Only three words... von dat_Yoh-Chan ================================================================================ Kapitel 3: III -------------- Tadaa! Und wieder ein neuer Chap ^^y... Etto.... ...also...joa...Ich hätt da noch ne gaaaanz große Bitte an alle, die hier ma so vorbeischauen ne: aaaalso...unser Compi hatte ne Macke und alle Bilder sind weg ;_; ...und wenn denn vielleicht jemand irgend ne Site kennt oder tolle Bilder hat ...ich wär todglücklich, wenn mir wer nen Link oder so schicken würde, könnte ect. ne...~.~...oke ja....*hust*...das so nebenbei...î^^°° Dann also mal viel Spass mit Chap 3....und ich freu mich natürlich auch wieder auf Commies ^.~ ~Yoh~ ~III~ Der Abend war noch jung und zwei verschiedene Menschen liefen nebeneinander her am Strand entlang. Der Ozean war von der untergehenden Sonne rot gefärbt. Es war selten, sie einmal so friedfertig zusammen zu sehen, doch es war nicht unmöglich. Sie redeten, lachten, bis der Blick des Kleineren plötzlich ernst wurde. Er sah zu einer Gestalt, die nur einige Meter von ihm auf einer Bank saß, die Beine angezogen und die Arme um diese herumgelegt, das Gesicht in den Knien vergraben und die Schultern ununterbrochen bebend. //Weint er etwa?// "Hey! Was hast du denn?" fragte der Größere, als er bemerkte, dass die Aufmerksamkeit für seine Person flöten ging, und riss den Anderen somit aus seinen Gedanken. Dieser nickte nur stumm zu der Bank nur wenige Meter entfernt. Vorsichtig ging Shinya vor seinem Freund in die Knie und legte sanft eine Hand auf dessen kalten Finger. Erschrocken sah dieser auf, Blau wedelte durch die Luft und er beruhigte sich nur langsam, als er den zierlichen Drummer erkannte, in seine mitleidsvollen Augen sah. Langsam erhob sich der Braunhaarige und setzte sich neben seinen Freund. Auch weiterhin wärmte er die kalten Finger, beschützend, als wolle er sie nie wieder loslassen. "Was ist denn passiert?" fragte er voller Sorge. Es war für ihn zwar nichts ungewöhnliches, den Älteren weinen zu sehen und trotzdem tat es jedes mal irgendwie weh, wenn er so völlig aufgelöst war. Doch anstelle einer Erklärung fiel dieser dem Kleineren lauf aufschluchzend um den Hals, außer Stande, einen vernünftigen Satz über die Lippen zu bringen. Währenddessen saß Die am anderen Ende der Bank. Einige Zeit lang hatte er die Szene skeptisch mit angesehen, doch nun hatte er den Blick auf den Sonnenuntergang gerichtet. Er war sich Shinyas warnendem - oder eher empörten - Blicken bewusst, als er sich eine Zigarette anzündete. Aber dies war ihm einfach zu viel. Musste Toshiya denn so übertreiben? Musste er sich Shinya bei jeder Gelegenheit so an den Hals werfen? So schlimm konnte es doch auch diesmal nicht sein. //Verdammt, ich verhalte mich wie ein eifersüchtiger Teenager! Shinya muss selbst entscheiden, wen er an sich heranlässt. Aber es tut so weh, so verdammt weh! Wieso kann nicht ich in seinen Armen liegen?// Ein abgrundtiefes Seufzen entfuhr seiner Kehle. Einige Zeit war vergangen, bis das Schluchzen soweit nachgelassen hatte, dass Toshiyas vergebliche Sprechversuche verständlich wurden. Zeit, in der sie einfach nur dasaßen und Shinya dem Blauhaarigen immer wieder beruhigend über den Rücken gestrichen hatte. "Es - Es ist wegen Kyo - wieso - wieso tut er das, - wieso kann - kann ich ihm denn - nicht helfen?" schniefte Toshiya an Shinyas Schulter. "Wieso tut er was?" wollte Shinya wissen und schob Toshiya so weit von sich, dass er ihm ungehindert in die Augen sehen konnte. Den fragenden, fast eifersüchtigen Blick von Die, welcher wieder das Gespräch verfolgte, versuchte er dabei zu verdrängen. Betreten ließ Toshiya den Kopf sinken. Er wollte nicht darüber sprechen. Nicht hier, nicht jetzt, nicht mit ihnen. Wieso hatte er auch unbedingt damit anfangen müssen? Er war sich, im Gegensatz zu Shinya, Dies Blick im Nacken sehr wohl bewusst. Außerdem erleichterte der Knoten in seinem Hals das Sprechen nicht unbedingt. Zögernd schüttelte er den Kopf, wollte damit bedeuten, dass dies ein Thema war, über welches er mit niemandem reden wollte. Mit niemandem außer Kyo selbst. Zweifelnd sah Shinya den verschüchterten Bassisten an, doch dann gab er nach und drückte ihn wieder an sich. "Ist es sehr schlimm?" Ein Nicken an seiner Schulter und erneute Nässe waren die Antwort. "Wieso bist du dann nicht bei ihm?" "Er - hat mich einfach- einfach weggeschickt. - Er hat - mir