Only three words... von dat_Yoh-Chan ================================================================================ Kapitel 1: I ------------ Aaaalso....so vorab: das ist meine erste eigene Diru-FF...also bitte nicht gleich sauer werden, wenn das...ähm....etwas...daneben geraten is.... jedenfalls freu ich mich auf Kommis (und dann wird der Stil vielleicht auch mal irgendwann besser XD)....falls das hier überhaupt wer lies ~.~ und noch ein gaaaanz dolles DANKE an meine Beta-reader ne... also...hoffentlich noch viel Spass ne... ~ I ~ Dunkelheit lag schon seit Stunden über der Stadt, als wieder ein Flugzeug landete. Verschlafen verließen die Passagiere eben dieses, holten ihre Koffer und wollten nur noch eins: ab ins Hotel und schlafen! Zwei von fünf guten Freunden, die alle gerade mit dem Flieger aus Tokyo gelandet waren, warteten bereits an einem Taxi, dass sie zu ihrer Wohnstätte für die nächste Woche bringen sollte. Der Violetthaarige drehte sich zu den Folgenden um und stieß etwas entnervt einen Seufzer aus. Konnten sie sich nicht etwas beeilen? "Los kommt schon! Ihr schlaft ja beim Laufen ein!" rief er ihnen zu und erntete dafür drei nicht sonderlich glückliche Blicke. "Naja! Selbst Shishi ist schon draußen!" ergänzte er, in der Hoffnung, so vielleicht doch noch etwas mehr Leben in die trägen Körper der anderen zu bringen. "Beim Chibi ist das auch etwas anderes! Der braucht halt nicht so viel Schlaf und ist auch noch etwas jünger!" kam es als Antwort von dem annähernd Größten der drei, die nun endlich auch das Taxi erreicht hatten. Kaoru rollte mit den Augen und setzte sich zu Shinya auf die Rückbank. Nachdem die anderen auch ihr Gepäck eingeladen hatten und im Auto saßen - Die wurde aufgrund seiner Größe nach vorn verfrachtet, die anderen vier gequetscht auf die Rückbank teilten - konnte es losgehen. ~*~ Toshiya ließ sich rücklings auf das weiche Doppelbett fallen. "Woah! So ein Glück, dass mit der Reservierung alles geklappt hat!" Ein Grummeln bestätigte ihn von nebenan, denn die Verbindungstür zum Nebenzimmer stand offen. Er betrachtete noch kurz die Zimmerdecke, bis er sich schließlich doch entschloss aufzustehen. Er stellte sich in die schmale Tür und betrachtete seinen kleinen blonden Nachbarn. "Naja, sonst säßen wir wahrscheinlich immer noch unten und müssten warten." Erneutes Grummeln. Kyo achtete nicht sonderlich darauf, was Toshiya ihm gerade sagte, er war mit wichtigerem beschäftigt: Seinen Koffer nach Schlafsachen durchwühlen. Dennoch wurde er von Toshiya weiterhin genau gemustert, jedes noch so winzige Detail versuchte er in sich aufzunehmen. //Was soll das? Hat der denn nichts besseres zu tun, als da in der Tür rumzustehen und zuzusehen, wie ich versuche, endlich an meinen wohl verdienten Schlaf zu kommen?// Irgendwie machte ihn der Gedanke an Toshiyas bohrenden Blick, welcher genau an ihm heftete, nervös. Schließlich gab er seine verzweifelte Suche auf und ging zum Bett. Er wollte gerade seine äußersten Hüllen fallen lassen, als sein Blick auf den, noch immer an den Türrahmen gelehnten Bassisten fiel. "Wie lange willst du mich noch beobachten? Bin ich denn so interessant? Ich will schlafen, checkst du das nicht?" fuhr er den Jüngeren an, der unweigerlich zusammenzuckte. "Oh! Ähm...Gomen Kyo! Ich wollte dich nicht stören." murmelte dieser und trat mit gesenktem Blick den Rückzug in sein eigenes Zimmer an. Kyo