Bruderliebe von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Fußspuren zieren seinen Weg. Es hatte über Nacht geschneit und genauso wie er im Moment auf seine Fußspuren im Schnee zurückschaut, weiß er genau, dass es kein Zurück mehr gibt. Langsam fängt es wieder an zu schneien, als er seinen Weg zu Goshinbouko fortsetzt. Kleine Schneeflocken verfangen sich in seinen wehenden Haaren während er an das Geschehene zurückdenkt. Er hatte nie vor Kagomes Gefühle zu verletzen, aber es ging einfach nicht anders: Zu sehr lebt Kikyou noch in seinem Herzen. Traurig schaut er den alten Baum an und lässt seine Klauen über jene Stelle gleiten, an der vor über 50 Jahren alles begann. Hier hatte ihn Kikyou mit ihrem Pfeil gebannt als beide von Naraku hintergangen wurden. "Und alles nur wegen dem Shikon no Tama" flüstert er voller Wut und gräbt seine Klauen in die Rinde des alten Baumes. Wie gerne würde er die Zeit zurückdrehen und alles ungeschehen machen. Dann wäre allen viel Leid erspart geblieben und Kikyou wäre noch am Leben - und an seiner Seite. Krampfhaft versucht er seine Tränen zurückzuhalten, aber die Erinnerung lässt ihn kaum zur Ruhe kommen und so lässt er sich langsam unter einem Aufschrei am Baum entlang zu Boden sinken. "Hm?" fragend blickt Rin zu dem Volldämon auf der plötzlich stehen geblieben ist. Gedankenverloren schaut er in jene Richtung aus der er einen Schrei vernommen hat. "Jaken!" "Wuah, Sesshoumaru-Sama" erschrocken blickt der kleine Gnom zu seinem Herrn auf. "Bring Rin zurück zum Schloss" sagt dieser bestimmend und setzt seinen Weg in jene Richtung fort, aus der er den Schrei vernommen hat. "Inuyasha. Hm." herablassend blickt Sesshoumaru seinen Halbbruder an und lässt seinen Blick zu dem alten Baum wandern. "Sesshoumaru" wütend blickt Inuyasha ihn an und steht zornig auf. "Was willst du hier? Du hast hier nichts verloren. Geh!" Reflexartig zieht er Tessaiga und geht in Kampfposition. Sesshoumaru verengt nur seine Augen und grinst Inuyasha hämisch an "Willst du mir Tessaiga doch überlassen?" "Keh! Von was träumst du? Ich werde dir Tessaiga nicht kampflos überlassen. Vorher musst du mich schon töten" Ohne auch nur noch ein Wort zu sagen zieht Sesshoumaru Toukejin und beide stürmen aufeinander los. Inuyasha versucht den Schlag von Sesshoumaru zu parrieren, muss aber feststellen, dass dieser ihm überlegen ist und versucht somit in die Offensive zu gehen. Mit einem Satz springt er in die Luft, zielt mit Tessaiga auf Sesshoumaru und stürzt sich auf ihn herab. Sesshoumaru blockt mit Leichtigkeit diesen Schlag ab und wirft Inuyasha zu Boden. Dieser rappelt sich aber genauso schnell wie er hingeflogen ist wieder auf und greift Sesshoumaru unter einem Aufschrei erneut an. Beide springen unter zischenden und klirrenden Schwerter in die Höhe. Jeder versucht sein Bestes um den anderen aus dem Gleichgewicht zu bringen oder ihm seiner Waffe zu entledigen. "Kaze no Kizu!" Inuyasha setzt erneut zum Angriff an, doch auch diesen Angriff kann Sesshoumaru abwehren und geht zum Gegenangriff über. Zielstrebig prescht er mit seiner Giftklaue auf Inuyasha zu. Doch noch bevor er sich verteidigen kann trifft Sesshoumaru ihn an der Brust und verletzt ihn schwer. Inuyasha stürzt von der Wucht des Aufpralls und den Schmerzen in den weißen Schnee, der sich langsam rot zu färben beginnt. "Verdammt..." ist alles was er noch sagen kann, bevor Sesshoumaru neben ihm stehen bleibt und zu ihm herabblickt. Inuyasha blinzelt ihn aber nur unter schmerzverzerrten Gesicht an und versucht sich aufzurappeln. Doch Sesshoumaru drückt ihn zurück in den Schnee und blickt ihn an. "Immer noch der gleiche Raufbold, hm?" "Was weißt du schon?" fährt Inuyasha ihn an und versucht sich unter Sesshoumaru zu befreien, der ihn aber mit Leichtigkeit festhält. "Je mehr du dich wehrst, umso schlimmer wird deine Verletzung" versucht dieser Inuyasha zu beruhigen. Bei diesen Worten gibt Inuyasha kurz nach und schaut verwundert seinen Bruder an. Noch nie hatte er so etwas zu ihm gesagt, waren sie doch beide immer die Raufbolde, die aneinander hochgingen. "Was?" flüstert dieser immer noch erstaunt und schaut zu seinem großen Bruder auf, der seine goldenen Augen auf ihn gerichtet hat. Das ganze ist Inuyasha nicht geheuer und schnell versucht er unter leicht verlegenem Blick seinen Kopf