nicht einmal - zugehört. Und - und mir einfach - die Tür vor der - der Nase zuge - zugeknallt. Ich - Ich konnte doch gar - gar nichts machen!" Das Schluchzen des Blauhaarigen schwoll nach diesen Worten erneut an. //Wieso macht der sich überhaupt son Kopf um Kyo, dass er ununterbrochen an Shinya kleben muss!? Der Kleine hat halt Macken, aber daran sollte er sich doch mittlerweile gewöhnt haben. Aber das ist wieder typisch! Er macht sich wieder mords die Gedanken um nichts, heult sich die Augen aus dem Kopf nur um die Aufmerksamkeit aller anderen auf sich zu ziehen und am Ende war's ein Luftzug. Und trotzdem funktionierts immer wieder! Vor allem bei Shinya. Er hat einfach ein zu gutes Herz. Eins in das alle hineinpassen, nur ich nicht.// Mit einem unterdrückten Seufzen und einem traurigen Ausdruck in den Augen erhob sich der Rothaarige. "Ich geh schon mal in den Club, falls ihr mich suchen solltet." Während diesen Worten ließ er seine Zigarette eines qualvollen Todes sterben. Shinya sah zu ihm auf. Wieso wollte Die denn so plötzlich gehen? Trotzdem nickte er stumm und sah der kleiner werdenden Silhouette Dies leicht verzweifelt nach. Auch Toshiya hatte sich aufgesetzt und sah dem Gitarristen unter Tränen nach und versuchte die Zeit zu nutzen, um sich zu beruhigen. Als Die im Haus verschwunden war, wandte er sich erneut zu Shinya um, der noch immer in dieselbe Richtung starrte. "Wieso redest du nicht einfach mal mit ihm?" fragte er verhältnismäßig ruhig. Er war bisher der einzige gewesen, mit dem Shinya über seine Zuneigung zu Die gesprochen hatte, welche, für ihn unerklärlicherweise, über Freundschaft hinaus ging. Und trotzdem versuchte er dies immer wieder zu leugnen, obwohl es doch völlig zwecklos war. Shinyas Blick hingegen wandte sich von dem Gebäude in der Ferne ab, wieder zum tränennassen Gesicht des Bassisten. "Worüber sollte ich mit ihm reden?" fragte er und versuchte unwissend zu klingen. Toshiya wischte sich mit dem Ärmel durchs Gesicht und schniefte erneut bevor er fortfuhr. "Du weißt genau was ich meine!" Doch Shinya schüttelte nur kurz den Kopf. "Na über deine Gefühle zu ihm! Und jetzt tu nicht so, als wüsstest du nicht was ich meine! Du warst immerhin derjenige, der es mir erzählt hat!" Seufzend senkte der Drummer den Blick und sah auf seine schlanken Finger, die an seinen Ringen herumspielten. "Ich...kann das nicht." murmelte er und sah erneut auf. "Ich könnte dich doch auch fragen, wann du es Kyo endlich sagst!" "Jetzt lenk doch nicht ab! Bei Kyo ist das etwas anderes, der lässt niemanden an sich ran. Aber wieso solltest du es ihm nicht sagen können? Hey!" Vorsichtig stupste er seinen kleineren Freund in die Seite. "Ihr verbringt doch heut sicher noch den ganzen Abend zusammen. Trau dich doch endlich!" versuchte er ihn zu ermutigen. "Es hätte keinen Sinn." erklärte dieser jedoch weiterhin. "Wieso denn nicht?" "Er würde mich nie lieben." Shinya seufzte kurz traurig. "Und woher willst du das so genau wissen? Manche Dinge sind nun einmal unergründlich und wenn es dich erwischt, wieso sollte er dann verschont bleiben?" "Genau da liegt ja der Hase begraben." Verzweifelt sah Shinya seinen Gegenüber an, dessen Gesichtsausdruck sich mit einem ,Hä?' beschreiben ließ. "Es hat ihn ja erwischt!" Diese Formulierung ließ den Bassisten zögern. "...Aber?" fragte er vorsichtig. "Aber er liebt nicht mich, sondern jemand anderen, ganz einfach!" brachte Shinya gedrückt hervor, darauf bedacht, seine ausdruckslose Maske so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, obwohl die Risse schon tief waren. "Aber was macht dich da so sicher?" "Ich hab es gesehen." murmelte Shinya und richtete den Blick auf das Abendrot. "Gesehen, wie sie sich angeschmachtet haben, Tag für Tag. Wie sie zusammen gelacht und irgendwelchen Unsinn gemacht haben. Sie kleben doch förmlich zusammen. Ich musste mit ansehen, wie sie sich in den Armen lagen und..." er stockte und biss sich auf die Unterlippe, als er versuchte, die Tränen, welche sich in seinen Augen sammelten, zu unterdrücken. Er wollte nicht schon wieder weinen, wollte nicht wieder diese Art der Schwäche zeigen, auch wenn ihm gerade danach zumute war. "...und wie sie sich geküsst haben." versuchte er fest weiterzureden. Und trotzdem hörte man den traurigen Unterton genau heraus, dieses Beben in der Stimme. Toshiya sah ihn ernst an. "Und...wer war es?" er hatte zwar bereits eine