verdrehte nur die Augen und ließ seine Kleidung, die Boxershorts ausgenommen, unachtsam auf den Boden fallen. Er seufzte kaum merklich, als sein Blick erneut auf die geöffnete Tür fiel. Konnte der Junge denn nichts richtig machen? "Totchi! Was ist mit der Tür?" Auch die Aufmerksamkeit des Angesprochenen lag nun auf dieser. "Na die ist...da...und offen." "Genau da liegt das Problem! TÜR ZU!" fauchte Kyo. "Wieso? Die kann doch auch offen bleiben!" "Nein kann sie nicht! Meinst du ich will dich im Schlaf reden hören?" Stille. Traurig sah der Blauhaarige zur Tür. Na das konnte ja was werden. Da hatten sie schon einmal eine Woche Urlaub und dann hatte der kleine Sänger eine solche Laune. Wie sollten sie das nur aushalten? "Dann mach sie doch selber zu! Ich bewege mich jedenfalls nicht da rüber!" maulte er und verzog sich mit seinen Schlafsachen in das zimmereigene Bad. //Kyo-chan, deine Laune müssen wir unbedingt nach oben puschen, sonst ist der Urlaub schon so gut wie gelaufen. Dabei hab ich mich so sehr darauf gefreut. Auch, dass ich ein Doppelzimmer mit dir beziehen konnte. Ich mag dich doch so sehr! Aber du wirst das nie bemerken!// Unweigerlich musste er zusammenzucken, als er hörte, wie die Zwischentür mit einem lauten Knall ins Schloss flog. Kyo hatte nicht lange überlegt. Nach einigem entnervten Gegrummel setzte er sich selbst in Bewegung und hatte die Tür zugeschlagen. Kaum hakte das Schloss ein, fuhren die Hände des kleinen Mannes zu seinem Kopf. Diese Kopfschmerzen! Sie hatten ihn schon des Öfteren in den letzten Wochen heimgesucht. //Immer wenn er in der Nähe ist! Shimatta! Doshite?// Wie von selbst ging er zu seinem Koffer und zog ein kleines Täschchen daraus hervor. Dass er dieses auf Anhieb fand, war eher Zufall. Nachdem er sich ein Glas Wasser geholt hatte, ließ er sich auf seinem Bett nieder und schluckte eine Aspirin. In der Hoffnung, diese stechenden Kopfschmerzen wären bald vorbei, legte er sich hin und schlief ein, als die Tablette endlich anfing zu wirken. Im Nebenzimmer hatte sich eine Gestalt auch bereits in ihrem Bett niedergelassen. Eine kleine einsame Träne zierte ihre Wange. //Wieso bist du so? Wieso hast du nicht einmal jetzt bessere Laune, wo du dich doch ausruhen kannst? Ich würde dir so gerne helfen! Wenn ich doch nur wüsste wie?!// Immer noch tief in Gedanken und den Blick auf die dunkle Verbindungstür gerichtet, welche selbst ohne Licht inmitten der hellen Wand erkennbar war, beschlich langsam und fast unmerklich auch ihn der Schlaf. Doch dies war nicht das einzige Doppelzimmer, das diese Nacht bezogen wurde. "Diiieee!" rief Shinya genervt. "Was denn Chibi?" fragte Besagter belustigt. "Mach endlich dieses Ding aus!" bekam er als Antwort. Daran, es Kyo und Toshiya - oder doch wohl eher nur Kyo - im Zimmer gegenüber gleichzutun und einfach die Tür zu schließen, dachte niemand der Beiden. Doch der Größere hatte sowieso kein Problem damit, dass es seinen Zimmernachbarn störte, weil er in diesem Zimmer rauchte. Im Gegenteil. Immerhin hätte Toshiya dies auch getan, wenn sie nicht mit ihm das Zimmer getauscht hätte - mehr oder weniger freiwillig - der Größere hatte ihm den Schlüssel einfach aus der Hand geklaut und mit allen Mitteln verteidigt bis Die schließlich aufgab. Doch nun nutze er einfach die Situation und äffte Shinya, welcher ihn gerade ins Visier genommen hatte, nach. Er wusste schon vorher, was