kommen, um mich abzuholen..? "Jaa?!", frage ich, gebe gleichzeitig damit dem Besucher das Signal, dass er willkommen ist. Eilig fahre ich mir noch einmal über das Gesicht, versuche es so unbewusst in letzter Sekunde irgendwie herzurichten. Ich weiß, dass ich schrecklich ausgelatscht aussehen muss, habe diese Nacht hier nur knapp über eine Stunde vor lauter Erschöpfung geschlafen.. Geträumt habe ich zum Glück nichts, was ich bewusst mitbekommen habe... Es war einfach wunderbar dunkel... und ich hatte Ruhe... vor meinen Ängsten, vor den Visionen, wie mein nächstes Aufeinandertreffen mit Herrn Athem aussehen würde... Will vor ihm weglaufen! Die Tür wird bloß einen Spalt breit geöffnet - dann lugt ein neugieriger, auffällig blonder Schopf durch den Spalt. "Huhu, Yugi! Wir sind's! Dürfen wir reinkommen?" Daraufhin erscheint auch noch eine kurze, braune Stachelfrisur über den blonden Haaren. "Ja, wir wollen dir Gesellschaft leisten!" Augenblicklich pruste ich los - der Auftritt ist einfach nur zu bescheuert und verrückt!! "Na klar, kommt rein!", lächele ich, bin froh, dass man mir ein ehrliches Lachen entlocken konnte - meine Freunde sind jetzt genau das Richtige, um mich aufzuheitern! Nun schwingt meine Zimmertür ganz auf und Jonouchi, Honda - und ganz hinten folgt ihnen Anzu - treten in meinen trostlosen Raum. Ich seufze erleichtert - Gesellschaft ist jetzt wirklich das, was ich brauche! Aber Moment mal.... Anzu hat ja.... sie trägt einen.. Der ist doch wohl nicht für mich?? Nachdem die beiden Jungs mich mit einer knappen Umarmung begrüßt haben, ist Anzu auch schon an der Reihe und hält mir einen großen, wirklich wunderschönen Blumenstrauß hin. Dann drückt sie mir einen Kuss auf die linke Wange und lächelt mich halb freudig, halb besorgt an. "Hi Yugi! Oh weh, du hast uns vielleicht erschreckt! Ich hoffe, alles regelt sich bald!" Augenblicklich spüre ich peinlich berührt meine Wangen glühen, ich muss wohl sofort rot anlaufen! Ist mir das unangenehm! Alles meine ich, nicht nur die Röte... überhaupt.... der Strauß.. bestehend aus vielen blauen und zum Teil auch violetten Blumen... so nebeneinander erinnert diese Mischung wirklich fast an meine Augenfarbe! Zwischen dem ganzen blauen Meer stecken weiße, dünne Halme von Schleierkraut (*) - und-! Oh nein! Ganz in der Mitte des Straußes... steckt eine kräftige, satte rote Rose... Ob ... ob sie wohl etwas zu bedeuten hat?? Will sie mir etwas sagen? Mein Hals verklebt, wirkt wie zugeschnürt. Ich kann das doch nicht annehmen! Will es auch irgendwie nicht... Nicht von... Anzu... Ich muss mir selbst eingestehen, wie fies und abstoßend das klingt! Sie ist doch wirklich eine gute Freundin für mich! Wieso also nicht auch mal Blumen von ihr bekommen..? Wenn da bloß nicht diese blöde Vorstellung in mir wäre... ,Man verschenkt Blumen - und dann auch noch rote Rosen - nur an Geliebte' Und meistens auch nur der Mann der Frau... nicht umgekehrt... Wahrscheinlich... sucht sie bei mir wirklich mehr als nur Freundschaft? Verdammt! Sicher alles nur wegen diesem Kuss damals!! Das ist doch schon Monate her.. und ich - eher gesagt, wir beide, hatten echt einen im Tee.... Und damals war ich noch nicht verliebt... Ach Yugi! Hör auf mit so veralteten Vorstellungen! Du hast den Strauß jetzt bekommen und Schluss! Ich kann ihn ja schlecht wieder ablehnen - und das will ich doch auch gar nicht! Ich freue