Vermutung, jedoch sicher war er sich nicht, konnte sich dies einfach zu schwer vorstellen. "Kaoru." kam die Antwort, ein Hauchen, welches mit der nächsten Brise verflogen war und keiner außer Toshiya je gehört hatte. Dieser verspürte erneut einen Kloß im Hals. Wieso musste man Shinya nur so etwas antun. Tag für Tag nun verzehrte sich der Chibi nach Die und dann wurde er ihm einfach vor der Nase weggeschnappt, dabei war er doch zum Greifen nahe. Er wusste nicht was er sagen sollte, fand nicht die richtigen tröstenden Worte. Und so saßen sie einige Zeit einfach nur schweigend beieinander und sahen sich den weiteren Sonnenuntergang an. Irgendwann ergriff jedoch Shinya erneut das Wort, wollte die drückende Stille beenden. Und so drehte er den Kopf und sah Toshiya an. "Wollen wir nicht gehen und einfach mal nach ihm sehen?" Verwirrt schüttelte Toshiya den Kopf. "Nach wem sehen?" "Na nach Kyo." "Ich weiß nicht." "Na komm schon!" Shinya stand auf und stellte sich vor seinen Freund. "Ich - habe Angst." "Angst wovor?" "Dass ihm etwas passiert sein könnte." besorgt sah er seinen jüngeren Freund an. "Ach Quatsch! Kyo ist vernünftig genug, der tut sich schon nichts an!" "Meinst du?" Toshiya konnte die Zweifel einfach nicht unterdrücken. Immerhin hatte der Andere nicht gesehen, was er den heutigen Tag zu Gesicht bekommen hatte, aber waren ihm die Narben nicht vielleicht doch schon aufgefallen? "Ganz sicher! Nu Komm!" Auffordernd streckte Shinya dem Blauhaarigen die Hand entgegen, der sie ergriff, um sich aufhelfen zu lassen. //Ich wünschte ich könnte auch so optimistisch sein.// Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück ins Hotel. ~*~ Die Farbe von wunder Haut. Aufgekratzt. Blutige Flecken. Kleine reinweiße Helfer, die brennend die Kehle hinabwandern. Rot. Blut. Bunte, tanzende Lichter. Gelb verklärt die Sicht. Rot. Immer mehr rot, noch nicht genug. Schmerz. Ein stummer Schrei - dann erlösende Stille, Schwarz. ~*~ Allein trat er in den Club. Es war stickig und dunkel. Die meisten Tische waren besetzt, aber er wollte sich sowieso an keinem niederlassen. Der große Mann drängte sich durch die Massen zur Bar und ließ sich dort auf einem der dunklen lederüberzogenen Barhocker nieder. Er hatte sich schon längst eine zweite Zigarette angezündet. Schon kurze Zeit später hatte der Kellner ihm sein Bier zugeschoben und er drehte das Glas zwischen den Händen. Von seiner Umwelt nahm er nicht viel wahr, dazu war er zu tief in seinen Gedanken versunken. Immer und immer wieder rief er sich das Bild vor Augen, welches sich ihm bot, als er die anderen zurückließ. Weiterhin starrte er auf das Glas, als wäre es ein Spiegel seiner Erinnerungen. Er schloss die Augen, doch auch das wollte nicht helfen. Wieso nur hatte Shinya ihn so ansehen müssen? Als wenn er gewollt hätte, dass er noch geblieben wär? //Das hätte er nie gewollt. Wieso sollte er auch? Er hat doch Toshiya, wieso sollte er dann jemanden wie mich brauchen? Keiner braucht mich! Aber ich will von ihm gebraucht werden. Ich will ihn einfach in den Arm nehmen und trösten können, wenn er traurig ist, ihm Mut zusprechen, wenn er Angst hat und ihm einfach zuhören, wenn irgendetwas ist. Ich würde vor ihm im Dreck kriechen, doch was würde mir das bringen?// Mit einem Zug lehrte er das Glas und bestellte sich ein neues. ~*~ "Sollen wir das wirklich machen?" "Ich wüsste nicht, wieso wir es lassen sollten." Er schob seinen zweifelnden Freund weiter durch den einfach nicht enden wollenden Gang. "Er wird mir den Kopf abreißen, wenn ich schon wieder da auftauche!" "Wieso sollte er?" "Weil ich ihn heute, glaube ich, schon genug genervt habe." "Ach Unsinn! Nu klopf schon!" forderte er den Anderen auf, welcher unschlüssig vor der Tür stand und zögernd die Hand hob. Er klopfte zaghaft. Keine Reaktion. Ein erneutes Klopfen. Diesmal war es der Kleinere, der das kräftigere Geräusch zustande brachte. Die Zeit verstrich, doch wieder regte sich nichts. "Vielleicht ist er gar nicht mehr hier. Weißt du zufällig, wo er sein könnte?" fragte der Braunhaarige misstrauisch und hob die linke Augenbraue. "Ich bin mir ganz sicher, dass er hier ist. Entweder er macht nicht auf, weil er nicht will oder aber..." Er schluckte und starrte weiter wie gebannt auf die Tür, als würde diese sich dadurch öffnen und ein kleines blondes Wesen, würde ihm schlecht gelaunt gegenüberstehen. Wieso nur spürte er seit