darauf folgen würde. "Äff mich nicht nach!" sagte der Kleinere mit Nachdruck und sah Die noch beleidigter an, als dieser die Lippen zeitgleich zu den selben Wörtern formte. "DIE!" jammerte er wieder. Doch dieser grinste nur und blies dem zierlichen Drummer Rauch ins Gesicht. "Was hast du denn? Sehnsucht nach mir?" scherzte er weiter. Da Shinya sich allerdings gerade hustend von ihm abgewandt hatte, konnte er nicht sehen, dass sich die Wangen des Jüngsten leicht rosa färbten. "Na ganz sicher nicht!" maulte er und flüchtete dann, mit der rettenden Idee, in sein Zimmer. Er lehnte sich gegen die nun geschlossene Tür und atmete tief durch. //Doshite?...// ~*~ Es war fast Mittag und die Sonnenstrahlen erhellten schon seit Stunden die entspannten Züge. //Er sieht so friedlich aus wenn er schläft.// Der Mund war einen Spalt breit geöffnet, einzelne blonde Strähnen bedeckten die Stirn und fielen über die geschlossenen Augen, die Decke war zwar bis zum Kinn hinaufgezogen, jedoch gab sie dadurch die kleinen, hellen Füße am anderen Bettende frei. Die Person, welche Kyo schon eine ganze Weile aus der Tür beim Schlafen beobachtet hatte, ging nun aufs Bett zu. Ein freundliches Lächeln erhellte seine Züge, als er sich vor seinen Freund hockte. Sollte er ihn nicht lieber schlafen lassen? //Nein! Kao hat gesagt, dass er geweckt werden soll, damit wir uns nachher alle beim Pool treffen können. Der will auch nur seinen Spaß haben und 'nen bisschen planschen. Und wer darf jetzt dafür herhalten, dass Kyo dazu auch erscheint?// Kopfschütteln war das einzige, was er konnte, als er sich an das für ihn unbeendete Frühstück erinnerte. Er war vor etwa einer viertel Stunde einstimmig zum Weckdienst auserkoren worden und Kaoru versuchte ihm noch etwas Mut zuzusprechen. "Keine Angst, DICH frisst der schon nicht!" giggelte Die, als er sie im Speisesaal des Hotels zurückließ. Nun war er dort und überlegte wie er das anstellen sollte, wozu er hingegangen war. Noch einmal betrachtete er das kleine Gesichtchen, strich behutsam einige der blonden Haare aus dem Gesicht seines Gegenübers. //Okay! Versuchen wir es auf die sanfte Tour und hoffen, dass es funktioniert!// Sanft tätschelte er die blasse Wange des kleinen Sängers. "Kyo! Aufstehen!" sagte er ruhig. Der Blondschopf zeigte keinerlei Regung. Das hatte er sich beinahe gedacht. "Kyo!" versuchte er es noch einmal etwas lauter. Doch sogar als er die Decke zurückschlug und an seinem Freund rüttelte wachte dieser nicht auf, sondern tastete nur das Bett ab, um die Decke unter Grummeln wieder bis unter die Nase zu ziehen. In Ordnung! Der Kleinste der Band hatte es so gewollt. Der "Weckdienst" kannte nur noch eine Methode. //Er wird mich lynchen, mich foltern und am Ende eines qualvollen Todes sterben lassen! Hoffentlich kümmern sich die anderen ordentlich um meine Beerdingung und sind nicht allzu geizig bei den Kosten! Sie sind immerhin die gewesen, die mich hierher geschickt haben!// Er stand auf und nahm etwas Anlauf, um gleich danach - insgeheim Stoßgebete gen Himmel schickend - auf das große Bett zu springen und dabei laut "KYO!" zu trompeten. Der Gerufene saß augenblicklich mit tellergroßen Augen und erhöhtem Puls in seinem Bett. Das war ein Schock fürs Leben. //Wer oder was auch immer das gerade gewesen ist! Er wird es bitter bereuen!