All you need is Love von abgemeldet (Liebe auf Umwegen) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Tatsächlich fand er Dom sehr schnell. Er war dabei einen Sandsack mit den bloßen Fäusten zu bearbeiten und sämtlichen Ärger an ihm auszulassen. "Dom?" Billy war vorsichtig von hinten an ihn heran getreten. Dom antwortete nicht. "Dom, kann ich mal mit dir reden?" fragte Billy. "Wieso redest du denn nicht mit Lijah? Mit dem verstehst du dich doch so gut!" Dom war einfach wütend, er boxte mit aller Wucht auf den Sandsack ein. "Dom bitte!" Als Dom erneut zum Schlag ausholte hielt Billy ihn am Arm fest. Das war ein Fehler. Mit der Wucht von Dominics Arm knallte Billy gegen die Wand. Billy sackte zusammen, sein Kopf brummte, er schloss die Augen. Als Dominic ihn da so liegen sah, hatte er ein schlechtes Gewissen. Was hatte er getan? Billy. Er liebte ihn doch. Und jetzt? Er hatte ihn wahrscheinlich sogar verletzt. Aber hatte Billy ihn nicht auch verletzt? Psychisch? War das nicht eigentlich schlimmer? Aber da lag jetzt Billy, SEIN Billy! Er kniete sich vor ihn hin und strich ihm mit dem Daumen über die Wange. "Billy, hab ich dir sehr wehgetan Es tat Dom einfach nur noch unendlich leid, was er getan hatte. Billy schüttelte leicht den Kopf und öffnete die Augen. "Nein, ist alles in Ordnung!" Erst jetzt bemerkte er wie nah Doms Gesicht dem seinen war. Sein Herz begann wie wild zu klopfen und er atmete schneller. Doms Blick traf direkt den seinen. und auch Doms Herz begann schneller zu schlagen. Es war eine Spannung zum Zerreißen zwischen den Beiden. Ganz langsam kamen sich ihre Gesichter noch näher. Plötzlich stand Dom auf und hielt Billy die Hand hin um ihm beim Aufstehen zu helfen. "Was hattest du mir sagen wollen?" fragte er als Billy stand. Vom Aufstehen dröhnte Billys Kopf noch mehr und ihm wurde kurzzeitig schwarz vor Augen. Dom nahm ihn fest in den Arm. "Mensch Billy! Von wegen alles in Ordnung!" wieder schlug Billys Herz schneller, aber diesmal von seiner Beinah-Ohnmacht. Ihm war verdammt schwindlig und er hing mehr in Doms Arm als dass er selber stand. "Dom, ich liebe dich." flüsterte Billy. Ob Dom ihn verstanden hatte konnte er nicht sagen, denn dieser schleppte Billy zur nächsten Sitzgelegenheit, setzte Billy dort hin und besorgte einen Becher Wasser. Nachdem er Billy das Wasser gegeben hatte ging er vor ihm in die Hocke. "Danke." sagte Billy und nippte an dem Wasser. Dann sah er Dom direkt in die Augen. "Dom, vorhin, das mit Lijah, das war doch nur... ich war verzweifelt, weil du plötzlich weggelaufen bist. Er, Lijah... er hat mich doch nur getröstet. Es tut mir so leid!" Dom lächelte liebe voll und nickte. "Es ist okay, Bill!" Er stand auf und küsste Billy leicht auf die Wange. Es durchzuckte Billy förmlich, als er Dom spürte. Er griff nach Doms Arm und sah Dom leicht verunsichert, leicht fordernd an. Dom lächelte ihn an. "Komm, lass uns gehen." sagte er und half Billy auf. "CU Jim!" verabschiedete sich Dom an der Theke. "CU Charles!" bekam er zur Antwort. Billy schaute etwas verdaddert. "Wieso Charles?" fragte er als sie draußen standen. "Wegen meiner Ohren, und weil ich aus England bin." grinste Dom schulterzuckend. Plötzlich bemerkte Billy einen relativ gewohnten Geruch und sah zur Seite. Da saß tatsächlich Elijah rauchend auf dem Fensterbrett und wartete auf die beiden. Billy grinste ihn breit an. "Da seid ihr ja endlich! Ihr habt euch aber ganz schön Zeit gelassen! Ihr schuldet mir ne neue Schachtel Zigaretten!" begrüßte Elijah seine Freunde und trat zu ihnen. Dom verdrehte die Augen. "Du elender Qualmer!" Da dort noch immer Doms Schuhe und Jacke lagen, beschlossen die drei zu Billys Wohnung zurück zu gehen. "Ich hab Hunger!" jammerte Elijah, kaum dass sie angekommen waren. Dom und Billy sahen sich an und rollten mit den Augen. Billy ging auf Elijah zu und sagte leise: "Wie wär's Kleiner, wenn du dir was zu