einiger Zeit ein solches undefinierbares Stechen in seiner Brust? "Oder aber er kann es nicht mehr." "Ach Quatsch! Er ist sicherlich einfach nur irgendwohin gegangen. Lass uns nach ihm suchen." erwiderte der Andere ruhig und versuchte seinen älteren Freund zu beruhigen. Er wollte gerade gehen, als Toshiya ihn am Handgelenk festhielt. "Iie. Ich weiß er ist da drin und es ist irgendetwas passiert!" sagte er ängstlich. Shinya blieb stehen und sah den Bassisten ernst an. "Dann werden wir wohl oder übel reingehen müssen, um dir zu beweisen, dass alles in bester Ordnung ist." Entschlossen ging er zur Tür. Er wusste nicht, was Toshiya so sicher machte, dass etwas geschehen sein sollte, aber er wusste, er musste ihn vom Gegenteil überzeugen, also drückte er die Klinke herunter. Kurzzeitig schlich sich ein verwunderter Ausdruck auf seine Züge, als er bemerkte, dass das Zimmer nicht abgeschlossen war. Der Drummer schob die Tür weiter auf und sah sich in dem Zimmer um, konnte nichts ungewöhnliches entdecken. Nur Chaos. //Typisch Kyo. Wie schaffen die das nur alle, eine solche Unordnung in so kurzer Zeit herzustellen? Es sieht ja beinahe so aus, als hätte ein Orkan gewütet.// Er wollte gerade beruhigt die Tür hinter sich schließen, als er die halb geöffnete Badtür bemerkte. Wieso war das Licht an? Hatte Toshiya am Ende doch Recht behalten und Kyo hatte sich etwas angetan? Nervös drehte Shinya sich um, versicherte sich, dass der Bassist noch immer hinter ihm stand, dann ging er zögernd zum Bad. Nur das leise Quietschen der Tür war zu hören, als der Drummer diese weiter öffnete und seine Augen sich vor Schock weiteten. Leblos lag der kleine Sänger am Boden, inmitten einer roten Blutlache. Arme und Oberkörper überseht von mehreren tiefen Schnitten, gefüllt mit der blutroten Flüssigkeit, davon ausgehend die Flüsse, die die Lache speisten. Im ganzen Bad verstreut lagen Tabletten, bildeten weiß und unschuldig die Inseln in diesem grausamen Ozean. Verzweifelt suchte Shinya mit zitternden Fingern in seinen Taschen nach seinem Handy, wurde beim 2. Versuch fündig und rief sofort im nächsten Krankenhaus an. Toshiya hatte den Wandel bei seinem jüngeren Freund bemerkt und war zu ihm getreten. Über seine Schulter hinweg sah er in das Bad. Zum wiederholten Male innerhalb so kurzer Zeit füllten seine Augen sich mit Tränen, als er seinen kleineren Freund zur Seite stieß und zu dem Sänger eilte. "Kyo, bitte, wach auf! Das kannst du doch nicht machen!" rief er verzweifelt, während er sich neben ihm auf seine Knie fallen ließ und an dem ausgelaugten Körper rüttelte. "Bitte, lass mich nicht allein!" Hilflos presste er sein Gesicht an die Schulter des Kleinsten und vergrub die Finger in dessen Sachen. Shinya hockte sich zu ihm und strich beruhigend über die bebenden Schultern des Bassisten. "Der Arzt kommt gleich. Die werden ihn im Krankenhaus schon wieder hinkriegen, glaub mir." sprach er seine Hoffnungen aus. Auch wenn er selbst nicht so recht an seine Worte glauben konnte, da Kyo schon so viel Blut verloren zu haben schien, doch er wollte seinem älteren Freund nicht den letzten Mut nehmen. Wenige Minuten später traf bereits der Arzt ein, versorgte Kyo vor Ort, bevor die Sanitäter ihn zum Krankenwagen brachten. Traurig sah Toshiya ihnen nach, während er von Shinya schützend gehalten wurde. "Kann...ich mitkommen?" fragte das wesentlich kleiner wirkende Häufchen Elend in den Armen des Drummers zögernd. Der Arzt nickte nur stumm und bedeutete dem Bassisten, ihm zu folgen. Shinya gab ihm einen leichten ermunternden Schlag und lächelte ermutigend. "Kyo ist stark, der kommt schon wieder auf die Beine. ...Ich sage den anderen bescheid." Sagte er noch ruhig und folgte dem Größeren mit dem Blick, bis dieser um die nächste Ecke verschwunden war. Er seufzte tief, drehte sich dann um und machte sich auf den Weg zum Club. ~*~ Im Krankenhaus angekommen herrschte Chaos pur. Hektisch wurde Kyo in den nächsten freien OP-Saal geschoben, damit dort seine Wunden genäht werden konnten. Und dort war er ziemlich lange. Nervös ging Toshiya vor dem Zimmer auf und ab. Immer wieder wandte er den Blick zu dem Lämpchen über der Tür. Es leuchtete noch immer. Ein Blick auf die Uhr über einer Glastür sagte ihm, dass es schon knapp ¼ Stunde her war, seit sie das Hotel verlassen hatten. Angespannt fuhr er sich mit der rechten Hand durch das Haar, verfluchte sich dafür, dass er