// Mit immer noch geweiteten Pupillen sah er durch den Raum und sah...etwas Blaues, dass ihn breit, freundlich und auch etwas schuldbewusst angrinste, sich dann plötzlich aus seiner Starre löste, nach vorn schnellte und glücklich "ohayou!" flötete, während er den Blonden fest an sich drückte. Genervt schob Kyo den Anderen von sich, obgleich ein Teil seiner Wut schon allein bei dem Anblick des Bassisten verraucht war. "Was soll das Toshiya? Kannst du mich nicht wenigstens ausschlafen lassen?!" grummelte er und ließ sich ächzend zurück in die Kissen fallen, während er die Decke nun völlig über den Kopf zog. "Iie Kyo! Ich habe das Privileg, dich im Auftrag von Kao wecken zu dürfen, damit wir am Ende alle baden gehen können und er uns wieder vom Beckenrand aus zusieht!" erwiderte der Jüngere und nahm das Stück Stoff an sich. "Wer will schon baden gehen?" Gegrummel und ein entnervter Blick. "Komm schon! Steh auf und dann gehen wir erst einmal etwas essen!" jammerte der Bassist weiter und ein leises Gluckern aus der Magengegend bestätigte, dass er zum Frühstücken so gut wie gar nicht gekommen war. Andererseits ließ es ihn auch etwas rot anlaufen und nun sah er mit einem verlegenen Blick auf Kyo hinunter. Das wirkte. Der kleine Blonde rollte mit den Augen und rang sich dazu durch, doch aufzustehen. Jedoch durchfuhr ihn ein nur zu gut bekannter Schmerz und er ließ sich, sich den Kopf haltend und leise fluchend, zurück auf sein weiches Bett fallen. Besorgt betrachtete Toshiya den Älteren, krabbelte dann quer über das Bett zu jenem und legte ihm vorsichtig einen Arm um die Schulter. "Kyo, genki desu ka?" fragte er leise, doch Kyo schlug die schmale Hand weg und warf dem Blauhaarigen einen bedrohlichen Blick zu. //Abgesehen davon, dass ich mich Tag für Tag nach dir verzehre, mein Herz zu zerreißen droht, wenn du andere auch nur anlächelst und ich immer wieder diese stechenden Kopfschmerzen bekomme, wenn du in der Nähe bist!// "Hai! Genki desu! Was soll diese Frage?" Der Blick des Größeren schweifte kurz durch den Raum, bis er Kyo wieder, teils geschockt, teils mitleidig, ansah. "Naja, du hast anscheinend wieder Kopfschmerzen und...und..." "Was und?" //Du hast mich doch in letzter Zeit gar nicht beachtet, wie kann dir als aufgefallen sein, dass ich schon des öfteren Kopfschmerzen hatte? Ich bin dir doch sowieso egal!// Der Blick des Bassisten ruhte nun auf dem Nachtschrank seines Kollegen. "Und es scheint, als würden dir Tabletten gegen die Schmerzen nicht genügen!" sagte er streng, als er eine Rasierklinge unter der Packung Aspirin hervorblitzen sah. Kyo folgte diesem Blick. //Hai! Du hast recht ! Aber die ist nicht gegen die Kopfschmerzen!// "Na und?" fragte er trocken und drehte sich mit einem Schulterzucken zu dem Jüngeren zurück. "NA UND?! Fragst du mich das im Ernst?" brachte Toshiya empört hervor. " Ja frage ich! Immerhin ist das mein Problem! Du hast dich da nicht einzumischen!" "Hai! Genau das ist es!" sagte er. Im gleichen Moment griff er nach Kyos rechten Arm und betrachtete ihn kritisch. Ironischerweise waren ihm die unzähligen Narben noch nie aufgefallen. "Es scheint immer alles dein Problem zu sein! Wieso hast du das gemacht? Du hättest doch auch mit jemandem über deine Probleme reden können. Ich dachte immer du hättest das jedes mal getan als du einen Tag bedrückt und den nächsten wieder halbwegs normal zur Probe kamst! Ich habe es wirklich gehofft, aber so was?" Kyo zog entrüstet den Arm zurück. Was sollte