mich doch wirklich über dieses Geschenk!! Es zeigt, dass ich ihr sehr wichtig bin und dass sie mir eine Freude machen will!! Wie kannst du innerlich so abweisend reagieren?! So undankbar! Mit vor Nervosität kalten Fingern nehme ich ihr die Blumen ab, lege sie zunächst auf meine Bettdecke. Dann fällt mir ein, dass ich ja noch etwas dazu sagen sollte!! - Sie gar auf eine Antwort beziehungsweise Reaktion von mir wartet - erwartet. Schnell und flüchtig wende ich die Pupillen zur Seite, schicke einen hilfsbedürftigen Blick zu Jou hinüber! Es ist mir, als wolle ich in seinen Augen eine Antwort, warum er sie nicht von ihrem Vorhaben hier abgebracht hat, finden! Doch wie als wäre es Absicht, hat mein bester Freund den Blick abgewandt, beschaut sich scheinbar interessiert meine Zeitschrift, in der ich bis eben noch geblättert habe. Im selben Moment schäme ich mich auch schon selbst wieder für meinen stillen Vorwurf... "Ähm.. ja... damit habe ich wirklich nicht gerechnet... Ich... so was hat mir noch niemand geschenkt! Ich bin echt total baff...Ich freue mich sehr - vielen Dank, Anzu!", lächele ich schließlich, belächele jedoch nur die Blümchen vor mir. Pflanzen, die die Falschheit dieser Reaktion nicht bemerken... Dabei weiß ich gar nicht mal, warum ich mich so dämlich anstelle! Ich habe gar nicht mal einen richtigen Grund... es ist einfach aus einem Gefühl heraus... das Empfinden, dass mir dieses Geschenk von ihr höchst... unangenehm ist.. Es ist wie eine innere Stimme, die mich vor etwas warnen will.. mich nicht auf zu dünnes Eis hinaus zu wagen... "Ich frage mal am Empfang nach einer Vase!", nickt Anzu, nachdem sie sich ihres weißen Wintermantels entledigt hat und ihn über einen Stuhl hier im Zimmer gehangen hat. Jetzt erst fällt den anderen beiden auf, dass auch sie sich ihre Jacken ausziehen könnten und tun dies auch prompt. "Ist gut. Danke auch dafür!! Das ist echt lieb von dir!", werfe ich ihr noch zu, ehe sie geschmeidig wie eine Katze aus dem Raum tappst. Tja, Yugi.... Wenn du doch nur in sie... Um wie vieles leichter hätte ich es!! Wie schön einfach und unkompliziert könnte alles sein?? Aber ich habe ja - Und da ist er wieder.... Diese Person, über die ich nicht mehr nachdenken wollte... Über kurz oder lang... führen sämtliche Stricke zu ihm zurück... Schnell schüttele ich innerlich den Kopf, wende mich dann Honda und Jou zu meiner Rechten zu. "Und... wie fühlst du dich, Alter?" Langsam lasse ich meine Augenlider zufallen, nur, um sie direkt daraufhin wieder zu öffnen. "Das ist eine rhetorische Frage, oder...?", entgegne ich. "Nicht nur. Auch mein Ernst. Wirklich... eine schöne Scheiße..." Ich weiß nicht wirklich, was er meint... aber egal, es trifft sowieso auf alles in meiner momentanen Situation zu... "Kannst du laut sagen.. Ich..", schnell drehe ich den Kopf noch ein Mal Richtung Tür, nur um sicher zu gehen, dass weder Anzu noch mein Bettnachbar plötzlich darin stehen, "ich habe so Angst... vor ihm... so Angst..." Seufzend lässt sich Jonouchi neben mich auf die Bettkante sinken. "Kann ich mir vorstellen... Aber mich würde mal interessieren, wie du das geschafft hast?!" "Was? Der Unfall?", erwidere ich trocken. "Nein... Dass du an seinen Hund kamst..." "Später... darüber möchte ich jetzt nicht sprechen... dauert auch zu lange...", winke ich ab. Honda grinst etwas verloren: "Siehst du, ich habe dir doch noch