sowohl Geld als auch Zigaretten im Hotel hatte liegen lassen, während er sich mit einem Seufzen auf einen der blauen Plastikstühle fallen ließ. Sein Blick schweifte durch den langen Gang, der von mehreren weiten Glastüren in mehrere Abschnitte unterteilt war. Alles weiß und steril. Kein Sonnenlicht drang mehr durch die großen Fenster, sondern künstliches weißes Licht erhellte stechend den endlosen Flur, in dem einem der krankenhaus-typische Geruch in die Nase stieg. Kein Wunder dass weit und breit kein weiterer Mensch zu sehen war. Blitzartig fuhr er herum, als sich die Tür öffnete und ein verzweifelt wirkender Arzt auf ihn zutrat. Der Bassist sprang auf und sah ihn erwartungsvoll an, während sich vor Angst alles in ihm zusammenzog. Der Arzt sah ihn an, sein Blick wirkte beinahe flehend und ließ den Kloß im Hals des jungen Mannes um ein vielfaches anwachsen. Er schien zu überlegen, was er sagen sollte, fragen wollte, erst als er sicher war, keinen anderen Ausweg zu wissen, öffnete er den Mund. "Welche Blutgruppe haben sie?" ~*~ Noch immer saß er an ein und demselben Platz, hatte ihn die gesamte Zeit über nicht verlassen. Nicht zum tanzen, nicht zum flirten oder anderweitig. Und noch immer war er von seinen Gedanken geplagt, konnte sie nicht abschütteln. Der einzige Unterschied bestand darin, dass er schon einiges mehr getrunken hatte. Auch der Aschenbecher vor ihm beherbergte mehrere Zigarettenleichen mehr als bei seiner Ankunft. Die war in der Zwischenzeit bereits zu Barcadi-cola übergegangen, als sich ein Zweiter neben ihm niederließ. Sein Blick schweifte über den ihm bekannten Körper. "Ich dachte schon du kommst gar nicht mehr." "Und ich dachte ich würde dich nie finden. Musstest du dich hier so verschanzen? Und wie viel hast du schon getrunken?" Shinya wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum, in der Hoffnung, den Geruch von Alkohol und Zigaretten so verscheuchen zu können. Vergebens. //Noch nicht genug, um zu vergessen, was vergessen werden muss. Wenigstens für eine Nacht.// Der Angesprochenen zuckte unbeteiligt mit den Schultern. "Vielleicht 3- 4 Bier, 1 Pinacolada und öhm...1- 2 Barcadi-cola." Seufzend schüttelte Shinya den Kopf. "Wenn du so weitertrinkst, bist du der nächste der aus den Latschen kippt und zum nächsten Arzt befördert werden muss!" "Keine Angst Kleiner, ich pass schon auf mich auf und hier ist auch noch Platz für einiges." versicherte er breit grinsend und strich sich bei den Worten über seinen Bauch. //Wieso nur musst du dich so betrinken? Dazu hast du doch eigentlich keinen Grund?! Den hätte doch eher ich, oder nicht?// "Sag mal, was meinst du eigentlich mit ,der Nächste'?" Shinya sah vom Tresen auf, auf dem seit Kurzem sein Blick geheftet hatte. "Kyo liegt im Krankenhaus. Er hat...versucht sich umzubringen." murmelte er und senkte erneut den Blick. Dies Augen weiteten sich. "Oh Scheiße! Dieser Riesenbaka! Was sollte das?" Der Dummer wusste keine Antwort auf diese Frage, schüttelte nur stumm den Kopf. Die gab seiner Leber mit dem letzten Schluck Barcadi-cola noch etwas Arbeit, bevor er fortfuhr. "Sag mal, willst du nichts trinken?" versuchte er das Thema zu wechseln, doch der Kleinere schüttelte erneut den Kopf, hob dann den Blick, um den Rothaarigen ins Visier zu nehmen. "Irgendwer muss dich doch nachher noch irgendwie ins Bett bringen." "Oh, und dazu musst du natürlich völlig nüchtern sein." Er rutschte mit einem Grinsen näher zu dem zierlichen Drummer. "Oder hast du einfach nur Angst, etwas falsches zu tun oder dass ich etwas mit dir anstelle, was du eigentlich nicht wollen würdest?" hauchte er ihm zärtlich ins Ohr. //Verdammt, was mache ich hier? Ich verrate mich noch selber!// Shinyas Augen weiteten sich und er starrte regungslos auf die Spiegelwand, vor der ein Regal mit Flaschen und Gläsern für die Barkeeper angebracht war. Nur durch das Halbdunkel und nur gelegentlich hell zuckenden Lichter konnte keiner erkennen, wie sich die Wangen des Kleineren auf einen Schlag rot verfärbten. Keiner bemerkte auf Grund der lauten Musik, wie sein Herz diese zu übertönen versuchte. Was sollte das? Doch so plötzlich wie der unerklärliche Mut - oder eher Wahnsinn - über Die gekommen war, war er auch wieder verschwunden und er lehnte sich mit einem entschuldigenden Blick zurück. "Gomen, muss wohl am Alkohol liegen." versuchte er sich herauszureden, bevor er sich ein neues Glas bestellte. Der Chibi sah den Anderen groß an, schüttelte dann den Kopf um die wirren Gedankenfetzen aus seinem Kopf zu vertreiben. Er versuchte sich zusammenzureißen. "Hai hai. Ist schon klar." erwiderte er und sah erneut auf das Stück Holz vor sich. Die ließ seinen Blick Zentimeter für Zentimeter über den zerbrechlichen Körper schweifen, sog jedes Detail in sich auf, drehte dabei nervös das neue Glas in seinen Händen. //Wieso nur muss er so schön sein, so süß? Wieso ein Mann und so unerreichbar?