das? Hatte er sich etwa nicht deutlich genug ausgedrückt, als er sagte, Toshiya solle sich da heraushalten? "Wie du siehst brauche ich niemanden zum reden! Ich regel das anders!" antwortete er knapp und sah ihn ernst an, während er aufstand und sich mit frischen Sachen ins Bad zurückzog. //Ach Kyo! Wieso tust du dir das an? Du hast das doch gar nicht nötig! Immerhin sind wir vier doch immer für dich da! ICH bin immer für dich da! Wieso nutzt du diese Chance nie sondern ziehst das alleine durch? Auf diese selbstzerstörerische Art? So wirst du doch nie glücklich werden, wenn du immer alles in dich hineinfrisst! Ich will doch aber, dass du glücklich wirst!// Kyo blickte traurig in den Spiegel und drückte seine Finger gegen die Schläfen. //Diese Kopfschmerzen! Sie sollen endlich verschwinden! Ich halt das nicht mehr aus! Er soll endlich verschwinden, damit mein Herz aufhören kann zu bluten und zu schmerzen, wenn ich ihn ansehe und weiß, dass ich ihm nie näher kommen kann!// ~*~ Hier war es. Er wollte sich mit seinem Kumpel schon am Pool treffen, bevor die anderen kommen sollten. Aber dieser Pool glich eher einem See, er war einfach gigantisch! Und als wenn das nicht schon reichen würde, er war auch noch überbevölkert! Doch da sah er am anderen Ende des Wasserparadieses etwas violettes hindurchblitzen. //Liegt der da hinten und sonnt sich! Na dann wollen wir mal! Er soll doch auch was von dem schönen kühlen Nass bekommen, wenn er sich schon nicht reinwagt...obwohl ich glaube dass es hier auch flache Becken gibt, das Kinderbecken zum Beispiel.// Nur das für ihn typische Grinsen kündigte ihn an und dann -PLATSCH- war er im Wasser und alle Leute, die zu nahe waren, waren genauso nass wie er selbst. Erschrocken fuhr der Violetthaarige hoch und sah sich um. "DAISUKE ANDÔ! Ich hätte es wissen müssen!" fluchte er lachend. Auch der Rotschopf lachte und schwamm zum Beckenrand. Im nächsten Moment jedoch schluckte er Wasser, da der Ältere sich an den Poolrand gekniet hatte und ihn kurzzeitig unter Wasser drückte. Hustend tauchte er wieder auf und hielt sich an den hellen Fliesen fest. Diesmal war es Kaoru, der lachte. "Hochmut kommt vor dem Fall!" brachte er heraus, noch bevor Die wieder zu Atem kam und sich lauthals beschweren konnte. "Jetzt helf mir aber wenigstens hier raus!" hustete er und sein bester Freund hielt ihm nach kurzem Überlegen die Hand hin, sodass der Größere diese ergreifen und sich aus dem doch noch recht kühlen Wasser ziehen lassen konnte. "Nett von dir, dass du mich nicht da reingezogen hast." sagte der Violetthaarige lächelnd, aber mit spöttischem Unterton. "Das konnt' ich dir doch nicht antun! Obwohl das Wasser an dieser Stelle doch schon recht flach war! Ich kam sogar mit den Zehenspitzen an den Boden." Dafür fing er sich einen strafenden Blick vom Leader ein. Immerhin wusste Die doch ganz genau, dass der Andere nicht schwimmen konnte. "Eigentlich wollt ich dich ja auf nen Drink einladen, aber so..." sagte er unschuldig "...du scheinst ja keinen zu wollen!" "Och Mensch Kaoooo! So war das doch gar nicht gemeint!" jammerte der Rothaarige und klimperte entschuldigend mit den Wimpern. "Kannst du es dir nicht noch einmal überlegen?" setzte er hinzu und tätschelte versöhnlich die blasse Wange seines Freundes. "Hm!" dieser verschränkte die Arme vor der Brust. "Das muss ich mir aber noch mal ganz stark überlegen!" er grinste Die