Essen kaufst? und Zigaretten kannst dir bei der Gelegenheit auch holen." er reichte Elijah einen 10$ Schein. Erst war Elijah etwas verwirrt, Billy hatte doch immer einen vollen Kühlschrank, und das mit dem Zigaretten schulden war doch auch nicht so ernst gemeint, er hatte doch selber genug Geld. Aber dann machte es KLICK in seinem Kopf. "Ja! Also, man sieht sich!" sagte er und ging davon. Plötzlich fühlte sich Billy etwas unsicher. Er war ganz allein mit Dom. Seinem Dom. "Bill? alles in Ordnung?" Dom trat langsam auf Billy zu. "Soll ich vielleicht auch lieber gehen?" fragte er vorsichtig. Billy antwortete nicht, er wusste auch nicht was er hätte antworten sollen. Er und sein bester Kumpel waren nicht mehr beste Kumpel, nein, sie hatten sich gerade vorhin gegenseitig gestanden sich zu lieben. Nicht dass Billy das jetzt bereute, aber irgendwie war es doch komisch. Vor lauter Nachdenken hatte Billy gar nicht mitbekommen dass Dom bereits am Boden saß und seine Schuhe anzog. "Hey Dom. Nein, bitte, bleib." meinte Billy als er es realisierte, "Bist du dir auch sicher?" fragte Dom liebevoll. "Hm!" nickte Billy. Dom stand auf. Billy sah ihm in die Augen. Dann nahm er Dom fest in den arm und küsste ihn. erst fühlte sich Dominic etwas überrumpelt, aber dann erwiderte er den Kuss. Allmählich suchte sich Billys Zunge ihren Weg zu Dominics. Es war ein erregendes, prickelndes Wahnsinnsgefühl. Die beiden schienen völlig in ihrer Welt verloren. Plötzlich klingelte das Telefon. Billy wollte rangehen aber Dom hielt ihn fest in seinem Arm und wollte sich nicht von Billy lösen. Eigentlich wollte das Billy auch nicht. Aber der Anrufer war hartnäckig, es hatte keinen Sinn abzuwarten bis das Klingeln vorbei wäre. Schließlich ließ Dom Billy doch den Anruf entgegen nehmen, aber nicht ohne Billy von hinten umarmend mitzuhören. "Ja?" fragte Billy als er den Hörer abgenommen hatte. "Hi Billy! Ich bin's Orlando. Wollt fragen ob die Nummer gestimmt hatte, die ich dir gegeben hab." Billy wäre beinah geplatzt vor Wut. "Shhh." beruhigte Dom Billy. "Ja, Orlie, die Nummer hat gestimmt!" sagte Dom in den Hörer. "Hä? Dom?" Orlando war verwirrt, plötzlich Doms Stimme zu hören. "Ja, genau der! So und jetzt weißt du dass die Nummer stimmt, jetzt kannst du wieder auflegen." Dom hatte inzwischen den Hörer ganz übernommen. Und er war, genau wie Billy, leicht wütend auf Bloom wegen der Störung. "Naja, eigentlich wollte ich Billy noch fragen, ob er Lust hätte demnächst sich mal wieder mit mir zu treffen, aber nachdem er seine Anrufe ja nun von dir beantworten lässt..." "Hey, Orl, pass auf ich ruf dich später irgendwann noch mal an, aber dein Anruf war grad einfach verdammt unpassend, okay?" Billy hatte wieder übernommen. "Gut, wie du meinst. bis dann." Orlando legte auf. Billy wollte es ihm gleichtun, aber Dom nahm den Hörer und legte ihn neben den Apparat. Er grinste sein typisches Dom-Grinsen und küsste Billy kurz. "Jetzt keine weiteren Störungen." meinte er schließlich. "So, so Orlys Anruf war unpassend? Warum denn?", grinste Dom ihn an. "Darum!" Billy drehte sich zu Dom und küsste ihn leidenschaftlich. Sanft fing Dom an Billys Rücken zu streicheln. Billy war entspannt. Er genoss diese Zärtlichkeiten sehr, auch wenn es ungewohnt war, sie von einem Mann entgegen zu nehmen. Dom drückte Billy zur Seite und sah ihn an "Schlafzimmer?!?", es war halb eine Frage, halb eine Aufforderung. Er ergriff Billys Hand und zog ihn hinter sich her. Sanft schob er ihn auf das Bett und legte sich auf ihn. Er fuhr ihm sanft unter sein Shirt. Billy stöhnte leise auf. Dom ließ sich und ihm Zeit. Er wusste, dass es für Billy bestimmt nicht einfach war. Dann legte er sich schließlich an Billys Seite und fuhr sanft mit seiner Hand über dessen Bauch. Immer tiefer kam er. Er öffnete den Gürtel und den Knopf. Als er den Reißverschluss nach unten zog, spürte er Billys Erektion. Er lächelte ihn