// "Ich muss mal wohin." Mit diesen Worten ließ er das Glas stehen, rutschte vom Stuhl und verschwand leicht schwankend in der sich dicht aneinanderpressenden und rhytmisch bewegenden Masse aus Körpern. Als er zu seinem Platz zurückkehrte, war Shinya verschwunden. Suchend sah er sich um. War der Kleinere etwa schon gegangen? Ohne ihm bescheid zu sagen? Das passte gar nicht zu ihm. Oder war er ihm zu aufdringlich gewesen? "Wenn du die Puppe suchst, die ist gerade erst von so'nem Typen nach da hinten gezogen worden." erklärte der Barkeeper, während er weiter die Gläser abtrocknete und mit einem Nicken in besagte Richtung deutete. Die sah ihn an. Puppe? Und war er etwa freiwillig mitgegangen? Zweifelnd sah er in die Richtung, in welche der junge Mann gedeutet hatte und beschloss, dass dem nicht so war. Er nahm einen großen Schluck und drängte sich durch die Masse aus tanzenden Körpern, versuchte die Gedanken, welche unheilvoll auf ihn einströmen, zu verbannen. Wie sollte er Shinya zwischen all den Menschen finden? Wollte er überhaupt, dass Die ihn fand? Was, wenn die beiden schon ganz woanders waren? Doch er gab die Hoffnung nicht auf und konnte nach einiger Zeit etwas entdecken, was ihn stocken ließ. Ein weiteres Mal zog der Unbekannte ihn näher an sich und ließ die Hand auf seinem Rücken ein Stück tiefer rutschen. //Wieso nur muss die Musik so langsam sein? Und wieso lässt der mich nicht einfach in Ruhe? Wenn der nur nicht so ein Muskelberg wäre.// Shinya ließ seinen Blick über die weiteren Tanzenden schweifen und versuchte, wieder etwas Abstand zwischen sich und den Anderen zu bringen. Dieser sah nun zu ihm hinab. "Nicht so schüchtern Kleine!" Eine Bierfahne kroch zwischen den schiefen gelben Zähnen hindurch und drang durch die stickige Luft zu dem Drummer durch, ließ ihn würgen. Sein Ekel wurde verstärkt, als der schlecht rasierte Riese einen erneuten Versuch startete, Shinya an sich zu pressen und den schweißüberströmten Körper an dem des zierlichen Drummers zu reiben. Doch plötzlich schlang sich ein weiteres Paar Arme um Shinyas Hüfte und ließ ihn erschrocken zusammenzucken, dann wurde er von dem stinkenden Körper so plötzlich weggezogen, dass ihm ein überraschtes "Huch" entfuhr, welches in der langsamen aber trotzdem lauten Musik unterging. "Aber eigentlich ist ,die Kleine' mit mir hier!" hörte er eine ihm bekannte Stimme und wurde dann durch die Massen, fort von dem Fremden, geführt. Erleichterung machte sich in ihm breit, mischte sich dann mit Verwunderung. Hatte Die wirklich nach ihm gesucht? Er blieb stehen und drehte sich zu seinem Retter um, welcher ernst auf ihn hinabsah. Shinya legte den Kopf schief, denn er wusste nicht, weshalb Die so verbittert aussah, wusste nicht, dass er vor Eifersucht beinahe geplatzt war und einen Moment ernsthaft gezweifelt hatte, ob Shinya seine Hilfe überhaupt wollte. Doch er entschloss sich, nicht zu fragen. "Ähm...willst du tanzen?" fragte er nach einiger Zeit des Schweigens endlich. Der seltene ernste Ausdruck auf dem Gesicht des Gitarristen wich einem Lächeln. Er nickte und legte zögernd die Arme um die schmalen Schultern des Anderen. Dieser lehnte sich an ihn und schloss die Augen, genoss die Wärme. Die beobachtete den Drummer in seinen Armen und erst jetzt fiel ihm auf, wie abstoßend er auf den Muskelprotz reagiert hatte. Wieso also war er so blind gewesen, dass die Eifersucht so schnell und einfach seinen Körper zum beben und sein Herz zum rasen hatte bringen können? Weiterhin sah er auf ihn hinab, beobachtete, wie vereinzelte Strähnen vor die geschlossenen Augen des Drummers fielen, wie dieser den Kopf zutraulich gegen seine Schulter gelehnt hatte. Innerlich verfluchte er sein Herz, dass es erneut anfing zu rasen, doch diesmal nicht vor Eifersucht. Er kaute an der Innenseite seiner Unterlippe. Wenn er doch nur genug Mut aufbringen könnte. Nur dieses eine Mal. Er könnte am Ende noch immer alles auf den Alkohol schieben. Mit diesem Gedanken versuchte er die Angst etwas falsch zu machen, zu weit zu gehen, zu verdrängen und beugte sich stockend zu dem schmächtigen Körper in seinen Armen hinunter. Shinya war noch immer in dankbaren Gedanken versunken. //Ein Glück, dass Die mich da rausgeholt hat. Allein hätte ich das sicher nicht geschafft und wer weiß, wo ich dann heute noch gelandet wäre.