gesagt, geh ruhig zu ihm hin! Er beißt nicht... Und weißt du was? Der Meinung bin ich immer noch! Athem wird dir nicht den Kopf für das Missgeschick abbeißen!! Er wird sicher Verständnis haben..." Der Blonde schrubbelt mir lieb über den Kopf und ich atme tief durch, die Berührungen tun gut. So einfach, so freundschaftlich... so Kräfte stärkend. "Ich weiß nicht... ich bin echt fertig mit den Nerven...", ich hab keine Ahnung, was über mich kommt - eigentlich bin ich eher gar nicht der Typ für so etwas! Aber ich lehne mich einfach weiter vor, stütze meinen zu schweren Kopf auf Jous Schulter. "Schon gut... Du gehst einfach Morgen zu ihm und entschuldigst dich, hm? Umso weniger Zeit verstreicht, umso besser!" Ich nicke mechanisch, atme weiter durch. "Ich habe nur so Angst, ihn verloren zu haben... Verloren für mich.." "Na, na, na! Mal nicht so pessimistisch! Wofür gibt es denn noch Jonouchis Plan B?" Erschrocken reiße ich den Kopf hoch: "Du weißt davon??!" "Ja, tut er. Aber dich weihen wir besser noch nicht ein, sonst machst du dir noch viel zu viele Gedanken! Du wirst es noch früh genug erfahren! Und keine Sorge.. Die Welt geht nicht unter, okay?" Ich nicke erleichtert. Diese Worte tun meiner Seele so wahnsinnig gut!! "Okay... Obwohl ich mich jetzt noch mehr mit dem Gedanken angefreundet habe, von ihm abgewiesen zu werden... Er ist nicht irgend ein Mitschüler... kein Gleichaltriger.... Er ist sechsundzwanzig und dazu noch mein Lehrer... Der Abgrund, der uns trennt... ist viel zu gr-" Die Türklinke klackt laut - ein Glück ist sie nicht wirklich leise und könnte mal wieder geölt werden, denn sie hakt ein wenig - und unsere gemeinsame, braunhaarige Freundin steht bereits wieder mit einer einfachen, ovalen, weißen Vase im Türrahmen. "Schönere Vasen haben die hier leider nicht! Aber ich habe mir diese hier ausgeliehen! Aber ich habe gesagt, du bringst sie noch heute Abend zurück! Dann kannst du die Blumen bei dir zu Hause in eine bessere Vase stellen, als in so in so ein altes Ding, an dem schon die Farbe abblättert!" "Das ist ja klasse! Vielen Dank!", betone ich noch einmal und versuche möglichst geschickt meinen Schreck zu übermalen und sie von dem Gespräch gerade nichts mitbekommen zu lassen. "Worüber habt ihr denn gerade geredet?", kommt schon die passende Frage und mir widerstrebt es wirklich extrem, sie jetzt auch noch anlügen zu müssen... Noch ein weiterer Punkt auf der Liste des schlechten Gewissens.. Ich sehe zum Fenster hinaus, versuche so ein wenig auszuweichen und zu flüchten. Mittlerweile hat es begonnen zu regnen, lange Bindfäden fallen vom grauen Himmel. "Also... Yugi hatte sich gerade nur gewundert, warum wir jetzt schon hier sind! Immerhin haben wir gerade erst kurz vor 13 Uhr!", erklärt Honda fix und ich beneide ihn um diese Gabe der schnellen Fantasie. Oder ob er sich schon eine Ausrede bereit gelegt hatte..? "Genau! Wir haben ihm gerade erzählt, dass wir uns haben vor den Abbauarbeiten in der Turnhalle gedrückt, um ihn zu besuchen! Du weißt doch Yugi, heute war das Sportfest!" "Ich habe nicht blau gemacht! Ich hätte ja sowieso frei gehabt - habe mit Yugi ja schon die Schicht abgearbeitet! Nicht wahr?", lacht er und ich stimme erleichtert zu. "Ihr beiden Schwänzer!", füge ich noch hinzu und, als hätte jemand den Boden unter meinen Füßen mit Watte ausgepolstert, so leicht fühlt sich plötzlich alles an. Na