hinterlistig an, welcher ganz klein geworden war und ihn mit großen Hundeaugen ansah. "Na los! Komm mit!" seufzte er letztendlich wieder lächelnd und zog den Redhead mit zur Bar in der Nähe der Riesenpools. "Zwei mal Sex on the Beach!" bestellte er freudig strahlend während er sich auf einem der hohen lederüberzogenen Barhocker niederließ. Auch Die setzte sich und grinste fröhlich vor sich hin, während er von dem Barkeeper genau gemustert wurde, der nebenbei die Getränke fertig machte. Er stellte diese auf den Tresen und beugte sich zu Kaoru. "Hey! Der steht auf dich! Ist dir das klar?" sagte er und versuchte nicht einmal, diese Worte vor dem Betroffenen zu verbergen. Kaoru hob die Augenbraue und sah zu Die, der gerade rot zu wurde. Während er die anderen beiden anstarrte, griff er hastig nach seinem Glas und nippte daran. Er mochte die Art, wie Kaoru ihn musterte überhaupt nicht. "Kann ich mir nicht vorstellen." sagte der Ältere endlich. //Das kann nicht sein! Das darf nicht sein!// "Klar! Sieh ihn dir doch an! Dieser schmachtende Blick vorhin und wie er unter deinem Blick zusammenschmilzt." widersprach der junge Mann, der momentan keine weiteren Gäste hatte, kichernd. Die rutschte noch weiter seinen Stuhl hinab. Die ganze Situation war ihm mehr als nur peinlich! Er fühlte sich seltsam ertappt und irgendwie war sein Verstand wie vernebelt. Im selben Moment fragte er sich, weshalb ihn diese Konversation überhaupt so aus dem Konzept brachte. Vielleicht waren die drei Bier zum Frühstück doch zu viel gewesen? Es fiel ihm zwar seit einigen Wochen - oder waren es sogar Monate? - schwer, sich gegenüber einem Bandmitglied normal zu verhalten, doch dies war definitiv nicht Kaoru. //Meine Fresse! Reiß dich zusammen Andô! Kao ist doch nur dein bester Freund, den du schon seit Urzeiten kennst aber das ist alles! Also gib diesem Arsch von Kellner keinen Grund noch mehr Gerüchte in die Welt zu setzen!// Noch immer schien er den Tresen vor sich sehr interessant zu finden, doch sein Blick wanderte des öfteren zu dem Älteren neben ihm. Der musterte ihn ja immer noch! Und wieso grinste der Barkeeper weiterhin so eigenartig? Das war ja nicht zum Aushalten. "Ich muss noch mal in mein Zimmer! Hab was vergessen!" murmelte er verlegen. Er musste weg, weg von diesen bohrenden Blicken, bevor sich sein Verstand weiter verklärte. Zögernd stand er auf und verließ dann fluchtartig die Bar bis... ...er sich geradewegs in den nächsten Pool verirrte. Hustend tauchte er wieder auf und schwamm zur nächsten Leiter, durchaus der belustigten Blicke bewusst. //Verdammt ist das peinlich! Das kann ja auch nur mir passieren. Ich Glückspilz! Kao muss ja auch denken, ich wäre total verrückt nach ihm, wenn ich jetzt nicht einmal mehr sehe, wohin ich laufe. Dabei liebe ich doch nur ihn!// Erst als er sich aus dem Wasser gezogen hatte, bemerkte er, dass er direkt vor seinem besten Freund stand. Verwirrt blinzelnd sah er seinen breit grinsenden Leader an. "Na los komm! Ich bring dich in dein Zimmer! So wie du dich benimmst, verläufst du dich am Ende noch auf dem Weg dorthin." Gab dieser lachend von sich und zog Die durch die Gänge des Hotels hinterher. Währenddessen erkundete eine einsame Gestalt auf eigene Faust das Hotel. Jedoch schien diese von ihrer Umgebung nicht viel wahrzunehmen, da sie tief in Gedanken war. Noch immer beschäftigte ihn der Streit von kurz zuvor sehr. Man hatte ihn gefragt, ob er nicht mit baden kommen wollte, es gingen doch alle von ihnen. - Aber zwingen wäre dafür wohl eher die richtige Beschreibung. - Doch er wollte nicht mit, hatte sich strikt geweigert. //Wieso hätte ich denn mitgehen sollen? Schon seit Ewigkeiten muss ich mir diese schmachtenden Blicke antun und werde nicht im geringsten beachtet, es sei denn es geht darum, über jemanden herzuziehen. Wieso sollte ich mir dann also auch im Urlaub so wehtun lassen?