liebevoll an. Sanft schob er seine Hand in Billys Shorts um in sanft zu streicheln. Aber er ließ Billys Gesicht nicht aus den Augen. Er wollte den Blickkontakt nicht verlieren. Zuerst sah Billy noch sehr zufrieden aus. Doch als Dom dann schließlich sein Glied umfasste, bekam er einen merkwürdigen Gesichtsausdruck. Dom zog sofort die Hand zurück. "Sorry Bill, ich wollte dich nicht überfahren!" Billy schüttelte de Kopf. "Nein mach weiter... ich muss mich daran einfach gewöhnen. Wenn du weitermachst, dann geht es schon. Du wirst sehen." Dom sah ihn an und sagte sanft "Nein Bill, du brauchst Zeit dafür. Ich weiß es von mir selber. Es ist okay, wenn wir hier aufhören. Mach dir keine Gedanken!" Dom zog Billy an sich heran und umarmte ihn zärtlich. "Ich will das du weiter machst Dom... Sofort!", sagte Billy auf einmal sehr wütend. Dom sah ihn erschrocken an. "Nein, das werde ich nicht." "Okay... okay ganz wie du willst. Dann eben nicht. " Billy stand auf und richtete seine Kleidung. "Bill was... was ist denn jetzt los?" Er bekam keine Antwort. Billy knallte die Tür hinter sich zu und hatte das Zimmer verlassen. Dom stand auf und lief ihm hinterher. Er fand Billy im Wohnzimmer. Zusammengerollt lag er auf dem Sofa. "Kannst du mir mal sagen was das eben war Bill?", Dom war wütend. Er wollte doch nur Rücksicht auf Billy nehmen und dann so eine Reaktion. Es fand das einfach völlig übertrieben. Billy rührte sich nicht. Als Dom sich zu ihm aufs Sofa setzte und ihm seine Hand auf den Arm legte, bemerkte er, dass sich Billy total verkrampfte. "Bill was ist los... was um Himmels willen ist denn los?" Billy weinte mit einem Mal hemmungslos. "Geh einfach Dom... bitte geh... lass mich allein, bitte!" "Nein das werd ich nicht. Ich werd dich nicht alleine lassen. Nicht in diesem Zustand und auch sonst nicht mehr." Dom nahm ihn in den Arm und ließ Billy die Zeit sich auszuweinen. Schließlich meinte er "Was stimmt nicht Billy, was ist nicht in Ordnung. Sag es mir! Ich möchte, dass du glücklich bist!" Er sah Billy lange an und sah, wie sehr er mit sich kämpfte. Schließlich löste sich Billy aus Dominics Armen und legte sich zurück. "Weißt du es ist schon lange her... kurz nachdem meine Eltern gestorben sind... meine Schwester und ich kamen zu Pflegeeltern...", begann er zitternd zu erzählen. "Aber... Ich dachte, ihr wärt bei eurer Großmutter gewesen..." fragte Dom. Billy schüttelte leicht den Kopf. "Nein, Dom, nicht gleich..." sagte er und senkte den Kopf. Eine stille Träne tropfte aufs Sofa. Dom legte seine Hand auf Billys Rücken und streichelte ihn. "Mein Pflegevater..." schluchzte Billy." Er..." Billy konnte nicht weiter sprechen weil er wieder in Tränen ausbrach. Dom beugte sich zu Billy herunter und küsste ihn auf die Schläfe. dann strich er ihm mit dem Daumen über die Stirn. "Billy, hat er... hat er dich missbraucht?" fragte Dom schließlich vorsichtig. Billy nickte, sein Zittern wurde stärker. "Sssssssch...", Dom zog Billy ganz fest zu sich heran. ."Es ist alles okay, Billy. Hier tut dir niemand was. Alles ist okay!" Doch Billy beruhigte sich nicht. Er zitterte immer stärker. Dann versuchte er mit aller Kraft von Dom loszukommen. Doch dieser hielt ihn fest. So fest er nur konnte. Nach einiger Zeit gab Billy auf. Er sackte in sich zusammen und weinte, den Kopf an Doms Brust gelehnt, hemmungslos. Dann wurde er ruhig. Er sah Dominic an "Warum lässt du mich nicht einfach los? Ich bin schmutzig. Ich bin es doch gar nicht wert, dass du mich hier umarmst." Dom küsste ihn sanft auf die Stirn. "Bill, du musst dich nicht schmutzig fühlen. Du kannst doch nichts dafür. Du bist doch nicht Schuld an dem was damals passiert ist." "Du bist der Erste der das so sieht. Und über kurz oder lang, irgendwann denkst du genau wie die anderen. Ich hab es provoziert wirst du sagen. Ich hab ihn gereizt. 'Du bist selber Schuld daran William' sagte meine Pflegemutter immer. 