// Er hob den Blick und sah in die leuchtenden Augen Dies, hatte für einen Moment vergessen, was er tun wollte, da diese Augen ihn hypnotisierten. Doch schon wenig später hatte er sich wieder gefangen. "Ariga..." Weiter kam er nicht, da Die ihm vorsichtig Zeige- und Mittelfinger auf die Lippen legte. "Du brauchst dich nicht zu bedanken." Hauchte er und legte zärtlich seine Lippen auf die des Anderen. Shinya durchfuhr in diesem Moment ein Schock. Was tat Die da? Dies war genau das, wonach er sich schon seit längerem sehnte. Doch als er die Augen schloss, gen Moment genoss und den Kuss zaghaft erwiderte, strömten Bilder ungehindert auf ihn ein, die er seit einigen Stunden zu vergessen suchte. Blitzartig löste er sich von dem Größeren und ihm kam plötzlich alles so falsch vor. Die hatte doch immerhin Kaoru! Er schob den Gitarristen von sich und verschwand in der Masse aus zuckenden Körpern, ließ den Anderen verwirrt zurück. Die hatte den Kleineren bereits aus den Augen verloren, als seine Beine ihm endlich wieder gehorchten. Doch er wusste, der Dummer war in Richtung des Ausgangs geeilt. Hastig folgte er dem Braunhaarigen, versuchte ihn einzuholen. Irrte er sich oder hatte Shinya den Kuss wirklich erwidert? Und erwiderte er dann vielleicht auch seine Gefühle? Aber wieso hatte er ihn dann so plötzlich von sich gestoßen? Er trat hinaus in das fahle Licht des Mondes, welches sich matt im Wasser des großen Ozeans widerspiegelte. Nur wenige Meter vor sich sah er den Anderen, der festen Schrittes auf dem Weg zum Hotel war. Mit wenigen Schritten hatte er ihn eingeholt. "Shin." Der Angesprochene blieb stehen und drehte sich zu ihm um und bedachte ihn mit einem kalten Ausdruck in den Augen. Doch diesmal sah Die in ihnen nicht nur die Kälte, sondern auch die Verletztheit, welche dahinter stand. "Was ist?" fragte der Jüngste und versuchte seine Stimme so ausdruckslos wie möglich klingen zu lassen. Kurze Zeit sah der Rothaarige ihn nur mitleidig und entschuldigend an, doch dann schloss er die Arme um den zitternden Körper und hauchte vorsichtige Küsse auf den Schopf des Kleineren. Doch dieser schob ihn nur erneut von sich und seine Augen glänzten im Mondlicht verräterisch, ähnlich wie der Ozean, an dem sie standen. "Die, was soll das? Was willst du von mir?" fragte er erstickt. Mit seiner Selbstbeherrschung war es am Ende. Er konnte einfach nicht mehr. Die kam erneut auf ihn zu, nahm seine Hände. "Verstehst du es denn nicht?" fragte er ruhig und sah in die tiefbraunen verzweifelten Augen seines Gegenüber. "Ich liebe dich Shinya." flüsterte er und wollte seine Lippen erneut auf die des anderen legen. Doch dieser wand den Kopf ab, verbarg die Tränen, welche er schon ein zweites mal an diesem Tag nicht zurückhalten konnte, und riss sich los. "Du lügst!" presste er erstickt hervor. "Die, wir wissen doch beide, dass du mich nicht liebst. Das kannst du doch gar nicht! Du willst doch nur deinen Spaß und suchst den bei mir, weil dein Koi gerade nicht kann." "Iie, das würde ich dir nicht antun können. Ich will dir nicht weh tun und ich will dich nicht mehr weinen sehen." Er schloss erneut die Arme um die schmale Hüfte des Anderen, spürte wie er zitterte und versuchte, den Tränenfluss zu stoppen. "Dann lass mich doch einfach endlich in Ruhe!" Shinya stieß ihn erneut von sich und drehte sich erneut zu ihm. "Du bist doch völlig zu! Schlaf erst mal deinen Rausch aus, damit du wieder klar denken kannst!" waren seine letzten Worte, bevor er mit einem letzten eisigen Blick zum Hotel zurückeilte. //Dir werde ich nicht helfen Kaoru zu hintergehen, egal wie weh es mir selbst tut, aber so etwas hat er nicht verdient. Wenigstens einer von uns beiden soll glücklich sein.// Traurig sah Die ihm nach und genauso wie Shinya, schrumpften auch seine Hoffnungen in sich zusammen. //Da hast du es. Er liebt dich nicht und er wird es auch nie tun. Hast du es bemerkt, wie abstoßend er dich findet Andô-san?