// Doch ein plötzlicher Schrei ließ ihn doch aufschrecken. Ein Schrei einer Person, die er kannte. Wieso? Wieso nur musste er gerade jetzt auf sie treffen? Ruhig wollte er in dem Gang warten, bis seine beiden Freunde an diesem vorbei waren. "Wuah!" Kaoru war einmal mehr zu schnell gewesen. Er selber war elegant über die Teppichkante gestiegen, Die hingegen hatte diesen Tag eine langwährende Pechsträhne und stolperte geradewegs über diese und fiel, wie das Schicksal es wollte, genau in Kaorus Arme. Dieser hielt seinen Freund behutsam in seinen Armen und sah auf ihn hinunter, geradewegs in die vor Schreck geweiteten Augen. Anscheinend war dieser noch immer so schockiert, dass er sich gar nicht mehr hinstellen wollte. Ein erneutes Mal an diesem Tag verklärte sich der Blick des 2. Gitarristen. Hatte Kaoru wirklich schon immer so unergründliche Augen, in denen man zu versinken drohte? War er schon immer so warm gewesen? Hatte er schon immer so gut gerochen und so starke Arme? Die starrte seinen Gegenüber an und seine Gedanken drehten sich im Kreis. Er wusste nicht wo vorn und wo hinten war. Und vor allem nicht, warum er eigentlich so verwirrt war. Doch dann löste sich seine Starre und mit weiterhin völlig ungeordneten Gedanken richtete er sich leicht auf, darauf bedacht, weiterhin von seinem Freund gehalten zu werden. "Küss mich!" hauchte er wie in Trance. Kaoru wusste nicht recht. War das wirklich noch sein Freund? Aber war er denn nicht in jemand andern verliebt? Es schien schon eine ganze Weile so, aber Die hatte behutsam darüber geschwiegen. //Offensichtlich ist er es nicht! Demo...// Nervös sah er sich um. Niemand weit und breit. //Na schön, es ist keiner da. Ein Kuss in Freundschaft. Um dir dann klarzumachen, dass es nie mehr geben wird, denn auch wenn du es nicht weißt, doch ich bin bereits vergeben und ich will dieses Glück, mein Glück, nie wieder zerstören.// Zögernd beugte er sich zu seinem Rothaarigen Freund und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Ihr heimlicher Beobachter war nun völlig erstarrt. Der Blick war stur auf die gegenüberliegende Wand gerichtet. Seine beiden Bandkollegen waren offensichtlich zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie ihn bemerkt hätten. //Ich habe es gewusst! Du liebst ihn! Nur ihn?! Und mich wirst du nie beachten! Ich bin dir doch egal, es sei denn du brauchst jemanden, den du ärgern kannst! Du wirst mich nie lieben und ich werde an meiner Sehnsucht verzweifeln!// Er hatte nicht bemerkt, wie sich Tränen in seinen Augen gesammelt hatten und nun über seine Wangen liefen. Dass sich seine Beine bewegt hatten, bemerkte er erst, als er die Tür hinter sich zuschlug. Und noch immer schlug sein Herz schmerzhaft gegen seine Rippen. //Es war mir doch von Anfang an klar! Wieso tut es dann nur so weh?