'Warum reizt du ihn so. Selber Schuld. Niemand wird dir glauben, William. Niemand und du hast niemanden außer uns. Überleg dir gut was du tust' Dom er kam jede Nacht... jede verdammte Nacht... er ... er wollte dass ich ihn anfasse... dass... er wollte... er hat... er hat mir weh getan... er hat mir so verdammt weh getan... jede Nacht und immer und immer wieder... darum... vorhin... ich... es tut mir leid, dass ich dich enttäuscht hab Dom. Geh einfach... geh bitte einfach!" Billy rutschte weg von Dom um diesem das Aufstehen zu ermöglichen. Doch anstatt aufzustehen rutschte Dom einfach wieder von hinten an ihn ran und legte seine Arme um Billys Bauch. "Geh Dom... warum gehst du nicht. Du machst dich nur schmutzig an mir...." Dom küsste sanft Billys Nacken. "Ich werde nicht gehen. Nicht jetzt, nicht heute. Niemals Billy! Glaubst du ich lass dich in deinem Zustand allein. Glaubst du ich lass dich im Stich. William Boyd ich liebe dich verdammt noch einmal. Ich liebe dich so sehr. Und es tut mir so weh, was da mit dir passiert ist. So sehr weh. Ich würde es so gerne ungeschehen machen Bill, aber ich kann es nicht. Aber ich kann dir versprechen, dass wir es zusammen durchstehen. Dass ich dir alle Zeit der Welt gebe, die du brauchst und wenn es Jahre dauert, bis du soweit bist. Ich kann warten Bill... du bist es wert zu warten. Ich will nur, dass mein Billy glücklich ist. Dass es dir gut geht." Dom sprach so sanft und so leise, dass Billy Tränen in den Augen hatte. Noch nie hatte das jemand zu ihm gesagt. "Was bin ich denn schon wert, Dom? Ich bin es wert missbraucht zu werden. Dafür bin ich gut... aber ansonsten..." Dom legte sein Kinn von hinten auf Billys Schulter "Du bist es Wert geliebt zu werden. Du bist es Wert glücklich zu sein. Du bist es Wert, dass man lieb zu dir ist." Er schwieg eine Weile. Dann küsste er Billys Hals "Ich liebe dich Billy. Und wir schaffen das. Wir schaffen das zusammen. Wir sind stark zusammen." "Ich kann es nicht schaffen. Wie denn? Ich ... immer wieder muss ich daran denken. Immer und immer wieder. Es ist einfach schrecklich." Dom zog den zitternden Billy wieder fest an sich heran. "Was hältst du davon, wenn du eine Therapie machst. Du wirst das erlebte dadurch nicht vergessen können Bill, das wirst du niemals vergessen können, was man dir angetan hat, dazu war es zu grausam. Aber du lernst damit umzugehen. Du lernst damit zu leben. Du lernst dich zu entspannen, du lernst wieder unbeschwert lachen. Wie klingt das?" Billy legte den Kopf an Doms Schulter "Wundervoll!", ein lächeln huschte über Billys Gesicht. "Und weißt du was noch schöner wäre?" "Na was?" "Wenn du bei mir bleibst... jetzt... hier.... und wir hier zusammen sitzen könnten und du mich im Arm hältst und..." "Und dazu ein kühles Bierchen, ein paar Tüten Chips und ein paar gute Filme... ja das klingt nach einem Abend der mir gefallen könnte!" Er küsste Billys Stirn. Billy lachte "Du bist nicht sauer?" "Niemals. Ich liebe dich so sehr. Ich will, dass es dir gut geht. Und wenn es das ist, was dich glücklich macht, dann tun wir genau das!" Dom und Billy machten sich einen gemütlichen Abend. relativ bald aber war Billy in Doms Armen eingeschlafen. Dom war glücklich ihn in seinen Armen zu haben. Die letzten Wochen, Monate hatten ihn schier aufgefressen, weil er nie wusste wie und ob er es Billy sagen sollte dass er ihn liebte und dann heute der befreiende Anruf von Billy, er hatte so vieles leichter gemacht. Dom sah in das Gesicht des schlafenden Billy. Man konnte noch die Spuren seiner Tränen erkennen und es versetzte Dom einen Stich ins Herz. Dass sein Billy so etwas Furchtbares hatte erleben müssen, machte ihn traurig und verdammt wütend! Er wollte alles dafür tun, dass Billy glücklich würde. Nachdem er noch eine Weile allein ferngesehen hatte, schlief schließlich auch Dom auf dem Sofa ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)