ja... ich sollte trotzdem nicht übertreiben... Mein Herz hämmert ganz schön, wenn ich daran denke, Yami unter die Augen zu kommen... "Achso... Ich dachte schon... nun ja...", Anzu kommt zu den anderen Beiden, auf die rechte Seite meines Bettes und zieht sich dann den Stuhl heran, über dessen Rückenlehne sämtliche Jacken meiner Besucher hängen und legt die Hände etwas krampfhaft in ihren Schoß. Sie dachte?? Sie dachte an was?? Ahnt sie etwas..? Hat sie das gerade mit Herrn Athem mitbekommen?! Oh bitte nicht! Ich möchte ihr dieses Wissen doch ersparen! Zumindest noch... möchte ich sie nicht verletzen.. "Ich dachte schon... es ginge um Yugis Herz..", fährt sie fort und ich halte erschrocken die Luft an, werde sofort kalkweiß. Sie weiß es!! Sie weiß es auch! Doch schon greift Jonouchi ins Geschehen ein. "Nein... Damit wollten wir ihn nicht direkt überfallen... Aber wo wir beim Thema sind..", er wendet sich an mich, "Weißt du, wie es damit weiter gehen wird? Hast du dich schon beraten lassen, ob eine Operation notwendig ist...?" Es ist, als hätte mir jemand gegen den Hinterkopf geschlagen. Oh man! Wie habt ihr mich erschrocken! Ja, die Sache mit meinem Herzen... in der Tat, eine wirklich Ernst zu nehmende... die mich gestern wirklich ziemlich geschockt hat... Wenn man denn sagen kann, dass ich nicht schon die ganze Zeit nur unter Schock stehe.. "Nein, habe ich noch nicht. So eilig und schwerwiegend ist dieser Fehler nun auch wieder nicht... Ich werde das erst nach den Abiturprüfungen beheben lassen... Bis dahin muss ich halt besonders aufpassen.." "Das solltest du wirklich, Yugi! Mit so einem Herzklappenfehler ist echt nicht zu spaßen", setzt Anzu hinterher, sieht mich bittend und um Verständnis hoffend an. "Das weiß ich ja. Und jetzt, da ich Bescheid weiß, werde ich bestimmt nichts herausfordern! Ihr kennt mich doch, ich bin doch sowieso kein fanatischer Sportler! Ich, die absolute Sportniete!", lache ich etwas künstlich und versuche die Situation aufzulockern, in dem ich mich über mich selbst lustig mache. Die restliche Zeit vergeht wie im Flug. Wir reden und lachen über die verschiedensten Dinge, philosophieren, welch freies Gefühl es wohl sein wird, sämtliche Prüfungen geschafft und das Abi in der Tasche zu haben - welch ungewohnte Freiheit da wohl dahinter steckt? - und Anzu berichtet schließlich über ihre Vorfreude über die eine Woche Amerika, die sie über Weihnachten mit ihren Eltern dort verbringen wird. Ihr Weihnachtsgeschenk sozusagen! Irgendwann wird jedoch wieder die Tür geöffnet - ich vermute bereits, dass es Akira ist, der zurück auf sein Zimmer kommt, doch so sehr mich seine Anwesenheit beim Gespräch mit meinen Freunden gestört hätte... desto lieber wäre er mir als die Krankenschwester, die mit dem EKG-Gerät auch schon an meinem Bett steht. "Nur eine Überprüfung und Kontrolle, wie dein Herz im Ruhezustand arbeitet und welches Ausmaß deine Herzrhythmusstörungen bereits haben. Gestern wurde das EKG ja durch deine Aufregung etwas manipuliert. Unter Anderem haben wir dich auch deshalb noch etwas hier behalten. Jetzt wird das aber besser gehen, hm? Ich müsste nur einmal an deine Brust, junger Mann." "Öhm.. ja gut... wenn es denn sein muss..", entgegne ich alles andere, als begeistert und mache mich daran, die obersten Knöpfe meines Pyjamas zu öffnen. Großvater hat ihn mir ebenfalls mit einigen anderen Sachen wie