// Die Minuten verstrichen. Minuten, die ihm vorkamen, als wären es Stunden gewesen. Minuten, die er allein verbrachte. Allein nur mit sich und seinen Gedanken saß er am Strand und sah zu, wie die Wellen immer wieder auf den hellen Sand aufliefen, ab und zu Muscheln, Krebse oder einfach nur neuen Sand anspülten und bei der nächsten Gelegenheit wieder mit sich ins weite Meer trugen. Doch seine Gedanken schwirrten um Shinyas Worte. //So denkt er also von dir.// Doch ein besonderer Teil war es, der ihm immer und immer wieder durch den Kopf hallte und seinen Gedankenfluss in sinnlose Wortfetzen zerriss. Sein Koi?! Wen meinte der Drummer damit? Er hatte doch gar keinen. Er meinte doch nicht etwa? //,Dein Schatz ist wach.'// Iie, das konnte nicht sein. Die konnte sich einfach nicht erklären, wie der Jüngere darauf kommen könnte, er und Kaoru wären ein Paar, konnte sich nicht vorstellen, dass der Chibi sie gesehen hatte. Immerhin waren die Gänge um diese Zeit doch menschenleer gewesen, keine Seele weit und breit. Außerdem hatte das doch überhaupt nichts zu bedeuten. Er musste es wissen, wollte dies so schnell wie möglich geklärt haben. Andererseits... //Du hast doch bemerkt, wie er reagiert hat. Er denkt du würdest dich nur mit ihm vergnügen wollen und ihn dann fallen lassen. Er hasst dich, er verachtet dich, hält dich für einen Lüstling und Säufer!// Er sah hinauf zum Mond, betrachtete die Fratze, die wie jede Nacht über die Dummheit der Menschen lachte, wie sie sich gegenseitig niedermachten, und triumphierend auf sie hinableuchtete. Dabei war er nicht anders wie sie, schmückte sich genauso mit fremden Federn, indem er das Lichte reflektierte, Sonnenlicht als sein eigenes Strahlen ausgab. //Es wird besser sein, wenn er nicht weiß wie es in mir aussieht. So kann er nicht über mich lachen und mich missachten. Das würde mich kaputt machen, ich würde eingehen wie eine Pflanze ohne Wasser. Nein, es wird alles so weitergehen wie bisher, ich werde weiter kümmerlich dahinvegetieren und mir nichts anmerken lassen. Auch wenn der Schmerz am Ende doch so sehr um sich schlägt, dass mein Körper zu klein dafür ist und er einfach aus mir herausplatzt, aber bis dahin wird mein Geheimnis auch mein Geheimnis bleiben. Wieso nur musste ich mich gerade in ihn verlieben? Wieso überhaupt einen Mann? Wieso jemand aus der Band, jemand, den ich Tag für Tag sehe und der dadurch unbewusst den Dolch immer tiefer in mein Herz rammt? Wieso gerade Shinya, bei dem man nie genau weiß, was er denkt? Dennoch, er hat den Kuss erwidert?! Oder war das nur eine Illusion, entsprungen aus meinem Wunschdenken? Und trotzdem hat er so reagiert und mich von sich gestoßen.// Er erhob sich und machte sich auf den Rückweg zum Hotel, beschloss, sein Verhalten auf den Alkohol zu schieben und so zu tun, als wäre dies alles nie passiert. Als er gerade sein Zimmer aufschließen wollte, fiel ihm ein, dass er doch diese Nacht bei seinem Nachbarn verbringen wollte. Sein Blick wanderte zur Nebentür. //Auch das noch.// Die ging hinüber und klopfte nach kurzem Überlegen. Er hatte nicht lange zu warten, bis sich ein Schlüssel im Schloss drehte und die Tür sich öffnete. Er versuchte zu lächeln, trotz des Anblickes des zierlichen Drummers, der sich anscheinend erst eben die feuchten Spuren von den Wangen gewischt hatte, denn seine Augen waren gerötet. Doch plötzlich wurde ihm die Sicht auf das so traurig wirkende Gesicht von etwas Weichem versperrt. "Such dir einen anderen Platz zum Schlafen, ich habe keine Lust die Nacht über von dir begrapscht zu werden!" hörte er den Chibi zischen, bevor die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss flog und der Schlüssel sich erneut drehte. "Demo...Shin-chan!" Fassungslos starrte der Gitarrist auf die geschlossene Tür, hielt sein Kissen in den Händen und wusste nicht, was er tun sollte. Kaoru war krank und lag in seinem Bett und Kyo war im Krankenhaus, hatte Shinya ihm gesagt. Da blieb ihm nur noch Toshiya, doch auch dort wurde er nicht eingelassen. Verzweiflung machte sich in ihm breit. Es war spät und er war müde, wusste aber nicht wohin, denn irgendetwas sagte ihm, dass Shinya ihn mit Sicherheit nicht hereinlassen würde, ließ ihn daran zweifeln, dass der Drummer ihn überhaupt noch einmal ansehen würde. Traurig und sehnsüchtig sah er auf die Tür des Chibis. //Toll gemacht Andô-san, das macht dir so schnell keiner nach!// Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)