// Der Kuss zwischen den beiden Gitarristen dauerte nicht länger als einen Augenblick, dann unterbrach Kaoru diesen. Er wollte nichts riskieren. Und hatte er da wirklich Schritte gehört? Kurze Zeit spitzte er aufmerksam die Ohren, doch als er nichts weiter hörte, beruhigte sich sein empörtes Gewissen wieder etwas und ein Teil seiner angespannten Haltung fiel wieder von ihm ab. Denn was er gerade getan hatte, verstieß gegen jegliche seiner Prinzipien der Treue. Immerhin hatte er trotz seiner Beziehung seinen besten Freund geküsst, wenn auch ohne jeglichen gefühlsmäßigen Hintergrund seinerseits -auch wenn er sich sicher war, dass er seinem Freund so noch mehr verletzen würde - doch er wusste, dass sein Liebster dies nicht akzeptieren würde. Er wäre frustriert, enttäuscht, wütend. Er könnte sich nie verzeihen, wenn er verletzt wäre. Seinetwegen. Plötzlich verspürte er einen Stich in seinem Herzen. Was, wenn sie nun doch jemand gesehen hatte? Was, wenn sein Koibito auf irgendeine Art davon erfuhr? Und konnte er ihn wirklich anlügen? Könnte er ihm wirklich sagen, es hätte diesen Kuss nie gegeben? Konnte man das denn überhaupt Kuss nennen? War es nicht eher eine kurze Kollision ihrer Lippen? Unzählige Fragen strömten auf Kaoru ein, bauten sich auf und brachen zu einem einzigen Wirrwarr aus einzelnen Worten und Buchstaben in seinem Kopf zusammen. Das war zu viel. Er sollte sich jetzt nicht darüber den Kopf zerbrechen. Er war nicht hier. Er würde seinen Koi erst in einer Woche wiedersehen. Bis dahin hatte er noch genügend Zeit sich den Kopf zu zerbrechen. Kaoru senkte den Blick und traf auf den fragenden - oder verlegenen? - Blick von Die, der noch immer in seinen Armen lag. Diesem war nicht entgangen, dass die Gedanken des Anderen bereits in völlig anderen Sphären verweilten. "Gomen." durchbrach er mit einem Murmeln die Stille und löste sich aus dem stützenden Griff Kaorus. "Wieso gomen?" "Na weil ich dich darum gebeten habe. Das war unsinnig, das hätte ich nicht tun sollen. Immerhin..." Der sonst so aufgedrehte Rotschopf biss sich nervös auf die Unterlippe und senkte den Blick. //Shimatta! Jetzt habe ich mich beinahe verraten. Selbst Kao soll es nicht wissen. Wir haben uns zwar bisher alles erzählt, aber das? Er würde mich für verrückt halten! Und wie soll ich ihm eigentlich erklären, dass ich eigentlich gar nicht wahrgenommen habe, was ich da von ihm verlange?! Ich...ich will doch eigentlich nur ihn! Wieso also habe ich nun Kao um so etwas gebeten? War es die Verzweiflung, die mich dazu getrieben hat? Die Gewissheit, ihm nie näher zu kommen?// "Okay! Vergessen wir das!" Dies Blick schoss augenblicklich auf. Hatte sein Freund das gerade wirklich gesagt? //Umso besser!// "Hai! Hai okay!" erleichtert atmete er auf, während Kaoru ihm eines seiner Lächeln schenkte. Doch es wirkte anders. Abwesend? Oder gedrückter? Oder war es Angst, die dieses Lächeln unecht wirken ließ? "Kao? Ist alles in Ordnung mit dir?" Die konnte die Sorgen aus seiner Stimme nicht verbannen. "Klar. Was soll sein?" weiterhin behielt Kaoru dieses Lächeln bei, zu diesem gesellte sich Blässe. "Na das frage ich ja dich! Du bist so...ich weiß nicht...du siehst so krank aus." misstrauisch hob Die die Augenbraue. "Nein, Nein! Mir geht es Bestens. Könnt nicht besser sein! Alles Prima." es war nicht mehr als ein Hauchen, welches sanft über Kaorus Lippen flog, und das ohnehin schon verschwommene Bild vor Kaorus Augen wandelte sich zu Schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)