Zahnbürste und Kleidung gebracht. Ich habe mich aber heute gar nicht erst umgezogen, da ich eh vorhatte, den restlichen Tag mehr oder weniger alleine hier im Zimmer zu verbringen. Hätte ich bloß gewusst, dass meine Clique hier auftauchen wird, dann hätte ich wenigstens geduscht... Die Schwester bringt die ekligen, kalten Stöpsel an meiner Brust, vor allem aber an der Herzgegend an und ich bekomme aus den Augenwinkeln mit, wie Anzu ruckartig ihren Blick abwendet und wie verrückt beginnt in ihrer Handtasche zu kramen. Ich seufze. Die Schwester ist doch schon Mitte vierzig.. die lässt mich doch völlig kalt.. Warum reagiert sie bloß so komisch.. eingeschnappt? "Ich denke, ich geh' dann auch mal, Kumpel! Ich habe noch einige Hausaufgaben und erwarte auch noch einen Anruf!", Honda zwinkert mir vielsagend zu. "Aha?", greift Anzu sofort ein, "Einen Anruf ja? Hast du etwa eine Freundin in Aussicht, von der wir noch nichts wissen? Aber warte mal, Honda-kun! Ich komme auch mit! Wir haben Yugi jetzt schon lange genug genervt, lassen wir ihn für heute in Ruhe! Ich muss auch meiner Mutter noch im Haushalt helfen." "Hmm.... wer weiß...", grinst der Braunhaarige verschmitzt in die Runde. "Wuuäääh, alle haben einen Fast-Partner, nur ich nicht!!", jammert Jou und zieht einer seiner berühmten Shows ab. - Moment mal - alle?? Er bezieht das doch wohl nicht auch auf mich??! Fast-Partner, toller Ausdruck... Aber ich... bestimmt nicht mehr... "Ich komme dann auch mit euch! Also dann, Yugi! Dir noch einen schönen Abend! Du kommst ja nachher wieder nach Hause, stimmts?" "Ja, genau! Großvater holt mich so gegen sieben Uhr ab! Man sieht sich dann Morgen in der Schule!", lächele ich, helfe der Schwester gerade, mich richtig hinzulegen, ohne die Kabel zu verknoten oder zu knicken. "Du kommst morgen?", freut sich Anzu, die gerade ihren Mantel wieder anzieht. "Ich denke schon, jaa! Mir geht's ja an sich ganz gut.... Und ich muss etwas gerade rücken! - Ähh, also.. mich entschuldigen!" Wenn Großvater den Dreien von meinem Herzklappenfehler erzählt hat, dann wissen sie auch von Kacy und dem Rest... und Anzu weiß bereits, dass ich Herrn Athems Hund ausgeführt habe - ist ja schließlich auch eine ganz harmlose Geste! - eigentlich.. "Oh man... ausgerechnet heute muss es so gießen... Ein Glück gibt es unten an der Bushaltestelle ein Wartehäuschen! Machs gut, Yugi!!", nörgelt Jou. "Ciao, bis Morgen!" "Schönen Abend noch!" "Ja, bis morgen dann! Und danke für den Besuch! Kommt gut nach Hause und werdet nicht so nass!" Die Tür fällt ins Schloss und ich sehe ihnen etwas traurig hinterher. "Ich habe den Ton dieses Mal ausgestellt, gut? Wir benötigen nur den Kurvenverlauf, den das Gerät abspeichert. Damit das akustische Signal nicht so lästig wird." Im ersten Moment wusste ich gar nicht, was denn gemeint war, war total in Gedanken versunken. "Ist gut. Dankeschön." Daraufhin verlässt auch die Schwester das Zimmer. Ich schließe die Augen, versuche mich einfach zu entspannen und an nichts zu denken. Doch dann klopft es besonders laut an der Tür. Was hat Jou dieser Schusselkopf denn jetzt schon wieder hier vergessen? Er ist dafür berühmt, ständig irgendwo seine Klamotten liegen zu lassen. "Jaa, komm rein!", erlaube ich gnädiger Weise und halte mir direkt die Hand vor den Mund, um ein Gähnen zu verdecken. Irgendwie macht mich dieses herumliegen ziemlich müde! Die Tür