zur Seite zu drehen, doch schon fährt erneut ein Schmerz durch seinen Körper. Sesshoumarus Gift breitet sich immer und immer mehr in ihm aus. "Halt still hab ich gesagt..." faucht Sesshoumaru seinen kleinen Bruder an und schaut ihn eindringlich an "... und schließ die Augen". Unter Schmerzen blinzelt Inuyasha Sesshoumaru an. "Warum?" "Schließ die Augen!" wiederholt er bestimmend und schaut eindringlich zu seinem kleinen Bruder hinab. Skeptisch blickt Inuyasha zu Sesshoumaru auf, ehe er seinem Bruder nur dieses eine mal versucht zu vertrauen und langsam seine Augen schließt. Sesshoumaru schaut Inuyasha einfach nur an. War sein Blick vorher voller Hass, so strahlen seine Augen doch nun mehr Begierde und Verlangen aus. Langsam, ganz langsam, beugt er sich immer weiter zu Inuyasha hinab und kommt ihm immer näher "Halt die Augen geschlossen" flüstert er ihm zu. Bei dem Klang von Sesshoumarus Stimme durchfährt Inuyashas Körper ein angenehmes Kribbeln, das immer mehr an Intensität zunimmt, je näher Sesshoumaru ihm kommt. Er ist ihm bereits so nahe, dass Inuyasha seinen Atem auf seiner Haut spüren kann. Vorsichtig blinzelt Inuyasha und blickt in die sanften Augen seines Bruders, der nun nur noch einen Hauch von ihm entfernt ist. Doch als dieser bemerkt, dass Inuyasha seine Augen geöffnet hat löst er sich von seinem Bruder und steht auf "Ich habe dir doch gesagt, du sollst deine Augen geschlossen halten". Inuyasha blickt nur unter leicht roten Wangen zu ihm, während Sesshoumaru seinen Blick gen Horizont wandern lässt und langsam ohne ein weiteres Wort seinen Weg fortsetzt. "Warte!" schreit Inuyasha ihm noch nach und versucht sich aufzurappeln, wobei er bemerkt, dass er Tessaiga die ganze Zeit über in der Hand gehalten hat. Schnell steckt er sein Schwert weg und kommt unter schwanken zum stehen. "Was sollte das gerade?" ruft er Sesshoumaru hinterher. Als dieser aber einfach weitergeht ohne ihm zu antworten rennt Inuyasha ihm nach und stellt sich unter keuchen vor ihn hin und blickt unter Schmerzen zu ihm auf. "Also, was sollte das gerade?" fährt er seinen Bruder erneut an. "Hat es dir nicht gefallen?" fragt Sesshoumaru und schaut seinen Bruder an. Völlig verwirrt wendet Inuyasha seinen Blick von Sesshoumaru ab und schaut auf den Boden, ehe Sesshoumaru erneut aber diesmal etwas bestimmender fragt " Hat es dir nicht gefallen?" "Das hat doch damit nichts zu tun" fährt Inuyasha ihn unter blitzenden Augen an. Verstummt aber wieder sofort als ihn Sesshoumaru einfach nur beruhigend anschaut. "Mit dir kann man sich einfach nicht normal unterhalten" versucht Inuyasha leise die bedrückende Stille zu überbrücken und geht zuerst ein paar Schritte rückwärts ehe er Sesshoumaru noch einen enttäuschten Blick zuwirft und schließlich kehrt macht um zu Goishinboku zurückzukehren. Es ist schon dunkel, als er an dem alten Baum ankommt. Traurig und durcheinander blickt er in die Baumkrone hinauf, die ihm schon immer Schutz geboten hat. Noch geschwächt von Sesshoumarus Angriff springt er zu seinem Lieblingsast im obersten Wipfel und lässt sich dort an die Rinde des Baumes sinken. Er weiß nicht, wie lange er so da saß, aber als er die Augen öffnet, hat der Schneefall erneut eingesetzt und es ist bitterkalt geworden. Fröstelnd und erschöpft kauert er sich in sein Gewand um sich so etwas vor der Kälte zu schützen. Zur gleichen Zeit sitzt Sesshoumaru in seinem Sessel am warmen Kamin und schaut zum Fenster hinaus. Der Schneesturm hat an Intensität zugenommen und man kann draußen kaum noch etwas außer den herabwehenden Schneeflocken erkennen. Gedankenverloren wendet er sich vom Fenster ab und lässt seinen Blick zu den warmen Flammen im Kamin wandern. Träumt er, oder sieht er in den Flammen tatsächlich Inuyasha? Langsam stütz er seinen Kopf auf seine Hand ab und während er versucht das Bildnis nicht zu verlieren geht plötzlich unter knarren die Türe auf und Jaken kommt hereingewuselt. "Oh, hier seid Ihr Sesshoumaru" lächelt der kleine Gnom und kommt fröstelnd an den Kamin hergelaufen um seine Hände an den Flammen zu wärmen. "Ein Mistwetter ist das da draußen. Da jagt man keinen Hund raus" seufzt dieser und blickt zu Sesshoumaru auf. Dieser starrt ihn aber nur wütend an und knurrt: "Jaken, ich habe einen Auftrag für dich." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)