wird geöffnet, doch zu meiner Überraschung ist es eine Frauenstimme, die spricht: "Hallöchen Yugi. Stören wir..?" Die Stimme - ! Ich setze mich auf - und mich trifft der Schlag. Rote, kurze Haare, hoch gegelt im Igellook, ein schwarzer Blazer - heraus lugen Anzeichen für ein gelbes Shirt darunter, und eine passende, schwarze Hose - alles jedoch getränkt von einigen nassen Flecken und Punkten. Was... was macht.. Ich falle buchstäblich aus allen Wolken. "N-nein... Kommen Sie... ruhig hinein...", fasele ich ganz automatisch. Dann rutscht mein Herz in die Hose. Hinter ihr... Sie ist in Begleitung von ihm! Oder wohl eher umgekehrt.. "Hi Yugi!", lächelt mir Yami Athem zu, schließt die Tür hinter sich, während seine Schwester zu mir ans Bett tritt. Schreckliche Angst springt wie ein Gespenst von ihm ausgehend zu mir herüber, legt mir direkt unsichtbare Ketten und Fesseln an. Wie gelähmt sitze ich auf meinem Bett, mein Herz hämmert unaufhörlich - sicher überschlägt sich das Elektrokardiogramm gerade genauso - und starre beide aus geweiteten Augen an. "Wie geht es dir?" Was wollen sie? Warum zum Teufel sind sie hergekommen? Und dann auch noch alle beide??! Sicher wollen sie mich zur Rede stellen! - Ob es Kacy nicht geschafft hat? Wie auch zuvor die Anderen nutzt Yami den Stuhl, der noch so einladend weit vorne steht, als Kleiderständer und legt seine ebenfalls nasse, schwarze Lederjacke darauf ab, während Mirai immer noch auf eine Antwort zu warten scheint. Mir fällt auf, dass sie gar keine Jacke oder ähnliches trägt... einfach nur diese formelle Kleidung.. Es ist doch eiskalt und verregnet draußen! "Es geht so... ganz okay... Der Schreck sitzt tiefer, als dass ich Schmerzen hätte..", bringe ich hervor. Innerlich überschlagen sich meine Gedanken, suchen nach Worten, Formulierungen und Möglichkeiten, die Entschuldigung hinüber zu bringen - dass sie so ernst wie nur möglich klingt! Mirai zieht sich einen anderen Stuhl von dem Tischchen in der Ecke des Zimmers, auf dem jetzt auch die Blumen stehen, heran und setzt sich an meine linke Seite. Yami bleibt rechts von mir stehen, mustert mich offenbar schweigend. Beide direkt neben mir - wie ein Gefangener, der bewacht werden muss und gleich ins Kreuzverhör genommen wird! Ängstlich sehe ich zu Yami hinauf. Sein Blick verrät mir nichts! Verdammt, das ist das erste Mal, dass ich nichts aus seinen Augen lesen kann!! - Diesen Blick kenne ich nicht! Nicht einmal seine Stimmung lässt er mich erkennen.. versiegelt sich völlig vor mir... oder bin ich einfach viel zu nervös und ängstlich, als in ihm lesen zu können..? **** (*) Dieses typische, weiße Gewächs, was man oft in so Sträußen findet. ^^; Wem das jetzt nichts sagt, braucht das nur mal bei der Google Bildersuche einzugeben ^^ Eure Polarstern! ^^ P.s.: Fragt mich bitte nicht, was mich gebissen hat.... Ich kann mich nicht kurz fassen... Und das Chapter ohne Ati wäre nur so... unfertig irgendwie.. ô_ô Er musste auf jeden Fall noch mit hinein - war auch immerhin so geplant gewesen! Und eigentlich hatte ich auch noch die Szene mit den dreien im Zimmer für dieses Kapitel gedacht... aber nachdem ich in Word auf Seite 23 angekommen war und das noch dauern konnte... Hab ich's leider leider aufs nächste Chapter verschieben müssen und hier geschnitten. ^^ (Und meine Betas sind bitte leise >-<) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)